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Donnerstag, de» 12, Juni 1919 lagen in Ber-eitschaft zu halten. In Znknntt soll dies durch besonder BerkanfSauSweise, die die beauftragten Verkaufs stellen des ReichsvenvertungsainteS ausstellen, erleichtert werden. Durch diese Maßnahmen dürfte es gelingen, dem leidige» Schiebertnm endgültig den Boden zu entziehen, da jeder im eignen Interesse' nur noch solche Waren erwerben wird, von denen er sich'durch den Perkaufsansweis oder sstmstwie vergewissert Hb?, 'daß er von einem redlichen E>> Werber kaust. Im anderen Kalle riskiert er trotz seiner Gutgläubigkeit, daß er den Kaufpreis an den Schieber ver liert und ihm die Ware obendrein abgenommen wird. Dagesmeldungen. Das deutsche Weißbuch. Berlin, 1l. Juni, Das heute enchienene Weißbuch enthält die Rede des Grafen Brockdorff-Nantzan rwni 7, Mai in Versailles, den Notenwechsel vom 13., 20, und 21, Mai, den Bericht der Kommission der alliierten und asso ziierten Regierungen für die Feststellung der Verantwort- üchkeit der Urlreber des Krieges und die aufznerlegende» Strafen sowie die Bemerkungen der deutschen nnabliängigen Kommission zu diesem Berichte mit der Begleitnote des Grasen Brockdorfs-Rantzau vom 28, Mai. Diesen Akten stücken ist eine Reihe von Anlagen beigegeben, die sich ans diedentsche und die r n s sische Mobil in a ch n n g, auf französische Mobilmachnngsvorbereitnngen, ans Grenz verletzungen und deutsche militärische Maßnahmen im Oster, vor Bekanntwerden der allgemeinen russischen Mobil machung, auf oen angeblichen Kronrat in Potsdam, auf Serbiens Stellung zur Entente, insbesondere zu Rußland, auf den Balkanbund, auf die Balkankrisis von 1012, auf die Angelegenheit Liman.Sanders, auf Rußland n. die Türke, im Jahre 1914 beziehen. Außerdem veröffentlicht das Weiß buch den Wortlaut des Schreibens des. GeneralstabSchcfS von Moltke an den Staatssekretär des Auswärtigen vom 18, Dezember 1914, in dem Moltke den Inhalt einer Unter redung mit dem König der Belgier wiedergibt, und auf das bestimmteste in Abrede stellt, daß er den Krieg als unver meidlich bezeichnet und erklärt l>abc, daß wir jetzt ein Ende machen müßten, schließlich die Denkschrift M, Pokrowskis in Moskau, die mit der Feststellung schließt, daß Deutschland mit dem Ansturm auf Lüttich in die Mausefalle der rnssilch- französischen Provokation geriet. Ans den Dokumenten über die Mobilmachung geht deutlich hervor, daß die deut schen Maßnahmen weit hinter den franzö sischen z u r ü ck b l i e btz^mnd daß die Zahl der Gixmz- verletzungen von französisck>er Seite erheblich größer war als von deutscher. Unter den Aktenstücken, welche'die Legende von dem angeblichen Potsdamer Kronrat endgültig zer stören, befindet sich das Handschreiben des Kaisers Franz Josef an Kaiser Wilhelm, das am 5. Juli 1914 übergeben wurde, das ihm beigefügte Memorandum der österreickstsch- ungarischen Negierung und die Antwort Kaiser Wilhelms au Kaiser Franz Josef vom 14. Juli 1914, deren Inhalt dieser Tage durch die Veröffentlichungen aus dem Buche des Herrn von Bethinann-Hostweg bekannt geworden ist. Aufmarsch der Polen. Berlin, 11. Juni. Polen befindet sich nach einer anS- führliclstn Darlegung mehrerer rechtsstelymder Blätter im vollen Aufmarsch gegen Deutschland, und znwr mit allen lierfügbaren Truppen seiner auf 300 000 Mann zu berechnen den Streitkräfte, zu denen die 50 000 Mann der Dent'chpolen in der Provinz Posen hinzuzurechnen sind. Hohe Släbe sind an