Volltext Seite (XML)
Mittwoch, den 1». Fe-rnnr ISIS Oder wenn in Aue fest 40» Stimme» auf die Zentrum«liste «»tfiele». Wahrlich men» all« Bezirke i« diesem Wahlkreis so gewählt hätten, dann müßt« sich noch Sachsen-Vst mit seinen günstigen Resultaten oerstecken; dann hätte man mohl im Wahlkreis» Chemnitz sogar An»stcht ge wonnen. einen Kandidaten durchznbringen. Auch Zittau. Pi,na und andere Wahlbezirk« scheinen sich „rzüglich geschlagen zu haben, und »,n« wir,'» recht verstehen, haben uns auch die Wenden die Treue bewahrt. G» find wahrlich gute Lu«bl!cke für kommende Wahlen I Ein wohldi»ziplinierte» Fähnlein steht hinter den, Partei vorstand und folgt der von ihm ausgegebenen Losung. Unserem wohlverdienten Dr. Hille hätten wir rS schon zum Dank für seine unrrmitdliche und selbstles« Wahl agitation im Dienste der Partei gewünscht, daß er al» erster ZentrumSabgeerdueter in da» sächsische Parlament hätte einziehen können. E» hat nicht sollen sein; mir wollen ihm aber die Dankbarkeit bewahren und seine ArdeitSleist >n» nickt vergessen! Und «ollen un« alle er denklich» Mühe geben di«, die diesmal vor der Wahl noch nicht iiberzengt davon waren, bah die eigen« Zenlrumllist« diesmal die rechte Wahltaktik war, für ein ander Mal fest hinter di« Parteileitung zu stellen. Besondere Frende dürfte den Dresdener Zentrums leuten da» Ansteigen der Zentrumsstimmen in Dresden-Stadt um fast 800 machen. Das, da« Mühe gekost't. darf jeder glauben. Opfer jeglicher Art mußten gebracht werden, im Geveralftabe der Partei und von den Redner« und von den Helfern und Helferinnen, schließlich auch von den Versammlungsbesuchern in kalten Sälen. Aber allgemein war die Begeisterung. Und wenn man einmal in den Zentrumskreisen in Ostsachsen unzufrieden war. dann beklagte man sich nur darüber, daß man vor läufig und für diesmal nicht mehr leisten und sich selbst nicht genng erarbeiten konnte. Solche Unzufriedenheit schasst nnd baut au» und baut auch hoffentlich den Zentrnmsturin in Sachsen weiler aus. Elwa« merkwürdig ist'« uns erschienen, daß — wenigstens in bürgerlichen Blättern so selten Nachschau ouf die Resultate der Wahl an den einzelnen Orte« ge- halten wurde. Nachträgliche Wahlbelrachtungen können freilich da« Ergebnis der getätigten Wahl n cht mehr ändern. Sie geben aber Winke für die Zukunft und gleichen ost einer heilsamen BewIssenSerforschang. Dies« darf man nicht fürchten. Aus der geordneten Gewissens erforschung ergeben sich nie rechten Borsätze. Und bei unfern Zenliumtznrganisaticmen möchten wir weder Gewifsen»- crstrschung noch Borsätze missen. Möge au» beiden die fruchtbare, den Endsieg bringende Tai erstehen! bck. Riesa. I« knth. Seelsorgebezirk wurden, soweit bis her ern-tlleli werden konuic, bei der Wahl zur Volks kammer Zen trnms stimmen abgegeben in Nicsa 16». in Nröba 45. in Grvditz und Weida je 6, in Lommatzsch 15. inEtrehla 7, in Langenb » rg, Nlinchritz und Zeithain je 4, inMerzendorfL, in Pausitz und Neusten je 1. Bei der Wahl zur National versammlung halte Niesa 159 Stimsn. Lommatzsch 7 und Zeithnin keine. Die Zahl der katholischen Steuerzahler in Riesa betrug 1918 nur 188 Personen. Zur Stärkung der Zentrumrpartei im Riesaer Bezirk ist ein weiterer Ausbau der christlichen Gewc-rsichasten erstes Erfordernis. Hindernisse. sVou unserem Weimarer parlamentarischen Vertreter.) Tie Mehrheiisbildnng in der Nationalversammlung vollzieht sich