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Sächsische Volkszeitung : 28.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240328
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-28
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 28.03.1924
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Freilag, den 28. März 1924.' Nr. 76. Seitr 3 Mionalk Wälde Wie diejenigen Parteien, die auf den extremen Flügeln stehe», schau in der ganzen Nachkriegszeit ihre sogenannte Politik in der Hauptsache mit Schlagworten bestritten haben, so suchen sie auch jetzt im Wahlkanrpf mit hochtrabenden Phrasen und wohl klingenden Schlagworten Anhänger zu gewinnen. Erleichtert wird ihnen dieses Bemühen dadurch, daß sie geschickt auf die gefühls mäßige Einstellung der Unzufriedenen spekulieren. Eines der Hauptschlagworte nun, mit de«, besonder? die Rechtsradikalen aus den Dauernfang gegangen sind und auch jetzt im Wahlkampf wieder gehen, ist daS Wort von dem Mangel an nationaler Würde. Und es ist bei der Einstellung dieser Leute ganz selbstverständlich, daß sich durch diesen Mangel an nationaler Würde ausschließlich nur die Anhänger der republikanischen Reichsverfqssung auS- zeichnen. Wir wollen ganz davon avsehen, daß man diese Klagen über mangelnde nationale Würde auch schon vor dem Kriege häufig genug hören konnte, als es noch keine Deutsche Republik gab, und es hieße weiter auch offene Türen einrennen, wollte man die Verfassungst>arteien und ihre Anhänger sowie die Repräfen- tonten des Reiches gegen diesen völlig unbegründeten Vorwurf in Schutz zu nehmen. Für heute sei nur einmal die Frage gestellt, wie denn jene Leute, die allein Nationalgefühl und Vaterlands liebe in Erbpacht genommen zu haben glauben, selber die natio nale Würde wahren, die sie bei anderen angeblich so schmerzlich vermissen. Und da kommt man zu der schmerzlichen, aber be- zeichnenden Antwort, daß, wenn heute unsere nationale Würde in der Presse, in Versammlungen, in Wort, Schrift und Bild aufs schmähliche mißachtet und mit Füßen getreten wird, diejenigen Leute, die sich alz Ankläger auswerfen wollen, die Hauptschuldigen sind. Man denke nur einmal daran, was von den Oppositionspir- teien an Verunglimpfungen, Beschimpfungen und Verleumdungen des höchsten ReichSbcamten, des staats- und völkerrechtlichen Ver treters der deutschen Republik, deS Reichspräsidenten geleistet worden ist. Und auch letzt im Wahlkamp werden schon längst widerlegte Beschuldigungen und Anklagen wieder aufgegriffen und skrupellos wiederholt, um in der Person des Reichspräsiden ten auch die Deutsche Republik zu treffen. Daß dabei der frühere Beruf des Reichspräsidenten, wieder herhalten muß, ist bei Leuten, die sich durch eine derartige Gedankenarmut auszeichnen, natür lich nicht weiter verwunderlich. Aber auch hier genügt schon der einfache Hinweis auf das Ausland, besonders auf Amerika, daS ja von diesen Groß-Sieaelbewahrern der nationalen Würde so gerne als leuchtendes Beispiel hingestellt wird. Hat man je etwas davon gehört, daß es auch nur einem Amerikaner eingefallen wäre, das Ansehen des ersten Vertreters der Vereinigten