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Flugblattes seien in der Hauptsache übertrieben und viel fach direkt erlogen. Durch die Auskunft des Herrn Bürger meisters Dr. May wurde der Antrag für erledigt erklärt. ' Ein internationales Schwindler- p a a r. Bei einer auswärtigen Gerichtsbehörde befinden sich seil längerer Zeit ein angeblicher Rudolf Mirwald aus Straßburg und eine Anna Ofner aus Grünberg in Ober- öüerreich in Haft. Mirwald, der sich auch Paul Burman», Michele Murat und Paul Harnestein genannt hat, wurde seineweit fcstgenoiniuen, weil er in Gemeinschaft ,„jt einem Alfred Loebnrg in verschiedenen Städten außerKurs gesetzte sudamerikanische 700-Tollarnoten in Verkehr gebracht und dadurch eine Anzahl Geschäftsleute um bedeutende Summen ge'wädigt hatte. Außerdem hatte Mirwald in Begleitung der erwähnten Anna Ofner, die sich auch Vera Jmhof und Ella Walther nannte, in verschiedenen Städten Frankreichs, Deutschlands, Italiens und Spaniens Jnweliergeschäste unter dem Vormunde, Juwelen zu kaufen, ausgesucht und snb laiche zur Ansicht vorlegeu lassen, wobei die Ofner mehr mals gesagte und ungefaßte Brillanten gestohlen hat. In Mirn'alds Besitze sind bei seiner Verhaftung verschiedene ungnißte Brillanten gesunden worden, deren Herkunft bisher nicht sestgesiellt werden konnte. Tie Ofner ist ge ständig gewesen, solche Tiebstähle außer in verschiedenen Släot-m Oesterreichs und des Teutschen Reiches auch in Dresden begangen zu haben, sie will sich aber der Namen der betreffenden Inn>eliergeschäste nicht inebr erinnern tennen. Wie es heißt, müßten sich Mirwald und die Ol'ner in' S.n-te»iber und Oktober 1007 in Dresden aufgehalten b iben Buchholz, 7. Juli. De'n tOjährigeS Di n sijub.läum sennlc Wer der Betriebsleiter der Gaew.rke. Herr Dlcltor Julius Sachse. Jh,n wurde» za'Zie ch» El »n ge„ zuteil. l^ibcitstock, 7. Juli. Jur Anersberger fsta.wiforstrevier Wirde der 10jährige Viehhändler Ferdin md Schneid r uns Seh"stza,lsl'er z in Böhmen au e» in Baum e t.ä 'gt a>>f. ges.u.d-n. Schneid -r war seit Oktober >910 verschwunden. 5lline,cnthal, 7. Juli. Ein hier v.r nälail 'er G orken- l!:I'U? lag vernriachte 9000 M >rk Kost?!'. und brachte nur 7^'0<> M: k rin. Defic-t: 2000 Ma k. Leipzig, it. ch,!i. einer von WO Personen besticht' n h ' riammlnng leipziger .Künstler erfolgte beute ein Pro- lew '--geil die Jahresansstellnng des Ternsche» Bnnsller- ' tU'dl t wegen Benachteilignng der einheiniischeir .Bünsller i nr.. m,, Bünstlerbiind, ivegen Verletzung der Ansstellnngs- ledi. nngen nn» wegen der Tätigkeit der Leipiger Jury. Tie einheimische» Künstler fühlen sich benachteiligt daduch, das, die Mehr»,»bl überhaupt nicht oder mir ungenügend verlrNen ist. Tie l'erletznng der Ansilellnngsbedingnngen wird darin erblick!, daß. obwohl die Einsendung von nicht webr !s zloei ckOldern veelanat lvar, töraphil inöglichst a e nicht eingereicht werden tollte, von ein-elnen Mitglie dern der dp,,'» sich mehr als zwei Bilder und von Graphik wam drei bis nenn Werke befinde». Unter den Protest- lern aeiinden sich Vorstandsmitglieder des Leipziger Künst- i.'