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Sächsische Volkszeitung : 24.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192404249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240424
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-24
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.04.1924
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Donnecswg, den 24. April 1SL4. Nr. 96. Seite 2.. Iu>d. Seither war es nar möglich durch Ausnahme von i!re- dften ln, Ausland.. Aber auch diese waren »nr unter großen Schwierigkeiten und unter den schwersten Beding »igen möglich. Die Werke selbst haben Raubbau getrieben, und tvnnlen auch die notwendigsten Ergäii-ungen nicht mehr anschafsen Tie Industrie erklärt daher der ReichSregiernng, daß für sie eine Verlängerung der Mikumverträgc ausgeschlossen sei. In de» letzten Tagen trat eine entscheidende Aenderung der Situation ein, und zwar dadurch, das« die Reparat'onskommiskion ihrerseits die Gutachten der Sachverständigen annahm. Nach diesen Gutachten soll die Finanzierung der Sachleistungen zu» nächst durch eine internationale Anleihe herbeigesührt werden Tie Industrie des besetzten Gebietes sah in oiesem Vorschlag der Sachverständigen inioser» die entscheidende Aenoe- rung, als nnnmehr eine unbefristete Verlängernng der Mikimr- verträge, wie sie von Frankreich gefordert wird, nicht mebr in Betracht kommt, sonder», daß die von ihnen selbst als unmöglich bezeichneten Leistungen mit dem Augenblick ans- börte», wo das Sachverständigen - Gutachten angenonimen war Tie Entspannung der Lage zeigte sich auch darin, daß unter den, Gesichtspunkt einer befristeten Verlängerung der Mikumvec- träge und unter der Erwartung der Annahme der Sachverstän dig,'»gntachte» sich die zuerst nicht vorhandene Möglichkeit neuer Kredite ergab. Unter diesen Umständen glaubte die beteiligte Industrie sie Verlängerung der Verträge um acht Wochen einer neuen Stillegung oder Beschlagnahmung der Zechen durch vle Franzosen vorziehen zu sollen, und schloß unter oiesem Gesichtspunkt die Verlängerung ab. Mmrer MobaliiiilSiM Gens, 26. April. In der Nacht gegen 3 Uhr ereignete sich auf der Station Bellizona ein schwerer Zugzusammenstoh zwi schen den beiden Gotthardtschen Nachtschnellziigen. Die Zahl der Toten beträgt bis seht eiwa 15. die der Verletzten etwa 9. davon sind sechs schwerverletzt. Das Unglück ist daraus zurück- zuführen, daß der von Luzern kommende Nachtschnellzug das geschlossene Einfahrtssignal der Station überfuhr. Ein mit Gas beleuchteter Wagen geriet in Brand. Die Rettungsaktion ist im Gange. Basel, 23. April. (Drahtber.) Bon den beiden Personen wagen, die beim Eisenbahnunglück In Bellizona verbrannten, ist der eine ein von Mailand nach Deutschland durchgehender Wa gen. Er befand sich gleich hinter der Lokomotive. Durch den Zusammenstoß explodierten die Gasbehälter, wodurch die Wa gen In Brand aerieten. Die Toten aus diesen Magen sind teil weise so verkohlt, daß ihr« Personalien noch nicht festgestclit werden konnten. Man vermutet, daß sich auch Deutsch« darun ter befinden. Der Oberbürgermeister von Mürrckmeiler ermordet Paris, 23. April. Nach einer Haoasmeldung aus Speyer wurde der auf dem Heimwege von dort nach Münchweiler be griffene Oberbürgermeister von Münchweiler, Dr. Helfferich, ge lötet. Ei» »ciitt M«cht«tt Pr»jch München, 23. April. (Trahtbericht.) Vor dem Volksgericht München begann beute vormittag der Prozeß gegen 40 ehemalig« Angehörige des Stoßtrupps Hitler der nationalsozialisti schen