Staaten da durch herabsehen zu wollen, daß er auf den früheren Zivilberuf des Präsidenten hinwieS? Ist eS ja irgend jemand eingefallen, die Bedeutung beispielsweise Abraham LincolnS herabzusetzen, weil er aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen herkam? Aber das sind natürlich Erwägungen, die an dem Selbstbewusstsein eines rechtsradikalen Deniagogen völlig wirkungslos abprallen. Aber nicht nur mit dem Hinweis auf die frühere Tätigkeit des jetzigen Reichspräsidenten sucht man zu wirken, sondern man stellt mit frecher Stirn auch längst widerlegte und als erlogen erwiesene Behauptungen auf. So hat erst in diesen Tagen die „Deutsche Tageszeitung" wieder einmal das Märchen aufgewärmt, an der Spitze des Reiches stehe einer der Organisatoren des der. derblichen und wahnwitzigen Munitionsarbeiterstreiks von 1918. Bereits im Jahre 1922 wurde in einenz» vor dem Münchener Amtsgericht vom Reichspräsidenten anhänM gemachten Strafver fahren durch Aussagen aller Zeugen bewiesen, daß der Reichs präsident mit der Vorbereitung und dem Ausbruch des Streiks weder direkt noch indirekt auch nur das geringste zu tun hatte und nach anfänglicher Weigerung schließlich nur eingegriffen hat, um den Streik möglichst schnell beiznlegcn und Schlimmeres zu ver hüten. Die „Deutsche Tageszeitung" wird ja Gelegenheit haben, zu beweisen, ob eine Unwahrheit durch Wiederholung zu einer Wahrheit wird, da der Reichspräsident sofort gegen den Verfasser Strafantrag wegen böswilliger Verleumdung gestellt hat. Aber ganz abgesehen davon, glauben denn die Leute, denen angeblich soviel an der Wahrung der nationalen Würde liegt, durch der« artiges Vorgeben das Ansehen der Nation zu heben? Begreifen sie nicht, daß sie in der Person de? Reichspräsidenten seine ganze Stellung und sein Amt und damit die Autorität und das Ansehen des Reiches vor dem In- und AuSlande herabsehen? Ist es nationale Würde, wenn man die Republik als Saustall bezeichnet, die Farben der Republik, die doch den großdsutschen Freiheits kämpfern als Symbol der Einheit und Freiheit des Reiches vor schwebten und die König Friedrich Wilhelm IV. durch die Straßen Berlins getragen hat, in der schmählichsten Weise beschimpft und mit Worten besudelt und das Wappentier der Republik, den Adler, Pleitegeier nennt? Will man wißen, was Verhöhnung nationaler Würde ist, und wer die Leute sind, die sich in Wirklichkeit durch einen erschreckenden Mangel an nationaler Würde auSzeichnen, so braucht man ja nur die Verhandlungen deS Münchener Putsche? zu lesen und sich die Leute anzusehen, die dort als Akteure m einem Svicl aufgetreten sind, das der nationalen Würde Deutsch lands tausendmal mehr Abbruch getan hat, als in den fünf Jahren des Bestehens der deutschen Republik jemals auch nur ein An. Hänger der republikanischen deutschen StaatSberfassnng sich geleistet bat. Nationale Würde besteht nicht darin, daß man sein eigenes Nest mit Schmutz bewirft und sich vor jeder Verantwortung drückt, sondern daß man in schlechten und leidvollen Tagen treu und fest zusammensteht und selber das Haus ockstet und eh't, in d«m man wohnt. Tut man daS