durchaus nicht so glatt, wie man vielfach an Das Provisorium. Stimmungsbild aus der Na tional- vcrsanimlnn g. (voll unserem Weimarer parlamentarischen Vertreter.) In der Montagssitznng der deutschen Nationalversamm lung zu Weimar wurde erstmals sachliche Arbeit geleistet, erstmals kamen Mitglieder ans dem Hanse selbst in sachlicher Aussprache zum Wort. Auch diese Tatsache wird einstmals eine historische sein, zumal sie verknüpft ist mit einem Ver- fassnngswerke, welches die Revolution besiegeln nnd die neue Zeit einleiten soll. Das Hans ist jetzt schon wesentlich nüchterner als zuvor. Ter reiclw, überreiche Blumenschmuck ist verschwunden. Wie der ist das Hans fast bis zum letzten Platz besetzt, nur wenige Abgeordnete fehlen, darunter die hessisck^n Vertreter, die zur hessischen Landesvertretung abgcreist sind. Die Volks- beauftragten mit ihrem Stabe sind vollständig erschienen. David eröffnet und leitet die Sitzung mit der bei ihm Hewchnten Ruhe. Sachlichkeit und Würde. Zunächst gab es einige gcschäftsordnnngsmästige Kleinigkeiten, unter denen eine Richtigstellung der Unabhängigen über angebliche blu- tzig« Schiestereien nnd Unruhen in Leipzig überwiegen. In Leipzig wurde nickt geschossen. Leipzig fei gar nickt un- ruhig, nur die Schutz- und Feuerwehrleute Leipzigs hätten Weyen Streitigkeiten um Lohn- nnd Gehaltsdifferenzen ge streikt, so das; im Leipziger Rathaus der Betrieb eingestellt sei. Man lächelt gezwungen, man hat ja schon solange nichts mehr von einem Streik gehört! Nun komint die provisorische Verfassnng als -Veiatnngsgegenstand zur Verhandlung. Der Vertreter der bayrischen Negierung erklärt für seine Regierung wie für die badisck-e nnd württembcrgische, das, sie der Ansicht sind, -atz durch diesen Entwurf keinerlei Entscheidung über die -Sonderrechte der Bundesstaaten getroffen sei. Sofort er- hebt sich Ebert nnd liest von einer Visitenkarte eine ganz kurze Erklärung ab. Darin wird der Auffassung des bayri schen Vertreters zugestimmt und ausdrücklich versichert, daß La» Gesetz nur provisorischen Charakter — Sächsische P»lk»,ritn», — genommen hatte. Es handelt fick darum, eine tragfähige Mehrheit zu schaffen, welche geeignet ist, die der National versammlung zur Aufgabe gestellten Fragen möglichst rasch und reibungslos und in einer Form zu erledigen, die den Interessen des Volkes am besten entspricht. Man mutz an- erkennen, datz solcherlei Rücksichten auch bei den Mehrheits- sozialdemokraten obwalteten, welche von sich aus den Ver such machten, die großen Parteien für einen Arbeitsblock zu gewinnen. Eine einseitige Parteiherrschaft würde nicht nur nicht den augenblicklichen parlamentarischen Bedürfnissen ent sprechen, sondern sie würde geradezu das ersprießliche Ar- beiten in dieser parlamentarischen Versammlung verhindern. Die Sozialdemokraten leisten also nur sich selbst und ihren Zielen einen Dienst, wenn sie dafür sorgen, wenn auch die übrigen nichtiozialistischen Parteien an der allgemeinen Staatsarbeit sich beteiligen. Schon die ersten Verhandlungstage, nicht zwar die jenigen, die vor breiter Oeffentlichkeit sich abspielten, sondern die Beratungen hinter den Kulissen, zeigten aber, datz ganz außerordentliche H i n d e r n i s s e sich aufzutürmen beginnen. Sie haben nicht, nnd das ist das Bezeichnende für die jetzige Konstellation, etiva ihren tieferen Grund in parteipolitischen Eifersüchteleien, sondern es sind