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Sonnabend den 4. April 1914 Sächsische Volkszeitung Nr 78 — Seite 13 Oesterreichische Politik Im Völkerstaat Oesterreich-Ungarn ist eS nicht leicht, einheitliche und kontinuierliche Politik zu treiben. Aus wärtige und innere Schwierigkeiten, die zu beseitigen und zu überwinden den leitenden Männern in der Donaumon archie nicht inuuer gelingt. Da Oesterreich-Ungarn und Deutschland natürliche Verbündete sind, kann es uns nicht einerlei sein, wie sich in der uns verbündeten Monarchie die Verhältnisse entwickeln. Die Wehrfähigkeit Oesterreich- Ungarns gibt heute zu Besorgnissen keinen Anlaß mehr, da jetzt durch kaiserliche Verordnung die Erweiterung der Heeresrüstung durchgeführt ist. Nicht gleich befriedigend ist ein Ueberblick über die Ausgleichsbestrebungen, die in dem Völkerstaat zur Herbeiführung eines erträglichen und ge sicherten Zustandes vonnöten sind. Die kroatischen und rumänischen, die volnisch-ruthenischen und die deutsch tschechischen Fragen sind noch ungelöste Probleme, dis vor allem auch die auswärtige Politik Oesterreich-UngarnS er schwere». Und gerade in Oesterreich-Ungarn hängt mehr denn anderswo eine glatte Führung innerpolitischer Ge schäfte von der Leitung der auswärtigen Politik ab. Am aku testen ist augenblicklich Wohl die ungarisch-rumänische Frage, die dadurch noch eine besondere Betonung erhält, daß der rumänische Kronprinzensohn einer Zarentochter die Hand zum Ehebunde reichen wird. Es kann keinem Zweifel un- tierliegen, daß die den Rumänen unfreundliche magyarische Politik während des Balkaukrieges wesentlich dazu beigc- tragen hat, die Beziehungen Rumäniens zu Oesterreich. Ungarn zu verschlechtern und wenn jetzt Kaiser Wilhelm während seines Besuches in Wien dem ungarischen Minister präsidenten Grafen Tisza eine einstündige Unterredung ge währt hat, so kann mit Gewißheit angenommen werden, daß die rumänische Frage den Hauptgegenstand dimer Un terredung gebildet hat. Von der Stellung Rumäniens zum Dreibünde oder zu Mächten des Dreiverbandes wird in Zukunft gar viel abhüngen, denn auf dem Balkan nimmt Rumänien heute zweifellos die Vormachtstellung ein. Bei den wenig dreibundfreundlichen Aeußcrnngen, die im un garischen Abgeordnetenhause jüngst erst die magyarische Opposition hat laut werden lassen, muß es vor allem ein Bestreben der Staatsmänner und Budapest und Wien sein, Klarheit zu schaffen über die Bahnen, die die auswärtige Politik der Donaumonarchie wandeln sott. In Wien hat man schon lange erkannt, daß die Behandlung, wie sie den Rumänen, die in der beträchtlichen Zahl von 31/2 Millionen in Ungarn leben, durch die magyarische Negierung zuteil wird, durchaus verfehlt ist und nur geeignet sein kann, die ungarischen Rumänen immer mehr zu ihren Stammesbrü- deru in Rumänien hinzutreiben und das Mutterland gegen Oesterreich-Ungarn eiuzuuehmen. Auch Mas Tisza hat diese Gefahr erkannt und darum auch den ernsten Versuch gemacht, mit den Rumänen Ungarns einen Ausgleich zu schließe», der ihre Interessen befriedigen sollte. Den Nu- m-mcm /singen jedoch die Zugeständnisse, die Graf Tisza an ihre nationalen Forderungen zu machen bereit war, nicht weit genug und darum sind die ungarisch-rumänischen Ver handlungen schon seit einiger Zeit gescheitert, ohne das; er neut der Versuch gemacht worden wäre, auf anderer Grund- lag«' zu einer Verständigung zu gelangen. Im Interesse der Donaumonarchie und auch im Interesse des Dreibundes scheint es jedoch unerläßlich, das; zwischen der magyarischen Regierung und den ungarischen Rumänen auf irgend eine Art ein Allsgleich