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Sächsische Volkszeitung : 20.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192404206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240420
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240420
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-20
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.04.1924
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Sonntag, den LO. April 1624 Nr. 94, Seite L Wie das Journal mitteilt. Ist es gelungen verschiedene Persön lichkeiten. die an den Arbeiten des Sachverständigcnkomitecs in hervorragender Weise beteiligt waren, sür diese Ausschüsse zu verpflichten. So werden Acwooth und Lefever in das El- scnbahnkvmitee. und Kindersley und Franqui, Parmentier und Pirolli in die Ausschüsse eintreten, die mit der Kontrolle der Goldbank beauftragt sind. Die Reparationskommission läßt auch heule an die verbündeten Regierungen die Sachverständigen berichte offiziell nebst einem Begleitschreiben gelangen. Diese Begleitschreiben haben alle denselben Wortlaut. Gleichzeitig werden die alliierten Mächte um Mitteilung über die Maßnah men gebeten, mit der sie an der Ausführung des Sachverstän digenberichts mitzuwirken gedenken. Der Temps betont in sei ner Abendausgabe erneut, di« sranzösische Regierung sei bereit, die Empfehlungen der Sachverständigen im vollen Umsang« zu beherzigen. El» Mat«!» IthiIItiMltil Mainz, IS. April. In Mainz lst gestern ln einem Pro zeß gegen vrechig Deutsche, Venen Sabotagehandlung .nährend oes Nuhrkampfes zur Last gelegt »nroe. das Urteil gesprochen worden. Bon den 22 anwesenven Angeklagten wurden 1 »u ie 20 Jahren, 2 zu je 12 Jahren, 3 zu je 10 Jahren und 3 zu je 5 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Ferner erhielten zwei Angeklagte je 5 Jahre Zuchthaus und 7 Ang-Nagte Gefängnis strafen von 1 b,S 4 Jahren. Ein Angeklagter wurde irri- gesprochen. Pan den 8 abwcseiidcn Angeklagten wurden zwei zum Tode und dir übrigen sechs zu je 2V Jahren Zwangs arbeit verurteilt. In der SavaSmeldung heilst es, die Urteile sind so streng, sowohl wegen der verübten Vonditenstrriche als auch wegLen der Zanmas.endr» Haltung, d:e die A»g klagte» im Verlaust der Kr egsgerichtSverhandlung. besonders der frühere SchijlStentnant vorder, der der «nsührcr war, eingenommen haben. Bei den Verhandlungen waren als Verteidiger nur sranzSs.schc Rechtsanwälte zugelasscn, deutsche und neutrale An- walte waren ausgeschlossen worden. Mc KclkiliMg des Auslandes an der Goldnslenbank Paris, IS. Avril. W.e der ..Neuyork Herald" heute morgen mitteilt, werden e.nzelne Mächte nach Ansicht einer maßgebenden politischen Persönlichkeit im nachfolgenden Verhält nis an der Zeichnung der gegenwärtigen Anleihe zu Gun sten Leutschlands m Höhe von 206 Millionen Pfund wie folgt beteiligt sein: Bereinigte Staaten: 100 Mi.lionen Pfund. England 75 Millionen Psund und andere Staaten W Millionen Pfund 3 Millionen Dollar für deutsche Kinderhilfe Neuyork, IS. April. Das Komitee für Deutsche Kinderhilfe gibt bekannt, daß cs bisher drei Millionen Dollar erhalten hat. wovon nur 100 000 Dollar nicht aus allgemeinen Zah lungen herrühren. Tie Eingänge betrugen gestern wieder 6 000 Tollar- Um die Anerkennung Rußlands London, 19. April. Echanger Telegraph erfährt aus Am sterdam. daß im Laufe des Sommers im Haag eine Konferenz französischer, amerikanischer und russischer Delegierter stattsin- dn soll, vorausgesetzt, datz die gegenwärtige englisch-russische Konferenz einen befriedigenden