>0"re:»- und des Leipziger Bünstlerbundes. Mcisrcn, 7. Juli. Stadtv. rordnetenvorsteher Hofniann hat sein Amt r.wdergelegt, weil die übrigen Mitglieder des Vorstandcs des Sl idtverorünelenkollegiwus ihm eine Er- kärnng nnlci breitet eatlen. die eine Rüge für ihn emhu li. Der Gmind hierzu soll in einer Eingabe der Minderheit deS Meißner Stadtverordnete nkollegiiuns beste he», die an die Kreish.auptmanuschast Drec.de» gerichtet war, in deren Inhalt eine Mißachtung d>s Jelbstoerwaliungsrechtes der Genieinden erblickt wurde. Dieser Eingabe hatte sich Herr Hostm nn angetchli.ssen. Niederwiesa, 7. Juli. Tie Felterick n Befitzunzcn iu der Nähe Ins Bahnhöfe- sind seitens der G.metnae für de» Preis von 217 000 Ma>k angekauft worden. H'cndmch i>': es möglich, »inen direkten Zugang zum Bah, Hose zn schaffen. Zwickau, 7. Juli. Wege» W chielstUichnngen und großen Schwindel ien wiirde hier der 22jährige Zeichner Z'innier ans Planen l. V. verhastit. Er hatte hiesige Emwohner um Summen von elwa 70 000 Mar! betrogen und Wechsel in Höhe bis zu 120000 Mark geiälscht. M..reo»nncki-n Hier fällt mir ein, d>r ein Telegramm non hoher See zu senden. Tn wirst es wollt erhalten hoben. Es dane'cke eine gute halbe Slnnde, bis der Beamte eine Aufnahmestation znm Weitererpedieren gesunden. Endlich meldete sich der Tampfer „Ziethen" in nngefäbr 0-70 Kilo meter Entsernniig. 'Nachdem ich mir dr» i> tere'santen Apparat und dessen Bedienung in großen Zügen batte er- llären lassen, ging es wieder bernnter zun». Promenaden- deck ,n ejnein »ruieii läeniisse: zn eiiiem Täßchen Mokka. l. Februar. Nach dem Morgenkasfee vromenierte ich, wie gewöhn lich. hierher und dorthin: so kam ich gegen 10 Ulir ans das zwischen der zweiten und dritten .Klasse gelegene Teck, sah hier nnieren Photographen mit seinem Apparate stehen und ans irgend etwas warlen. Ans meine Frage wurde mir die Antwort, daß er beabsichtige, Bönig Friedrich August von Sachse», der sich angen.'licküch bei einer Besichtigung der dritten Blaue befinde, bei des'en Vorbeikonmien zn „knip sen". Das Bild ist sebr gut gerate» und soll demnächst die Runde durch die „Woche" und andere Zeitschriften machen. Um 3 Uhr hatten wir etwas Negen bei schönstem Sonnen schein und im Osten einen wnnderichönen Regenbogen. 7 Uhr 20 Ministen (nach unserer Zut I U'n' 10 Minn ten) batte» wir die Freude, einen Sonnennnlergang zu be obachten, der mir einig in Erinnerung bleiben wird. Es war einfach heßrüch! Ter Rand der die Sonne umlagernden Wolken erschien im reinsten Silberglanze. die darunter lagernden dünneren Wolkenichichten wie flüssiges Gold. Am schönsten ist es in dem Moment, in welchem die Sonne als eine feuerrote Kugel. mit ihrem unteren Rande schein bar ins Me"r getaucht, mit frappierender Geschwindigkeit gänzlich im Meere verschwindet. Tie Welt ist doch schön, »»d ihrer Wunder gibt's gar viele z» schauen Ans mich maclien solche Naturwunder stets einen nachhaltigen, nncins- lösthliclum Eindruck. Abends 0 Uhr Ball auf dem Promciigdeiideck an der Backbordseite: Reling bunt behänge», bunte Lampen und bunte Menschen. Ter König sah eine Zcitlang zu. Gegen 11 Uhr Schluß! Gemeinde- und Vereiusnachr'.chl-n 8 Dresden-Altstadt. (Kath. I ü n g l i n g s v e r - e i ii - Beteiligung an der Fahnenweihe des kath. Arbeiter vereins. Die Mitglieder sammeln sich Sonntag den 9. Juli um I Uhr im Bereinszimmer zur Abholung der Fahne. Alle müssen sich am Festzuge beteiligen! 8 Königshain. Die „Freie Vereinigung ka tholischer Lehrer in der südlichen Ober- lau s i tz " hielt am vergangenen Mittwoch eine leider nur schwach besuchte Versammlung in Königshain ab. Zuerst lvlirde der neuerrichteten Zentralmolkerei ein Besuch abge staltet, worauf in der „Bergschenke" der geschäftllck)e Teil er ledigt wurde. Es galt dieser der endgültigen Stellung nahme zum neuen Volksschulgesetze und der Beratung ver Verbandssatzunacn und der Geschäftsordnung. In die Vereinigung wurden ausgenommen die Herren Lehrer Ernst 1 Zittau), Büttner lRusdors) und Herr Kaplan Hara- zim OKönigtzhain). Tie nächste Versammlung findet am 30. August in Reichenau statt und wird außer einem Vor trage des Herrn Kollegen Rikl auch eine Besichtigung des großen Elektrizitätswerkes der Firma E. A. Preibisch bieten. 