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Sächsische Volkszeitung : 30.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192003303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-30
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.03.1920
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Slr. 72, Seit« 1 Rr.V« LV. Jahrg. e«. ». wam«. irzlo». sicher und isettigt durch »trs«gei»rsilx «r. 8/xx und Vertrieb haben in der r.vnrOe» r«d»,4 er rtt»»r u iht 8. »«Itliiimps^ Jsenbergstr. 1ö. »r»<«ni«»ue!id nkuugen und sind die Sal- ngfügiger Er- ur Entzündung nann bei sich Schachtelt, um Inhalieren Flasche 20 scheu Bestand- deSinfizierende und Versand Gesellschaft, a. Ulbrecht- önig-Iohann- H. «Shmer, z« Drogerie, c 18. TSpel, L Vahlsen, dieser Personen I >r «l, 3000 -kl «n «ehr l» m unter der Bor-I Personen und der«! und 4200 be-s -führten vollmilch- vorhanden sind, ,men de» Kraule»! zu 8000 —, vok>I e ist und diese diel l« i« Sinne von! rig zu tragen hat.1 van Gutscheinen. I iersane« 1 ^ aus! n Personen 58 ^ s ^ und L — ge»i altunisvarstande«! ikarte auSregeben-l »mann de» Brot- 1 zur Angabe de»I einer der folge», gaben de» Antrag. ge« Zahlstelle dels dem OrtSamt Eltern: bei deal i, Zimmer Nr. 25, l erein» oder mn beim Brotbe-I urhiindtgung dns — O — werde»! littelamte» gleich. ist bet demjenigen l lck für die Milch« gebenen Kranken-! isherigen Grund-l rechtiaten zugleich den Milchhäiidler l n, daran» erficht. getrennt nach de» ch Ablauf der je« niStag» nach dc«I der Stadlhaupt« llösen. e MilchpreiSvcr- 20. Oktober 1617, l kürz 1620 trete»! cht die laufenden der BundeSratS« e bis zu 1500 F >ie gleiche Strafe « nach dem Vor« kamt »eschLft-fte«« ««» «oeode»-«. 1«. »olbetnftraf,« 4« SticklMe Dienstag, 3V. März 1K20 sxer»kP*«ho» »1»«« Poftschr^«"'-«» Le»y»»g «r. L47»T tvezngSnrei», iit-rteü-lörltis ru der Setchättkstillr oder don der Voll avgeholt AuSoadeL mlt lllustr. Vellage 10,tkv^, WlSoab« N U.»S In Dresden und gmiz Deul'chland !re> Hau» SlnSgab« L IV.Slk U«S«at« » V.VO ^t. — Vio SSchfilche Voll»,g ertchet»! an aven MoSenlaren nach«!. — EprechsMndc der NcdaNioni I! bis 1» Nbr dsrm. R«j«ls»>>, kmiahme don SetchailSanzeigen bt» I« Uhr. von KauiUlena»,eigen d!» LI Uhr dar», — Preis tür die Petit-Sp-UMe 1.4« a», «m vtellamete'.i .r.5« »r. FamiNrn-knzeigen I.N« Für undeutlich ,r,«rieden». t-wte durch Fernsprecher autgegebene Anzeigen kömwn wir d!e Kerantwortlichkeii tstr die Siichiizkeit de» LezieS nicht übernehmen Rüstet! hriftleiter Panll ade». — Drnlll H." zu Dresden.! sHs Der Parteitag des sächsischen Zentrums am Sonntag den 21. März hat nach dem Urteile aller Teilnehmer nicht nur einen befriedigenden, sondern eine,, geradezu glänzenden Vollauf genommen. Einmütig war man durchdrungen von der Notwendigkeit, auch hier in Sachsen dem Zentrumsgedanken zum Dnrchlruch und zum Siege zu verhelfe». Es darf aber natürlich nun damit nicht sein Be wenden haben, daß man in ZcntrumSkreisen mit Befriedigung auf die sen Parteitag, der auch in der Zentrumspresse außerhalb Sachsens große Beachtung gesunde» hat, zurückblickt. Die Beschlüsse des Partei tages müssen von allen Anhängern der Zentnimsparlei draußen Im Lande, vor allem aber von den Ortsgruppen, in vollem Maße ausge wertet werden. Es gibt in dieser Hinsicht noch außerordentlich viel z» tun. Der sächsische ZentrumSparieitag hat allen zum Ausdruck ge kommenen Wünschen vollauf