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Sächsische Volkszeitung : 26.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192403260
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240326
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-26
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.03.1924
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Mittwoch. ven <e«. Mklrz IN24. Nr. 76. Seit»; 2 saal geräumt. Um lS llhr wird die Oesfentlichkeit wieder hergesiellt und Dr. Gademann sährt in seiner Verteidigung fort: GS ist «ine eigentümlich« Erscheinung diele« Prozesses, oak oie drei Kronzeugen, in deren Händen dir Fäden ,usam«enl«rs»n. sich an nichts mehr erinnern könne», de,», s.ch hinter da« AwtS- gehclmnis zurückgezogen haben, »ährend all« übrigen Zeugen Mitteilangcn über da« geplant« Vorgehen gegen Rorbdeutschland in letalis mache» konnten. Kriebel habe sich keines Hachver- rate- schuldig gemacht, »eil er ja nur einen Personenmechsrl ,n Vaqern cintreten lassen wol.te. Wenn überhaupt von einem gewaltsamen Vorgehen ge sprochen werden kan», so konnte das vielleicht verfassungswidrig gewesen sein, niemals aber «in Hochverrat. ES kommt aber noch ein anderes Moment für die Findung des Urteils in Be tracht. Die Frage der Notwehr gegenüber der Reichs regierung, die minoeltcns fahrlässig daS Volk in die grösste Not gebracht hat. Das Recht zur Notwehr war gegeben. Staatsanwalt EHardt: ES ist behauptet worden, in ge schlossener Sitzung sei der Wafsengang nach dem Norden nach gewiesen worden. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist ein derartiger Nachweis weder in össentlicher noch .in geschlosse ner Sitzung erbracht worden, schon deshalb nicht, weil ein großer Teil der Zeugen, und zwar die, auf die es wesentlich ankommt, nicht vernommen worden ist. In der Nachmittagssitzung gab der Vorsitzende zunächst einen Brief des Justizrats Elaß bekannt. Dieser erklärt, 1. daß Verträge zwischen Kahr und Claß weder besprochen noch geschlossen worden sind. Nachdem sein Name damit in Verbindung gebracht worden sei, halte er es für seine Pflicht, zu erklären, daß Kahr ihm gegenüber niemals davon gesprochen habe, daß der Kampsbund vernichtet werden solle. 2. Zwischen Kahr, Lossow und Seisser eincrseit», und ihm, Maß, anderer seits, hätten keinerlei Bindungen stattgefunden. 3. mit dem Plan, ein Reichsdirektorium zu schaffe», habe er nie etwas zu tun gehabt. Dann verliest der Vorsitzende eine Erklärung des bayrischen Kultusministers Dr. Matt, in der es heißt, die Behauptungen des Rechtsanwalts Dr. Holl, daß er, Dr. Matt, am Abend des 8. November mit Kardinal Fanl- haber zusammengekommen sei, oder irgendwie mit ihm in Verbindung getreten sei, seien in jeder Weise frei erfunden und unwahr. Eine Reihe weiterer Erklärungen folgen, und dann gab der Angeklagte -Itter zu dem dritten Punkt des Brieses Tlaß ein« Erksärung ab, in der er mitteilt, das, b.e unter drei gegebenen Mitteilungen »es Justizrats Elaß e.n« Unwahrheit seien. Justiz- rat Ließ habe bereits im Sommer 1923 an Hitler und sr.ne Freunde das Ansinnen gestellt, sich an seinem von ihm ,,n er richtenden Direktorium zu beteiligen. Elast habe damals be- rrits rin Direktorium bilden wolle», an dessen Spitze Elast selbst stehen wollte. Nun ergreift als Verteidiger oes