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Sächsische Volkszeitung : 05.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190408057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040805
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-08
- Tag 1904-08-05
-
Monat
1904-08
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.08.1904
- Autor
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Ter Ablaß bildet seit Luthers Zeiten einen Streitpunkt. Schon dieser hotte die Ablaßlehre der katholischen Kirche falsch aufgefaßt und in seinen Gegenthesen Sähe berworfen, welche weder die katholische Kirche noch Tehel gelehrt hatten. Die Pro testanten haben Gelegenheit, im Katechismus und in den theologischen Lehrbüchern genau nachzulesen, was die Kirche unter Ablaß persteht, biele scheinen ihre Meinung nicht korrigieren und ihr Wissen nicht berpollsrändigen zu »vollen. Mit der falschen Darstellung der katholischen Lehre über de» Ablaß ist der Protestantismus groß geworden, er muß daher weiter dabei beharren. DaS „Neue Sachs. Kirchenbl." kommt in seiner lebten Nummer .'! I vom !)I. Juli ans das Feuilleton in Nr. 15,1 der „Sachs. Volksztg." zu sprechen, worin der Ablaß be handelt wird, und stellt unsere Erklärung entgegen dem Wortlaut der päpstlichen Enzlitlika über die Jubelfeier der Togm.werkündigung der unbefleckte» Empfängnis. Das „Nene Sachs. Kirchenbl." schreibt: Bvi» Abluft lernen wir Pi nieslnnleii gern, wie die „nllein- sctignwchelide Nirckie deukl und lehcl. ES nt aber für de», init jesuitischen Tesiinliouc-feinbeileu »ich! guu^ geuuu vertr.iulc» Eluisteu- iiienscheu nicht ganz leicht, die Aussprüche der römischen Sliinnien miteinander in Einklang zu setz n. Tie „S. 'P.gg." tagt in itirer Nr. I '-l: »:>>ach der kirchlichen sichre bedeutet der Ak'las; einen )i,nch- laß der zeitlichen Tündenstraien inan der „s. Vzlg." gesperrt! und nicht, lvie eS ans ivirklicheni oder absichtlichem Mchaerstandnis vfl dargestekll z» tnerdeii pslegt, eine t>l'achlas>nng bau blinden." Aber dasselbe Blait Buckle in seiner 'A'r. li> van diesem gahre das Nniidschreiöen des Papstes Pins X. «assizielle deutsche Aus gabe) ab, lva es Hecht: „Zin Äe>trauen alsa ans die tparmberzig- leit .-r. . . . bewilligen und erteilen ASir allen und jedem Ehrist- glänbigen beiderlei <s>eschlechts einen riallkammenen Al'lap, aller Tündcii". Und Zeilen tneiter beisg es: „Allen diesen er teilen Wir. Hin es nach einmal rn sagen, einen vollkommenen Ablaß aller ihrer Sünden, mit der ipewillignng, daß dieser Ab laß, der nur einmal gewannen werden kann, auch den -äeeten snr- biktenderweise zngewendel werden lann, die, mit A-all in Piebe Perbiinden. l'e»eit > ans diesem peben geiiiieden iind." Dal'ei wird übrigens in den, neueren Ariilel pniestnnden. das-, der Al>las; für die armen Seelen niNil etwa „unbedingt und absolut sicher" wirkt. Wann und was lvii kt er denn überbau» w Wenn man einzelne Säße ans dem Zusammenhang kiel ansliebt lind dein Wortlaut eines Satzes- seine eigene Auslegung unterschiebt, statt zu nagen, was nie eine oisizi eile Auslegung den Worten innewohnl. so lann inan leicht oas Gegenteil beweisen. So auch Herr Pastor Kloß: er nimmt ans dein Nnndschreiben die Worte heraus: „voll toniinenen Ablas', aller ihrer Sünden", legt seinen Sinn linier und sagt: Ser Pacht verstellt unter Ablaß den Nachlaß der Sünden, nicht der Sünden st r a s e n . »nie die „Sachs. Poltztg." angibt. Warum ßtiert Herr