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tt. ZtNriran«» Nr. 144. Mittwoch den 2«. Juni Zrur7. ächstsche Kolks MWWMWWMI Mabhängiges Tagtblatt für Wahrheit, Kcht «.Freiheit > E^^^E'E^LI^.L^baklwttS.Spreqiuiud-- » » - «2 Uhr. Der Papst und die Friedenskonferenz. Bemerkenswert sind die folgenden Zeilen, die das liberale Pariser Blatt „Gil Blas" am 17. Juni d. I. unter dein Titel „Ter Papst von der Friedenskonferenz ausge schlossen", brachte: „Gerade herausgesagt, es ist lächerlich nnd scl^cint säst n>imöglich, daß man den Papst von dieser Beratung ausgeschlossen l>at. Tiplomatisch betrachtet ist der Papst ein Souverän. Tas Garantiegesetz selbst bestätigt den souveränen Elxnakter des Papstes und die Exterritorialität des Vatikans. Frankreich vor altem hat nach dem Tr.-u- nnngsgeietze das größte Interesse daran, laut zu verkünden, daß der Papst ein fremder Souverän ist, mit dem es fin den Augenblick keine Beziehungen haben will, aber mit dem man sich eines Tages wird aussöhnen müssen. Mail kann aber für die Anwesenheit des Papstes bei der Friedenskon ferenz höbere Gründe geltend mackwn. Tie Geschichte, diese Philosophie der Handlungen, befiehlt die Gegeiuvart des Vertreters des Papstes, da die Friedensidee eine rein christ liche Auffassung ist, die vom Heidentum nie gekannt war. Sie ist der ewigen Vermittelung der Brüderlichkeit ent sprungen, nach welcher die Kirche aus dem Wege des Glau bens immerfort strebt. Gewiß hat die Kirche, die sich wunderbar- den menschliche» Schwächen anznpassen versiebt, nicht mit einem Schlage de» Krieg abgeschafft. Sie hat aber durch einen langen lssang der Ideen die Völker zu diesem Gedanken erzogen. Thomas von Agnin hat über den Krieg folgendermaßen geurteilt: „Ein Krieg kann gerecht sein: aber er ist nur gerecht, wenn er folgenden drei Bedingungen entspricht: 1. Er muß durch die Autorität der Negierung unternommen werden: 2 Die Ursache desselben muß auf der Gerechtigkeit gestützt nin, d. h. diejenigen, welchen man den Krieg erklärt, müssen verdient haben, daß man gegen sic den Krieg unternimmt; Die Absicht des Fürsten, der den Krieg führt, muß ge Inserate werden die Kgespalt. Petttzeile od. deren Raum mit 18 ^ Reklamen mit 8» 1 die geile berechn., bei «ledert,, bedeut. Radau Buchdrnikeret, ißedaktion nnd vtrschäftsftellrr Dreöde» Pillnitzer Strafte 4». - Fernsprecher Rr. IR*. zeichnen. Es sei eine bekannte Tatsache, so meint bas Or gan des Gesamtverbandcs, daß namhafte Parteipolitiker Einfluß auf weite Arbeitcrmassen zuriickgcwinnen möchten, und dieses glaubten sie am ehesten durch eine ihnen gefügige Arbeiterorganisation zu erreichen. In diesem Bestreben kämen ihnen nun die Führer der Hirsch-Tunckcrscheu Ge werkvereine, welcl-e gleichfalls Einfluß auf politischem Ge biete erstrebten, entgegen. Sie empfänden nach dem Aus gang der letzten Neichstagsivahl ihre geringe Bedeutung in erhöhtem Maße: das Gespenst der vollständigen Aussckxck- tung aus der öffentlichen Diskussion, sowie der Verlust ied- weden Einflusses auf wirtsckxfltliche Fragen stehe in grcls- lxrrer Nähe. Toppelt empfindlich für sie sei, daß andere Arbeiterorganisationen hellte ihre Vertreter im Reichstage hätten. In diesem Sinne waren denn auch die wesentlichsten Ausführungen auf dem Parteitage gehalteil. Besonderer Wert wurde ansck>einend ans