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Sächsische Volkszeitung : 26.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240326
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-26
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.03.1924
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Dresden Die sesetzltHe Miete für die Zeit ab 1. April - Dresden, 2ö. Marz. Zu dm von uns bereit» bekannt« egebenen Bestimmungen de» Justizministerium», wonach die ge« sttzltche Miete ohne die MietztnSsteuer 35 v. H. der Friedensmiete betragen wird, hören wir von unterrichteter Seite, baß eine end gültige Entschließung über die Höhe der Mietzinssteuer vom Ministerium zwar noch nicht gesaßt ist, daß sie aber voraus sichtlich 15. v. H. der FriedenSiniete betragen wird. Die Mieter hätten also 35 und 15 Prozent, also zusammen SO Prozent der Frieoensmiete zu zahlen. Ta» ist ungesähr oas Dop pelte der Märzmiete. Hierzu hat der Rat die Bestim mungen der gesetzlichen Untermiete bekanntgegeben. Darnach be trägt der monatliche Mietzins möbliert vermieteter Räume 56 Prozent der monatlichen FriedenSiniete in Goldmark. Darin ist die Vergütung sür Hergabe der Möbel und Verdienst enthalten. Bei Hergabe von Wäsche erhöht sich der Mietzins um 2 Prozent der monatlichen Frieoensmiete in Goldmark. Der monatliche Mietzins sür leer verinietete Räume be trägt 35 Prozent der monatlichen Frieoensmiete mit dem bisher üblichen Zuschlag bis zu 25 Prozent. Frühstück, Beleuchtung- Wäschen der Wäsche uno Heizung sind gesondert zu vergüten. Gewerbesteuer bis 31. MSr, zahlbar Dresden, 25. März. Unternehmer gewecbesteiierpflichtiger Betriebe werden daraus ausmerksam gemacht, daß die Abgabe nach den >m Gewerbebetriebe gezahlten Gehältern und Löhnen am 5. eines jeden Kalenoermonats ,ür Lohnzahlungen, die in der Zeit vom 21. bis zum Schluß des Vormonats erfolgt sind, am 15. eines jeden Kalendermonats sür Lohnzahlungen, die in der Zeit vom 1. -bis zum 10. dieses Kalendermonats am 25. eines jeden Kalendermonats sür Lohnzahlungen, die in der Zeit vom 11. bis zum 20. dieses Kalenderüiouats er- folgt sind, fällig ist. Am 5. und 15. des Kalcnoermonats fällige Beträge unter je 10 Goldmark können zusammen mit der am 5. des folgenden Monats fälligen Abgabe bezahlt werden. Wer die am 5., 15. und 25. März 1924 fällig gewesenen bez. fällig iverdenden Beträge nicht bis spätestens 31. März 1924 an die aus dem Gewerbcstenerbescheio ersichtliche Kasscnstelle des Stadtsteueramtes bezahlt, hat bei Bezahlung im April 1924 zu dem rückständigen Betrage einen Verzugszuschlag in Höhe von 80 Prozent der Rückstänoe zu bezahlen. N«uor-nunq des Studiums für Berufsschullehrer Dresden. 24. März. Durch Verordnung vom 18. Dezember 1923 ist die Ausbildung der Berussschulehrer und -lehr er innen geregelt worden. Sie erfolgt ab Ostern 1924 durch das Studium an der Technischen Hochschule zu Dresden und die Einführung in oie Schulpraxis im Institut sür BerusS- schnlpraxis, einer Abteilung des Pädagogischen Institutes. Das Studium dauert (einschl. der Einführung in die Schulpraxis > 4 Jahre, außerdem ist eine einjährige Betätigung in einem Be trieb der gewählten Verufsrichtung erforderlich. Diese praktische Arbeit liegt in der Regel zur Hälfte von dem Besuch der Hoch schule und kann im übrigen in die Ferien verlegt werden. Tie