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— Sächsische BolkSzeituug — Seite 4 — Ein edles Frauenleben (20. Fortjetzung) „Jch kenne die Geschichte eures Hauses." fuhr Endre ,o>t. „soll sich das Geschick deines Ahnherrn Zug für Zug au dir erfüllen?" „Zug für Zug?" unterbrach ihn Geza bitter auflachend, „du irrst, der Schluß ist anders. Das Mädchen, daS er liebte, wurde sein Weib, sie . . . sie will meines nicht merden." „Will nicht, will nicht? Hast du sie denn schon gefragt?" „Ich erklärte mich ihr in jener Nacht, als wir von euch deimsuhren," begann Geza leise, „ich sagte ihr, was die rffppe spricht, wenn das Herz zum Zerspringen voll ist. Sie war entrüstet, sie sagte mir kalte, harte Worte, sie nahm mir die Hossnung, je meine Gefühle zu teilen, da faßte mich ein rasender Schmerz, alle bösen Dämonen erwachten in ,»einer Brust, ich wollte sie. mich und alle töten, schlug wie wahnsinnig ans die Pserde loS und hielt nicht eher an, als bio der Wagen stürzte und sie halb zerschmettert unter den Trümmern lag." „Großer Gott!" rief der Major entsetzt, „du hast mit Mncht das Unglück herbeigeführt?" „Wenn im Wahnsinn Absicht liegen kann . . . dann ja." „L, du bisr ei» fürchterlicher Mensch," sagte Palfy, und iein Gesicht rötete sich in zorniger Aufregung. „Doch nein, nein, das ist ja ganz unmöglich, so weit kan» sich ein ge sitteter Mensch, ein Edelmann nicht vergessen! Sie müßte dich ja verachten, verabscheuen, und ich habe nichts davon i» ihrem Benehmen bemerkt." „Sie . . . o Gott," sagte Geza, und fast ein Ausdruck von Andacht trat i» sein Gesicht. „Hast du denn einen Be- grin von ihrer Hochherzigkeit, ihrer stillen, reinen Größe? Bor Monaten zürnte sie mir, sie hatte Irmas Schicksal ge- l ört und wie ich mich dabei benommen. Als sic aber unten an der Böschung lag. unter den Rädern des Wagens, ein Opfer meiner Roheit, meiner..." erkannte vor Er regung nicht weiter spreche». „Sie vergab mir, als sie ineinen Jammer sah," fuhr er dann nach einer Weile fort, „sie beruhigte mich über ihren Zustand, während sie Schauer des Todes erschütterten. Mit welcher Selbstverleugnung ging sie heute für den Gegenstand hinweg, als ich sie um Verzeihung anflehte! Mit welcher Hochherzigkeit vermied sie alles und jedes, was es nur im Entferntesten berühren konnte. Weißt du jetzt, woraus die Hoffnungs- und Trost losigkeit meiner Lage entspringt? Nicht, daß Graf Geza Csillagi diesem bürgerlichen Mädchen seinen Namen nicht anbieten kann, sondern aus hem elenden Bewußtsein, daß ich ihrer nicht wert bin, daß ich es nicht verdiene, sie mein zu nennen." Endre hatte auf dieses Bekenntnis keine Antwort. Gegen einen Ausbruch seiner alten Leidenschaft, und wenn sie in welcher Gestalt immer erschienen, hätte er ankämpfen mögen, einem glühenden Ergüsse wäre er mit allen Mitteln gegenüber getreten, welche die langbewährte Freundschaft erlaubt: diese stille, fast demütige Liebe, welche im Bewußt sein des Unwertes wurzelte, erschien ihm so riesengroß, so gewaltig, daß sie ihn verstummen machte. Endre wußte, daß diese Neigung ans dem Herzen seines Freundes so wenig zn verdrängen war wie das Licht aus der Welt, wie der Atem aus der Menschenbrust. Graf Palsh war aus altem, hohen Geschlechte, er zählte zn den Edelsten des Landes, er war ein Aristokrat seiner Erscheinung, seinem Charakter nach, es gab nichts Ritter licheres als seine Gestalt, sein Benehmen, seine Gesinnung, er hatte aber auch ein freundlich sonniges Gemüt und dieses ließ nicht zn, daß seine Denkweise eine starre, einseitige ge worden war. Er begriff ein hohes Gefühl, konnte eine hohe Tat würdigen. Ein Gefühl, das eine solche Wandlung in einem Menschenherzen vorgebracht hatte, erschien ihm fast erhaben. Wie konnte man da mit dem gewöhnlichen Maße messen? Was Palfy tief bedauerte, war das Schicksal der Gräfin. Er kannte ihren stolzen, starren Sinn, die Uner- schütterlichkeit ihrer Grundsätze, er kannte das schwere Un- glück, das hinter ihr lag, ihm bangte vor der Zukunft. Wie würde die schwergeprüfte Frau diesen letzten Schlag, der ihr Einziges und alles betraf, ertragen? XVI. August war gekommen. In den ersten Tagen war es heiß und drückend. Die Hitze reifte die wogenden Getreide felder, sie überzog auch Bäume und Sträucher und das Gras