Angeklagten Poehner der RechStanwalt Tr. Hemettcr das Wort: Poehner war der getreue Ekkehardt KahrS. Kahr und seine Mitarbeiter haben durch ihre Tätigkeit den Boden für die Ereignisse vom 8. uno S. November geschaffen. In der zweiten Hälfte des Oktobers 1923 war oie Enttäuschung über die Amtstätigkeit Kahrs so groß, baß selbst die engeren Kreise um Kahr davon sprachen, und Sanitätsrat Pittinger hat Poehner bitten lassen, sich an einer Kahr-Stützungsaktion be teiligen zu lassen. Poehner war zunächst nicht geneigt. Er lehnte mit den Worten ab: „Dieser Lehmklotz wird nicht zu halten sein." Erst nach schwerem inneren Kampfe, ist Poehner zu Kahr gegangen. Ter von Kahr gemachte Vorschlag, Poehner solle das Amt eines ZivilgouverneurS in Sachsen und Thüringen übernehmen, mußte Poehner bestärken, daß es mit dem Marsche nach Berlin Herrn Kahr und oen Herren Lossow und Seisser durchaus ernst war. Poehner hat sich auch nur bereit erklärt, die Funktionen eines bayrischen Ministerpräsidenten provisorisch zn übernehmen. Ausdrücklich sestgestellt muß werden, daß Poeh ner am 8. November morgens, als sich Hitler bei ihm «infand, nichts von dem wußte, was in den Tagen des 5., 6. und 7. November zwischen Kahr und den Herren des Kampsbundes und Lossow und Seisser besprochen worden war. Ein Verrat und Treubruch unerhörtester Art ist von Herrn v. Kahr an Poehner verübt worden. Nach der Rede des Rechtsanwalts verwahrte sich der erst« Staatsanwalt Dr. Stenglein gegen die persönlichen Angriffe, die Dr. Hemetter in seinem Plädoyer gegen ihn gerichtet l>ahe. Es tritt dann eine Pause von 10 Minuten ein. Nach Wiedev- ausnahme der Sitzung fragt der Rechtsanwalt Dr. Ga be mann, ob der Angeklagte Oberstleutnant Kriebel wegen Er- kcanlung der Sitzung fernbleiben dürfe. Ter Vorsitzende will fahrte diesem Ersuchen. Tann nahm Rechtsanwalt Roder daS Wort. Er erklärte, daß die Rcichsregiernng im vorigen Okto ber unfähig gewesen sei, den Staatszweck zu erfassen und die Handlungen zu leisten, die der Staatsztveck erfordert. Infolge dessen mußte Poehner dazu kommen, oaß jene Männer in Bayern auf dem rechten Wege waren, die gegen die unfähige Reichs regierung den Kampf »»gesagt und ausgenommen hatten. Ter Verteidiger verlas dann zahlreiche Ausschnitte aus der bayrischen Staatszeitung und kommt zn der Auffassung, daß die bayrische Volkspartei und das bayrische Gcsamtministerium den General staatskommissar überhaupt nur zn dem Zwecke bestellt hatten, um den Angriff gegen Berlin uno oie Weimarer Verfassung auszu nehmen. Ter Rechtsanwalt Roder kommt dann auf den Vor wurf des Landesverrates des Dr. Ganßer gegen den Reichs präsidenten Ebert zu sprechen. Ich glaube, die Anklage Eberts ist einige Wochen darauf zurückgenommen worden. AuS oiescr Zurücknahme ergibt sich nur der eine Schluß, daß sie erfolgt ist, weil ein Ergebnis der Klage nicht zu einem Erfolg geführt hätte. Vorsitzender: Dieser Schluß ist nicht gerechtfertigt. Es könnte sich auch um e'nen Vergleich handeln. Rvder: Poehner hat sich gesagt, daß «in solcher Mann nicht an der Spitze des Reiches stehen kann und hat daher in dem Kampf der bayrischen Staatsgewalt gegen Berlin mitgemacht. In feinem Schlußwort erklärt der Verteidiger, daß es für Poehner nur eins gebe, die Freisprechung. Daraus vertagt istr Vorsitzende die Verhandlungen