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vr,a,«prei«> I ^ mit S Beilagen vierteljährlich «1» w Österreich ^ H->uS »,8» ^ I E^^ab e 8 nur mit Feierabend vierteljährlich 1 ,88 In mL »L Deutschland frei Hau» «.»» <n Oesterreich 4,07 X. — lkuizcl-Nummer 10 4. ! '-i-8<-'tt,ng regelmühig in den ersten 1 NachmutagSstundcnl die Sonnabendluimmcr erscheint später. Unabhängiges» Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit UnteVhaltr»i,g»-eilag e Die illustrierte Zeit und Sonntagsbeilage Feierabend I Annahme von Geschästsanzeiaen bis 18 Uhr, von Familien» anzeiaen bis 11 Uhr. , I Preis für die Petit-Spaltzeile 2« «NI Reklametett »8 4. I Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aus» I gegebene Anzeigen künncn wir die Berantwortlichkett für die Richtigkeit des Teiles nicht übernehmen. I Redaktions-Sprechstunde: 18 bis 11. I Für Rückgabe eingesandter Schristst. macht sich dieSiedaMon l nicht verbindlich: Ruckicudung crsolgt. wenn Rückporto bei» l oetuat ist. Brietlichcu «usragen ist Antwortsporto bcizusügen. Nr. 75 Geschilftsstelle und Redaktion Dresden.«. IS, HolLeinstratze 46 Donnerstag den 1. April 1915 Fernsprecher 21366 14. Allhkff 53800 gefangene Russen nn Monat März N WtllA ÜMe WMW <W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 1, April 1915. Westlicher Kriegsschauplatz Bei Fortnahinc des von Belgiern besetzten Klosterhoe! («jehöstrs und eines kleinen Stützpunktes bei Dixmuidcn nnlimcn wir einen Offizier und 44 Belgier gefangen. Westlich non Pvnt-ü-Mvusson, in und am Pricstcrwaldc kam der Kampf gestern abend zum Stehe»; an einer schmalen Stelle sind die Franzosen in unseren vordersten Graben riiigedrnngcii. Ter Kampf wird heute fortgesetzt. Bei Vorpustcugefechteu nordöstlich und östlich von Lune Pille erlitten die Franzosen erhebliche Verluste. In den Vogcsin fand nur Artillcrickampf statt. Östlicher Kriegsschauplatz F» der Gkszend von Angustvwv—Siiwalki ist die Lage «liverändert. Nächtliche UcbcrgangSversuchc der Russen über die Rawka südöstlich Skiernicwicc scheiterten. Russische An griffe bei Opocnv wurden zurückgcschlagcn. Fm Monat Mürz nahm das deutsche Osthccr im ganzen 55 KW Russen gefangen und erbeuteten nenn Geschütze und t»1 Maschinengewehre. Oberste Heeresleitung. MM» IN W Eine kaiserliche kabineltsorder Se. Majestät der Kaiser hat folgende Aller höchste Kabinettsorder erlassen: Ich beauftrage Sie heute, au dem Tage, an dem vor 100 Jahren der verewigte Fürst Bismarck geboren wurde, an dessen Denkmal ans dem Königsplatze zu Berlin im Namen Meines Heeres und Meiner Marine gemein sam einen Kranz niederzulegen. Ich will da durch deren unauslöschlichen Dank für die unsterblichen Verdienste des großen Kanzlers in der festen Zuversicht Ausdruck verleihen, daß der Allmächtige auch ferner uns wider alle das Vaterland jetzt bedrohende Feinde schirmen und schützend seine Hand halten werde über dem Lebenswerk des großen Kaisers und seines Getreuen, dem die heutige Feier gilt. Großes Hauptquartier, den 1. April 1916. Wilhelm. — An den stellvertretenden Kriegs minister und an den Stellvertreter des Staats sekretärs des Reichsmarineamtes. (Nichtamt lich. W. T. B.) Englischer Dampfer torpediert London, 1. April. Reutermeldung.) Aus Glasgow wird gemeldet, daß der Dampfer Crown vf castle auf der Höhe der Scilly-Jnseln torpe diert wurde. Ein weiteres englisches Linienschiff vernichtet Aus Mythilene wird nach Athen gemeldet, daß das Linienschiff „Lord Nelson", das wegen schwerer Beschädigungen in dem Seegefechte von: 19. März innerhalb der Dardanellen aufgelaufen war, jetzt infolge furchtbaren Sturmes und durch das Feuer der Türken vernichtet wurde. Die Engländer verheimlichen den Verlust. — „Lord Nelson" war ein Schiff von 19000 Tonnen Wasserverdrängung. Es war 1906 vom Stapel gelaufen und verfügte über 19 Seemeilen Ge schwindigkeit. Seine Besatzung bestand ans 860 Mann. Das eiserne kreuz Seitdem der Gottmensch Jesus Christus e»u Kreuze gestorben, ist das Kreuz ein Ehrenzeichen geworden. Christus