Volltext Seite (XML)
Sonnabend den 4. April 1014 Sächsische AolkSzeitung >b. Die Uilterbilanj erhöht sich durch die Abschreibungen aon 303 293 (237320)M. und durch den vorjährigen Ver- stlsisaldo von 250587 M. auf 599304 M. Ir Mimos«, A. G. in Dresden. Die Generalversamm lung genehmigte laut Drahtmeldung unseres Dresdner Br- Mitarbeiters den Jahresabschluß 1913 und die Ausschüttung von 15 Proz. Dividende. Ebenso wurde das satzungsge.näß ausscheidende Aussichtsratsmitglied Tr. ff. Fruth wieder- gewählt. Nach Mitteilung der 'Verwaltung bracht das neue Geschäftsjahr eine Absatzsteigerung von 49 Proz. gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres. Il Protalbivwcrkr. A.-G. in Dresden. Die Gesell- schast, die zum Konzern der Vereinigten Fabriken photogr. Papiere in Dresden gehört, erzielte im Vorjahre einen Neingewinn von 3432 M.. nachdem 25 000 M. zur Ab schreibung auf Patentkonto gebracht worden sind. Vom Reingewinn werden 243 M. dem Reservefonds überwiesen und 2l89 M. aus neue Rechnung vorgetrage». Ir Ptanofortefabrik Gebr. Zimmermann, AG. in Leipzig. Der Streik bei der Leipziger Firma ist beendet, während in ScishennerSdorf eine Beilegung in den nächsten Tagen zu erwarten ist. Eine wesentlich) Storung des Be triebes ist, wie wir hören, nicht erfolgt. Das Unternehmen ist zw zeit normal beschäftigt !> Leipzig, 1. Avril. In der heutigen Anfsichtsrnts sipnn, der Per zellonfabrit' Franreuth Akt.-Öles, wurde be schlossen, der Generalversaininlnng die Verteilung einer Dividende von 1 Prozent (i»> Vorjahre o Prozent) vorzn- schlagen. Die Verwaltung glaubt, die Aussichten sür das lausende Fahr als recht befriedigend bezeichnen zu können. il Glrktrizitätkwrrk-BetrirbS-A.-G. in R.esn. Die im Vo.,ahre etwas zurückgebliebene Eaergieadgabe des Riesaer Werkes konnte 1913 wieder eine Zunahme erfahren, und zwar um mehr als 23 Proz. Bei den Gößwtzer Werken ist eine weitere Zunahme um 15 Proz. (20 Proz.) und bei den Schmöllner Werken eine solche von über 45 Proz. (37 Proz.) festzustellen. Nach 40220 M. (45 445 M.) Abschrei, bringen stehen 60 474 M. (59844 M.) Reingewinn zur Verfügung, woraus u. a. wieder 8 Pro«. Dividende ans das erhöhte Aktienkapital bet 5329 M. (6301 M.) Vortrag vorgelchlageu werden. I, Maschinenfabrik Kappel, A.-G. ln Chemnitz Das Unternehmen hat, wie die „Köln. Zig." mitteilt, wiederum neue Patente erhalten. Vor allem handelt cs sich um eine Verbesserung von Stickmaschtnen, die ein besonders hervor ragendes Erzeugnis Herstellen: das Vogtland hat darin größere Beschäftigung. In Tüllmaschinen ist auch eine Neuerung angebracht; der Tüllmaschinenbau geht auch weiter gut. Aus eine Erhöhung der im lc hteu Jahre von 27 Proz. auf 12 Prozent ermäßigten Dividende ist aber nicht zu rcchnen. ki Wnuderer-Werkc. A.-G. in Schönau bei Chemnitz. Das Unternehmen ist, wie die „Köln. Ztg " hört, im Klein- au o nobilbau ausgezeichnet beschäftigt. Auch die Nachfrage »ach Motorrädern ist sehr groß. Kunst, Wissenschaft und Vorträge — Dresden, -1. April. (N e s i d e n z t h e a t e r.) Die gestern erstmalig gegebene Operette „ Prinze ß Grell" von Willuer und Bodanzky, Mihsik von H. Reinhardt, hatte einen sehr schönen Erfolg. Das Buch ist ein bißchen mit dem „Walzertraum" verwandt, bringt aber zum Leid wesen des p. t. Publikums die Helden nicht zusammen. Schließlich ist das auch sein Fehler. Wenn nämlich zwei Menschen