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Sächsische Volkszeitung : 27.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192101272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-27
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.01.1921
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DL - / WM i« Itrn«,»»ta» den 2?. Janunr 1921 Wer mitten lm öffentlichen. namentlich aber arch im wirtlchflft- kickt» Leben steht. brr weiß. daß e« beute noch viel leid«, ««»»1,! dreiie gibt, die von de- Größe und dem Umsang. insbesondere aber tt>. Wirkungen und Folee» der winschastlichen Bestimmung«, dt« Vcrsailles Vertrages kaum eine Ahnung haben. Optimismn« ist gewiss schön > »d auch berechtigt. Aber wenn er so weif acht- daß er de» Eise. eincs Volk.-s löhmt. weil er dieses Voll in Sicherheit wiegt, bann >s! r>- vom Ue'o l Und an diesem Zustand sind wir m Trnt'chland hinsichrli.h der Beurteilung des Friedensvertrages in weisen Kreiie» der VeivUening und leider vielsach gerade unter den gebildeten Schichten -rclomnren. Tie in Rede stehend« Schritt schil- b,r: MIN in all.» lnrchtdaxen Einzelheiten die Wirkungen des Ber« traars von Vcrsaillcs ans die gesamte deutsche Boltswirtschäit, ins» besonder,' a-i de» lent'chen Slußenhgndel. die deutsche Zahlungs- liltnn di>> Rcicksnnar.M und damit- auch auf die Bewertung der Marl iin .'lnelanl-e und ihre Krnflrast im Inlands. Tie Verfasser wollen wii ihren Aussöhnungen, wie sie in ihrem Vorwort« zur ersinn Auslage der Broschüre im September 1920 sagten, gegen» Mer dr,- biöler pehr gefühlsmäßigen und meist optimistischen Beurtei» lniw de-? skr,, dniöv,'-träges weiteren Kreisen die Notwendigkeit einer 1<are„ ja nüchterne» kc.uimännischen Betrachtung uiue,«r Wirtschafts lage vor Augen sühn» Hierin erblicke» wir die Vorbedingung ?ur Ret'nng aus der Wi.tlcbaltsiiot und dem Balutaelend. die der Ncrlrau von Versaies über Deutschland gebracht hat. Unsere Schrift wentei' sich deshalb an alle Kreise des deutsche» Volkes, an die Ar« Keiler ebenso wie an die Unternehmer nnd darüber hinaus an alle, die sich Über Deutschlands wirtichastliche Zukunft Gedanken machen. Auch wir stl'unin: mit de,, Verfassein darin überein, daß volle Klarheit ub:r de» virllichen Stand der Dinge geschaffen werden muß jede Beschönign.ig und vor allem jede Schönfärberei gegenüber te>. Verpflichtungen von Versailles und ihren Wirkungen aus das gesamt« deutsche Wirtschaftsleben, damit also ans die Existenzgrund lage eines jeden einzelne» von uns müßte sich bitter rächen. Wir wissen osten und rücksichtslos die Tinge schildern, wie sie sind denn »n» di" Crkxmitnis und das offene Bekenntnis der Wahrheit lönnen Dcutschland aus der wirtschaftlichen Not Helsen Wir müssen vor ollem uns !la,- darüber werde», daß unser Ziel, das wir Tag für Tao und Stunde für Stunde proklamieren müssen, und daS in der Fmdening nach einer Revision dxS Vertrages von Versailles besieht ii'cht gefördert wird, wenn wir uns nicht volle N-chenschast geben übe, die Grüße und die Schwere der Verpflichtungen und dxr Un» mfglickkeit ihrer Ausführung. Das ggnze deutsche Volk muß eL er kennen daß die Lasten aus Versailles für das deutsche Volk uner träglich und unerschwinglich sind, und daß die deutsche