Arbeiterpartei wegen Verbrechens der Beihilfe zum Hoch verrat, begangen durch Beteiligung am Hitlcrputsch am 8. und 9. November. Ten Angeklagten, deren Führer der zur Zeit flüch tige Zigarrenhändler Berchthold ist. wird zur Last gelegt, daß sic am 9. November den Vürgerbräukellcr und alle Ein- und Ansgänge beseht hatten und daß sie mit Hitler in dem Bürger bräukeller eingcdrungen seien. Ein Teil der Angeklagten hat sich auf Befehl des flüchtigen HanptmaimS Göhring an den Zer störungen in der Münchener Post beteiligt, wobei auch einige Kassen mit mehrere» Millionen Mark ihres Inhalte?- beraubt »nd vier Schreibmaschinen, zwei Vcrv'elfältigimgsinaschinen, einige Giimmireifeii für .Kraftwagen und eine große Menge Schreibpapier entwendet wurden. Ein Teil der Angeklagten hat eine Durch suchung in der Wohnung des sozialistischen Abgeordneten Auer porgeiioiiiiiien, der persönlich nicht anwesend war, dessen Schwie gersohn festgenomiiien und einige Schriftstücke und zwei Revolver entwendet. Außerdem haben sich die Angeklagten au dem Demo», ftrationszug des 9. November durch die Stadt beteiligt und dabei eine Abteilung der Landespolizei an der Ludwigsbrücke ent waffnet. Von den Angeklagten sind in der heutigen Verhandlung 35 persönlich erschienen, einer ist nach Amerika ausgewandert, die Nebrige» sind flüchtig. Ein Angeklagter steht auch wegen des Ver brechens schweren Diebstahls vor Gericht. Nach Eintritt in die Verhandlung wird zunächst ein Antrag aus Aussetzung der Haupt verhandlung abgesehnt. Ter Staatsanwalt stellt hierauf für die zwei Anklagevnnkte Antrag auf Ausschluß der Oefsentlichkcit wegen Gefährdung der Staatssicherheit, dem sich die Bertcioigung anschloß. Die Oefsent lichkcit wurde hierauf für die Tauer der Vormittagssitzung aus geschlossen. Gin Buch über de« Hitlerprozetz Berlin, 84. April. Der General Ludendorff wird In Gemeinschaft mit seinem Verteidiger im Hitler-Vrozeß, Rechts anwalt Lütge-Brune, ein Buch über den Hitler-Prozeß heraus- gcben, welches Hitlers Fähigkeit als Staatsmann erweisen soll. Bei dem Beweis staatsmünnischer Begabung, den Herr Luden- dorsf im Hitler-Prozeß geliefert hat. braucht man auf dieses Buch nicht übermäßig gespannt zu sein. Ei« bischöfliches Mahnwort Berlin, 24. April. Ein bischöfliches Mahnmort hat der Kardinal Bertram-Breslau an die katholischen Christen in ent- schcidungsvoller Stunde vor den Wahlen zum Reichstag gerich tet. Der Kardinal appelliert an die katholischen Wähler, daß sic nie vergessen sollen, den Schutz der christlichen Religion und der katholischen Religion und der katholischen Kirche, den Schutz der katholischen Schulen, den Schutz der Heiligkeit von Ehe und Familien und die Achtung vor Autorität und öffentli- t>er Ordnung sowie Gerechtigkeit und Liebe im wirtschaftlichen Leben zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die neue dänische Regierung Kopenhagen, 22. April. Die Ministerliste des neuen Mini- ntsteriums Stauning, die der König heute unterzeichnen wird, lautet wie folgt: Stauning: Premier und Handelsmi nister, Gras Moltke: Minister des Aeußern, Redakteur Borgbjerg: Soziainsinister, Staatsreoisor Rasmus sen: Kriegsminister. Oberkontrolleur Fries Scott e: Eisenbahn- minister, Redakteur Hau ge: Minister des Innern. Hofbesitzer Bording: Landwirtschaftsminister, Rektor Bramsnees: Finanzminister, Rechtsanwalt Stein Ke: Iustizminister, Pro fessor Bang: Kultusminister, und Pastor Dqhl: Kirchenmi nister. Deutsch-österreichisches Aebereiukouune« i» der Erwcrbslosenfraqe Berlin, 23. April. Die