den „nationalen" Charakter der Gewerkvereine gelegt, vielleicht denkt man. sich damit am besteil den nationalen Parteieil empfehlen bezw. diesen die Protegiernng der Hirsch-Tnnckerschen Gewerkveretne be sonders erleichtern zu können. Wenn trotz aller liberalen und nationaleil Aspirationen zum Schluß die politische Neu tralität der Hirsch-Tunckerichen Gewerkvüreine betont wurde, so können die Verbandlnngen selbst am wenigsten darüber hinwegtänschen, daß es sich liier lediglich um einen taktischen Zug bandelte. Sb aber eine engere Fühlung zwischen den liberaleil Parteien und Hirsch-Tunckerschen Organisationen und damit eine Galvanisierung der Be- > wegnng sich ans die Tauer wird erreichen lassen, wird davon § abbängen, in welck>ein Maße letztere ein wirkliches Gewerk- : sclafts- und Wirtsck-aftsprogrami» geltend machen. Bei ' einer etnxis schärferen Anspannung des sozialpolitischen ^ Bogens seitens letzterer dürfte die Frenndschasl leicht in die ; Brüche gehen. Toch erscheint das alles im Moment weniger echt sein, so daß er bloß das allgemeine Wohl vor Augen i wichtig als die Schwenkung der Hirsch Tnnckerschen Organ, bat. Tenn man darf bloß Krieg führen, um den Frieden zu erlangeil: nnd ei» Krieg ist unerlaubt, selbst wenn ein genügender Grund um denselben zu unternehmen vor banden ist, falls der Fürst diese gute Meinung nicht lxck llild sich zum Beispiele durch Haß, Rache oder Hosfahrt leiten läßt." An dem Tag, da die Staatsoberhäupter diese Grnndjätze ill der Praxis durchführen, sind die Friedenstonserenzell re sationen in das politisch-liberale Fahrlvasser, d. h. die Demaskierung ihrer angeblickxm „Neutralität"! Politische DreSoen, den 25. Juni tSV7. — Die Kieler Woche. Montag früh 9 Uhr begann eine Wettfahrt des Kaiser!. Jachtklubs für kleinere Klassen ans dem Kieler Hafen, um 1<l Uhr eine 2. Wettfahrt vom JacM- überflügelt. Jedermann loeiß, welchen Einfluß der Papst als klub de France ans der Kieler Föhr de und um 12 Ulir di" Schiedsrichter der Völker besitzt. Alle Nationen kennen die Größe dieser Nolle durch die jüngsten Beispiele. Toch Frank reich hat am meisten Grund, die Erinnerung au ein Schieds gericht, das von ihr selbst verweigert wurde', aufrecht zu er- balteu. Am 22. Juli 1870 schrieb Pins IX. zwei Briefe. Ter vom Papste an Wilhelm I. gerichtete Brief ist wenig bekannt: er lautete: „Pius IX. an Wilhelm I. Majestät! In den schwierigen Verhältnissen, in denen wir leben, wird es Ihnen vielleicht fremd Vorkommen, einen Brief von mir zu empfangen. Doch als Stellvertreter des Gottes des Friedens kann ich nicht umhin, Ihnen meine Vennittelnng anzubieten. Mein Verlangen ist, die Vor bereitungen zum Kriege verschwinden zu sehen und das Un heil zu verhindern, das die unvermeidliche Folge des Krw- ges sein wird. Meine Dermitteliing ist die eines Souve räns, der als König eines sehr kleinen Reiches keine Eifer sucht entfachen kann, der aber Vertrauen einflöße» wird durch den sittlichen und religiösen Einfluß, den er vertritt. Möge Gott meine Wünsche erhören wie auch diejenigen, loelche ich für Ihre Majestät hege, mit dem ich durch die Bande wahrer Freundschaft vereinigt zu sein verlange. Vatikan, 22. Juli 1870. Pins IX., Papst." Girre Schwenkung der Hirsch-Tnnckerschen (Hewerkvereine Tie „freien" Gewerkschaften machen im allgemeinen ans