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Nummer 143 — 23. Jahrgang 6,»nl wöch-mtl. Bezugspreis: für Juni 2N.-M. cnisschl. Bestellgcld. Vcrechnung Vcr Anzeige» »ach Rcnt.-Mark. Preise: Die eingcjpaltene Petitzeile 30/Ä, f. Faniilien- u. Vcceiiisanz., Gesuche 20 Die Petit-Neklamezcite 89 mni breit, 1 .16. Offertengebühr für Selbstabholer 20 Ä. bei Ueberseudung d. d. Post ausserdem Porto- zuschtaß. Preis f. d. Eiuzeliiuiinncr 10 Rciitcn-Psennig. Eeschüstlicher Teil: Josef F o h m a n n, Dresden. Sonntag, den 22. Juni 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung v. Auz.-Aufträgen u, Leistung ». Schadenersatz Für undeutlich u. d. Fernspr, übermittelte Anzeigen nbernehnien w>r keine Be« antivortuiig. Unverlangt etngcsandte n. mit Nückport^ nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbcwahrt Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags Hauptschristletter: Dr. Joses Albert, Dresden tscschnflSstcNe der Sächsische» Volks,eit»»» und Drink i,»d Verlag, Saxonia-Buchdruckerci GnibH, Trcsden-A. 16, Holbetustrahe 46, Fernrus 327W, Post- IcheckkonioTresden 44797 ' lliilerSiilliisiii M Mn * Ae Nell d« Fm « M «Lebe» i)tednktion der Sächsischen ^ullezerinna ^ Dresden»^.'i. 16 Holbeinstrnf'.e 46 ^ernriu 627L2 und NK38 Herriot heute in London Geheimnis ittitttiltl die Verhsn-liinge» Paris, 21. Juni. sDrahtbericht) Begleitet von dem Dol metscher des Quai d'Orsay hat Herriot heute vormittag aus dem Pariser Nordbahnhos den Zug. der ihn nach Calais bringen soll, bestiegen. General Rollet, ferner der Generalsekretär des Ministerpräsidenten. Israel, und der Direktor der politischen Ableitung, Pcretti della Rocca, werden ihn bis Calais begleite». Herriot wird nachmittags 3.18 Uhr in London ein- trefsen. London. 2! Juni, Im Mittelpunkt oes öjsciulichei, Inter esses steht die Ankunft des »ranzösisch-n Premier Ministers in London. Der Pariser Berichterstatter der „Wcstminster Gazette" schreibt, daß anscheinend Macdonald für das Geheimnis verantwortlich sei, dah die Unterredung in Chequers umgeben werde. Herriot berief gestern die britischen Korrespondenten in Paris zu sich und las ihnen eine Mitteilung der Douningstcet vor, in der Macdonald erklärt, dah die Kon ferenz persönlich und vertraulich sei. — Dem Berichterstatter der „Times" zufolge, erklärte Herriot bei der gestrigen Unterredung mit Pressevertretern, er beabsich tige, gerade heraus und offen zu sprechen, vielleicht all zu offe n. Dem Berichterstatter zufolge werde Herriot zweifellos Macdanalds Aufmerksamkeit auf die Frage der Sicherheit Frankreichs als eine Frage von grösster Bedeutung hinlcnkeu. Es werde erwartet, das; er seine Haltung auf Informa tionen gründen werde, die von den Generalen Rollet und Degoutte geliefert wurden und das; er auf die Notwendigkeit der interalliierten Militarkontrollkommissiou in Deutschland dringen werde, bis ihre Ausgabe vollendet sei. Der Widerwille des britischen Volkes gegen eine bindende Militär- Konvention werde in Frankreich endlich erkannt und ver standen. Ls seien jedoch in einigen Kreisen Hoffnungen vor handen, das; gleichwertige Garantien in Garantiepakten unter der Kontrolle des Völkerbundes gefunden werden könnte. London, 21. Juni. Zum Besuche Hcrriots bei MacSonald wird in der Presse sowie in hiesigen politischen Kreisen immer wieder darauf hingewiesen, das; daS erste Ziel der Unterredung die Feststellung sein soll, auf welche Weise sich der Dawes- Plan in Zukunft praktisch auwendeu lasse. — Die „Times" weisen