Ausgang nimmt. Die in Aus sicht genommenen Verhandlungen sollen sich auf die Anerken nung der Sowjetregierung beziehen. Mord in Mecklenburg Hamburg, 19. April. Im Forst bei Bcitzler (Mecklenburg) wurde eine männliche Leiche anfgefunden, dle vier Schuftstellen auswies. Neben der Leiche lagen ein Fahrrad, eine Pistole and ein Handstock, Der Tote ist der Fuhrmann JonaS aus Hage- now, der als Führer der Kommunisten bekannt war, und aus der Partei auszutreten beabsichtigte. Inwieweit es sich um einen politischen Mord handelt, lann bis zur Stunde noch nicht gesagt werben. Da« Schachmeisterturnier Neuyork, 19. April. Aus dem internationalen Schach- meisstrturnicr erhielt Dr. Emanuel La stk er. mit 16 Punk- teu b«: 20 Spielen den 1. Preis, der 2. Preis fiel Capablanea mit 14,5 und der 3. Preis Aljcchin mit 12 Punkten zu. ! ALLkenpserDHeW ^^^keLfLÜllLkwüllikLeA haut ^ Ae W« I« WW M Von HanS Dominik. Copyright by August Scherl B, m. b. H. 1923, Berlin-Leipzig. (Nachdruck verboten.) (49. Fortsetzung.) Garviu lachte. „lind weiter?" „Ich mutz es bewundern, wie schnell und richtig er sann aber die Sache anlaßte und seine Maßnahmen traf. Ta war es im Augenblick mit all dem komischen Beiwerk aus." „Wurden Sie nicht daraufhin um oreizehiiundxinenhalbcn Grad hinaufbeföroertBd „Stopp, Sir! Wenn Sie heute in sechs Wochen noch sind, was Sie heute sind, werden Sie es nicht in letzter Linie dem Weißen Orden uns seinen Holnnoermännern verdanken. Wer Unseren Orden mit den alten Ku-KIax-Klan-Leuten vor hundertfünf zig Jahren vcrivechselt, der besinoet sich in einem schweren Irrtum. Tie Paro e: „Reinhaltung der weißen Rasse" ist oieselbe geblieben. Auch viele von den mittelalterlich anmutenden Gebräuchen und Zeremonie» haben sich erhalten. Aber der Geist ist «in ganz anderer geworden . . . und andere Wege verfolgt er zu seinem Ziel, In den kommenoen Wochen wird er die Feuerprobe bestehen . . ." Garviu wiegte in leisem Bedenken das weißbvschige Haupt. „Ich bezweifle die Richtigkeit Ihrer Mitteilungen nicht, lieber Fox. Toch möchte es mir scheinen, als ob Sie die Gefahr als zu groß ansehen . . ." Wellington Fox deutete mit der Hand auf die blaue Küste. „Meine Ansicht ist die, Mr, Garviu, daß es sich empfehlen dürfte, Ihre Jacht fahrbereit Tag und Narbt hier unten zu Ihrer Verfügung liegen zu haben... Es sei den», oaß Ihre Liebe zu Helen nicht so groß wäre als meine . . ." „Was ist mit Helen? ... WaS soll Helen?" Mit einem Sprunge war Helen über de,, Marmorbodc» hin auf die beiden zugeeilt. Fox glaubte, sie wolle ihm »m den Hals fallen, fühlte sich aber mit einem energischen Ruck nach vorn gezogen, daß ec beinahe mit der Nase den Boden berührte. Ein kräftiger Klaps von Helens kleiner Hand bewies ihm noch näher, daß er mit seiner ersten Vermutung im Irrtum gewesen Var. „Wellington! . . . Was bist du für ein fürchterlicher Mensch! ... Tu sitzt da aus der Balustrade wie in einem Klub sessel, während es hinter oir fünfzig Meter in die Tief« geht. Und du, Pa, siehst oas mit an?l" Michail auf -ik Ttrülaarstkliaas 1824 ja Dresden Wie in den Jahren 1922 und 1923, so hat sich auch für ble kommcnoe Textilausst«llung der Jahresschau Teutscher Arbeir Dresden noch nachwirkeno vie wirtschaftliche Hemmung der Industrie in dem Sinne geltend gemacht, daß erst di« Er kenntnis, kein Schwanken, keine Schwierigkeit könne» den «inmal gefaßten Ausstellungsplan aufhalten, die große Zahl oer Aussteller anrückc» läßt. Erst jetzt gibt das Ausstellungsbild nach zahl reichen, durch die unvorhergesehenen