Pastor .Kloß nicht den folgenden Saß in der Enzchlika? Damit würde dem Publikum das P'erständnis für die Worte ,/Ablaß aller Sünden" nabe ge bracht worden sein: freilich, dann hätte man nicht ans der alten Unrichtigkeit bestellen und versuchen können, ans den Worten der „Sachs. Polksztg." und dem Wortlaut des päpstlichen Nnndschreibens einen Gegensaß zu konstruieren. Und das wollte Herr Pastor Kloß nun einmal, daher mußte der Nachlaß des Nnndschreibens weggelassen werden: dieser wütet: ,.Sieü'n Ablaß nun können . . . gewinnen »venu sie >folgen die Bedingungen bezüglich KirchenbesncheS, des Haltens> . . na ch d e m S ü n d e n b e l e n ntni s i n d e r B e i ch te da s heilige Sat r a in ent d e s- A ltar s e in p f a n g e n." Was ist denn damit anSgedrückch Saß es eine der ersten Porbedingnngen zur ('ienünnnng des vollkommenen Ablasses ist, sein Gewissen durch eine gute Beichte von den Sünden gereinigt zu haben. Herr Pastor Kloß weiß sicher, das; die latboli che Kirche den Emchang der heiligen Kon, mnnion im Stande der schweren Sünde als einen Gottes raub betrachtet. Wenn der Emchang der heiligen Komm» nion eine Bedingung zur Gewinnung des vollkommenen Ablasses ist, so muß die Peinigung der Seele von den Sün den voransgegangen sein, was durch die heilige Beichte ge schiebt. Es kann also unter „Ablaß aller Sünden" nicht der Nachlaß der Sünden, sondern nur der Sündenstrasen verstanden »'erden. Zin übrigen seht die katholische Kirche zeigten Schlummer kann wohl kaum ein angenehmes für den in Schlaf und Traum Gelullten sein. So etwas hören und selien stimmt leicht wehmütig! Zn der Nabe der Peter Pauls Zeslnng, dort wo die Swiziiibrücte die Bolschaja Newa überspannt, wimmelt es gegenwärtig von Soldaten. Alles frisch AnSgehobene. Zlinges 'Blut, das für Ostaiien bestimmt ist. Der blonde Tvvns- der Dslseeprovinzen und der brünette des Klein rntsen. Sie sind stolz ans ihre Wassen, stolz ans die Uni fwmi, die sie tragen. Sie fühlen sich als die Herren des Tages-. Zeder hat für sie etwas übrig. Der eine ladet sie z i einem Glase Tee, der andere zu einem Gläschen Wndki e n, der vereint ihnen ein Päckchen Zigaretten, jener ein Paket Tabal. Da schmunzeln die starkknochigen Gesichter, da leuchten die gutmütigen .Kinderallgen. in denen dennoch im Pansche etwas Wildes, tierisches blißen kan». Und dem. der all diese Zngend und all diese .Kraft eines Landes win. die hinanSgeschickt wird, die Ehre der Heimat zu retten oder den Tod zu finden dem tut das Herz nn willlürlich web . . . Er muß an die Bäter und Mütter dieser Söhne denken und an die Hoffnungen, die hier hin a - .getrieben werden ans das schwankende Meer des niänner mordenden Krieges . . . Die Znlisonne glüht und brütet über den Dächern der Newai'tadt. Der Obelisk ans dem Riimjaiizewplatz flimmert in der blendenden Sominer'onne. Die vergoldeten Kuppeln der Peter Pauls Kathedrale wetteifern mit denen der Bla- gcm'jeichtschenskij Kirche im Glanz und Leuchten. Die nahe See läßt den Staub nicht so recht anskommen, und immer webt ein kühlendes Lüstcheu vom Wassilis Ostrom her . . . Zch bin am Schluß. Zch sehe, hin und »nieder ist die Zieder doch mit mir durchgegaugen. Allein, wer gerät in d-'r Ferienstimnmng nicht doch ein wenig in Erstasc? Aber ein Bild vom gegenwärtigen Petersburg bietet Ihnen und Zhren geschäßten Lesern diese Epistel dennoch. Und deshalb bin ich auch zufrieden. Es grüßt Sie Ihr ergebener S. Z. diese einfache Kenntnis