Rechnung getragen. Er hat der Reichs- tagsfraktion des Zentrums nahegelegt, bei Beratung von Gesehen!, die von einschneidender Bedeutung für das um seine Existenz ringende Handwerk sind, vor der Verabschiedung derselben Vertreter des Hand werkes zu hören, er ist dafür eingetreten, daß die Steuergesetzgebung des Reiches mehr als bisher eine den jetzigen Verhältnissen angemessene Berücksichtigung der Kinderzahl bei der Festlegung der Steuerklassen vorsieht. In der Schnlfrage Ist ein Spezialantrag angenommen wor den, wonach bei Beratung des ReichsschnlgrsetzeS im Kirchen- und SchnlauSschiiß der Fraktion auch ein Fachmann (L'hrer) aus Sachsen zngezogen werden möge. ES darf KI dieser Gelegenheit wohl erwähnt werden, daß diesem mit Recht zu einem Anträge formulierten Wunsche von der Zentrnmsfraktion bereits vor einem Monat Rechnung getragen worden Ist. Als Ende deS vorigen MvnatS zu solchen Beratungen in Berlin mit der ZenirumSfraktion eingeladen wurde, gab der FraktionS- chef Gehelmrat Trimborn ausdrücklich dem Wunsche Ausdruck, daß außer dem Parteivertreter auch noch zwei besondere Sachverständige an den wichtigen Verhandlungen teilnehmeu möchten. Es sind dann anch zu diesen Beratungen, die vertraulicher Ratnr waren, außer dem Schreiber dieser Zeilen als Vertreter der Zenlrumsparlei ein Ver treter der geistlichen Behörden und ein Vertreter de» katholischen Leh- rerverbandes erschienen. Der beseumnzs.-tllste Antrag der auf dem sächsischen Parteitage angenomm-n wurde, war aber ohne Zweifel der des gcschäftSführenden Ausschusses. E instimmig hat der Partei tag danach die P olitik d er Zentr « n: r variei de« R ei cl, e» gebilligt und sich ohne Einschränkung hinter die Fraktion gestellt. Der Parteitag hat dann insbesondere in dieser Entschließung k-r Fraktion für das entschlossene Eintreten in der Schulsrage gedankt. Weiter hat er erklärt, daß er allenthalben auf dem Baden der Verkant, bannigen der Fraktion zu den längsten Ereigniffen st-ht, unk die Er wartung ausgesprochen, das Zentrum möge seinen ganzen Einfluß ausbieten, daß Revolutionäre von rech!« und von links nach der gan zen Strenge des Gesetzes bestraft werden. Weiter wnrde der Erwar tung Ausdruck gegeben, daß die Negiernngsmitgkieder des Zentrums jeden gewalttätigen Einfluß der Straße zn-mckweflen und nur Wünsche vertreten, die auf verfassungsmäßigen Wege geltend gemacht werden. Außerdem hat er an die Fraktion die Vitt« gerichtet, das neue Wahl recht nach Möglichkeit noch vor der ReichS'agSioahl zu verlang«». ES erscheint uns notwendig, nochmals auf diese Entschließung zurückzukommen, weil sie maßgebend auch tlr die Zentrumspolitik in wachsen ist und sein muß »nd Richtschnur sein soll für alle ZenIrumS- .-nhänger im Lande. Besonders erfreulich Ist e». daß auch diese Ent- schkießung auf dem Parteitage einstimmige Annahme fand. Inzwischen hat die Fraktion der Deutschen Nationalversammlung einen Auf ruf an die Mitglieder der Zentrums Partei erlaffen, welcher die Forderungen der ZentrnmSpartei zur Lage enthält. Diesen Aufruf, der in Nr. 71 der „Sächsischen DolkSwiruna" vom Sonnabend den 27. März wiedergegeben wurde, empfehlen wir nachdriicklichst der Beachtung unserer Parteifreunde. Die vorgesehene Tagung des Vor standes und deS weiteren Ausschusses der ReichSpartei konnte infolge der Wirren der letzten Wochen n'cht stattsinde,,. Es ist erfreulich, doß die ZentrumSsraklion in der