Beteiligungen hervorgerufenen Umgruppierungen ein erstes übersichtliches Bild. Tie Annahme, man werde wegen der wirtschaftlich noch nicht genügend fundierten Zeit mit den vorhandenen Hallen des Städtischen Ausstellungs palastes auSko,»n-n, hat sich als unrichtig erwiesen. Allein die Textilmaschinentndustrie hat nicht nur die gesamten Hallen an der Front der Stübel-Allee für sich belegt, sondern da rüber hinaus eine weitere große Halle ln Anspruch genommen. Leicht könnt« hier die erste Kritik einsetzen, daß die Maschic enaus- stellung die große Hälfte oeS Gesamtbildes einnehme, während der Gnmdplan der Jahressthau doch fünf große Gebiete auf weise, Aber die zu große Beteiligung der Texsilmaschinenindnstri« ist eine nur scheinbare. Tie Maschinen werden die Herstellung der Erzeugnisse vorsühren, und damit ist der Ausstellungsteil „Vorführung der Herstellung vom Rohstoff bis zum Fertigfabriknt" in der Maschinenausstellunß ausgegangen. Zweifellos werden die Textilmaschinen den industriell stärksten Anziehungspunkt der Aus stellung bilden. Der geschmackliche Mittelpunkt hingegen liegt in dem diesmal hinzugezogenen Großen Saal, der hinsichtlich seiner Ausgestaltung sür einen Teppich- und Gardinenraum an Professor Tr. Tessenow übertragen worden ist. Es wird vor allem durch die Schaffung von 14 Meter hohen Wänden ein geeignetes Blickfeld für die Ausstellungsstücks der angemeldeten großen Teppich- und Gardinensnbriken schassen, unter die auch eine Kollektivausstellung oer Plaue »er Spitzen in- dustrie gerechnet werden muß. Tie BodenslSche des Großen Saales wird durch diese neue Innenarchitektur zwar an Raum verlieren, es bleibt aber dennoch genügend Platz übrig, um vor etwa 6—700 Zuschauern Modeschauen, Tanzvorsührnn- ge» und Bunte Abende zu veranstalten. Neben dem Großen Saal, in den beiden Seitensäle», wird, den geschmacklichen Mittel punkt einrahmend, das Kunstgewerbe unter Leitung von Professor Groß sich aufbauen. In der Werkstätte, die 1922 gebaut war, um der Oeffentlichlett die Herstellung von Meißner Porzellan zu zeigen, in der 1923 eine erzgebirg'sche Spielzeug- Werkstatt gelegentlich der vorjährigen Ausstellung „Spiel und Sport" untergebracht war, wird diesmal unter eigener Leitung von Professor Groß handgearbeitetes Kunstgewerbe rm Entstehen ge zeigt. Der westliche Hallenslügel an der Lennestraße birgt die Wissenschaftliche Abteilung, mit Beispielen aus der Geschichte der Text'linonstrie, aus ihren volkswirtschaftlichen Wer ten und ihrer Stat'stik. Eine eigene Abteilung wird oer Geschichte des Tcxtitwesens gewidmet sein und die Entwicklung der Tech nik von den einfachsten Verfahren der primitiven Völker des Ostens fortlaufend bis zur Moderne aufzeichnen. In großen Zügen soll hier dem Publikum teilweise an älteren und seltenen Mo dellen ein Ueberblick geboten werden über das Werden jener groß artigen, geistvollen Maschinen, die heute der Spinnerei, Weberei, Reinigung, Färberei, dem Appretieren, Drucken von Stoffen und der Gewinnung von Rohmaterialien dienen. Ter Spinnerei- Verband wird innerhalb dieser wissenschaffliche» Ausstellung «inen besonderen Raum für sein geschichtliches Sondergebiet ein nehmen. In den Hallen am östlichen Lichthof, in welchem durch einen Neubau erhebliche Raumerweiterung geschaffen wird, fin den die Textilien für Bekleioung ihr Unterkommen. Im freien Gelände werden in einem Neubau in unmittelbarer Nähe der vorgenannten Werkstatt von Professor Groß die Tex tilveredlung und die Textilien für technische Zwecke Platz finden. Hinsichtlich der