hat es ans dem Abgründe der Schmach geholt, und das Christentum hat es ans seine Türme gestellt. Ta grüßt es und grünt es in steter Hoffnung hinein in die Welt. Da empfängt es den Gegengruß christlicher Seelen: „Sei heil'ges Kreuz gegrüßt." Dasselbe Sinnbild hat das christgläubige Vaterland in Ehren ausgenommen. In der eisernen Zeit 1813, 1870 und 1914 ist das eiserne Kreuz das Zeichen der Zeit, der Weiser des Weges, der Orden der Ehre geworden. Nicht von Gold und Geld spricht das eiserne Kreuz, in spartanischer, in alt- christlicher Einfachheit und Strenge redet es von Werten, die in den Jahren des Friedens nur zu leicht in der Schätzung sinken: von Mut und Energie, von scharfem, festem .Insassen, wie die Pflugschar den Erdboden anfaßt und anfwühlt. In einer gewissen eintönigen Sprache singt es den „enntus kirmns": Ich will, ich muß, ich kann. Es liegt auf deni ersten Blick und dem ersten Ton etwas Kaltes, fast Herzloses in dem eisernen Kreuz, etwasUncrbittliches von dem alle Einwände und Entschuldigungen abprallen mit der metallenen Antwort: Du mußt. In der christlichen Rede erscheint das Kreuz oft mit dem Eigenschaftswort „schwer". Zinn legt die kriegerische Zeit darauf noch die Gewichte von Eisen und zeigt uns das eiserne Kreuz. Müssen wir nicht fallen unter dieser Last, fallen und nicht wieder anfstehcn? Jin Kreuze schlägt die Liebe Ehristi, im Eisen die Liebe des Vaterlandes. Es gibt keinen anderen Weg ins Land des Friedens als Kreuz und Eisen. Kreuz und Eisen sind eine Notwendigkeit. Ten deutschen Christen, die Um weg suchen wollten, würde überall das Kreuz und das Eisen wie eine Schranke vorgehalten: Zurück ans den engen, schmalen, den eisernen Krenzespfad der heiligen Pflicht. Der „cni'ii,i8 Cbrmtl" hängt am Kreuze, und der „ear,nm pntriac-, der Leib des Vaterlandes", scheint angeschmiedet an das Eisen. Nun sehen wir kaum noch Kreuz und Eisen. Unsere Blicke treffen nur Christus und das Vaterland, daran heften sie mit unverrückbarem Sinn. Cbristns am Kreuze, das Vaterland in eiserner Not — wer ein Herz hat, erklimmt alle Mauern, nimmt alle Hindernisse, stürmt alle Brücken, jagt hinauf alle Berge, bis er auf dem heiligen von Golgatha ist, bei seinem Herrn und Heiland und hin znm Vaterlande, an seine Seite Mann für Mann in eiserner Zucht und Ent schlossenheit. Was fragt er nach Eisen, da er selber Eise» geworden? Wie alle Pulse in »ns lebensfrisch und arbeitsfroh schla gen! Geheime Türen springen ans, verschlossene Poren öffnen sich, schlaffe Sehnen werden stark und wie flüssigen Mut trinkt und atmet die Brust der Freiheit Luft. Es liegen Gnaden in dem Kreuze, Kräfte in dem Eisen, die einmal entbunden, den Hinmiel greifen können. Kein Wort mehr von deni schweren Kreuz und dein schwarzen Eisen. Liebe und Leben haben alles überwunden. In dem Zeichen von Kreuz und dem Zeichen von Eisen haben sie gesiegt, die es gläubig und mutig ergriffen. Wohlgetan, Kreuz und Eisen und das eiserne Kreuz als Bild und Schild, als Orden und Ehrenzeichen ans der Brust zu tragen. Die Ueberwinder bilden eine heilige Ritter schaft: Kreuzritter und Ritter des eisernen Kreuzes. Der stille, vornehme Glanz, der in den Worten: Christus und christliches Vaterland liegt, fällt ans die Heldenschar; möchte sie immer bleiben in der ersten Liebe und dem lebendigen Glauben! In eiserner Zeit kniet am heiligen Karfreitag das deutsche Vaterland vor dem Kreuze auf Golgatha. Christus hat ausgclitten, das Vaterland leidet — wie lange noch? Herr, tu nur ein einziges Mal deine Lippen auf, künde uns die Zukunft, laß uns etwas schauen von dem, was dein Gottesauge sieht. Keine Antwort. Nur das Wehen des Windes, das Sickern des Blutes und das Weinen einer Mutter. Keine Antwort. Aber am dritten Tage, nach den, ersten Jahrhundert, nach dem ersten und zweiten Jahr- tausend eine Antwort, eine Antwort so klar wie das „Vater unser", so wahr wie der Vater da droben: „In erneo srrlim, im Kreuze ist Heil", ist Sieg und Segen. Mag eisern die Zeit, eisern die Not, eisern das Kreuz sein — in erneu « « ^ ' 7 ' I« I ' ! — ' V- - - » .