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— Eia «eue« Znchthsu-zesrtz? Der sozialdemokra tische Parteioorstaud und die Generalkomm sswu der Geweik- schaflen erlassen m trauten Vereinen einen Aufruf zur Ab- Haltung von Massenversammlungen-, man liest hicr: „Do» Anwachsen der Arbeiterbewegung aus politischem wie gewerk schaftlichem Gebiete, da» seit dem Nachlassen der Krise in ganz Deutschland in so machtvolle Erscheinung tritt, liegt dem Unternehmertum und den reaktionären Parteien im Reiche arr auf den Nerven. In dieser Situation erscheinen den Scharfmachern und der Regierung die Unruhen in Moabit geeignet. Wasser auf ihre reaktionären Mühlen zu leiten." Ausnah,neges.tze gegen die Sozialdemokratie. Streik- und ZnchlhouSgk-ßtzo gegen die Gewerkschaften!" So heulen die bezahlten Scharfmacherorgane von der „Post" bis zur „Rhein. W>stsl. Ztg.". von dein „Hambg. Nachr." bis zur „Norddeutschen Allgemeinen", die jedem Reichskanzler ihr „Stück weißes Papier" gesinnungslos zur Verfügung stellen." Wir glauben nicht, das; die Regierung mit solchen Absichten umgeht; es sei denn, sie suche eine Wahlparole für einen neuen B'ock — Vom unvcrgrsilichcn Windthorst erzählt Abgeord »eter Erzberger in der „Germania" folgenden schönen Zug: Eines Tages erhielt Windhorst vom Kaiser Franz Joseph, als dem Vormunde des minderjährigen Kirsten von Thuru und Tnris, das Anerbieten, die Vermögensverwaltung die ses Mündels zu übernehmen gegen ein Jahreshonorar von IW MIO Mk> nnd entsprechende Sicherung für seine Familie im Ablebenssalle. Tas war gewiß ein verlockendes Aner bieten. zumal angesichts des Umstandes, das-, Windhorst schon hoch in de» Jahren war und selbst nur in besck>eidenen Ver hältnissen lebte. Ter gros-.e Kaihvlikensührer schrieb nun an zwei in der Verbannung lebende preußische Bischöfe nnd bat sie um eine Besprechung i» einer Privatangelegenheit nach einein Grenzorle. Tort legte er den beicwn Bischöfen seine gesamten Verhältnisse dar nnd fragte sodann, ob er das glänzende Anerbieten annehmen dürfe, oder ob es sein-' Pslicht sei, als Katholik im öffentlichen Kampfe auzznhar ren. Tie Annahme der Lsserte hätte seine ganze Arbeite-- killst beansprucht. Narb kurzer Beratung gaben ihm die Bischöfe zur Antwort, das; er als. Katholik die Pflicht habe, da nusznharren, wo er im öffentlichen Leben stehe. Windt horst lehnte daraus den Antrag ab. Wie selbstlos der grvp.e Mann war, gehl auch daraus hervor, das; er eine Ehre» gäbe, die ibm die d-'ntschen Katholiken zu seiner goldenen Hochzeit widmen wollten, ablehnte nnd die Gabe für den Ban einer Marienkirche in Hannover erbat. Windthorst ist auch nach dieser Seite hin ein leuchtendes Vorbild für all deutsche» Katholiken. — Ui Massenversammlungen veranstaltete die Sozial- demokratie in Berlin am Sonntag mittag. Ed wurden die Vorkommnisse in Moabit besprochen und überall eine gleichlautende Resolution angenommen. LpcnOen. Ter spanische Republikaner Ezguerdo, der kürzlich eine politische Reise nach Rußland unternommen hat, hat in einem Interview erklärt, daß ei» Plan zur gleichzeitigen republikanischen Bewegung in Portugal und Spanien nus gearbeitet gewesen sei, die Ermordung Vombardas jedoch den Ausbruch der Revolution beschleunigt nnd die spanischen Republikaner überrascht habe, welche für die Bewegung den 13. Oktober, den Jahrestag der Hinrichtung Ferrers, in Aussicht genommen hatten. Tie Erklärungen Ezgnerdos haben großes Aussehen hervvrgernfen. Kn Sriint erklärte Ministerpräsident Eanale- jas, die Haltung der Regierung während der Parlamen torischen Ferien sei dnrchauS gesetzlich gewesen. Eanalejas sprach sich tadelnd