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Beilage zur Sächsischen DolkszeitLMg Nr »4 Sonnabend, den 18. Januar U)i9 abends 5?? - ' Vor der Entscheidung! Am nüchsieu Sonntag wählt das deutsche Volk seine Na tionalversammlung. Ein verhältnismäßig kurzer, aber heißer Wahlkampf liegt hinter uns; alle Parteien haben fieberhaft gearbeitet, nm am 1t). Januar mit gewaltigen Massen auf- marschieren zu können. Sein besonderes Gepräge hat der jetzige Wahlkampf dadurch erhalten, daß zum ersten Male Sie Frauen anfgerufen wurden, in die Arena des politischen Kampfes zu steigen und das Gewicht ihrer Stimme in die politische Wagschale zu werfen. In gespannter Erwartung Harrt jetzt bas deutsche Volk des Ergebnisses der Wahlen vom 19. Januar. Dieser Wahltag wird die Entscheidung darüber bringen, ob die verfassunggebende Versammlung des neuen Deutschen Reiche-Z eine sozialistische oder eine bürgerlich? Mehrheit answeisen wird: er wird uns wissen lassen, ob trotz der Revolution der Sozialdemokratie das Bürgertum. ge- nügend Kraft bewahrt hat, um das Reich mit seinem Geiste zu erfüllen. Der Ausfall der Wahlen zu den Landtagen in Süddeutschland berechtigt zu der Erwartung, daß die bür- Mrlichen Parteien die.Sozialdemokratie am 19. Januar schla gen wird, berechtigt uns aber auch zu der Hoffnung, daß unsere Zentrumspartei siegreich ans den Wahlen zur deut schen Nationalversammlung hervorgehen wird. Die Ereig nisse seit Ausbruch der Revolution haben den Kredit der Sozialdemokratie in weiten Kreisen untergraben, denn sie hat als Trägerin der Revolution auch die ganze Verantwortung für das Unglück und Elend übernommen, das infolge dieser Revolution über das deutsche Volk gekommen ist. Das tra gische Verlsiingnis, das darin liegt, daß die alte Sozialdeno- kratie sich im Interesse der Verteidigung des mackten Lebens des deutschen Volkes gezwungen sah, im Blute zu ersticken, was sie in der Vergangenheit immer als unausbleibliche Folge ihres Sieges verkündet hatte und was Spartakus jetzt zu erhalten verlangt, hat viele, die bislang in der Sozialdemo kratie die Retterin aus der Not erblickten, die Augen ge öffnet. Die Sozialdemokratie schien stark und groß, solange sie ihren Gläubigen große Versprechungen machen konnte, ohne vor die Notwendigkeit ihrer Einlösung gestellt zn sein: sie erwies sich als schwach und unzulänglich, als sic, sogar durch eignen Willen, sich vor die Aufgabe gestellt sah, das deutsche Volk in schwerer Zeit zn regieren. Gewiß wäre diese Ausgabe für keine Partei leicht gewesen, keine wäre indes in gleichem Maße wie die Sozialdemokratie genötigt gewesen, mit ihrer Vergangenheit zn brechen, um den dringlichsten Erfordernissen des deutschen Volkes Genüge tun zu können. Der ruhig denkende Arbeiter muß heute erkennen, daß alle bislang von der Sozialdemokratie erhobenen Forderungen, die wirklich durchführbar erscheinen, auch schon immer vom demokratischen Zentrum vertreten worden sind. Das Zen trum als eine christliche Volkspartei hat sich in wahrhaft sozialer Gesinnung von der Sozialdemokratie nie übertreffcn lassen, hat aber die Sozialdemokratie in tatkräftiger sozialer Arbeit bislang immer übertroffen, weil es sich nicht auf den Standpunkt der