ihivr Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei kein Hehl und betrachten dieses Verhältnis als so selbstver ständlich, daß eben noch auf der zu Pfingsten in München abgehaltenen Generalversammlung des „freien" Metall- arbeiterverbaiides der Verbandsvorsitzende Schlidke, ohne Widerspruch zu finden, äußern konnte: Tie Gewerkschaften sind die ld. i. sozialdemokratisck>e) Partei. Temgageni'iber haben sich die christlichen Gewerkschaften stets streng von jeder Annäherung an irgend eine politische Partei fern- gehalten und dadurch ihren wirklich neutralen Charakter dokumentiert. Eine SchNxmkung aus politischen Gründen haben auf ihrem Ende Mai in Berlin abgelialteneii 10. Ver- lmudstag nunmehr auch die Hirsch-Tunckerschen Gewerk- pei-einc, die sich bisher für die einzig neutrale Organisation ansgabeii, vorgenowmen, die in der großen Oeffcntlicffk'il nicht genügend beachtet worden zu sein sch int. Und doch verdient sie es. Die HirschDnnckcrschn scheinen sich nämlich den libe ralen Parteien zur Verfügung stellen zu wollen, so daß wir also in Zukunft neben der neutrale» christlichen mit einer politisch-sozialdemokratischen und einer politischliberalen Arbeitevbewcgnng zu» rechnen haben tverden. Allenthalben kam auf dem Verbandskag das „Liberale" zum Durchbruch. Den psychologisch,, und taktisch» Untergrund zu dieser Schwenkung scheint uns reckst treffend das „Zcnkralblatt (Nr. 12) der christlich,, Gewerkschaften Deutschlands" zu dritte Wettfahrt der Sonderklasse bei Labö, a» der Krön Prinz und Prinz Heinrich auf ihren Jachten teilnabmen. Ter Kaiser besncb'.e vorm, die javanische» Kreuzer „Tsm inva" nnd „Tschuose", sowie das argentinische Schiilübiss „Prcsidente Sarinicnto". Er sprach an Bord des japan. Kreu zers „Tnitich" sengende Worte: „Meine Herren! Ich heiße Sie und Ihre Schiffe in meinem Namen wie im Namen »'.einer Flotte nnd meines Landes in diesem Hasen herzlich willkommen. Ich weiß die gütige Absicht des Kaisers von Japan hei Entsendung dieses Geschwaders nach Kiel in hohem Maße zu würdigen. Ich beglückwünsche Sie zu dem Aussehen Ihrer Schiffe nnd Ihrer vortrefflichen Mann schaften, nnd ich vertrane nnd besser daß die javanische und die denUche Flotte stets als gute Freunde und Kame- raden zjnsaminenwirken mögen, sowie daß ihre Flaggen stets Seite an Seile weben mögen zur Erhgltniig von Frie den nnd Ordnung in der Welt." Zur Frühstückstasel waren geladen die japan. und argentin. Marineoffiziere, der japa nische Botschafter und der argentinische Gesandte, sowie ter engliscbe Marineattachee. Ter Kaiser schenkt'.- dem javan. Geschivaderchef Timin seine Photographie mit eigener Unter-- schriit im Nahmen und verlieh den japa». Offizieren hohe Srdensaiiszeichniiiigen. Ilm 0 Uhr fanden zwischen der „Tielrichsdorfer Brücke" nnd der „Hohenzollern" ei» Wett- rudern der Fähnriche zur See, Seekadetten nnd Schiffs jungen statt, dem der Kaiser von Bord seiner Jacht aus zu- sab, wonach er persönlich die Preise verteilte und die Sieger- maiimchaften ansprach. 0 Uhr !'.