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Sächsische Volkszeitung : 14.06.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192406141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240614
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-06
- Tag 1924-06-14
-
Monat
1924-06
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.06.1924
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Gonnabend, den 14. Juni 1924 Aus der Zentrumspartei Um Sonntag, den IS Juni, vormittag» 11 Uhr, findet «ine Sitzung des Landesvorstande« im Herrenzimmer de» Reustädter Bahnhofes statt. Dem Landesvorstand gehören an: Die Mitglieder des geschästssührenden Ausschusses, die Vor sitzenden der Kreisoerbände, die Ortsgruppen über Mt Mit glieder, der Vorsitzende des Windthorstbundes und der Führer der Studentischen Ortsgruppe in Leipzig. Die schriftliche Ein ladung der Teilnehmer ist bereits vor dem satzungsgemiitzcn Ter mine erfolgt. Auf die Notwendigkeit der Teilnahme wird mit Rücksicht aus die wichtigen zur Behandlung stehenden Fragen nochmals hingewlesen. Am Montag, den 18. Juni, findet im kleinen Saale des Vereinshauses, Zinzendorsstratze 17. abends um 8 Uhr, die G e. neralversammlung der Ortsgruppe Dresden der Sächsischen Zentrumspartei statt. Diese Generalversamm lung wird die Neuwahl des Ortsgruppenvorstandes vorzunehmen htzben. Stadtverordneter Direktor Englert wird «in Referat über die neue sächsische Gemeindeordnung halten. Das ange kündigte Referat von Dr. Heinen, Köln, mutz aus falle n, da Dr. Heinen an diesem Tag« im Rheinland seftge- halten ist und nicht nach Dresden kommen kann. — Tie Ge neralversammlung ist satzungsgemätz vier Wochen vorher in der Sächsischen Volkszeitung bekanntgegeben worden. Zur Ge neralversammlung haben nur eingeschriebene Mitglieder der gentrumspartei Zutritt. Dresden Besuchsstunden der Sammlungen für Kunst und Wissenschaft (Sommer.) Gemäldegalerie: Sonntag 10 bis 1 Uhr frei. Montag 0 bis 4 Uhr 1 Mark, Dienstag 9 bis 4 Uhr frei, Mittwoch 9 bis 4 Uhr bO Psg., Donnerstag 9 bis 4 Uhr 60 Psg., Freitag 9 bis 4 Uhr frei, Sonnabend 9 bis 4 Uhr 60 Psg. Kupferstichkabinett: Sonntag 10 bis 1 Uhr frei, Montag ge schlossen, Dienstag 9 bis 3 Uhr frei, Mittwoch 9 bis 3 Uhr frei, Donnerstag 9 bis 3 Uhr frei, Freitag 9 bis 3 Uhr frei, Sonnabend 9 bis 3 Uhr frei. Skulpturensammlung: Sonntag 10 bis 1 Uhr frei, Montag 9 bis 3 Uhr 50 Pfg., Dienstag 9 bis 3 Uhr frei, Mittwoch 9 bis 3 Uhr 1 Mark, Donnerstag 9 bis 3 Uhr frei, Freitag 9 bis 3 Uhr 60 Pfg., Sonnabend 9 bis 3 Uhr frei, bistorisches Museum (Rüstkammer) und Gewehrgalerie: Sonn tag 10 bis 1 Uhr frei, Montag 9 bis 3 Uhr 1 Mark, Dienstag 9 bis 3 Uhr frei, Mittwoch 9 bis 3 Uhr 50 Pfg., Donnerstag 9 bis 3 Uhr 60 Psg., Freitag 9 bis 3 Uhr frei, Sonnabend 9 bis 3 Uhr 60 Pfg. Porzellansammlung: Sonntag 10 bis 1 Uhr 26 Psg., Montag 9 bis 3 Uhr 60 Pfg., Dienstag 9 bis 3 Uhr 60 Pfg., Mittwoch 9 bis 3 Uhr 60 Pfg., Donnerstag 9 bis 3 Uhr 50 Pfg., Freitag 9 bis 3 Uhr 60 Pfg., Sonnabend 9 bis 3 Uhr 1 Mark. Srlines Gewölbe: Sonntag 10 bis 1 Uhr 1 Mark, Montag 9 bis 3 