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!. ! L' Baoies ist gestorben. Mancher wird fragen: „Wer war Mrs. Palmer Tavies?" Nun diese Dame mil dein sr»«den Namen tvar eine gute Tentscl)e, und mit ihr ist ein reich«'» Leben im Dienst«: der Armen zur Rüste gegangen, ki» Stand hat ihr dabei besonders am Herzen gelegen, die Droschkenkuticlg'r: sie war es, die vor fast 50 Jahren noch cks junges Mädchen eine geistliche und soziale Troschken- Kitfchermission begann und den Kutschern und ihren Fa milie» damil so viele Tienste leistete, daß die Dankbarkeit diestl Leute manchmal die rührendsten Formen annahm. Darüber schreibt die „Tentsche Tageszeitung": „Mrs. Dalmer TavieS geb. Freiin v. Düngern ist 1813 als Tochter «es Gesandten Freiherr» v. Düngern in der alten Vundes- n»« Reichsstadt Frankfurt a. M. geboren worden. Wenn Ar ihr Lebensiveg später in Verbindung brachte mit manchen «rutschen und ausländischen Fürstinnen, mit der Kaiserin, Bismarck, Moltke und vielen anderen, wenn ihr Stand »iktlricht manche Versuchung zur Absonderung bot, so ist sie «ach immer die einfack)e schlichte Frau geblieben, deren Herz sti» «ie Aermsien am wärmsten schlug. Ihren religiösen >jntrrricht erhielt sie von dem französischen Geistlichen Bonnet: mich die Schriften des französischen Adolf Monod machten einen tiefen Eindruck auf sie. Mit 15 Jahren Satte ne eine so feste »nd gewisse innere Stellung, das; sie mit 4 (lindern eine SonntagSschule für Troschkenkntscher- kii-ider in Frankflirt begann. Als der Vater der Diplomat ihr einen Diener initgeben wollte aus SlanaeSrücksichten lehnte sie daS ab. Tie dankbare» Droschkenkutscher selber lösten die Schwierigkeit, indem sie sie gratis mit ihren Wagen abholten. Ein englischer (Geist licher wurde ihr (hatte. Als Herr DcivieS als Direktor der britischen und ausländische» Vibelgesellsclxift nach Berlin berufen mnrde, musste sie als Shwerkranke nach Berlin transportiert werde,,, setzte aber trotzdem ihr Werk fort. Die Frauen und «linder kamen an ihr Krankenbett. Das wuchs schnell und nun stellte ihr die Berliner Brüder gemeinde ihren Saal in der Wilhelmstraße zur Versügnng. Mancher Berliner wird sich noch erinnern, wie manchmal unabsehbare Wagenreihen in der Wilhelmstraße standen: Hatten die Droschkenkutscher ihren UnterhaltnngSabend, en dem auch ihre Fronen und Kinder teilnahmen. Frau Boknrr Davies wurde in ihrer Arbeit von vielen Frauen unterstützt. Als 1851 ihr Mann starb, sprang ihr als Be rate, „fsiitscherwelsorger" Hofprediger Fromme! bei, der sich besonders der Kellner angenommen hatte, aber auch für Droschkenkntswer eine liebende Fürsorge bewies. Tie Dimmer der Droschke, die ihn ziiiii erste» Male als Sol- datrnpsarrer in Berlin fuhr, wusste er sein ganzes Leben bindnrch auswendig. Tie Großherzogi» von Baden sagte »k»mcck z» Frau Palmer TavieS: „Wenn ich eine» lesende» Droschkenkutscher sehe, so denke ich immer, daS ist gevüs; ein Buch non Ihnen." Aber nicht nur daS. Unermüdlich war ffr. Kranke zu Pflegen, Notleidenden zu helfen, Betrübte zu trösten In vielen Sorgen riet sie. Manche Famili« »ange legenheit hat sie wieder zurecht gebrachst. Sie war die erste, die einen kleinen Wagen mit warmen Erfrischungen für die frierenden Troschkentutsclw'r durch Berlin fahren liest, eine Arbeit, die heute von anderer Seite mit gutem Erfolge be trieben wird. Sie mußte da freilich persönlich dem Wagen toranlaufen und die Schutzleute ersuchen, ihn passieren zu lassen, denn es fehlte an der Konzession. Das Polizei regiment gegen die Kutscher war, nach ihrer Ansicht, manch mal ein wenig zu stramm, und sie l-at persönlich manchen (Yang getan, um für verurteilte Kutscher Zeugen anfzu- finden und ist auch beim Polizeipräsidenten damals Herr v. Richthofen gewesen. So war eS verständlich, daß die Leute mit großer Dankbarkeit an ihr hingen. Als sie ein mal von einer Reise aus der Schweiz zurückkehrte, es ivar abends, stand eine Schar von Postillonen bereit, die ihr ei» Ständcl>en bringen wollten und dazu extra auch ein Lied, betitelt „Das Heimweh" eingeübt hatten. Eine Nachbarin brachte es fertig, die entschlossenen Bläser endlich zu über zeugen, daß die ganze Umgegend alarmiert werde» würde, Nenn sie losleglen. Frau Palmer Davies mußte aber ver sprechen, am