darauf hi», das; Herriot die steife Linie verlässt, die Pein care nicderlcgte. Seine Formel sei nicht länger: „Keine Räu mung, bis Deutschland zahlt! sondern: Keine Räumung bis das Sachverständigengutachten tatsächlich i» Angriff genommen wird. Herriot selbst hat zu dem Sachverständige»;'!»» endgültig erklärt, das; die französische Regierung ihn ohne Vorbehalte an- nehme. — Der „Dailh Telegraph" schreibt zu dem Besuch, das; dieses der erste Schritt zur W i e d e r h e r st e l l u u g der alli ierten Front sei. — Nach dem Londoner Times-Korresponden- ten wird die Aussprache sich auf folgende Punkte beziehen: 1. AnS führuug des S a ch ver st ändigc n gntachtenS ; 2. inter alliierte M i l i t ä r k o n t r o l l e in Deutschland: 3. Wahr nehmung der S i ch e r n u g s f r a g e unter Zuhilfenahme des Völkerbundes. Da keine Finanzsachverständigen zu der Unter redung zugezogen werden, ist aiiznnelnncii, dos; die finanzielle Seite des ReparationSprobleins und ebenso die Frage der inter alliierten Schulden nicht behandelt werden soll. Was die SicherungSfrage anlangt, so wird sie erst von den interalliierten Mächten besprochen »nd dann nach abgeschlossenem Meinungs austausch dem V ö l k e r b n n d S r a t e in Denischland unter breitet werden. Paris, 21. Juni. sDrahkberich!) Der Reichstagsabgeordnete Dr. Breitscheid wird sich noch einige Tage in Paris aus- halten, um über die politische Lage mit einigen führenden Per sönlichkeiten Besprechungen zu haben. Er hatte gestern eine Aussprache mit dein Kammerpräsidenten Painleve und will unter anderem mit Briand und Loucheur in den nächsten Tagen zu sammentresscn. Paris, 21. Juni. (Drahtbcricht) Der deutsche Botschafter in Paris. Herr von Hoesch, wird voraussichtlich nach Berlin reisen und der Neichsregierung über die durch die sranzösischen Neuwahlen entstandene politische Lage Bericht erstatten. Es ist zu vermuten, dah dabei die Fragen des D a w e s - P I a n e s, der M i k n m v e r t r ü g e und der M i l i t ü r k a n t r v I l e zur Sprache kommen werden. Empfänie in Paris Paris, 2l. Juni. Herriot hat gestern den dcutscheu Bot schafter von Hoesch empfangen. In politischen Kreisen ver lautet, das; das Nuhrproblc,» zur Sprache gebracht worden lei. Bei dem Antrittsbesuch, den Herriot seinerseits dem dentschcu Botschafter inachte, betonte Herriot mehrfach, das; ihm sehr viel daran gelegen sei, mit dem Pariser Nertrcter des Deutschen Reiches in. persönliche Fühlung zu kommen. Er er wähnte weiter, das; er keine Hintergedanken habe, so» dern auch persönlich großen Wert ans eine baldige Besserung des deutsch-französischen Verhältnisses lege. Was die Micnm- vertrüge anbelangt, io wünicht Herriot »»bedingt eine Ver längerung, bis wenigstens eine allgemeine Klärung oiescr Frage durch Anwendung des Sacl'verständigenberichts 'gewähr leistet sei. Paris, 21. Juni. Gestern nackniittag hat Präsident Don m e r g u e das diplomatische Korps im Elpsce empfoiigen, »in die Glückwünsche der in Paris beglaubigten Botschafter entgegen zunehmcn. Dem Doyen der Diplomaten, dem pä pstlichen N n n t i» s Peretti fiel die Aufgabe zu. die Ansprache an de» Chef des sranzösischen Staates zu halten. Alls Milche» »>» der -eiiMen W»»g London, 21. Juni. Ter diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegrap h" schreibt, er Yabe fcktgcstcllt, das; der vor kurzem bekailiitgegcbeuc alarmierende Bericht, der dem französischen Oberkommando zngeschrieben wird und z»m Aus druck brachte, das; ei,, deutscher militätischer