<> Min. traf die .Kaijerin liier ein. Ahends fand ein Festessen im Kaiserlichen Jacht klub statt, wobei Prinz Heinrich de» .Kaisertoast anSbracht''. Ter Kaiser erwiderte mit einem Toast ans den Prinzen Heinrich und den Jachtklub nnd snhr dann fort: Der Käser licbe Jachtklub hat am heutige» Tage die Freude und Ehre. Gäste ans allen Teilen der Welt bei sich zu sehen. Ich for dere Sie ans, ans deren Wohl Ihre Gläser zu leeren. Von fern wie von nah sind sie gekommen und unter ihnen wollen wir nicht znm mindesten mit Tankbarkeit gedenken der hoben Gäste ans unserem schönen Nachbarlande. Unsere Gäste sie sollen leben! Hurra! Hurra! Hurra! — Der Gesanitverband evoncrelii'cher Arbeitervereine Deutschlands wird den Grafen Pvsadowsky znm Ehren- Mitglied? ernennen. — Wechsel in der Laudkonimissio». Nachdem Herzog Johann Albreckit zu Mecklenburg infolge der Übernahme der Regentschaft des Herzogtum« Brannschwcig sich veran- laßt gesehen bat. ans der Kommission auszuscheide», bat der Reichskanzler an seine Stelle in die cunannte Kom mission den Kaiserlichen Botschafter a. D. Wirklichen ge heimen Rat von Holleben als Mitglied berufen. — Die Reichseinnahmen. Noch dem jetzt vorliegenden Ergebnis der Jsteinnahme an Zöllen nnd Verbrauchssteuern für den Monat Mai betrug die Einnahme 80,4 Millionen Mark oder über 14 8 Millionen Mark mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Der Monat April hatte eine Mehr en, nähme von nahezu 10 Millionen Mart gc-gcnüber dein April 1000 erbrach'-. — Fliest BiiliUv nud die Drmütkcitic. T r Heraus- gebe- der deu'.okcatischen ..Reynolds N-w Pup-.rs", W. M. Thompson, welcher an dem neuerlichen V.-Ulche der englischen Journalisten mitgenommen hm. v. rößem.ichl jetzt tu seinem Blatte ein Gespräch mit dein Fäulen Bülow, wonach der Reichskanzler ihm die Versicherung gegeben „-.bei, iou. daß nach seiner Ueberze.ngung der Tenuckcane Vir Z.cknnst ge höre. Die Offiziösen haben bisher keine Zur gesunden, um diese Meldung zu berück icl äceu; wenn sie richtig ,st. cutiprechen die neuesten Münneierw.'i:n>mg n aber niwt sehr dieser Ueberzcugung des Neuhstanzw.!:. — Anläßlich der von mehrcuen Biättcrn ve:breflepu Meldung von der Niederlcgnng des Re,ch-?tügsmanda!s des Fürsten zu Kuypluniseu ging der ..Dewichen Tages zeitung" -'in Telegramm zu, worin es beiß,: „Ich denke räch, daran mein Mandat niederziilegen." — Die Ausdehnung der obligatorischen Kranken. Versicherung aus die land- und sorslivirtschofUicheu Arbeiter ick zurzeit Gegenstand der Beratungen der Reichs- n >d preußischen Staatsbehörden. Tie Frage dürfte oorails- sichtlich so geregelt werden, daß durch ein Reich-gesetz d e Verncherungspslicht der ländlichen Arbeiter zur Einsübroug gelaugt, die Durchführung aber der, Bnndesltaaien durch La-'dcsgcsetz überlassen wird. I» Preußen sind bereits durch die Ober Präsidenten Erhebungen über die Bedürfnis- frage und die geeignete Form der Turchsührung der Ver- sicheruiigsvshcht angestellt worden. — Die Verurteilung des Abgeordneten Erzbcrgcr hat eine höchst ü.tcrcssaicke Kevrleits, die auch betrachtet werden muß. Wenn wir uns einmal aus den Boden des Berliner Schöffengerichtes stellen wollen, dann ist cs eine schwere Beleidigung für jemand, wenn man von ihm sagt, er hat eine Konzession für eine LandgeselUchaft in den Kolonien erhalten und diese Beleidigung soll sogar so schwer sein, daß sie sogar mit Gefängnis bestraft werden muß. Der Abg. Erzlnrger hat seit Jahren den Kampf gegen die Konzessionswirtschast geführt, doch nie sab man in dielen Behauptungen eine Beeidigung. Manche Leute me-ueu nun, er solUe gar keine Berufung