Volltext Seite (XML)
— Aue Anlaß des gestrigen Todestages des Kaisers Friedrich legten der Kaiser und die .Kaiserin im Mouso- leum an der FriedenSkirche zu Potsdam eine» großen Lor beerkranz mit schleife nieder. Auch der Kronprinz legte für sich und seine (Gemahlin einen strunz nieder. Andere Fürst lichkeiten, sowie Ossizierkorps hatten ebenfalls Kranzspen den gesandt. — Ein Automobilunfall des dentscheu Kronprinzen. Der deutsche Kronprinz ist ain Donnerstag von einem Automobilunfall betroffen worden, der glücklicherweise aber noch günstig verlief. Als er sich am Boi mittag in einem Automobil zum Reicht kanzler begeben wollte, suhr der Kraftwagen am Reichekanzlerp'atz in Cyarlatlenbnrg gegen die Bordschwelle, so daß das rechte Hinterrad brach. Ter Kronprinz und sein Adjutant blieben unverletzt; nur ihre Helme flogen ans Len Ttraßendamm. Die beiden Chauffeure aber wurden aus dem Wagen geschleudert, wobei der eine gegen die Lateure fiel und leichte Berietzungen erlitt. — Tie Kronprinzessin vv» Griechenland hat sich von Frankfurt a. M. »ach Von» zum Besuche ihrer Schwester, der Prinzessin Adolf von Sclsauinburg, begeben. Von dort fährt die Kronprinzessin am nächsteil Sonntag in Gemein- schaft mit der Familie des Prinzen Friedrich Karl von Hessen nach London zur Krönnngsseier. — Tie Rcichssiiiniizc». F»i „ReichSanzeigcr" wird die amtlülw' Statislik über die Reichseiniiahinen nn Fahre lltl«) veröffentlicht. Danach beträgt die Jsteiiiiiahine an Stenern lind Zöllen I 199 138 179 Mark, das sind 37 639 379 Mark mehr als der Boranschlag. Fm großen und ganzen ent sprechen die amtliche» Ziffern der früheren Veröffentlichung. Leider ist auch hier bei den Zöllen noch keine Spezialisie rung erfolgt. Zugleich werden die Reichseinnahmen für April und Mai lltl l in einer halbamtlich bedienten Korre spondenz veröffentlicht. Tie Fsteinnahme des Reiches an Zöllen und Steuern beläuft sich danach in den genannten Monate» ans MOZ Millionen Mark. Tas ist 11,2 Millio nen Mark mehr als im gleichen jjeitraiime des Vorjahres. Tie Zölle für 'ich allein sind mit I I 1,8 Millione: Mark um lnnd 21 Millionen Mark gegen das Vorgihr gestiegen. Be merkenswert ist auch die jjnnahme der Braniinveinstener, die in den beiden ersten Monaten des laufende» Rechiiniigs- jahreS 2-8 Millionen Mark, im gleichen Zeiträume des Fahre-:- 1919 aber nur 2>> Millionen Mark erbrachte. Fcirrlichrr Einzug in dcs iicnrn drntschrn RrichrS Hauptstadt. Am 13. Fnni sind Ui Fahre verflossen, das; unter dem Geläute aller Glocken, dem unbeschreiblichen Fnbel der Bevölkerung in Berlin der Einzug der sieg reichen deutschen Truppen stattfand. Alle deutschen Truppenteile waren vertreten und es war ei» über wältigender Eindnick zu sehe» in der konibinierten Trnppenabteilnng »eben dem Preus;en den Bayer mit dem Ranpenheline, den Sachsen, Württemberger, Heyen, Ba denser, den Oldenburger, Brannschiueiger, Mecklenburger, den Mann ans den mitteldeutschen Staaten und den freien Städten einhermarschieren, jeder einzelne über und über geschmückt mit Siegeskränzen. Ten Tiegeseinzng erösfnete der greise General-Feldn,arschall Graf Wränget mir den Generälen u. Blnmenthal. v. Podbielsli, v. Stosch und v. Stielile. Fhnen folgten Grvfth''rzog Friedrich Franz >1. von Mecklenburg-Schwerin, Kronprinz Albert von Sachsen, die Generäle v. Steiiimeh und n. Mantenssel und andere Generäle und hohe Offiziere. Hieraus als Gruppe für sich, das glänzende Treigeslirn: Fürst sftisnmrck, ttlraf Moltle und ltzras Roon. lind hinter ihnen der erste Kaiser des neuen denlschen Reicbe-s, Kaiser Wilhelm I., gefolgt vom Kronprinzen, dein Prinzen Friedrich Karl, dem G,wft- herzoge von Baden, dem Prinzen Luitpold