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Nr.LVS L». Jahrg. Freitag, 30. Juli 182» fferusprech«» LtSSV Postscherkkonto: Leipzig Nr. 14707 vcziigsprets! ViertetjiihrUch i„ der GeschiistSstelle oder vo» der PoN abgeholt Slndgabe 4 mit Muslr. Beilage 10.8«/e Ausgabe » ».48^. In Dresden und ganz Deutschland frei Hans Ausgabe 4 4N.«8 N»sgabe « — Die sächsische BolkSzeitung erscheini an alle» Wochentagen nachm. — Sprechstunde der Redaklioin 11 bis IS Nhr vorm. Slnzcigeii! Annahme bol, GeschäslSanjeigen bis 1« Uhr, von Famllienanzelgen bis 11 Uhr vorn,. — Preis sür die Pelit-Spalijeile 1.41» .11. in, Reklameteil !1..»<» .11. Famlllenanzeigen 1 .»«> .ll — Fiir nndentlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher anfgegebene Anzeigen kbnnen wir die Berantwortiichkeit sür di« Nichtigkeit des Textes nicht übernehn,e,t Killturfragen, Bayerische Volkspartei und Zentrum In seiner bekannten Kölner Rede hat der Abgeordnete Dr. Heim nach dem Bericht der „Kölnischen Vollszeilung" Nr. 419 vom 2. Juni 1920 erklärt, die Regelung der Schulfrage batte den Ländern überlassen bleiben müssen Diese Erklärung des Herrn Dr. Heim hat bei den Katholiken des Freistaates Sachsen große Beunruhigung her- oorgernfen. Ein eifriges Mitglied der katholischen Gemeinde Dresdens und ein begeisterter Anhänger der Zentrnmspartei, der vom Eichsfeld« stammende Kantor der Dresdner Herz-Jesu-Kirche, Herr Lehrer Joseph Schröter, hat sich zum Dolmetsch der Gefühle der säch sischen Katholiken gemacht und sich an Herrn Dr. Heim gewandt. In seinem Schreiben führt er aus, daß die Katholiken in Sachsen diese Ansicht Dr. Heims außerordentlich bedauern. Die sozialistische Ne gierung des Freistaates Sachsen und die sozialistische Kammermehrheit hätten, unterstützt von den »ns in dtzr monarchistischen Zeit schon keineswegs gewogenen Liberalen aller Schattierungen (und unter stiller Zustimmung anderer Katholikenseinde) die mit großen Opfern errich teten katholischen Schule» Sachsens (mit über 350 Lehrern) samt dem einzigen katholischen Lehrerseminar in Bautzen glatt beseitigt und die religionslose Schule eingesührt, wenn nicht Reichsrccht über Landes recht ginge. Gerade die ZenirumSpartei und die durch sie gesicherte Re gelung der Schnlsrage von Reichswcgen habe unser katholisches Schul wesen in Sachsen bisher gerettet und auf sie allein, die Zentrums- parlei nämlich, können wir bei den dauernden Vorstößen der sächsischen Negierung unsere Hoffnung setzen. Herr Kantor Schröter wies in seinem Schreiben weiter darauf hin, daß sich Gotha, Weimar, Mecklenburg, Braunschweig usw. in ähnlicher Lage befinden und er apelliert an Herrn Geheimrat Dr. Heim, im Gegen satz zu seiner in Köln ausgesprochenen Ansicht, bei der zukünftigen Be ratung des Reichsschulgesetzes mit der Macht seines Wortes und seiner Persönlichkeit sich für die bedrängten Katholiken der Diaspora einzn- setze» und für sie zu retten, was zu retten ist. Daraufhin hat Herr Dr. Heim folgendes Schreiben an Herrn Schröter gerichtet! „Sehr geehrter Herr Lehrer! Ich bin Förderalist und nirgends ist der Zentralismus verhängnisvoller wie auf lulturellcm Gebier. Er hat öde Gleichmacherei zur Folge. Es ist richtig, das, in man- che» deutschen Ländern eine Ncichsregetung 5 Prozent Kathv- lilen eine Besserung bringt, aber dafür 95 Prozent eine wesentliche Verschlechterung. Das Reichsschul gesetz wird es lehren, daß ich recht habe. Ich freue mich über Ihr« Begeisterung sür unsere Sache und Sie dürfen überzeugt sein, daß wir sachlich übereiiistimmen. Hochachtungsvoll (gez.) Dr. Georg Heim." Dieses Schreiben hat leider nicht beruhigend wirken lönNcn. ES Ruß