8 Königshain. kV o l k s v e r e i n für das katho lische Deutschland.) Tie ursprünglich für nächsten Sonntag de» 0. d. M. geplante Bezirksversammliing des Volksvereins für das katholische Deutschland kann leider nicht siattsinden, da trotz vieler Bemübiingen seitens der Leitung aeeignete Redner nicht gewonnen werden konnten: sic muß daher aus einen Monat binalisgeichoben werden. Doch soll wenigstens am genannten Tage abends 8 Uhr in der Bergschenke eine Lokalversgmmlniig abgehalicn werden, in der der Geschäftsführer über das Thema: „Bischof v. Bctteler, ein Vorkämpfer der christlichen Tozialreform" '»rechen, und Herr Lehrer Rikl-Ostritz unter dem LeitworB , Wo liehen wir?" eine Ueberschan über die derzeitige Lage der Katholiken in Deutschland bieten wird. 8 Radebcrg. Ter K i r ch e n g e s a n g v e r e i n Cä- cilia hielt am 2. Juli im Vereinslokale „Restaurant zur Sächsischen Glasfabrik" seine 18. Generalversammlnng ab. Ter Vorsitzende Herr Pfarrer Zschornock eröfsnete mit einer herzlichen Ansprache die Versammlung, den anwesenden Mit gliedern die edlen .'Ziele eines Cäcilienvereins vor Augen führend, und hinweisend ans die Bedeutung des streng liturgischen Bircbengesanges. Herr Oberlehrer A. H. Lübeck als Dirigent des Vereins gedachte in längerer Rede der treuen Mitarbeit der Sängerschast, da im verflossenen Ver- einssabre laut Jahresbericht 71 kirchliche Anssnbrnngen zn verzeichnen waren. Tie Wahl der Vorstandsmitglieder er ledigte sich dcibin, daß sämtliche dein Vorstände angehörende Taiwui und Herren ihre Wiederwahl annahmen Ter Ver ein zählt gegenwärtig 20 aktive Mitglieder und zwar 12 Tarnen und l I Herren, außerdem 8 passive Mitglieder. Beschlossen wurde die Annührnng eines größeren Chor werkes „Tie Glocke" und eine genieiniame Fahrt nach Bi schofswerda. um dort vor allein während des Hochamtes die lieben Glanbensgenossen, wie vor Jahren schon öfters, durch Anssnhrnng einer lateinischen Messe für gemischten Chorgesang zn ers-enen. Ter Nachmittag soll einem Ans- flnae in die Nabe Bischofswerdas gewidmet sein. Kirche und Unterricht. k Zur Restauration des Mosaikbodcns der St. Peters- tirche spendete am Feste der Apostelfürst«» Kardinal Rampolla, Erzpriester von St. P.tec, 30 000 Lire. Papst Pius X. selbst hat bereits l 00 000 Lire für diese großartige Arbeit zur Verfügung gestellt. k Zur Index-Affäre des Bischofs Dr. Prohüszka. Nascher als zn ei warten stand, hat die Jc.dexnsfäce des Stuhlweißenbnrger Bischofs ihren Abschluß gesund»». Der am 2 d. M. zur Verkündigung gelangte Hirtenbrief kNc. -I vom 21. Juni l. I.) enthält folgende Erklärung: „In der Nun wer vom 0. Juni der .Vesta Ipontolwav Kostm lese ich. daß die Ooii^ro^atio stisticn» weine „Die Uebertreibungen des Intellektualismus' und „Moderner Bei unserem Erwachen befinden wir uns schon in Af rika, dein Lande der bunten Farben". Gegen 0 Uhr ist inner Schiss nn Hasen vor Port Said vor Anker gegangen. Tie Söhne Aegyptens umlagern unser Schiff in Bohlen- kälme». Nicht allein die Kähne sind schwarz wie die Koh len selbst, auch die „Besatzung". Tiefe kauert meist, in Lumpen gehüllt ans und zwischen der Ladung selbst, war tend ans den Augenblick, wo das .Kommando des Löschens und des „Einnehmens" ertönen wird. Wohl 100 Menschen zähle ich in den beiden Kähnen. Buntes Treiben überall, wohin man auch die Blicke richten mag. Um 0 Uhr ist Be such nn Bord: die Gesundheitskomminion. Tie Passagiere erster .Klasse haben sich ans Befehl alle im Speisezimmer