anderen Morgen auf dem Posthof in der Mockernslraße zu erscheinen und dort haben sie ihr denn auch ordentlich was vorgeblasen, auch „Das Heimweh". Eine Droschkenkutschersfrau war sehr zufrieden, daß ihr Mann unter dem Einflüsse der Missionsarbeit sich das Trinken abgewöhnte und auch wieder freundlicl-er zu seiner Frau wurde „Jetzt nennt er mir wieder Aiijnstchen!" meinte sie glückstrahlend." Eine edle Dame, die viel mit Nebeninenschen arbeitete, ist heiingegangen. To erzeugt die Großstadt neue Berufe aller Art. l Tcr Strcit darüber, wer in der Ehe die Hose» nnhnt, n ird nnn bald, wenn es nach dein Willen amerikanischer Suffragette» geht, endgültig beigelegt tverde». Die Präsi- dentin der Suffragetten von Kanada soll ihre Anhänge- riimen anfgeforderl haben, die ungesunden, häßlichen und iminoraliichen Röcke abznlegen. Tie Befreiung der Frau könne erst dann Tatsache werden, wenn sie Hosen ange zogen habe. Vermischtes. V Ti' breite st en St r a st, e n der W e l t. Die berühmten Pariser Boulevards sind nur '!5 Meter breit, die .Ringstraße in Wien 57 Meter, die Stiaße Unter den Linden in Berlin 05 Meter, die Hauptstraßen in Nentzork haben eine Breite von 25, bis 15 Meter», in Washington vor: tzli Metern. Die Avenue de Paris in Versailles ist 100 M'ster breit. e WaS der T ch w eizerk ü se e i n b r i » g t. Für die schweizer Käseindnstrir hat daS Jahr l!UO in die Kette der Nekordjahre ein neues Glied eingesügt. Während im Jahre l!»00 die schweizerische KäseanSfnhr mit 313 515 Doppelzentner unerreicht dastand, wurde sie im Berichts jahre noch um 814 Doppelzentner übertroffen. D« Ge samtausfuhrwert stieg infolge der eigetretenen bedeutenden Steigerung der Preise ans 02,5 Millionen Franken (1909: 57,8 Millionen Franken). Die Vereinigten Staate» von Amerika nahmen 22 Prozent der gesamten Käseausfuhr der Schweiz auf. Deutschlands Bezüge an Schweizerkäf« find ton 52 110 Doppelzentnern im Jahre 1909 auf 50239 Doppelzentner im Jahre 1910 gesunken, im Werte aber von 9.5 Millionen Franken ans 9,9 Millionen Franken gestiegen v Der v i e l g e s ch »i ä h t e Frack. Die Gejellig- keit ist in ihre Rechte getreten und der Frack wird wieder anS dem Schranke gezogen. Wieviel ist nicht schon Aber den Frack geschimpft worden. Er hat aber ein zähes Leben und herrscht immer noch. Alle anderen Moden haben ge wechselt, der Frack allein ist der ruhende Punkt — er ist uns geblieben. Er ist deutschen Ursprunges und soll aus «inem Soldatenrock sich entwickelt haben, wobei freilich französische Einflüsse sich dann geltend machten. Die Pariser Schneider gestalteten ihn derart, daß er sich die Gunst der Herrentvelt im Finge eroberte. Sogar im Heere fand er Wiede» Ein gang, und im Jahre 1720 wnrde daS ganze preußische Heer damit ansstaffiert: freilich sah dieser Frack ein wenig anders aus als der schwarze Gesellschaftsfrack. Uebrigens trugen die Bürger auch damals bunte Fracke mit allerlei Ausschläge und Zieraten. Heute herrscht zunächst der schwarze Frack: der blaue, goldgestickte gehört zur Hoftracht. Den roten aber trägt der Jagdreiter. Ueberall taucht der Frack auf, er scheint imentbehrlich, und doch wird gar viel übe» ihn gescholten und geklagt, trotzdem denkt keiner ernstlich daran, ihm wirklich den Garaus zu machen, obgleich er durchaus keine imponierende Figur gibt. Marktpreise zu Kamenz am 2. November 191t. HSchsler lnledrlager Preis «re«« dv Kilo e« 4 Korn . . . Welzen . . 0 « 00 » »0 »0 1 7S Gerne . . . l(I — » 0 , Strob'^/ Schütt- Pfd. sMaschinen- 82 — Hafer, alter . - —- — — 28 — da. neuer. Hirse . 0 l7 »0 tt ttt 40 Nulter I Kilo) höchster "«"er, «'^niedrigster tzeidekoin. . k>0 Kilo .8 2 10 80 Kartoffeln . . 4 — — tl — do. »nsort. — — — Gier Stück >0 Pfeuniae. 7. II«t«I U^iii«»i> Vornehm«!» mo<1«!rn»t «inkorlehtet.«!» stsmilion - Uo'el. «isil! kr»i»Ll I»«« il ««in mul «Hn«n ««8i«»n«n v »N«n kr»I»«n Ki, »« >1»« „ K»«»t«n: I" '5, breit, 40 ,-m lang, nur I 42 -m lang 2 45, an, lang 8 50 am lang 4 ^5. ca. m an, brc I 6 und 8 2«> an, bre» I» >«. 25, am breit 2'« ^45, 80 am breit 80 ^ Herrliche, färben prächvge I'I« »r« »>»« n von <>(M lilciliifii rml.»!<<!<?Il ktoltiri Kopien: Hk. Kt«»!« v. im. Mara'»c, natwbr.. m F»ch"kcvf .< 2'/., n, lang. 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