Uhr 1,60 Mark, Dienstag 9 bis 3 Uhr 1 Mark, Mittwoch 9 bis 3 Uhr 1 Mark, Donnerstag 9 bis 3 Uhr 1 Mark, Freitag 9 bis 3 Uhr 1 Mark, Sonnabend 9 bis 3 Uhr 1 Mark. Münzkabinett: Sonntag 11 bis 1 Uhr frei, Montag 10 bis 1 Uhr frei, Dienstag 10 bis 1 Uhr frei, Mittwoch 10 bis 1 Uhr frei, Donnerstag 10 bis 1 Uhr frei, Freitag 10 bis 1 Uhr frei, Sonnabend 10 bis 1 Uhr frei. Museum für Tier- und Völkerkunde: Sonntag 11 bis 1 Uhr frei, Montag 10 bis 1 Uhr frei, Dienstag 10 bis 1 Uhr frei, Mittwoch 10 bis 1 Uhr frei, Donnerstag 10 bis 1 Uhr frei, Freitag 10 bis 1 Uhr frei, Sonnabend 10 bis 1 Uhr frei. Mineralog. Geolog. Museum und Prähistorische Sammlung: Sonntag 11 bis 1 Uhr frei. Montag 10 bis 1 Uhr frei, Diens tag 10 bis 1 Uhr frei, Mittwoch 10 bis 1 Uhr frei, Donners tag 10 bis 1 Uhr frei, Freitag 10 bis 1 Uhr frei, Sonn abend 10 bis 1 Uhr frei. Mathematisch-Physikalischer Salon: Sonntag 11 bis 1 Uhr frei, Montag 9 bis 18 Uhr frei, Dienstag 9 bis 12 Uhr frei, Mittwoch 9 bis 12 Uhr frei, Donnerstag 9 bis 12 Uhr frei, Freitag 9 bis 12 Uhr frei, Sonnabend geschlossen. Üandesbibliothek: Sonntag geschlossen. Montag ILIO bis 2 und 4 bis 7 Uhr frei, Dienstag ILIO bis 2 und 4 bis 7 Uhr frei, Mittwoch ILIO bis 2 und 4 bis 7 Uhr frei, Donnerstag ILIO bis 2 und 4 bis 7 Uhr frei, Freitag ILIO bis 2 und 4 bis 7 Uhr frei, Sonnabend )L10 bis 2 und 4 bis 7 Uhr frei. Ehemaliges Residenzschlotz. Festsäle: Sonntag 10 bis 1 Uhr 1 Mk , Montag 10 bis 1 Uhr 1 Mark, Dienstag 10 bis 1 Uhr 1 Mk., Mittwoch 10 bis 1 Uhr 1 Mark, Donnerstag 10 bis 1 Uhr 1 Mark, Freitag 10 bis 1 Uhr 1 Mark, Sonnabend 10 bis 1 Uhr 1 Mark. Schlotz Pillnitz, Führungszimmer. Winter: geschlossen. Sommer: Führungen täglich vormittags 10,11 und 12 Uhr, nachmittags 3 und 4 Uhr. 1 Mark. Andere Museen in Dresden: Stadtmuseum: Rathaus, Ringstraße; Körnermuseum: Körnerstraße 7; Schillingmuseum: Pill- nitzer Straße 63; Kunstgewerbemuseum: Eliasstraße 34; Museum des Sächs. Altertumsvereins: Palais im Großen Garten: Landesmuseum für sächsische Volkskunst: Iägerhof, Asterstraße 1. Dresdner Richtzahlen Die Lebenshaltungskosten betragen laut Mitteilung deS Sta tistische» Amtes der Stadt Dresden nach dem Preisstand vom 11. Juni 1924 das 1089milliardenfache der Vorkriegszeit, das sind 0,6 Prozent mehr als in der Vorwoche, wo das 1082milliarden- fache errciäst wurde. Ohne Einrechnung der Bekleidungskosten ist die Nichtzahl seit der Vorwoche vom lOOömillionenfachen auf das 1014milliiardenfache oder um 0,9 Prozent gestiegen. (N.) Der Minister für Bolksildung Dr. Kaiser hat seinen Sommcrurlaub angetreten; er wird durch den Iustizminister Bänger vertreten. Eingaben an das Ministerium für Volks bildung sind daher bis auf weiteres nicht an den Minister für Volksbildung persönlich zu adressieren. : Ein Feuerwehrmann altz Brandstifter. In der Nacht zum 6. Juni war in der Chemischen Fabrik von Heyden Brandstif. lang verübt worden. Wäre diese nicht rechtzeitig entdeckt und unterdrückt worden, so hätte ein großes Explosionsunglück viele Arbeiter brotlos machen können. Es ist nun gelungen, den Täter, cher der