Sozialdemokratie gestellt hat, daß die auf sozialpolitischem Gebiet erzielten Fortschritte nur „Bettel- suppen" seien, die der Arbeiter verwerfen müsse, sondern Schritt für Schritt dem Arbeiter sein Recht erobert und ge sichert hat. Wenn das deutsche Volk aus der Vergangen- und besonders aus der Geschichte dieser Revolution gelernt hat, dann zahlt es am 19. Januar dem Zentrum die Treue, mit der es stets das Wohl aller Dolkskreise vertreten und gefördert hat, und rechnet zugleich mit der Sozialdemo kratie ab, die sich wahrlich kein Anrecht auf den Gang des deutschen Volkes erworben hat. Wenn der „Vovwxirts" meint, daß „die Ergebnisse des 19. Januar vielleicht hinter all zu hoch gespannten Hoffnungen Zurückbleiben tonnten", so spricht aus dieser Befürchtung offenbar ein schlechtes Gewissen und eine bittere Enttäuschung über das Ergebnis der Wahlen in Süddeutschland. Wir müssen dafür sorgen^daß sich die sozialdewokratiscl/e Enttäuschung in lähmenden Schrecken ver wandelt. Die neue» Sleuergesetze. A.:. dem lürzlich in seinen Grundzügen betanntgegebenen Slenerprogramm der Reichsregierung werden nunmehr zwei G.ictzenlwnrie veröffentlicht. Der eine betrisst eine außer- ordentliche Kriegsabgabe für das Jahr 1919. Es handelt sich hierbei, von einigen Abn-eichungen abgesehen, nm eine Wiederholung der Kriegsabgade, wie sie für das Rechnungs jahr 1918 zur Erhebung gelangt. Das Gesetz zerfällt in zwei Hauptteile: 1. in die Abgavepflicht der Einzelpersonen u id 2. in die Abgabepflicht der Gesellschaften. Die Einzel personen sollen eine Abgabe vom Mehreinkommen und — vorausgesetzt, daß nicht eine große einmalige Vermögens abgabe kommt — vom Vermögen zahlen. Mehreinkommen ist der Betrag, um den das Kriegseintommen höher ist als das Friedenseinkommen. Als Kriegseintomnien gilt das steuerpflichtige Jahreseinkommen, mit dein-der Abgabepflich tige bet der Jahresveranlagnng für das Rechnungsjahr 1919 zur Landeseintommensteuer veranlagt ist oder veranlagt v ird. Als Friedenseinkommen gilt iili allgemeinen das Ein kommen im Stenerjahr 1911. Beträge bis 8000 M. bleiben steuerfrei. War das veranlagte Einkommen vor dem Kriege niedriger als 10 000 M., so gilt als Friedenseintommen der Betrag von 10 000 M. Tie Abgabe vom Mehreinkommen beträgt für die ersten 10 000 M. des abgabepflichtigen Mchr- ein.tommens 5 Prozent, tür die nächsten angefangenen oder- vollen 10 000 M. 10 Prozent, für 80 000 M. 20 Prozent, iür 50 000 M. 80 Prozent, für 100 000 M. -10 Prozent, für die weiteren Beträge 50 Prozent. Der höchste Abgabesatz von 50 Prozent würde also für den Teil des Mehreinkommcns Platz greifen, der über 200 000 M. hinansgcbt. Die Abgabe vom Vermögen wird nur erhoben bei Vermögensbeträgen von mehr als 100 000 M. Sie beträgt für die ersten 200 060 Mark 1 vom Tausend, tür die nächsten angefang-enen oder vollen 300 000 M. 2 vom Tausend, für 500 000 M. 8 vom Tausend, für 1 000 060 M. 4 vom Tausend, für die weiteren 5 vom Tausend. Maßgebend sür das steuerpflichtige Ver mögen ist im allgenieinen der Vermögensstanb vom 31. De zember 1918. Gegenstand der Kriegsbesteuerung der Ge- lellschaftcn ist der Mcbrgewinn des fünften Kricgsgeschäfts- jah-.cs. Wählend »ach dem Gesetz über eine