ihrer Lehre voraus; cs kann mit den» von ihr immer gebrauchten Ausdruck „Ablaß aller Sünden" nur von den Schlechtunterrichteten oder Boshaften Mißbrauch getrieben werden. Im übrigen bleibt die Kirche auch deshalb bei dem Ausdruck „Ablaß der Sünden", »veil „bei diesem Iubiläumsablaß nicht bloß die Sündenstrafen, sondern auch alle sonst den» Bischöfe oder Papste zur Los sprechung besonders vorbehaltenen Sünden und kirchlichen Zensuren ii» der zur Gewinnung vorgeschriebenen Beichte erlasse» werden können." -- So schrieb die „Sächs. Volks- zeitung" bereits in Nr. -El im Briefkasten. Das „Neue Sächs. Kirchenbl." srägt mit der unschuld vollsten Miene von der Welt, „wann und was" denn der Ablaß für die armen Seelen überhaupt wirkt, da er doch nicht „unbedingt und absolut sicl>er" wirkt. DaS Blatt wird jedenfalls auch nicht wissen, daß nach dem Grade, als die vorgesck»iebenen Bedingungen in Größe der Büßfertigkeit und Liebe zu Gott verrichtet werden, auch der Ablaß ganz oder nur teilweise gewonnen wird. Es ist zur Gewinnung eines vollkommenen Ablasses ein so großes Maß von Gott liebender Gesinnung notwendig, daß nicht alle, welche den selben erlangen »vollen, ihn auch gewinnen. Was dieWirkung des für die armen Seelen gewonnenen Ablasses anlangt, so ist die katholische Kirche sich wohl bewußt, daß die Ge rechtigkeit und Barmherzigkeit Gottes nach den Worten der heiligen Schrift den gewonnenen Ablaß der Seele zur Lin dernng oder Beendigung ihrer Strafen im Fegefeuer zu kommen lassen wird. TaS „Nene Sächs. Kirchenblatt" schließt seinen Artikel mit folgenden famosen Säßen: Ata» wird es den „veislocklen" Söhnen der Pefvrninlimi nicht übel nehmen, wenn sie die AhNip.srnge auch hcnie no.1i »nt Spcinnimg verfolgen: man weiß doch wohl mich in Aom, welche Pedenlniig gerade diese Frage znr Zeit der „Kirchenspa'inng" ge ho ln Hai- Prolcstanlen werden nicht erwartet haben, daß in einem amtlichen Schreiben des Ilnsehwaren von vollkommenem Anlaß der Sünde» geredet würde. Das ist doch der Nachen lehre gcgennher. lvie sic in Tentschlnnd ansgelegt wied, mindesten:- mißverständlich: wenn es aber doch geschieht: ist es denn „»sterische Bosheit", wen» die Folgerungen dman-S gezogen werdend Kl. Man nimmt es de» Andersgläubige» nicht übel, »nenn sie über das Wesen des Ablasses schlecht unterrichtet sind. Aber Pastoren sollten sich doch darin teine solche Unkenntnis zu schulden ioinmen lassen. Wer jedoch in seinem Zrrtnm a b s i ch t I i ch »erharrt, ist „verstockt", lind wer das Volk troß hesseren Wissens in der Täuschung und Unkenntnis er hält, Hegel» einen Akt „seherischer Bosheit". >V. Ter französische Bischosskonfiikr. Ter sranzösische Bischof de Eonrcel ist von Nom noch mein at'aereist Er soll von Genna, wo er bereits ange- langk. telegraphisch nach Pom znrnclbeordert worden sein. Wann cm abreist. ist noch nicht bestimmt. In Nom ist der von PatiS abheriisene Nnntitis Lorenzelli angekommen und im voinnii.hen Kolleg, dessen Rektor er vor Monsignore Zap Etat iva- , abaestiegen. Er begab sich von da znm Kardinal- Staats»iietm Merrp del Pal und znm Heiligen Vater in Audienz. Der „Osservatore Poninno" bringt die vom Pa- '.inr ZwEblatt veröffentlichten Dokumente, schickt dein Ab druck aber folgende Notiz voraus: „Ueberzengt, daß der pap»'»,»' Wühl im gegebenen Augenblick eine wabrbeitsge- krene Tainellniig der Tatsachen in betreffs des Abbruches /ei diplomatischen Beziehungen mit der französischen Re- pnblik ,nr allgemeinen Kenntnis bringen wird, verösfent- lü.ien wir norlänfig, nin unserer Berichterstattungs-Pflicht ,-n geiuw.cn. dasjenige, was nnS die „Agenzia Stefans" über dic'e Angelegenheit überniittelt." Der Bischof von Laval tat in seiner gestrigen Unterredung mit dein Direktor des .Kultus!.inns'erininS die ihm zngeschriebene Absicht, ans 'eine Wurde zu verzichten oder trotz des Einspruches der Ne gierung mH »»verweilt nach Nom zu begeben, in Abrede ge stellt. Den Bruch deS Konkordats hält er für »»vermeid ln.lt. Dm über herrscht jedoch in. Ministerinin selbst sehr ge t.iile Meinung. Und es ist gar nicht unmöglich, daß gerade daiüber das Minislerinni EowbeS stürzen kann. Selbst "wgesel.em.' '-epnhlilanische Blätter sprechen sich sehr skep tisch il er den Kmislikt und seine Zeigen ans. Ter „Tenips" immt. daß ans beiden Seiten ein gleich harter Wille vor- liamcn -n'we'en 'ei, die Beziehungen ahznhrechen. Es sei n -. l, kne Gesi'irclitilng ,,st-ht grundlos, daß der Vatikan Fr ml reich das Protektorat über die iw Orient lebenden Ka thwike.l -ntveben werde, doch sei Frantreich zu seinem Sr!,rille g-dränat »norde». Früher oder später würden l eide Teile den Bruch bedauern. Die gemäßigten „Debats" w.'.!W: immer noch die Hossnnng zu einer friedlichen Bei > : de - '--on'litts nicht ansgeben. Zndes, böchste Vor- s'-bl n> siic die Katbolilen nun an der Tagesordnung. Ihr Lci'.a.lttel ' >'ließt mit den Worten: „Das Volk begreift nicht, was man ihm vorbereitet. Klären »vir eS ans. Ne gieren lie'ßt voranssehen. Da man nnS zwingt, bereiten i' .r uns "er und vergessen »vir nicht, daß in einer Demo 'Aalst- cw.h der Kleinste seine Nolle spielen wnß." Der „Fi garo' niwwt die Lage als sehr ernst und weint, daß der Bruck, schert zwei Tragen von außerordentlicher Bedentnng in ccn Vordergrund dränge: die Trage der BischofSernen nnng und dieieiüge des Protektorats. Was die erstere be li ii't, »o besürchtet das Blatt, daß EonibeS die vakanten Vi icl'ossstellen wie ein begründetes Gerücht gegangen sei, nun ans eigene Tunst hin besetze und eS den Kandidgten über lasse, itzie ''anon.ische Einsetzung zu verlcmgen. Der Er- paies Lchson unterstützte den Ministerpräsidenten hierbei. Der itaUivlUche) „Sotcit" glaubt, daß die Negierung in einer ßl'liinmereu Lage ist als jene, welche den Bruch er- lei-xn. Die (katholische) „Eroir" sagt: „Gewiß, »vir haben unr- >,ar oft schwach gezeigt. Aber »vir werden uieiuglS die Schwachheit haben, unseren Glauben zu Perleugucu. Wir we' dcu Herrn EombeS zu wissen tun, daß »vir als Söhne der Kirche leben und sterben »vollen." Nach dein „Echo de Paeis" hat die Situatioi» sich nicht sonderlich geändert, da der Konflikt den einzigen Zweck verfolge, die klerikale Ge falle zu übertreiben und dein Problem der Trennung näher zu kommen. Die (radikal-sozialistische) „Lautcrue" ist als fi'hreud'.S B.lockorgau natürlich befriedigt; indes sie erlaubt Hern» Eoinbes nicht, daß er auf halbem Wege stehen bleibe. „Der Bruch mit Nom ist nur der erste Schritt. Mau darf sich » utcNveaS nicht aufhalten. Tie Negierung muß sofort bei Aiederzusauiuieutritt der Kammer sich vor dieser enga- giere». Die Trennung muß kommen sofort nach der Bud- getb rat: ag." Auch die (soz.) „Aktion" meint: „Jetzt hat daS Parlament das Wort. Die Trennung findet eine große Majorität." Die übrigen ministeriellen Organe drücken sich gemäßigt aus. D-e „L'berte" meint, der Vatikan verliere nichts durch den Ubi-cnch der