Berufsschule braucht Lehrkräfte, die pädagogisch, technisch und wirtschaftlich geschult, befähigt und bereit sind, die berufliche Biloung und staatsbürgerliche Erziehung der Heranwachsenden berufstätigen Jugend zu übernehmen. Die Berufsschule ist ein unentbehrlicher Faktor für den Wieder aufbau, trotzdem hat sie zurzeit noch 42 Prozent der Stunden iiicht durch hauptamtliche Kräfte besetzen können. Die Besoldung der besonders vorgebildeten Berufsschullehrer erfolgt Nach den Gruppen 8, 9, 10. Die Aufforderung, die Veruisschul- lehrerlaufbahn einzuschlagen, richtet sich au die Abiturienten der neun stufigen höheren Lehranstalten einschließ lich der s ä ch s i s ch e n Seminare oder der Gewerbeakade- inie in Chemnitz, an erwerbslose Junglehrer jeder Schul art, an Studierende aller Abteilungen der Technischen Hoch schule und an Diplomingenieure. Es wird Sorge ge tragen, daß für diejenigen die bereits im Studium stehen sind Berufsschullehrer werden wollen, keine Verlängerung oes Studiums eintritt. Damit auch wirtschaftlich schwache Familien ihre Söhne und Töchter dem nenxn ebenso aussichtsreichen wie bedeutsamen Beruf zuführen können, wird den Studierenden soweit als möglich das Studentenheim zur Verfügung gestellt. Auskunst über das Studium wird erteilt im Pädagogischen I nstitnt an der Technischen Hochschule, Dresden-A. 20, Teplitzer Straße 20 (Zimmer 177>. Ve««rteLlN»g wegen Landfriede«»br«ch Dresden, 25. März. Die Erstürmung deS Radeberger Amts gerichts kam am Sonnabend in einer Sondersitzung der fünften Strafkammer des Dresdner Landgerichts zur Verhandlung. Am 6. Dezember vergangenen Jahres kam es nach einen, anscheinend Einheitlichen Plane in den verschiedensten Gegenden und Orten Deutschlands, vornehmlich aber auch in Sachsen, zu teilweise recht ernsten Demonstrationen der Erwerbslosen, die offenbar von den Führern der damals aufgelösten kommunistischen Parteien und Organisationen geleitet wurden bezw. auf letzter« zurückzuführen waren. Schwere Ausschreitungen wurden auch in Nadeberg begangen, dort wurde das Amtsgericht regelrecht gestürmt, um die Freilassung eines Schutzhastgefangenen zu erzwingen. Unter der Mtenüezeichnung Breuer und Genossen mutzten sich am Sonnabend 16 Angeklagte, zumeist noch in recht jungen Jahren, Wegen Aufruhrs, schwerer, Landfriodensbruchs und dergleichen De. likten verantworten. Von diesen Angeklagten erhielten der Mu- stier Oskar Friedrich-Co st ran 1 Jahr 3 Nionate, der Bar bier Artur Breuer und der Handlungsgehilfe Hans Georg Polter je 1 Jahr Gefängnis zuerkannt. Die übrigen 13 An geklagten kamen mit Strafen von neun Monaten (>:. säugnis ab wärts davon. : Aus der Suche nach dem'Lustmörder. Z»m Mord in der Marsch» llslraße wird weiter berichtet: In den Mittagsstunden des MordtageS (16. März) ist im Grundstück Marschallstratze 18 auch noch eine Person in dunkelblauem Anzug gesehen worden, die über den Hof nach dem Hof des Nachbargrundstückes Marschall strahe 20 gegangen und sofort auf demselben Wege wieder in das Grundstück Marschallstrahe 18 zurückgekehrt ist. Weiter soll zur genannten Zeit auch eine Person im Manchester, anzug in der Hausflur des Grundstückes Marschallstrahe 18 ge. sehen worden sei». Die Kriminalpolizei bittet auch hierzu um sofortige Angaben an das Kriminalamt, Schiehgasse 7. oder die nächste Polizeiwache. Auf die