über die Halnng des Episkopats und der „reaktionären" Elemente aus, die für seine Per son beleidigend sei. Er werde gegen die Beleidiger Vor gehen. Er lasse sich von niemand einschüchter», sondern werde die Verwirklichung seines Programms eifrig be treiben nnd besonders das dem Senate vorliegende E a d e n a s g e s e h a n f r e ch t e r h a l > e n. Ter Mi nisterpräsident bestrill, daß im Kabinett, dessen Mitglieder alle eng verbunden nnd entschlossen seien, zu siege» oder zu sterben, auch nur die geringste Uneinigkeit bestehe. Eanab'jas verteidigte Weiler das Vorgehen der Regierung bei dem Streik in Bilbao und bei den Kundgebiiiigeii der Katholiken in Bilbao und San Sebastian. Schließlich er klärte der Ministerpräsident, er hoffe dem Parlament im nächsten Monat über die Verhandlung-'» mit dem Hei ligen Stuhl nnd »nt Marokko Anfklärnngen geben zu können. Nach diesen Ausführungen Eanalejas' scheint es, das; die kirchenfeindliche Politik Eanalejas' demnächst eine neue Verschärfung erfahren sollte. Schließlich wird Eanale jas mit 170 liberale» Stimmen eine Vertranensknndgebnng gegeben: di- Oppositionellen nahmen an der Abstimmung nicht teil Portugal. Wie aus Lissabon gemeldet wird, ist die Stimmung gegen die Kongregationen sehr gereizt und es werde ein Erlaß erscheinen, durch den sämtliche Jesuiten ausge wiesen werden. Tas K'snite»kloster Ouelhas im Estralla- viertel wurde von Artillerie bornlxirdiert, angeblich weil ans dem Kloster Flintenschüsse abgegeben worden seienj durch die drei Soldaten getötet wurden. I» der Sonn- nbrndnachl sind Bewaffnete in das I r a u e » k l o st e r T r e u a s gedrungen. Die lkill Schwestern versuchten Widerstand zu leisten. In dem Tumult wurden 12 Nonnen verwundet, sie wnrde» nach dem Militärlrankenhans ge bracht: die übrigen Nonnen wnrde» auf Wagen weggeführt; man weiß nicht wohin. Das Kloster ist von Militär beseht worden. In Lissabon sind noch weitere Nachrichten über Angriffe ans Ordensniederlassnngeii cingelaufen. Da man befürchtet, daß sich diese Angriffe verallgemeinern werden, sind Sicherheitsinaßregeln angeordnet worden. Weiter wird gemeldet: Freitag abend fci aus einem Fenster des I e s n i t c ii k l o st e r s auf vorübergehende Polytechniker »nd Seeleute eine Bombe geworfen worden. Zwei Ma trosen feien getötet und einer verwundet. Herbeieilende Soldaten seien von einem Hagel von Explosivgeschosse» cmvfangen worden. Das sofort von ihnen auf das Kloster eröffnete Jener habe bis gegen Mitternacht gedauert. Zahlreiche Soldaten feien verletzt, und auch mehrere Jesuiten sckpver verwundet. — Das ist natürlich wieder eine durchaus tendenziöse Nachricht, welche die Jesuiten- Hetze und -Austreibung rechtfertigen soll. Die Revolutionäre und der Janhagel suchten das Jesuitenkloster zu st Ur in e n. Daß gegen diesen Angriff die Insassen des Klosters sich wehrten, wird ihnen wahrhaftig niemand verübeln können. Ein seltsames Gerücht hat sich über den Tod des Admirals Eandidv Reis verbreitet. Tie ärztliche Unter suchung seiner Leicl)e hat nämlich ergeben, das; die Todes ursache nicht Selbstmord, sondern Mord gewesen ist. iln» »en «otsuce». — Die Erschießung von 18 schwarzen Arbeiter», die beim Eisenbal nbau in W lhelmSih -1 zwischen Windhuk und Karibik revoltiert haben, beginnt in England Staub auf zuwirbeln. Die Daily News verlang« n eine strenge Unter suchung über die Tötung dieser brutschen Untertanen. Dresden, den 10 Oktober 1«1b —* Wetterprognose der König I. Tächs. LandeS- Wetter warie zu Dresden für den l>. Oktober: Sütwesiwlnd, aufhebernd, lo-rrm, trocken. * Se. Majestät der K ö n i g kam vormittags in das