zugegeben werden, daß auf dem Gebiete des Zentralismus groß« Fehler gemacht worden sind und das die Berliner Gefahr noch keines wegs als beseitigt angesehen werden kann. Ich freue mich daher, daß 'er fetzige Reichskanzler Fehrenbach die Bedingungen der bayerischen Vollspartei zum Eintritt in tue Negierungskoalition angenommen hat and besonders sympathisch ist mir der fünfte Punkt dieser Bedingungen: „Rückkehr zur Ordnung, Reinhaliung des Staatsbetriebes von aller Stelle njagd und Korruption. Besetzung der Aemtev und Stellen unter Berücksichtigung von Tüchtigleit und Fachbildung, Anfhebung der sogen. Kriegsgesellschasten und aller seit November 1918 ne» geschaffenen Aemter und Stellen, soweit deren Fortbestand nicht unabweisbar ist." In den Bedingungen ist von den kulturellen Fragen nicht die Rede. Ich weiß, daß es in der bayerischen Volkspartei eine Reihe von Persönlichkeiten gibt, welche das Bestreben des Herrn Dr. Heim, die lnltnrelle Gesetzgebung einzig und allein den Ländern zu überlasten, licht im vollen Umfange billigen. Ich bin ganz mit Herrn Tr. Heim der Ansicht, daß die Re i ch S r e g e ln n g sür die Katholiken inBayern, im Rheinland, in Westfale» »sw. keine 8 c r sch l e ch t e ru n g bringen darf. Der Kampf des bayeri- 'che» Ministerium Hoffman» gegen die christliche Schule, der vor dem Inkrafttreten der Neichsversassnng getobt hat. beweist jedoch, daß eine wesentliche Verschlechterung dort auch möglich ist, ohne die Reichs- legelung. DieDiasporakatholiken, aber nicht nur sie allein 'ändern auch die gläubigen Protestanten im Freistaate wachsen zum Beispiel sind jedoch ohne NeichSrcgelnng vollständig und ür immer der sozialistischen Willkür preisgegeben. Sereits vor einigen Monaten habe ich an dieser Stelle Einzelheiten iber diesen Kulturkampf mitgeteilt, aber, gerade in den letzten Wochen satte Ich Gelegenheit, mich mehr als einmal davon zu überzeugen, daß )ei unseren Freunden im Reiche vielfach noch nicht genügend Auf- lä.nng über unsere furchtbaren Verhältnisse geschaffen ist. Unter iesem Gesichtspunkt gewinnt eine Meldung ans Neustadt i. d. Pfalz wm g. Juli (Bayrischer Kurier Skr. 189 Pom 7. Juli) besondere Be» eutnng. Nach dieser Meldung soll das pfälzische Zentrum den strikten lnschlnß an die Bayerische Volkspartei beschlosten haSen und dem Ab- -- > > » *) Chefredakteur Paul Heß lein in der „Attgem. Rundschau" M vom 24. Juli). - geordneten Hoßnann-Ludwigshafen. der sich dem Reichszentrum an- geschlossen hat, dringend nahe gelegt worden sein, dort auszutreten und de» Anschluß an die Bayerische Vvlkspartei im Reichstag zu voll ziehen. Daß die Stimmung sür eine» rückhaltlosen Anschluß an die rechtsrheinische Bayerische Volkspartei in der Pfalz im Wachsen be griffe» sei, war auch »ns in Sachsen schon seit längerem bekannt. Da mit habeir die Bestrebungen des pfälzische» Pfarrers Marlin Walzer ihren Abschluß gesunde» Anch mein lieber und von mir hochverehrter Freund, Herr Pfarrer Walzer, — mit dem ich gemeinsam 1913/14 in der Pfalz so manchen Kampf um kulturelle Güter erfolgreich durch fechten durste — teilt die Ansichten des Herrn Dr. Heim ans kulturellem Gebiet. Eine Unterredung anläßlich der Verhandlungen des ReichS- ansschusses der deutschen Zentrnmspartei im Juni, dessen Mitglied Pfarrer Walzer ist, hat mir gezeigt, daß über unsere Verhältnisse »och recht wenig Klarheit besteht. Herr Pfarrer Walzer hat in dieser Unter redung den Standpunkt vertreten, daß, wenn wir unsere katholischen Schulen verlieren würde», die reichsdeutschcn Katholiken uns schon finanziell helfen und aus diese Weise sür sie Errichtung katholischer Privatschnlen Sorge tragen