so nett geschildert werden, wie hier die Prinzessin und der Junker v. d. Aue, wenn sie an Jngendsrische, Tap ferkeit, Romantik und Lebenslust sich ergänze», dann er wartet man — in der Operette unbedingt —, daß sie sich kriegen. Wozu denn sonst der Lärm? Doch die sehr geschick ten Gibrettisten wollten es anders und haben sich — beim großen Publikum — damit nicht eiugeschmeichelt. Hübsche Stndentenszeiie» mit allen Reize», die die Alma uiater gebe» kann, waren ihnen schließlich die Hauptsache und „Stimmung" weht allenthalben. Besonders in der Musik. Reinhardt, dessen „Süßes Mädel" noch in bester Erinne rung ist, hält was auf sich. Er schrieb endlich wieder ein großes Finale im alte» Stil (1. Akt), wie man cs heute nur »och von« Hörensagen kennt. Wen» man auch östers^zutc Bekannte vorbeiflitzeu »sieht, unterhaltend sind seine Weisen immer. Die Wienerische Stimmung kommt in den Walzern „Nimm die Liebe nicht zu schwer" und „Es blühen Knospen über Nacht" zur Geltung, der Humor verschafft sich in dem Ziehharmonikaguartett (zweimal dacapo verlangt!), einem Marschiertest, einem allerliebste» Duett mit obligaten, Tanz ans der Tischplatte »sw. sein Recht, das Schönste aber sind eine Romanze („Draußen in, Wald, wo die Here haust") und die überaus gelungene», tlangprächtige» Sludeuten- chöre. De», Werte ward eine famose Wiedergabe zuteil. Direktor Witt hat den zweite» Akt („Lindenmiihle") wirk lich reizend inszeniert und die Dame» Grabih, Brill, Stei » e n , K attn e r , die Herren H e llwig , T n k - füll in den tragende» Rollen gaben ihr Bestes. — Znm Schluß der Abonnemeiilsaiso» sei noch gesagt, daß zwar die herausgebrachten Novitäten erheblich besser waren als in den Vorjahren, daß aber die schmerzlich erwarteten (und versprpochenen!) Neneinstndiernngen von Do» Eesar, Donna Juanita, Mikado usw. wieder ausgeblieben sind. Tie Abonnenten haben einsehnsüchtiges Verlange» danach und ihnen zn Liebe möchte man hoffen, daß nächstes Jahr anch gute, alte Werke aus dem Archiv geholt werde». Wer weiß, ob so manchen, verborgene» Schah nicht ein Pre mierenerfolg beschert sein würde! Zck. — Dresden, 2. April. Zu einer Henseltgedenkfeier gestaltete sich der Klavierabend unserer rühmlichst bekannten Prof. Laura Rappoldt-Kahrer. Die den Abend einleitenden Ee- denkworte Ernst VaulS brachtcn einen kurzen Lebenslauf HenseltS und beleuchteten Hensclt als Komponist, Klavierpädagoge, Lyriker und deutschen Meister. Bon Interesse war auch, was man von seiner Stellung zu Llszt. Chopin und Schumann Hölle. Ob Henselt mit Recht der „deutsche Chopin" genannt wird, möchte tch bezweifeln, so bedeutend sein Können und seine Verdienste sein mögen; seiner Auffassung über das Legato, die Pedalbehandlrng und den Anschlag (ob auch der Anwendung des Daumens?) muß man jedenfalls heute noch zustimmen. Wie sehr der Meister seine Schülerin Roppoldi- Kahrer schätzte, und wie hoch er sie verehrte, geht aus zahlreichen Briefen an letztere hervor. Ueber Nappoldi-KahrerS Kunst etwas zu sagen, hieße Eulen nach Athen tragen; nur soviel sei erwähnt, daß ihr der bravourmähtge, temperamentvolle Llszt Welt besser liegt als Henselt selbst. Warum läßt sich dle Künstlerin so selten hören? 