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Sächsische Volkszeitung : 02.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192404026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-02
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 02.04.1924
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Afftwoch, den 3. April 192^ Kr die Freiheit «»d tlnabhiillgigkeit der Presse Hagen» 1. April. In einer Rete in der Versammlung de» verband» der R h e i n i s ch-W e st s ä l i s ch e n Presse, machte Reick-sinnenminister Dr. Jarrc» bemerkenswerte Aus führungen über einen in Vorbereitung besindlichen Besehent» Wurf, der die Rechtsverhältnisse der Schrift leiter periodischer Druckschriften regeln soll. ES läßt sich nicht leugnen, so führte Dr. Jarres u. a. aus, daß die Reinheit der Presse auch bei u»S in Deutschland vor großen Gefahren steht. Soll die Presse ihre hohe Aufgabe vor Volk und Welt erfüllen, so muh sie innerlich frei sein. Sie darf nicht lediglich Nach» richlcnprcsse sein, bei der eS in erster Linie auf den geschäftlichen Ersolg «»kommt, sondern sie muh eine wirkliche Meinungs- Presse bleiben. Diese innere Freiheit ist zweifellos gefährdet durch das Uebecwicgen des Geschäftlichen, die Unsicherheit desJournalistcnberufes. die durch einen Rückgang des NackiwuÄseö, der auf-alle diese Umstände mit zurückzuführen ilt. Heute schon merkt man vielfach, bah der Journalist nicht mehr der sich seiner Verantwortung streng bewußte Führer der öffent lichen Meinung ist. sondern Lohnschreiber, der seine Feder dem. jenigei, zur Verfügung stellt, der am besten bezahlt. Dadurch ergibt sich oft eine Hemmungslosigkeit der Kritik, die mit Ver antwortungsgefühl nichts oder wenig mehr zu tun hat. Der Gesetzentwurf beabsichtigt im Interesse der ganzen Presse, so. wohl der Verleger wie der Schriftleiter, hier regelnd einzugreisen, /''an wird sich freilich auf allgemeine Regelungen de. schränken und die billigen Entscheidungen im Streitfälle sachver» ständigen Körperschaften der Presse überlasten müssen. Der Ent. Wurf nimmt in Aussicht für die Entscheidung von Streitigkeiten zwischen Verlag und Schriftleitern, paritätische Prosse- k a m inern unter dem Vorsitz eines VerusSjuristen zu bestellen, und schlägt außerdem zur Wahrung der Standesinteresten der Schriftleiter und zur Schlichtung von beruflichen Streitigkeiten S ch r i f t I e i t e rk a i» m e r n vor, die als eine Art von Presse-Ehrengerichten zu betrachten sind. D-er Minister erklärte sich auf weitere Einzelheiten noch nicht einlassen zu können, da der Entwurf zurzeit noch der Vor- bereitnna der einzelnen Ressorts unterliegt. Bevor der Entwurf dun Kabinett zur endgültigen Prüfung vorgelegt werden solle, würden selbstverständlich die Spitzenverbände der ZeittmgSvrr. le-wr und Redakteure gebürt werden. Der Rheinisch-West fälischen Pr sie und ihren tapferen uns aufrechten Männern i'-wle der Minister namens der Reichsregierung für ihre mann hafte Haltung aufrichtigen Dank. Pik MlMtllNlitstkll FnilmIgM Das R e i ch S p oft in i n i st e r i u m teilt folgende» mit: 1. Nach der Verordnung de» Reichspräsidenten — veröffenk lickst im NeichSanzeiger am 18. März abend» (s. Dresdner Anz. Nr. 98. Die Schriftl.) — ist die Errichtung und der Betcnch ii i ch t g e ii e h m i q t c r Funkanlagen mit Gefängnisstrafe bedroht. In gewissen Fällen ist Geldstrafe möglich. Daneben sind die Gerate stets einzuziohen. 