die deutsche Grenze heranverlegt worden, der Stab von Haller selbst angeblich nach Krakau. Hohe Offiziere — es Imndelt inh meist um französische Generäle — besichtigen in der Nähe der deutschen Grenze bereits die angekom,neuen Truppen, Die polnischen Dörfer an der deutschen Grenze müssen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, anscl-einend zur Freimachung von Quartieren, geräumt werden. Truppen teile, die in der Ukraine abgekämpft waren, erscheinen nach Wiederauffüllnng und langer Erholnngszeit an der deut schen Grenze. Sämtliche.Hallerschen Divisionen Und unseren Grenzen gegenüber zusammengezogen worden. Die der Zahl nach 6. Hallersche Division soer Nummer nach die 7.) ist zunächst für Lodz bestimmt. Sollte diese Division die letzte der durch Deutschland zu transportierenden sein, so ist damit zu rechnen, daß Polen nach Beendigung der Transporte die Maske ab werfen und die Haller-« scheu Divisionen auch in der Provinz Posen eiisttzen. Dow- bor-Minicki hat sich mit seinen Truppen dein Oberbefehl Pilsudstis unterstellt. Auch das läßt darauf schließen, daß demnächst mit Verstärkung der Posen ichen Nordgrnvpe, die voraussichtlich den Angriff auf die Linie Schneidemühl— Vromberg—illdwcstlich Thor» eröffnen würde, durch kon greßpolnische Truppen zu rechnen ist. Durch zahlreiche Bahnsprengungen ist bereits östlich Kreiizbnrg und südlich Rosenbcrg die für unsere militärischen Gegenmaßnahmen außerordentlich wichtige Bahnlinie Breslau —Kreuzburg-^ Tarnowitz unterbrochen worden. Nach Berichten aus Krakau ist es dort am Sonntag zu schweren Än-Zchreitung-m eegen die Juden gekommen. Bezeichnenderweise knüpfen diese Exzesse an die Anwesenheit der Armee Haller in Krakm an. In ganz Galizien war bisher bas Erscheinen dieser Trup pen von solchen Ausschreitungen begleitet. Tilsit, 11. Juni. Der A.-U. wird mitgeteilt: Die Polen treffen Vorbereitungen fM,. einen Einfall in Ma suren. Bei Subowo hak>tn sie die Bahn Suwalki—Ma- grabowa an 17 Stellen gesprengt. Ein polnischer Anschlag auf die Bospudabrücke bei Raczki wurde durch die deutsche Brückenwache vereitelt. Als Gegenmaßnahme wurden von der polnischen Spar- und Leihbank 1 Million Mark beichlag- nahmt; außerdem wurden 30 Pferde beigekriebrn. Ein pol nischer Spion, der die deutsch« Truppenstärke testgeskellk hatte, wurde festgenommen. Polnische Anschläge in Lberschlcsien. Breslau, 11. Juni. Wie die »Schles. Dolksztg." aus Oppeln meldet, wurde bas Forsthaus Lowoschau - G»*kl,ch. - bei Roseuberg an der oberichlesiichen Grenze von 1 5 0 Polen überfallen. Zu gleickfer Zeit ivurde ei» Air schlag aus einen von Kattowitz nach Kreuzbnig sah,e»d»>, Person eiizu g verübt, indem versucht wurde, die Eisen- babnbrücke bei Sckoinckntz zu sprenge». Ter Versuch miß lang, ebenio der Vernich beim Babnbo» Krenzbiirg Brücke und Gleis zn sprenge». Telegraphen- und Telephonleiinn. gen um Roseuberg winden zerschnitten. Eine Anzahl po! nifcher Agitatoren wurde als Anstifter verhaftet, Ein polnisches Tvnaiiiitattentat. Berlin, 12. Juni. Ter „Lokalanzeiger" meldet ans Oppeln: Ans der Pfarre Ne» dort bei Kaliowitz in ein polnisches D v » a m i t a I I e n i a t verübr worden, wodurch erheblicher Sachschaden entstand. Bahnsprengniige» durch Pv>c„. Berlin, 12. Jinu. Nach einer Meldung des „Lokal anzeigers" ans Grandenz wurde bei Sndow die Bah» Snwalkj Mmgrabowa an 17 Stellen van den Polen dnrck Sprengungen zerstört. AIS Gegenmaßnahme ivurde bei den polnnchen Sparbanken ans Geldern