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Sächsische Volkszeitung : 24.09.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192009242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-09
- Tag 1920-09-24
-
Monat
1920-09
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.09.1920
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«»chs1,q» «,»»«,ri«««- Freitag den 24. Srptr«t«r 1920 «r. 220. Seit, 2 Freftag den 24. Eept« in Orten mit weniger als rund 2000 Einwohnern Gerade in den kleinsten Orten bedürfen unsere Parieigenossen in den gemeindlichen Vertretungen am meisten der Ratschläge und Wegleitung. gerade dort aber sind die allgemeinen Kommunalprogramme unverständlich, un nütz, ja, sie schufen uns hier eher Schwierigkeiten als Aufklärung." Nach der Auffassung des Herrn Braun würde also selbst für eine Einzclsrag« ein Programm nicht genüge», sondern das Bedürf nis nach einer möglichsten Mannigfaltigkeit von Richtlinien vorhan den sei». Da kann man es verstehen, wenn der Glaube an «ine wirk lich»?, den Anforderungen der Praxis entsprechende einheitliche Pro- grammsoimulicrung in der S. P. D. aus so schwachen Füßen steht. Die Frage der Programmrevision in der Sozialdemokratie enthält im übrigen bemerkenswerte Lohre», di« man auch and«rwärts im poli tischen Lebe» nicht übersehen sollle! Zum Nücktrlttsgesttch des Reichsfrnariz- ministers wird der „C. P. C." von besonderer Seite geschrieben: Die Auf fassung, daß d r Rücktritt des .Herrn Neichssinanzministers Dr. Wirth durch das Verhalten des Refchspostministeriuins über die Besoldungs- irage veranlaßt sei, ist inrig. Wohl werden Erwägungen bei Dt Wir h maßgebend gewesen sein, daß die Gesamtzahl der Wünsche auf dem Gebiete des Besoldungswesens finanzielle Folgen hgben kön-nen, die nicht im Einklang stehen mit einer geordneten Finanzwirtschast. Dr. Wirth hat sich die schwierige und wenig dankbare Aufgabe ge stellt, das Finanzwesen in geordnete Bahnen zu bringen. Neben vie len anderen sind es die Anforderungen des Ressorts für Beamten- ie!r'd»ng und sonstige Bedürfnisse, die dies erschweren. Was daS Rcichspostministxrium anlangt, so sind die von ihm erhobenen For derungen ,'nr dl« Besoldung durchaus nicht neu und ungewöhnlich. Sie erar-r' n sich vielmehr zwangsläufig aus den veränderten Behält nisses», cie in den letzten Monaten eingetreten sind. Mit der Be soldungsordnung, wie sie das Reichsfinanzministerium im Frühjahr eingebracht hat und wie sie vom Reichstag verabschiedet wurde, hatten sich dt? Postbeamten im allgemeinen abgefnnden, einige Unstimmig keiten hätten ohne Schwierigkeiten beseitigt werden können. Seitdem sind jedoch die einzelnen Länder und Gemeinden mit einer Neu regelung ihrer Beamtengehälter vorgegangan, die zum Teil weit über die Reichsbesoldungsordnung hinausgehen. Tie Folge war sin« Ent schließung des Reichstages vom 6. Juli 1920 folgenden Inhaltes: „Ter Reichtag «rklärt sich grundsätzlich damit einverstanden, daß bei der eingeleiteten Nachprüfung des Besoldungsgesetzes die Folgerun gen aus den Landesbesoldungsordnungen und den im Reiche bereits vorgenommenen Einstufungen gezogen werden, so weit dies mit dem kinhei'lichen Ausbau der Reichsbesoldungsordnung vereinbar ist, und baß die sich ergebenden Vorschüsse gezahlt werden. Aus dieser Stel la inahm« des Reichstages folgen di« Vorschläge des Reichspvst- ui isteriums für die Postbeamten, die nach langen schwierigen Ver handlungen mit den Vertretern der Beamtenorganisationen ausge stellt sind. Seit