schwerwiegende völkische Fragen, die den Stein des Anstoßes bilden. Den Anlaß zu ihrer Erörterung gab der Entwurf einer provisorischen Neichsverfassnng des Staatssekretärs Dr. Prenß. Am heiße sten umstritten ist dessen 8 4, der die nnitarische Form des neuen Deutschen Reiches sestlegt, während die Vertreter starker Volksgruppen, namentlich aus Süd- nnd Westdeutsch- land an der föderativen Gestaltung des Reiches ein Interesse haben. Tie Bayern, Rheinländer, Rheinpfälzer, Rheinhessen und Hessen-Nassauer erblicken in diesem Preußschen Entwurf eine Beeinträchtigung ihrer besonders unter den Ereignissen der Revolution stark hervorgetretenen Interessen. Sie fürch ten insbesondere überstimmt und damit majorisiert werden können. In der Fassung des Preußschen Entwurfs wäre auch beispielsweise die Bildung einer rheinisch-westfälischen oder einer westdeutschen Republik unmöglich, weil, wenn das Prinzip der Volksabstimmung hierfür maßgebend sein würde, die Mehrheit der in Preußen abgegebenen Stimmen Wohl gegen Schaffung dieser Republik sich aussprechen würden. Aber auch die Frage der Mehrbeitsbildung hängt mit allen diesen Dingen eng zusammen. Solange über diese Fragen nicht Klarheit geschaffen ist. wird es auch schwer sein, einen Aktionsblock unter den Parteien zu schaffen. Zur Stunde sind vielfältige Besprechungen und Beratungen im Gange, die Parteien wollen samt und sonders für sich allein solche wichtigen, die politische Zukunft des ganzen Volkes oder einzelner Teile desselben bestimmende Fragen nicht ent scheiden. Sie haben daher untereinander Fühlung gesucht, um sich gegenseitig die Gründe und Motive ihrer Stellung nahme klar zu machen. Der gute Mille, trotz aller Hinder nisse letzten Endes doch noch zu einem ersprießlichen Resultat: zu kommen, ist allseitig vorhanden. Tie ungeheuren Schwierigkeiten, die noch obwalten, dürfen nicht verkannt werden, um so höher nnd Erfolg verbeißender müsse ein Ergebnis begrüßt werden, welches schließlich unter Ueber- windnng aller begreiflichen Widerstände znm Ziele führte. Deutsches Reich Weitere Verschärfung der Bedingungen. Berlin, 11. Februar. Die Veröffentlichung der Waffen- stillstandskommission über das am 8. d. Mts. in Spaa Unter zeichnete Lebensmittelabkommen hatte hervorge hoben, daß die Erfüllung des ganzen Abkommens von den Vertretern der verbündeten Negierungen ausdrücklich ab hängig gemacht wurde von der Annahme und von der AnS Nr. 85, Seite S führung der Bedingungen, die sie uns betreffs der Abgabe der Handelsflotte auferlegt haben und noch austr- legen wollen. Daraus ergibt sich, daß selbst bei Annahme der Bedingungen eine Sicherheit für den regelmäßigen Ein- gang der von uns verlangten Lehensmittellieferungen nicht besteht. Inzwischen ist der Bericht über die Verhandlungen der ebenfalls in Spaa tagenden Unterkomnrission für dir Erledigung des Schiffahrtsabkommens eingelanfen. Au; ihm ergibt sich, daß die Verbündeten ihre Be- ding ungen weiter verschärfen, so daß sich bis jetzt keine Einigung hat erzielen lassen. Die mündlichen Verhandlungen sind zunächst abgebrochen worden, llnt-r diesen Umständen bleiben die Aussichten für unsere Lebens- Mittelversorgung, wie gestern bereits fcstgestellt, nach wir vor höchst unsicher. Deutsche Waffenstillstandskommissioii. Sorge des Papstes nnd der deutschen Bischöfe für die armc« deutschen Kriegsgefangenen. Der „Volksbund zum Schutze der 'deutschen Kricgs- und Zivilgefangenen" sandte durch Vermittlung des Hock'- würdigsten Herrn Bischofs Dr. Schulte von Paderborn fol gendes Telegramm an Se. Heiligkeit Papst Bene- di kt XV.