WirtschastS- iw.d damit die deutsche Geldlage sich nicht verbessern und damit hin wiederum eine Erküllung der Zahlungsverpflichtungen Deutschlands gegenüber dem Ausland durch vermehrt? Ausfuhr auf Grund ver rührte, Arbeit nicht ii Frag? lammen kann, solange nicht die Be dingungen des Vertrages von Versailles von Grund aus geändert wurden Wir müssen danach trachte», in dieser wirllichen und wahr hafte» Schicksalsfrage des deutsch-'» Volkes und des deutschen Vater landes eine lückenlose geschlossene Einheitsfront des deutsche» Volkes heiziisicllen. Und um diese mitschaffen zu heffen, soll dis erwähnte Schrift dienen Die Schaffung dieser Einheitsfront müßte um so wichtiger berzustellan sein als es sich hier um Ding- handelt, die alseits allem parteipolitischen Getriebe z» betrachten und zu be handeln sind die jeden einzelnen von uns in seine» Existenzbe dingungen angehen und deren ziveckmäßige Gestaltung Voraussetzung kür den Wiederanflun Deutschlands überhaupt ist. Die Pariser Konferenz Daris, 29. Jan. Nach einer Matin-Melduna nimmt die Konferenz heute die RevarationSfrage in Angriff. An er'er stelle uvrd sich der französische Sinanzminlster D »um er über die finanzielle Lage Frankreichs auStprechen. Davis. 29. Jan Zur heutiaen Sitzung der interalliierten Konferenz schreibt der dlplomalsiche Mitarbeiter der.SlgcnceHaviS". die Konferenz Hobe den mH t gen Beschluß gefotzt, in ver 2 Hälfte des Monat? Februar waniscke nllch am 21. in London eine Konferenz non alliierten Dert-et-rn einzuveru'en. knechte Dar. legungen der Vertreter Griechenlands und der Türket anhörcn soll, »m zu e'n-r Reaelnno der Orientfrage zu gelangen. — Ueber die vielem Beschlösse vorausgegangenen Beratungen meldet der gleiche Havas-Dertretcr. die Konferenz dabe zunächst die grte- chtscheFrage gcvrüft. Alle Vertreter hätten sich dahin geeinigt, tn Griechenland, den status guo entsprechend den Beschlüssen der Ktzten Londoner Konftrenz von, Dezember ISLO aufrecht zu er halten. Ter alliierte Ekiandte in Alben würbe auch weiterhin von amtlichen Bez'ichuvgen zu König Konstantin Abstand nehmen und nur zur griechischen Regierung Beziehungen unterhalten. Die finan zielle Hilfe der Alliierten bleibe suspendiert Nach der griechischen Frage sei die türkische Frage zur Beratung gekommen. Dem .Petit Journal" zufolge solle die Interalliiert« Kon troll komm tssion b>s zur vollständigen Erfüllung der Deutschland auferlegtcn Verpflichtungen erhalten bleiben. Sächsische Volkszgitunq — N,-. 21 — 27. Januar IS21 Du sollst nicht richten Roma» von Erich Friesen (Nachdruck verboten.) (S Fortsetzung.) „Und rvaruin sind wir nicht reich »nd trage» schöne Kleider und sichren im große» Wagen spazieren?" fügte Gert mit blitzende« Augen Hinz». .Neulich, als wir mit dir lm Tiergarten waren habe ich Kinder gesehen, die hatten seine Kleider und schönes Spielzeug. Und wir haben nichts " Wie eine finstere Wolle legte es sich aus Salomea« Stic». Galt sic nur d«r Tatsache, daß sie arm wäre», gleich all ihren Nach bar«? ... „Nicht alle Mensche» könne» reich sei». Gert!" kautet« die kigew tnmlich gepreßte Entgegnung. Damit stand Salomea auf, legte Klein-Eva zurück in ihr Best- chcn und begab sich in die Küche. um da« karge Abendessen für die