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Bei diesen Worten wurde der Redner unter lautem Lärm von den Deputierten umringt, die ihn an der Fortsetzung seiner Rede hindern wollten. Der Minister des Aeutzern intervenierte schließlich mit der Erklärung, eine Fortsetzung der Rede würde für das politische Lebe» der Türkei von Schaden sein. Sächsischer Landtag. DreSdeo, den 9 Noo-rnber lS't. Die Erste K a m m e r hielt heute vormittag ^12 Uhr ibrc 2. öffentliche Präliminarsitzung ab, die nur von kurzer Dauer war. Die Mitglieder waren sämtlich im Frack und Ordensschinuck erschienen, und der Präsident Tr. Graf Bitzthum v. Eckstädt hatte Stern und Band des Hansordens der Rautenkrone angelegt. Am Ministertische bemerkte man Staatsminister Dr. v Otto und in der Reihe der Mitglieder den Prinzen Johann Georg. Präsident Dr. Graf Vitzthum beglückwünschte zu- nächst die Kamiiierniitglieder Geh. Kirchenrat I>. Pank- Leipzig und .tlammerherrn Sahrer v. Sahr-Dahlen an- läßlich ihrer 25jährige» parlamentarischen Tätigkeit. Die Plätze der beiden Herren waren mit Blniiiensträußern geschmückt. Hieraus teilte der Präsident mit, daß Se. Majestät der >tömg soeben i»i Residenzschlosse die feierliche Verpflichtung der beiden Präsidenten vorgenommen habe. Er bitte nnn- mebr auch die Kanimerinitgliedcr, ihm das bisher geschenkte Vertrauen auch in der bevorstehenden Session entgegen zubringen. Dann begrüßte der Präsident die neueinge- tretenen Mitglieder der Kammer Verlagsbuchhändler Brockhaus-Leipzig, Präsident a. D. v. Kirchbach, General v. Kospoth, Oberhofprediger DDr. Dibelius, Wirkl. Geh. Rat Dr Waentig und den Fürsten v. Schönburg-Walden- burg. Selten sei eine so große Anzahl wichtiger und be kannter Persönlichkeiten neu in die Kammer eingetrcte», deren Namen und hervorragende soziale Stellung ihn ver anlasse, sie besonders freudig als Mitglieder zu begrüßen. Hieraus leisteten die sechs neuen Mitglieder den ver fassungsmäßigen Eid. Geh. Kirchcnrat l>. Pank schlug nunmehr vor, die Wahlen des Vizepräsidenten »nd der Sekretäre per Akkla mation vorznnehmen, womit sich die Kammer einverstanden erklärte. Gewählt wurden zum ersten Vizepräsidenten Oberbürgermeister Geh. Rat DDr. Beutler, zum ersten Sekretär Oberbürgermeister Dr. Känbler-Bantzen und zum zweiten Sekretär Graf zur Lippe. Nächste Sitzung kl. öffentliche Sitzung): Freitag um !l Uhr. Tagesordnung: Negistrande, Verlosung der Sitz plätze, Wahl der Deputationen. Dresden, den S.Nov-mber ISll Die Zweite Kammer trat Uhr zn ihrer 3. öffentlichen Präliminarsitzung zusammen. Auch hier war die Mel/rzahl der Mitglieder im Frack und Ordensschinuck erschienen. Nur die Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion waren nicht feierlich gekleidet. Präsident Dr. Vogel teilte gleichfalls mit, daß er soeben durch Sc. Majestät den König verpflichtet worden sei, worauf er die Verpflichtung der neu- bez. wiederge wählten Abgeordneten Barth, Möller-Schönefeld, Sammler und Dr. Zöphel vornahm. Die Mitglieder leisteten gleich- iallv den verfassungsmäßigen Eid und Handschlag. Nächste Sitzung: Freitag s/j>10 Uhr. Tagesordnung: Wahl der Deputationen. Aus Stam rme i nno '<'>>' 9 Nov> mber > at. Ei» sozialdemokratischer Vizepräsident, Abgeord neter Fräßdorf, gehört nunmehr den, Präsidium der Zlveitcn Kammer an. Was nun? Die Sozialdemokraten verweigern die Beteiligung an den Empfängen usw. bei Hofe, und trotzdem wurde der sozialdemokratische Kandidat gewählt. Das kam ganz unerwartet. Tie Konservativen, als stärkste Partei, verlangten den Präsidentenstnhl und gaben als Protest bei allen Mahlgängen Weiße Stimmzettel ab, auch bei den des Präsidenten, da sie von vornherein ein iahen, daß sie die Wahl eines konservativen Präsidenten doch nicht durchznsetzen vermochten. Infolgedessen wurde Dr. Vogel (Natl.) mit einer nationalliberal-freisinnigcn Mehrheit gewählt, während die Sozialdemokraten für Fräßdorf (Soz.) stimmten. Bei der Wahl des ersten Vize- Präsidenten stimmte dieselbe nationalliberal - freisinnige Mehrheit für Opitz (Kons.), währed die Konservativen sich wieder der Stimmen enthielten und die Sozialdemokratie wieder für Fräßdorf eintrat. Hätte Herr Opitz die Wahl angenommen, sc wäre das bisherige Präsidium — Vogel, Opitz, Bär — wiedergewählt worden. Erst durch die Ab lehnung der Wahl durch