eingefnnden. Hier wurden die Namen jedes einzelnen nach der Schiffsliste allfgerufen, und jeder hat mit einem ver nehmlichen „Hier" seine Anwesenheit kundzutun. Nach die sen Fornialitäic» dürfen wir an Land. Boote aller Gattun gen iinischwärmen unser Schiff, legen an und befördern uns gruppenweise an Land. Hier passicien wir die ägyptischen Zöllner und können dann ungehindert gehen, wohin cs »ns beliebt. Da unser Tampfer erst gegen 1 Uhr weiterfährt, so haben wir Zeit, »ns das Lebe» »nd Treiben Port Saids etwas näher anzu- schauen. Tie Eindrücke, die uns hier empfangen, sind eigen artig, aber nicht znm längeren Verweilen einladend. Bett ler und Händler perkolgen uns ans Schritt und Tritt. Aus einer Fleischerei werden Abfallstücke unansehnlichen Flcisclzes ans die Straße geworfen und von de» heriimlungerndeil Hunden gierig verschlungen. Alle paar Schritte wird inan von bettelnden Kindern und Krüppeln um Bakschisch kTrinkgeld) angegangen. Straßciihändler heften sich an unsere Fersen, aus den Ba saren und Kanfhäiisern kommen Angestellte, um uns zum Kaufen ciiiziilgde». Auf der Straße und in den Wirt- schaftslokale» spielen italienische Musikbanden ihre oft schwermütigen, oft lustigen Weisen. Da wir für unsere Sndaiireisc noch etwas benötigen, so betreten wir den unS von Herrn Bolthansen als reell empfohlenen Kaufladen von Simon Arzt. Hier decken wir unseren Bedarf (Hüte, Schuhe. Katholizismus* betitelten Werke und außerdem meinen „Mehr Friede* überschriebenen Weiynachlsart kel vernrtoilt und aus den Index gesetzt hat. Da wir den HZiigen römischen Stuhl als die höchste Lehrautorität anerkennen und die Urteile und Weisungen seiner Zentralorgane, so der 6onx;r6Aatio iiiclicis befolgen, ersülle ich meine Pflicht, indem ich mich dem Urteile des Heiligen Stuhles unter weise und im heutigen Kampfe der Wahrheit mit den Irrungen, ehrerbietig, und bereitwillig die Weisungen und das Urteil des höchsten Lehrers empfangend, meine Bücher vom Büchermärkte zurllckz'ehe. Sluhlwetßenburg, am 24. Juni 1911. Ottokar Prolir'rSxka " Aus der Frauenwelt. k Tic Wohnungsverhältnisse der Dienstboten. An un sere Hausfrauen wendet sich die Dicnstbotenkommisfion des „Bundes deutscher Frauenvereine", der auch mehrere Mit glieder des „Katholischen Frauenbundes" angehören. Es gilt, die Wohnungsverhältnisse der Dienstboten kennen zu lernen, um eine Grundlage für die objektive Beurteilung vorhandener Mißstände zu gewinnen. Die Untersuchung der Wohnungsverhältnisse in Berlin hat nach Dr. Stillich das überraschende Resultat gebracht, daß nur 66 Prozent der Dienstboten ein wirkliches Zimmer hatten, die anderen ivaren imtergebracht in Kellern, ans Hängeböden, Durch gängen nsw. Nach Umfrage in München schläft dort ein Trittel der Dienstboten in Räumen, die kein Fenster ins Freie haben. Ein dringend zu bekämpfender Zustand, da nach Ansicht der Aerzte die Ausbreitung der Tuberkulose unter der dienenden Klasse auf licht- und lustlose Schlaf zimmer znriick.ziiführen ist. Am bedenklichsten aber erscheint die in großen Miethäusern übliche Verlegung der Mädchen zimmer sämtlicher Familien in die Mansarden, die keine Kontrolle, wohl aber ein unbemerktes Ein- und Ausgehen ermöglichen. Tas bedeutet eine sittliche Gefährdung der unerfahrenen, oft leichtsinnig veranlagten jungen Dienst mädchen, wie sie nicht größer gedacht werden kann. Für die Hausfrau, die die Gefahren des Mansardeiiichlafraumes kennt, ist derselbe aber eine stete Quelle der Beunruhigung. Durchgreifende Hilfe ist nur möglich durch eine entschiedene Inangriffnahme der Wohnungsfrage überhaupt. In dieser Erkenntnis veranstaltet