der Rada 1 Million beschlagnahmt. Von de» Polru erschlugen. Berlin, 12. Juni. Nach einer Meldung des „Lokalan zeigers" ans Grandenz: In dem dicht a» dcr.Demarka- tionslinie gelegenen Tors Licpe, nordöstlich von Saniotsclii». sind vier Deutsche, darunter der Lehrer von den Polen er- 'chlagen und schrecklich verstümmelt morden. Dir Kvlvnialsragc. Berlin, 11. Juni. Von zuständiger Stelle wird uns mitgeteilt: Ausländische Blätter beschistige» sich neuerdings wieder lebhaft mit der von der Entente geplanten R e g e - 1 n n g d e r K o I o n i a 1 s r a g e. l>. a. wird belranptct, die Entente beabsichtige zwar, Deutschland den gesamten Kolo nialbesitz zu nehmen, seinen Wert aber bei der Festsetzung der Entschidignngsiiiiiime zu berücksickstigen. Demgegen über kann nur immer wieder der feste Entschluß der denl- schen Regierung betont werden, aus dem bereits des öfteren dargelegten Standvuntte, der dem Punkt 5 der Wilsonschen Jannarknndgebnng entspricht, zu beharren. Danach kann Deutschland ans seine Kolonien weder verzichten noch sie verschack-ern. In bezug ans hie Kolonien verlangt es nichts weiter als sei» gutes Recht. Kolonien sind für das denti'chc Volk eine Existenzberechtigung, da es ohne Kolonien nicht möglich ist, dem überschüssigen Bevölkernngsteile Arbeit und Ansiedelnngsgelegenbeit zu bieten und andererseits die Kräfte dieses Bevölkernnasüberschnsses der deutschen Wirt schaft nutzbar zu machen. Tie Bevölkerung kann auch dem deutschen Volke nicht zumute», einen Fliedensvertrag anzn- crtennen, der« als nickt würdig »nd nicht fähig belmndelt, weiterhin an der Knltnrnrbeit der weißen Rasse in Afrika und der Südsee teilzunehmen. Tic „patriotische Pflicht" der Unabhängigen. Weimar, 12. Juni. In der gestrigen Sitzung des sozialdemokratischen Parteitages in Weimar enthüllte der Neichswehrminister Ol o s k e Persuckze der Unabhängi gen, die Negiernngstrnppen zu gewinnen. Der Parteiiag wollte sich henke über die Einigung mit den Unabhängigen unterhalten, bis dabin aber wollten die Unabhängigen sich bereits mit Hilfe der Truppen in den Sattel setzen. Mit erhobener Stimme fuhr Noske fort: Nach meinen genauen Informationen bemühen sich die Unabhängigen in diesem Augenblick, den Führern unserer Truppen klar zu machen, daß sie eine patriotische Pflicht hätten, sich ans ihre Seite zu schlagen. Als hierauf große Erregung im ganzen Hanse entstand und „Namen nennen" gerufen wurde, sagte Noske: „Es sind die Führer der Gardeschützendivision in Berlin, die Männer ans dein Edenlwkel, die geködert werden sollen. Ter ehemalige Volksbeanftragte Barth lzatte zu seinen Pi stolen kein Vertrauen mehr, es gelüstete ihn nach meinen Kanonen. Am letzten Sonnabend hat er drei Stunden darauf vernwndt, nm die Herren davon zu überzeugen, das; sie den Unabhängigen dienen müßten, »m unser Vaterland zn retten." Protestkundgebungen in Oesterreich. Linz, 11. Juni. Noch einer Meldung des Korrespon- denzbiircans veranstalteten dsip Tat ch o! lische >V o lsk s - Partei sowie die deutsche Freibeits- und Ordnnngspartei gestcrm zwei Massenkundgebungen gegen den Friedensvertrag von St. Germain. In. der Versammlung der katholiscl-en Volkspartei wurde eine Entschließung ein stimmig angenommen, daß unter diesem Friedensvertrag kein Dentschösterreicher seinen Namen setzen düi-se. Die Versammlung der deutschen Freibeits- und Ordniingsswitn nahm eine EntWießiing an, in der es heißt: Angesichts der unerfüllbaren und unannehmbaren Bestimmungen gibt cs für Deutschösterreich nur einen Answeg, den sofortigen An schluß an das Deutsche Reich. Die „Einladung". Rotterdam, 11. Juni. Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant" meldet, daß in Brüssel eine Bekanntmachung an- geschlagen ivurde. in der der frühere Kommandant von Doornik-sTournai. General HopfHer, der ' frühere Kronprinz von Bayern und der frühere deutsche Kaiser für den 14. Oktober 1919, morgens 9 Uhr, vor die 8. Kammer des Berufungsgerichts in Brüssel geladen werden, um sich für Verbrechen, die in ihrem Namen während der Besetzung begangen wurden, zu ver antworten. Generalstreik in Frankreich? Versailles, 11. Juni. Tie Eonfederation generale du travail und die Kartellverbände der Bergleute, Matrosen, Eisenbahner, Hafenarbeiter, Transport-, Metall- und Bau arbeiter haben gestern grundsätzlich zum Streik Stellung genommen. Das Kartell veröffentlicht heute eine Mittei lung. in der es davon Kenntnis nimmt, daß die Bergleute und Seeleute den Generalstreik auf den 10. Juni festgesetzt haben, falls bis dahin ihre Forderungen nicht völlig durchgesetzt seien. Das Kartell erklärt sich mir den beiden Gewerkschaften solidarisch. In dem Wunsche, Nr. 1«. SeAe 3. " ' » " " ' zu praktischen Ergebnissen zu kommen, die das Schickml der Arbestenchast und das Land ielbß rctien würden, erklärt das Kartell, sick strickte an die Beschlüße des letzte» natio nalen Geweitichashstages zu ballen. Der Vernmllniigü-- ansickuß der Eonsedemtio» generale sei »ei Kits nahm gestern obend eine Tagesordnung an. die Aktion enttpreckend de» Beschlüßen des letzten nationalen Gewerkichaststages zu verallgemeinern. Zu diesem Zwecke wird eine Zusammen, kunsi sranzösiicher. «rglischer. italienischer und belgückei GewcickschaitsorgcmNationen ans den 14. Juni anUesetzt. Versailles, ll. Juni. Die großen Streiks dauern in nnverininöeriem Umfange fort. Die Untergrundbahn und die OmnibuSgeseU'chast können eine Anzahl llnter- griindbabnznge, Omnibusse und Straßenbahnen, die von Streikbrechern geführt werden, in Betrieb erhalten. Mehrere Straßenbahnwagen, die gestern das Depot ver lassen wollte», wurden von Streikende» nmgeworicn und in Brand gesteckt. Die Polizei zeigt sick znrncklmliend, s» daß nur ganz selten Zwisckrensälle Vorkommen. Telcgraphistcnstreik in Amerika. Amsterdam, 11. Juni. Das Reutcrsche Bureau meldet ans Nenyork, daß ein das ganze Land nmsasscndcr Streik der Telegraphisten für beute angcsetzl wurde, nm die Anl- »i e r k s n ni k e i t Wilsons dadurch zu erregen, daß sein täglicher .Kabeldienst unterbrochen wird. Die Stellung des Senates in Washington. Washington, ll. Juni. Der amerikanische Senator K nox brachte einen Antrag ein. in dein erklärt wird, der Senat könne sich den Bestimmungen des Völkerbnndver- trages nicht anschließcn und schlage für die Unterzeichnung eine Trennung des Völkerbnndvertrages vom Friedensver- tragc vor. Ties würde jedem Volke gestatten, sich seine Ent scheidung über den Völkerbund ohne Nachteil vorznbebaltev. Der Antrag wurde dem Ans'ckniß für auswärtige Ange legen beiten zur weiteren Erwägung überwiesen. Dem Ver nehmen nach wird eine Entschließung als offizielle Mittei lung an die Friedenskonferenz beabsichtigt, nwnacki der Senat sich der Unterzeichnung des Friedensvertrages in seiner gegenwärtigen Fassung widersetzen werde. Gegen die französischen Maßnahmen. In Angelegenheit der von den französischen Besatznngs- truppen gegen Mainzer Arbeiter wegen Bekundung ihrer denkscizen