Angriff ans die Be- sabuiigStrnppen Frankreichs »iimilteltinr bevorständc, in Wirklich keit die Ar b e i t eines übereifrige,, A g e n t e,, war. Den Inhalt dieses Berichts, den die „M o r ning Po st" alst ein Interview des Generals Rollet wiedergegebcn hat, ist folgender: Rollet stellt die Zunahme der deutschen inilitnrischcn LeistnngSfähigteit fest und hebt besonders hervor, das; die von dem deutschen Generalstab seit Kriegsende erteilten Jnstrnttioncn einen unverkennbare» Offensiv-Eharnkter tragen. In sämtlichen deut schen Konsulaten der ganzen Welt sind KontrvllknroS estigerichtet worden, die Listen von Namen und Adressen sämtlicher wehr fähiger Deutscher, soweit sie sich in, Anstande anshiclten, sübrien, damit die Mobilmachungsbefehle sie in jedem Augenblick erreichen können. Die Stärke der deutschen Armee betrage 268 6G> Mm n l!> Die beträchtliche Vermehrung erfolgte seit 1923 mit der Ein stellung der zahlreichen Zeitfreiwillige», die für l. ie Dauer von 3 bis 6 Monaten militärisch niiSgebildet würde». Trotz des Artikels 177 des Versailler Vertrages, der die Bildung von S p o r t v e r b ä n d c n verbiete, beständen diese Organisationen in großer Anzahl. Ihr Ziel bestehe darin, wie Herr Streseinann soeben selbst erklärt, die militärische Aus bildung, von der Deutschland Abstand nehmen muß, zu ersetzen. Die deutsche Regierung habe die Möz'.'chkcit. wieder Kriegs material herzustellen, da die Munitionsfabriken nur teilweise geschlossen und frühere Staatsfabril m noch weiter in Tätigkeit sind. Die Lreiii-hmllhalt sm Mein Die Nimmersatten Kriegsgerichte Paris, 21. Juni. Dad französische Kriegsgericht in Oran hat den deutschen Fremdenlegionär Karl Hein, der in die Frem denlegion eingetretc» war, und seinen Mitangeklagte» Adrea Noe znm Tode verurteilt. Hein war beschuldigt am IG Juni U)23 cinen eingeborenen Schützen, der mit seiner Bewachnng im Ge fängnis in Bossnet beanilragt war überfallen und gelötet z» baben. Ein Berichterstatter des Matiu kalte Gemgeiiheit Hein in seinem Gefängnis zu »iiterhaltcn. Er gewann den Eindruck, das; eS sich um einen Menschen von hoher Intelligenz handele. Petit Parisicn erwähnt noch, dos; Hein während Krieges 32 französische Flugzeuge abgeschossen Hobe. Kaiserslautern, 21. Juni. Die Klagen der holzverarbei tenden Industrie der Pfalz über den Raubbau der Franzosen in den beschlagnahmten p s älzi s chen Staat s w a l d n n o - n baben sich in der letzten Zeit noch verstärkt, seitdem die srnnzo Forstregic zu G e b c i in v e r k ä n s e n großer Holzbeßände a dem Stamm übergegangen ist. Die Verträge, die von ihr »ist znm Teil noch uiibetannteil Firmen abgeschlossen wurden, lausen bis zum Jahre 1927. Wenn Frankreich in Ausführung des Sachverständigengutachtens eines Tages die Waldungen znrnckgibt, so ist das Pfand durch-die vollendete Tatsache des völlige» Raub- baue-? erheblich entwertet. Saarbrücken. 2l. Juni. Im saarländischen LandcSrat kam es zu einer energischen Kiindgebling sämtlicher pvlitischen Par teien gegen die Praktiken der Schulverwaltung des Saar- gebieteS. Ter Schnkverwalkniig wird der Vorwurf gemacht, das; sie die F r a n z ö s i e r u n g s b e st r e b u n g e n fördere, sich gegen die Selbstverwaltung der Gemeinden vergehe und ^ine ein seitige Personatpolitik treibe. Düsseldorf, 21. Juni. Von dem französiicben Kriegsgericht sind 12 junge Leute zu Gefängnis- und hohen Geldstrafen ver urteilt worden, weil sie »och der Anklage im besetzten Gebiet verbotenen Jugendorganisationen nngehört