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M*. L4 L8. Jahrg. So««abe»d, de» 18. Ja». ivi9 sberckr VaschLMPeL- «nd Aedoktt-n- DveSd-,-«. 1.«, Hotveinftrah« «S A»»»ft»r«ch« S1SSS V-Mchrckkoutck «-ip-r« s»e. 147S7 k»»a«8« ck . 8.8« «». H» »»»« » «^^eck »öck» «» M«,»»« » «eck««»«» 8.» », DreSöen ^mck^MW^DeE^^ D« H«ck >d»«-R»iM>«« 1» Die eüchfische »»»»««a eej««« an all« «oltzent»,« nachmMaD«. Annahme von Ges, den FamiSenai^eizen v« I« IVNHr. '!r dorm. prrl» für die Petit-Sdalt^sl. 8S in. Rekla- metetl 8« x»«M«>»»a, ' 8« 4 »Sr undeutlich xamMemNa,eigen SV ^ schrieb««, soidte durch gern« -«e Lneeigcn können wir dt« t stir dt« Richtig«-« de» Lerte» nicht admimhmcn- »prechstunde der Redakttan: »I-I8 Uhr dorm. — Einzige Katholische TageszeitMg d» SSchseL Organ der Zentrumspanei. AusgaVe ^ mtt Mustrierter Unlerhaltungsbeüage und rrltg. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mit der Wochenbeilage. Psrols sm IS. Zsnusr: Ni8KIt Zentrum! In den Wahlkreisen Dresden und Leipzig beginnen die ZenLrumslisten mit dem Namen Bttklage, im Wahlkreise Chemnitz mit dem Namen Rvthe. Warn« wir uns der Christlichen Volkspartei (Zentrum) anschließen. Wir Unterzeichneten evangelischen Männer und Frauen legen hiermit vor unseren Glaubensgenossen allen Verdächtigungen und Verunglimpfungen zum Trotz ein Bekenntnis unserer politischen lleberzeugung ab. 1. Wir erstreben eine Politik, die im tiefsten und vollsten Sinne des Wortes demokratisch gerichtet ist; die ans Len Trümmern des alten Regierungssystems einen völli gen Neubau anfrichtet, die nicht heimlich reat- tionären B e streb n n g e n Raum gibt, die für immer jede einseitige Herrschaft eines Standes oder einer Kla s se,beteiligt, die dabei den sozialen Geist be seelt, die KInstz w ischen Nei ch n n d A r m zu mildern bestrebt ist, und den Auswüchsen des Kapitalismus — Wucherern und Kriegsgeivinnlern — rücksichtslos begegnet. 2. Ten Geist und Willen für solche Politik entnehmen wir als evangelische Männer und Frauen unserem christlichen Glauben. Cs genügt uns nicht, daß unsere christliche Reli gion von etlichen politischen Parteien nur anerkannt, von anderen gar bloß geduldet wird. Für uns steht die Religion als LebenSqnelle auch im Zentrum der Politik. 3. Wie wir es ablehnen unsere Stimme solchen Parteien zu geben, die reaktionär gerichtet sind, so lehnen wir es vollends ab, das; unser evangelischer Glaube wie frühe r in den Dienst bestinrmter regierungstreuer Parteien gestellt wird. Unser Glaube soll überhaupt nicht im Schlepptau einer bestimmten politischen Partei stehen, er soll selb st ä n - d i g von sich aus seine Politik bestimmen. ch Wir finden, daß das alte Zentrum in den letzten Jahrzehnten vom katholischen Standpunkt ans ein solche? politisches Ideal in hohen: Maße verwirklicht hat. Wir wünschen den: evangelischen Volksteil eine ähnliche Macht stellung in der Politik. Aber die Evangelischen sind dazu infolge ihrer Zerrissenheit nicht imstande. 6. Nachdem nun aber das alte Zentrum als Christliche Volkspartei auf den Plan getreten ist, nachdem es den von ihm grundsätzlich stets betonten inter- konfessionellen Charakter durch die politische Entwicklung der Verhältnisse fortan viel stärker als früher zur Geltung brin gen kann, und nachdem es das evangelische Deutschland zu gemeinsamer Arbeit an unserem Volke aiifgerufcn hat, halten wir dafür, daß die Stunde des Zusammen gehens und Zusammenwirkens für Evangelische und Ka- tholiken innerhalb der gesetzgebenden Körperschaften ge schlagen hat. 6. Es versteht sich zudem ganz von selbst, daß die von einer Konfession erstrebte und erkämpfte Bewegungsfrei heit auch der anderen zugute kommen muß. Fijr uns Evangelische ist aber ein starker politischer Rückhalt gerade gegenwärtig gegenüber antichristlichen und matena- listischen Strömungen wünschenswert: Die „Christliche' Volkspartei" bietet ihn uns an. 7. Wir begrüßen dieses gemeinsame Zusammenstehen der beiden großen christlichen Konfessionen noch ans folgen- den Gründen: Es wird dem religiösen Brudcr- kampf, dem gegenseitigen Mißtrauen, der .zunehmenden inneren Entfremdung grundsätzlich ein Ende gesetzt, die Ein heit des Reiches und -der Reichsgedanke wird gestärkt und genährt, die zerstreuten und zersplitterten Kräfte des Protestantisnuils werden zu organisatorischer Po- liti scher Leistung erzogen. 