österreichisch« Realerung hat mit der Regierung de» Deutschen Reiche» ein GegenseitiakeitSüberein. kommen über die Arbeitslosenfürsorge getroffen. Danach haben sowohl die in Deutschland lebenden erwerbslosen Oesterreicher al» auch die in Oesterreich lebenden erwerbslosen Reichdeutschen, alls die in Betracht kommenden gesetzlichen Bestimmungen erfüllt ind, den gesetz'ichen Anspruch auf die staatliche Arbeitslosrnunter. tühung. Die einzelnen Bestimmungen sind bei den gegenseitigen Sertretungßbehorden zu erfahr«. Da» Abkommen in am 3. März 1924 in Kraft getreten. Der 4. Mai als Schicksalstag Ei« neuer Appe« des Kuuzler» — Niewals wird deutsches Gebiet preisqeqebe« Mk »»chriülilhk WklWM SieMnaringe«. ». April. Reichskanzler Dr. Marx, der die Osterseieriage Im «rei se seiner Familie in Siegmaringen verbrachte, hielt nachmittags in einer Versammlung der hohen.zollernschen Zentrumspa r- t e i eine Rede, in der er den 4. Mai als den Schicksals tag des deutschen Volkes bezeichnete. Nach wie vor stehen wir aus den alten Grundsätzen unserer Partei, die in di« Worte ge kleidet sind, für Wahrheit. Freiheit und Recht. Wir stehen auf dem Standvunkt, daß das Christentum die inner« und äußer« Politik beherrsche« muß. Mit dem Gebote des Chri stentums ist es nicht zu vereinbaren, wenn Frankreich deu Krieg wirtschaftlich sortzusetzen versucht, und widerrechtllch das Ruhr gebiet besetzt hält. Wenn wir heute in den Völkerbund noch nicht eingetreten sind, so hat dies feine Ursache darin, daß wir mit den an unseren Beitritt geknüpften Bedingungen nicht ein verstanden fein können. Mau verlangt von uns von neuem die Anerkennung des Vertrages von Versailles und Anerkennung der heutigen Staatsgrenzen. Niemals können wir zugedrn, daß deutsches Gebiet in Schlesie« und im Saarland« dauernd vom Mutterland« getrennt wird. Niemals können wir dulden, daß der polnische Korridor deutsches Lund vom Mutterlande ab- ttennt. In längeren Ausjuhrungcn wandte sich der Kanzler in nenpolitischen Fragen zu und erklärte, daß er die Deutsch- völkischen aus vollster Ueberzcugung bekämpfe. Bei der Be sprechung von Währungsfragen führte der Kanzler aus, daß unsere Wahrung eine nochmalige Inflation nicht auszuhal len vermöge. Darum muffen die schweren Eingriffe auch bei der Landwirtschaft und die Eingriffe in die Substanz der Wirtschaft noch für einige Zeit getragen werden. Mit dem Appell on das Bewußtsein -er deutscken Bolksge- meinschast und an die Wähler, am 4. Mai ihre Pflicht zu er füllen, schloß der Reichskanzler seine Aussührungen. 23 RkichsWhIlioiMge Berlin, 22. April. Der Neichswahlausschutz hat in seiner gestrigen Sitzung 23 Neichswahlvorschiäge zugelassen, nämlich von folgenden Wahlgruppcn: Vereinigte Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Deutsche Zentrumspartei, Deutschnationale Bolkspartei, Dentschdemokratische Partei, Bayrische Volkspar tei, Kommunistische Partei Deutschlands (unter der Bezeich nung Liste der Kommunisten), Bayrischer Bauernbund, Deutsch- völkische Freiheitspartei und nationalsozialistische Arbeiterpar tei sunter der Bezeichnung: Bereinigte Liste der Deutschvölki- schen Frciheitspartei und der nationalsozialistischen Deutsälen Arbeiter). Deutschhannovcrsche Partei, Unabhängige sozialdemo kratische Partei und der Geusen, Christlich-soziale Volksgemein schaft, Deutsche Arbeitnehmcrpartei, Deutschsoziale Partei, Frei- wirischaftsbund ff. (frei Land, frei Währung, Festmark), Häuser bund, Nationalliberate Bereinigung (unter der Bezeichnung: Landliste), Mieterschutz