geschaffen wird, damit die Rumänen in Ungarn Heimatfreude zu empfinden beginnen. Das Atten tat in Dcbreczin, das noch in frischer Erinnerung ist, sollte die leitenden Männer in Pest den Wünschen der Wiener Zen- t>ale zugänglicher machen und sie daran erinnern, daß Na- tionalitäteuhader für jeden Staat ein Zersetzungskeim ist. Ein Bölkerstaat, wie es der österreichische ist, kann nur daun bestehen und nach innen und außen gefestigt werden, wenn jedem seiner Völker nationale Rechte zugestanden, aber auch Beschränkungen anferlegt werden, die es daran hindern, sich in ihm ohne Rücksichten auf die anderen auszuleben, wie eS die Ungarn zu tun geneigt sind. Der Jahresbericht des Vereins für Sächsische Volkskunde ist soeben erschienen. Er ist von dem unermüdlichen Vereins- Vorsitzenden Herrn Hofrat Professor O. Scyffert bearbeitet und hebt hervor, daß die Mitgliederzahl auch im letzten Geschäftsjahre wieder ganz bedeutend gewachsen ist. Am 3l. Januar 1913 zählte der Verein 3333 Mitglieder. Vor- storbeu und ausgetreten sind im Jahre 1913 insgesamt 56 Mitglieder, denen 379 Neueintritte gegcnübcrstchen. Hierzu kommen noch -13 Städte und eine Gemeinde, so daß sich der Bestand am 31. Januar 1914 auf rund 3799 Mit- glieder belief. Der Bericht dankt den Ortsgruppenpflegern und allen denen, die an der Werbetätigkeit beteiligt waren. Unter den Verstorbenen beklagt der Verein auch den lang jährigen Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden Herrn Generalmajor Freiherrn v. Friesen. Der Bericht enthält ferner noch ausführliche Mitteilungen über die Eröffnung des Landesmnseums für Sächsische Volkskunst sowie zahl reiche Berichte der Ortsgruppenpfleger und Abteilungs leiter. Von besonderem Interesse sind noch die Mitteilungen über die 17. Hauptversammlung des Vereins in Dresden, über die Tätigkeit der Archiv- und BibliöthckSverwaltnng sowie der Museumsbericht, der nochmals ausführlich auf die Eröffnung des Museums für Volkskunde znrückkommt. Die Einnahmen, die im Haushaltplan für die Dauer eines Jahres eingestellt waren, sind schon jetzt bedeutend über schritten. Insbesondere haben sich die billigen Eintritts gelder bewährt und zahlreiche Studierende haben male rische, zeichnerische und wissenschaftliche Aufnahmen gemacht. Die Nachmittage Mittwochs und Sonnabends wurden be- sonders von Kindern und Schulklassen unter Führung ihrer Lehrer benutzt. Ist doch die Sammlung nicht nur eine wesentliche Bereicherung für den Heimatunterricht, sondern auch für den Zeichenunterricht. Zahlreiche Führungen für Vereine usw. wurden von den Herren Hofrat Professor Seyffert und Oberlehrer Bürckner unternommen. Das Fehlen eines volkstümlich gehaltenen Kataloges macht sich leider bemerkbar, da mancher Gegenstand dem Besucher unerklärlich bleibt, weil oft alte Sitten und Gebräuche mit ihm verbunden sind. Auf Veranlassung der Museums- leitung hatte der Kunstausschuß in der Weihnachtszeit Dresdner Lehrer veranlaßt, eine Ausstellung geschmückter Ehristbäuine, Pyramiden, Christbaumschmuck usw. zu ver anstalten. In den Dienst der guten Sache hatten sich die Herren Richard Bürckner, Adolf Grafe, Kurt Janetz, Max Nitzsche und aul Walther gestellt. Von dieser Veranstaltung ist manche Anregung in die Familien getragen worden, da sie außerordentlich gut besucht war. Eine geplante Aus stellung von Ostereiern konnte leider nicht zustande kom men, weshalb die Verwirklichung der Idee auf ein Jahr hinausgeschoben worden ist. Das Bemalen der Ostereier ist bekanntlich eine gute volkstümliche Sitte. Die baulichen Einrichtungen des Gebäudes für das Museum sind