aus Dienstag. München, L5. März. Verteidiger Rechtsanwalt Roder bittet heute das Gericht, im Interesse des angegriffenen Gesund heitszustandes des Angeklagten Hitler von seiner Anwesenheit im Gerichtssaa! Abstand zu nehmen. DaS Gericht ist der Auffassung, das; die Anwesenheit Hitlers ebenso wie die des Angeklagten Pöhner nicht mehr nötig sei. Auch Kriebel werde für die weitere Dauer des Prozesses suspendiert. Hierauf beginnt Justizrat Schramm, der Vertreter des Angeklagten aHuptmann Rohm, sein Plädoyer, in dem er ein- leitend hervorhebt, die bayrische Regierung hätte prüfen müssen, ob der Prozeß aus staatspolitischen Gründen überhaupt geführt werden dürfe. Es sei tragisch, daß gerade der Mann, der am 8. November gegen den Marxismus gesprochen habe, am 9. No- vember auf die Männer, die bereit waren, gegen den Marxismus zu kämpfen, schießen ließ. Dieser Mann haoe es nicht verstanden, die ihm gestellte Aufgabe, alle vaterländischen Kreise zusammcn- zuschweißen, zu erfüllen. Die Flammenzeichen, die nach dem v. November über München zuckten, hätten Herrn v. Kahr belehren müssen, daß er auf falschem Posten sei. Die Charaktere sämtlicher Angeklagten erstrahlten im hellsten Lichte. Diese selbstlosen <!!) Männer hätten sich in den Tagen nach dem S. November die schwersten Vorwürfe machen lasten mästen. Sie wurden als ehr geizige Gesellen hingestellt. In der Tat selbst war Hauptmann Rohm nicht beteiligt. Der Staatsanwalt habe deshalb auch die gegen ihn auf Hochverrat lautende Anklage auf Beihilfe einge schränkt. Strafantrag gegen Kahr Frank»,rt. 2S. «ärz. Der rqmblikanische «ekchsbnn» hat de, »er «üachenrr Vtaat«»»»altschaft «inen Strafantrag gegen Kahr. Lossow, «elfter. »nttling »nd sei»«,, Innenminister Schtneyer »ege» «erdrrchen» ge^n den js M de« Gtrufgesetze« gestellt. S« he,»» in dem «trafnntrag. das, «lese Persanr» a.« Brnmte verpflichtet gitprsen mären für dir Verhaftung de- »eg»» Meineide« «ngeklngtrn früheren »nptttnlrntnaut« »hrhar»t ein- zutretc». 10 Millionen Dollar -um Ankanf von Letena« «Ittel« fllr Deutschland Washington, 25. Mär». DaS Repräsentantenhaus hat «ine Entschließung angenommen. 19 Millionen Dollar« zu« Ankauf von Lebensmitteln für Frauen und Kinder tn Deutle land zu bewillige». Der Beamtennrlant Der Erholungsurlaub der Reichsbeamte» ist durch Beschluß der Reichsregierung für daS Jahr 19L4 gegenüber ver bis herigen Urlaubsdauer für die Beamten bis zum 30. Lebens jahre um sieben Tage» sür die Beamten vom 30. bi« zum 40. Lebensjahre um fünf Tage gekürzt. Ten Beamten über 40 Lebensjahre wird der bisherig« Urlaub belassen. Die Urlaubsdauer beträgt also in Tagen bei einem Atter: für Besoldungsgruppen 1 bis 4: bis zu 30 Jahren 14, 30 bis 40 Jahren 19, über 40 Jahren 28: sür Besoldungsgruppen 5 bis 8: bis zu SO Jahren 17, 30 bi- 40 Jahren Ä, über 40 Jahren 31: für Besoldungsgruppen 9 bis 12: bis zu 30 Jahren 21, 30 bis 40 Jahren 26, über 40 Jahre» 35: sür Besoldungsgruppen 13 nnd darüber: bis zu 30 Jahren 28, 30 bis 40 Jahren 33, über 40 Jahren 4L. Schirgiswalde» Angelegenhrite» Wir erhalten von geschätzter Seite folgende aufklärende Zuschrift: In der Zittauer Margenzeitung Nr. 59 erschien ein Artikel: »Kommunalkonflikt in Schirgiswalde". Davon ist folgendes zu berichtigen und zu erwähnen. Der ganze Artikel ist ein Aufruf zu politischer Spaltung mit dem Ziele politischer Schwächung des Zentrums in Schirgiswalde. Es handelt sich in dem Artikel der Zittauer Morgenzeiiung um den Vorwurf eines Verfassungs bruches von seiten unsrer Zentrumsfraktion, ganz abgesehen von der verwerflichen Art, sein eigne« Nest in fast ganz Deutschland mit Schmutz zu bewerfen. 