2 Die Verwendung ungestempelten Empfangs gerätes für Zwecke, bei denen die Stempelimg durch die Be dingungen der Telegrapheiwerwaltung vorgeschriebe« ist, ist ver bot n. Hersteller und Händler dürfen in diesen Fällen unge stempeltes Gerät nicht aügeben. 8. Inhaber nicbtgenehmigter Funkanlagen gehen gemäß tz 3 der Verordnung straffrei aus, wenn sie bis spätestens den 18. Avril 1924 einen Antrag auf nachträgliche Genehmi- guiv, ihrer Anlage stellen. Die Anträge müssen persönlich oder lckr-istüch b"i derjenigen Postanstalt angebracht werden, in deren Best-llbezirk der Antragsteller wohnt. Dabei ist mitzuteilen, ob die Anlage 1. Apparate mit dem Stempel „R. T. V." enthält oder 2. Apparate ohne diesen Stempel, im letzteren Falle, ob eS Apparate a> mit Kristalldetektor oder Rühren, oder ist mit Kristalldetektor und Röhrenverstärker, oder r) mit Nöbrenempsang sind, ferner, ob es sich um selbstgebawte oder fertiggekaufte Geräte handelt. Für die Apparate zu 1 und 2a wird der Erlaubnis» schein nach einiger Zeit unmittelbar von der Telographenverwal. tinig erteilt: ftir Besitzer von Anlagen mit Apparaten nach Lb »nd 2c iit nachträgliche Stemvelung oder Beitritt zu einem Verein der Fiinkiicbhaber erforderlich, der den Erlaubnisschein vermittelt. 8. Ter Antragsteller kann nach Abaabe seiner Meldung die Funkanlage bis zur Erledigung seines Antrages ohne Genehmi gung weiterbetreib-n. Die Spur des Dschingis Khan Von Han» Dominik. Copyright by August Scherl G. m. b. H. 1923. Berlin-Leipzig. (Nachdruck verboten.) (37. Fortsetzung.) We'linglc»» Fox schlug behaglich ein Bein über da» andere und lelwte sich oegnem in ,einen Sehe, zurück. „Jlir Vorwurf trifft mich nicht, Mr. Garwin. Zunäcbst ist ke'cn kciiin Kind mehr. Sie ist seit einem Jahre volljährig. Ihre Eimvftligung zu unserer Verbindung ist daher ohne Be sang Wenn Helens Natur viel von der Unbefangenheit und Frölsiicksicit eines Kindes behalten hat, so sehe ich darin ein Geschenk Gottes, für das ich ihm vom ganze» Herzen dankbar bin . . . aber Ihre Einwilligung. . . die brauche ich nicht, Mr. Garwin." Es schien einen Augenblick, als wolle Garwin aufspringen, um de » unverschämten Aast die Tür zu weisen. Doch er be» b'rrschte sich schnell. Seine stahcharten Angen bohrten sich dro hend in das g'cichmütige Gesicht Wellingtons. Er schluckte einige Ma'c. Bevor er reden konnte, sprach Fox mit unerschütter licher Ruhe weiter: „Ich bin Ihrer Einladung gefolgt, weil ich mich, wenn irgend mög'ich, „,it dem Vater meiner Frau gut stellen möchte." Francis Garwin lehnte sich tiefatmend in seinen Stuhl zurück. Er pre-'te die Hänoe ineinander und schaute zur Decke enn or. Seine Züge blieben unbewegt, und doch sah man an dein Flackern der Auge,. wie schwer der Kamvs war, der in ihm tobte. Wellington Fox sah mit einem gewissen Mitleid auf. den Vater Helens. Armer alter Kerl, dachte er bei sich, meine letzten Worte haben dir den Knockout gegeben. Francis Garwin sprach: „Sie wollen also, Mr. Fox, ohne meine Einwilligung eine Ehe mit Helen eingehe,i?" „Das zweite ganz gewiß. Ob auch das erstere, hängt von Ihnen ab." „Haben Sie auch darüber nachgcdackit, wie sie Helen standes gemäß ernähren und kleioen werden? Ich taxiere, daß Helens Hulbndget Ihr Jahresgchalt beträchtlich übersteigt." Wcllinglon Fox zuckte oie Achseln. Während er mit seiner Antwort zögerte, ch--o ea ihm klar durch den Kopf: Aha, alter Freund! Del» Wi.