Fabrikfeuerwchr angehörte und Kommunist sein soll, zu ermitteln und in Untersuchungshaft zu nehmen. Leipzig ) Durch Mißhandlungen in den Tod getrieben. Am 23. Mai Meldete eine Zeugin auf der Polizeiwache, daß sie gesehen habe, ;wie ein junges Mädchen von der Luppenbrücke in Wahren ins Wasser gesprungen sei. Am Himmelfahrtstage wurde die Er trunkene in Böhlitz-Ehrenberg aus dem Wasser gezogen und salS di« 14 )L Jahre alte Schülerin Lieselotte Liebe, bei den "Eltern in Leipzig-Neustadt wohnhaft, sestgestellt. Nun sind bei der Staatsanwaltschaft Meldungen eingegangen, daß die Stief- miutter Schuld an dem Lode de» Kinde» haben soll. Jahre- Nr. 137, Seite 4 lange Mißhandlungen und seelische Quälereien sollen das Kind veranlaßt haben, Erlösung im Wasser zu suchen. Bei der Be erdigung des Kindes kam es auf dem Südsriedhofe zu pein lichen Zwischenfällen. Der Geistliche verbot den Anwesenden, die den Eltern der Verstorbenen nicht genehm waren, am Be gräbnis teilzunehmen. Die Mitschülerinnen und Hausbewohner wurden ausgeschlossen. Der Onkel des Mädchens wurde mit Geivalt entfernt. Die Angelegenheit dürste noch ein gericht liches Nachspiel haben. Aus Sachsen Sächsischer Lebcnrhaltunqsindex Dresden, 13 Juni. Nach den Preisfestsetzungen vom 11. Juni 1024 sind vom Statistischen Landesamte folgende Index ziffern der Lebeiishaltungskosic» berechnet worden: Gesamtindex t,t38 Billionen. Gesamtindex ohne Bekleidung: 1,086 Billionen. Am 4. Juni 1024 betrug der Gesamtindex mit Beklcrdungskosten 1,164 Billionen und ohne BekleidunySkosten 1,101 Billionen. Vom 4. Juni bis 11. Juni 1924 sind mithin die Preise der bei der Teuerungsstatistik berücksichtigten Güter um 1,4 bezw. 1,5 Prozent gefallen. Zum Berg arbeiterstreik Dresden, 13. Juni. In der „Freitalcr Volkszeituug* wird behauptet, es seien im Steinkohlcmrerk Zauckerode nur 166 Mann bcschäftigt und die übrigen seien ausgesperrt, die Arbeits willigen erhielten 30 Mark Abschlag und 10 Mark Zulage, und die Kriegsbeschädigten gingen leer aus. Wie wir auf unsere Er kundigungen an zuständiger Stelle erfahren, sind diese Behaup tungen frei erfunden. Es arbeiten in Zauckerode über 250 Mann und sie bekommen nur den üblichen Lohn, keinerlei Arbeits- willigenzulage. Ausgesperrt ist nicht ein einziger Mann, vielmehr ist die Belegschaft vom 12. Mai ab, entgegen alle» gewerkschaft lichen Bräuchen, in den Streik eingetreten, ohne überhaupt der Direktion irgend wie Mitteilung über die Gründe und Absichten zu machen. Die Behauptung der „Freitaler Volkszeitung'', daß das Steinkohlenwerk mit Nnterbilanz arbeite, ist ebenfalls er funden, wie ja der HauShaltplan für den sächsischen Staat genau auSwcist. — Die Meldung einiger Blätter, wonach der Führer der Streikenden, Opitz, Gelder aus der Sammlung für die „hun gernden Bergarbeiter" verpraßt und daß die Polizei den Rest des bei him vorgenndenen Geldes beschlagnahmt habe, bestätigt sich. Da Opitz aber das verpraßte Geld schnell wieder ersetzt hat, er übrigt sich zunächst ein gerichtliches Verfahren gegen ihn. DaS weitere werden jedoch, wie wir hören, die Arbeiter aegen