Nation >'msammlnng trotzdem sich rasch entschlossen hat, diesen Aufruf zu erlaffen, den zweifellos Vorstand und Ausschuß der Reichspartei billigen werden Im Namen der Zeir- trumssraktlon der Deutschen Nationalversamnl'nnq ist der Austiif vom gesamten Vorstand der Fraktion unterzeichnet. ES erscheint »n.S wichtig, daS besonders zu betonen. Wir finden unter den Unterzeich neten auch den Namen des früheren Iuiflzminist-rS Exzellenz Dr. Peter Spahn, der vor seiner Berufung in Justizministerium be kanntlich Vorsitzender der Zentrum Erektion war. Angesichts- gewiss-r Vorgänge der letzten Zeit Ist es besonders wortvoll, zu selten, daß auch unter den Unterzeichneten der Name Pet-r SpabnS sich b-find.-t Denn von gewissen Seiten ist mit seinem Ni-.nen eine Art Mißbrauch getrie ben worden, und öS ist gesagt worden, der so sehr um daS Zentnim verdiente Parteiführer würde die >tzo.a!it:e»SpoU«!k deS Zentrum? nicht billigen. Diejenigen, welche sie V-r'nadl'ingen de? ReichkvarteitageS deS Zentrums im Januar noch nicht verg-isen haben, wi sen. daß das nicht richtig ist. Denn auch die ZentrnmSveeffe hat ans die diesbe züglichen Ausführungen SpahnS hingenst-sien. Und wer an den Ver handlungen des ReichSvarteitaa-S t'flgenommsn hat, dem wird der Augenblick unvergeßlich sein, der die Ansprache Spahn» brachte Es war am letzten Tage nach den Referate» über die Kulturfragen, als Peter Spahn das Mort nahm und unter atemloser Spannung der Teil nehmer des Parteitages mit entschiedenen Werten die Nvtwendigleit darlegte, der die Politik der ZentrumSsraktio» entsprang, nicht zuletzt zur Sicherung der kultubellen Gäter. In verschiedenen Kreisen ist dann auch Exzellenz Spahn mit a-r sogenannten von uns schon gekennzeich neten „GörreSlorrespondenz". die sich meyr '.nd mehr als ein Organ gegen die Zentritinspariel entpuppt, uns gegen die erfreulicherweise auch ans dem sächsischen Zentcu.nSp.irtestaae von einem Delegierten mit Entschiedenheit Stellung peno.it»,.» wurde, in Verbindung ge bracht worden. Wir lönnen dazu erklären, daß Exzellenz Spahn jede Gemeinsamkeit mit dieser Kocnovndenz abgelehnt und ausdrücklich be kunde! hat, daß er ihr vollständig fern siehe. Gerade der Aufruf der Zenlrumssraktion hat wieder denllich dar getan, daß bei denjenigen, die da so viel von einer angeblichen Spal tung im Zentrum iprechm. der Wunsch der Vater der Gedankens !'t. Einig und geschlossen tritt die Z e n t ru m s f r a kti o n der deutschen Nationalviriimn-ang vor die Wählerschaft, einig und ge. schlossen muß daher auch «e Wählerschaft in den Wahliamps eiu- trete». Mit großer Freude und Genugtuung wird man auch im gan zen Lande von der Kunag.-Vung der aus dem Boden der Zentrums Par tei stehenden Studentenschaft der Berliner Hochschulen gelesen haben, aus der wir dar Wichtigste gestern mitteilteii. Wir cmplehlen den Vrtsgruppcnvorsitzeniden sehr, sich di« als Flugblatt erschienene Kundgebung von der Geschäftsstelle der stndentiichen Ortögruspe in Berlin SW. 68, Markgrafenstraße 18, kommen zu lassen, und diese» Flugblatt in möglichst groß.r Zahl zu '.erbreiten Es ist geeignet, außerordentlich aujklic nd zu wirken. Am Schluffe dieser Kundgebung der Zentrumsstudentm hll.ßt eS, die Studenten würden künftiger Ne», orientierung buch die Zusage zu einer Partei der Gegenwirt in testier Weise den Weg verstau:» Uno mst vollem Rechte wird dem »»lgrnder bedeuInngSvoller Satz bin, > - s.