hätten. Berlin, 2t. Juni. Eine offiziöse Agentur läßt sich ans Lüttich Mitteilen, daß der belgische Leutnant Banlieren, der in Duisburg in Garnison steht, ans einer tlrtcinbSreise gestern vormittag im Zuge Köln-Ostende a n g c s ch o s s e n worden sei. Ter Offizier habe mit seiner Browningpisiole zurückgcschossen, der Angreiser sei jedoch geflüchtet. Goldnotcnbank und Auslandslrredite Berlin, 21. Juni. Die Verhandlungen zwischen der NeicbS- bant und dem ausländischen Konsortium, dos sich an der kom menden G o l d ii o t c » b a n l beteiligt, neliinen einen günstigen Verlauf. Ter Sitz der Goldii-Wenbant soll in Berlin und der Präsident der Bank ein Deutscher sein. Wenn die Besprechungen zu einem gewissen Abschluß geführt haben, soll in Berlin eine Bankierkonfercuz zilsaminenbcriifcn werden. Düsseldorf. 2l. Juni. Die iiiternotionalc Kreditkvm- Mission in Amerika hat mit dem Bankhaus Levy in Köln ein Abkommen getroffen, vorzugsweise durch seine Vermittlung Kredite für Rheinland nno Westsalen zu finanzieren. Was kalkt -er VMsltig -rm -ctlPieit Volke? Bon unserem parlamentarischen Mitarbeiter In dem Haushalt des Deutschen Reiches für das Rech nungsjahr 1924 sind als Ausgaben für den Reichstag etwa vier Millionen Goldmark, genau 3 927 169 Mark, in Ansatz gebracht. Davon sind fortdauernde Ausgaben 3882482 Mark, einmalige Ausgaben 88600 Mark. Diesen Summen steht als Einnahme ein Betrag van nur 13 666 Mark gegenüber, der sich zusammensetzt aus 7006 Mk. für Einnahmen aus den Dienst grundstücken, sowie von Dienst- und Mietwohnnngsinhabern, sowie Verkaufserlösen für Geräte, Materialien, Drucksachen, Akten usiv., ferner »ns 6(66 Mark Eintrittsgeldern für tie Be sichtigung des Ne'clc tagsgebüudes, Einnahmen van Kleiderab lagen, Vergütungen für Ueberlassnng von Räumlichkeiten des Reichstagsgebäudes an Bereute usiv. Die fortdauernden Ausgaben des Reichstages umfassen zunächst einmal die Besoldung. Der Reichstag hat einen Direktor der Reichstags-Bibliothek und einen Direktor des Stenographen-Büros. 11 Archivare, 4 Bibliothekare »nd 16 Stenographen sind den Vorständen untergeordnet. Dazu tritt ein besonderer Ingenieur. Die Etats-Beamtenstellen belaufen sich auf 168 Personen. Daneben sind 4 beamtete »nd rund 266 nichibeamtete Hilfskräfte vorgesehen. Zu letzteren gehören u. a. 92 Boten, 87 Hausarbeiter. 84 Büro- und Registraturkräste usiv. Einen größeren Umfang nehmen die sächlichen Aus gaben ein. Für die Bewirtschaftung der Dienstgrundstücke und Diensträume sind nicht weniger als 180 660 Mark vorgesehen, davon allein 136 969 Mark für Heizung und Beleuchtung des Ncichstagsgebüudes. Für die übrigen Geschüftsbedürsnisse, Zei tungen, Drucksachen, Schreibmaterialien. Dicnstkleidungsstücke usw. sind 23 666 Mark in Ansatz gebracht. Für die Herstellung der Reichstagsdrncksachen einschließlich der Buchbinder-Arbeiten müssen 188 606 Mark aufgcwandt werden. Die übrigen säch lichen Kosten beziehen sich auf Post-, Telegraphen- und Fern sprechgebühren mit etwa 36 060 Mark, auf die Zuschüsse für den Wirtschaftsbetrieb im Reichstagsgebäude mit 22 866 Mark, auf den Ankauf von Büchern mit 28 060 Mark und ans die Unter haltung des Präsidentengebüudes und des dazugehörigen Gar tens mit 30 060 Mark, ferner für Umzugs- und Neisekosten- Entschädigung an Beamte. Unter den sonstigen Ausgaben rangieren die den Haupt- tcil der Ausgaben für den Reichstag überhaupt nusmachendcn Aufwendungen für die Diäten der Abgeordneten und ihre Freifahrten. Für die Diäten, die