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— - T- ' Kulturelle Umschau Vom katholischen Wolga- und Schwlirzmeerdeutschtum DaS horte Schicksal von Hundertlausenden deutscher Mau, benSgenossen m Südrußland, die sch ort leit über ISO Jahren als Kolonisten niedergelassen hoben und mir ihrem Deutschtum ihre Religion allen Anfechtungen zum Trotz unversehrt bewahr, ten, ist den weiteren Kreisen der Katholiken Deutschlands erst mals eindringlich bewußt geworden auf der 61. Generalversamm lung der Katholiken Deutschland» in Frankfurt 1031, wo in der dritten geschlossenen Versammlung cm Notruf der Glauben», genossen au» Südrußland, unrerilüht durch eine wirksame Schil derung der Notlage von Kanonikus Dr. Maler, die Herzen der Zuhörer ergriff. Der Ruf um Hilfe ist nicht unoehört v-rhallt. Freilich konnte Deutschland, selbst arm und niedergedrückt, nur in dem bescheidenen Ausmaß helfen, da» seinem Können ent- sprach. Aber so viel kann Deutschland, können d»e deutschen Ka tholiken immer tun, daß sich ihre Glaubens- und StammeSgenos- sen im Wolga- und Schwarzmeergebiet nicht vom alten Mutter land in ihrer großen Not völlig verlassen suhlen. Die Geschichte der deutschen Kolonisten m Südrußland'ist eine Geschichte der Not. Nur unter den größten Entbehrungen, in immer wieder einsehcnden Kämpfen mit Schwierigkeiten und Hemmungen aller Art gelang es den deutschen Ansiedlern, sich und ihr Deutschtum zu behaupten. Au» Bayern, aus der Pfalz und Franken, aus Hessen und Baden sind vor mehr al» IM Jahren die Wolgadeutschen und vor lM Jahren die Schwarzmeer, deutschen auSgewandert. Die großen Versprechungen, die die damaligen russischen Machthaber ihnen gemacht batten, wurden größtenteils nicht «ingelöst, so daß schon die Anfänge der Koloni. lation die größten Schwierigkeiten brachten. Dazu kam die Be- Hinderung einer friedlichen Entwickelung durch die häufigen Ueberfälle durch die kirgisischen Horden. Nur unter schweren Opfern nnd Entbehrungen konnten die deutschen Kolonisten sich ausbreiten und langsam zu einem befriedigenden Wohlstand ge- langen. Die Kraft zu solchem Durchhalten gab ihnen ihr Deutsch- tum, an dem sie fest und zäh hingen. Ebenso treu und anhäng, sich blieben die Kolonisten ihrem Glauben, die katholischen so gut wie die evangelischen. Volkstum und Religion waren darum auch die HauvtangrissSvunkte der seit 1870 gegen die deutschen Kolonisten einsehenden Russifizierungspolitik. Schwer haben die Kolonisten unter den dadurch aufkommenden Bedrückungen ge litten, die darauf abzielten, sie ihrem Deutschtum und ihrer Re ligion abspenstig zu machen und sie aufgehen zu lasten in daS Rustentum und die russische Orthodoxie. Besonders scharf seht« man den deutschen Kolonisten während des Weltkrieges zu. Sie. die das Wolga- und Schwarzmeergebiet zu den Gctreidekammern Rußlands gemacht hatten, sollten schließlich erb- und rechtlos ge macht werden. Der Umsturz in Rußland ließ diese Pläne der zaristischen Regierung nicht zur vollen Ausführung kommen. Im merhin bildeten diese Bedrückungen und Schwierigkeiten, zu denen dann in der Folge der Terror des Bolschewismus, Seuchen und endlich die entsetzliche Hungersnot kamen, Anlaß genug, daß viele Kolonisten aus Südrußland auSwanderten und sich in Kanada, in den Vereinigten Staaten (besonders in Nvrth-Dakota und KansaS) und in Argsntinen neu ansiedelten. In den letzten Not. und Hungerjahren sind die Wolga- und Schwarzmeerdeutschen jenseits der OzeanS dank der guten Währungen ihrer neuen Heimatländer die größte und wirksamste Hilfe geworden für ihre Brüder und Schwestern in Südrußland. Wie elend deren Lage noch immer ist. zeigen