nicht, dann darf man sich nicht wundern, wenn das Ausland es- nicht tut: dann hat man aber vor allen Dingen jedes Recht verloren, den Mund auszurcißen und zu zetern über Mangel an nalionaler Würde — bei andernI WisM ZMvMiiLMiibtt'M KW Rom, 27. März. DaS italienische Mitglied der Sachverstän digenkommission Professor Pirollo ist zurzeit in Rom, wo er mit Mussolini über das Gutachten der Sachverständigen Beratungen hat. Der Messagero macht einige Angaben über die zn erwarten den Beschlüsse. Diese Beschlüsse sagt das Blatt, würden zwar den außerordentlichen Verhältnissen TeutschlandS Rechnung tragen, aber dennoch seine Fähigkeit feststellen. den FriedcnSvertrag zu erfülle». Darüber seien sich alle Sachverständigen einig. Was daS Moratorium anlange, so sei ein zweijähriger Aufschub vor gesehen. 1927 müsien die deutschen Zahlungen wieder anfgenom- inen werden. In der Zwischenzeit würde Deutschland unter Garantie der Ncichsbabnen eine große Ausländsanleihe aufneh- men. Diese Anleihe würde sich ans etwa 19 Milliarden belaufen. Da die Reichsbahnen durch die Geldentwertung völlig schuldenfrei geworden seien, würde ihr Ertrag als hinreichende Garantie für die Anleihe angesehen. Die RcichSbabnen im Reiche und im Ruhrgebiet müßten allerdings der deutschen Verwaltung zurück- gegeben werden. Alz Garantie für die Ausführung der deutschen Verpflichtungen würden die Sachverständigen die VcrwaltungS- kontrolle üb-r wlck'si'-- deutsche und Industriezweige var- scblage». DaS Gutachten der Sachverständigen sei in der ersten Hälfte deS Aprils zu erwarten. Die Verzögerung in der Fertig stellung wäre durch anderweitige VcrufSbelastung einiger Sach verständiger zu erklären. Die italienische Presse betont, daß die von de» Sachverständigen vorgesehenen Vorschläge im wesent lichen sich dem italienischen NeparationSplan von 1922 nähern. Der Wahlvorschlaq der Deutsche« Volkspartei für Oltsachsen Tressen, 27. März. Ans einem Nertretertage des Wahl- kreisnerbaudes Ostsachsen der Deutschen Volkspartet wurden folgende Kandidaten auf den Wnhlvorschlag für äie RejchSiagSwahlen gischt: Dr. Heinze, M. d. R., Dresden. I Zu den Strafanträgen im Zeignerprozeß PieKtlMiM- »Mllikrt«»di« Sn?! Leipzig 37. März. Ter Oberstaatsanwalt ging in seinem gestrigen Plädoyer — über die Strafanträge wurde bereits be- richtet auf die einzelne» Strasfälle ein. Zu Fall 1 führte er u. a. aus: Als das Gerücht auftauchte, das Mehl sei gestohlen habe Zeiguer impulsiv die Akten verbrannt. Daß Zeignrr in amtlicher Eigenschaft gehandelt habe, sei nicht erwiesen. Dr. Zeigner habe glaubhaft dargetan, bah er aus Selbstbegün stigung gehandelt haoe. Dag dies allein der Grund gewesen fei, könne er nicht glauben. SS sei anzunehmen, daß Zeigner anch einen Vermögen «Vorteil erstrebt hätte. WaS Punkt 2 der Anklage, den Fall Tromm er, betrifft, so sind di» Vorgänge durchaus genügend» um eine Verurteilung beider An geklagten zu rechtfertigen. Daß Möbius, wie er seht an-ge- gesagt hat, die Sache ganz allein gemacht habe, ist vollkommen unglaubhaft. Die Erklärung des Möbius, weshalb er sich einen Spitzvart habe machten lasse», war ebenfalls