Belohnung von 500 Goldmark Nochmals hingewiesen. . : Gründung der Vcremlgung Dresdner VolkSwtrtschaktter. Line Vereinigung Dresdner «olkswirtschastler ist in Bildung begriffen. Tre Vereinigung will einen festen beruflichen und Kesellschaftlkchen Zusammenhalt aller in volkswirtschaftlichen Be rufen Tätigen schaffen und daourch deren Stellung im Wirt- ichafts- und öffentlichen Leben stärken Sie will ein Bindeglied livischen den bereits im Berufsleben stehenden Volkswirtschaftlern und dem in die Praxis eintretenden akademischen Nachwuchs sein. Die Äründungsversammlmig findet Donnerstag, de« L7. März, »beiidS 8 Uhr, im Johann-»l,of, Johann-Seorgen-Alkee 1, Katt. : Die Erweiterung der Krankenkasscnverstcherungspfltchl auf monatlich 200 Mark Stelleneinkommen ist durch Verordnung des NeichSarbeitSnnnisterS vom 29. Februar mit Wirkung vom 3. März 1SS4 verfügt. Damit wird wieder ein groher Teil der Angestellten versicherungSpflichtig und bleibt e« nach Ueberschrei- stnng dieses Einkommens weitere drei volle Monate. Ein Gebot per Stunde ist die Versicherung gegen Krankheit. Wer heute bei idem bescheidenen Einkommen außer dem Lebensunterhalte auch noch Arzt- und Arzneikosten bestreiten soll, der dürste oft genug in die schwierigsten Verlegenheiten geraten. DaS gikt nicht nur /für Beamte und Angestellte: auch Selbständige und Gewerbe treibende müssen heute mit unvorhergesehenen Ausgaben rechnen. Die Ikrankenkast'e des Verbandes kath. kausm. Vereini gungen Deutschlands mit dem Sitz in Hannover ist die billigste und leistungsfähigste aller Krankenkassen, in welcher Selbständige, Beamte und Angestellte sich und ihre Familien versichern können. Die Kasse gewährt volle ärztliche und zahnärztliche Behandlung und volle Arznei für Kassenmitglieder und Angehörige. Krankengeld biS zu 4 Mark täglich und Sterbe, geld bis zu 240 Mark. Bei Wochenhilfe werden im Einzelfalle über 80 Mark gezahlt. Die Kasse hat über 300 Verwaltungs stellen. Die Vertreter der Kaste sind zu weiteren Auskünften gern bereit. Leipzig ) Selbstmord eines Liebespaares. In einem Gastliche in Weißensels hat sich ein Liebespaar ans Leipzig-Stötteritz das Leben genommen. Ter 24jährige Kaufmann Eckhard tötete erst seine Geliebte durch 2 Kopfschüsse uno dann sich selbst. Nach gelassene Briefe geben Krankheit als Anlaß der Tat an. ) Einbruch in dir ürc.shauptmannschast. In der Nacht zum Sonnabend brachen Diebe in die Kassenränme der hiesigen Kreis- hauptmannschast ein. Aus der Art des Einbruchs ist z» schlie ßen, daß dieselben Täter in Frage kommen, die anch oen Ein bruch in die Kasse des Staotsteueramtes ausgeführt haben. Unter Benutzung von Dietrichen und Durch Herausfchneiden einer Tür füllung gelangten sie in die Kassenränme und bohrten die Kassen schränke an. Tie Schränke widerstanden jedoch und die Diebe mußten unverrichteter Sache abziehen. Aus Sachsen Vorauszahlung der Landwirte «ud Gärtner auf Einkommenstrner Durch Bekanntmachungen sind Landwirte uno Gärt ner ausgefordert worden, für ihr Einkommen aus oem Be triebe der Land- nno Forstwirtschaft oder aus Obst- und Gemüse zucht oder aus sonstiger Booenbewirtschastung die erste Voraus zahlung auf die Einkommensteuer für 1924 in Höhe von 1 Goldmark für je 1000 Mark des oer Bermögcnssteuerveranlagnng sür den 31. Dezember 1923 zugrunde zu legenden Wertes des selbstbewirtschafteten