Residen-schloß, nahm die Vorträge der Herren Staatsinini- ster, sowie des Kabinettssekretärs entgegen und kehrte hier auf nach Schloß Pillnitz zurück. " De» K a m ni e r h e r r n d i e » st bei Sr. Majestät dem K öiiige hat Kammerherr Freiherr v. Vielling- h osf - Ni e s ch auf Neschwitz übernommen. ' In de» Festräuinen des neuen Rathauses fand cg» Sonnabendabend der e r st e große E m p s a n g statt, zu dem gegen 25W Einladungen von der Stadtverwaltung crlassen worden waren. Tie prachtvollen Festsäle, die von der Sladtgarteiiverwaltimg in entzückender Weise mit roten Talien und Salvieu geschmückt worden waren, er- strahlien ichon von 7 Uhr a» in glänzender Beleuchtung, wodurch die Schönheit und Eigenart der Architektur nnd der zahlreichen wertvollen Kunstwerke, die überall Auf stellung gefunden hatten, in wirkungsvollster Weise zur Geltnng kamen. Zur Begrüßung hatten sich am Eingänge der Feitränine die Herren Oberbürgermeister Geh. Rat TDr. Beutler, Stadtverordnetenvorsteher Jnstizrat Tr. Slöckel, die Bürgermeister Tr. Kretzschmar und Tr. May nnd die Stadtverordnelenvizevorsteher Präsident der Zweiten Ständekammer Tr. Vogel nnd Bnchbinderober- ineisler Unrasch, sowie der Verwalter des Rathauses Herr Stadtrat Kanimsetzer versaininelt. Dein letzteren waren auch die gesamten Arrangements des Abends übertragen worden, die sich auch ans das beste bewährten. In der glänzenden Festveisainnilnng, die von 8 Uhr an die Räume dnrchwogte, bemerkle man mehrere der Herren Staats minister, die Mitglieder des diplomatischen Korps, die Spitzen der kaiserlichen und königlichen Behörden, die Mit glieder der städtischen Kollegien, meist mit ihren Dame». Auch die bildende und die darstellende Kunst, die Wissen schaft nnd besonders zahlreiche Herren, die ehrenamtlich für die Stadtverwaltung in näheren Beziehungen standen, hatten sich eingefnnden. Von 8 Uhr an ließen zwei Militär kapellen ihre munteren Weisen erklingen nnd um kt Uhr begann der Sturm ans die außerordentlich zweckmäßig an gelegten Büfetts. Erst gegen 10 Uhr begannen sich die glanzenden Säle wieder nach nnd nach zu leeren, lieber dein Feste lag eine vornehme nnd dabei doch ungezwungene Stimmung, die noch durch die liebenswürdige nnd herzliche Bewillkommnung der Gäste durch die obengenannten sieben Herren besonders gehoben wurde. Jedenfalls hat auch das neue Rathaus seine Probe in bezug ans gesellschaftliche Veranstaltungen glänzend bestanden. —' Mlt überraschender Schnelligkeit hat Herr Pro fessor Dr. Emll JacgueS Dalcroze seinen im Fiühjohie z»m ersten Male vorgetragenen Plan teilweise zu reali sieren verstanden. In Hellecau ist eine Bildungsanstalt stzr Musik und Rhythmus, im Entstehen begriffen, die unter seiner künstlerischen und pädagogischen Leitung stehen wird. Inzwischen sollen in Dresden Unteirlchtskurse in rhythmischer Gymnastik. GehörSbÜdiing und Improvisation abgehalten weiden, welche die Gründung der geplanten Untcrrichtsanstalt vocbereiten sollen. Sie beginnen am 17. Oktober und dauern bis Mitte Janl. Der Unterricht wird tu den Sälen des alten Ständehauses erteilt. Die Anfragen werden von der „BildungSanstalt für Musik uns Rhythm. S Dc s >eii 15-Hellerau" und beantwortet. U n für seine Pläne tm Publiki m weiter Verständnis zu erwecken, vec- anualtete Prof. Dr. Dalccoze im streßen Saale des Ver- elnshauscS einen Vortrag mit Uebungen seiner Schüler. Im ersten Teil besprach Dr. Dalcroze die Ziele seine» System» und widerlegte die gegen dasselbe gebrachten Ein- wändc. Die Methode sei keine Tanzform; sie bilüet nicht nur da» rhythmische Gefühl, sondern auch daö Gehör; sie bildet da« Tonbewußtsein