lächerlich. Tr. Zeig- «er war als Justizm »Ikter Beamter. Wenn rin Beamter eine Mittelsperson zu Trommer «n oer Weise schickt, wie dies geschehen ist. so liegen alle Merkmale des Paragraphen 331 vor. MöbinS hat sich dabei der Berhilse schuldig gemacht. Hinzu kommt» daß Zeigner, obwohl er die Person des Täters MöbiuS kannte,' keine Anzeige erstattet hat. Der Fall Brandt ist der schwerste. Man wird hier der Darstellung oes Zeugen Brandt folgen müssen. Er allein ist sich in seinen Aussagen gleich geblieben. Danach hat Brandt im Kaffee Lippold tu Dresden Dr. Zeigner «ineil Brief umschlag mit Geld überreicht. Tr. Zeigner selbst hat gesagt, er hätte das Gefühl gehabt, es sei etwas Unrechtes bei der Sache. Seine Abmehrbeiocguiig war nicht als ernsthaft ausgrfaßt wor den und auch wohl nicht so gemeint. Mit der Annahme war die Tat vollendet. Aus den Guadenakten geht her vor, daß dieses Geld die Entscheidung Dr. Zeig- ners beeinflußt hgt. Die bekannte Aktenangelegeuheit Zeigners vom 3. April 1921 lvar nicht nur objektiv, sondern auch subjektiv eine Verfehlung. Sie sollte dazu dienen, die Begnadigung zu beeinflussen. Nur Erkenntlichkeit für das Geld kann ein vernünftiger Grund oasür gewesen sein. Die Annahme der Weihnachtsgans als Geschenk steht fest. Hier besteht Realkonkurrenz mit der Annahme oes Geldes. Die Aussagen des Möbius in der Hauptverhandlung entgegen seiner darauf bezüg lichen vorherigen Aussage, die Schuiucksachen seien nicht für Dr. Zeigner, sondern für ihn bestimmt gewesen, und die gleich« Aussage des Priborski im Gegensatz zu seinen früheren, sind ein bedeutungsvoller Umfall, dessen Schlüssel die glaubhafte Be kundung des Zeugen Bergmann ist, der auf Veranlassung von Frau Dr. Zeigner auf Brandt einwirken sollte. Die Zeugen Möbius und Priborski sind beeinflußt worden. Des halb istOihren früheren Aussagen mehr zu glauben als de» letztere». Juristisch liegt auch hier Bestechung aus Para graph 332 vor. Maßgebend ist, daß Dr. Zeigner daS Ver- süguugsrecht über die Sachen hatte in dem Augenblick, als er sie annahin.. Bei Möbius liegt der Tatbestand der Unterschlagung in bezug auf die Schmucksachen unzweifelhaft vor. -- Nachdem der Oberstaatsanwalt die Strafanzeige gestellt hatte, plädierte Staatsanwalt Haugk zu dem Fall Schmerler. Im Fall der Annahme des Pelz- sutterS handelt es sich nicht um eine Amtshandlung. Eine straf bare Handlung liegt nicht vor. Dagegen ist bis Annahme des Dame »pelz es nach Paragraph 332 anzusehen. Dr. Zeig ner hat die Interessen Schmerlers auch weiterhin wahrgenommen, anstatt Schmerler zur Anzeige zu bringen. Auch hat er nicht beweisen können, daß er den Tamenpelz wirklich zurückgegeben hat. Es war klar, daß der Zweck nicht unreine private Befür wortung sein sollte, sondern, daß irgendwelche Amtshandlung" dafür erwartet wurde nach oer Richtung, daß die Aufenthalts genehmigung erteilt wurde. Dr. Zeigner ist aus Paragraph 332 zu bestrafen. Es wird dabei nicht angenommen, oaß Dr, Zeigner in pflichtwidriger, dienstlich zu beanstandender Weise gehandelt hat. In der Nachmittagssitzung ergreift der Verteidi ger Dr. Zeigners, Rechtsanwalt Tr. Frank