Gesinnung verhängten Gesängnisskrafen hat Rcichsminister Eizberger durch General Freiherr» v o n H a in m e r ste i n in Spaa in folgender Form Protest er heben lassen: Ich ersuche Sie, dem Genera! Nndant sofort nachfol gende Note zu übergeben: Von der hessischen Regierung ist mir nachstehendes Telegramm über das Vorgehen der fran zösischen Militärbehörden in Mainz Angegangen: Das fran- zösiM' Kriegsgericht hat am 0. Juni 22 Eisenbahnarbeiter ans Anlaß des Demonstrationsstreiks zu Gefängnisstrasen von insgesamt 33 Jahren 7 Monaten, darunter Einzelstrafen von 4 Monaten bis zu 5 Jahren verurteilt. Diese harte Be strafung hat Entsetzen in allen Klassen der Bevölkerung Hervorgernfen nm so mehr, als sich der Streik nicht gegen das srnnzösisciic Militär, sondern gegen das hochverräterische Treiben gegen das eigene Vaterland gerichtet hat. Wir bit ten, dafür einzntretcn, daß gegenüber der entsetzlichen Härte der Bestrasnngen in weitherziger Weise Begnadigung geübt wird. Mit der gleichen Bitte haben wir uns bereits an General Mangin in Mainz gewandt. Die drakonisckßm Ur teile gegen einzelne Arbeiter wegen elementarer Knnd- gebiing ihrer patriotischen Entrüstung gegen den Hocksverrat verletzen, nnmn sie auch formell zu Recht erfolgt sein könnten, das Rechtsgefühl und das sittliche Empfinden des ganzen dentsck)en Volkes. Die Urteile sind eine Folge jenes völker rechtswidrigen und gegen die internationale Moral ver stoßenden Vorgehens des französischen Befehlshabers im Rheinland, gegen welches die deutsche Regierung nunmehr fast täglich Protest einzulegen gezwungen ist. Das dringende Ersuchen des hessischen Gesamtministe- rinms! zugleich im Namen der Regierung wiederholend, appelliere ich ans dein gegenwärtigen Anlaß nochmals an die Gerechtigkeit und Menschlichkeit des Höchstkomman- dicrenden der alliierten Streitkräfte Marschall Fach und richte an ihn die dringende Bitte, die Verurteilten der Ar beiter-, die nichts anderes getan haben, als was Marsckiall Foch im gleichen Falle von seinen Landsleuten erwarten würde, zu begnadigen und die Bevölkerung der Rlseinlande vor iveiteren verhängnisvollen Folgen einer nngerecksten und aussichtslosen Politik der örtlichen Befehlshaber durch ent- spreckMde Anordnungen zu schützen. gez. Reichsininister E rzbcrger. Hofsmanu „rechtfertigt" sich. Berlin, ll. Juni. Wie die Abendblätter melden, l-attc der bayrische Ministerpräsident Hosfma n n ans 5er Sckstveiz ein dringendes Telegramm an das Ministerium ge sandt, ivorin er sich der Vollstreckung des Todes urteils an Levinck energisch widersetzte. Dieses Tele gramm kam jedoch zu spät in München an. In einem iveiteren Telegramm Hoffmanns an die Münchner Unab- ltängigen machte er ihnen von seinen Bemühungen Mit teilung und sprach ihnen sein Bedauern über die sofortige Vollstreckung des Todesurteils aus. Gegensatz zwischen China und Japan. Amsterdam, 11. Juni. Nach einer Reutermeldung an; Peking vom 6. d. M. versuchen die Studenten überall die Volksmenge in den Straßen aufznstack>eln. Tie Polizei in Peking l)at 1000 Studenten verhaftet. Die ckstnesischen Ge schäfte und Banken in Schanghai und Tientsin wurden zum Protest dagegen geschlossen. Das Verbrennen japanischer Waren dauert fort. Die Gemeinderatswahlen in Bayern am 15. Juni. Aus Passau meldet uns ein eigener Draht bericht vom 12. Juni: Laut Passauer Zeitung verbünden sich die Demokraten vielerorts bei den Gemeindewahlen mit Sozialisten und Bauernbündler» gegen das Zentrum.