letzteren ist es interessant, daß eine Ausstellung faseriger Isolierstoffe der Elektrotechnik veranstaltet wird, in der isolierende Gewebe, Baumwolle, Hanf, Seide, Zellstoff. Papier, Asbest usw, zum Umspinnen gezeigt werden, außerdem feste .Nichtleiter, die aus faserigen Rohstoffen hergestellt s'nd. Das Reichstelegraphenamt hat hierzu seine besondere Mitwirkung und Unterstützung in weit gehendem Maße erklärt. Es ist oas erste Mal, daß eine derartige Ausstellung überhaupt veranstaltet wird. Neu sür Dresden ist ebenfalls eine Sonderansstellnng der Deutschen Werkstätten in Heller au, die unter Leitung von Direktor Karl Schmidt fünf vollkommen eingertchtete Musterhäuser zeigen werden, zwei davon in einfacher Bauart, die drei mittleren mit Stockuwrken. Diese Musterhänser, die voraussichtlich gegenüber dem Musikpavillon auf der Nasenkeite Aufstellung finde,,, werden dem Publikum gegen ein geringes Eintrittsgeld ebenfalls zugänglich sein. Endlich darf noch erwähnt werden, daß für dieses Jahr ein großzügiger Plan sür die Ausgestaltung des Vergnü Der alte Garvin schmunzelte. „Ich halte Mr. Fox für viel zu klug, um hier herunter- zufallen . . . Und wenn er's täte, würde es ihm wahrscheinlich auch nichts schaden." „Pa . . ." klang es vorwurfsvoll n»8 Helens Mund. „Du bist häßlich! Wie kannst du so etwas sagen. Ich meine, du solltest doch jetzt anders über Wellington denken." „Tue ich auch, mein liebes Kindl Meine Hochachtung ist, bas gestehe ich offen, immer mehr gestiegen, je länger ich ihn kenne. Jetzt bin ich schon beinahe so weit, daß ich auch das große Geschäft, daß er mir damals in Aussicht stellte, nicht mehr für eine Fata Morgana halten würde." „Oh, wie freue ich mich darüber. Pal Einen Kuß für dich uno zwei-,für Wellington!" „Helen, gib deinem Vater auch noch den zweiten und bitte auch du ihn, zu tun, um oas ich ihn gebeten habe." „Was war das?" „Nichts für dich, kleine Helen!" „Oh, schon Geheimnisse vor mir? Aber Helen ist nicht neugierig. Pa, du wirst es tun, um was Wellington dich bat." „Ich werde cs tun!" Helen fiel ihrem Vater um den Hals. „Liebster, bester Pa, dafür beton,»ist du noch zwei Küsse." In der Ncdaltionsstube des Frisko Black Herold lgß daS schwarzgelbe Mischblut, der Redakteur Johnson, in einem von den Motten reichlich angesressenen Polsterstuhl. Ihm gegenüber stand Collin Eameron, der es verschmähte, sich der zivriten ähnlich üblen Sitzgelegenheit zu bedienen. „Gut, baß Sie kommen, Mr. Cameronl Tie Arbeit in den letzten Wochen war fürchterlich. Sie hat viel Schweiß ge kostet . . .", «r fuhr sich mit einem außergewöhnlich schmierigen Taschentuch über die nasse Stirn . . . „Und Geld . . . viel Geld.'" Dabei warf Mr. Johnson eine schadhafte Brieftasche auf den Tisch, der die absolute Leere aus allen Löchern gähnte. „Schon gut!" Collin Eameron zog ein Scheckbuch aus der Tasche, riß ein Formular heraus, füllte es mit einer hohen Summe aus und legte es vor sich hin. „Berichten Siel Aber vermeiden Sie jede . . . auch die kleinste "nrichtigkeit." Mr, Johnson verrenkte sich fast die Auge», um die Summe auf dem Scheck zu lesen. Doch vergeblich. Mit einem Seufzer lehnte er sich in sein Stuhlwrack zurück. „Das Programm, das wir bei Ihrem letzten Besuch auf stellten, ist erfüllt. Buch die Führer. . . Smith von den Mortonwerken. Wessels vom Hafen und Bavery sind gewonnen... gungsparkes entworfen wurde, der diesmal durch die an sprechende Art seiner Zusammenstellung wohltuend von ähnlick>en Unternehmungen abstechen dürfte. ES ist gelungen, eine Reih« ganz