Monaten bilden diese Vorschläge Gegenstand von Verhandlungen mit dem Neichssinanzministerium und den anderen Reichsressorts. Das Reichspostministerium hat dabei keinerlei Un» tSistützung erfahren und in dem Neserenkenentwurf sind dieselben nicht berücksichtigt worden. Augenblicklich finden noch weitere Verhand lungen darüber statt Der ordnungsmäßige Gang ist, daß demnächst das Neich^labinett über die Wünsche des Pos.ministetriums entscheidet und schließlich der Reichstag. Ein Anlaß zum Rücktritt deS Reichs finanzministers kann aus dem Angeführten unmöglich hergeleitet wer den. Wichtiger ist vielmehr die Frage, wie eine Nebereinstimmung der Besoldnngordnnng der Länder und des Reiches herbeigesührt wer den kann. Denn eine Deklassierung der Michsbeamten den LanLes- beamten gegenüber erscheint unerträglich. lizeibeamtcn wird durch Gesetz besonder- zu regeln fein Es scheiden " W ^ - — aür der Neuordnung zunächst auch weiter aus die Landjägerei, die Landesgrengpolizei und das Lande-poli«iamt. Die neuen Polizei, körper müssen nach der Forderung der Entente «Ertlich "sein. Eine Aenderung gegenüber dem bisherig«» Zustande ergibt sich au» dieser Forderung nicht. Die Entente wrll offensichtlich nur vvrWen, daß nicht. Di« Entente wül offensichtlich nur vkrhüten. Poiizeikörper beliebig und geschloffen verwendet werden. Aber auch bisher schon war der Polizeibeamte immer nur für einen örtlich?» Bezirk zuständig. Auf dem platten Lande und in den kleineren Städten verändert sich gechmüber der bisherigen Lage überhaupt nicht». Es bleibt dort bei den Landjägern und den seitherigen Polizeibeamten. Die Veränderung wird erst in später»?, Zeit kom men, wenn allmählich die Beamten aus den großen Polizeikörpern nachwachsen und dann eingeschobe» wvrde». Aber auch das alles wird durch Gesetz zu regeln sein. Tie sämtlichen Anwärter im Politzeidienst« müssen sich aus 14 Jahre verpflichten. Auch hier sehen wir uns einer Forderung der Enterich gegenüber, deren Mißtrauen dahin sieht, bei einer kürzeren Dienstzeit könnte im Lause der Zeit eine militärische Ausbildung der gesamten Bevölkerung stattshndien. Unterstellt werden die Polizei- kviper den Regierungspräsidenten, während der preußische Entwurf di? Unterstellung unter dem Oberpräsidenten vorgesehen hatte Aber auch hier mußten wir einer Forderung der Entente nachgeben. Die Verstaatlichung des Polizeiwesens kann natürlich nicht unvermittelt und plötzlich geschehen. Es ist dazu eine allmähliche Entwicklung und zwar auf Grund gesetzlicher Ermächtigung notwendig. Der Ersatz der Polizeimannschaften geschieht wieder aus der Polizei heraus, nicht etwa durch Ergänzung aus den Kreisen der Reichswehr. Die letztere hat ja ohnehin schon eine Verpslichtungszeit von 12 Jahdrn, nach deren Ablauf ein Polizeidienst von mindestens 14 Jahren ja auch nicht mehr in Frage käme. Nach Ablauf der 14jährigen Dienstzeit werden die Beamten endgültig in dien Einzeldienst überführt, sei es der Landjägerei, der Kriminalpolizei, de» Verwaltungsdienstes und dergleichen. Die neue Organisation beseitigt die bisherige Behörden» zersplitterung, veteinbeitlicht die Beamtenkörper, schafft feste Ver bände und wird in dieser Zusammenfassung zweifellos auch erheblich zur Ersparung der Kosten des Polizeldiecchez beitragen. Millerand Präsident Die neue Einheitspolizei Durch das Diktat der Entente von Spaa wurden wir gezwungen, Unsere bisherigen polizeilichen Einrichtungen auf «ine ganz neue Basis zu stellen. Das galt insbesondere für die