5V. — Dresden, 3. April. Der Luder- und Duetten-Nbsnd von Wilheimine nid Hermann Nützle brachte einige genußreiche Stunden. Ob Wilhelmiue alte oder neue Komponisten singt, immer weiß sie mit ihrem prächtigen, vorzüglich geschulten und groß,» Organe zu fesseln und durch saubere Kantilene zu entzücken. Be glückten ihr die Werke PfitznerS, Strauß' und Wolfs. Hermann AüßleS weichem und schmiegsamen Organe lagen besonders günstig Schuberts Lieder, aber auch Plüddemann und Dräsecke wirkten bor- züglich. Vollendet waren die Duette. Daß Karl Pretzsch einer der besten Begleiter ist, weiß jedermunn. Paul Pfitzner begleitete seine eigenen Werke mit viel Geschick. 5V. -Konzerte. Arrangement und Eintrittskarten: A. Nies König!. Hof-Mustkalien-Handlung, Konzertdirektton u. Pianomagazin. (Inh. ft. Plötner), Seestraße 2l (Eingang Ringstraße). Montag, 8. April, >^8 Uhr. Franz Wagner (Klavier). Einziges Konzert. Palmengarien. Nr. 78 — Seite 0 Spiclplan der Theater in Dresden König!. Opernhaus Sonntag: Palmsonntags-Konzert. Serie Anfang >98 Uhr Vom 8 bis mit 11 April geschlossen. Köuigl. Schauspielhaus (Ostra.Allee) Tonntag: Faust, I. Teil. Anfang 8 Uhr. Vom 6. bis m!t 1t. April geschlossen. Albert-Theater Sonntag: Kammermusik. Ansang 8 Uhr. Montag: Der ungetreue Eckehart. Anfang 8 Uhr. Restdeuztheater Sonntag, nachm. >,94 Uhr: Die Fledermaus; abends 8 Uh^ Wie einst im Mai. Montag: Prinzeß Gretl. Anfang >/^8 Uhr. Zentraltheater Sorniag, nachm. ',93 Uhr und abrnds 8 Uhr: Der lic-.e Augustin. Montag: Der liebe Augustin. Anfang 8 Uhr. Zirkus Sarrasani Jeden Tag Vorstellung. Anfang »/zll Uhr. BarietvS V>l!vcia-Salon Anfang 8 Uhr. j Musenhalle Löbtau Ans. 8 Uh, KenigShof Strehlen Ans. 8 Uhr. j U.-T.-Ltchtsp.,WaisenhauSst 3-ii Spielpla« der Theater i« Leipzig Neues Theater. Sonntag: Parsifal. — AlteSTHeate, Sonntag: Die fünf Frankfurier. — Operetten. Theater. Sonntag: Schürzenmanüver. Schauspielhaus. Sonntag nrcbm. und abends: Nevetlle. Briefkasten Bansten. Das Sekretariat für envrrbSiäiige Frauen mw Mädchen in Dresden, Antonstraße 7, vermittelt gern solche Stelle». Milde Gaben Für St. Vonifatius tn Werdau gingc» ein: 3 uon den Söhnen des „Vaters Kolplng" in Oppeln, 2 vv» M. G. M. tn Reichenbach. ES dankt herzlichst Pfarrer Kicschenbauer. I, Marktpreise zu Kameuz am 2. April 1914 öO Kilo Kor» do. ne» . . . Weizen.... Gerste .... Hafer, alter. do. neuer, etdekorn . . artvffel» § — 7 -10 60 9 10 — 7 80 75 70 — — I, Marktpreise zu f>eu 50 Kilo ^ höchster Heu i Adrigster ^.,,..^1203) Schult ^ Maschine» «»«--> Erbsen 50 Kilo Eier Stück 7 H Löduu am 2. April 1911. P r o i - or. 3 ^ »0 19'- 15 l- 2 ! 80 2! 5» Eine Mandel Eier 1,15 Mark. ntedrigll, höchste. „Icdrtgs^ höchsur 4 ^ l s 4 , § i 4 Weizen inl. weiß Grütze . . 50 Lp; 20 22! - pr. 58 KA — — — Kartoffeln 50 . s, io! 2i4» do. gelb 68 , 8 30 9 - Butter. . 1 . 2 80 i 2! 80 do. neu 50 „ — — — Molkereibtr. 1 „ — — Roggen inl. 50 „ 6 25 7 25 Kneel(Kuör.)50 , — — — . - do. neuer 50 „ — — — Heidekorn 50 , — — Berste inl. 50 „ 8 8i! 7 90 Klee, rot. 60 , 85 M - do. auSl. 50 , — — Heu ... 50 „ 2 ko 8.- Hafer inl. 50 „ 8 20 7 — Stroh ft.-D. SO „ i 50 1 88 do. neuer 50 „ — — — — do.Masch.-Dr. . i — 1 l25 Biktoriaerbs.5o , 18 I 20 — Wetzenklele 60 „ 5 iO 5 k" Kocherbsen 80 „ . 9 50 10 50 NoggcnkleieöO „ Weizenmehl 50 , 5 11 50 58 5!!" I k 5,0 Wicken... 50 . 9 50 10 75 Noggenmehl50 „ 10 eo 12 j 50 Mais. . . 60 „ 8 76 j 10 75 Linsen . . 50 „ — — — > - Hirse... 50 „ 18 — i 20 — Bohnen . 50 „ — — UMliM Kr MMMliks MM M«ttwochs4-S,mitNuSuahmeder Feiertage,kriinfferstr. 4 ?