-pt: .Wir glaube» nur, und das ist unser bewußter Unterschied von der Jugend die sich mit lebhaftem Gestus heute überparteilich gibt, daß die Wiedergekurt »nd Neiijorniie» rung deS deutschen Part- l den« au» den Ikräften, die in den alten Gruppen lebendig sind, organisch herauSmachsen muß" Sowohl der Aufruf der Zentrumsstaktion der Deutsch-n Naiic- nalvcrsammlung als auch eie Kundgebung de-' Berliner Studenten schaft, soweit sie auf dem Boden des Znitrum« steht, können wir als Austakt zum Wahlkampf ansehn,. ES darf nun auch bei uns in Sachsen nicht mehr gewartet, sondern eS muß klar zum Ge fecht gemacht werden. In einem Aufrü!!;: Eine „schwarze Ar mee", den wir an anderer Stelle dieses Blattes wiedergeben, wird bereits daraus hingewiesen, wie notwendig e? ist. in diesem Sinne nun mehr schleunigst tätig zu sein. Ueberall in den Ortsgruppen muß unverzüglich mit tatkräftiger Arbeit eingesetzt werden, wo noch keine bestehen, müssen neue gegründet werden. Auch an finanziel ler Opserwilliglcit dürfen unsere Portrilrennde sich von lei- ner anderen Partei übertressen lassen. Vor allem aber muß an alle» Orten planmäßig gearbeitet werden. Dabei bars iemal? ver gessen werden, auch aus die Part ei presse hinzuweisen »nd für ihre weitere Verbreitung Sorge zu tragen. Darüber hinaus aber ist eS von Wichtigkeit, daß ancki unsere Anhänger, und alle die. weiche für unsere Sache gewonnen werden sollen, von der reichlich vorhande ne» Parteiliteratur Gebrauch machen bezw. ihnen dieselbe zu gängig gemacht wird Die Ortsgruppen Vorsitze:, in, mögen sich diejer- halb unverzüglich einmal an das G e n e r a l e kr e l a: i a t der deutschen Zentrumspartei, Berlin W. 8 Franzö sische Straße 62, und dann auch an das L a n d e 4 a u S s ch u ß< sekretariat der preußischen ZentrnmSpartei, Berlin W. 9, Königgrätzer Straße 22, wenden. Was sonst noch z» tun ist in den einzelnen Ortsgruppen, das muß sich aus den örtlichen Verhältnissen ergeben, im übrigen steht das P a r i e t; e k r e- tariat der sächsischen Zentrumsparlei »DreSden-Mt- stadt, Holbeinstraße 46l jederzeit gern zur Auskunft zur Veriügung. Be sonders wünschenswert erscheint es uns aber, daß wenigstens an allen größeren Orten den Parteifreunden Gelegenheit gegeben wird sich Rat und Aufklärung zu holen. Da? kann unseres ErackstenS zi»r> Beispie! geschehen durch die Einrichtung von G e s ch ä s t? st e l l e n, die an mehreren oder wenigstens an einem Tage der Woche einige Stunden geöffnet sind und die also dann einen Zentralpnnkt für die stzslemalische Werbcarleit bilden würden. Am Schluffe der Kundgebung der Berliner ZentrnmSsludenien heißt es: „Das Reich, das sich unter unseren Augen zum neuen Lebert durchdringen will aus dunkler Zeit und aus tiefster Not, kraucht Liebe, Hingabe, Gemeinschaftsgefühl." Zu diesem Ziele wollen wir Mitwir ken und Mitarbeiten auch im Sinne des Aufrufe« der Zentrum-S- fraktion der Deutschen Nationalversammlung: „Gleiches Recht für jeden Staatsbürger und jeden Berufsstand. Demokratie im deutschen und christlichen Geiste ist das politische Ideal für da« wir leben und ster ben!" Darum ZentrumSanhänger, versäumt keine Stunde, rüstet zum Wahlkamps, der uns auch in Sachsen Erfolg bringen wird und Erfolg bringen muß, wenn nur jeder ZentrumSanhänger daS große Ganze im Auge hat und seine Pflicht tut.. Deutsche Nationalversammlung Berlin, 29 März, j Die Nede d s Neichstanzlers Müller: Nachdem