würden. Man darf es füglich als zweifel haft bezeichnen, ob es unseren Glaubensgenossen im Reiche bei ihrer sonstigen starke» Inanspruchnahme in der jetzigen Zeit möglich sein würde, solch große Beträge aufzubringen. Aber selbst wenn diese Mög lichkeit bestände, wäre sie nicht durchführbar. Denn das sächsische Ueber- gangsschnlgesetz vom Juli 1919 verbietet nicht nur die Abhaltung deS NeligivnSnnterrichles. hebt nicht mir die konfessionelle» Schulen ans, sondern beseitigt auch radikal die Privatschnlen. Hätten wir nicht durch die Neichsversassnng vom 11. August 1919 die grundsätzliche reichsgesetzlich« Regelung bekommen, dann dürste» im Sachsen nicht nur unsere jetzigen konfessionellen Schulen nicht wciter- bestehen, sondern wir dürften auch keine katholischen P riv at s chule n errichten. Das Uebergangsgcsetz ,->c aas Volksschnlwosen vom 22. Juli 1919 nebst Verordnung vom 23. Juli 1919 zur Ausführung deS UebergangS- gesetzeS sür das BvlkSschnlwesen vom 22. Juli 1919 sagt in A 6 Ab satz 1: „Zur Errichtung von Privatschnlen sür solche Kinder, die »ach ihrer körperlichen und geistigen Anlage und Beschaffenheit unbedenk lich am Unterricht der allgemeinen Volksschule leilnchmen können, soll künftig in der Regel keine Genehmigung erteilt werden", und in Ab satz 2 „An den bestehenden Privatschnlen dtusen keine neue» Klastcn- züge gebildet werden". Ohne reichsgvsetzliche Regelung wäre dadurch also die Errichtung von katholischen Privatschnlen unmöglich und ohne dies« reichSgosetzlichs Regelung wäre durch den Absatz 2 des Z 6 deS UebergangSgesetzes anch de» bereits bestehenden Privatschule» das Lebenslicht ausgcblasen worden. Aus diesen Paragraphen schon allein spricht der Ernst der Lage. Herr Dr. Heim meint in seinem Schreibe» daß wir sachlich übereinstimmen würde». Gewiß tun wir das, soweit eine Ueberspannung des Zentralismus in Frage kommt. Eine solche Ueberspanmmg auf kulturellem Gebiete ist aber nach unserer Ansicht ausgeschlossen, wenn die reichSgesetzliche Regelung im Nahmen der Be» slimmnngen der Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919 fortgesetzt wird. Diese Regelung wird den einzelnen Ländern wie Bayern usw. die Freiheit lassen, die sie brauchen, und sie wird zu gleicher Zeit uns die Möglichkeit geben, unscre Kinder in unserer Welt anschauung erziehen zu lassen. Wir setzen unsere ganz/« Hoffnung ans die Deutsche ZenirumSpartei,. wir hassen aber auch, daß die Mitglieder der Bayerischen Volkspartei Verständnis sür unsere Lage haben wer de». Unermüdlich habe» unsere Freunde in Sachsen im abgelanfe.wn Jahre für die Zenlrumsparlei gearbeitet, unermüdlich werden sie Wei terarbeiten. Wir kämpsen in Sackste» »m alles wir kämpfen um unsere Existenz ans kulturellem Gebiet, wir kämpsc» um die Seelen unserer Kinder und darum apellieren nur an die Mitglieder der Bayerischen Bolkspartei: Vergeht nnS nicht, schreitet nicht über uns hinweg, wir wolle» mit e»cki keine Ueberspannung des Zentralismus, wir wurden aber ebenso eine Ueberspannung deS Föderalismus — und auch eine solche gibt es — aufs iiesste beklagen. Am Sonntag, den 2. Mai 1919 hat der Vorsitzende der bayeri schen Volkspartei im Reichstag, Herr Abgeordneter L e i ch t-Bamberg, in einer von 2000 Katholiken besuchten Versammlung der Stadt Dresden zum Schnlkampf gesprochen und rr hat dabei folgendes anS- gosührt: „Tie katholischen Bischöfe und Priester Deutschlands haben blutenden Heizens zugestin.mr. daß man die Pscise» von den Orgeln unserer Gotteshäuser beschlagnahmte und die Glocken Yon t4nr Tür men holte für das Vaterland, eins aber darf dieses Vaterland von uns nicht verlangen, daß wir dis