-iFand läßt nach ES fällt dir nur schwer, dich offen geschlag--: .e bekennen Tann sprach er' ..H-z Lc-xuS von Garwins Palace Helen zu bieten, bin ich selbFoecstandlich nicht in oer Lage. Doch mein Einkommen genügt durchaus, einer Frau ein behagliches, glück liches Heim zu bieten, die ihre Ansprüche nicht allzu hoch stellt, die sich zu schicken weiß . . ." „Glück ist in der kleinsten Hütte," warf Garwin «in. doch der Hohn, der darin liegen sollte, war matt. 4. Der Vorschrift de» 8 ? der Verordnung über die Form von Ankündigungen, Anpreisungen oder Anzeigen von Funkan- lagen oder Einzelteilen wird genügt, wenn der Hinweis, daß die Errichtung und der Betrieb von Funksende» oder Funkempfang», einrichtungen im Inland ohne Genehmigung der RelchStelegra- phenverwaltung verboten und strafbar ist, auf jeder Seite oder jedem Blatt einmal ausgenommen wird. Sind Druckschristen vor der Veröffentlichung der Verordnung in Druck gegeben worden, so werden sie nicht beanstandet, auch wenn sie die vorge- schrieben«: Hinweise nicht enthalten. 5. die Gebühr für den Privatgebrauch von Empfang», anlagen für den Unterhaltungsrundfunk wird mit Wirkung vom 1. April an einheitlich auf jährlich 24 Mark herabgesetzt. 6. Die Anmeldungen neu zu errichtender Nundfunkanlagen sind bis auf weitere» wie bisher bei den zuständigen Fernsprech ämtern gegen Zahlung der ersten Monatsrate von 2 Mark anzu. bringen. Von einem noch festzusetzenden Zeitpunkt an werden Neuanmeldungen auch bei jeder Bestellpostanstalt entgegengenom men und die fälligen Monatsbeiträge von den Briefträgern ein- gezogen. 7. Weitere Ausführungsbestimmungen werden in den näch. sten Tagen veröffentlicht werden. Züü grüßt ZiüiMkihfkss i« kill! Die Vorbereitungen zum großen Doniweihfest in Ltnz neh men einen raschen Fortgang. Schon sind Feltgäste aus aller Welt, aus Amerika, angesagt, darunter 66 Bischöfe, auch der Bischof von Meißen, Tr. Christian Schreiber, der im Priesterseminar zu Linz Wohnung nehme» wird, und infnlierte Aebte. Die Verhandlung mit der Svielleitun-z des berühmten Vilsbiburger Marianische n Festspieles sind ab geschlossen. Es werden oie Originaldarsteller, über 60 Per sonen nach Linz kommen. Die Ausgabe der Plätze für da- herrliche Spiet, das im Linzer Landestheater stattslndet und oem überall da» größte Interesse entgegengebracht wird, hat schon begonnen. ES emvftehlt sich bel dem großen Andrang, der jetzt schon herrscht, voraus sich einen Platz zu bestellen. Logen und Ballonsihe kosten 120600 Kronen. Weitere gute Plätze zu 90, 80, 70 und 65 Tausend Kronen. Galeriesitze zu 65, 50, 40, 30 Tausend Kronen. Jeder Besteller möge genau angebe», für welchen Spieltag (29„ 29., SO. April und 2. Mall er die Karten wünscht. Die sixti nische Kapelle in Rom hat ausnahmsweise di« Erlaubnis erhalten, bei der von Kardinal Piffl gehaltenen Pontifikalvesper am 30. April tm Tom zu singen. Für die Tomfestlichkriteu ist eine sehr beschränkte Anzahl von numerierten Sitzen verkäuflich. Wer einen solchen wünscht, möge sich baldigst vormerken lassen. Der Eintritt rn den Dom ist frei, nur muß jeder Teilnehmer eine offiziell« Teilnehmer karte, das hübsche Festabzeichen, den Linzer Tom darstellend, beim Festkomitee sich bestellen. ES kostet 10 000 Kronen. In kurzer Zeit erscheint auch dar ausführliche Festpro gramm in mehrfarbigem Druck und dir hochinteressante Fest schrift mit Beiträgen hoher Kirchenfürsten, berühmter Schrift steller, wie Handel, Macetti, Hermann Bahr, Marte Herbert usw. Für das Tomfest erscheint auch eine kleine illustrierte Schrift „Der kleine Linzer Domführer", der auch durch das Festkomitee zu beziehen ist. In prachtvoller künstlerijcher Ausstattung wirb die Urkunde der Tomweiht hergestellt werden, ein Werk des Professor» Lo renz in