und Bodcnrecht (unter der Bezeichnung: Partei der Mieter). Nationale Freiheitspartei, Nationale Min derheiten Deutschlands, Republikanische Partei Deutschlands, Sozialistischer Bund. Nicht zugelassen wurden, iveil die Voraus setzungen nicht erfüllt waren, die Reichswahlvorschläge folgen der Wahlgruppen: Parteilose Wirtschastsgruppe, Bayrischer Mittelstandsbund, Freier Wirtschaftsbund ff. in der aus Neu ruppin verspätet eingetrossenen Fassung: Deutscher Staats bürgerbund. SiG« »»f der Rkichsivahllifte -er ZkutrmiisMrlki Dresden, 23. April. Sie wir an zuständiger Stelle erfah ren, hat der Reichswahlvorschlag der Deutschen Zentrunispartei insofern eine wesentliche Abänderung erfahren, als der Spitzen kandidat der Zentrunispartei im Freistaate Sachsen, Regie- rungsrat a. D. Dr. Flügler, Dresden, der Zentrumspartei an 14. Stelle der Reichslipe gesetzt worden ist. Unter den sächsischen Zentrumssreundrn wird diese Nach richt mit umso größerer Befriedigung ausgenommen werden, als bislang keine Aussicht auf eine Kandidatur eines sächsischen Zentrumsmannes aus der Reichsliste bestand. Noch erfreulicher aber wird die Tatsache, wenn man erfährt, daß diese Kandida tur an 14. Stelle der Reichsliste keineswegs als völlig aussichts los anzusehen ist. Es ist nämlich anzunehmen, daß ei» Teil der voraufgehenden Kandidaten der Reichsliste, die auch in einzel nen Wahlkreisen kandidieren, schon von diesen gewählt werden, sodatz man eventuell damit rechnen kann, daß uns sächsischen Zentrumsleuten in absehbarer Zeit der erste Vertreter im Reichstag winkt. Diese Aussicht wird sicherlich dem ganzen Lande ein neuer Ansporn sein, alle Kräfte in den Dienst unserer Zentrumssache zu stellen und in dem heiligen Eifer nie zu er lahmen. Wir dämpfen zwar nicht um persönliche Interessen, sondern um eine große und heilige Sache, aber sichtbare Erfolge schassen neuen Mut. Und ein Erfolg ist bereits die Aufnahme eines Zentrumsvertreiers des Freistaates Sachsen auf die Reichsliste der Deutschen Zentrumspartei. Es taucht immer, von interessierter Seite geschürt, die Meinung auf, als ob Zentrumsstimmen verloren gehen könnten. Lasse sich niemand irre machen. Es kann nicht eine Zen trumsstimme oerlorengehen. Selbst in den Wahl kreisen, die aus eigner Kraft keine 60900 Stimmen aufbrin- gen, die zur Wahl eines Abgeordneten erforderlich sind, wer den die Stimmen restlos, ebenso wie die Neststimmen sämt licher Wahlkreise, dem Reich sw ahlvorschlag zugeführt. Auf den Reichswahlvorschlag können dann soviel Mandate ent fallen. als die Partei in den einzelnen Wahlkreisen durchge bracht hat. Verloren gehen also nur die Stimmen jener neuen Zwergparteien, die in keinem Wahlkreise die erforderlichen 60 000 Stimmen oufzubringen vermögen. Diesen Zwerparteicn darf kein verantwortungsbewußter Staatsbürger seine Stimme geben. Es geht aber keine Stimme der Zentrumspartci ver loren. Wer Zentrum wählt, entscheidet sich für das Wohl des Reiches und des deutschen Volkes. Wir folgen der Fahne der Deutschen Zentrumspartei! KM UMiihtkii Ansammeutritt des Reichsverbandes der Deutschen Industrie Berlin, 23. April. Ter Reichsverband der Deutsche» In dustrie tritt morgen zu einer Besprechung der Sachverständigen- vorschläge in Berlin zusammen. Eine Ehrung Sven Hedins. Der berühmte schwedische Forscher Sven Heidin ist zuin Präsidenten der schwedischen Akademie der Wissenschaften ernannt worden, Eleonore Düse ß. In Neuhork ist die belannte italienische Sängerin Eleonore Düse gestorben. Ihre Leiche wird von Pitts burg über