ihn unternehmen. Meißen, 13. Juni. (Kommunistische Agitationsanträge.) Die hiesigen Kommunisten leisteten sich im Stadtverordnetentollegium wieder einmal einen besonderen Spaß dadurch, daß sie Anträge stellten, von denen sie selbst von vornherein überzeugt waren, daß üe unausführbar seien und lediglich der Agitation nach außen dienen sollten. So lehnten sie den Handhaltplan ab, weil die Gemeinden als Kostgänger von Reich und Staat „Schildhalter der Reaktion" seien. Für die Polizei bewilligten sie nichts, weil der Dezernent ihren Mai-DcmvnslrationSzug gestört hätte. Weiter forderten sie Abban bei de» besoldeten und ehrenamtlichen Stadt räten und llntersiützung der ausgssperrten Holzarbeiter aus städtischen Mitteln. Die Anträge wurden selbstverständlich ab gelehnt. i Meißen, 13. Juni. (Aiitoiiiifall.) Auf der Staatsstraße zwi schen Zitschewig und Kötzschenbroda geriet am 2. Feiertag ein Leipziger Personenauto infolge schnellen Fahrens ins Schleudern und stuzte um. Die Insasse» des Autos wurden heransgcschleu- dert. Der Chauffeur kam mit geringfügigen Verletzungen davon, während der Besitzer und seine Frau schwer verletzt wurden. Frankenbcrg, 13. Juni. (Bisamratten) In Franken!,erg wur den zwei Bisamratten beobachtet, die Strob schleppten. Man ver folgte sie und fond im unterhöhlten Zschopauufer das Nest mit zwei alten und fünf jungen Bisamratten. Sie wurden getötet und erbrachten außer dem Wert der Felle eine Fangprämie von 21 Mark. St. Michaelis bei Freiberg, 13. Juni. (NnglückSfall oder Selbstmord?) Am Morgen deS 2. Feiertages wurde ide Bäckerei inhaberin Verthold in dem im Hofe befindlichen Wasserhänschen tot aufgefunde». Ob cd sich um einen llnglücksfall handelt, oder ob die Frau den Tod freiwillig suchte, konnte noch nicht ermittelt werde». — Am 2. Feiertag brach im biesigcn Gasthof während der Tanzmusik abends gegen 11 Uhr Feuer auS. Der Gasthof ist bis auf die llmfassnngsmauern nicdcrgebrannt. LipperSdorf i. E., 13. Juni. (Städtischer Rittergutskauf) Das biesige Rittergut mit Schloß, 303 Scheffel groß, ist durch Kauf in den Besitz der Stadt Chemnitz übcrgegangen. Die Clcmeinde hätte eS selbst gern gekauft, aber die ungeheuren Zinsen hielten sie davon zurück. Pirna, 13. Juni. (Abgelehnte Wahl.) Der von den Stadt verordneten mit 18 von 34 abgegebenen Stimmen zum besoldeten Stadttote für Pirna gewählte Dr. Lohmann au? Löbau hat Bereinsveranstaltrtngen Dresden. Katholischer Bürgerverein Sonntag, den 15 Juni im Westendschivßchen großes Preiskegeln und Tanzabend. ab nachmittags 4 Uhr. Dresden. Dramatischer Klub „Teutonia". Sonntag, de» 15. Juni Tanzaucflug nach Langebrück, Tiefspunkt 2 Uhr Kuppel. Halle (Hnuplbahnhol.) Leipzig. .Kreuzbündnis. Sonntag, den 16. Juni, 20 jährige Gründungsfeier Ostritz. Katholisches Kasino. Sonntag, den 16. Juni ncich- mittags >/,6 »hr Wanderversammlung nach ..Kretscham Schönseid " Dresden. Vinzentius-Borein. Nächste Sitzung Freilag, den 20. Juni abends 8 Uw Gesellenhaus, Kaufte,stcaße. (Siehe Inserate!) die Wahl abgelehnt da er and de», Abstimmungsergebnis schließen müsse, daß er nicht das