neuartiger Schaustellungen z» gewinnen, die den Besucher» ebensoviel Anregendes wie Unterhaltendes bringen dürsten. Aber auch die tägliche Unterhaltungsmusik wird in diesem Jahre nicht nur von einer Kapelle bestritten werden. Es bleibt dann endlich noch nachzniragen, daß aus einem besonderen Wettbewerb sür Plakaten tivürfe der dies jährigen Texlilansstellung ein Entwurf von Willi Petzold- Dresden preisgekrönt wurde, eine riesige Spinne darstellend, oe«en Körper eine Webspule versinnbildlicht. Das Modell ist patroniert d. h gleichzeitig al» Muster für Webarbeiten gedacht. Außer den schon bekannt gegebenen Verkaufsstellen der JahreSsckmu im Residenz-Kaufhaus, Kaufhaus Nenner, Verkehrs- verein Hauptbahnhof und Berkehrsbüro Weißer Hirich ist noch eins weitere Verkaufsstelle im Jnvalidendank, Johann- jt ratze 8, eingerichtet worden. Osterausflun auf der Elbe Die Sächsisch-Böhmische Dampfschisfahrt hat, wie bereits in der Presse gemeldet wurde, ihren Betrieb wieder ausgenommen. Nach Mühlberg und Leitmeritz fahren die schmucken Personen- dampfer wieder elbauf- und elbabwärts. Nachdem der Rhein in Feindeshand ist, gibt es i» Deutschland kein anderes Stromgebiet mehr, das auch nur annähernd einen so großen Park prächtiger Pcrsonendampfer besähe als Sachsen, lieber 20 Dampfer, ansS prächtigste eingerichtet und mit allen Bequemlichkeiten auSgestat- tet. fahren elbauf- und elbabwärts. Mehr als noch i» den ver flossenen Jahren lenken sich die Blicke Erholungsbedürftiger auf die ebenso bequeme wie billige Sommerfrische, die man auf den Planken der prächtigen Persoiiendampfer aus der Elbe in ruhig gleitender Fahrt mit der prachtvollen Landschaft, die bald bizarr, bald idyllisch, bald träumerisch und grohartig sich dem Ange er schlicht, genießen kann. Und mehr noch als i» den vergangenen Jahren der Nachkriegszeit wird die Elbe mit ,hren schönen und bequemen Dampfern die einzige Erholungsquelle sein, die die wei testen Volkskreise in naher und weiterer Umgebung sich leisten können. Die veränderten wirtschaftlichen Verhältnisse, vor allen Din gen aber das Festbleiben der Währung, hat es der Leitung der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrt wieder gestattet, mit einem festen Fahrprogramm und vor allem mit festen Preisen vor ihr Publikum zu treten, das sie in über Jahrhundert lieb gewon nen hat und ohne die sich Dresden uni» die Elbe kaum mehr den ken lassen. Ueberflüssio zu sagen, daß die Fahroreise wieder genau kalkuliert und aufs billigste eingestellt find, so daß sedermann sich Ausflüge auf der Elbe leisten kann. Zudem aber ist eine ölte Erscheinung, die völlig verschwunden war, wieder ausgetaucht: eS gibt wieder Rückfahrkarten, die bedeutend billiger sind, als die einfachen Karten. Auch die alte bequeme Einrichtung der Vorkriegszeit, die Hestfahrscheine mit 10 Fahrten, die ebenfalls wesentlich billiger sind, ist wieder erschienen. Dazu ist die Neue rung der Wochenkarten getreten, die vom Montag bis zum darauf folgenden Sonntag gilt und zwar auf der ganzen Strecke bis Leitmeritz. Der Preis für eine solche Wochenkarte ist ganz er staunlich billig. Er beträgt für den ersten Platz — woblgemerkt kür die ganze Woche — 8 Mark. Natürlich werden auch wieder Jahreskarten verlaust, die auf der ganzen Strecke von Mühlberg bis Leitmeritz gelten. Die alle Einrichtung, deren wir uns auch im vergangenen Jahr-: noch erfreuen konnten, nämlich die be deutend ermäßigten Fahrpreise für Vereine. Schüler und Gesell. schaktSfahrten, ist geblieben. Man wird zugestehen müssen, daß