Familie zu bereite». — Als abends der junac Kunstmaler Kurt Msen aus seinem Ate lier das or der Ersparnis halber, mit einige» Kollegen teilt«, nach Hanse zurnckiehrte. fand e> alles wie sonst: den einfachen Tisch ge dickt. die Kinder frisch gewaschen »nd gekämmt die Mutter mit einer s.u beren Schürze über dem blaugedruckten Leinen, ock sorgsam ihres Amtes als Hausfrau waltend. Und doch erschien ihm Salomea heute verändert. Jmnier miede-- kchrje sein forschender Blick zurück zu dem bl-Ickren Gesicht, dessen sonsliae klassische Ruhe beute eine,- gewissen Nervosität gewichen war. Wiederholt schon hatte es verräterisch um die stolzen Lippen gezuckt. Unk einmal sogar hatte der dunkle Franenkops sich obgewandt, als wollte er anssteigendo Tränen ver bergen. Mit Ungeduld erwax-tete Kurt Allen das Ende des Abend. es'ens Endlich war abapräumt. Tie Kinder waren zu Bett gebracht. Mi, eiinm großen Korb zerrissener Wäsche die des Flickens harrte setzt« Salom-a sich in di,> Näbe der Gasflamme. Schwei gend fädelte sie die Nadel ein, schweigend begann sie ihr« geist- tötend,- N, beit. Da nahm Kurt Allen den herabaebeugten Kops seines WeibeS sanft zwischen seine beiden Hände hob das erregte Gesicht z» sich «mpor und blickte tief, forschend in di? großen, heute etwas vcr- schleler'"» Augen. „Salomea!" »Fa. lieber Knick»" u, lser»n» schöbe« » Sa» V»« de, Derki r«sch»n« »d «,t»affnu>M» > ^ ^ Frieden» vertraa« »erd«, wr«, de, Berösid «1,« »dküdlnn, erlridettz Knoland« beste Frennde find seine franzbfltcke« «er- bündeln«. — »Da>ltz News" schreibt r Wenn die von Dentlchlnnd zu zahlende aesa^ Wirdergutmachungssumme auf «twa v Williard« Mund Sterling krskaeletzt wird, lo »iid da» britische Reich «eh, al» «ine MtMardc Bsund Sterli«, erhalten, da e» Lnipcuch aus 22» tz. der »eiamten Satschidiannsht,^,, hat. vet h«m ana«nbli<klichen Stande der britische« Finanzen »nd der vtenerlaae würde dies« Summ« «in« GmteSaabe se« »nd dl« Bezahl»»» der rin« Milliarden Pfand Sterling detragendrn Schuld Großbritannien» i» Amerika erm»qlich«n. Wart«, LS. Jan. Im Oeuvre wirb mitgeteilt, daß di« »estrige« Veröffentlichungen i« Echo d« Bari« über di« M«in«n»»ver» schiedrabrit«« zwischen Lloyd George und Brland» den englischen Premierminister sehr verstimmt hätten. L oyd Georc« habe zu Biiand gesagt: .Wenn ich io bebandelt weide, lamme ich «'«mal« wieder nach Pari»". In Wirklichke t habe Lloyd George die Bemerkung gemacht, datz die Berichte von Fach und Marschall WIlso« stark auseinanSer gingen Diese möchten erst rinmal ihr« Berichte in Ueb«rr>nst!mmung bringen und sie dann ernrnt ter Konsennz vorlrgen. Nach dem Eck» de Barl» soll Lloyd George zur Frage ter Unterstützung Oesterreich» rrkläit haben, daß nicht ständta «ine Wobilit'gkeitSpolitik betrieben werden könne. Großbritannien und dir vereinig«!