das Wort. Er erklärt, der Oberstaatsanwalt habe zum min deste» in niauchen Nebenwendungen anerkannt, daß Dr. Zeignetz nicht aus gemeinen Motiven gehandelt hat, er habe aber au« dieser Anerkennung nicht die nötigen Konsequenzen gezogen in bezug darauf, daß die Tate» Dr. Zeigners ja damit motivlo« seien in bezug auf daS Strafmaß. Tie Verteidigung erkennt: ein strafrechtliches Verschulden nur in dem Fall der Akt eng Vernichtung au, wobei zn prüfen sei, ob nicht Verjährung! eingetrrteu sei. Moralisch sei Dr. Zeigner schuldig geworden,' aber sein Tun sei menschlich verzeihlich. Hehlerei könne int Fall des Mehlkaufes nicht angenommen werden, da er <a aas Mehl im besten Glauben angekaust habe. Durch die Aniuestie sei übrigens auch jede irgendwie strafbare Handlung straflos geworden.- Zu den enizelnen AnNagevuukie» übergehend, bestreitet oeo Verteidiger jedes Verschulden Dr. Zeigners im Fall Trommer.' ES sei vielmehr zn sage», daß Möbius nach seiner eigenen Aus sage ,chaS Ding gedreht hat". Im Fall Friedrichsen habe die Beweisaufnahme nichts dafür ergeben, daß Dr. Zeigner hie« irgendwie die Hauo zu einer unerlaubten Handlung geboten hätte. Wir wissen nichts andedes, alS daß Dr. Zeigner oie Schmuck-i stücke zu Hause vorfand und sie durch Möbius zurückgchen ließ.' Warum er so gehandelt habe und nicht anders? Weil er sich an Händen und FüHen gefesselt fühlte und Möbius nicht bös« machen wollte (I- Von einer Bestechung kann hier nicht die Rede sei». Im Falle Brandt kann man nur sagen, baß! Dr. Zeiguer so anständig gehanoelt habe, wie er — mit ge-I fesselten Händen nur hanoeln konnte. T« Augst vor Möbius zieht l(ch «le ein roter Faden durch sem Leben. Als «p glaubte, daß oer Grund seiner Abhängigkeit von Möbius der Verjährung aulseimaesalleu sei, da habe er keinen Tag länger mit der Wahrheit zürückgehalten. Im Falle Schmerler stehe fest, daß Dr. Zeignrr betreffs des Dameu- pelzes erklärte: er sei ihm zu teuer. Schmerler habe Frau Dr. Zeigner den Pelz eigenmächtig geschenkt. Nachdem Dr. Zeigner vo» diesem Geschenk erfahren hatte, habe er alles getan, damit der Pelz wieoer zurückgeschickt wird. In keinem einzigen Falle läßt sich der Nachweis der Be stechlichkeit führen. Daß Möbius für Dr. Zeigner belastende Aussagen gemacht hat, die er dann in der Verhandlung zurück« genommen hat, läßt lich daraus erklären, baß Möbius sich im Laufe der Verhandlung doch zu einer gewiss.« n Wahrheit durchgerungen hat. Ter Verteidiger Dr. Frank sagte in seinem Pläooyer weiter, die letzte Stütze der Anklage, der Zeuge Weiner, der erst! während der Hauptverhandluug von der Anklage herangezogew worden sei, sei zu einem Angelpunkt des Prozesses geworden.' Eine Verurteilung Dr. Zeigners könne, falls daS Gericht Bere jährung nicht annehme, nur auf Grund der Aktenbeseitigung er folgen. Der Verteidiger bat zum Schluß, den Maßstab für eine eventuelle Verurteilung auS dem Herzen (I> zu nehmen.