Beziehungen, denn diese seien so schlecht ge worden, daß sie zu nichts mehr taugten. Wir aber, sagt das Blatt verlieren die Rechte, die uns kraft des uns über tragenen Schutzes der Christen iin Orient zustchen. Man sicht, die Furcht vor dem Verlust des Protektorats im Orna t lnh rrscht die ruhiger denkenden Politiker Frank- »e ch- nn hr cts den Vatikan, die Furcht vor der Konkor- datsk'inöigni'g. die den Katholiken höchstens finanzielle Opi-r a.ckerlcgt. Ter Senator Clemencean höhnt sogar über den gai zen Konflikt und den Herrn Eoinbes, indem er s.l ie'bt: Ewnbes wolle auch Papst spielen und in rein kirch liche Ang"tegenheiten sich einmischen! Er gibt dagegen Pins X recht, der ans seinen» ausschließlichen Recht diszip- linarer Strafen besteht. "Brech en »vir mit dein Papsttum", 'chüeßt Elemencean. „aber nicht auf Grund eines lächer lichen Streites über die Befugnisse, die ein albernes Ab kommen (daS Konkordat) zwischen zwei Autokratie»» den Wünschen des Stärkeren entsprechend verteilt hat, sondern auS dein emsnchen Grunde, »veil zwischen zwei sich gegensei tig aii'hehi'nden Kongregationen ein Eiiwernehmen nnnwg- tich und für "'en Staat endlich die Zeit gekommen ist, seine Souveränität »nieder unbeschränkt ausznüben, »nährend die Ki-.-cbe in Wr allen Religionen gemeinsamen Freiheit ihre berechtigt-' Entwicklung suchen mag." Tie Trennung ist es aoer gerade, die den Franzosen noch teuer zu stehen komme» N'ud. Denn die Katholiken und die Kirche Frankreichs wer de?' auch »ach der Trennung fortbestehen und mit dem Fak tor hat »och jede Negierung, jeder Staat rechnen und ver- es' h.tien müssen, ob man diese Vereinbarung nun Konkor dat öd--- anders nennt. Zn der Erzdiözese Dijon, dessen Bischof Le Nordez sich nach tlh.n begeben hat, ist nun nicht btoS die Gehaltssperre d '-s B>schoss-, sondern auch die Auflösung des von den Snlpi- chnmnm geleiteten Priesterseininars erfolgt, »veil sie angeb lich znr Zeit die Seininaristen gegen den Bischof verhetzt tätten ES war dies die Zeit, wo inan schon in Dijon muß»', daß Nom gegen den Bischof einschreiten »verde. Politische Nundschrrn. Deutschland. — Der Kaiser unternahm Dienstag vormittag einen Spaziergang in das herrliche Loental und besuchte nachmit tag:- Olden. Leider ist das Wetter trübe geworden, so daß die nw heute in Aussicht genommene Partie fraglich ist. An Bord alles- wobt. — Eine neue Mirbach Affäre. Freiherr v. Mirbach ist der Vormund des- Prinzen von SaymWittgenslein ge wesen. Er soll der Braut seines Mündels die Erhöhung in den Stand der Prinzessin zngcsagt haben, wogegen der Mündel ans die Nechnnngslegnng der Verinögens-verivaltnng verzichtet haben soll. Diese Angelegenbeit beschäftigte dieser Tage daS Reichsgericht, das dem Mündel recht gegeben hat. Die Oesientlichkeit hat ein Anrecht, hier volle Anf- klänmg zu fordern, sonst erhält die Sache den Anschein, daß Freiherr v. Mirbach für seinen persönlichen Vorteil tätig war, »venu er Gnadenern'eise der Krone erwirkte. — Die NcichStagScrsahwahl im Fiirstentnm Lippe ist notwendig infoloe des Ablebens des wildliberalen Abg. Deppe. Die Freisinnigen haben bereits ihren Wunder- kandidaten Tr. Krüger, der bei jeder Wahl einen anderen Kreis suchen muß. niifgestelli; aber die Konservativen und der Blind der Landmirte sind hiermit nicht einverstanden und sie stellen den antisemitischen AinlSrichtcr Brnnstermann ans. Hierdurch steigen allerdings die Aussichten der sozial- demokratischen