Sicherheitspolizei, hinter der die Entente eine Verla ppte militärische Organisation sah. Die Neuregelung sollte bis zum 22. September durchgeführt werden. Der preußische Entwurf der Neuregelung der Polizei wurde anr 18. September der Interalliierten Kontrollkommission übermittelt, die aber erklären ließ, daß sie auf die Jnneholtung der Frist keine» Wert lege, da der General Rollet noch auf einige Tage verreist sei. An der letzten Entscheidung über die Dinge wird sich aber kaum mehr etwas wesentliches ändern, so daß wir unseren Lesern jetzt schon eine Darstellung der neuen Verhältnisse zu gebe» in der Lage sind. Da — wie bereit? eingangs erwähnt — die Sicherheitspolizfi aufgelöst werden muß, geht sie bei der Neuordnung in die u«u zu schaffende Organisation vollständig über. Mit dieser neuen Organi sation wird auch die sogenannte blaue Polizei verschmolzen. Diese Neuordnung bezieht sich aber ausschließlich auf die staatlichen Polizeibeamten. Die Stellung der kommunalen Po- Pari», 23. Scptembsr. (HavaS.) Millerand wurde mit 695 von 892 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten der Repubttk gewählt. — Millerand wurd« am 10. Februar 1859 zu Paris geboren. Bon 1682 war er als Rechtsanwalt und gleich zeitig als Redakteur der „Justice" tätig, hrat 1834 in den Pariser Munizipalrat ein und wurde 1885 zum Deputierten des Seiittdeparte- ments gewählt. Bier Jahre später wurde er Chefredakteur der „Boit" und später Redakteur des „Petite Republique". Von 1899 bis 1902 hatte er den Handelsministerposten inne. Im Jahre 1904 wurde er aus der sozialistischen Partei ausgeschlossen, weil er in der Kammer gegen den Antimilitarismus gestimmt hatte. Nach Clemenceaus Ab gang bekleidete er das einflußreiche Amt des Ministerpräsidenten, — Auf Telory entfielen bei der Präsidentenwahl 69 Stimmen. Dir übrigen Stimmen waren zersplittert. die Glückwünsche des Parlaments zu übermitteln. Mil- lerand wurde mit stürmischem Beifall beim Betreten des Kongreß- saale» begrüßt. Sichtlich bewegt verneigte er sich dankend. Die Nachricht von der Wahl Millerands wurde in Paris durch Sonderausgaben der Blätter nachmittags 5.30 Uhr bekannt. Das Wahlergebnis fand allgemein Beifall und Rufe: Es lebe Mille- rau dl wurden an zahlreichen Orten gehört. Die Blätter sagen über einstimmend, daß die aus der Präsidentenwahl sich ergebende Mi- nisten Iris« rasch gelöst sein werde. Millerand werde gleich morgen die Beratungen beginnen. Wie es setzt den Anschein hat, hat Briand die meiste» Aussicht«». Nachfolger Millerands zu werden. In diesem Falle wird Bricrncd auch Minister des Aeuße- ren werden und das Kabinett wird keinerlei sonstige Aend«rungvn er fahren. Die'Kanims» wird am Sonnabend zusammentreten. Die Berichte der Pariser Blätter lassen cirkennen, daß unmittel bar vor der vorgestrigen V or v e rs a m m l u u g in allen parla. mccntaischen Kreisen Dänische Erregung herrschte. Der Beschluß, Millarand ein«» Gegenkandidaten gegenüberzuftellen ging von der Parteigruppe der demokratischen Linken des Senats aus, die sich mit der Kammergrupve der Radikalen über ei» gemein sames Vorgehen geeinigt hatte. Da es an einem sieeigneten Gegen» kandidaten fehlte, war es den Mitgliedern der Linken freigegeben, für in Kammerpräsidenten oder den Senatspräsidenten zu stimm.'» Eine Entschließung, die in dieser Sitzung der linken Parteigruppe an genommen wurde, verwirft mit Entschiedenheit eine neue politische Auffassung, die zur Folge haben müßte, das Ekysee zum Aus- gaingspünkt einer rein