-. > „Die in Weimar stattgehabte, aus allen Teilen des Deutschen Reiches besuchte Vertreter-Versammlung des Dolks- bundes zum Schutze der deutschen Kriegs- und Zivilgef-m- genen erkennt in dankbarster Weise die ungeheueren Ver dienste Euerer Heiligkeit um die deutschen Kriegs- und Zivilgefangenen an nnd erlaubt sich, die ergebenste Bille auszusprechen daß Euere Heiligkeit auch fernerhin Ihren ganzen Einfluß ans die Verbündeten Mächte a-nsüben möge, um die baldige Herausgabe der, entgegen allen Gesehen de. Menschlichkeit, znrückgebaltenen Gefangenen zu erwirken nnd damit die ans das höchste besorgten Angehörigen zu be ruhigen. Der Vorstand: Peddinghans, Freiherr v. Lersner, Prof. Dr. Böhmer.' Der hochwiirdigste Herr Bischof v o n P a d e rb o rn erhielt bezüglich der Verbesserung der Lage der deutschen KliegSgciangenen im feindlichen Anslande ans seine dring liche Dorstcllnna vom 1. Dezember v. Is. ans dem Vatikan ein A ntworts ck r eiben, das in deutscher l>ebersetzun§ folgenden Wortlaut hat: ,,Staatssekretärs«: Sr. .Heiligkeit Nr. 85 086. Rom, Vatikan, den 80. Dezember 1018. Monsignore! Ich habe nickt unterlassen, meine ganze Anfmerkiaiiitkck dem Schreiben vom 1. Dezember znzuwenden, worin Ew Bischöfliche Gnaden in unablässiger Sorge für die Kriegs gefangenen dem Hl. Stuhle namens des Episkopates nahe legen, bestimmte praktische Maßnahmen zur Verbesserung des Loses der deutschen Gefangenen in die Wege zu leiten. Ew. Bl'cköfl. Gnaden darf ich versichern, daß der Hs. Stuhl schon vorne: zugunsten der deutschen Kriegsgefaugeuc - das S-'inige getan hat. Nachdem er aber von Ew. Bisckm- lichen Gnaden nähere Aufschlüsse erhalten, hat er sich .-ms neue an den Herrn Kardinal-Erzbischof von Paris und a-, Se. Exzellenz den englischen Gesandten gewandt. Beide Stellen hat er darauf hingewiesen, welchen Eifer die „Ge- sangcnen-Hilfe" der deutschen Bischöfe in Paderborn zum Besten der in Deutschland interniert gewesenen feindliche.'. Kriegsaeb-ngencn entfaltet habe, wesbalb cs angebracht st:, daß sie bei ihren Regierungen dis Wünsche Ew. Bischö'l. Gnaden nach Möglichkeit unterstützen. Besonders wurden die Wünscke bezüglich der Verbesserung der Postvcrbindiwg und der Zulassung von Telegrammen in dringenden Fallcu ferner bezw. der Fürsorge für die Studierenden hervorge- hat und der künftigen endgültigen (ffestal - tnng der Dinge keineswegs vorgreift. Diese Erklärung weckt Beifall fast im ganzen Hanse. Ter Mehr heitssozialist L ö b e - Breslau, einst ein Kandidat als Volks beauftragter nach jenem berühmten Erodus der Unabhängi gen. betont die Notwendigkeit einer raschen Aufrichtung einer Negierung ans inner- nnd anßerpolitischen Gründen. Trotz großer Bedenken stimmt die Mehrheitssozialdemokratie dem Entwürfe zu, ohne dadurch für später ihre Haltung fcstznlegen. Paye r. der ehemalige Vizekanzler, gibt namens der Dentschdemokratischen Partei eine ähnliche Erklärung ab. Auch er betont die Notwendigkeit des sofortigen Inkraft tretens der vorläufigen Verfassung. Es sei notwendig, daß dieser erste parlamentarische Schritt mit völliger Einigkeit und Geschlossenheit unternommen werde. Nun wird Tr. Heim, der Führer der Bayrischen Volkspartei, der Unter gruppe der Christlichen