8. Wir denken so wenig daran, die Katholiken zu uns herüber;»,ziehen, als diese daran denken, unter den Evange lischen Propaganda zu machen. Aber wir denken freilich daran, Ach t n n g n n d Ehrfu r cht vor der beiderseitigen Ueberzeugimg zu erwecken.. .9. Wir Evangelische in Deutschland sind politisch hcimatIos. Wir hängen uns an alle poli- kischcn Parteien bis zu dek> „Nnablmngigen". Selbst können wir keine Partei bilden. Am verhängnisvollsten aber wird unsere Lage, wenn bestimmte Parteien mit einseitigen reaktionären, alldeutschen, feudalen Bestrebungen unsere evangelische Kirche mit Beschlag belegen. Allein gestützt auf die Ehristliche Volks- partei winkt uns Evangelischen Bewegung?- f r e i h e i t n a ch r ech t s und n a ch l i n k s, n a ch o b e n und nach unten, und je mehr Evangelische sich uns achchließen, um so gefestigter wird unsere Stellung inner halb dieser christlichen Volkspartei. Darum, evangcli s ch e Männe r n n d Frauen, schließt euch uns an' Berlin, den 7. Jannar l91!>. Johannes Haecker, Pfarrer an der Lutberkirche zn Berlin. I). Karl Dunkmann, ordentlicher Professor der evangelischen Theologie zu Greifswald, zurzeit am Deutschen Stndentendicnst, Berlin, Albert Weidner, Bankier. Arno von Reh bin der, Rechtsanwalt. A! thnr HaßfIIrt, Student der Staatswissenschaften. Ella Bittkow. Buchhalterin. Alfred Braun. Mitglied des Schiller-Tist-awr?. I. Bücher, Redakteur F'-ui Apotheker Hedwig Hahn e. L n dwig Hintze, Jnsti iimentenarheiter. Hedwig Listberger, Buch halterin. W i l l i S cd u l z e, Kaufmann. E r i c a W c i g. Wilhelm Ziegcnbei n, Kaufmann. Deutsches Reich Tie Polen machen mobil. Danzig, 17. Jannar. Der letzte über Bromberg ge kommene Drahtbericht aus Posen meldet den Beginn der pol nischen Volksbewaffnung für alle Männer von 18 bis -12 Jahren für die weiteren strategischen Operationen Groß- Polens. Deutsch-polnische Plänkeleien. Thorn, 17. Januar. Amtlich wird gemeldet: Am 15. dieses Monats wurde eine deutsche FeldNwche bei Ottlotschin oon polnischen reguilären Truppen überfallen. Ein zweiter Uebersall, -ebenfalls von regulären Truppen, wurde am Abend des 16. Januar versucht, jedoch abgewiesen. (Anmer kung: Ottlotschin ist Grenzort an der Strecke Thorn- Alexandrowo.) Bromberg, 17. Januar. Amtlich Wird gemeldet: Eigene Artillerie beschoß das Forsthans nördlich Schleuse 6. Süd lich hiervon Patroiiillenkämpfe. ' Ein Erkundungsvorstoß der Bromberg Matrosenabteiliing fand Tannenhofcn und Antonsdorf vonr Gegner frei. Ein ^kanzerzug bekämpfte ein polnisches Maschin-engcwehrnest bei Nehwalde. Posen, 17. Januar. Im Lause des gestrigen Tages haben sich polnische Unterhändler nach Lissa begeben. Tort finden heute mit deutschen Regierungsvertretern Unterhand lungen statt, die darauf hinzielcn, einen allgemeinen detnsch- pclnischcn Waffenstillstand zuwege zu bringen. Die Gefährdung Schlesiens. Breslau, 17. Januar. Im Breslauer Nathans fand gestern eine Konferenz der Behörden, der Presse, der Arbeit geber und Arbeiterführer statt, in der der Chef des Stabe? des 6. aktiven Armeekorps nachdrücklich auf die schwere Ge- fähvdiin-g Echtestes hinwics. Tic Tschechen haben eine kriegs erprobte schlagfertige Armee von 500 000 Mann mit reich lichen Geschützen und bedrohen von Braunau ans die Graf schaft (Nah. Die Polen besitzen 18 Divisionen, die von Lem berg in Oberschlesien jeden Tag einfallen können. Dringende Forderung