^ Das Gericht vertagte sich hierauf ^uf Donnerstag vormittag. Ministerialrat Freund soll abgebaut werden Dresden, 27. März. Wie verlautet, steheu im sächsischen Ministerium des Innern Umbildungen bevor, die in der Hauptsache die 4. Abteilung betreffen. Diese Abteilung,' der das Bauwesen und das Wohlfahrtswesen unterstand, wirk»' als selbständige Abte'limg aufgelöst werden. Die Bauangelegeu- heiteu werden voraltssichtlich dem Finanzministerium überwiesen, die Wohlfahrtsaugelegenheiten dem Arbeitsministerium und beim Landesgesunobeitsamte. Wie verlautet, wird bei Dieser Gelegen heit Ministerialdirektor Freund, der erst seit wenigen Jahre»! nach Sachsen berufen und mit der Leitung der Abteilung betraut! worden war, im Zusammenhang« mit dem Beamten« bbau! aus dem Amte scheide». Wie weiter verlautet, hört die S. Abteilung des Wirtschaft?-. Ministeriums (Landwirtschaft) aus, als selbständige Abteilung zu! bestehe». Sie wird ins Wirtschaftsministerium eiugegliedert. Minj-j stcrialdirektor Dr. ». Hübel, der langjährige Leiter dieser! Abteilung, tritt am 1. Avril in den Ruhestand. Syndikus Tr. Schneider, Hosterwitz, Verbandsgeschäftssührer Voigt, Dresden, Junungsobermeister Lunze, Bautzen, Fräu lein Tr. Hertwig, M. d. L., Dresden, Gutsbesitzer Dr. Die ner v. Schönberg, Pfasfroda. Knyk Nachrichten Der abgesetzte Schah von Persien. Reuter meldet aus Teheran: Infolge des Widerstandes der Geistlichkeit und des Publi kums hat das Parlament den Plan, eine Republik auSzurufen, aufgegeben, cs hat aber beschlossen, den Schahabznsehen und dessen zweijährigen Sohn auf den Thron zn setzen. Bis zu seiner Volljährigkeit wird ein Regent ernannt werden. HnndwcrköauSstellllng in Magdeburg. Eine Vollversammlung der Magdeburger Handwerkskammer beschloß in Magdeburg im Jahre 1925 eine Handwerksausstellung zu veranstalten; der Vorstand wurde mit den Vorarbeiten beauftragt. Kein Rundfunk im besetzten Gebiet. Die britische Militär behörde hat die Anträge des städtischen Verkehrsamtes und der Oberpostdirektion auf Zulassung des Rundfunks im besetzten Gebiet abgelehnt. Die deutschen Behörden werden ihre Bemühungen um Zulassung des Rundfunk«? fortsctzcn. Die Auslegung der Stimmliste,, für die Reichstagswahlen hat »ach einer Verordnung des ReichSmiiiisters deS Innern in der Zeit vom 8. bis 13. April zu erfolgen. Im rechtsrheinischen Bayern werden die Listen vom 21. bis 27. April ausgelegt weroen. Reichsindex und Grobhandelsziffer Berlin, 27. März. Tie R e i ch S i n be x z if fe r für die LcbcuShaltungskosten für Montag, den 24. März, ist gegenüber der Vorwoche unverändert geblieben. — Die auf den Stichtag des 26. März berechnete Nr o ßh a n de IS in d e xz i ff er des Statistischen Reichsamts lautet 120,8 und ist gegenüber vem Stand vom 18. Mäcz (131,4. um 0,5 v. H. zurückgegangenl Von den Hauptgruppen sanken im gleichen Zeitraum die Lebens mittel von 107,4 auf 108,2 oder um 1,1 v. H., davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 86,7 auf 86,2 oder >„n 1,7 v. H., während die Jndustriestoffe von 147,1 -von 148,1 oder nm 0,5 v. H., davon die Gruppe Kohle und Eisen von 137,7 auf 139,0 oder um 0,9 v. H. anzogen. Die Inlandswaren gäbe»! von 109,1 auf 108,3 oder um 0,7 v. H. nach: die Einfuhr»? waren stiegen von 182,7 aus 183,4 oder um 0,4 v. H. Berliner Devisenkurse vom 27. März (amtlich) mitgeteilt von der Commerz- und Privatbank, A.