Linz. Jeder, der nach Ltnz reisen will, besorge sich auch rechtzeitig Quartier. Anmeldungen au daS Festkomitee der Dvmweihe, Linz, Preßverein. ' Eine AilMglülidmig ü»f dt« Köchübkrgtt Müßlkiih Seit dem FriedenSschluß von Versailles sah man in Deutsch land nickst mehr, wie noch zu KriegSzeitcn, die Lüste von aller hand Flugzeugen belebt. ES ist still geworden nn Reiche der Vögel; verstummt sind auch — mehr oder weniger — die Sen sationen, die sich früher an da» Flugwesen geknüpft haben. Um somehr fällt e» auf. wenn einmal irgendwo ein besonderes aero nautisches Ereignis dir Stille der Lüste unterbricht. In Kö nigsberg i. Ostpr. hat dieser Lage ein Flugzeugführer wieder einmal den alten Ruf bewährt, den während des Krieges unsere deutschen Flieger als Husaren der Lüfte genossen. Der Leiter der Fliegerschule „A l tp r e u ß e »", Polte, war mit seinem .30 PS-Mark-Einsitzer vom Flugplatz Dcvau zu Schauflüge» über „Unser zukünftiges Heim wird im Vergleich zu Garwins Palace eine Hütte sein, gewiß, Mr. Garwin. Aber es stände schlimm um die Menschheit, wenn das Glück nur in den Schlösser» der Neichen zu finden wäre." Francis Garwin machte eine wegwerfende Gebärde. „Verliebte Leute sehen den Himmel voller Geigen. Der Katzenjammer bleibt nicht auS. Ich will mein Kind davor be wahren. Ich möchte unsere Unterredung damit beende», Mr. Fox, baß ich Ihnen für Ihre aufopfernde Tat bei der Rettung Helens meinen herzlichsten Tank ausspreche. Ich wollte Sie zum Besitzer der Chikago-Preß machen, mn meinen Dank auch tatkräftig zum Ausdruck zu bringen. Sie haben mein Angebot zurückgewiesen. Wir sind quittl" „Ich nicht," Wie ein Wirbelwind war ein weißes Etwa? aus dem Neben zimmer hcretngeslattert. Mr. Garwin war plötzlich unter einer Wolke von - Hellem Battist verschwunden. Ein Flüstern und Raunen, ko zärtlich, so innig, drang an das Ohr von Fox, daß er die Zähne aufeinanderbeißen mußte, »m seine Bewegung zu unterdrücken. Er sah den grauen Kopf Garwins über Helens blonde Locken gebeugt, sah, wie dessen Arm« sein Kind fest umschlossen, und verließ leise das Zimmer, Jin Vorranm schritt er ruhelos auf und ab. Tausend Ideen schossen durch sein Hirn. Eine Welt von Feinden wünschte er zu haben, nur um 'Helen schützen zu können. Knirschend preßten sich seine Zähne auseinander, seine Fäuste hallten sich gegen andere noch unsichtbare Fäuste. Alle Strafen des Himmels und der Hölle mögen mich treffe», wenn ich dich, mein Liebling, nicht ehren und schützen werde bis zum letzten Atcm'.ng. Und dann ging e; ihm plötzllch wie Mr. Garwin. Wi« durch einen Schleier sahen seine Augen eine weiße Gestalt ans sicb zneilen. Zwei liebevolle Arme umschlossen seinen .Hals, und ein träneiiüberströmtes Gesichtchcn lehnte sich an seine Brust. Ein Stammeln. . . ein Weinen ... ein Lachen. Nach einer Weile drang die Stimme Garwins in oen stillen Raum. „Mr. Fox, Sie haben gesiegt. Helens Wille war stärker als der meine.... Es fällt einem Manne schwer, sein ein ziges Kind. . . sein alles wcgzngeben ... Ich werde alt, ihr müßt Geduld mit mir haben . . . Der G.