persönlichen Politik z» machen. Freilich hat das Vorgehen der Linken nicht verhindern kön- neu, daß Millerand als einziger Kandidat aus der Wahl hervorging Allein «S hat der ganzen Lage ein wesentl'ch anderes Gesicht gegeben. Wenn Millerand wirklich darauf gehofft hat, schreibt Oeuvre, unter seinen Namen eine Kundgebung der nationalen Einigkeit zn erzielen, so wird er von nun an auf diesen Gedanken verzichten müsse». Der „TempS" weift darauf hin, daß Millerand hinsichtlich der aus wärtigen Politik eine Verfassungsänderung nicht für nötig halte, es genüge, in dieser Hinsicht die Verfassung in gkeig- neter Weife auszulegen, da auch nach den bisherige» Be stimmungen der Präsident bereits das Recht habe, übeir Verträge z» verhandeln und sie zu ratifizieren. Diese Bestimmung geb? dem Prä sidenten die Möglichkeit, persönlich in die Leitung der auswärti gen Angelegenheiten «inzugreiftn. DeSchanel Paris, 23. September. „Journal" meldet über di« gestrige Abfahrt des Präsidenten Deschanel, daß er ab gemagert und sehr schwach war und nur gestützt mit der größten Sckiwierig»- keit sich fortbewegen konnte. Er wird seinen Aufenthalt vorläufig in der Umgebung von Paris nehmen. Die Präsidentenwahl unterschied sich auch durch die äußeren Umstände von den früheren Wahlen. Millerand hat sein Amt so fort antz ulket«», und nicht erst nach einem Monat, wie cs sonst üblich ist. Er wird nicht von seinem Vorgänger, sonder» vom Präsidenten der Nationalversammlung Leon Bourgeois investiert. Wenn der Neugewähfte zurückkehrt, ist er schon Präsident der Re publik und wird darum auch mit dem entsprechenden Aufwand emp fangen. Die Sitzung des Kongresses wurde Punkt 2 Uhr vom Prä sidenten der Nationalversammlung Leon Bourgeois eröffnet. Der große Saal war bis aus den letzten Platz von einer wohlgesinnten Wählerschaft gefüllt. Die politischen Manöver der letzten Tag« schienen nirgends tiefen Eindruck hinterlalsgn zu haben und jeder mann im bürgerlichen Lager schien entschlossen zu sein, dem neuen Präsidenten eine möglichst ehrenvolle Muhl zu sichern. Nur die So zialisten bildeten ein« Gruppe für sich. Nachdem Bourgeois di« Dekr«t? verlesen hatte, wurden die Namen der Stimmzettel aus der Urne gezogen. Der Erste war Baron, was große Heiterkeit hervor, rif, weil man Millerand seinerzeit den Baron genannt hatte, da er nach der Ausstellung von 1900 vom Kaiser Franz Joseph einen Orden erhielt, d'.r d?n Inhaber zum Fühiren des Btrontitcls berechtigte. Die Abstimmung hatte folgendes Ergebnis: Insgesamt wurden 892 Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf Millerand t'-9Z, auf Dommelrgue (Sozialist, radikal) 106, auf Delory (Sozialist) 69, ans Jonnart (Linksrepublikanisch) 3, aus Leon Bourgeois (radikal) 9, auf PamS 3. auf Naoul Periet (linksradikal) 2, aus General Mardhy 1. Ter Präsident des Kongresses Leon Bourgeois erklärte hierauf Mil lerand als vom Kongreß zum Präsidenten der Republik ge wählt. Nach der Verkündung des Wahlergebnisses begab sich Bourgeois in den an den Sitzungssaal angrenzenden Saal, um Millerand das Abstimmungsergebnis mitzuteflen und ihm zugleich DaS Programm für Brüssel (Eigener Drahtbericht der „SSchs. Volkszeitung") Paris, 23. September. „Eclair" veröffentlicht ein ausführliches Programm der Brüsseler Konferenz. Danach werden folgende Punkte zur Erörterung gestellt: 1. Die öffentlichen Finanzen. Sind sie im Staatshaushalt auszugleichen durch Rückzahlung der schwebenden Bons? Welche Einschränkungen für die Militärausgaben müssen ins Auge gefaßt werden? Welch« Einnah men können durch neue Erhöhung der Steuern, durch Kapitatsabgaben oder durch Zwangsanlcihen arzielt werden. 