Neuyork nach Italien gebracht werden, wo ihr ein nationales Begräbnis bereitet werden wird. Fluglinie Genf—Zürich—München. Gestern ist die Flug linie Genf—Zürich—München wieder eröffnet Morden. Die erste Amerikasahrt des Dampfers ColumbuS. Der Dampfer ColumbuS de» Norddeutschen Lloyd, gegenwärtig das größte Schiff der deutschen Handelsflotte, ist gestern nachmittag zu seiner ersten Ausreise uach Nenyork in See gegangen. Das Schiff wird auf seiner Fahrt Southampton anlaufen. Ter deutsche Gesandte in Mexiko gestorben. Der dentsche Gesandte in Mexiko, Graf von MontgelaS, der Anfang des Jahres schwerkrank von dort in Berlin eintraf, ist am 22. April in einem Sanatorium in Schlachtensee gestorben. Vertagung ocs Sarocn-Prozcssrs. Die Verhandlung gegen den Oberleutnant a. D. Anker mann wegen Mordversuchs auf Maximilian Harden, die ayr Montag, den 28. April stattsinoen sollte, ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden, weil Harden sich zu einer Kur in Holland anfhält und diese nicht unterbrechen kann. Ratifizierung des «eulsch-türkischen Vertrages. Die Ratio- nalversammlung in Angora ratifizierte einstimmig den deutsch- tnrkychen Vertrag. EliWjrßiWk» der KkmiMWistt Dresden, 23. April. Am 16, d. M. hielt die Gcmcinde- kammer ihre zweite Sitzung ab und faßte dabei in einer Reihe von Einzelfällen Entschließungen, die von grimdsätzlichcr Bedeutung sind: Nach dem "schon früher eingenommenen Standpunkt wurde in drei Fällen Ausiiahmebewilligung befürwortet, die er zwei benach barten kleinen Gemeinden ermöglicht, einen gemeinsamen Bür germeister zu haben. Eine allgemeine Ermächtigung, wonach die KreiS-(Amts-)hciujtmannschast für den Krei8-(Bczir!s-)aussch»ß vorsorglich gegen ein OrtSgesetz Einspruch erheben kann, wurde als mit den gesetzlichen Bestimmungen vereinbar erklärt. ES wurde feftgestcllt. daß eine Gemeinde, die die Aufwandsentschädi gungen -ur die Gemeindeverordneten ortsgesetzlich regelt, die Höhe der Entschädigung einem einfachen Gemeindcbeschluß Vorbehalten kann. Für den Ersah von Erwerbseinbuße, den Gemeindevcr- c-rdnete erleiden, empfahl die Gemeindekcnnm-r dem Ministerium, mit Beschleunigung allgemeine Anordnungen zu erlassen. Orts- gesetzliche Besinnungen, die über diese allgemeinen Aiiordnuiigen hinausgciben, werden unzulässig sein. Die Geineindekammer ent schied, daß »gemischte Ausschüsse" auch solche seien, die nur aus Gemeindeverordneten und Vertretern des Gemeinderats ohne Hinzuziehung sonstiger Gemeindebürger oder Sachverständiger gebildet werden. Sie erkannte ferner dahin, daß eine ortSgeseh- liche Bestimmung, nach der den Vorsitz in gemischten Ausschüssen der Bürgermeister oder ein sonstiges GemeinderatSmitglied zu führen habe, ohne Ansnahmebewilligung zulässig sei. Ferner wurde sestgelegt, daß ortSaesehlich für den Bürgermeister oder ein sonstiges berufsmäßiges GemeinderatSmitglied eine gewisse Vor- bildung allgemein ohne Ausiiahmebewilligung verlangt werden könne. Der Antrag einer Stadt von ungefähr 10 000 Einwohnern mit körperschaftlichem Stadtradt, die die Entschließung über die Ge schäftsverteilung und Stellvertretung innerhalb des Stadtrats dem Stadtrat übertragen wollte, wurde nicht gutgehcißen. Eine vrtSgesehliche Bestimmung, nach der sämtliche Gemeindebecunte nach Ablauf von 10 Jahren unkündbar werden sollten, wurde für höhere Beamte als mit den Gesetzesbestimmungen unvereinbar nicht befürwortet; hinsichtlich der übrigen Beamten wurde festgc- stellt, daß es bei einer Verkürzung der gesetzlichen Höchstsrist für die Kündbarkeit