Kandidatur: ans eine Stichwahl darf sicher gerechnet werden. — DaS neue Ncdlirnsgesctz tritt infolge kaiserlicher Verordnung vom ck. Zick» t!ll»t teilweise in .Kraft. Dieses Gesetz bringt eine Verschärfung in der Bekämpfung der Reblaus. An seinem Zustandekommen habe»» in erster Linie die Zentrninsabgeordneten Gröber und Walt-'nboru nntgcwirkt. Letzterer hat einen sehr guten Bericht über die Konimisstons-verhaiidlimgen ansgearbeitet. Dem Abg. Gröber aber haben eS die Weingärlner zu verdanken, daß die Entschädigung für die unbrauchbar gemachten gesunden Neben günstiger geregelt iit. Der Entwurf wollte diese Regelung den Einzelstaake!» überlassen: ans Antrag Gröber aber beschloß die Konnniision und der Reichstag, daß diese Entschädigung von den Einzelstaaten zu tragen sei. Den Sozialdemokraten aber ging diese ganz angezeigte Füisorge für den schwer arbeitenden Winzerstand zu weit, sie wollten die Möglichkeit offen lassen, den Weingärtner selbst zu diesen Kosten heranznziehen. Aber dieser sozialdemokratische Antrag wurde abgelehnt. Das Zentrum darf auch auf diese Arbeit für den Weingärtnerslond stolz sein. - G.gci, den Hnndcl mit unzüchtiger Literatur »vollen nun iv PreiE-en die StaatSanwaltschasten schärfer Vorgehen, was war >n begrüßen ist. In der PctitionSkoininission des Reichstags haben in» Februar d. I. die Zentrnmsabgeord- neten es sehr bedauert, daß die bestehenden gesetzlichen Be stimmungen so lar angewendet werden. In dem »n 11 Tage»» erscheinende»» „Berichte über die Tätigkeit der ZenirninS-sraktion" von dem Abg. Erzberger (Verlag der GörreS Druckerei in Koblenz) ist hierüber auch bemerkt: „An>fallend erscheint, daß die Staatsanwaltschaft, die doch ans dem Börseiivereinsblatt wochenlang vorher wissen muß, welches Buch erscheint und welchen Inhalt es hat, darauf hin nicht rechtzeitig mit der Beschlagnahme vorgeht, sondern diese erst eintretcn läßt, »venu die Bücher bereits in» Pu blikum sind. Von Schnitzlers „Neigen" sagt man, daß die Beschlagnahme erst erfolgt sei, nachdem bereits 10,000 Er-»iplore in das Publikum gebracht worden »varen, ob wohl d»e Anzeige bereits den unsittlichen Inhalt erkennen ließ. Auch über die mangclbaftc Durchführnng des Artikels 50 der Gelverbeordnnng klagte man. da aus der Kolportage unsittliche und das religiöse Gefühl verletzende Schriften nicht ausgeschlossen werden, obwohl dies das Gesetz vor- schreibt." Wenn nun die preußischen Staatsanwaltschaften entschiedener auftretcn, so ist dies nicht in letzter Linie dem entschiedenen Verlangen der Zentrumsmitglieder in der Pe- titionskomiwffion zuzuschreibcn. Zu wünschen ist nur, daß die < lern ' linste Reich wcnst Kal!)> schau zeck > rem 1 geleg in dc BBia sei, d sich ( ordnc verlel geneh Mitgl chemc Fan, vor e wordc Rnckei heil. arme, hat d dem l Progr »värlS sich B schmäl gestric nochm Sache nnwo der P geordi für de Zentn Die Die T aus. s> Dresd einen Die G rechtsr heit dc meint, sollen kämme iniltag Vikar i der Mi wärlig war la Schreib die Bi des fe Katholi ständigc knng d wärtige notwcni werden, im äffe selben, fngnisse. lago er dürfen General Diözesa» Bischöfe, die Kon ihrer Bi Papstes Endlich komitee eine Vc: ohne od dclla Bei Die Red über, z» Veritn" Italiens ditS für batte Pr Problem die Bert für Engl . traue. ' dignng ^ rni'gen » scheu mil kecken lie Rußland. ..cm Wcl der, die all.nähliä Zeit, erk! dicns cm land, das henngen die direkt
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