die tagtäglich eingehenden Nachrichten. Der letzte geringe Ernteausfall läßt wieder eine neue Hunger, katastrophe befürchten, wenn nicht durch dir Hilfsorganisationen rechtzeitig Unterstützung gebracht wird. Besonders schlimm ist der riesige Mangel an zureichenden Kleidern. Selbst die Geist lichkeit wird davon stark betroffen, wie auch vielerorts ein Schul besuch der Kinder wegen der fehlenden Kleidung nicht möglich ist. Kleider und Stoffe zu kaufen, ist den Kolonisten bei den außer ordentlich hohen Preisen für Manufakturen unmöglich. Die Bauern haben als Zahlungsmittel nur ihr Getreide. Nach den Koben Staatsabgaben bleibt ihnen aber bei dem schlechten Ernte» auöfall selbst nicht einmal genug zum Leben übrig. Kein Wunder, daß bei solcher Not oa» kulturelle Leben, die Pflege des Deutschtums in dem Wolga- und Schwarzmeergcbiet sehr leidet. Der Mangel an Lehrern, die verminderte Zahl der Geistlichen und deren schlimme wirtschaftliche Lage lasten da für das erste kaum eine Besserung erhofsen. Umso größere Bedeu tung kommt in dieser Hinsicht der jüngeren Generation zu, die sich dieser großen Aufgabe auch voll bewußt ist: zahlreiche deutsch- stämmige Flüchtlinge suchen in Deutschland und in den anderen Zufluchtsländern sich eine gediegene akademische Bildung zu er werben, um in späterer Zeit ihrer Heimat beim kulturellen Wie deraufbau nach besten Kräften dienen zu können. Die Zahl der katholischen Deutschen de» Wolga, und ScktwarzmcergebieteS beträgt etwa 800 000. Davon sind rund 800 000 der Hilfe bedürftig. Gegen IttOO befinden sich noch in den Flüchtlingslagern. In kirchlicher Hinsicht gehören die Katholiken des Wolga- und SchwarzmeergebieteS zu der ausgedehnten Diözese TiraSpol. Sitz des DiözesanbischofS ist Saratow, Wo sich auch ein eigenes Seminar befand, das den Nachwuchs der katho- tischen Geistlichen sicherstellte. In der größten katholischen Kolonie Marienthal war der Sitz de» katholischen VolkrvereinS, dem bis zu 70 Prozent aller Katholiken anzehörten, und der auch eine eigene Zeitschrift „Deutsche Stimmen" herautgab. Der Umsturz in Rußland hat in das kirchliche Leben der deutschen Kolonisten er- schreckend zerstörend eingegriffen. Eine große Anzahl katholischer Geistlicher sind als Blutzeugen ihrer Religion eines gewaltsamen Todes gestorben. Wie verheerend der Umsturz und die Hungers not gehaust haben, zeigt besonders deutlich die katholische Kolonie Marienthal. Sie zählte früher rund 18 000 Einwohner, während jetzt die Seelenzahl nur noch etwa 4000 beträgt! Den katholischen StammeSgenojsen in Südrußland zu helfen, ihnen besonders in geeigneter und sicherer Weise dir Hilfe ihrer in Amerika lebenden Brüder zuzuführe». sind verschiedene Orga nisationen gegründet worden. Um die Einheitlichkeit der ganzen HilfSak-ton zu fördern, hat sich kürzlich daS bisher für sich de- stehende „Katholische Hilfswerk der Schwarzmeerdeutschen" mit der „Katholischen Fürsorge für Rußland", Diözese TiraSpol, vereinigt, so daß die .Katholisch« Fürsorge" jetzt die allein zustän dige Vertretung für dir Unterstützung und den Wiederaufbau der katholischen Kolonien der Diözese TiraSpol darstellt. Die „Katho. lijche Fürsorge tür Rußland, Diözese Tiralpol", hat ihren Sitz in Berlin W. 84, Gr. Hamburger Str. 10 (St. HedwigSkrankenkauS), bei der Hauptvertretung de» Deutschen TaritaSverbandeS, dem sie »l« selbständigem Fachverband angeschloffen ist. Dem Ausschuß der „Katholischen Fürjorge' steht al» Ehrenvorsitzender der zurzeit in Berlin lebend« Diözesanbischof von TiraSpol. Hochw. Herr Joseph »loysiu» Keßler vor. Ferner gehören ihm an der Direktor der Aauptvertretung des