Aufwandsentschädigungen, sind für das Jahr 1924 1890 864 Mark in Ansatz gebracht. Davon entfalten noch für den alten Reichstag etwa 68 666 Mark. Vom Monat Juni ab müssen 472 gegen früher 421 Abgeordnete entschädigt werden, und zivar ist als Monatsentschädignng ein Betrag van 318.78 Mark angesetzt. Für die Tagesgeldcr, für die Teilnahme an Ansschußsitzungen und die Aufivandsgeldcr de? Präsidenten sind zusammen 20 660 Mark angesetzt. Die Freifahrt der Mitglieder des Reichstages bedingt eine Summe von 1 111 606 Mark als Entschädigung an die Eisen bahn. Weiter treten hinzu 16 000 Mark für teilweise Erstattung der den Mitgliedern des Reichstages durch die Benutzung von Schlafwagen erwachsenden Unkosten. Nach der neuen Regelung sollen Abgeordneten, deren Wohnort mehr als 486 Kilometer entfernt liegt, die Ausgaben für die Benutzung von Schlafwagen nach bestimmten Grundsätzen erstattet werden. Die einmalige n, mit, wie bereits erwähnt, 88 666 Mark cmgcsetzten Ausgaben sind sehr knapp bemessen. Die Haupt summe, und zwar 86 606 Mark, muß aufgewandt werden für die Erneuerung der Heizungsanlagen und der Akkumulatoren- Batterie im Reichstag Ferner sind 3666 Mark eingesetzt für die Erneuerung und Ergänzung des tatsächlich einer Reparatur dringend bedürftigen Fußbodenbelages in den Wandelgängen des Hauptansschusses, in denen sich also die Wandelhalle be findet. Für die weitere Ausschmückung des Neichstagsgebäudes und des Präsidialgebüudcs mit Bildwerken, sowie die Be schaffung von kunstgewerblichen Gegenständen für diese Ge bäude sind 8006 Mark veranschlagi. Trotz aller bombastischen Ausschmückung des Reichstages ist für die intime Raumwir kung nach ganz außerordentlich wenig getan. Die gegenwärtige. Finanzlage erlaubt jedoch nicht größere Aufwendungen. Der Haüshalt des Reichspräsidenten gestaltet sich nach dem Voranschlag des Rcichshaushalts für das Rech nungsjahr 1924 folgendermaßen: Die fortdauernden Ausgaben sind init 280 006 Mark angeseht, denen 4060 Mark an Ein nahmen aus Grundstücken und dergleichen gegenüberstehcn. so daß 246 060 Mark an Kasten für die Institution des Reichs präsidenten dem Reiche erwachsen. Gemessen an den früheren, In die vielen Millionen gehenden Aufwendungen für den ober sten Staatschef, bedeutet das naturgemäß eine ganz erhebliche Einsparung. Der Gehalt des Reichspräsidenten einschließlich aller Aufwmidsgelder beläuft sich auf 63 816 Mark für das Jahr. Daneben hat der Reichspräsident Anspruch auf freie Dienstwohnung mit Gernte-Ausstnttnng. Als Diensteinkammen des Reichspräsidenten wird jeweils das Doppelte der Dicnstbe- zllge des Reichskanzlers mit der Maßgabe gerechnet, daß das Diensteinkommcn je zur Hälfte auf Gehalt und Aufwandsgelder entfällt. Dein Reichspräsidenten ist ferner ein Betrag von 18 000 Mark im Jahre zur Verfügung gestellt. Es lzandelt sich hier um den sogenannten Dispositionsfonds zur Linderung der allge meinen Notlage, siir besondere kulturelle Zwecke usiv. Das Büro des Reichspräsidenten besteht unter der Leitung eines Ministerialdirektors aus 14 Beamten. Dazu treten etwa 20 nichibeamtete Hilfskräfte sBaten, Hansarbeiter usw). Die sächlichen Ausgaben beziehen sich zunächst einmal aus die Ge- schästsbedürfnisse (Kraftwagen, Fahrgelder, Schreibbedarf, Bücherei, Dienstkleidungen usw.) für die etwa 20 606 Mark an gesetzt sind. Ans Post-, Telegraphen- und Fernsprechgebühren mit etwa 10 660 Mark, aus der Bewirtschaftung von Dienst» grundstücken und Dienstränmen, einschließlich Abgaben uni; Lasten mit etwa 27 060 Mark.