zweck- entsprechend ausgestaltet worden. Unter den Ankäufen für das Museum ist die Sammlung von historischen Puppen aus dem Besitze der Frau Oberamtsrichter Schneider-Leipzig in erster Linie zu erwähnen. Unter den Schenkungen ist das Vermächtnis des Herrn Professor Dr. Petermann- Dresden, ein Marionettentheater aus dem Jahre 1815, be sonders bemerkenswert. In seiner liebevollen Herstellung ist es wohl mit das köstlichste, das das Museum anfznweisen hat. Der Bericht dankt besonders den Mitgliedern des Museumscmsschusses, den Vertretern der Stadt Dresden, den Herren Stadtrat Tr. Mattstes und Stadtverordneten vizevorsteher Hofrat Holst, Professor Dr. Berling, Oberst leutnant z. D. v. Grünenwald, Professor Dr. Pank Schu mann, Major z. D. Goetze und Bankdirektor Jauch. — An dem Wettbewerb der höheren Lehranstalten Sachsens hatten sich 18 höhere Schulen mit über 299 Zeichnungen und einer Anzahl von Modellen beteiligt. Anerkennungen erhielten das Katholische Lehrerseminar Bautzen, die Königlichen Lehrerseminare Bantzen, Grimma, Plauen i. V. und Stoll- berg, das Fürstlich Schönburgische Lehrerseminar Walden burg, das König-Georg-Gymnasinm Dresden, das Gym nasium Albertinum Freiberg, das Thomas-Gymnasium Leipzig, die Realgymnasien Treikönigssclmle Dresden, so wie Glauchau und Plauen i. V. und die Realschule Oschatz. Auch unter den Schülern der Königlichen Bau- und Kunst gewerbeschulen war diesmal wieder ein Wettbewerb ver anstaltet worden, an dem sich 91 Schüler mit 323 Nummern beteiligt hatten. Mit Mitteilungen über das Flur- und Forstortsiiamensamnieln sowie über die Sammlung von Inschriften und Sinnsprücheu schließt der Bericht. Die Museumskasse schließt in Einnahme und Ausgabe mit 33 376,96 Mark und die Vereinskasse in Einnahme und Ausgabe mit 12 819,37 Mark ab. Goethes Faust im königlichen Hostheater in Dresden — Dresden, 1. April. Goethes „Faust" in neuer Einstudierung im Königlichen Schauspielhaus (5. April). Die allgemeinen Grundsätze der Erneuerung der Klassiker- Vorstellung, die die künstlerische Leitung des Königlichen Schauspielhauses in dramaturgischer und szenischer Hinsicht seit Jahren verfolgt, sind nun in eingehender Vorbereitung mit der Regie und den an der äußeren Gestaltung beteilig ten Kräften auch auf Goethes „Faust" angewandt worden. In dieser neuen Gestaltung wird das Werk zum ersten Male am kommenden Sonntag den 5. April aufgeführt werden und zwar in einer Vollständigkeit, wie cs bisher noch nicht der Fall war. Im Text wurden natnrgemäs; heute wie früher die notwendigen umfänglichen Kürzungen Porgenom- mcn. Es ist aber doch nun möglich geworden, fast durch- geheuds für jene Szene den besonderen von Goethe gedach ten Schauplatz aufznbauen und so das eigentliche szenische Gefüge des Werkes unangetastet zu lassen. Die Vorstellung beginnt mit dem „Prolog im Himmel", für den der neue Kuppelhorizont deu denkbar günstigsten szenischen Schau platz abgibt. Auf die üblichen „himmlischen Herscharen" ist verzichtet worden nnd der weite, von strahlendem Lichte durchflutete Himmelsraum wird nur von den drei Erz engeln beherrscht. Diese werden (in strenger Stilisierung) zum ersten Male von männlichen Darstellern verkörpert. Für alle weiteren Szenen ist der Grundsatz einer maßvollen und vereinfachenden realistischen Gestaltung angewandt und dnrchgeführt worden und im Gegensatz zu anderen (aus wärtigen) Versuchen eine Vermischung von realistischen und stilisierenden Prinzipien streng permieden worden. Für Einzelnes, in der Gestaltung des Studierzimmers und der Hexenküche sind Bilder der Dresdner Galerie, die Goethe bekannt waren, wie