von Bayern und anderen Fürstlichkeiten. Auf dem Tempelhoser Felde nahm der Zug der deutschen Helden seinen Anfang. Er bewegte sich durch die Belie-Alliance-Strafte, Königgraher Strafte über de» Potsdamer Platz nach dem Brandenburger Tore und von hier durch die Linden. Uebernll ein Fubelrus, als vorbeimarichierten Tentschlands Heldensöhne mit de» Trophäen des deutschen Siege-smarsches von Weiftenbnrg und Spichern bis »ach Seda», Paris, Tieppe und Le Ma»S. Bor ll> Fahre» gelangte auch die Kriegsdenkmünze zur Verteilung, wurden verschiedene Eieneräle ,>ud Fürsten durch Verleihung von Regimentern ausgezeichnet. Von ihnen allen weilt heute nur »och der greise Prinzregent Luitpold unter uns, der das Magdrlmrgijche Feldarlillerie regiment Rr. I erhielt. Tie feierliche» Einzüge in anderen Residenzstädten fanden ba>d darauf statt, am 21. Fnni der Einzug der Hessen in Tarinstadt, am 2!>. Fnni der Einzng der Württemberger in Sintlgarl, am II. Juli der Einzug der Sachsen in Dresden, am 16. Fnli der Einzng der Bayern in München. Ter Einzng vor H> Fahren in Berlin mit Beteiligung aller deutschen Truppenteile mar die glänzende Krönung des in schwere» Kämpfen Erreichten des »eilen deutschen Reiches, war der feierliche Ausdruck der cndlich, endlich erreichten Verbrüderung von Süd und Nord. — Da- Apostolikum bei der Konfirmation Ist nach einem Erlasse des preiiftiich-m Oberkirchenratcs von den Konfirmanden nickt als eine „gesetzliche Verpflichtung ans den Wert der Btkenittnikformel" ab wiegen. „Wem, sie sich darauf, der agendarischen Bestimmung gemäß, um Bekenntn-S rkt zum Gemetaglanbeii der Christenheit beb „neu, wie er im ältesten und ehrwürdigsten der alt.'briilltchen Glanbensbekenulmsse seinen Ausdruck findet und allsonntäg lich einen Bestandteil der Liturgie bilKt. wenn sie dann weiter versprechen, „solchem Klauben" geinäft mit Gottes Hilfe z» wandeln, der Sünde abzns 'gen und ihrem Heilande nachzufulqen, so erhellt daraus von s.lbst, daft die Agende eine gesetzliche Verpflichtung des B> k> n itinsseS dabci licht ini Auge hat, noch auch haben kann. Vielmehr handelt es sich um die Bezeugung, daft der Klaube der Kemeinde, nach dem Maß? der vo» ihnen in der llnterwcisung und Anleitung im Konfirmaiidenunterrich! gewonnenen E>k-mittnis, auch Klaube der Konfirmanden geworden ist. und um ein Gelöbnis christlichen Lebens, das recht verstanden, von einem ernsten Konfirmanden ohne jede Unwahrhastigkeit abgelegt m-rden kann." Tie Reichvvcrsichrrnngsordiiung, die der Reichstag kurz vor seiner Vertagung verabschiedet hat, wird im „Korrespondent" für Tentschlands Buchdrucker und Schrift- giefter (Nr. 63), den: Organ deS „freien" Buchdruckerver bandes, in einem Artikel: „Das Spiel ist aus" besprocl-en ganz und gar in der Art und Weise der — sozialdemo kratischen Presse. Tabei verwickelt sich das Blatt in eigen artige Widersprüche. Kenan wie die „roten" Porteiblätter entdeckt es z. B. in der Nrichsversichernngsvrdnnng ein „un verkennbares, wenn auch indirektes AuSnahinegesetz gegen die Sozialdemokratie", spricht „von der Entrechtung der Arbeiterklasse", einem „Raub der Selbstverwaltung in den .Krankenkassen" — obwohl objektiv betrachtet, von solchen Maftnahnien in keiner Weise dis Rede sein kann — um nachher znzngeben, daft „Miftstände bei den Krankenkassen nicht geleugnet werden konnten" und „im letzten Momente das Verhalten einiger Krankenkassenbeamten direkt als Miftgriff bezeichnet werden inuftte". Um aber solche Mift stände und Miftgriffe, d. h. die AnSnntznng der Kassen zu sozialdemokratischen Parteizwecken unmöglich zu machen, sind die Arbeiter in den Krankenkassen nicht „entrechtet" worden, sondern es ist lediglich Vorsorge