Grundstücks zu leisten. Wer die Zahlung unterlassen hat, wird auf.Grund von Paragraph 314 der Neichsabgabenoronung augesordert, de,, Rück stand nebst Zuschlag an 5 vom Hundert für teden der Fälligkeit (29. .Februar 1924, folgenden angefaizgenen halben Monat nun mehr binnen 8 Tagen an die zuständ-^e Kastenstelle oes Stadt- steueramtes zu bezahlen. Eine besonoere schriftliche Mahnung ergeht nicht, vielmehr wird nach Ablauf von 8 Tagen mit der zwangsweisen Einziehung der Rückstänoe begonnen. 0 Mttttvclda, 25. März. (Verhafteter Kommunist.) Einer der vier Haupttäter des Niederrossener Bandenüberfalles, ein bekannter Mittweidaer Kommunist, wurde in Hartha ver haftet. Er hatte sich bei dortigen Kommunisten versteckt cmf- gehalten. Gemeinde- und Vereinsnachrichten § Dresden. Ter Bezirksverbano Dresden der katholischen Jungfraucnvereine und Kongregationen hielt am 16. März einen ' Bezirkstag im großen Saale des hiesigen Gesellenhauses ab. Leider mußten wegen Ueberfiillnng des Saales viele, viele nmlehren, die auch gern oabei gewesen wären. Herr Bezirks präses, Pfarrer und Erzvikar Schino ler erösfnete die glän zende Versammlung uno teilte zunächst mit, oaß ein Tnrnknrsns sür Mädchen eingerichtet sei, unter der Leitung einer sehr be fähigten Turnlehrern,, an dem alle katholische» Mädchen teil nehmen könne», die irgeuocinem katholischen Vereine angeboren. Die Turnstunde ist jeden Dienstagabend, 7—9 Uhr, in der Turn halle, Grüne Straße 1: Anmeldungen können in jeder Tiirn- stimde erfolgen. Frl. Evers lud die über 18 Jahre alten Mitglieder zu einem Säuglingspflegekursus ein, der nach Ostern in Dresden abgehaltcn wird; Anmeldungen sind an das Sekre tariat des katholischen Frauenbundes, Portikusstraße 12, bal digst zu richten. Herr Diözesanpräses Dr. Kurtze aus Bautzen machte bekannt, daß in der Osterwoche ein Schn- lungskursns sür Vorstandsmitglieoer und Förderer in Dresden stattfindcn wird und überbringt Grüße ans Bautzen. Herr Erz priester Bovenburg fand herzliche Worte der Anerkennung für die Mühe und Ausopsernug so vieler Vereinsmitglieoer, die sie als Pjarrhclferinnen in den Gemeinden aus sich genommen, uno er muntert voll Begeisterung die schulentlassene Jugend, sich den bestehenden katholijchrn Vereinen anzuschließen, damit sie nicht für das katholische Genie'noeieben allzu schnell verloren gehen. Zur Ausführung kam das vierakt'ge Schauspiel „Maria Mag dalena", das besonders wirkungsvoll durch einige eingestreute Lieder gestaltet wurde. Da alle Spieler in Haupt- und Neben rollen überwältigend schön ihre Sache machten, kann man's wohl verstehen, daß oer Wunsch nach Wiederholung dieses Stückes ein allgemeiner war. Ta der Abend ganz pünktlich begann — was besonders riihmeno hervorgehoben werden soll — war das Programm pünktlich zu Enoe, und so schloß der Bezirks präses nach 10 Uhr die in allen Teilen wohlgelungene Tagung. 