Deutschen KaritaSverbandeS, Herr KuratuS Wiencken, der sich um dt« Vertretung der Interessen der katholi» schen Wolga, und Schwarzmeerdeutschen sehr verdient gemacht hat, und Herr Pfarrer Nik. Maier, Rektor de» Kloster» vom Guten Hirten in Berlin-Marienfelde. ' Um dt« Verbindung unter allen katholischen Wolga- und Schwarzmeerdeutschen in Rußland. Deutschland und Amerika aufrechtzuerhalten, gibt die „Katholisch« Fürsorge" jetzt eine eigene Monatsschrift heraus, die nach dem Diözesanpatron „Cle- menSblatt" heißt. Tie Zeitschrift stellt «tn vorzügliches Mittel dar, um einen geistigen Zusammenhalt zwischen den in alle Welt verstreuten TiraSpoler Diözesanen herzustellen. Die Gründung der Zeitschrift, wie auch die ganze energische Hilfsaktion der katholischen Wolga- und Schwarzmeerdeutschen zeigt, daß trotz der Schwere des ihnen auferlegten Schicksal» sie doch alle» daran sehen, um ihr Deutschtum und ihren Glauben zu erhalten, und die Not ihrer Brüder in Südrußland zu lindern, soweit eS in ihren Kräften steht. H. H. Bormann. Die Lebensinnerlichkeiten und Lebens sülle der katholischen Liturgie Den Protestanten zieht di« katholische Liturgie meist durch ihre blumige Pracht an. Man darf er sich nicht vorenthaltcn: oft und oft bleibt e» bei einem träumerischen Genießen deS zar. len Dufte», beim Bewundern der Farbenpracht. Solch ein pro testantischer Bewunderer und Genießer sieht eben da» starke Ge. äste und den wuchtigen Stamm, au» denen daS farbenreiche, liebliche Aeußere de» katholischen Zeremoniells und der katholi. schen Riten lebenSwarm hervorkommt, nicht. Ganz anders für den im großen LebenSbaume verwachsenen und froh mitlebenden Katholiken! Bedauerlich nur, daß daS frohe Mitleben und Mit pulsieren so vielen Katholiken verloren ging durch daS sieberhafte Zersetzen und Zerfäseln der Großmaschine moderner Zivilis ttion. Aber der Kontakt ist wieder gewonnen in der Jugend, die da ganz feinfühlig das warme Treiben, hervorströmend aus dem Lebensnerv der Kirche, in sich verspürt. Und, daß sie solche Le benskräfte mit abwehrenüer Gebärde zu behaupten sucht, gegen über der mechanisch welterlaufenden Gegenwartskultur, da» ist Jugendbewegung. In dieser regen Selbstbehauptung erwacht eine kort und fort sich steige-'nde Sehnsucht nach tieferer, zusam menhängender Begründung aller Katholischen, besonders auch der Liturgie. — Durch den LebenSbaum der Kirche geht immerfort ein Kräfteströmen von unermeßlicher Fülle und Innerlichkeit. ES sprudelt hervor a»S einer unerschöpflichen Quelle, auS dem H:r- zen dez Gottmenschen. DaS alle» muß aber beim sichtbaren Or ganismus der Kirche auch äußerlich in Erscheinung treten. Wie daS Sästetreiben die Pflanze, auch ihre zarten Außentrile, um- fctzt, zerteilt, zu neuen Bildungen entfaltet, so ist e» auch bei der Kirche, nur noch viel weitgehender, da die Glieder vcrnüuf, tige Wesen sind, die sich mit Ueberlegung an diesem Kräftewirken und der äußeren Ausstrahlung inneren Lebens mitbeteiliaen. Die» ist wiederum nicht willkürlich dem Einzelglied überlasten, son. dern innerlich geleitet von dem Leben au» der Quelle und h r- monisiert durch den schönen Gliederbau der reichen Verästelung, durch die Gemeinschaft. Bei dieser Kräfteausstrahlung, der Liturgie, herrscht große Mannigfaltigkeit. Liturgie ist nämlich die Summe der Gebete, Gesänge, Riten und Zeremonien, womit die Kirche Mehfeier, Sakramente, Sakramentalien und ihre übrige segenspendend« Tä. tigkeit umgibt. Der Größe der sich auswirkendcn Lebenskraft ist die äußere liturgische Ausstrahlung angcpaßt. Je höher die Le. benSraft, desto seltener wird sie geweckt, desto seltener, aber umso