der Wiesen mit einein gelblich-grünen Schimmer. Die Erntezeit begann, denn in der Karparthengegend, wo der Frühling spät beginnt und im April noch Nord stürme wüten, ist auch die Ernte viel später. Die Gräfin und Elisabeth waren im Parke. Graf Geza war vormittags nach Jablonka geritten und noch nicht zurück. Die Datka ging mit den Kindern spazieren, hatte aber die Weisung erhalten, sich nicht weit von dem Schlosse zu entfernen. Es hatte am Vormittage geregnet und die Luft war abgekühlt und von berauschenden Wohlgeruch erfüllt. Uuter dem majestätischen Geist eines Kastanienbanmes, der keinen Sonnenstrahl durchließ, saßen die Frauen. Die Gräfin hatte eine leichte Stickarbeit in den Händen und Elisabeth ein Buch vor sich, worin sie aber nicht las. Sie sprach von Leipzig und ihren dortigen Beziehungen, und die Gräfin rief alte Erinnerungen wach. „Fräulein Schmidt ist also sehr leidend?" fragte sie unter anderem. „Fast hinfällig. Das war auch die Ursache, daß sie die Anstalt aufgab. Nur der Geist ist von unverwüstlicher Frische und Klarheit." (Fortsetzung folgt.) Die Kriegsorganisation Dresdner Vereine, in der unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Majestät des Königs und unter dem Ehrenvorsitze Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg alle Kreise der Bevölkerung sich vereinigt haben, um zur Linderung der Kriegsnot in unserer Stadt beizutragen, bedarf zur Erfüllung dieser Aufgabe erheblicher weiterer Mittel. Sie veraustaltet deshalb Freitag den 5. und Sonnabend den 6. Mai dieses Jahres eme Harrssaininlung v kr t m v ff.' r ' s- - uuö wendet sich hiermit erneut an die Einwohner unserer Stadt mit der Bitte, dieses Liebeswerk wiederum durch freiwillige Geldspenden zu fördern, wie dies schon bisher in dankenswertester Opferwilligkeit gescheheil ist. Nriegsorgairisatisir Dresdner Vereine. Oberbürgermeister Blüher. M. Mm-Wr I. M.«. Mm. VM«. in u. obns Lensian, biv. kreise. — Tiilonisniieim k. ttontoristimi., 8otinsiäerinn. usw. 80 kk. tttgl. vresllsn-k., korlllttiuls. 11 keinpk. I2KZS Me M»jk mM 1Ä nur mit Nicodal I und II zu erreichen; lo Jahre Garantie für die mit Nicodal II behandelten Gegenstände. Die Nicodalbe- handlung ist verblüffend einfach. (Nach belügender Anleitung.) Me Zeit die dcslk W ÄllWW W diese« Zmmr. Weigel u.Zeeh, IlkMü.MnM. Bei Einsendung von Mk. 1.60 portofreie Zusendung snach auSwärtS. . .. In unssrsm VsrlsAS srsosiisn und ist von » > nn8 sowis von sirrtsiolisoüsn LuosiimndlunASn » I 2» bsmesisn: » Wl r - . - ö: ( -l - - in llvr krttliolisellsn Nokklrelie « nu vresäeu. LS kl : !sxon>s-8uck«lruclisrsi ?! II. n». I». N. I oi-ttOCs-N. - Nolb-InÄl-sü,! 4S 2u üen Xämpikn um Vöklllm orsosisint sosbsn: ^ Nil 1^00000 / In sinsm orr. 38X46 orn §rollsu Xg,rtsnbi1ds wsrdsn dis Osbists riwisosisn Dtsän im Osten und Illsur^ im Boston, Lonon im Horden und 8t. Nisiisl im 8üdon KS2sixt. Ois Larts ist kruksrordsntliosi rsiosi bssokriktst, der Grolls NsVstsb Aostattot dis ^VisdsrZg-bs sasilrsiosisr Linsslsisitsn wis Lüsion, Ossiökts usw. 2u dsm billiASn krsiss von disnt sis sowohl dsm ^situnzslsssr, wis dis OsbsrssndunA unssrsn I'sIdArausn I'rsuds bs- rsitsn wird. OsKvn VorsinssndunA des Ls- tra^s in Nnrlcsn lisksrn wir postkrsi. Lsi OsbsrmittlunK dss Lstraxss duresi?ost-2klsiI- sinrts (IGstsofisoüüonto llsip/i); Xr. 14797) sind 45 I'fA. sinLULklsitsn. 8sr»«!nS«l!>ilIs«l!!!gss!8.iii.d,ii. oi-ssäsn-ü. 16, llolbsinstfsSs 46. werden neu« u. angestrtckt von nur besten Garnen. Lager in Strumpf« waren u.Trtkotagen.»««!,. Strloicerei ron 0»lr. L6KI»i-, 8trumpbe»Iric.-^»tr„ vr,eilen, IlLuniliiS« 1«. ,, l ^ A.«!.». r-» n »- .ikttü »rn-ii. ni ..u nnc'l .4 '..-ii'reN! V. l:. fi.. 1r!N.k Bel<e kdcke«ke«de Dame wäre geneigt, einem durch lange Krankheit und Tod seiner Ehefrau in Not ge ratenen Witwer, Buchhalter mit 2 Kindern, ein Dar- tehn von M. 3VV.— zu gewähren? Spätere Ver heiratung erwünscht. Gefl. Off. erb. unt.II. X.40SL an die Geschäftsstelle d. Ztg. MWMllibt«. zründl. AuSb. auf 5 System. )onox. 7,50 M. Ausk. frei. landcls« «.gewerbliche fortbildttngs-Schule v. T8vI»ii7pIl«.Altmarkt1S Srexler gung von prima Maßstoff lüerler- meisle«- Vrs8llen-i.öbtsu, Kooustraüo ^ übsrnimwt w. ä. Lriogsr. lei. 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