aus. Die schwierigsten Rhythmen werden sofort verstanden und mitempfunden und in Körper bewegungen wiedcrgegeben. Die Unabhä-igigk.it der Glieder wird so groß, daß die verschiedensten Takle gleich zeitig gegeben werden können. ES ist geradezu verblüffend für jeden Musiker, wenn mit der Kopkbewegung ein Takt, mit dem linken Arm ein mit Hern rechten Arm ein ^ Takt, mit den Beinen aber gleichzeitig ein ö/i-Takt gegeben wird. Noch greifbarer sind die Ec- folge in der Uebung des Gehör« und der rhythmischen Gymnastik. Zur Veranschaulichung des Sysiem« und leiner Erfolge dienten die Uebungen. welche von zlrka 40 Schülern und Schülerinnen im Alter von 6 bi« 25 Jahren an«- gesührt wurden. Dabet befanden sich auch 8 Kinder au« Hellcrau, denen unentgeltlicher Unterricht erteilt w'rd. ES läßt sich kaum eine Beschreibung dieser Uebungen geben. Man muß sie sehen, um den Wert und die Erfolge zu be greifen. Ter große Saal war auSverkaust. Ein solche« Interesse bringt man der Sache in Dresden entgegen. Noch mebr ergab sich diese Anteilnahme de« Publikum« an den BeisallSbezeugungen. welche jede einzelne der vielen Uebungen fand. r-r. —' In der Maschinenlehrauüstellung der Technischen Hochschule gerieten am Freitagnachmtttag zwei ungefähr achtjährige Kinder eine« Angestellten in die Tran«mlssion. Sie wurden sofort getötet und vollständig zermalmt. Der Kultusminister fuhr sofort hinau» und inspizierte die Unglücksstätte. Dabet wurde bemerkt, daß gerade an dieser Stelle merkwürdigerweise keine Schutzvorrichtung vorhanden war. Bautzen. 8. Oktober. Der zweitgrößte Schornstein Sachsen» und der drittgrößte Deutschland« ist hier von den Vereinigten Bautzener Papierfabriken erbaut worden. Diese Esse ist SO Meter hoch; der Durchmesser de« inneren Hohl- raumeS beträgt unten 7.35 und oben, am höchsten Punkte, noch 3 Meter. Die beiden noch höheren Essen befinden sich in HalSbrücke bei Freiberg (Sa.) und bei Düsseldorf; sie sind 140 bez. 100 Meter hoch. Falke» bet Waldenburg, 3. Oktober. Der Gemeinde- rat beschloß, alle Kriegsteilnehmer, deren Einkommen lOOO Mark nicht übersteigt, von den Gemeindesteuern ab 1. Januar 1311 zu befreien. Hohubach bei Colditz, 9. Oktober. Gegenwärtig läß der Rittergutsbesitzer Lodde auf seinen Flurstücken Bohrungen nach Kaolin auSsühren. Bisher wurden sechs Bohrlöcher mit Erfolg niedergebracht. Bei geringer Tiefe wurde eine mächtige Lagerstätte von Kaolin angeiroffen. Die Mächtig keit der durchteuften Kaolinschichten beträgt bl« jetzt 15—20 Meter. Die Bohrungen werden fortgesetzt, da auch auf den anderen Parzellen noch bedeutende Kaoltiimasskii vor handen sind. Da« Schurfgeblet, da» zunächst zur Aus- beutung herangezogen wird, bedeckt einen Flächenraum von 50 000 Quadratmetern. Königstein, 3. Oktober. Beim Abstieg vom Liliensteiik stürzte am Sonntagabend, den 2. Oktober, infolge Un kenntnis der Wege der seit Montag vermißte 28 Jahre alte Blnmenfabrikant Johanne« Baum ans Skbiith von einer etwa 50 Meter hohen Felswand ab und blieb in einer Felsschlucht liegen, wo der Leichnam des Unglücklichen erst am Donnerstagabend gefunden wurde. Ob B. sofort vom Sturze tot war, läßt sich nicht Nachweisen, aus der Lage de« Leichnams war aber eher das Gegenteil an- zunehmen. Krippen. Der Anstreicher Rudolf Lumpe aus Rum burg versuchte die ledige Martha Sch. zu erschießen, weil sie seinen Bewerbungen kein Gehör geschenkt hatte. Ec gab mehrere Schüsse auf sie ab und richtete dann die Waffe gegen sich selbst. Die Verletzungen waren bet beiden nicht tödlich. Lumpe wurde verhaftet. Leipzig. Wegen Erpressung erfolgte die Festnahme eine« 24 Jahre alten Konditor«. Der Mann hatte an einen Spielwarenfabrikanten in Thüringen die wiederholte Aufforderung ergehen lassen, er solle ihm 25 000 Mark Schweigegeld übersenden, andernfalls er ihn wegen Brand stiftung bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige bringen würde. Im Gefühle seiner Unschuld ries der Fabrikant die Hilfe der Kriminalpolizei an nnd diese nahm de» Er presser fest, al« er in die Falle ging und an einer be stimmten Stelle das Geld in Empfang nehmen wollte. Pausitz bei Wurzen. 