getroffen, das; im Fnteresse einer objektiven Verwaltung jede Parteiwirtschast in denselben ausgeschlossen sein soll. Fm übrigen scheint onch dem „Korrespondent" die Neichsversichernngsordiinng doch nicht so abgrundtief schlecht zu sein. Er redet von „Verbesserungen", die dieselbe bringt, niii dann gleich wieder über die Parteien (Zentrum und Konservative) herznfallen, die mit wichtigen Interessen der Arbeiter „schmählichen Fangball" gespielt hätten, wobei er dann Reichsversiche- niiigsordiiiiiig, Zolltarif und Finanzreform in den gleichen Topf wirst als Aktionen, bei denen die Arbeiterklasse als leidtragender Teil die Zeche zu bezahlen habe. Mil einer wahren Wut richtet sich daS Organ des angeblich „neutralen" Buchdruckerverbandes gegen die Abgeordneten ans dem Arbeiterstande, die a» dem Znstandebringeil der Reichsversicheriingsordiinng wacker mitgearbeitet haben. Mehr Kift und Kalle, wie hier der „Korrespondent" gegen diese Abgeordneten verspritzt, war bisher auch in den sozialdemokratischen Parteiblättern nicht zu finden. Wenn der „.Korrespondent" am Schlüsse seines giftigen Ergusses der Hoffnung Ausdruck gibt, daft mit diesen Abgeordneten l-ei den nächsten Reichstagswahlen Abrechnung gehalten werde und 1!N2 für sie „das Spiel aus" sein möge, natür lich zugunsten der „Kenossen", so paftt dieser Sclilnft trefflich ,zn dem bekannten „Tos Spiel beginnt"-Artikel vom Ende porigen FahreS (1919, Nr. 131), in welchem das Verbands« oran» mit dem Beginne der Neichstagstagung die nenein- Iretenden „Kenossen" begrüßte und ans den sozialdemo kratischen Zukiinftsstaat als Fealstaat anspielte. Man sieht, der „Korrespondent" als freiwilliger Helfer der Sozialdemokratie bleibt sich konsequent, und im Filteresse der Klärung der OrganisalioiiSverhältnisse im Buchdrnckgewerhe kann man ihm dafür nur dankbar sein! — Höfliche Berichterstattung findet der „Vorwärts" in folgendem Ereignis: „Die Mannheimer Nolksstimme bringt einen Bericht vom Dclegiertentage des dentscheu Chorsänge'- bundes in Mannheim. In dem Berichte findet sich folgende Stelle: In der Nachmittagßsitzung beehrte He.r Reichstags abgeordneter Dr. Frank die Versammlung mit seinem Besuche. Nehnlich las man es bisher nur in Hofnach- richtc-n." Warum soll dem Kcohblockdirektor nicht dieselbe Phrase zueikannt werden? Denn in Baden hat er In vielen Politischen Dingen mindestens so Viel z» sagen wie der Kroftherzog. Nur kühlen Kopf behalten. Oestecreity'Uuqnr--. Das Kesniittcrgrbiiis der Rcichsrntswahlc». Das heute vorliegende Gesaiiitei'gebnis der Reichsratswahlen zeigt, daft von st ill am 13. d. M. zu wählendeir Abgeordneten 231 endgültig gewählt worden sind. Es haben 171 Stich wahlen und Ist zweite Mahlgänge stattznsinden; diese in Kalizien »nt zusammen 27 Mandate». Zur Vervollständi gung des Hauses aus 316 Abgeordnete sind noch 67 Man date in Kalizien und Dalmatien zu besetzen. Der Besitz stand der Parteien stellt sich mit Einrechiiniig der Stich- wahlergebnisse in den Fällen, wo sich Kandidaten derselben Parteigruppe aegenüberstehen, etwa folgenderiiiaften: Die Ehristlichsozialen besitzen 68 von l>6 im letzten Reichsrate iiinegehabten Mandaten, die Tschechen 35» von 81, die Tentschfreiheitlicheii 17 vo» 73, Die Sozialdemokraten Ist voll 87, darunter 12 antviiomistische, die Südslawen 28 von 37, die Polen Ist von 71, die Italiener 12 von 13, die Bnko- wina-R»theiie!! 