1. Wenn im Perfasiungsausschutz Einigkeit über den Stadtgemeindc-Verfassungs-Entwurf herrschte, so ist daS zu erklären aus der Stellungnahme deS ZentrumSver» tretcrs, der innerlich schon zur „chrisilich"-sozialen Volksgemein schaft des Bürgermeisters gehörte, und äußerlich gleich noch der angezogenen von dem Artikelschreiber so unangenehm empfun denen Stadtgemeinderatsfitzung zu dieser «umwälzenden?- Par- tei übcrtrat. 2. Daß die Zentrumsfraktion eine Bürgermeister. Wahl auf 12 Jahre ablehnte, haben ihr die Erfahrungen gelehrt. Zum Tröste sei erwähnt, daß heute im Zeichen deS Abbaus auch Hunderte von Bürgermeistern zu haben sind, wenn sie auch nur auf 6 Jahre gewählt würden. 3. Ferner wird dienstliche Frei, heit in Schirgiswalde jeden: Bürgermeister gewährt. Der Ge schäftsordnung aber entspricht es. wenn der Vertreter des Bür- germeisterS von dessen Abwesenheit unterrichtet ist. 4. Auch die Annahme eines Neichstagsmandates kann und wird niemand be kämpfen. Dahingestellt sei aber, ob i^cnd jemand erfreut sein wird, wenn der erste verantwortliche Beamte einer kleinen aus jedenfalls minderbemittelter Bevölkerung zusammengesetzten Stadt auf ihre Kosten einen andern Reichste:!, der vielleicht dazu noch politisch und weltanschaulich entgegengesetzt ist, im Reichstag ver tritt. Ein Wirkungskreis inmitten der Wählerschaft wäre dann doch empfehlenswerter. 5. Daß die Vertreter der wirtschaftlichen Vereinigung Gegner des Zentrums find, dürste wohl eine gewal tige Selbsttäuschung sein. Es gibt nämlich in Schirgiswalde kei- neu einzigen einigermaßen noch denkenden Kopf, der durch die Verhältnisse nicht verärgert wäre. In dieser Frage wird die Zeit noch Klärung schaffen. 6. Wenn die treibende Kraft eines Stadt rates in dem Artikel bervorgehoben wird, ist zu bemerken, daß eS in Schirgiswalde eine Volksstimmung gibt, die selber fühlt und keiner Triebkraft bedarf. Für Schirgiswalde ist die Frage weit wichtiger: Wer ist die spaltende Kraft in dem bisher politisch ziemlich einigen und ganz ruhigen Schirgiswalde? Jetzt vor den Wahlen ist so ein politisch tendenziöses Strohfeuer, wie es in dem Artikel der Zittauer Morgenzeitung lodert, allerdings sehr wichtig. Die Leimrute wird aber nicht sehr beseht werden. Vor den Gemeindevertreterwahlen fühlten diese Art Politik noch die Sozialdemokraten. Heute wird das eigene erst verlassene Nest, wie oben schon erwähnt, beworfen. Ist diese Art Politik noch ernst zu nehmen? Zur weiteren Beleuchtung der Verhältnisse sei noch folgendes erwähnt. Daß die Gründung der „christlich-sozialen Volksgemein schaft" in Schirgiswalde einem inneren Bedürfnis der ZentrumS- leute, auch der Arbeiter entspreche, ist eine Irreführung. ES ist in Schirgiswalde so, daß die „christlich-soziale Valksgemein. schaft" nur durch längere systematische Bearbei tungeinzelner Weniger gegründet werden konnte. Man suchte dem Zentrum mit viel versprechenden Worten die Führer zu entreißen. Es folgten aber nur solche, die keine