die Dienstbotenkomninsion eine Umfrage über die Wohnungsverhältnisse der Dienstboten und wird zn diesem Zwecke in nächster Zeit besondere Frage bogen ansgeben. Sie will Material sammeln und darauf gestützt auf die Bauordnungen einwirken, um wenigstens bei Neubauten eine Berücksichtignng ihrer berechtigten Wünsche zu erreichen. Mögen die Tarnen, die in nächster Zeit im Ticnste der Menschenliebe sich der gewiß nicht ange- nebmen Aufgabe unterziehen, auskunftheisehend von Hans zn Hans zn wandern, das gebührende willige und freund liche Entgegenkommen finden. Es gilt ja einen Uebelstand beseitigen, der so mancher Hausfrau ein Kummer ist, weil er ihr die Erfüllung ihrer Pflicht, dem in die Hausgemeinschaft anfgenommenen Mädchen ihren Schuh und ihre besondere Fürsorge angedeihen zu lassen, unmöglich macht! Kunst. Wissenschaft und Vorträge. s Dresden. Reslden-iiheaier. Tonn'ag, Moniag w d Dienste finde i Wiede» b lungen der beliebten Vaudeville-Pufie .Polnische Wir schaft" tlatl. Die Emzeichnungen für das kommende Wi>Kec-«bonnement können Wochenlags v rmcktan? von 10—2 Uhr ertolien. Marktpreise zu Kameuz am 6. Juli 1911. Höchsler s niedrigster Preis PreZ, 50 Kilo 4 4 4 Korn . . . Weizen . . i 8 10 80 20 8 10 50 3 — Gerne . . . . 8 50 — — ^^^Pfd"!Ma>chinen- 25 — Haler . . . > 0 50 8 — 2l — Heidckorn. . 1'' 0 50 Butler i Kiwl höchster ^uiler i «>w 2 70 Hirse . Korroffeln fort. i7 — ll! — 2 30 8 80 — Erbien . . 50 Kilo, — — do. u„fort, .8 — - Eier Stück 7'/, Vicmnae Sonnenschirme nsiv.) zu anscheinend zivilen Preisen. Noch ein kurzes Schlendern durch die Straßen, dann finden wir uns so vor und nach alle wieder zusammen in dem als Tresspnnlt bczeichneten Savoh-Hotel. Um 12 Uhr Ab marsch nach dem „Großen Kurfürst". 1 Uhr Lunch. 3 Uhr Abfahrt in den Snezkanal. Tas in den Booten zurückge bliebene Packmatcrial, wie Stroh und Lumpe» nsw. wird einfach über Bord geworfen. Ordnung! Was? Äor und während unseres Auslaufens nmschwärmen uns Boote, deren Insassen unsere Taschen durch Gesang und Harfen- ipiel noch etwas zu erleichtern suchen. Auch ei» sogenann ter Geldtancher fehlt nicht mit seinen Künsten. Und er hielt leichliche Ernte. Tiefe Leute sind auch tatsächlich zu be wundern. Sie besitzen eine Virtuosität im Schwimmen und '.Intertauchen nach den in das Meer geworfenen Geldstücken, die wirklich stannenerregend ist. Kein Geldstück und wurde es noch io ungeschickt geworfen, ging verloren, und alles wanderte in die „Backentasche". Ta der Snezkanal eine nicht allzu große Breite besitzt, so war eine Anzahl Aegypter mit einigen Kähnen an Bord genommen worden für etwa nötig werdende Hilfeleistun gen. Tiefe ninßtcn auch nachts, während wir in unseren Kajüten schliefen, in Aktion treten. Ein auch ziemlich großes, abwärts fahrendes Schiff konnte infolge der Strömung nicht anhaltcn: also mußte unser „Großer Kurfürst" so lange auf Seite gezogen wer de», bis crstercs uns passiert hatte. Nach der Einfahrt in den 160 Kilometer langen Kanal, an dessen Eingang uns das Teiikmal seines Erbauers, des Franzosen Lesseps. ent- gcgkngrüßtc. nicht weit hinter Port Said, sahen wir an den trockenen Stellen der „Wasserwüste" tausende Flamingos, ein eigenartiger und schöner Anblick. Tie Erwerbung des Kanals soll den Engländern eine halbe Milliarde gekostet habe». Dieser Betrag wird sich aber wohl auch verzinsen, innßte doch nilser „Großer Kurfürst" etwa 60 OM Mark für die Suez-Passage an Abgaben zahlen. Nachmittags 4'/-. Uhr Gruppsnphotographie der Teil nehmer. Abends beim Diner wurden uns frische Erdbeeren, serviert, eine Delikatesse zu jetziger Zeit für uns Nordländer.