geordneter und prachtvoller strahlt dann auch die Liturgie auf. Wunderbarl Im Blumengarten herrscht große Abwechslung: zwischen vielen Blümlein stehen erhaben, mehr vereinzelt, pracht volle Blumen. So entfaltet der LebenSbaum der Kirche immerfort eine unübersehbare Welt lieblichster Blümlein. Denke man doch nur an die stille KultußauSübung in der Kirche, an daS tägliche Breviergcbct in unzähligen Klöstern, stetig. Tag und Nacht her. vorsprudelnd auS dem Herzen gottgeweihter Männer und Frauen, ja sogar hineingetragen von vielbeschäftigten Wcltpriestern in g'tßten Welttrubel, in Eisen- und Straßenbahn. Denke man ferner an die häufigen Segnungen und Weihungen von vielen, vielen Dingen, auch solchen, die der modernsten Technik a-'ze- hören, von Personen und Gemeinschaften —. wodurch die ganze Welt nach und nach ganz geweiht und so dem Fluch der Sünde und des bösen Geistes entrissen, inz Ucbernatürliche aber hinein- gehoben wird. HanSjakob läßt seine Schwarzwaldtruhe so schön sprechen: „Viele Jahre Hab' ich mit deinem Großvater daS Fest Mariä Himmelfahrt gesehen und nie so, wie aerade an diesem Festtage, gesühlt, was ihr Menschen habt an der Religion, an ihren Segnungen, Sitten, Gebräuchen. Wie heiligt sie euch al le». und selbst, die Pflanzen und Blumen segnet sie um euret willen, und wie verklärt sie euren Schmerz und eure Leiden, in. dem sie euch die Mutter der Schmerzen zeigt in ihrer Mor el" — Inmitten dieser gewaltigen Blumenwelt stehen vereinzelt Prachtblumen, die au» den Lebenskräften der Sakramente sich majestätisch entfalten. Die Sakramente haben wunderbare litur gische Ausstrahlung mit verschiedener Färbung. Ihr Duft beglei. tet un» von der Wiege bi» zum Grabe. Um das lieblichste, zu» gleich erhabenste Sakrament, das allerheiligste Altarssakrament, legt sich breit und mächtig ein Riesenkranz von Blumen. Da» ist vor allem da» heilige Meßopfer, ein Schauspiel von vollendeter Größe. „ES liegt im besten Sinne de» Worte» „Stil" m dem Ganzen (Meßfeier), wie in seinen Teilen, im inneren Gehatt, wie in den äußeren Formen, der stilbildend auch auf die Seel« wirkt, sie befriedet, harmonisch beruhigt, da» Unharmonische in rechte Ordnung bringt und das Widerstrebende mit sanfter Gc, Walt abstößt. Schon damit erweist die Meßliturgie dem modcr- neu Menschen mit seiner abgehetzten, zerfahrenen Seele, die in ungezügelter Hingabe an den Individualismus jegliche innere Ruhe und Kraft und jegliche äußere Haltung verloren bat. wenn sie sich von diesem Strom tragen läßt, einen kostbaren Dienst, dessen wohltätige Folgen bald auck der Allgemeinheit segensreich sich bemerkbar machen werden." (Will). Schmidt S. V. D.: „Der deutschen Seele Not und Heil". 1080.) An das heilige Meß. opfer aber schließt sich daS zierliche, davei wunderbar geordnete Gewinde de» Kirchenjahre» an. daS in seiner Weite und Mau- nigfalrigkeit eine organische Einheit bildet und die tiefsten Le- benSvorgänge der Kirche äußerlich widerstrahlt, lieber den drei imposanten Niesenhallen der Fcstkreise funkeln und glitzern fried lich di« Sterne der Seiligrnfeste, die da hingestreut sind auf wei ter Flur. Alle» ist von beseligender Einheit und Innerlichkeit durchdrungen, frei von beengendem mechanischen Zwange. ES ist «den die Ausstrahlung der im schönsten LebenSkörver kreisenden Wunderkräste, gehalten in heiliger Harmonie bei freiester Selbst entfaltung. Und diese auSgestrahlte Farbenpracht und Duftigkeit am LebenSbaum der Kirche wirkt auf die lebendigen Glieder selbst wieder zurück. Die LebenSfreudigkeit nimmt zu. und diese be. fördert hinwiederum die Blnmenprcicht. So fließt und strömt eS da sin Organismus