das Wyksche Gemälde der Ehimisten- offizin und das eines Meisters H. B. (Geisterbanner mit offenem Folianten, Mcerkater, Kätzchen, Hexe usw.) und anderes mehr mitbenutzt worden. Beim Osterspaziergang wurde auf den theatralischen Effekt der Wandeldekoration verzichtet. Da aber der gewöhnlich gewählte gemeinsame Schauplatz für die beiden von Goethe besonders gedachten Szenen immer etwas Gezwungenes an sich hat, so tritt nach der „Szene vor dem Tor" eine Verwandlung ein nnd der weitere Verlauf des „Spaziergangs" spielt sich vor einer besonderen Dekoration („Vor der Linde") ab. Bei „Fausts Traum" („Schwindet ihr dunklen Wölbungen") wird von den früher üblichen projizierten Bildern arkadischen Lebens abgesehen und die Wirkung nur durch die Situation und die begleitende Musik erstrebt. Die „Gretchen-Tragödie" beginnt nicht, wie es früher üblich war, mit dem belebten Bild vor der Kirche, sondern mit einer Seitengasse, in der Faust das aus der Beichte (nicht dem allgemeinen Gottes dienst) kommende Gretchen zum ersten Male anspricht. Die Szene „Spaziergang" („Bei aller verschmähten Liebe") wird auf dem Wall der Stadtmauer gespielt. Die Szene „Wald und Höhle", über deren Stellung im Verlaufe des Gedichtes sich die Goetheforschung immer noch nicht geeinigt hat, bleibt an der Stelle, wie es in der ersten Gesamtaus gabe vorgeschrieben ist. Für die kurze Szene „Gretchen am Spinnrad", die vielfach in den Garten verlegt wird, tritt als einzig natürlicher Schauplatz Gretchens Stube ein. Die drei Szenen, mit denen der 5. April beginnt, hoben gleich falls ihre besonderen Schauplätze: Am Brunnen, Zwinger (die Mater dolorosa in einer Nische der Stadtmauer) und vor Gretchens Hans (Valentinszene). Auch hier ist von der beliebten Znsammenziehung der drei Szenen auf einem Schauplatz abgesehen worden. Bei der Domszene ist der Grundsatz szenischer Vereinfachung am strengsten durchge führt. Ein paar Strebepfeiler und Gewölberippen deuten den Schauplatz an. Alles übrige der szenischen Wirkung wird durch die Beleuchtung erstrebt. Zum ersten Male wird nun auch die früher hier fehlende „Walpurgisnacht" dargestellt. Es ist hier aber weniger auf die Vollständig keit des Textes Wert gelegt worden. Nur eine Impression in raschestem Verlauf soll von dieser Szene wilder Sinn- lichkeit, die für Fausts Entwickelung notwendig ist, gegeben werden. Die Szene „Trüber Tag, Feld" durfte nicht fehlen. Sie leitet mit Weglassung der undarstellbaren (nur sechs Zeilen umfassenden) Szene „Nacht, offen Feld, Faust und Mephisto auf schwarzen Pferden dahersausend" zur Schluß szene, dem Kerker, über. — Was die Musik anbetrifft, so hat man sich nickst entschließen können, eine der bekannten Fanstmusiken, die wie die früher beliebten Lassensche oder die neueren von Bungert und Weingartner, großes Or chester erfordern und die reine Entwickelung der Dichtung schwer belasten, zu wählen. Es ist deshalb eine besondere Musik von Karl Pembaur, die sich der allgemeinen Idee der Neuinszenierung anpaßt, komopniert worden, die hinter der Szene ausgeführt wird. Auch die einzelnen Lieder und Gesänge sind von Pembaur komponiert. Nur für Gretchens Romanze („Es war ein König in Thule") ist die volkstüm liche Komposition Zelters, die aus der Goethezcit (1812) stammt, beibehalten worden. — Tie Kostüme sind, abwei chend von der früheren Ausstattung, in gotisierenden For men gehalten. Maßgebend war die Zeit vom Ende des 16. zum Anfang des 16. Jahrhunderts, die Ucbergangszeit von der Gotik zur Renaissance. Dem ersten Teil des „Faust' soll in der nächsten Spielzeit der zweite Teil des Gedichtes in