Anlegen, da -n höre die Konzessionswirtschaft sofort ans. denn es sei dann durch Ger-chtrurteil festgestellt, daß es etwas Schimpfliches sei, sich eure Konzession geben zu lassen. Niemand werde mehr uni eine solche eintommen nnd der Kamps gegen diese Wirtschaft sei rasch und erfolgreich beendigt. Erzberger folgt natürlich diesem Ratschlage nickt. Aber soviel bebt fest, daß das Urteil des Schöffengerichts für alle jene Leute höchst bitter ick. die sich eine Konzeffion geben ließen resp. um eine solche eiiikommen. Das Schösioilg.wichtsurteil wird ihnen keine Musik in den Obren sein, aber noch mcbr! - Es ist auch eili Tenkzertel für die Regierung. Denn die Kolonialverwaltung hat bisher stets solche Konzsinoiwir erteilt und sie in amtlicher Form publiziert, es sind sogar eine Art von Gesetzgebungsakten. Düse Maßnahmen d-r Kolonialverwaltung waren der erste Schritt zu den Schäden, die im Prozeß festgeffellt worden sind. Es war in den Konz-ffsionen keine B-'stinimnng cntbcrllei', die solchen Schäden und Gründergiwümen vorbcugt.-. Das U-teil des Schöffengerichts würde hiermit auch die Maßnahmen der Kolonialverwaltniig treffen. Diese Betraäcknng abcr zeigt, daß jene Blätter, die bisher so eifcrg für die Land- geiellschoflcn cflckratcn, wahrlich keine Ursache haben, üver das SckwffengerichtSurüil sich zu freuen. Sie zeigt aber auch, daß dieses llrtnl nicht aufrecht erhalten werden kann, weck sonst ans die frühere Kölonialverwaltnng der Vorwurf fallen würde, sie hätte Manipulationen begünstigt, die solche Gründergewinne zulassen, sie hätte Handlim.gen nicht verhindert, die niemanden nachgesagt werden dürfen, ohne daß man sich strafbar »rache. So ist das Urteil ein Wider spruch in fick selbst und daher unhaltbar. Tie Presse über den Ministrrivcchscl. Die „Tcntsche Tageszeitung" sieht die Ursache der Entlassung des Staats sekretärs Graf Posadowsky in Unstimmigkeiten mit dem Reichskanzler und schreibt dann: Herr v. Bethmann- Hollweg, der nun ans dem preußischen Ministerium veZ Innern in das Reichsamt des Innern überffedelt, ertreiit sich der besonderen Gunst des Kaisers nnd ist mit dem Für ste» Bülow eng befreundet. Seine Berufung kann mau wobt dahin anslege», daß der Reichskanzler ein engeres persönliches nnd politisches Einvernehmen mit seinem ersten Mitarbeiter herziistellen wünschte, um dadurch zu gleich eine festere Einlnütlichkeit der Auffassungen ln den leitenden Reichsstellen berbeizusühre»: daß Herr v. Beth- mann-HvIlweg zugleich Vizepräsident des Staatsniini- steriums geworden ist. läßt daraus schließen, daß Fürst Bülow diese Einheitlichkeit der Regierung nach Möglichkeit auch ans die Leitung der vrenßischen Angelegenheiten über tragen wissen Null. li>as gewiß an sich uur erwünscht sein kann, zumal bei einer parlamentarischen Konstellation, die nicht ohne Sckr.vierigkciten nnd Friktionsmöglichkeiten ist. Wir haben Herrn v. Bethmann Holltveg in seiner bis herige» Tätigkeit einigemal etuxis zu gelassen gefunden: das hindert uns al>er nicht, seine persönlichen Dualitäten anziierkennen nnd aufrichtig zu bossen, daß der Reichs- kanzlcw in sinn den Helfer finden möge, den er zu finden wünscht." TaS Urteil der „Kreuzzeitnng" über die neuen Minister lmben wir gestern.bereits veröffentlicht. — Die , Frs. Ztg.' weiß nicht recht, was sie zu dem Wechsel sagen