Vertraue» der gesamten Bürgerschaft ge nieße. <) Pirna, 13. Juni. (Ertrunken.) Drei jugendliche Per sonen aus Dresden, die von einer Pfingstreise heimwonderlcn, nahmen am Dienstag in der Elbe bei Heidenau ein Lad. Da bei ertrank der 18 Jahre alte Schristsetzerlehrling Waller Preuße aus Dresden-Dobritz. (> Pirna, 13 Juni (Ein mysteriöser Fall.) Der „Pirn. Anzeiger" berichtet: Ein hiesiger Einwohner, der in der Rächt zupt Mittwoch gegen 12 Uhr an der Elbe entlang nach Vogel gesang zu ging, hörte von Postaer Seite herüber, in der Rühe des dortigen Denkmals eine laute Männerstimme: „So wird's mit Verrätern gemacht!" und bald daraus Hilferufe eines anderen Mannes. Wenige Augenblicke später sah cr einen Menschen im Wasser treiben: Allem Anschein nach handelt es sich hier um ein Verbrechen, da ein Zweifel an den Angaben des betreffenden Einwohners, der seine Wahrnehmungen der Polizei meldete, nicht besteht. Sa»,da, 13. Juni. (Ein tollwütiger Hund) Viel Unheil hat in Niederneu schönberg ein wahrscheinlich aus der Tschecho slowakei herüvcrgekommener toller Hund angcrichtet. Er b,ß zwei Hunde und drei Gänse, verwundete durch Bisse fünf Men schen, zwei Hunde und drei Rinder. Bei letzteren brach die Toll wut aus, so daß sie getötet werden mußten. Schandau. 13. Juni. (Abgestürzt) In der Nähe de^ Stiin- mersdorfer Brücke stürzte an, 2. Feiertag ein 17 jähriger Schlosser auS Zschachwitz von einem 20 Meter ho^icn Felsen herab und zog sich schwere Verletzungen und Brüche zu. — Am Dienstag früh stürzte ein 18 jähriger Maschinenschlosser aus Dresden im Bsi'la- tale vom Spannagelturm ab und erlitt cbensalls schwere Ver letzungen. Taura, 13. Juni. (Einbrechcrgemeinheit) In der Nacht z»m 1. Feiertag wurden hier, annehmbar von zwei Personen, fünf Einbrüche verübt, wobei den Tätern, die nur nach Bargeld ge sucht haben, auch mehrere Beträge in die Hände gefallen sind. Bezeichnend für die Gemeinheit der Spitzbuben ist, daß sie auch einem 82 jährigen pensionierten Beamten und einem älteren, in sehr bescheidenen Verhältnissen lebenden Ehepaare Beträge stahlen, die für diese wesentlich in Betracht kommen. tlhyst a. T., 13. Jnni. (Grabschänder) In der Nacht zum 1. Feiertag wurde auf dem hiesigen Friedhofe ein frisch herge richtetes Grab vollständig verwüstet. Die Grabschändung wird auf einen persönlichen Racheakt znruckgefiibrt. Weinböhla, 13. Juni. (Neue Weinberge) In den hiesigen Bergen sollen die Spargelkeldcr der Weinrebe weiche», weil sich der Bode» für reichen Ertrag des Spargels nickt mehr ergiebig genug zeigt. Auf den Hügeln um Weinböhla lieferte in früheren Jahrhunderten der Weinbau sehr reiche Ertragnisse. Zittau, 13. Juni. (Raubübersall am Hellen Tage) Wie der Polizciberickt meldet, wurde kürzlich gegen Mittag a»t der Fricd- länder Straße in der Nähe des Scklachtbcifes eine in Kleinschönnn wohnhafte Ehefrau, die auf ihrem Fahrrade hcimfuhr. von zwei jungen Burschen angehalten. Der eine bielt eine» starken Knüp pel vor das Rad und der andere griff in die Satttlsiübe. Nach dem die Ungehaltene jedem der Burschen ein Pfund Margarine audgcüändigt