2. Die hohen Wech. selkunIe^ Welche Politik muß in Bezug auf das Geld verfolgt e Welche Politik muß in Bezug auf k werden? Kann man den Geldwert stabilisieren? Kann man die Elemente der Unbeständigkeit des Wechselkurses unterdrücken? Welche Politik muß In Bezug auf die Diskontsätze der Banke» verfolgt weir» den? 8. Der internationale Handel. Welche Aendg- rungen sind durch den Krieg in der allgemeinen Richtung und in dem Charakter des internationalen Handels eingetreton? Bis zu welchem Punkte sind augenblicklich Ein- und Ausfuhrbeschränkungen wünschens wert? Wie der „Matin" meldet, sind in dem neuen sranzblftchen Etat zwei Raten der deutschen Wiedererstattung einge setzt, und zwar für den 1. Januar eine Zahlung von 10 Milliarden Franken und für den 81. März ?ine zweite Zahlung von 5 Milliar de c Franken. Skticklkeh« Lerond» ' Basel, 28. Gcpt. Wie die „Baseler Nachrichten" erfahren, dürfte General Lerond auf seinem Posten verbleiben- Aber irotzdem werden für die nächste Zeit größere Veränderungen in der Verwaltung des oberschlefischen Abstimmungsgebietes erwartet. Lerond wird mit neuen Instruktionen nach Oberschlesien zurücktchren. Es ist nicht ausgeschlossen, daß in einigen leitenden Stellen der interalliierten Kommission ein Personenwechsel eintreten wird. Die neuen Instruktionen der Boischaftertonfcrcnz dürsten sich vornehmlich mit der Zivilverwaltung beschäftigen und ans eine unbedingte Parteilosigkeit Hinweisen. Infolge unsörer neuen Oeselliilts- LrMnunx dringen >v1r 1969) er neuen «M sin« i rsunng StrallsQbatualillioLr »r». ßO c> er c: s p, «.«.er »r«. 1, v, 12. IS, 21, 28, SS. ««Ick, Lkxvi»!««. Gosstrliolr gtzstswpslt 333 bis 10 Ar sobvvr U. 198 686 dis 10 Ar svbrvsr U. 388 ckns Laar. vom 27.8. KI» 2. IO. 2V Die Verderberin Roman aus der römischen Campagna von Peter Dörfler (7 Fortsepn.ig.) Als Nomoto an seinem Platze über dem antike» Marmor Immer Hoch nach Erinnerungen haschte und vergeblich nach Umrissen in den unzählige» Schattlngcbilden, die ihn umwogten, griff, erwachte er plötzlich von einem gellenden Rus zur Wi.-Itichleit. Vom Spielplatz seiner Mitschülcir hex klang sein Nam«. Romolo erhob sich hastig, obwohl die zornig herrschende Stimme nur einem seiner Kameraden angchöre Er strich sich über di? Stirn und nestelte ordnend an seinem Gewand wie ein Schauspieler, dgr in ein paar Schritten aus dem Dunlcl der Kulissen auf die Helle Bühne vor ein scharf sehendes Publikum treten soll Hintor einer Runde von Lorbcerbüschen öffnete sich ein freier, mit spärlichem Gras bewachsener Raum, eine Art Arena, deren Achse «in geplündertes, seines Marmors und seiner Statuen beraubtes Grabmal bildete. Di»? Schiller tobten um de» stumpfen Kogel, den sie ihre Meia Kannten, wie ein Schwann von Mänaden. Denn sie spielten Blinde' kuh und suchten sich gegenseitig verräterisch dem Knaben, der eben d!e Bind? trug, auszuliesern. Nomolo war wie ein Käfer, der eben erst an das Licht gedrungen ist, dessen Sim„e noch blöde und dessen Glieder steis von der Erdlühle sind. Er stand ohne Bewegung und ohne Lachen ln dem Kreis und schaute nur auf das Zittern der Sonne, dic die den ob ren T?il des Steinskelettes mit wundersamem Rot über hauchte. Aber plötzlich fühlte er sich umschlungen und ein dichtes Tuch lrgte sich um Sirn und Augen: emsige Fing«, schürzten einen Knoten, und Peppo. der übermütige Kamerad und