-aanke quält mich, daß Helen in den veränderten Verhältnissen ihres neuen Lebe„S doch gar manches Liebgewonnene auS dem Vaterhaus vcrmisien wird . . . Ich bitte Sie, Mr. Fox, mir zu erlauben, Ihre Stellung in Irgendeiner Weise zu verbessern. Ter Gedanke ist mir un erträglich, daß . . . Mr. Fox, Sie dürfen nicht weiter ein ein- fackier Berichterstatter bleiben ... Ich werde Ihnen entspre chende. ick hosie Ihnen auch zusagende Vorschläge mache». Sie müssen Ihre Position verbessern." Nr. 79, Seite Es dem nördlichen Teil der Innenstadt aufgestiegen. Als er hierbei^ ziemlich tief hcrunterkoin, versagte plötzlich der Motor in dem selben Augenblick, als Polte Gas geben wollte und der Flieger war, um nicht in Bereich der Häuser zu geraten, gezwungen, eine Landung ans dem winzigen Schloßteich vorzunehmen, der bei einer Lange von etiva 1 Kilometer eine größte Breite von 100 Meter answeist. DaS schwierige Kunststück gelang vollkommen. Polte landete glatt auf der Fläche des Teiches, wo schon »nch einem AuSlauf von nur 20 Mtr. die Maschine zum Stehen kam. Nachdem die ausgebrannte Kerze, die den Motorschaden verur sacht holte, ausgewechselt war. konnte sich das Flugzeug schon bald wieder erheben. Damit hat die Mark-Maschine zum zweiten Male eine Probe einer ganz besonderen Art bestanden, nachdem kürzlich in Berlin der Flieger Naab mitten «Unter de,( Linden" niedergegangen war. Vermischtes s Die Erde will ihn nicht. Der Moskauer Korrespondent der „Niiß-Pretz" erhält ans authentischer Quelle die Bestätigung der Gerüchte, daß die Beisetzung Lenins auf dem Noten Platz an der Kremlmauer nicht möglich ist. Die Arbeiten zur Auf stellung des Mausoleums sind deshalb schon eingestellt worden. Um die Mauer des Kremls lief seinerzeit ein Graben, der später als Ablacprungsstätte diente und schließlich verschüttet wurde. Als man jetzt zu orabcn arsiing, um daS Fundament zum Mausoleum zu legen, stieß mau gleich unter einer dünnen Erdschicht ans Was ser. das alle Bcinarbeiten an dieser Stelle unmöglich macht. Ein großer Teil der Einwohnerschaft Moskaus bezeichnet diesen Vor fall als ein Wunder und spricht von einem Fingerzeig des Hun- m!s. — Inzwischen hat der Bildbauer Cbarlamow den Entwurf eines Lenin-Denikmals für Petersburg fertiggestellt. Das Monu ment zeigt Lenin als Steuermann auf einem großen Schiff. Er siebt am Steuerrad und dreht es nach links. Vor ihm und zwar etwas höher, erhebt sich die Gestalt von Karl Marx, der den Weg weist. Beide Figuren sind in vierfacher Lebensgröße oiisgesüürt. DaS Denkmal soll so aufgestellt werden, daß man cs ans den in die Newa einfahrenden Schiffen schon von weitem iehen würde. 's Der Niesenflorch. Der schwedische Schriftsteller Beugt Berg unternimmt zurzeit eine Forschungsreise durch Afrika. Der Zweck der Expedition liegt auf verschiedenen Gebieten. Ersten« will Berg wertvolles kinematograpbischeS Material mitbrinqen und zweitens im Austrage der schwedischen Akademie der Wissen schaft nach bisher unbekannten Tieren forschen. Die Expedition hat bereits sebr gute Ergebnisse erzielt. Unter anderem gelang ez Berg, der Akademie eine von dieser besonders gewünschte A»ti- lopenart Cobus mariä zu beschaffen. Außerdem entdeckte der ForschungSreisende nach wochenlangem Suchen in den Sumpf gegenden um Mongalla den sagenhaften R i e s e n st o r ch. Er erlegte ruft der Bi-chs« dre> Exemv^r- und ml: per Kamera einige weitere Vertreter dieser seltenen Rasse. Wie Berg in einem Privatbrief mitteilt, bringt der Niesenstorch auch keine größere» Kinder alz der gewöhnliche, so daß Befürchtungen in dieser Be ziehung unangebracht sind. ch Deutsche Kunst in Boston. DaS Museum in Boston, eine» der besten und größten der Vereinigten Staaten, hat zwei Hanpl- werke deutscher Graphit in außergewöhnlichen Abdrucken als Geschenk eines Bostoner Bürgers erhalten. ES sind DüreeS Kupferstich des Hieronhmus im GehänS u- d SchongauerS Vcr. suchung, des heiligen AwlaniuS, beide» Exemplare von einer Schönheit, wie sie nur die besten Saninilnnaen Europa» besitzen. Während unsere alte Kunst derart immer wieder in die amcrika. nischen Museen einziehen kann, tritt unsere neue Kunst wenig, stens bei den Hauptsammlungen immer noch aufs stärkste zurück, Unter den letzten Bostoner Erwerbungen sind da außer Ameri kanern und Engländern leider wieder n >r Franzosen.