neuer Inszenierung folgen. Albaniens neue Kinderkrankheiten Ist die Geburt des albanischen Staates eine schwere gewesen, so sind seine Kinderkrankheiten nickst minder ge fährlicher Art. Die Sache ist leicht erklärlich. Bisher hielten die Albaner nur gegen die äußeren Feinde zu sammen, nach innen lebten sie nach altem Brauch. Jetzt wurden sie ein Staat, der in der europäischen Staaten- samilien seinen Platz behaupten resp. einnehmen soll. Die Staaten sagen: Vertrage dich nach außen und innen, uni) du hast einen guten Teil deiner Aufgabe erfüllt. Avec keinem der im Verlause des verflossenen Jahrhunderts ge bildeten Staaten wurde die Aufgabe so schwer gemacht wie Albanien. Der neue albanische Staat ist von lauter nicht nur politisch, sondern auch nationalfeindlichen Nachbar staaten umgeben. Von den Großmächten sind ibm wirklick' nur zwei aufrichtig gewogen. Das arme Land, das bisher schleckst nnd recht von der Pforte ansgehalten wurde, soll nun mit einem Male für seine Bedürfnisse selbst auf- kommen. Man hat dem Volke einen Herrscher mit einem Titel gegeben, den es als eine Degradation betrachtet. Trotzdem der Herrscher bei seiner Ankunft herzlich empfangen wurde, war schon störend, das; er offiziell von den auswärtigen Vertretungen nickst als König begrüßt wurde. Weit störender ist aber, daß man ihn bindert, gegen llnbotmäßigkeiteu als Souverän auftreten zu können. Mau müßte ihm die Mittel geben, im Norden und im Süden Ordnung zu schaffen. Er »ms; eine Armee haben, an deren Spitze er sich Gehorsam erzwingt. Und was nickt mit der Armee geht, müssen seine Signatarmächte erzwingen. Daß rasch etwas zur Unterdrückung des Aisist indes im Süden und zur Beruhigung deS Norden? geschieht, ist eine absolute Staatsnotwendigkeit Albaniens, denn sonst kann der neue Staat nickst einmal seine eigenen Hilfsmittel ent wickeln. An Zöllen und Stenern sind in den letzten zwei Monaten kaum 399 999 Kronen (die Rechnung gestbietzt in ital. Lira) eingegangen. Allessio ist dabei nickst inbegrisien. Die Verwaltung Essad Paschas ist die Recknnngslegung noch schuldig. Essad Pascha als Kriegsnnnister verlangt aber eine Feldarmee von 25 999 Mann, die er sofort haben kann, wenn er die Mittel zn ihrer Ausrüstung und Erhaltung hat. Das ist der Stein des Anstoßes. Da sagen wieder andere, wenn man dem Essad Pascha eine aktionsfäbige Armee in die Hand gibt, werde er dem Fürsten (König) seine Bedingungen diktieren, denn die Armee werde nur Essad Pascha als dem obersten Kriegsherrn folgen: eS muß gesagt werden, das; Essad Pascha bisher durch uicksts dor- getan hat, daß er ein illoyales Spiel treibt. Auch hätte ein solches absolut keine Aussicht auf Erfolg, denn es würde ihn den Großmächten gegenüber in ein sehr schlechte? Lickst stellen. Er wäre dann abgetan. Essad Pascha wird seine Armee wahrscheinlich be kommen, aber gegen wen sie marschieren wird, dürfte wohl erst die Zukunft zeigen. Und wie es in Durazzo geht? Der Herrscher und Ge mahlin sind da. und wenn es die Kommunikationsverhält nisse gestatten würden, batten sie wahrscheinlich schon die weitere Umgebung der Hauptstadt kennen lernen. Für die Frauenwelt dürfte von Interesse sein, daß die Herrscherin sich als impulsiver erweist als ilir Gemahl. Ob das de Dynastie immer nützen wird? Vermischtes V Beschränkung des S c e r 0 b b e n f a n g e s in Rußland. Der russische Neicksrat hat die Gesetzvorlage über die Beschränkungen des Seebiber- und Seerobben fanges in der endgültigen Fassung der Duma angenommen, nachdem sie vorher seitens der Ausgleichskommission de? NeichSrates und der Reichsduma geprüft worden war