die Leitung der Sächsisch-Böhmischen Dampfkchifcahrt sich den ver änderten sozialen Verhältnissen, dcr schwersten Notlage der wei. testen Volkskreise, durchaus angcpaßt lx><. Es bleibt nur noch eins übrig, datz ein gütiger Wetteriott unS k>> daS Osterfest zu nächst und dann auch für später schönes Wetter beschert, so datz all die Tausende, die nach Lust, L-cht und Sonne hungern, sich draußen Herz und Gemüt wirder gesund baden können. Dorbörse Berlin, 19. April. Am heutigen Tage blieben nicht nur die Räume der NeichSbank, sondern auch die übrigen Berliner Großbanken sowie die Privaidanken geschlossen. Den kleinere» Abschwächuirgen der Mark an den AuSlandsolätzc.» am Donners tag wird von maßgebenden amtlichen Stellen keine Bedeutung beigemessen. Der französische Franken setzte an den inicrnatic» nalcn Börsenplätzen seine AufwärtSbewegung langsam kort. Sil wurde er in Neuyork mit 0.24 gegen 6,21 gehand-!t zog ,n Amster dam von 16.7 auf 16,77^ an und erreichte in London «inen Kurs von 69,65 gegen 6ch85. Auch das engl-she Vinnd lag etwas fester. Sehr beachtenswert st noch der Rückgang des japanischen Den an der Neuyorker Börse infolge der Spannung zwischen Japan und den Vereinigten Staaten. Am Donnerstag erreichte der Aen an der Nenyorker Börse seinen bisher größten Tiefstand von 42 Cent. Auch die übrigen japanischen Werte, wie z. B. die 6prozentigen Obligationen wiesen erhebliche Rückgänge auf. war sehr kostspielig . . . sehr kostspielig." „Wird Ihr Anhang diesen Führern auch unter veränoerten Umständen folgen?" „Oh . . . wenn Smith, WesselS und Bavery rufen, bleibt keiner zurück. Denen folgt daS Volk durchs Feuer." „Tie Waffen?" „Un>ere Lager sind gefüllt . . . können jederzeit ans die Bezirke verteilt werden. Das Hasenvolk besitzt schon genügend Waffen." „Ist was vom Weißen Orden zu fürchten?" Ein Grinse,, verzerrte das Gesicht Johnsons. „D«r Weiße Orden? . . . Der feiert seine Feste . . . Sein Mark ist nicht fester als das des Holunders, seines Wappenbaumes. ...Er wird wie alle anderen überrumpelt werden." „Ter Plan für den 6. Juli steht fest. Erstes Ziel ist Nob Hill. Das lockt auch das weiße Gesindel. . . bindet Militär und Polizei . . . Die Hauptmasse bemächtigt sich währendessen der öffent lichen Gebäude und der Flugstation. Sie haben die Liste der prominenten Leute, die sofort als Geiseln gefangenzusetzen sind." Johnson nickte zustimmend. „Wo Widerstand geleistet wird, kein Zögern und keine Scho- nungl" „All right, Sirl" . .. Johnson zögerte einen Moment... „Wie ist's mit den Schiffen und Flugzeugen, Mr. Eameron?" „Sie kennen die Taktik. Immer weiße Gefangene unter d^ Trupps nehmen! Tann wird man nicht wagen, zu schießen" „Alk right, Sir!" „Ist sonst noch etwas?" „In, Mr. Eameron." „WaS denn?" „Das Geld!" Collin Tameron beutete aus den vor ihm liegenden Scheck und griff nach seinem Hut. „Hier, Mr. Johnson! Ich gehe nach Louisiana. Vor dem Wahltag bin ich noch einmal hier." Ohne Gruß verließ er das Zimmer. Roch ehe sich die Tür geschlossen hatte, schoß Johnson auf den Scheck zu. Mit gierigen Augen überflog er die Summe. Eine gewiss« Ent täuschung malte sich auf seinem Gesicht. Mr. Johnson hatte die feste Neberzeugung, daß sein Wirken besser zu belohnen sei. Immerhin schob er daS Papier be friedigt in die Brieftasche und schmiedete dabei Zukunftspläne. „Mit dem übrigen gibt es eine hühsche runde Summe, die langt, um den Black Herald zu taufen . . . wenn die Affäre vorbei ist." (Fortsetzung folgt.)
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