4 Wonböhla. Tab die nunmehr jeden Mittwochabend um 7 Uhr im Zentral-Gasthof abznhaltenden F a st e n p r e d! g- tcn für unsere Gemeindemitglieder zur Erbauung und inneren Einkehr dienen, beweist die rege Anteilnahme, denn am 12. d. M. märe» 72 (vorher 56) Teilnehmer und im Gottesdienst am Theater und Mufik Schnnsplclhaiis. Gastspiel Tanzgruppe Kratina der Schule Hellerau. „Der moderne Tanz stagniert". .So schrieben wir neu lich einer Tänzerin in» Stammbuch. Kürzlich gab — auch im Künstlerhanse -- die Helleraucr Schule schön zwei Tanzabende. Damals zogen wir Vergleiche mit der Wigmangruppe. Und dann weiter: „Wir brauchen nun wieder einmal eine „Kommende", die durch die Schranken bricht." Und dann kam bei drei Tänzen die Hoffnung. Zwar ganz leise. Aber sie kam. Wir gaben ihnen ein Geleitwort auf den Weg. „Hier schien es, als zei der Weg betreten, die Schranken zu durchbrechen. Vielleicht gelingt es. Heute hat sich diese Hossnung verstärkt. Valerie Kratina scheint doch die Glückliche zu sein, die die Schranken durchbrechen wird. Der stagnierte Tanz scheint durch ihren Einfluß wieder in Be wegung zu kommen. Das Gastspiel brachte eine angenehme Neverraschung. Dem Tanz. Nicht mehr Arm- und Bemühungen. Nicht vorwiegend Zuckungen, Verzerrungen, Verrenkungen, Gesten auS der vierten Dimension. Er war da: der lichte, froh«, be- freite, leicht beschwingte Tanz. Draußen in den Zwingeranlagen lachte der Lenz. Die Hellerauer Schule trug ihn auch auf die Bühne. CS war ungemein viel Sonne, Wärme und Licht in den 3 Abteilungen: Le petitS Riens (Tanzspiel von Mozart)... Gott sei Dank, wieder einmal Mozart.... Tänze nach Volksweisen und »Bilder einer Ausstellung" (Mu. stk von M. P. Mo-nsiorgskyk. Mit wenig Ausnahmen (einige Nummern de» 3. Teile») war alle» in Lebensfreude und Jugend- lust getaucht. Und damit hat die Tanzschule Kratina daS krank- hafte Symptom, an dem der moderne Tanz dohinfiechte, beseitigt und ihn zu neuem, knospenden Leben erweckt. Schreitet di« Hel» lerauer Schule auf dem von ihr jetzt betretenen Weg« weiter, dann führt sie di« moderne Tanzkunst der Gesundung wieder «nt» gegen. Dann wollen wir die gesunde, urwüchsige Groteske, wie sie in Nr. 4 und 8 der 8. Abteilung so feinkomisch erdacht war, auch die beklemmende Tragik in „Gnomus" und „Bei den To ten" — mit zartgetönter, versöhnender und kn mattleuchtenden Farben gemalter Umrahmung — gern in Kauf nehmen. Denn immer wieder führte der Tanz zum Licht zurück und klang in Majestät und stilvoller Größe aus. So zum Schluffe in dem imposanten Bilde «Da» große Tor". Sollen wir in eine erläu» Vereinsverarrftaltungen Dresden. Volks»erei» «nd Katholisch«» Geselle«»-, .in. Mittwoch, 2S. März, abend« 8 Uhr. BesrllenhauS, Ränffo« straße 4, Vierter Vortragsabend über »Geschichtliche» über das Bistum Meißen". LSba«. Jnngjrane« » Beeein «nd Mar. Kongregation. Mittwoch, 26. März. Märche »abend. Chemnitz. Freitag, 28. März, abends 7 Uhr im Saal« der höheren Mädchenbildnngsanstalt, ReichSstraße, Fe st fei er zu Ehren de» scheidenden Direktor Grohman». (Siehe Inserates) Sonntag, den 16., waren 108 Teilnehmer. Gebe Gott, daß wir bald ein eigenes Gotteshaus besitzen dürfen. Abends ver sammelte man sich im Jugendheim, Hauptstraße, wo der hockw. Herr Pfarrer von Oer, Großenhain und Herr Schloß- kaplnn Bayer, Rothschönberg, die Kasinomitglieder durch ihre Anwesenheit erfreute, was auch der Vorstand in seiner Begrüßungs- ansvrache diesen beiden hochw. Herren zum Ausdruck brachte. Hierauf ermunterte der Herr Pfarrer u. a. in seiner Rede die Anwesenden, stets bemüht zu sei», das Bano religiöser Zu sammengehörigkeit immer enger zu knüpfen und ganz besonders bei der bcvorstehenoen Reichstagswahl mit oem Stimm zettel zu beweisen, daß oas Zentrum anch seine ausschlag gebende Partei