Kinderscelen uns enteignen lassen. Nein, diese Kinderseelen sind und bleibe» das Eigentum Christi, das er sich erkaufte mit seinem Blut und Tod und wie ein heiliges Ge löbnis. wie ein unverbrüchlicher Treuschwur soll es in diesem Augen blicke in unseren Herzen sich erheben: Die Seelen der katholische» Kinder, wir wollen sie Christi und seiner Kirche und seinem Himmel erhalten durch die Forderung katholischer Erziehung i» katholischen Schulen durch katholische Lehrer!" Ja, darum kämpfen wir in Sachsen. Darum haben wir schwer und heiß gekämpft uns wir sind gewillt, weiterzukämpfen und in diesem Kampfe wissen wir unS unterstützt von der Deutschen Zentrumspartei, ober wl« rechnen auch letzten Endes auf die Bayerische Volkspartei, Denn wir glauben annehmen zu dürfen, daß auch die bayerischen Freunde nicht nur um die Erhaltung der christlichen Kultur in Bayern, sondern darüber hinaus auch fürs Reich besorgt sind, und darum apellieren wir an sie. hsl. Die „Miedergrnmachuny" Auf der Konsev.mz in Spaa ist das Problem der „Wiedergut machung". oder, wie wir es wohl besser bezeichnen würde», d-r „Wiederherstellung" bekanntlich nicht mehr zur näheren Erörterung ge kommen. Tie Delegation hat aber doch schon in Spaa einen umsas- senden Plan der deutschen Negierung bezüglich dieser ungemein wich tigen Frage vorgelegt. Dieser Plan war dreifacher Art. Er wird in der schon mehrfach an dieser Stelle erwähnten Denkschrift über Spaa, di« dein Reichstag in Vorlage gebracht worden ist, vom auswärtiaen Amte in seinem wesentlichen Einzelheiten geschildert. Die außerordent liche Bedeutung dieser Frag«, dis nicht nur sür die nächste Zeit, son dern sür Jahrzehnte unmittelbar in die Erscheiung trete» wird, recht fertigt eine besondere und gründliche Besprechung. Der Haupt- plan bezieht sich auf Gesamtheit der Leistung.», die Deutsch land ans dem Friedensvertrags zu machen hat. und auf ihre sinan- zielte Ausgestaltung. Die F i n a n z v v r s ch l ä g e der deutschen Delegation hatten folgende Fassung: 1. Die deutsche Negierung sicht den Zweck der jetzigen Verhandlungen darin, daß versucht werden soll, zu einer vereinbarte» endgültigen Regelung ihrer gesamten Nepara- tionspstichten zu gelangen. 2. Die deutsche Regierung weist darauf hi», daß nach ihren Berechnungen die bis zum l. Mai 1921 zu zah lenden 20 Milliarden Marl Gold nicht nur schon setzt geleistet sind sondern daß bereits ein sehr erheblich höherer Betrag gezahlt ist. Unterlagen sieben zur Verfügung. 3. Eine 'Regelung sür die Zukunft, die die Deutsche Negierung als erfüllbar anerkenne» soll, kann nur nach der wirlschasttiche» und finanziellen Leistungssühigkeit Deutsch lands bemessen werden. Hierbei ist besonders die Notwcndigleit zu be rücksichtigen. den deutschen Etat zu balanciere», sonst werden rasch wach^ sende weitere schwebende Verschuldung »nd Inflation jode Leistungs fähigkeit untergraben. 4. Für das Maß der deutsche» Lleistungssähigk st verweist die Deutsche Negierung ans die nbeircichton Denkschriften. Sie geht davon ans. daß insbesondere keine weitere Srtnnäterung der Grundlagen der schon stark geschwächten deutschen Volkswirtschaft ein» tritt und die »»entbehrlichen weltwirtschaftlichen HilfSguellen wivder- gewonncn werden,' namentlich muß Deutschland die notwendigen Le bensmittel. Futtermittel, Düngemittel und sonstigen Rohstoffe zu an- gemelscnen ZahlnngSbedingnngr» einsührcn könne». 