am 26. März der Rücktritt de» Kabinetts erfolgt war, hat der Reichspräsident mich mit der Neubildung beauftragt: Ich habe nun die Ehre, dem hohen Hause die neu» Regierung vorzustellen. Sie wird getragen von den gleichen Parteien die in der Nationalversamm lung sich zu einer Koalition vereinigt haben. Wir halten diese Koalition für den einzig tragsähigen Boden einer deutschen Politik. (Lebhafter Beifall.) An ihrer Erhaltung ist das ganze deutsche Volk mit seiner Existenz und mit seiner Zukunft interessiert. Der Reichskanzler hebt tzeroor, daß da? Auswärtige Amt einen eigenen Minister erhalten wira Er gedenkt dann deS bisheri gen Reichskanzlers Bauer und spricht ihm herzlichen Dank für seine Tätigkeit auS und führt dann auD Die vornehmste Pflicht der m-ugestatt-nni Regierung wird sein, liS zu den Wahlen dieDemokrar > . di; eben im Kampfe mit den reaktionärsten Putschisten und der Militärdiktatur sich als die stärkste Gewalt erwiesen hat, noch tiefer in die öffentlichen Einrichtungen der Republik hineinzufügen und zu bef'sligen. Wer mit Kapp und Ge nossen. sei es bei den Behörden oder in der Reichswehr, gemeinsame Sache gemacht hat, der muß verschwinden. Eidbrüchig? haben keine Schonung zu erwarten. Mit eis'.-n-m Besen muß auSgekehrt werden An die Stelle der Ausgemerzten müssen Männer treten, denen eS mit dem Dienst für die Republik Ernst ist Es muß eine Demokratisierung der Verwaltung eintreten unter -w!ler Wahrung der Rechte der ver fassungstreuen Beamten Notwendig ist die Auflösung ungetreuer Hecrcsformationen und an ihr:r Stelle di- Schaffung neuer Verbände, die als eine wahrhafte Volkswehr unter Berücksichtigung aller Berufe gelten können, besonders unter ausreichender Beteiligung der Organi sationen der schassenden Stände. Da« müssen die großen zu lösenden Aufgaben sein. Eine Demokratie ohn: Demokraten ist eine inner» politische und außenpolitische Gefrhr. Daß wir eine Demokratie sind', das hat das rasche Ende deS Kapp-PnvschcS bewiesen. Daneben muß da« Werk der wirtschaftlichen Dcmolr.stie zu Ende geführt werden. Sobald der Unterbau sertigzesteilt ist kann der NeichrWirt schaft S rat und der R e i ch » a r be i»e rr a t in Tätigkeit treten. Der Ausbau der sozialen Gesepg-?ung ist dringend geboten. Ein Schlichtungsgesetz ist virbecei-.st. Line großzügige Durchfüh rung der Fürsorge für die Kriegsopfer ist heiligste Pflicht. Ein Ver sorgungsgesetz für Kriegsbeschädigte und -Hinterblie bene ist zur Vorlage im Kabinett sertiggestellt. Volle soziale und wirtschaftliche Gleichberechtigung stir Arbeiter, Angestellte und Beamte muß geschaffen werden. Ein Arbeiter- und Beamtenrat muß schnell stens durchgcführt werden. Er muß freih-itlich sozial auSzestaliet wer den. BerwaltnngSreform und Reform der B-amtenbcsoldiing muß ihren gesetzlichen Ausdruck finden. Bergwerke und Werk; zur Erzeugung der Energie sind in öffentliche Bewirkichastunq oder unter staatliche Kontrolle zu nehmen. Die S-izialisiertlnz der ElektrizitätSwirischast ist bereits gesetzlich festgelegt. Die Beteiligung der Reiches am Kohlen- lergwerk ist vorgesehen. Der nächste Schritt ist die Uebernahme de- Kohlen- und KalisyndilaieS. In d:r Landwirtschaft muß die Parole sein, wenn sie für und mit den ErwerbSfttnden arbeiten will: Für Schieber und Wucherer wird kein Platz sein. (Lachen rechts u. lebhafte Ztirnfe.) Lachen Sie nicht, eS ist n»S damit sehr ernst. Die neue Negierung