3 von 3, die Nnniäncn 3 von 3 »nd die Wil de» I von 13 Mandaten. — Zum Wahlrrgrbnisse. Von Wien haben wir zu bemerken, daß die christlichsozialen Wahlmerber nicht wie die „Neue Freie Presse" mit Auslassung aller christlich- sozialen Sonderkandtdaturen bezw. Dovvelkandidrturen aus- rechnete, 10 339 Stimmen gegenüber 1907 weniger erhielten, sondern nur 16703 Stimmen. Die Chcistlichsozialen erhielt n nämlich in 8 Bezirken um 2l3l Stimmen mehr als im Fahre 1907, in allen übrigen 23 dagegen um 18 231 weniger. Der tschechische Landesverband zur Hebung des Frenidenvcrkelires in Prag veranstaltete zu Ehren des Ver bandes mittlerer reichsdentscher Post- und Telegraphen- beamte» ans Berlin ein Festmahl, woran etwa IM Per sonen teilnalmien und wobei frenndschaftliche Trinkspriiche gewechselt wurden. Frankreich. — Der Kronprinz von Serbien in Paris. Präsident Fallft-res enipsing gestern mittag den Kronprinzeii von Serbien, der ihm die Insignien z„ni Kroftkreuze des Ordens Karageorgewitsch überreichte. Der Präsident lud den Kronprinzen und sein Kefolge zum Frühstück ein und er widerte in den ersten NachinittagSstnnden den Besuch des Kronprinzen, dem er das Kroftkrenz der Ehrenlegion überbrachte. — In der Sitzung deS Senats begründete der Senator de? TepaitementS Anbe, Ranbourgt, einen Antrag, durch de» die Negierung aufgefordert wird, eine dringliche Vorlage eiliznbringen, welche die administrative Abgrenzung aufhebt. Der Redner erklärte, das; die vaterlandsfeindliche» Kund gebungen des Departements Anbe von gewissenlosen Leuten auSgehen und von den Winzern nicht gebilligt würden. — In der Deputiertenkainmer erklärte der Finanz- ministcr in Beantwortung einiger Interpellationen betr. die Alterspensionen der Arbeiter: Die Regierung lehne er ab, bei dem Gesetz irgend eine Aenderung vorzunehmen. Die Negierung werde jedoch im Oktober einen Gesetzentwurf vorlcgen, der den Versicherten die Möglichkeit geben wird, im Alter von 69 Jahren die Alterspcnsion zu erhalten. Schlieftlich wurde eine Tagesordnung angenommen, die die Erklärung des Negierung billigt. Dänemark. — Das Ackcrbauministcrium hat das am 3. Juni er lassene Ausfuhrverbot für Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine ans Laaland und Falster nach dem Ausland? und nach anderen Teilen Dänemarks wieder aufgehoben. StuKtan» — Ministerpräsident Stvlypin tritt in diesen Tagen einen sechswöchigen Urlaub an. Alle Gerüchte, wonach seine Stellung erschüttert sei und sein Rücktritt bevorstehen soll, beruhe» auf freier Erfindung. Larkei. — Ter Wali von Monastir ist angewiesen worden, zur Aufspürung der Entführer des Ingenieurs Richter in sei nem Bezirke energisch vorzugehen und verdächtige Personen durch Ausübung eines entsprechenden Druckes zu Aussagen zu veranlassen, wodnrch Anhaltspunkte für den Aufenthalt Richters gefunden werden könnten. Portugal. — Die Zaunkönige in Lissabon wollen gegen die katholische Kirche immer schärfer Vorgehen. Die republikanische Negierung hat jetzt beschlossen, auf die jüngste Kundgebung W S Episkopats gegen das Trcnnungsgesetz mit der gerichtlichen Verfolgung der Prälaten zu antworten. Als der scharfe Hirtenbrief der Bischöfe gegen die Regierung erschienen war, in dem sie die Annahme der Trennung von Staat und Kirche verweigerten, beschloß die Regierung, der General- staatSanwaltschaft, die von der Regierung als höchste be- ratende Justizbehörde in ernsten Fällen befragt wird, die Entscheionng über die Rechtslage und die zu ergreisendcn Mahregeln zu übertragen. Nun teilt das Organ des Fustizministers mit. die Entscheidung der Generalstactts- anwaltschast sei dahin gefallen, daft die Bischöfe wegen Hochverrates strafrechtlich zu verfolgen seien; die Anklage laute ferner auf Aufreizung der Geistlichkeit und des katho lischen Teils der Bevölkerung gegen das neue Regime. Die Regierung hat ein Dekret erlassen, in dem die Geist- lichkeit aufgesordert wird, den Behörden eine Ausstellung über ihre bisherigen Bezüge rinzureichen, damit die