eisersüchtige Be- kämpfer aller Emenbrödler, ries: „Olla. olla, Simson, Philister über birl Olla, du Hebräerheros, a«s zu TatenI" Gleichzeitig warf de» Geblendeten eine kräftige Hand gegen die flüchtig»,; Schar. Romolo len knirs hört« den Sand ringsum von raschen Sohlen knirschen, er vernahm Rufe und GelSchü-r und verspürte zupfendes und neckend zustoßende Hände. Aber er stand wi« gebannt. Peppos Wort von dem He- bräebheroS hatte ihn getroffen wie ein Funke auf die Hand. Er über prüfte sein eigenes Gesicht mit einem blitzschnellem Gedanken, als stünde er sich als einem Fremden gegenüber. Darüber vergaß er fast seine ganze Lage. Aber da ihn die gelenken Flüchtling« durch Hohnrufe verletzten, ihn am Ohr kniffen und auf seine lastend empor- gehobenen Hände schlugen, geriet er schließlich doch in Erregung und versuchte e'nv'n der Angreifer zu erfassen Indem er aber dabei innerlich gegen die von Peppo aufgernfinen Gespenster ankämpste, wurde ihm das Spiel immer mehr Ereignis. Mit der körperlichen Bewegung kam auch sein Geist in Wallung. Er haschte nicht mehr nach den Schüßwn, sondern nach den Gestalten, dio er vorher auf das Papier zu bannen versucht hatte. Sein Schicksal narrte ihn und glitt aus seinen gierig ausge spreizten Fingern. Seine Geheimnisse tanzten vor Ihm einen bacchan tisch?» Tanz. Er sah sie wie die hartem, nacktrn Krieger auf Reliefs mit Zentauren kämpfen. Zuletzt stürzten die Gebilde seiner Phantasie aufeinander los und verstrickten sich in einen Kamps, zu dem das Geschrei und d?r Tumult der spielsnden Knabe» sich verhielt wie daS Tillen eines fernen Wasserfalls zum Streite ringsum ineinander ge. kcilter Münner. So sehr wurde sein Ringen ein inneres, daß er sich fast willenlos hin- und herschieben ließ und doch die Vorstellung hatte, alle Muskeln seines KörpärS seien in heißestem Kampfe ange spannt. Seine Bilder wurden wirklich und die Wirklichkeit ver flüchtigte sich zu Schemen. Nur Peppo vermochte von Zeit zn Zeit seine Gesichte zu Fratzen zu verzerre,». Dieser benutzte di« raschen Annähärungen an seinen so sonderbar gfliebien Freund, um ihm allerlei aufreizende und tolle Späße zuzuflüstern. Romolo schaute aus sein- gespenstische» Gegner hin, die huschiend aus seiner Nacht traten, und knirschte: „Flieh, Dämon, der du mit schwarzem Finger ans meine Schwester zeigst, wi? sie Münze» zählt und mit mir um Mürzon raust! Ich verstehe dein Satyrgrinsen, du meinst darin ein Zeugnis zu sehen für ihr hebräisches Blut. Aber du hast unrecht, ich beweise es dir!" Und Romolo schaute kn eine große, heroische Landschaft Aber da verdeckte sie Peppo. Indem «r flüstert«» „Wir machen diese Nacht Musik — Katzenmusik! Bist du dabei? Natür lich als göttlicher Nachahmer sämtlicher Tierlautek" . . . Romolo wandt sich mit einer zornigen Gebärde weg und sprang in die Richtung, wo er Geräusch und enteilende Schritte ver- nahm. Aber indem er nach dem Weggleitenden haschte, wandte er sich schon wieder zugleich an den inneren Spötter: „Lügendämon, flieh oder ich durchstoße dich mit allan Feuer» Pfeilen unentrinnbarer Logikl Was wußte jenes holdselige Kind, dessen Lust das Spiel war, von Besitz und Machtl Virginia liebte die Münzen, weil sie behende Fingerchen hatte, deren Gelenkigkeit sie an dem rasch gleitenden Golde üben ließ" . . . „Katzenmusik, mein Freund," hauchte Peppo, der sich förmlich am seiner Schulter sestgesaugt hatte und nicht zu greifen war. „Der Rektor hat umsonst alle Kater auf unseren Dächern totgeschossen. Er soll seine Nachtruhe