der Kirche hin und wieder, vom Tiefsten -hervorsvriideliid. aufqlühend nach anßen tn Pracht, znrückkeh- rend in» Innere — und wiederkehrend — ein ewiger, lebendiger KreiSlaufl I. Th. Das heilioe Land Fastenzeit. Zeit der Einkehr und der Jnnenschau, der Abkehr und der Sammlung. Der Geist beberrscktt wieder die Materie, 'die Seele den Leib, daS Licht die Finsternis. Der Christ ist durchdrungen vom Bewußtsein seiner Schuld. Sehn sucht nach Entsühnung erfüllt sein Herz. Seine Auflehnung! gegen Gottes Gesetz heischt Buße. In der Karwoche erleidet er mit Christus Herzeleid und Leibespein. Mit Christus möcktte er sich selbst zum Opfer bringen für Siind und Fehle. Erschauern» blickt er auf zum Kreuz auf Golgatha. Seine Arme möchten e» umfangen, seine Neuetränen die Füße desjenigen beneken, der an diesem Marterholz sein Leben dahingab für die Sünden der Menschheit. Er sieht im Geiste die heiligen Stätten, Zeu gen vom Leben und Wirken, vom Leiden und Sterben des Gottes sohnes. Zu gern möchte er an diesen Stätten weilen, die als Wiege des Christentums ihm so überaus lieb und teuer sind, Bon ihnen aus ist der Menschheit der Gottesfriede gebracht wor den, dort sind die Menschen in Wahrheit zu Brüdern gewordene Die deutschen Katholiken haben immer dem heiligen Lande «ine tiefe Verehrung und innige Liebe bewiesen. Mit Begeisterung haben sie noch vor dem Kriege die herrliche Marienkirche anf Sion und bas prächtige PauluS-Hospiz geschaffen. Sie haben sich an den Wallfahrten nach Palästina beteiligt, die ihren Glaubens eifer vertieft, ihre Liebe zum Welterlüser zu neuer Glut ent facht haben. Ter Krieg und seine üblen Nachwirkungen haben naturgemäß diesen Eifer und diese Liebe tn ihren Auswirkungen behindert. Und doch ist gerade das heilige Land noch ein Ge biet, wo deutsche Arbeit willkommen ist und sich ungehin ert auswirken kann. Benediktiner, Lazaristen und Borromäer'mien haben ihre frühere Tätigkeit schon längst wieder ausgenommen. Ihr Wirkungskreis hat sich zum Teil noch vergrößert. So wurde z. B. den Benediktinern vom lateinischen Patriarchen die Lei tung seine» Priesterseminarr anvertraut. Im Vertrauen auf die Mithilfe ihrer katholischen Landsleute haben unsere deut schen Glaubensboten mit Begeisterung und Ovfcrfrendigkeit ihre Tätigkeit wieder ausgenommen. Ihr Vertrauen darf nicht ent täuscht werden. Nachdem die Verhältnisse in deutschen Lanoen scheinbar wieder stabil geworoen sino, werden die deutschen Ka tholiken auch gern aufs neue durch feiwillige Gaben die Tätig keit der deutschen Missionare im heiligen Land« unterstützen Der deutsch« Verein vom heiligen Lande wird gern wie bisher die Zentrale fein, die mit Freuden auch die kleinste Gabe nach Palästina weiterleitet. Durch sein Organ „Das heilige Land wird er auch weiterhin alles Wissenswerte über Pa lästina dem deutschen Publikum Mitteilen und neue Freunde für die Hellen Stätten zu werben suchen. Ta Wallfahrten nach Pa lästina noch nicht möglich sind, wird der Verein, getreu ieine» Traditionen, tm Jubiläumsjahr 1925, die deutschen Pilger nach Rom führen, um dort dem Stellvertreter Christi den Dank auSjusprechen für alle» was er für das deutsche Vaterland und für die deutschen Glaubensboten tn Palästina getan hat. Diele Pilgerfahrt wird Zeugnis ablegen von der tief im Herzen eines jeden deutschen Katholiken verankerten treuen Liebe zum heiligen Vater. Zu jeder Auskunft und Entgegennahme von Gaben erklärt sich gern bereit das Generalsekretariat des deutschen Verein» vom heiligen Lande, Kögln, Mohrcnstr. 18, Fernsprecher: Rhein land 804, Postscheckkonto Köln 6480. Verlaust «Ire guten ^01« Usuls-Ounuuisblatre