übernimmt das Programm der alten Ihre Arbeiten bedeu ten keinen Bruch mit der Vergangenheit Das Wichtigste aus ihrem umfangreichen Arbeitsprogramm wirs 'wld erledigt werden können Das hassen wir, trotzdem die Arbntcn der Nationalversammlung früh zeitig abgebrochen werden muffen, w-il nach dem Streich der Kapp und Genossen das Volk schleunige Abrechnung verlangt. Unser Ziel ist weiter loyale Erfüllung des FriedcnSvertragcs. Schaffung einer Atmosphäre des Vertrauens and der Gem-injamteit zwischen den Völ kern, Heraiiholung aller Hilfslrästs für den Wiederaufbau Außen politisch bleibt unser Kurs derselbe, wnl er sich bewährt hat Wir haben gewissenhaft und unermüdlich uns der Waffe» bedient, die der führen muß. der im Krästespiel der Schachere ist. der Vermmsls- gründe, der Ueberredung. der Gegenvorschläge Mit ihnen Halen wir eine der schlimmsten Forderungen ans ein möglichstes Maß mrii.Ige- führt, und waS für die Zukunft w-rwo'ln ist >vic buben atzen Widcr- stünden zum Trotz, etwas Vertrauen erworben, ein Vertrauen, da» sich zweifellos durch die schleunige Aboroff-iung des Kapp-Piusche-: nicht vermindert, sondern gesteigert bat. Um-re Gegner aus der Kriegs-eit müssen aber endlich einsehen, d:ß mster Volk nicht cur Ruhe kommen kann, wenn seine wirtschartk-ch.-n »no nationalen Lebensnotwendigkei' ten »nterlnnden sind. Wäre der Friede von Versailles ein anderer gewesen tunte er den Grundsätzen entsprochen, für die die Völker der Entente gegen Deutschland in den Krieg geführt wurden wäre dem denisiden Volke nicht über ei» Jahr nach Abschlag dts Wasrenstillstrud'? Humus unter KriegSrecht das Annen schier unmöglich gemacht worden so wäre die Zahl derer, die sich von Herrn K ivp und feinein Pseudo-Jork verführe» ließen, weit geringer gewesen. In dsi-tmn Ziisammenbauge muß ich auf die letzten Ausführungen des iranzösischea Minisieipriisidewen ent gehen. Er sagte. Frankreich wolle gegen Deutschland keine Politik de» Hasses und der Rache führen, i mderu nur Gerechtigkeit verlanaen. Dtc Voraussetzung sei die Erfüllung des Friedensvertrages durch Tentich- land. Dazu kan» ich sagen, die dmittche Regierung ist seit Unierzeich- nung de« Vertrages von Äers u'l-s -'mich vemnln gewesen, alles zr erfüllen, waS zu erfüllen überh nrvt in ihrer Mo ln stand I.m übrige» ist auch nach meiner Auflassung eine Z r s u m m enrrüett Fr a n k- reichS und Deutschlands ans wirtschaftlichem Gebiete unbe dingt geboten, wenn sich Deutschland nickst wirtschaftlich und finanziell verbluten soll, was den wirtschaftlichen Ruin der übrige» e»ropä. scheu Länder sicherlich zur nnmittz-lbareu Folge hätte. Ohne ein hlens- sähigeS Deutschland kann Europa nickst t-cken. Herr Millerand verlangt Gerechtigkeit Tie Gerechtigkeit gch'.-i-t mir zu sagen daß die deut schen Lehensinteressen nicht immer Berüclncht'aung fanden auch dort nicht, wo sie mit denen Frankreich; identisch waren. Dastir ein Bei spiel an? letzter Zeit AuS einigen T-nl,>„ des NuhrgebieleS kommen täglich Deputationen zur Negierung und schildern die sürchlcrliche Lage dort. Deshalb verhandelt die Regierung seit einigen Tagen mit den alliierten Regierungen, um süc den Notfall eine stärkere Trup penmacht ganz vorllbcrg»h?nd in dem dortigen Gebiet zn verwenden. nur snr de» Notfall. Wenn eine fried liche Entspannung dort möglich ist wie wir alle sehnlichst wünschen,
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