« Staaten hättcn bereits 11 Mill. Pfund Sterling vorgeschoffen. Ueb-r die heut'ge Vmmi tagrsihung der iriterallicerten Kon^renz ist folgender omtl cher Belicht auroegeben worden: Di« Konferenz nahm um 11 Uhr eine» Boitraa de» M niste:» Doumer über die Wirderheiftellungsfrage entorgen. E» wurden von den Mitglieder« der Konferenz nahe« AusilLiungen verlangt, dte der sranzöfiiche Fmanzminister belzubringen verlprach. Er wird «r» gänzende Urkunden liefern. Sobald die Mitglieder der Konferenz Kenntni» von diesen Urkunden genommeff haben, w>rd die Wieder- herstellungsirag« ans dir Tagedordnung der Koaferrnz geletzt «erden- Die HavaSagentur berichtet, Minister Doumer habe «-zeig», datz da» bi»herlge französische Budget 16 Mil. liarde« Frarrk Ausgaben rnthalie für den Wiederau bau und jür d>e Zahlung von Penfioncn an Willw-n »nd Klirii»' berichte. Diese Summe müsse Derusafland zuriickcrstatien, «rnn man da» Gleichgewicht de« Budpct» wicser herstelleu wolle. Paris, 26. Januar. Nach einer .Matin"-Me1dung nimmt die Koillerenz hgnte die Reparation ssxage in Angriff. An erster Stelle wird der französische Finanzminister Doumer über die finanzielle Lage Frankreichs sprechen. Wie d«x .Matin" weiter meldet, haben sich die militärischen Sachverständi ge» die sich unter i>en> Vorsitz des Marschalls Fach über die Ent- wasfnungssrage ausge!proch-'n habe», gestern, nachdem si« zweimal znsammcngetrclen waren, geeinigt, lieber die Auslösung der Einwohnerwehren und die Ablieferung des Kriegsmaterials wurden verlchiedene Fristen festgesetzt, die sich zwischen einem und vier Monaten bewegen. Das Blatt spricht scgar von rinem einstimmigen Beschluß. Dem „Petit Jour nal" zufolge soll die interalliierte Kontrolllommission bis zur voll ständigen Erfüllung der Deutschland aufeilegtcn Verpflichtungen er halten bleibe». Paris, 26. Januar. Zur heutigen Sitzung der interalliierten Konftrenz schreibt der diplomatische Mitarbeiter ver „Agrncg Wavs", die Konferenz Hab» dcn wichtigen Beschluß gefaßt, in der zweit«» Hülste des Monats Februar, wahrscheinlich am 21. in London ein. Konferenz von alliiert«» Vertretern «inzubcrufen. die die Darlegungen dex Vertreter Griechenlands und der Tür kei anhörcn soll, um zu einer Regelung d«-c rOientrrag« zu gelange». Ui'lcr dir dieftm Beschlüsse vorausgegangenen Beratungen meldet der gleiche Havasvert,-e"er, die Konferenz habe zunächst die grie chische Frage geprüft. Alle Vertreter hätte» sich Kahm geeinigt, in Griechenland den Statusqno, entsprechend den Beschlüssen der letz ten Londoner Konferenz vom Dezember 1920 ansrechtzuerhalten. De, alliierte Gesandte in Athen wwde auch iveitechin von amtlichen Beziehungen zu König Konstantin Abstand nehme» »nd nur zur griechischen Negierung Beziehungen unterhalten. Die finanzielle Hilfe de,- Alliierten bleibe suspendiert. Nach der grftchischen Frage sei die tückische Frage zur Beratung gekommen. Bericht der Sachverständigen Paris. 26. Januar. Die Sachverständige» für militärische, Mari,,., und Ln>t!chiffahrt§angclege»hriten trat'» heute voc-mittag unter dem Vorsitze Fachs zusammen. Diese Sachverständigen, die v»n dem Obersten Rate beauftragt worden waren, eine Liste aufzu. stelle» über die Vertragsverletzungen Deutschlands, sowie Maßnah men vor-»schlagen, di? z» txesftn wäre», bildete» drei Kommissionen. Jede Kommission behandelte die ih-- zugcwiesenen Fragen. Tie mili tärische Gesetzgebung, die Herabsetzung der deutschen Armee aus I')-t000 Mann die Entwaffnung der Zivilbevölkerung nnd der Ein wohnerwehr«». die Auflösung der Sicherheitspolizei, die Ausliese rung und Zerstörung de§ militärischen, maritimen nnd Lustschisf- „Hast tu mir nichts zu sagen?" Sie senkte die Lider .Ich sehe c§ dix ja an! Dich quält etwas." Noch immer schwieg sie. Dann — einem plötzlichen Imp. sie folgend — schlang sic leis« ausschlnchzend die Arm« »in den Hals ihres Mannes und barg den Kips an seiner Brust. Kurt Allen wurde unruhig Diese auffallende Erregung be> seinem so Willensstärken Weibe diese »hx sonst fremd« Hingebung >:»!