i„i schwersten Kampfe uni oie Religion ist. Hier aus verhetzte uns im Geiste Herr Kaplan Baßer in seinem uns dargebotenen und mit vielem Humor ourchflochtenen Vortrage über seine Reiseerlebnisse als Student nack Italien und Rom. Keine Vortragsweise fesselte, die Zuhörer beinahe zwei Stunden^ wo für ihm noch herzlichst gedankt sei. — Mittwoch, den 20. März 1--S4. adenvs 7 Uhr, im Zentral-Gasthof (Gesrllicknjts- zimmer) F a st enp r e oi g t. Aus der Zentrumspartei Bautzen, 25. März. Am 21. März 1923 hatte die Orts gruppe Bautzen der Sächsischen Zentrumspartei ihre Mitglieder zur Versammlung in das katholische Gesellenhaus geladen. Der Vorsitzende, Herr Professor Heidlich, berichtete über die gegenwärtige außen- »nd innenpolitische Lage, die ge kennzeichnet würde durch die Schwächung der Stellung deS sran- zösischen Ministerpräsidenten, den Sturz des Franken, die Arbeit der Sachverständigen in Paris, ferner durch die Auflösung des, Reichstages und die schwebenden politischen Prozesse (Hitler-Luden- dorsf und Dr. Zeigner). Im Anschluß daran berichtete Herr Stadt rat Bruger über die Zusammensetzung deS hiesigen Stadt» verordnetenlollegiumS, dessen Leistungsfähigkeit durch die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Sozialdemokra. ten beeinträchtigt würde, lim so erfolgreicher sei die Arbeit der Ausschüsse, an der auch die ZentrumSstadtvcroröncten rege beteiligt seien. Herr Gewerkschastssekretär Scheffel sei im Bau-, Schulz und Erwerbslosenausschuß, Herr Kaufmann Neumann u. a. im Sicdlungs- und Fürsorgeausschuß vertreten. Der soeben er schienene Haushaltplan der Stadt lasse eine gedeihliche Entwick lung der städtischen Finanzen vermuten. Znm nächsten Punkt der Tagesordnung „Part ei fragen" erstattete Herr Dr. Soppa Bericht über die stille, aber erfolgreiche Tätigkeit des Landesvorstands. ES sei gelungen, größere Mengen Geldes flüssig zu machen, die die Anstellung des Generalsekretärs ermöglichen. Nachdem Herr Bürgermeister Heßlein aus der Partei auSge- schieden sei, seien klare Verhältnisse geschaffen worden, die di« Gewähr für eine gesunde Entwicklung der Partei in Sachsen geben. Aus Anregung des Herrn Knappe sen. sicherte Herr! Prof. Heidrich zu, an einen Reichstagsabgeordneten mit der Bitte heranzutreten, in Bautzen einen ÄnfklärungSvortrag über daS Thema „Zentrum und Christlich-soziale Volksgemeinschaft" zu halten. Zu Vertretern für den bevorstehenden Landesparteitag wurden einstimmig die Herren Heidlich, Brugg er, Knappe sen., Dr. Mayer, Wenzel, als Ersatzleute die Herren Scheffel, Hain und Spychala gewählt. —y—. Leutersdorf. Die Ortsgruppe der Zentrumspartei hielt am 22. eine Mitgliederversammlung ab. Der Vorsitzende, Kirchsckml. ichrer Günther hielt zunächst einen längeren Vortrag über die augenblickliche Lage, über Neichstagswahl und Stellung zu andren Parteien. Daran schloß sich eine sruchibare, klärende Aus sprache, an der sich Wilh. Scholze, Alfred Dchnert und Neinhold Pohl beteiligten. Allgemein kam znm Ausdruck, daß unsere in neren Parteiverhältniffe besser wären, wenn wir für Sachsen einen Landtags- und Reichstagsabgeordneten hätten. Dahin muß mit oller Kraft gearbeitet werden. Einstimmig stimmte man der Resolution zu: „Die Ortsgruppe bedauert die Ver suche, eine Spaltung der Zentrumswähler her heiz »führen und sieht darin ein großes Unglück