von 25 Jahren auf 10 Jahre einer AuSnahme- bewilligung nicht bedürfte. Die im allseitigcn Einverständnis gewünschte Wiedererrichtung der Gemeinde Niedenvürschnitz wurde befürwortet. Das wider den Willen der Stadt Riesa bean tragte Wiederausscheiden der bi» 1923 selbständigen Gemeinde Gröba wurde nicht befürwortet. Wegen der von der Gemeinde Struppen beantragten Zwangseinverleibung der Gemeinde Öber- voaelgesang wurde die Entschließung außgesetzt, da ein noch, maliges Gehör der Gemeindebürger von Obcrvogelgesang zweck mäßig erscheine. Im übrigen wurden noch einige Sachen von weniger grundsätzlicher Bedeutung erledigt. Berliner Devisenkurse vom 23. April (amtlich) »ntgeteilt von der Commerz, und Privatbank, A -A^ Dresden Die Roliernnge» erfolge» vom 4. Mfir, ab für ie IM lktnbciten der a„S- Ikindischen Wibrimg. ausgenommen England „ich Anierila. die mit 1 Psnnd bezw. > Dollar notiert werden, sowie Oesterreich und Ungarn mit IMNMNr. nnd Voten mit 10 Millionen, c-Iotlermige» in Billionen — Moldmarl,- lelegravbksche Aus zahlung aut 73 Geld 4. Rrie> ste 72. Weid 4. Brie, Amsterdam . . 1 ISKSI >8739 1 I8S8I 187,34 Brüste, . . . -4,74 24.48 i 73^4 23 36 LbriMania . . I Ls.48 88,78 I 8928 88.88 Noveichaaen. . I 70,32 7i>,k» I 73.72 73 58 Stockholm . . I 1,3,77 >1378 1 113.82 >I?kw HclsingforS . . » ,387 1088 I >3.52 I»S3 Ron, .... I ISR. >90' I 19,78 18 88 llondon ... « ,8488 18848 1 19,408 IS 438 Ne,Work . . . 1 412 4,71 1 4» 4,21 Pari? .... 1 -8 4! 78.87 I 2793 27,67 Zürich.... I 7471 74,89 I 74.1, 74.83 Madrid ... > 89, IS 89,-8 I 89,98 89.?8 Wien .... 1VV 8M S>2 25 688 S>7 Rraa .... I >748 17,84 1 >?,4L 17.84 Budapest. . . 1 8,79 K.32 e.bs 8.82 Sofia .... >03 3.VS 3.1 > IM 3.02 3.11 Buenos Aires . 1 1,378 1,398 1 1,298 1,398 Rio de Janeiro KV v,47ö 0,488 I 0478 0.488 Kaliowib. . . Il>3 4,89 47, iM 48, 4,73 Warschau. . . 1L« 4,«I 4.72 IM 4.6, 4,73 plapan. . . . 1,728 >798 b I.7Ä 1.738 Agram . . . LO 10 8.-8 8.32 tsissadon . . . 1 13.18 13,24 Riga .... >vo lM 87,17 83,83 Reva, .... Nowno ... iM IW 4.388 4.444 Biilareli . . . . Ivo IM 2.798 2,3,8 Berliner Börse «Mentnrle in «Mmwn Verliuer AnfaugSkurs, Svroz. Reichsanlelhe Kchanfimg-Nab» . . kannda-Parifir . . , Homburg. Pnlctsahrt Nordd. Llovd .... Nerein.tktbefchiffadri Com.-». Privatbank Darmsllidler Bant . Denilche Bai».... Diskonto pommandti Dresdner Bank . . . Sechziger Krediianft. Oesterr. Kredit . . . Bochnmer «iikstahl Deuich-S»ir««b»rg»r Selsenkirchen »ergw. Harpen« Bergwerk. HodenkH« Laurahau«...... Mannesman». Rdhr. Obichl. kyenbahndd,, . ktkenindniirie 78.«. 78 7» ru, rs 4.378 L80 4 ««, 7,SV 6 » ,.80 «4 7il.I2S rs« « >» 73 73« >i.sc> >«.«> 72 «. «1.78 oro 7.7 3z,?o 8 2.» « 4 ,F> »,I7S 8.28 '.78 04 A>.« A-b« »Z78 77 ,8.7« I««7« Vhönir ....... Rombarber. . .. . . Cbeiwlche Hepden. . Dvnami» Robel . . . Lb. Nloldlchmidl. . - Hdchfter gsarbweric - Oberlcht. Nolswerle , NNn^lcrir.-MeleMch. Bergmann Slektr. . . Pige Sachsenwerl lsöriiber «oggon, - Linke-Hoffman». . - Slasb.-Nllrnb. Molch Bekiin.Anhall.Mafch. Berliner Malchine». Daimler-Motoren . Hartmann Match.. . Orensietn ». Kofchei. gimmermannwerke . Bing-Werke Lackethal Hirsch-Kupier.... Hugo Schneider.. > Norddemiche «olle. Stdbr Itammaarn.. Nelsiioff.Saldhost .. Otavi .. 73 «. IS »,7k 3,0 483 >3,78 S78 38 7 >0 7 >8 8 S.-0 7 8 3 4 >«.178 >-i 2,83 >L 7V 4 34^5 8» 7»3 » 77. 0. 3i.37S >480 4 8 II.7S II.78 37.83 5 II.78 2.178 ?.?8 378 '8.88 72 8.12» 3 3.83 4.78 >>,178 >2 3.2 7.78 77 3478 83 8.8« 78
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