Voltspartei, aufgernfen, und eine große Bewegung geht durch das Hans, als dieser Hüne di« Treppe zum Rednerpult emporsteigt. Man weiß, daß Dr. Heim die Sonderstellung Bayerns unter keinen Umständen antasten lassen will. Das bringt er auch sofort in der von ihm verlesenenErkläriing znniAilsdi lick. Ter provisorischeVer- fassnngsentwurf würde eine Einheitsrepublik möglich machen. Als Yon links nach dieser Bemerkung gelacht wird, macht er eine Panse nnd wendet sich wie ein grimmer Lowe zu den Sozialdemokraten, die sofort verstummen. Heim vertritt die Auffassung, daß die deutsche Nationalversammlung ihre Aufgaben und ihre Zuständigkeit überschreitet, wenn solcher Entwicklung Raum gegeben werde. Tie bayrischen Mitglie- der der Christlichen Dolkspartei werden nicht nur gegen den 8 4, sondern gegen den ganzen Entwurf stimmen. Eine starke Bewegung, die sich allen Bänken mitteilt, macht sich nach diesen Worten geltend. Der ehemalige Staatsminister Dr. Delbrück spricht für die Dentschnationale Partei. Nachdem durch die Erklärung Eberts der Charakter des Provisoriums der setzt zur Beratung stehenden Verfassung zweifelsfrei festgestellt sei, würde seine Partei angesichts der Notlage dos Reiches für den Entwurf stimmen, ohne damit sich für später festznlegen. Das gleiche erklärte Dr. Heinz« für die Deutsche Volkspartei. Dann wird Cohn cmfge- rnfen. Er hat vor dem künftigen Reichspräsidenten schsti- noch mehr Angst, wie vor dem früheren Monarchen. (st- wünischt ein fünftovfiges Rcichskolleginm nach Schwei,zcr Mnster. Auch noch andere Beschwerden hat er auf den Herzen, die er sich in der denkbar größten Interesselosigkeit des Hauses herunterredet. Als dann Gröber vom Zen trum zum Wort kommt, füllen sich die Bänle wieder. (ffiöder crklärt für den größten Teil des Zentrums die Zustininnn^ zu der Vorlage. Es handelte sich jetzt darum, so rasch wir möglich ans dem revolutionären rechtlosen Zustand z» -Ost nnng und Gesetzmäßigkeit znl-ückzukehicn. Man spendet Gröber, der namentlich auf die Erfahrungen der lctzstn Wochen hinweist, lebhaften Beifall. Es kommt dann zur Abstimmung. Tie Abgeordnete kehren zu ihren Plätzen zurück, was bei der Enge des Rammst nicht gerade sehr leicht ist, da sie sich durch die Reihen sörin- lich -quetschen müssen. Die Unabhängigen versuchten ststa einzelnen Paragraphen mit Abändcrnngsanträgen zu be schweren. Namentlich Haase tat sich in Einwürfen zum Teil sehr bissiger Natur darin hervor. Er wurde ans Lus Lebhafteste unterstützt von piepsenden Zwischenrufen deu Zetkin nnd Zieh, den beiden „unabhängigen" Damen. Hin ter jedem Worte nnd Satze wittert Haast Fußangeln snr die Revolution. Er traut den jetzigen Ministern nick! übrr dcn Weg. Aber alle Anträge wurden gegen die Stimmen der Unabhängigen nbgelehnt. Das war wohl mit da? Ebn- rakteristische der Montagssitzung, daß die Isolierung der Un abhängigen gegen alle übrigen Parteien auf das Starts!« hervortrat. Es wird sich zeigen müssen, ob der damit seitens der erdrückenden Mehrheit der Nationalversammlung zum Ausdruck gebrachte Wille zu ersprießlicher, rascher und «rstst- vcrbeißender Arbeit für das Volk auch gegenüber den dem- nächst zu erwartenden politischen Stürmen standhalten wird. Ist das der Fall, dann werden die offensichtlichen Störmigs- nnd Verschleppiingsverstiche der Radikalen ebenso scheitern, wie es jetzt gegenüber der provisorischen Perfnssnng ü-r Fall war.