3. Oktober. Ein 13 Jahre alter Schulknabe aus Leipzig-Anger-Crottendorf, der sich bei seinem Onkel besuchsweise aushielt, schoß mit einem Tesching nach einer Taube und traf dabei die 8 Jahre alte Tochter des Zimmermanns Seidel, die dem leichtsinnigen und un- erfahren Schützen zusah. in den Unterleib. Schwerverletzt wurde das arme Kind mittelst Automobils nach dem Leip ziger Krankenhause gebracht. Plauen, 3. Oktober. Die Lohnbewegung der Appretur arbeiter der Firma F. V. Dischreit ist durch Bewilligung der zehnstündigen AcbeitSzeit und einer Lohnerhöhung beigelegt worden. Rochlitz, 3. Oktober. Mit der Voiksbibliothek im Stadthause an der Schulgasse ist ein öffentliches Lese zimmer verbunden worden. Zittau, 3. Oktober. Ein Fall von Hundetollwut wurde in RuSdorf festgestellt. In Betracht kommt ein weiblicher weißer Pudel unbekannter Herkunft. Die Amtshauptmann- schast hat für die als gefährdet geltenden Orte RuSdorf» Königsha'u, St. Marienlhal. Klosterfreiheit, Altstadt. Ostritz, Grunau, Blumberg und Schönfeld die Hundesperre an- geordnet, und zwar bi« zum 4. Januar nächsten Jahre«. Mühlhausen t. Th., 3. Oktober. Beim Soldatenspielen von Schülern der höberen Lehranstalten ereignete sich ein schwerer Unfall. Einer der Schüler gebrauchte einen scharf geladenen Revolver und schoß munter drauf los. Eine Kugel traf den ruhig seines WegS gehenden 10 Jahre alten Sohn des Materialwarenhändlers Kindervater und zerschmetterte ihn das Schienbein. DaS Befinden de« Knaben verschlimmerte sich derart, daß er ins Krankenhaus übergesührt werden mußte. AlS Schütze wurde der 14 Jahre alte Sohn eines Brauereibesitzers ermittelt. Glrtwitz, 9. Oktober. In einer von über 500 Männern besuchten Versammlung dcS Zentrums-Wahlverein» sprach am heutigen Sonntage im Saale des katholischen VereiuShauseö Herr Dr. Heistg, Mitglied de« preußischen Abgeordnetenhauses, über die politische Lage und forderte angesichts der bevorstehenden ReichStagSwahlen auf. für den kommenden Wahlkampf, in dem es gelten wird, die christ liche Weltanschauung Hochzuhalten, besonders die katholischen Zeitungen, unsere in Treue bewährte Zenlrunirpresse aller orten zu verbreiten und für sie einzutreten. Rechtsanwalt Dr. Nehlert unterzog in seinem Vortrage: „Sturmzeichen in jüngster Zeit" die maßlose Hetz: de« Evangelischen Bunde» und seiner liberalen Gefolgschaften gegen die BorromäuSenzyklika, den Ferrrrrummel und die Angriffe aus deutsche Fürsten ob ihre« christlichen Glaubensbekenntnisse« einer scharfen Kritik. I» einer einstimmig angenomnnnen Resolution wurde die Förderung der ZentrumSprJs« al» unbedingt« Notwendigkeit bezeichnet und der Ka»h. Preß- und Kolportagevereiu enwsohlen. — Diese Mahnungen gelten auch für un« tm Königreiche Sachsen. Gemeinde- und Vereinsnachrichten. tj Dresden-Pieschen. Anläßlich der Fahnenweihe des katholischen Jiiiiglingsvereins Dresden-Pieschen überreichte auch das katholisch' Kasino Dresden einen herrlichen F<ch- »einiagel, wofür nachträglich nochmal» herzlichst gedankt sei. Sport. . Sj) Dresden, 3. Oktober. Die heutigen Rennen auf Seidnitzer Flur standen unter den» Zeichen des Herbste«. Aus Stadt und Land-