- Die Parteien Es spalten sich schon dl« Parteien in Sonderbünde und in Grüppchen. Der Deutsche pflegt sich zu entzweien und kocht zu gern ein Extrasüppchen. z. Wahlreden Die Wahlen rühren ans die Masse. Es gärt von Königsberg bis Wesel. Gered't wird in Tenor und Basse und jeder Gegner heißt ein — ehrenhafter Mann. pH., » Der W ilfrieden' Frieden predigen die Mächte, rüsten jedoch Mann »nd Pferd, roden über Völkerrechte, wetzen aber flott da« Schwert. pH/ Francis Garwin war bei den letzten Worten auf Welling ton Fox zugetreten uns drückte ihm die Hände. Wellington Fox hatte seine volle Selbstbeherrschung »viedergewoiinen. „Daß Sie inir Ihre Helen nicht gern geben, weiß ich. . . will es Ihnen auch nicht verdenken, obwohl Sie als freier Ame rikaner von den Vorurteilen von Rung und Reichtum unabhän giger sein so llen. Meine Position zu verbessern? ... Ich habe schon lange daran geoacht . . . und gearbeitet. Ich kenne de alte Wort, daß man bei oer Presse alles werden kann, voraus gesetzt daß man nicht oabei bleibt Unsere Wünsche begegnen sich also Doch die Vorschläge für eine Verbesserung überlasten Sie, bitte, mir Ich habe ein Geschäft im Auge . . . Ein Ge schäft? . . Nein!. . . Mein Geschäftssinn ist alle Zeit schwach genug gewesen, Gott sei's geklagt Ein Werk. . . Eine große Tat habe ich vor. Zur Aus führung gehört Geld . . . viel Gels. So viel, wie vielleicht auch Sie nicht haben. Aber das Werk wird gelinae». und das Geld wird hundertfache Zinsen bringen. Wenn die Zeit gekommen ist. . . bald . . . sehr bald wird sie kommen . . . werde ich Ihnen menie Pläne entwickeln, werde Ihnen das Geschäft an tragen." Francis Garwin hatte der langen Rede ruhig zugehört/ Nun sprach er: „Ihre Hoffnungen nehmen einen kühnen Flug, Mr. Fox. Sie gestatten, daß ich Ihrem Geschäftssinn, den Sie selbst als schwach bezcichneten, sehr skeptisch gegenüberstehc." „Ich nehme es Ihnen nicht übel, Mr. Garwin. Sie haben mich bisher nur als eiusachen Journalisten kenuengelerut. Sie wissen nichts . . . weniger als nichts von meinen sonstigen Plänen und ^. . Unternehmungen» Mr. Garwin." „Unternehmungen?" Fragen und zweifelnd war das eine Wort von den Lippen Garwins gekommen. „Unternehmungen, Mr. Garwin. Sie werden anders von mir denken, wenn einige Wochen ins Land gegangen si >s. Ich möchte Sie bitten, Mr. Garwin, meine Verlobung mit Helen nicht vor dem August bekanntzngeben." Verwundert uno fragcno blickte Francis Garwin ans Fox. Eben erst hatte der mit Gewalt seine Verlobung ourchgescht, hatte den Widerstand des Vaters gebrochen, und setzt bat er selbst, diese so mühsam erkämpste Verlobung bis zum August noch gehcimzuhaltcn. „Ich verstehe Sie nicht. Mr. Fox." > „In wenigen Wochen werden Sie mich um so besser verstehend Sie werden dann, das hoffe ich sicher, die Veröffentlichung unserer Verlobung nicht mehr wie jetzt unter Bedenken und Zweifeln, sondern mit willigem Herzen vornehmen. Sie werden an diesem: Tage wissen, Mr. Garwin, daß der Verlobte Ihrer Tochter etwa« mehr ist al» der einfache Berichterstatter, ftir den Sie >hn setzt! nehmen ... für dm di» Welt ihn vorläufig noch nehme» muß.1 (Fortsetzung folgt.)
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