sei die Bildung eines schlesischen Freiwilligen- korps'ziim Heimatschiitz, dem ans Heimatliebe alle waffen fähigen Männer beitreten sollten. Hindenburg Oberkommandierendcr für den Osten. Berlin, 17. Januar. Wie von dort mitgetcilt wird, wird Generalfeldinarsch v. Hindenburg das Obcrkom- mando über die deutschen Truppen im Lsteu übernehmen. Cs werden zwei Arineeabteilungen gebildet, von denen die eine gegen die Polen, die andere gegen die Bolschewisten vorgeht. Obcrpräsident von Bntocki einfacher Soldat. Königsberg, 16. Januar. Oberpräsident von Batocki erläßt einen Aufruf zum freiwilligen Eintritt in die ost- preußische Volksiwehr, in dessen Schluß eS beißt: Weil die Zeit aber weniger ermahnende Worte als beispielgebende Taten fordert, werde ich selbst anfangs Februar, wo ich mit dem größten Teil meiner Amtsarbeit vorläufig wohl fertig sein werde, und wo cs an der Grenze wohl ernst werden wird, trotz meiner 51 Jahre in die Volkswehr cintreten, und zwar, da es mir an der zur Triippenfübrung vor -dem Feinde nötig Griiiidersa-Hrnng fehlt, als einfacher Soldat. Oberpräsident von Batocki. Tie Leiche Rosa Luxemburgs noch nicht gesunden. Berlin, 17. Januar. Tie Leiche Rosa Luxemburgs ist noch immer nicht gefunden. Durch den Stab der Division wurden im Laufe des gestrigen Tages nach allen Seiten hin Erhebungen äuge stellt, die jedoch bisher noch kein greifbares Ergebnis gebracht hirben. Tie Annahme, daß Spartakidsn die Leiche in Sicherheit gebracht haben, scheint sich nicht zu bestätigen. Man muß vielmehr aiiuehme», daß einige Per sonen, die bisher noch nicht ermittelt sind, den Körper in den nahen Landlvehrkanal geworfen haben. Die Brnimschwcigischc Regierung gibt den Zugverkehr frei. Nach Mitteilung der Presse- und Nachrichten-Abteilung im A.- und S.-Nat Hannover ist bei der Verhandlung zwi schen -den bevollmächtigten Vertretern der braunschweigischen Negierung und dem Zentral-Arbeiter- und Soldatenrat des 10. Armeetorps vereinbart worden, daß auf der Strecke Han nover—Berlin durch das-braunschweigische Gebiet sämtliche Züge des öffentlichen Verkehrs sowie Militärzüge und Mili tärtransporte, soweit sie nicht etwa Truppen enthalten, die für eine Gegenrevolution bestimmt sind, ohne von der braun schweigischen Negierung angehalten zu werden, befördert werden dürfen. Der Verkehr soll für Zivil wie für Militär auf den Eisenbahnstrecken der Braimschweiger Republik von der Braimschweiger Regierung nickt gestört werden. (Sehr gütig von den Braimschweiger». D. Red.) Radel in Brauiischwcig. Nach einer Meldung der „Dresdner Nachrichten" be findet sich Nadek seit Sonntag abend im stark besetzten Schloß zu Braunschweig. Tie braunschweigische Negierung macht sich auf Kämpfe mit Berliner Negicrungstruppen ge faßt. Generalstreik in Cuxhaven. Hamburg, 16. Januar. A»S Cuxhaven wird berichtet, daß die Mehrhcitssozialisten am Montag dem A.- und S.-Rat folgende Forderungen unterbreitet haben: 1. -Sicherung der Wahl zur Nationalversammlung: 2. Aushebung des Be schlusses des A.- und S.-Ratcs über die Republik Cux haven; 3. Neuwahl des A - und S.-Natcs. — Ter telepho nische und telegraphische Verkehr mit Cnrbaven ist unter brochen. Danach scheint der angekündigte allgemeine A»s- stand dnrchgeführt zu sein. Den Abnehmern des Wasserwerks wurde schon gestern abend geraten, sich hinreichend mit Wasser zu versehen. Der A.- und S.-Rat des Kreise? Bork teilt mit, das; ein. Anschluß an die Nepublieh Curhavcn N>eder erfolgt noch geplant sei. Der Frankfurter Arbeftcrrnt gegen Ebcrt Scheidemaiui. Frankfurt a. M., 17. Januar. Tie Erekutive des Ar- bcitcrratcS für Fmnkfurt, die -m gleichen Teilen ans Mehr heitssozialisten und Unabhängigen ziisaminengesetzt ist. er läßt eine Erklärung gegen die Regierung Ebert-Scheidcmann und fordert deren Rücktritt, weil sie es unterlassen habe, vor der Einberufung der Nationalversammlung Maßnahmen