5. Wird die deut sche Leistungsfähigkeit zugrunde gelegt, so ergibt sich folgendes: a) Di« EinscbädigungSpslicht ist in Annnitäte» anSzndrnckcn: die Mindesthöhe der Annniläl ist festzustellen, b) Die Pflicht zur Zahlung von Annui täten wird ans die im Vertrag von Versailles genannte Frist von 30 Jahren begrenzt, c) Tic Mindostcnmnität ist oerart zu bemessen, wie es ans Grund der deutsche» wirtsihaitlichen und sinanzicllen Lei- stnngssäbigkeit irgend möglich ist. Sie umfaßt daher alle Verpflich tungen Tontschlands zu Sach- »nd Geldleistungen »ach dem Vertrage von Versailles, als insbesondere auch die Vcrvstichtung zur Erstattung der Kosten der OktuvationSarmee. d) Tie Annuitäten werden zum Teil durch die Sachleistungen, die ans G,,>>,0 des Vertrages von Ver sailles zu bewirken sind, gedeckt: diese Sachleistungen sind grundsätzlich zum Weltmarktpreis anzurechnen. Zn einem bestimmten anderen Teil sollen die Annuitäten in bar gezahlt werden. Soweit Deutschland Sachleistungen »rachen wird, die den durch Sachleistungen zu deckenden Teil der Annuitäten überschreiten, Und sie in bar zum Weltmarktpreis zu bezahlen, ch Ta die wirtschaftliche Entwicklung der nächste» 30 Jabre heme nicht zn überblicke» ist. soll cine Beteiligung der Alliierten Regierungen an^ciner wesentlichen Bessernng der Finanz- und Wirt schaftslage Deutschlands vorgesihe» werde». Hierfür soll cm J»dex- schema ausgearbeitet werden s) Er ist cine Höchstimmne zn bestim men, »ach deren Abtragung Deutschland von jeder v>cit«rgehendcn Ent schädigungspflicht frei wird, g) Für die Feststellung der Mindestannnnät ans Grundlage dvr deutschen Leist»ng-?>ä ialeit ia) und der hierinr näher zu präzisierenden, der deutschen F minzholieit nicht vergreisen de» Sicherungen skr die Ausarbeitung des JiidershemaS (oh iür dir Bestimmung der Hnchstinmme -9 sowie nie die Prüfung der Unter lagen »ach Ziffer 2 sollen schnellstens Sachoziiländi i« beider Parteien zusammcntreten. Der Plan iür die Sachleistungen a>>' G und R"' Veipstichiungeil des FriedenSveitrages batte folgend'.' Fastnn.g: Tentschtand ist ans Grund des Artikel« All und der KP 1—4 der Anlage IV z» Teil VN des Frieden.«Vertrages verpflichtet, zum Zwecke der unmittelbaren Wiederhecstellnva der vom Kriege betroffe nen Gebietsteile der alliierten und asionerte» Mächte diesen nach näherer Bestimmung deS WiedergntmachnngsauSichuiios Material zn liescr». dessen Wert ans die WiodergntmachungSschuld angerectznet wird. Der WiedcrgnlmaclmugSauSschnß bat diese Lieferungen noch nicht festgesetzt Ter Dcuttckcm Regierung sind bisher lediglich die Ansordeumgslisten der beteilig:«» Staaten zur Aonßorung mitgeteilt worden. Diese Liste», die die verschiedenste» Gegenstände vom Fiich- lgich über Viob jeder Art. Rohstoffe, industrielle Erzeugnisse bis zn ganzen Fabriken umsaffen, haben eine eingel'mde Tnrchprüsung er fahren, die im wesentliche» beendet ist. so daß die darüber mit dein WicdergutniachnngSauSichnß zu snbrcnden Verhandlungen demnächst beginnen könne». Dabei wird genau 'eilznstellen sei», welche Liese rungen im Rahmen der LeislnngSsähiakeit Deutschlands endgültig an- gefordert werden und welche mit Rücksicht guf seine wirtichastticbe Lage insbesondere den Mangel an Robstoffen. ganz oder z»m Teil unanS- iührbar sind. Um eine möglichst beschleunigte nno reibnngsloie Durch,'ührung der Liefernnaen sicherzustellen, erscheint folgender Plan zweckmäßig: 1. Deutschland schasst eine umfassende Organisation der gesam ten Industrie einschließlich des Handwerks sür die Durchführung der Lieferungen. Die Organisation ist zweifacher Art. a) Soweit die Anforderungen Spezialmaterial betreffen, das hauptsächlich von der Großindustrie hergestellt wird, erfolgt die Vergebung durch die Fackst t»erbände der Industrie, b) Soweit es sich um Massenartikel (sogen. Katalogware) bandblt. an deren Herstellung auch Handwerk und Klein-