- Weichheit — was hatte daS alles zu bedeuten? Sanft, wie einem kranken Kinde, streichelte er daS dunkle Haar. Dann nahm er die beiden schöngeformten Hände, denen die tägliche harte Arbeit nichts anhaben konnte, zwischen die seine» und sagte ernst, liebevoll: „Salomea — du verbirgst mir etwas!" Noch kurze Zeit schwankt? sie. Wiederholt suh> sie mit dem Taschentuch über die träncnfeuchten Augen. „Ja. Kurt — U> hast recht. Ich habe heute esimk getan, was ich vielleicht nicht hätte tun sollen — nm unserer Kinder will?» nicht hätte t»n sollen!" Das schmal«, durchgeistiglc Gesicht des jungen Künstlers, da» jede Seelenpeanng, jede» Wecksil der Stimmung getreulich wieder» spiegelte, verfärbte sich. „Salomea — !n erschreckst mich!" Ein bit'ereS Lächeln zuckte uni ih,-« Lippen. „Ja Liebster. Ich habe e'n-' für unsere Verhältnisse nam hafte Summe melirere hundert Mark monatlich — zurückgewiele». „Salomea! Wie —" „Hör zu!" lind in knavpon Worten bic »nd da zögernd, ui» dann uni so lcbbaff.r. lciden'chastlicher fortrn-ehren, erzählte sic d-.m verwundert anflwrchenden Gatten, wie sie schon seit langem darüber nachaedacbt, ab ihre durstige Lage nickt etwas auszubesscrn wäre. Wie sie vor e'nigcr Z-st in der ..Vosiffchen Zeitung" unter e>»er Chiffre ein Inserat aelescn. wonach eine gebildet? Dame für ein paar Stun den am Tage als Vorleserin und Sekretärin eine» alten, vornehmen Herrn gebucht wurd--; wie sie sich darenf hin gemeldet habe: wi« mou. immer noch unter derselben Chiffre, die Bedingungen »"t- g-teilt; wie sie diese Zeilen, glücklich in der Aussicht, etwas Geld zu vs>, dienen, sofort bsantwortet und sich mit den Bedingungen, einver standen erklärt habe: wie daraulhin ein auSflthrliche» Schreiben mit voller NamenSunterschrift eingolaufe» stst wie vieler Name sie dazu b,-stimmt hatte, die für sie so verlockende Beschäftigung zurückzu weisen, und wie sie heute gegangen war um diese Absage persönlich z» Überbringer» — —° Nr. «, Seit« » I stchrtlmaterials die Zahlung einer Ausgleichssumme für daS zer- stört, »der ausgesührt« Material usw. Die Ko,n Missionen »«re« in ihre» Entschließungen einig Nachmittags bcrwNtmelten sich die Sachvrvständsgen wiederum, um den Gesamt bericht über di« einzelne» Berichte- der drei einzelne» Kommissionen ststtnstellen. Dieser Gesamtbericht soll «ine allgemeine Schlußfolge rung enthalten und die Notwendigkeit, ohne Schwäche die Auslich» rnngen der vorgesehenen Zwangsmaßnahmen innerhalb der per. schieden festgesetzt«« Friste« S» verlange». Diese Fristen bewege» sich Mischen einigen Wochen und mehreren Monaten, entsprechen» ' de- Wichtigkeit der zu testenden Maßnahmen, ans di? sie sich de- »iahen. Die weitest ausgedehnte Frist geht aber «löst üb',- den Mo na: Juni hinaus. «lne sensatkimelle Aufstellung Sark«, Ls. Januar. Prrtinax stellt heute im „Eclw de Pari«" eine Berechnung über die bisherigen deutsche» Li