klare sichere politische Linie verfolgen. Es scheint aber auch, daß einige sol cher Schwankenden diesem Parteigrüppchen am liebsten wieder den Rücken kehren möchten. Man glaubte, ein führerloses Zen- trum am leichtesten zerschlagen zu können. Aber man unter, schätzte, wie tief man selbst durch lange Zentrumsarbeit den Grundsatz: „Für Wahrheit, Freiheit und Recht" ins Herz der Wähler gesenkt hatte. Zentrumsversammluna in Dresden»Tolta TreSden-Eotto. Sonntag, den 23. März, abends hielt die Bezirksgruppe der Zentumspartet eine Versammlung von ZentrnmSfreunben ab, die sehr gut besucht war. Der Einbernser, Herr Müller-Cotta, wies in seiner Begrüßungsrede auf die Wichtigkeit derartiger Versammlungen hin, da nur durch die Kleinarbeit in den BczirkSgruppen der Grund zur erfolgreichen Arbeit der Ortsgruppe gelegt werden könnte. Er hielt dann einen längeren Bortrag über da? Thema: „Warum muß ich Zentrum wählen?" In eindrucksvollen Worten führte er den Anwesenden die Richtigkeit der Zentrumspolitik vor Augen, die keine Standes- und einseitige Wirtschaftsinteressen ver- tritt, sondern die auf christlicher Grundlage einen gerechten Aus gleich eutgegenstehender wirtschaftlicher Interessen zu schassen lucht. Er kam auch ans die christlich-soziale Volksgemeinschaft zu ivre- chen und verglich in treffenden Worten das Programm dieser Partei, die bewußt eine Klassenpartei werden muß, mit den christlich-nationalen Richtlinien des Zentrums. An der Hand des Parteiorganes der christlich-sozialen Volksgemeinschaft wies er darauf hin, daß diese Partei bereits vor fast drei Jahren gegründet wurde, obgleich man bisher nichts von ihr hörte. Sicher kein Beweis von allzu großer Bedeutung. In scharfen Worten wandte sich der Redner besonders anch gegen die deutsch nationale Partei, beleuchtete an der Hand authentischen Materials die wirklich vaterländische Haltung des Zentrums in den außen politischen Fragen seit den: Wasfenstillstandsvertrage. Die inter essanten Ausführungen fanden allscitige Zustimmung nnd wur den noch ergänzt durch wertvolle Ausführungen des General sekretärs der sächsischen Zcutrumspartet, Herrn DcSczhk. Einen begeisterten Vertreter der ZentrnmSsachc hörten wir in ihm reden. Unter stürmischer Zustimmung schloß er seine Ans'ütz- ruygen mit der Versicherung, alles zn tnn, damit unter die vergangenen persönlichen Streitereien ein Strich- ge,nacht werde und endlich wieder fruchtbare ZentrumSvolitik ^trieben ^kbeit könne. An die beiden Referate schloß sich eine lrblmste Aussprache an, die volle Uebereinltimmung darüber brachte, die bewährte Politik der Zentrumspartei weiterhin mit allen Kräften zu unterstützen. Um ein wirklich positives Arbeiten in der Bczirkögrnvpe zu ermöglichen, beschloß man ans Antrag des Herrn Milller-Hotta. dem ncngewählten Vorsitzenden der BezirkS- gruppe — Herrn Franz Hruschka, Evita, Stcinbecherstraße, einen Arbeitsausschuß, bestehend aus je drei Angehörigen deS Arbeiter-, Angestellten- unk BenmienstandeS, sowie der selbstän dig «ewerbetreibenden zur Seite zu stellen. Alle Wahlen er folgten einstimmig. Alle Anwesenden waren sichtlich bestrebt, all« Kräfte in den Dienst der ZentrumSsache zu stellen »nd für die Festigung und Ausbreitung der Partei zu arbeiten und zu werben. Zum Schluß ivurde noch mit 48 Stimmen gegen eine Stimme (eine Angehörige einer anderen Partei) folge,:oe Ent schließung angenommen: „T«e heute versammelten Zentrums»!,Hänger erkennen nach wie vor nur dir Zentr»m«partei als oirsiulge christ liche volkSpartei an. die bemußt zur Seutschrn Volksgemein schaft steht und fest entschlossen ist. «ie Grnndlätze des Christen tums m Staat und Gesellschaft, in Wirtschaft und Kultur zu verwirkliche». Sir sehe» in einer zlcls.aren christlich-nat.o- nalen Politik d:e sichere Gewähr für dir Erneuerung uno die Zukunft des deutsche» Volles." Hossentlich entwickelt sich auch bald anderwärts wieder rege4 Arbeiten für die Partei! Sächsische Rkchtzahlen Nach Len Preisfeststellungen vom 24. März 1924 sind vom Statistischen LandeSamte folgende Richtzahlen der LebenshaU lungskosten berechnet worden: Gesamtrichtzahl 1,072 Bilg lionen, Gefamtrichtzahl ohne Bekleidung 1,022 Billionen. An: 17. März betrug die Gesamtrichtzahl mit Bekleidumgskosten I, 077 Billionen, und ohne Bekleidungskosten 1,024 Billionen. Vom 17. bis 24. März sind mithin die Preise der bei der Teuerungs- statistik berücksichtigten Güter um 0,5 bezw. OZ v. H. g e f a l l e,u Die hevtige Börse Berlin, 25. März. Die Mark lag an den gestrigen NuS» kandsbörsen fast unverändert. Sie notiert« in Neuyork mit 22,625 gegen 22,5 am Vortage. In Zürich unverändert mit 1„3l, in Amsterdam 0,615 gegen 0,6175 nnd in London „»ver ändert mit 19 Billionen. Die Besserung des französischen Fran ken dauert weiter an. So wird er aus Nenyork mit 5Z7 gegen 5L0 am Vortage, aus London mit 79,90, gegen 81,25 uno „ns Amsterdam mit 15,2750 gegen 14,30 gemeldet. Das englische Pfund lag an dem internationalen Markten nicht ganz einheitlich. In Neuyork zog eS von 4,29 ans 4,2950 an, während es in Paris von 82,43 auf 78,70 zurückging. Amsterdam meldet einen Pfnndknrs II, 65^0 gegen 11,63 sieben Achtel am Vortage. Am Berliner Effektenmarkt sind auch heute keine nennenswerte,, Aendernngeir zu verzeichnen. Die sich immer weiter hinauszögernden Sach- , verständigenberatungen erwecken in Börsenkrciscn ernste Besorgnis, und veranlassen die Spekulation zu weiterer Zurückhaltung. Berliner Devisenkurse vom 25. Mär, (amtlich) mitgeteilt von der Commerz, und Privatbank, A.-G-, Dresden Dt« Notierung«,, erfolgen vom I. Mär, nd fllr ie wo «nhoiten der au», ländischen Währung, m,«genommen «ngkand »nd Amerika, die mit 1 Piund dezw. I Dollar notiert werden, sowie Oesterreich nnd Ungarn »>ii NR cos Kr. > »nd Polen mit 10 Millionen. (Notierungen in Billionen — Goldmark. relegravhifche Aus» 78. 9. 74. 9. zahlimg auf Seid Brie, Geld Brief Amsterdam . i ,861 > I88S9 7 188.98 >8814 «Ee, . . 7 ,619 18.48 7 1888 18.88 Cbrtstlania , 7 8778 87.84 2 87 88 8» IS Kovenbagen. 2 88.39 88.87 2 68 81 68 07 Stockholm . 2 IIt.77 III 78 2 110.97 III 48 HelsinpforS . Rom . . . - - 2 2 1087 ,898 10.81 1848 2 2 10.87 18.78 10.83 1898 London . . I >8088 IS.,48 2 18.085 18.I4S Neuhork , . I 4,9 4.7, I 419 4.71 Parts . . . I 79.14 73.W I 79 84 73 88 Ulrich. . . Madrid . . 2 2 77.87 84.81 71.9» 84U 2 2 77.87 84 8, 77 99 84 09 Wien . » . 3 6.VS 8.1? 3 6.08 6>7 Prag . . , 2 17.7, 17.79 - 1771 17 79 Bndavest. . 40 868 847 70 8.18 647 Sofia . . . 9.74 9.-8 es 3.19 3,?I Buenos Aires 2 1.408 1.418 2 1.408 I4IS Rio de Fnneiro 0.4« 0488 8 0.47° 0 48S Kattowitz. . 