hatte, konnte sie sich in einem günsftgcn Augenblick aufs Rad schwingen und davon fahren. Die Täter entkamen un erkannt. Warnsdorf I. B., 12. Jnni. (Eifersuchtsdrama) Tie 18 silbrige Samtschneiderin Pauline Müller aus Obergrund, die in Warns dorf beschäftigt ist. wurde auf dem Heimwege von einem Tanzf-'st aus der Straße Tcichstatt—Obergrund von ihrem Geliebten, dem ebenfalls in Warnsdorf beschäftigten 26 jährigen E. Bürger, über fallen. Er war eifersüchtig, weil sie ans diesem Fest viel mit einem anderen jungen Mann getanzt hatte. Mit einem Mever versetzte er ihr nicht weniger als 22 Stiche, darunter einen schweren Stich in die Lunge, der eine schwere Ohnmacht zur Folge hatte. Dann ließ er die Besinnungslose, die er für tot hielt, liegen. Sie wurde erst nach langer Zeit von heimkebrenden Musikern gefunden. Ob sie am Leben erhalten werden kan» ist fraglich. Der Täter wurde verhaftet. Theater und Musik Ncustädtcr Schauspielhaus. (Gastspiel Hermine Kör ner: „Belinde" von Eulenberg.) Die Liebestragödie Bc- linde stammt noch aus der Zeit des ringenden Dichters. Sie hat sich alle Bühnen erobert. Trotz ihrer vielen Unausgeglichen heiten, trotz ihres seltsam weltfremden und doch wieder so naturalistischen Gewandes. Es ist nicht ganz leicht, zu sage», was den dichterischen Wert des Stückes ausmacht. Die Wirkung der Aufführung gibt die Sentimentalität, die tönende Sprache her. Ter Dichter steht aber bet der Hauptsignr, Belindc. Ihre Ver strickung in die grausamsten Widersprüche des Gefühls wollte cr schildern und einen tragischen Konflikt daraus entwickeln. Vor 13 Jahren ist Belinde geschrieben worden. Seitdem hat die dramatische Darstellung neue Wege eingeschlagen. Und neue Ausdrucksmittel gesunden. Sie lasten auf dem Stück und wer es nicht glauben wollte, der konnte es gestern abend erleben: Tie einst von Frauen und Jünglingen so heiß geliebte Belinde ist alt, langweilig, staubig geworden. Hyazinth wirkt nur noch zwei, drei Szenen, die Liebhaber werden als hohle Pathetiker empfunden, die Heldin wird zur nicht mehr recht glaubhasten Gestalt von Dichters Gnaden. Eine Meisteraufführung kann immer noch viel von dem alten Stimmungsgehalt retten. Gestern ivar aber Stimmung fast gleichbedeutend mit Qual. Man hätte den Rotstift walten lassen sollen. Die Darsteller boten alle Gutes im einzelnen. Wie konnte es da geschehen, daß sie in ihrem heißen Bemühen dermaßen aneinander vorbeispielten? Stöger war ei» kranker Romeo, Steiner ein vollendeter Gcsellschafts- mensch im Wanderkittel. Marx dehnte seine ohnehin langweiligen Tiraden ins Ungemessene und Vendey versuchte es mit klassisch gestelztem Pathos. Aber selbst die Körner vermochte für die Gestalt der Belinde nichts zu tun. Auch sie gab nur technisches Blendwerk. Die Seele, die die beiden Männer an sie zieht, fehlte vollkommen. Für mich war nach allein Belinde ein Be gräbnis. Erster Klasse, zugegeben. Aber das ändert nichts . . . Zck. Sport D. I. K. Mannheim- Waldhof gegen D. I. K. Dresden-Ost 4 : 1. Während der Psingstfeiertage weilten die Süddeutschen in Dresden, um das Rückspiel gegen D. I. K. Ost