— » .1«— . .. i /äex. ll. !MIIer k). 5. Amerika promoviert für 2sbnbeilk»mte uns ^alinersat:: svmnr Nünzer Irülicr VVallstmLe 25 t-ernspr. I92I4 l-alirstulil » > > >- Der österreichisch ungarische Tagesbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird vcrlautbart den 31. März 1915: An der Front in den Ostbcskidcn ist der Tag ruhiger verlaufen. I» den östlich anschließenden Abschnitten dauern dir Kämpfe fort. Aus den Höhen nördlich Cisna und nordöstlich Knlnica wurden abermals mchqcrc russische Sturmangriffe, die der Feind »och nachts wiederholte, ab geschlagen. Auch nördlich des Uszvtcr Passes scheiterten Nachtangriffe des Feindes unter schweren Verlusten. Weitere 19W Man» Gefangene wurden eingcbracht. An allen übrigen Fronten hat sich nichts Wesentliches ereignet. Es fanden nur Artillcrickämpfe statt. Seit dem 1. März wnrde» in Summa 183 Offiziere, 39 942 Mann des Feindes gefangen, 68 Maschinengewehre erobert. Ter Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. C i s n a liegt auf der Höhe des Karpathenkammes, un gefähr 20 Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt, südlich von Przemysl. Zum Bisinarckgcdcnktagc B e r l i ii, 1, April. Sämtliche Blätter bringen Artikel znm Bismarcktage. Die „Vossische Zeit u n g" schreibt: Tie Soge erzählt vom Cid, daß noch seine Leiche seine Heere znm Siege führte. So wird auch Bismarck dem deutschen Volke ein solcher Führer sein zu Sieg, zu Glanz und neuer Blüte. Im „Berliner Tageblatt" jagt Harms: Bis marck war einer von den Ileberlebensgroßen, in denen der Geist unserer Geschichte Fleisch und Blut geworden zu sein schien. Wir wollen ihn heute segnen als den ersten Er» füller deutscher Sehnsucht, als den klugen Behüter gemein deutscher Zukunft. Ten Männern, die im blutigen Ringen den Fortbestand des Bismarckschcn Lebenswerkes zu er halten haben werden, wollen wir wünschen, daß sie seines Geistes Hauch verspüren und in entscheidender Stunde das tun, was sie verantworten können vor dem Kapitel deutscher Vergangenheit, worüber unser größter Staatsmann in den letzten hundert Jahren mit eigener Hand den Namen Bis marck geschrieben hat. Hamburg, 31. März. (Nichtamtlich.) Zur Ge denkfeier des 100. Geburtstages Bismarcks trafen heute die Rektoren aller deutschen Universitäten in Friedrichsruh ein. In der Gruftkapelle angclangt, legte der Rektor der Uni- vcrsität Halle Prof. Dr. Gntzmer ein gewaltiges Lorbeer gewinde am Sarkophage nieder. Auch etwa 20 Vertreter vom Kreisausschnß und Kreistage des Herzogtums Lauen- lmrg legten einen Lorbccrkranz in der Gruftkapelle nieder. Ter Zentralausschuß der Hamburger Bürgervereine ver anstaltete am Grabe des Altreichskanzlers eine erhebende Feier. Am Abend wurde das Hamburger Bismarckdenkmal erleuchtet. Die Kapelle des Ersatz-Jnfanterie-Regiments Nr. 76 spielte patriotische Lieder. Deutsche Krirgskartc Bertin, 31. März. Die bekannte, vom Zentral komitee vom Roten Kreuz auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers herausgcgebene „Deutsche Kriegskarte 1914" mit dem Bild und den bedeutungsvollen Worten Sr. Majestät: „Ich kenne keine Parteien mehr, kenne nur noch Deutsche" soll in Zukunft, vielfachen Wünschen entsprechend und um sic weitesten Kreisen zugänglich zu machen, an alle Vereini gungen vom Noten Kreuz, an alle gemeinnützigen Vereine. Behörden, Schulen usw. bei Entnahme von mindestens 100 Stück zum Preise von 3^. Pfg. für das Stück abgegeben werden. Bestellungen sind an das Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz (Abteilung Hb) Ber lin 5V. 66, Leipziger Straße 3, Herrenhaus, z» richten, welches die Zusendung durch die Rotophot-Aktiengcscllschast. Berlin 68, Alexandrincnstraßc 110, gegen Nachnahme veranlassen wird. Ans gleichen Gründen soll vom 1. April 1916 ab diese Karte mit cingestempeltcr Marke bei allen Reichspostänitern auch einzeln für 10 Pfg. verkauft werden. — Der Gesamterlös fließt — nach Abzug der Herstellungs-