-G., Dresden ! DI« Notierungen erfolgen vom 4. Mörz aS lör te IM Einheiten der aus ländischen Wöhr»,ig, ausgenommen England und Amerika. die mit 1 Psnnd , bezw. I Dollar notiert werden, sowie Oesterreich und Ungarn mit IMvMKr. und Polen mit I» Millionen. kNotiernngen in Billionen — Goldmark., /Alle Sorten LrennüoSe klinkt iivksrt dsstovo VslNvIffnia llolllenllanävls L UU1 Ulisl0 gsssllsokelt wdll 1>omm»«Ioe1k»1r»ke 16 — kernepr. 29S Lrkuick, 8ollvvrinstrnüs 8 Reucksdensteilk, Grolls llorrvodsrestr. 39 / kekui't-tzloi'«!, Llittsidllnsor Ltrells 7 > ONtelvkeill (Herr krite Littäsr) - Telegraphische klnS- zahinng auf 3. Brie! °,a 28. Geld 3. Brief , Amsterdam . . 1 >8381 188 39 I I8S.LI 156.33 Brllllei . . . 2 >378 1838 2 ,8.78 13.38 Ebrisiiania . . > 37.78 87.8« 2 87.36 878« Kopenhaae». . I 86 83 88.87 i 8883 88 97 Stockholm . . 2 111.22 IIi.78 i III.72 lli.73 Heiklngsor» . . 2 10 87 ,083 2 Ill.87 10.83 Nom .... 2 1328 IS«S 2 >8.78 IS4S London ... i I3V58 >S.i«S i 18088 ISI«8 Ne,Mark . . , i 418 4.2, i «13 «71 Pari» .... 1 73 V« 23.18 > 23 0« 7318 Mich. . . . I 72.82 7^.98 i 77.82 72.9S Madrid . . . 7 84 36 84.6« 2 8«SI 8« «9 Wien .... 3 8.V8 8.12 3 8.V8 8.12 Brag .... i 12.71 >2.29 7 1721 12.28 Budapest. . . Ivo 8.38 S«2 >m 6,78 S«2 Sofia .... IM 3.79 3.31 IM 3.3« 3.36 Buenos Aires. 2 1.4« 4^ I.«!8 2 I.«« i «18 Rio de Janeiro v,«98 4 V.8V8 8 V.«W v.«98 Kaiiowitz. . . Warschau. . . Japan. . . . 3 I.77S ,.788 3 I.77S >.738 «gram . . . 78 3.83 8.82 iM b.bS 8.82 Lissabon . . . 8 >2.98 132« 3 17 96 I3.V4 Riga « » » « . Nepal.... Kowno . . . Bukarest . . . . Berliner Börse AMeninrse in Billionen Berliner RnkangSkurse Svroz. NeichSanIeihe kchaninng-Bahn. . Eanada-Porige. . . Hamburg. Palcitahri Nordd. Llobd .... Beteln.Eibe,chillahr, Som.»». Prlvatbanl Darmliödier Bant . Denilche Bank.... DiskontoKommandil Dresdner »onl . . . Leivziger Krediiantt. Ocslerr. Kredit . . . Bochinner Siitzsiahl. Deirlch-Lurembnrger Geilenkirchen Vergw. Harpe,icr Bergwerl. Hohenlohe ...... Laurahiiite Mannesman»-Röhr, vdschi. Eisendahndds. , Eisenlndiislri« 77.3. Hd sr 7.« 3 8.378 17I28 17.378 14» 7.173 r« 0.33 »7 4, 38.3 473 37.3 ,7 422 73.3 St rs 3. 87 1.73 13.8 A>.3 72 8 I2.1 133 8.73 7.4 0.373 88 48.3 33 83 372 18.3 40 74.3 13,3» Phönix Rombacher Ehem Iche Hehdsn. . Dhnamii Nabel .. . PH. Goidlchmidt. . . Höchster gsarhwcrlo. Oberlchi. Kokswsrke. AllaEIekir.-Geiellsch. Bergmann Elelir.. . Pöge Eleilr Sachlenwert Göriitzer Waggon. . Linke-Hoffman,,. . . Agsb.-Nllrnb. Molch Berlin.Anhali.Mal ch. Berliner Maschinen. Daimler-Molaren . Harvnann Malch.. . ÖrenIIetn n. Koppel. Kimmermannwcrke . Bing-Werke Sackelhal Hirsch-Kupier. . . . Hugo Schneider. . . Norddeutsche Wolle. SIdbr Kammgarn. gelllloff-Waldhoss . Otavi. 77. 3. 33.878 74 8.7 8.178 >8.73 18.8 83 >12 17.8 3.8 S 82 78 88 >12 18.78 3 7.75 7 3 3» 38.3 73. S. 33.I2S 77.8 8.8 8.37» 18 18 89 3.« 7.S 8.8 788» 33.8 18 8 7.73 12, 4.7«. 3.3, 39,3 - I - >88 13 30,73 83 > >3.3 73. 4 l.sTz Mttaetettt vom tschechoslowakischen «nnkverein. MllaI« DrtSden.»
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