auszutragen. Das Spiel, das unter Leitung des Schiedsrichters Cichon am Sonntag auf dem Fortunaplatz ausgetragen wurde, zeigte ein vorzüg liches Können der Süddeutschen. Anfangs ausgeglichenes Spiel. Die Ostleute greifen zwar öfters an, kommen aber zu keinem Torschuß. Die Mannheimer werden zusehends besser. Ihr ge nau«» Kombinationsspiel gibt der Dresdner Läuferreihe viel zu schaffen. Die Angriffe iverden immer gefährlicher. Der rechte Flügel brennt öfters mit dem Ball durch und bringt das Dresd ner Tor in Gefahr. Bis zur Halbzeit führen die Gäste 2 : 0. Nach Halbzeit versucht Dresden aufzuholen, doch der Sturm ver sagt, das Fehlen von Persich bl macht sich bemerkbar. Es wird kombiniert, aber nicht geschossen. Endlich kommt Dresden zum verdienten Ehrentreffer. Ein vor das Mannheimer Tor gestoße ner Ball wird vom rechten Verteidiger noch vollends einge schossen. 2 : 1. Das Spiel der Dresdner wird immer langsamer. Die Läuferreihe und Verteidigung wird übcrlastel und bald folgt Nummer 3. Die Mannheimer zeigen ein einbeitlichcs Spiel. Jeder Monn ist gut ans dem Posten. Ein Fehler des deckten Verteidigers von Dresden führt schließlich zum vierten Erfolg. Der eifrigste Spieler von Dresden mar Knbias der den Sturm immer wieder mit Bällen fütterte, desgleichen Sluka in der ersten Halbzeit. Bei den Gästen gefiel besonders die rechte Scitzr und der Halblinke. D. I. K. Mannhelm-Waldhof gegen To. Stetzsch 1 : 2. Am Sonnabend trafen sich beide Mannschaften in Stetzsch. Die Süddeutschen standen hier einer in der letzten Zeit bedeutend verstärkten Aufstellung von Stetzsch gegenüber. Anfangs ent wickelte sich meist Mittelfcldspiel. Ein den Mannheimern zugc- sprochencr Elfmeter wird absichtlich verschaffen. Die Angriffe der rechten Seite iverden immer gefährlicher. Stetzsch deckt jetzt gut ab. Der Sturm greift ebenfalls gut an und Kaan bald das erste Tor buchen. Nach Seitenwechsel drücken die Waldhöfer mächtig, sie zeigen ein gefälliges Zusammen spiel Der 'Ausgleich war bald hergestellt. Nun zieht Sietzsch vor des Gegners Tor. Einige sichere Sachen werden ausgelassen. Einen gnlgeihossenen Ball hält der Torwart blendend Endl'ch wird der Bann ge brochen, indem Stetzsch die Führung an sich reißt. Bei diesem Resultat von 2 : 1 für Stetzsch trennten sich oie Mannschaften. Ein unentschiedenes Ergebnis hätte dem Spielverlauf besser ent sprochen. Schiedsrichter Sperling (E. B. I. Ai.) befriedigte nicht immer. D. I. K. Mannhcim-Waldhof gegen Tv. Weinböhla 4 : 3 (1 : 3.) (Eckrnverhältnis 1b : 2 für Mannheim.) Das dritte Spiel lieferte Mannheim-Waldhof in Wein böhla. Weinböhla überrascht gleich zu Beginn durch zwei Tore und führen bis zur Halbzeit mit 3 : 1. Nach der Panse schönes Spiel der Gäste, die in regelmäßigen Abständen ansholen und 10 Minuten vor Schluß durch den Halbrechten das Resultat aus 4 : 3 stellten. Der Schiedsrichter pfiff oft und schlecht und muht« sich seitens der Zuschauer manchen Zuruf gefallen lassen. Da» Eckenverhältnis von IS : 2 zeigt deutlich di« Ueberlegenheit d« Gast«.
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