ekerungen auf. Danach Nnd die von D-utfchland lnSber niiögcfnbr- ten Lieferungen mit 9484 Millionen Gokdmnrk u: berechnen. Von dieser Summe müsst» tue Betrage abgerechnet Iverd n, d e für die Bezahlung der Be'ahungStrupven voraeschlngen worden sind, so das, nur eine Summe von 1 852 Millionen Goldmark per- bleibt. Pertinax berechnet dann die Güter in den von Deutsch land abgetretenen Gebietet, mit 2'/r Milliarden Gold mark, die in d. r erwähnten Summe eingerechnet sind. Da diese Güter aber ohne weiteres in den Besitz des Landes übergeben das die abgetrennten Gebicte einverkeibt bat, so müßten diele Summen abgerechnet werden, so daß die Alliierten tn Wirklichkeit 648 Millionen Goldmark Deutschland vorgeschosjrn haben. Hierzu bemerkt Pertinax: „Ohn^ Kommentar l" D?, deutsche Gesawtenlsck'iidiguttg (Eigener Drahtbericht de, .Süchs. v»l»»,rit«ng'1 flkari«, 27. Jan. In der gestrigen S>o,mitttogSsitzung der alliierten Staatsmänner erklärt Doumer daß man von Deut ch- lond ol» G«samt«ntschädigung 200 Gokd-Milltard«» verlange. Di« »««tsche Auffassung Berlin, LS. Jan. An« Anlaß zahlreicher Aeußerungen der in- und ausländischen Presse, die sich mit der Frage der RrparationSverhandlungen beschäftigen, ließ sich gestern abend der Reichskanzler von dem Reich-minister des Äeußeren und dem Neichesinanzminikter eingehend über dies« Frage unterrichten. Es bestand Nebereinstimmung in folgender Beurteilung de» Sach- Verhältnisses und der Stellungnahme der deutschen Regierung. Nach wie vor ist e« ein dringende« Interesse Deutschland«, die Höhe seiner Reparntionssthuld sobald wie möglich kennen zu lernen. Es hat ein vertragsmäßiges Recht darauf, daß thm diese Kenntni» bis zum 1. Mai 1VL1 verschafft werde. Andererseits v rkennt Deutschland nicht, daß zurzeit die Festsetzung der Schuld summe technisch und eine Dersiändtaung über die Festsetzung psychologisch schwierig wäre. Die deutsche Regierung würde daher bereit sein, aut die Einhaltung der Frist zu verzichten, wenn e» ihr gelänge, sich mit dem alliierten Regierungen über die Teil leistungen DeutschkandS während der nächsten fünf Jabre zu verständigen. In diesem Sinne hat sie den Plan der fünf Jahres, zahlungen als Ausgangspunkt der weiteren Verhandlungen angenommen. Die deutsche Re iicrung verlangt nun, daß b,i den Verhand lungen über diesen Plan die zahlenmäßige Höhe der Jahres leistungen elnk'meilen Vorbehalten bleibe und daß zunächst die Metbode der Sachleistung und stre Bewertung, sowie die kür die Vemrssuna von DeutschkandS LeistunaSfälrigkeit maßgebenden, in Brüssel näher bezeichnet«» Umstände erörtert werden und daß über die Hö e der Gesamtschuld auch beim Zustandekommen der Vereinbarung über die Anultöten nicht etwa erst nach Ablauf der fünf Jnbre. sondern sobald wie möglich w-iterverhandelt wird. Dieses Berkoniren ist vom französischen Bo schafter in B rlin bei seiner entscheidende» Besprechung mit dem deutschen Minister des Äeußeren als berechtigt anerkannt worden. Es bleibt also die Grundlage der weiteren Verhandlungen. Ohne ein Entgegen kommen der alliierten Regierung auf dem von der deutschen Delegation in Brüssel bezeichneten Gebiete könne dir deutsch, Negiernna die Annahme der fünf Jahresleistungen, die ein große« Entgegenkommen