außerordent liche Kriegsabaabe für das NechnnngSjahr 1918 die höchste Abgabe der Gesellschaften vom Mebrgewinn 60 Prozent be- trug, ist sie in dem Entwürfe für 1919 mit 80 Prozent vor gesehen, und zwar ist die Staffelung der Abgabe bei dem M"'rgewinn degressiv. Alle Mehrgewinne über 1000 000 Mark zahlen 80 Prozent Kriegsstcuer; für geringere Ge winne sind Ermäßigungen nm 10—50 Prozent vorgesehen. Tie Mehraewinnstener des Reiches einschließlich der Staats- nnd Gemeindesteuer soll aber in jedem Falle nicht über 90 Prozent hiuaiisgchen. Während der Gesetzentwurf über eins außerordentliche Vermögensabgabe eine Belastung des Mshreinkommens bezw. des Vermögens der Einzelpersonen und des Mehrgewinns der Gesellschaften Vorsicht, bringt ein zweiter Gesetzentwurf eine Kriegsabgabe vom Vermögenszuwach-, und zwar von dem Vermögenszim>achs, der in der Zeit vom D. Dezembc-c 1918 bis zum 81. Dezember 1918 eingetreten ist. Es wird also nunmehr noch einmal, und zwar jetzt dn ga:z-- Zeit raum vom 81. Dezember 1913 bis 31. Dezember »1.-18 er saßt, doch wird die auf Grund der bereite bestehenden Kr'-egs- steuergesetze erhobene bezw. vorgesehene Steuer van Z-» aus Grund des neuen Gesetzes zahlu,igspfl!chti...eii BZ: eg.- i,l Abzugs gebracht. Abgabepflichtig sind mit dem gesamlen steuerbaren Vermögen im wesentlichen 1. die Angehörigen des Deutschen Reiches mit Ausnahme derer, die sich r,linde- stens seit dem 1. Januar 1914 im Anslande anshaUen, ohne einen Wohnsitz im Deutschen Reiche zu haben: 2. AnZänder, wenn sie im Deutschen Reiche einen Wohnsitz oder ihren dauernden Aufenthalt haben. Abgabepflichtig sind s.ruer mit dem Zuwachs an dem inländischen Grundvermögen und Betriebsvermögen alle natürlichen Personen ohne Rücksicht ans Staatsangehörigkeit. Wohnsitz oder Anfenlhalt. Für die Bel-echnnng des Vermögensstandcs vom 31. Dezember 1913 ist das für die Berechnung des Wchrbeitrages st-stge- stellte Permögen maßgebend. Die Berechnung des Ver mögensstandes vom 31. Dezember 1918 geschieht nach Maß gabe des BesitzstenergesttzeS, wobei aber wesentliche Ab weichungen zn berücksichtigen sind. Tie besondere,, Abzngs- rechte betreffen n. c>. zunächst sogenannte Erwerbungen.von Todeswegen. Jeder durch Erbschaft, durch Vermächtnis, durch Anfall eines Lehens, Stammgntcs oder Fideikommisses erworbene Vermögens-Zuwachs soll grundsätzlich steuerfrei bleiben, darf also von dem Vermögensstande vom 31. De zember 19>8 in Abzug gebracht werden. Von dem End- vermögen ist ferner u. a. abznziehen der (am 31. Dezember 1913 fest-gestellte) Kapitalwert der ans dem Vermögen des Abgabepflichtigen ruhenden, ans die Lebenszeit einer be stimmten Person beschränkten Leistungen, wenn die'- inner halb der Zeit vom 31. Dezember 1013 bis 8 -. Dezem '18 gestorben ist. Dem auf den 31. Dezember 1013 fe-ch,esieil!e,i Vermögen sind lsinzuznrechnen n. a. Schenkungen und son stige Vermögensnbei-gaben. ES erweist sich also, zumal da ans eine versibräste Ansknnftvflicht der Notare und Oierichte hingewirkt werden wird, glso zwecklos, wenn Z. B. Eltern, nm dadurch zu niedrigeren Steuersätzen zu kommen. Ve-- mögensteile an ihre Kinder verschenken. Dem Vermögens träge, die im Veranlagnngszeitranni zu Ansi-Hain- c : sin er Art verwendet worden sind, soweit sie inSge'amt tzmwli M. übersteigen. Was die Höhe der Kriegsahgab.