nicht haben. Wir treiben ihn aus dem Bett. Ich. Camillo md du — willst dir?" „Dämon, in die Unterwelt mit dir!" schrie Romolo laut, so daß die erstaunte Schar in ein jauchzendes Gelächter ausbrach. Er aber stritt, obne vs zu merken, im stillen gegen den Spottschatten wei» ter: „. Sie war begabt mit Schönheitssinn, und die griechische« Münzen, die Köpfe mit dem Schlangenhaar, die Hnrpyien und Adler, die Eulen und Viergespanne gefielen ihr als Bilder. . „Wir üben ein Trio; ich sei der Oberkater, du dckc felis sontk- mentalis und Camillo der felis triumphaliS. Das ganze Kloster wird' lachen, alle Betten sollen in ihren Grundfesten erzittern . . ." Nomolo stand hochatmend, zwischen dem feinen Gelrans seiner gftöffneten Lippen zog sich eine dunkle Linie wie ein Schlangenleiü dahin. Selbst die Schüler konnten sehen, daß der Gefangene litt. „Gebt den frei," ries Camillo, „er rast wie Orestesl" „Wohl," trumpft« Peppo,, und wir sind die Erinnyen, wir hauen dich umstrickt. Romolo, wir Töchter der Nacht, auf, Gebannter, Erin» nyen über dir!" Als Romolo schaudernd, wie um diesen bösen Worten zu ent» fliehen, auf die Seite wich, war ihm, als tauch« ein« schwarze Gestalt vor ihin aus. und gleichzeitig rannte er mit solcher Heftigkeit an da< zerrissen« Grabmal an, daß er rückwärts nkederitürzte. (Fortsetzung folgt.) (Eigene, Draht! Berlin, 24. Ses tischen Meisen erfahr renz sehr eingehend tigt. Wenn sich anä des Generals L g e n dürfte, so ist im> schafterlonserenz ersol größere Reformen in mungSgebictes eintret paritätische Vk zivischen England, I Grund der Berichts, t Regierung gestellt nu Pslnischt! Berlin. 2». regicinng wurden b, formationen scstgcstel Breslau, 28 laut „Volksmacht g der Odeivorstadt a wurde» gesunden. > aenanntcn Blatte ft stehen. Drei der ün Dir Königsberg, Im Kampfabschnitt Pole» »ach Erreich» läicde von den vrr Pi ulk nähern sick, Slyr-Fluß. In: Na die Bolschewisten ihr gcwolfen- Äoliiische gcgcn zu Off. nstvzw waren erfolgreich, s Punkt dcr Kämpfe I Wolkowysk. Im S Handlungen zwischen Protef Bcuthen, 23 Oberschlesiens geger scheu Beirats paritätische B.-irat eine Forderung, di polnischer Seile au daß die sechs dem:, d>c dcn Aufruf u. In Oppeln von G wurde Da die 1 P! e b i 8 z i t k o ui m stets abgelchnt hat schlcsien gegen die Verständlich. Der Rom, 23. Sep Gesetzentwurf betreff gesvon St. G Faüricio Colonna, > Oesterreichs freie gestatte. Vo London, 2g. Lloyd George des Arbeiterdretbur sich dahin einigten, dcr Erzeugung abh daß eine Mindeste: p o uktion eine best erzeyaung soll sich Dad rH würde eir Der (Eigener Dras London, 24. <i Bergarbeitern gepsl ges des Ministerpr haben, veröffentlicht kündigt, daß der ' ginnen wird, w ändern sollte. Di Lugano, 2i stattgefundenen Ve setzt. Das sozial weil er einen Aus eine Abstimmung < für dir Ntchtrü mahnte, die erobci Mailand, 2 gangenen Nacht Schußwaffen ange schwer verletzt. London» LS ist ein Militär! bet Nilltown in ei gelötet und einer schickt, die am Ka tötei und mehrere gefangen. Der Verba, ^ Berlin, 23. die Entente an d richtet, für die sof A b w i ck l n n g s s lieber dieses Begel und der inleralldic (Eigener Dra Berlin, 24. ilerium beschäf! ! frage der Belä cer Einführui Pflicht. Man I aus erzieherischen aus diesem Wege c dultion gerecht daß die Ärbeftsdie in leftwr Weise pc Die 2 Berlin, 23 Frstsaale des preu Reichs ver kehr wattsche Neul Reichsvcrfaffung t ist. sind ak» Sa« bisherigen Staat« durch Vertreter
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