4,65 4.7° 467 4.79 Warschau. . Faha». . . - 9 1.778 >788 1.778 1.7SS Agram . . Lissabon . . 86» 867 90 6.48 8.87 9 >7.96 >9.04 9 irsL 19.04 Riga . . . »4.18 84 88 89.18 84 8« Reval. . . I >48 I.I7S I.I9S I IS Kowno . . 49.08 4Z.94 41.88 4! 47 Bukarest. . . 7^6 7.99 7.908 7 98° Berliner Börse «riieiNnrf» in Billionen Berliner RnkangSknrse »vroz. ReichSanIethe Schaninng.Bahn . . ranada-PaciNe. .. Hamburg. Pakeisahrl Rordd. öiodd . . . . Berein.kibelchiffahr» kom.-n. Privatbank Darmstädier Bank . Dentsche Bank.... Diskonto Kommandit Dresdner Bank . . . Leivzlger «rehiianst. Oesterr. Kredit . . . Rochnmer Stnkstahi. De»tch-V»remburgei Sleiienkirchen Bergw. Harvencr Bergwerk. Hohenlohe Lanrahiitte Mannesman»-Rbhr. vblchl. »isenbahnbdf. , Sisentnduttrie 78. 6 « I I7.s 76» SS 4 »4 I07S 169 «s 7? 0.478 orz «r so SS 39.78 I« 97 7I,7S 7697S 74 3. 77» i.irs rkLs 8 4 8.1» 10 10 UL78 8> rs 7.9 047» 82 40.8 49 89.178 99.8 >9.8 97 ras rs Phünrr Rombocher Shem sche Hevdsn. . Dvnamit Nobel . . . Lb. Aoldschmidt. . . HSchiier Farbwerte. Okerkchs. KokSwerkc . ANa.Sleklr.-NteleNkch. Bergmann ikkektr.. . Pbg- Eielir. Sachte,iwcrk Gvrkttzer Waggon. . Linke-Hoffmann. . . AgSb.-Nürnh. Match BerI>".?l»baI«.Makch. Berliner Maschinen. Daimler-Motoren . Hartman» Match.. . Örcnstein ». Kovvct. gtmmermaiinwerte . Bing-Werke Hackethgt SIrsch-Kichker. . . . Hugo Schneider. . . Norddeuttche Wolle. Stbbr Kammgarn. . stellNoff-Waidboff . . Oiavi . . rs. 9. 91.8 >9 8 8.»S SS7S I4.7S 19 S2 9.8 >6.7» 2978 7.7 9.4 74 78 78 I0.S 196 4 8 »8.97° >37° 9.9 3 97 68 48 >1.8 28.8 74. 9. ?ors I7I78 8.78 717» >8 >7.978 41 9.» 18 9 7.78 S.8 ?9.8 r« «a.rs 19 8 IS 1.87» 3.7S 1I7S 9« 8 4I.I7S tl.» 77 Vtitgetetlt vom tschechoslowatifche» Bankverein. Filiale Dresden. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Luftdruckverteilung: Tiefer Druck Westeuropa. Teil depression 740 Millimeter Aern,elkanal, hoher Druck über 775 Milli meter Südosteuropa, hoher Druck über 765 Millimeter Nord- skandinavicn. Wetterlage: Ei» warmer Südweststurm über flutet daS westliche und Mitteleuropa. DaS Aufgleiten dieser Warmkuftmassen erzeugt über England, Frankreich und den Rhein, landen kräftige Niederschläge, die voraussichtlich auch auf unser Gebiet Lbergreifen werden. Die unregelmäßige Lustdruckvertei» lmig (Teildepression) ist der Ausbildung von FrühjahrSgcwittern nicht ungünstig. Vorhersage: Sehr mild, von Westen her zunehmende Trübung, zeitweise Negensälle, mäßige, in höheren^ Lagen starke südwestliche bis westliche Winde, später Temperatur etwas abnehmend. ^ Dke deutsche Provinz »er Pattotttner hat in letzter Zeit neue drängende An,gaben übernommen. Die Rot der Diaspora t» verschiedenen europäischen Ländern, die seelsorgliche Verlassen heit vieler Answanderer in Nord- »nd Südamerika, wihtige Hcidenm.jsionen in Südafrika nnd Australien verlangen rasche nnd kräftige Hilfe. Daher 'finden gejunde und religiös gesinnte! junge Männer jeden Berufes (Lehrer, Kanfleute, Handwerker uns Landwirte) im Alter von 14-30 Jahren, die als Laienbrüsev »iltznwirken bereit sind, jederzeit Ausnahm« im Mnttcrhause zu Ltniburg. Man wende sich vertrauensvoll an den Obern »ec nächstgeleginen Palottinrr-Niederlassung oder an den hockiw. Herr» P. Provinzial der Ballottincr. Lsinbnra a. d. Lahn.-'
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