- b rü4. di? mir von dem den Betrag von 3000 M. übersteigende > Vr-- mögensznwachs erhoben wird, sei folgendes bemer't: Die Kriegsabgabe beträgt: für die ersten angefangeneu ader vollen 10 000 M. des abgabepflichtigen Vermögenszuwachsis 10 Prozent; für die nächsten angefangenen oder vollen 10 000 M. 15 Prozent, für die nächsten angefangenen od.-r vollen 10 000 M. 20 Prozent, für die nächsten angefangeneu oder vollen 20 000 M. 30 Prozent, sür die nächste» 50 000 Mark 40 Prozent für die nächsten 100 000 M. 50 Prozent, sür die nächsten 100 000 M. 60 Prozent, für die nacktsten 200 000 M. 80 Prozent, für die weiteren Beträge 100 Pro zent des abgabepflichtigen Dermögensznlvachses. Es wird nach diesen Abgabesiitzen jeder über 199 500 M. hinaus» gebende abgabepflichtige Vermög«nsznU>achs völlig sortge- steuert und es kann somit niemand nach Erfüllung der Ab- gabepflicht von idem abgabepflichtigen Vermögens,zuni-achd mehr als 199 500 M. zurückbehalten. Drei graue Retter Ein Roman in Feldpostbriefen von Anny Wothe. Rachdruck verboten- ^rnvritsnisollvs Oop^rigcht 1317 dze Wotßs- Llsi», lösipsizx. (32. Fortsetzung.) Es ist wahr, daß ich Ihnen auswich. Ich wollte keine Aussprache, weil ich meinen Kopf brauchte, um aufrecht in diesem Kampfe zu stehen. Kein Mann sollte mich über winden — ich wollte frei sein! Es war wohl eine törichte Mädchenlaune, eine Art Größenwahn, der sich darin gefiel, das eigene kleine Ich immer in den Vordergrund aller Interessen zu stellen. Man hatte mich zu Hause verwöhnt und verzogen. Nie hatte ich straffe Zügel kennen gelernt, und Sie. der sie inir — wie ich meinte — anlegen wollte, erschienen mir geradezu als Feind. Und diese Feindschaft ist mit den Jahren ge wachsen, weil ich Furcht hatte vor Ihnen und vor mir selbst. Aus die Standesvorurteile möchte ich hier nicht weiter eingeycn. Es kommt mir zu kleinlich und lächerlich vor in einer Z, it wie der jetzigen, wo nur der Mann gilt, der etwas leisten kann. Im übrigen können Sie ja darüber denken, wie Sie wollen. Und da ich fühlte, daß es Ihnen gegenüber kein Ent rinnen gab, floh ich entsetzt aus Ihrer zwingenden Nähe. Ich wollte nicht Ihre Frau werden. Ich hatte eine so ent- setzliche Angst vor dieser Möglichkeit, weil ich fühlte, daß ich in Ihrer Hand aufgeben mußte, was mir sonst eigen wa -. Ihr Geschöpf sollte ich sein, nicht mehr ich, m-'* meinem starken Eigenwillen, meinen Launen und tollen Wünschen. Sie hatten mir oft genug Ihr Eheprogramm entwickelt, und ich hatte dazu gelacht. Nun es aber damit auf mich abgesehen war, floh ich davon. — Meine Liebe war eben zu klein, um nur zu geben -- sie forderte bloß! Da auch der Verkehr zwischen unseren Familien anfge- hört hat, was mir und uns allen sehr schmerzlich ist, da alle, selbst Vater, Antje vermissen, brauchen wir ja kaum zn sülchten, uns wieder zu begegnen. Sollte es auf der Heide -Z uns dennoch nicht erspart werden, so gebe ich wieder meinen! Renner die Sporen und setze unbedenklich über alle Hindernisse, um Ihnen zu entrinnen. Ich weiß ja, daß Sie mir nicht folgen werden und daß damals meine Angst vor Ihnen töricht ivar. — Im