Höhe der Gehälter, die ihnen künftig der Staat ausietzen wird, festgesetzt werden könne. Daraufhin ist dem Patriarchen von Lissabon aus Rom eine Mitteilung des Kardinalstaats- sekretärS Merry del Val zngegangen, in der der Klerus angewiesen wird, der Regierung die geforderten Auskünfte zu verweigern. ES steht also hier ein gewaltiges Ringen bevor. Die Hygiene-Ausstellung. Eröffnung des brnsilinnischcn Pavillons aus der Inter- nationalen Hygiene-Ausstellung. Am Mittwochnachmittng wurde die AnSstelinng der brasilianischen Regierung feier lich eröffiiet. Hierzu hatten sich der brasilianische Gesandte am Berliner Hofe Jtiböre da Enaha und mehrere Veamtc der Gesandtschaft, die Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt, 2r. Beck, Tr. v. Otto und Freiherr v. Hansen, Ge heinier Rat Dr. Rumpelt, Polizeipräsident K.'ttig, Kom missar Stadtrat Dr. Dehne, der Präsident der Ausstellung Geheniirat Lingner, der Präsident des Landesmedizinal- kolleginins Professor Tr. Renk, sowie zahlreiche Vertreter der Freindeiikoloiiie eingefnnden. Zunächst ergriff der bra silianische Gesandte da Ennhn das Wort zu einer Ansprache. Te. Erzcilenz StaalSininister Graf Vitzthum erwiderte, daft es ihm freue, im Aufträge Sr Majestät des Königs der Eröffnung der brasilianischen Ausstellung beiwohnen zu löniie». Der König habe ihn beauftragt, seine Grüße a» den Präsidenten, den er in Dresden kennen gelernt, aus- znsprechen. Dann gedachte Se. Erzellenz der Teilnahme Brasiliens an der Hygiene-Ausstellung und hieß die Ver treter des Landes in Sachsen willkommen. Dann hielt Ge- heiinrat Lingner eine Ansprache. Schließlich folgte die Ge sellschaft einer Einladung zum 3-llhr-Tee. Darauf wurde der Pavillon besichtigt, der ein übersichtliches Bild über die hygienischen Bestrebungen Brasiliens entrollt. Insonder heit erregte die Gesundheitspflege, die das Klima des Lan des bedingt, Interesse. DaS Jntrrnatronale Schwimmfrst am 17. und 18. Juni nimmt heute, Sonnabend, abends 8 Uhr im Undosa- Wellenbad seinen Ansang und wird am Sonntag, nachmittags 3 Uhr, fortgesetzt. Die gemeldeten Ausländer werden sämtlich am Start erscheinen, so daß hervorragende Kämpfe zn erwarten sind. Bei dem großen Interesse, das unter allen schwimmsportlichen Veranstaltungen dem Wasserballspiel geschenkt wird, ist mit Freuden zu begrüßen, daß wohl die beste Mannschaft deS Kontinents nach Dresden kommt, die Mannschaft des Cercle de Natation, Brüssel. Da sich in den letzten Jahren auch im deutschen Schwimmsport ein großer Aufschwung gerade dieses Sportzweiges gezeigt hat. so steht die Fertigkeit bei uns ans so hoher Stufe, daß man ans daö Zusammentreffen der Belgier mit unserer besten deutschen Mannschaft Germania. Berlin, gespannt sein darf. Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß das Undosabad, in dein die Wettkämpfe am Sonnabend und Sonntag anläßlich des Internationalen Wettschwimmens stattfinden, einen direkten Eingang von der Lennsstraße ans hat, der benutzt werden kann, ohne daß man das AuSstellungSgelände betritt. Für den Brieftanbenflug, der am Soimabendmorgcn 7 Uhr gegen 400 Tauben vo» hier nach Hannover führt, hat das sächsische Kriegsministerium Preise im Betrage von 174 Mark zur Verfügung gestellt. Nachmittag gegen 3'/r Uhr soll bei günstiger Witterung ein Massenaufstieg von Tauben Dresdner Züchter stattfindeii. Wie wir übrigens noch erfahre», sind in Deutschland 18 000 Brieftauben- züchter organisiert, die zusammen über 340 600 Tiere versüge». Tic Amateur - Weltmeisterschaften im Gewichtheben «nd Ringen, die vom 24. bis 27. Juni auf dem Sportplätze der Hygiene-Ausstellung ansgetrngen werden, hoben glan zende Besetzung vom In- und Auslonde erfahren.