ihrerseits darslellt, nicht ver- antworten. Die ösl«r,ekchische Ernährung Pari», 26. Jan. Dcr von der interallileiten KoiLere», mit der IIntersnchung der Lage in Oestrrre > ch beauslragtc lli'lerausschiiß trat pestern nachmsttafl uiiler dcm Voisttz dcs englischen Delegierten Lcwcll'nq Smith, der den worfle» eintr-ffenden Sir Robert Herne einstweilen vertritt, hier zuiemm n. Der AuSschns, winde pebildet von den Delegierten für Frankreich Loncheur und Italien Iion »ini. Der Unterausichuß prüfte die »«schieden?» ihm unterbreitete» Vorschläge, die bezwecken, der österreichischen Re publik finanzielle und wirtschaftliche Hilfe zu drinnen, und «örlerte gleichzeitig die Schwierigkeiten, die deren Anwendung mit Mit immer steigendem Befremden hörte Kurt zu. Die ganz? Handlungsweise sah sxiner praktischen, stets vernünftig denkenden Frau so «nähnlichl Jetzt, da sie geendet und mit erwartungsvollen Augen, in denen es noch feucht schimmert?, wie von verhaltenen Tränen, zu ihm ausblickte — jetzt schüttelte er mißbilligend- den Kops. .Liebe Salomza. ich begreife dich nicht. Wenn du durch aus Geld verdienen wolltest, warum wiesest du dieses angenscheiulick günstige Anerbieten zurück?" Salomea hatte die Hand mit dem zerrisseiva Hemdchen ihre» Erstgeborenen, an dem sie «ährend ihrer Erzählung eifrig herum, stichelte, in den Schoß finken lassen. Jetzt blickte sie ihrem Mann doll ms Gesicht- Fkjt, Aar. wenn auch seltsam hart klang ihre Stimme, als sie langsam, mit großem Nachdruck sagte: „Weil ich jenen Leut?» nicht als Angestellte, gewissermaßen als Dienerin nahen kann." „Aber weshalb nicht? Weshalb nicht? Arbeiten ist keine Schande!" wehrte Kurt ab. „Ich selber entwerfe »st Musterzelch- nungen für Tapete», wenn ich keinen Porträtanstraq erhalte Öder ich streiche Zimmerdecken au. damit wir wa» zu eise» haben. Dabei bleibe ich doch stets der Künstler dem die Mulen lächelten.... lind wenn du schon aus irgend eine, Laune die dir gebotene günstige Gelegenheit nicht beim Schopf fass?» melltest — warum nnißtest du eie Absage persönlich übeibringen? Wnmm schriebst du nicht e>» paar Zeilen?" „Ich mußte hin. Kurt. Es ließ mi,- kein? Rübe." „Abe, warum? Wa>-um?" Wieder schwieg Salomea e'Ne Zc'-tlang. Ih, wo,, als »l> ih, eine unsichtbare Faust wie mit würgendem Griff die Kehle zu- «rückte. Gin heftiger Kamvs spiegelt? sich in ihc.-n erregte',, Züge«. Plötzlich r-ailse si, sich mit ?!ncm Ruck aus. „Kurt!" preßte sie hastig heraus, „dn hast -.nick noch nie neck meiner Verwandtschaft gefragt —" „Wozu?" wehrte er mit halbem Lääsc-lii ab. „Ich sah dick als junge Verkäuferin redlich dein kärglich?» Bros vert-wnen. Ick le,nte dich schätzen liebe». Tu wurdest m-!n Weib. Wozu sollte ich übe, dein« Familie Nachdenken? Deine Herkunft war mir gleich gültig. Hast du nach meiner Verwandtschaft gefragt als dn mrck heiratetest? Wir baden beide keine Eltern mehr, gehören einander also um so sesteri* Voll unendlicher Liebe richtet, Salomea ihre riefen, unecgr-u-.:- kichen Augen auf den Gatten. Ach wie bleich er aussah' Wir ebgearbeite»! Auch »hm hätte der Verdienst gut getan den sie i» vielleicht falsch angebrachtem Stolz zurückgewi?!,'» hatte! (Fortsetzung folgt'
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