Krankenhause tat ich nur meine Pflicht gegen Sie, wie bei jedem anderen der Verwundeten. Die „zitternde Angst", die Sie in meinen Augen gelesen haben wollen, war vielleicht die Folge Ihres Wnndfiebers. Ich habe keine Angst mehr, nu„ mich nichts mehr treffen kann. Heide von Wessen. * » Rittmeister Lennhart von Lüderitz an Jlsabe von Plessen. Argonnen, Johannistag 1916. Verehrte gnädige Frau! Meine flüchtigen Zeilen, die ich Ihnen ans Ihren letzten Brief sandte, werden Sie erhalten haben und daraus am besten meine Stimmung ersehen. Ich konnte mich nicht eher aufraffen. Ihnen eingehend zu schreiben, weil mich Ihr Brief zu tief, bis in das innerste Herz hinein, getroffen hatte. Also Achim von Plessens Braut! Bleibt mir da eigentlich etwas anderes übrig, als Ihnen zu sagen: „Diel Glück, meine gnädige Frau," und still hinaus in die Nacht reiten, um nie wiederzukehren? Mer ich will es nicht. Ich will nicht lassen, Mas mir hier so hold im Grans der Schlachten erblühte, ehe ich nicht ausgesprochen habe, was mir die Seele durchglüht. Ich ging heute, als der Tag erwachte, durch unser zer schossenes Dorf, wo wir augenblicklich in Ruhestellung lie gen. Ans einer kleinen Anhöhe stand ehemals die Kirche. Nur wüst« Trümmer gaben noch Kunde von ihrem Sein — die zerstörte Orgel und ein durchlöchertes Muttergottesbild ragten ans Schutt und Gestein wie klagend in den blauen Sommerhimmel und ans aufgewühlte Gräber mit verwitter ten Steinen. Johannistag, der Tag der Rosen, Sominersonnen wende. Und es war mir, als ob sichtbare .Hände die Orgel spielten, als der Morgenwind über die zerschossene Kir.r,e ging, und in meiner Seele brauste es auf wie ein Choral. Die loten Rosen ans den Gräbern brannten heiß wie Feuer. Eine habe ich gepflückt, teuerste Frau, und ich sende sie Ihnen. Die Toten weiden öS mir verzeihen. — Vielleicht wird die Rose sür mich sprechen und Jh lew anvectranen, was ich Ihnen nicht so sagen darf, wie ich es möchte weil Sie es incht wollen. — Nicht, weil Sie des anderen Braut sind, scl)weige ich, denn ich weiß, das Band das Sie an Ihren Verlobt"» bindet, ist zn lo'e geknüpft Indern r-.st ich Sie schon.?, möchte. Darum schwieg ich auch, als wir beide zusammen durch die märkische.Heide wandcrten, als ich Sie über die blaue Havel fuhr und wir im Garten von Nosenhagen unter deu blühenden Apfelbäumen saßen, die Blütcnschnce in Jbr Haar streuten. Ich wollte Ihnen Zeit lassen, die Wunden zu schließen, die Ihnen das Schicksal geschlagen. Ganz leise und still sollte in Ihrem Herzen reisen, was für mich der Jnbegriif aller Seligkeit gewesen: die große, hingehende, alles um fassende Liebe. Es war ein Traum, meine gnädigste Frau, geträumt von einem, der eigentlich wissen mußte, daß das Leben keine Rosen für ihn bereit hielt. Wenn ich meinem Herzen folgte, so eilte ich jetzt zu Ihnen und forderte Sie mit dem Recht meiner Liebe für mich und meinen Jungen --- ich kämpfte um die Frau, die mit ihrem holden Zauber mein vereinsamtes Herz in tau send Banden hält. Aber ich bin zu stolz, zu fordern und zn nehmen, Nm mir nicht freiwillig gegeben wir-, und ich möchte Ihnen auch Kämpfe ersparen, denen Sie in Ihrer Zartheit, teuerste, gcliebteste Frau, nicht gewachsen sind.