für Volk und Vaterland. Die Anhänger der Zen trum spartet müssen nach wie vor einig und ge schlossen bleibe n." Bon der Zeitung wurde gewünscht, daß sie immer den Zentrumsstandpunkt vertreten soll. Die Angriffe Ludendorffs auf Zentrum und Katholizismus wurden entschieden znriickgewiesen und dabei wurde zum Ausdruck gebracht, daß Zen. trumSwähler und besonders Katholiken die drohende Gefahr von rechts richtig bewerten und darnach wähle» möchten. Vom Par teitag erwartet man, daß es ihm gelingt, alle noch vorhandenen Gegensätze auszugleichen. Als Delegierte für den Parteitag wurden gewählt Paul Neu mann und Wilh. Scholze. Mit der Mahnung, auch im politischen Wollen in unsrer kleinen Dia- sporagemsindc einig zu bleiben, schloß der Vorsitzende die Ver sammlung. Eine Zersplitterung lähmt unsre Stoßkraft. Unsre -bisherigen Erfolge bei den Wahlen sind in Zukunft nur bei Einig keit und Geschlossenheit verbürgt. ternde Darlegung der drei Abteilungen eingehend ES wäre schade. Das hieße, die Stileinheit und den künstlerischen Aufbau zerstückeln. Valerie Kratina hat als Schöpferin außerordentlich starke Eindrücke erreicht. Buch ihre eigene Tanzkunst fesselte er. neut sehr stark. Von den Schülerinnen (Annsi Beruh, Ilse Ho ni. lins, Mary Hongberg, Edith Jahn, Grete Meier, Marianne Pon- tnn Alice Uhlen, Gerlinde Nihsche) war Rosl Chladek das stackste Talent. Am Flügel war Herbert Trantow ein vorzüglicher Begleiter, und auch die Schlaginstrumente wurden von Heinrich Knauer und Schülern der Schule Hellerau aufs beste betreut, Nicht vergessen seien die farbenfrohen Gewänder, die »ach Ent- würfen von Emmy Ferand in den Schnlcrwcrkstättcn der Schule Hellerau hergestcllt sind. Es >var eine vollbesnedigeiide Tanzaufführung, die mit so manchen Fehlschlägen der modernen Tanzkunst neuster Zeit wieder aussöhnte und der Hoffnung neuen Boden gab, daß die moderne Tanzkunst doch entwicklungsfähig ist Man darf eben nur den Tanz nicht in Grübeleien versenken, so», dern muß ihm seinen leichtbeschwingten Charakter erhalten. » - Ist - Neustädter Schauspielhaus, Der Blaue Vogel »einst sich eine Sammlung von Mimodramen, Singspielen, Grotesken uni russisch-nationalen Szenen, mit der gestern das russisch-deutsch« Theater aus Berlin sein Dresdner Gastspiel begann. Höchst« Vollendung in darstellerischer, oelorativer und musikalischer Hin sicht verband sich mit geradezu glänzendem, niemals gewagtem oder frechem Humor. Die Russen hatten einen starken verdiente» Erfolg. Ausführlicheres darüber in der nächste» Nummer. Zch Gastspiel Leo Slezak. DaS bewährte Märzprogramm det Zentraltheaters hat «ine wertvolle Bereicherung erfahren. W>e„z liebenswürdiger und berühmter Tenor Leo Slezak erfreut unS mit seiner immer noch glänzenden Gesangskunst und mij glücklich getroffener stofflicher Auswahl. Er sang Arien au» der Afrikanerin, au» To»ca und Fedora. Dazu drei Lieder ,nll Klavier, das Brahmssche Ständchen, Wildbachs „Der Lenz ist da" und GriegS „Im Kahne". Immer wieder erweckt kstj fabelhafte Leichtigkeit des Tonansatzes, das schrinbar mühelos« Aushalten der Höhen und nicht zuletzt die berauschende Liebens würdigkeit des Vortrages unsere volle Bewunderung. Unl» immer noch verbreitet diese Stimme Glanz »nd Märin« uLZj erweckt stürmische Ovationen der Dankbarkeit.
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