Herrn Opitz wurde die Lage ver wickelt. Die Nationalliberalen lehnten die Wahl eines sozialdemokratischen Vizepräsidenten ab, aber der Freisinn siel um. Und so kam eine Mehrheit ans Sozialdemokratie und Freisinn für Fräßdorf zusammen, während die Natio- iiallibcralen für den Freisinnigen Bär stimmten. Zum zweiten Vizepräsidenten wurde dann Bär mit allen Stim men mit Ausnahme der Konservativen gewählt, die sich wieder der Stimme enthielten. Bei der Wahl am 11. No vember 190ll wurde Dr. Vogel mit 68 Stimmen zun, Präsidenten gewählt, also mit der Mehrheit; diesmal bloß mit 36 Stimmen, also mit der Minderheit. Es ist keine leichte Aufgabe für ihn. Denn es kann leicht Vorkommen, daß er eine Mehrheit in der Kammer gegen sich hat. — Solckie Augenblicke können eintreten, sobald eine Meinungs verschiedenheit zwischen dem Präsidenten und den Konser vativen eintritt und die Sozialdemokraten den National- liberalen ihre Macht fühlen lassen wollen. — Von Interesse wird es noch sein, zu beobachten, wie sich der nunmehr ge wählte sozialdemokratische Vizepräsident in seiner Amtö- sührung verhalten wird. Der Abgeordnete Schulze hatte vor der Wahl des Vizepräsidenten namens seiner Fraktion erklärt, daß sie keine verfassungsmäßigen Verpflichtungen binsichtlich der Repräsentation und Beobachtung von For men für daS Verhalten deS Präsidenten überhaupt aner kennen könnte. Es wird nun ein Streit entstehen, welche Partei das Kuriosum in der Zweiten Kanrmer zustande ge bracht hat. Die Nationalliberalen werden es auf die Kon servativen schieben. Diese haben konsequent gehandelt, wenn sie sich der Stimme enthielten. Als 1W7 der Block im Reichstage die stärkste Partei, das Zentrum, beiseite schob und einen konservativen Präsidenten wählte, handelte es ebenso — es verzichtete gern auf alle drei Prüsidenten- stühle und fuhr damit nicht schlecht. Denn diese Würde ist in jedem Parlamente auch eine — große Bürde. Daß die Nationalliberalcn auf den Präsidentenstuhl so versessen sind, begreifen wir nicht. Den parlamentarischen Brauch achteten sie jedenfalls nicht. Da der Freisinn mit ihnen stimmte, so kann man es ihrem Machthunger auch nicht ver denken, wenn sie die Situation ausnützten. Ihre Zukunft ist gerade nicht rosig. Kein Wunder, wenn sie sich nochmals an den Strahlen der Abendsonne wärmen wollten. — Man kan» den Konservativen keine Schuld geben. Die National liberalen haben im Reichstage nach >der Auflösung des Blockes ähnlich gehandelt. Die Liberalen wollten 1910 dem Reichstage einen Präsidenten aus ihren Reihe» geben. Das Zentrum aber verständigte sich mit den Konservativen; ein Konservativer wurde Präsident, ein Zentrumsmann erster Vizepräsident. Graf Stollberg wurde niit 260 Stimmen gewählt; Nationallibcralc und Fortschrittliche Volkspartei gaben weiße Zettel ab und wiederholten dies bei der Wahl deS Abgeordneten Dr. Spahn zum ersten Vizepräsidenten und ebep.so bei der Wahl des zweiten Vizepräsidenten. Mit 221 Stimmen wurde trotzdem der nationalliberale Abge ordnete Dr. Paasche zum zweiten Vizepräsidenten gewählt. Nun kommt daS Schulbeispiel: Paasche lehnte ab. Die Neichspartei sorgte für Ersatz. Tie Wahl des Sozialdemo kraten zum ersten Vizepräsidenten ist eine gesunde Lektion für die Herrschsucht der Nationalliberalen. Daß das Ver hältnis zwischen den beiden großen bürgerlichen Parteien noch gespannter wird, als es bisher schon gewesen, wundert uns nicht. Erst stößt man die Konservativen vor den Kopf, und dann verlangt man ein gedeihliches Zusammengehen. Wer auf die Partei mehr Rücksicht nimmt als auf daS allge meine Wohl und dadurch den sozialdemokratischen Sieg er möglicht, möge auch die Konsequenz der freien Hand, welche Politik die Konservativen zweifelsohne einschlagen werden, tragen. —* Der Nationale LaudrSauSschnß ebenso wie die ein- zelnen Körperschaften, die ihm angehören, stellen weder selbst Kandidaten für die Reichstagswahl auf, noch mischen sie sichln die Aufstellung ein, aber sie setzen alle Kraft daran, möglichst vielen Vertretern der bürgerlichen Parteien zur Wahl zu verhelfen. Grundsätzlich nehmen sie für keine bürgerliche Partei gegen die andere Stellung, sondern unterstützen sie alle durch tatkräftige Bekämpfung der So- zialdemokratie. Aus diesem Grunde ergibt sich, daß im Falle einer Stichwahl zwischen zwei bürgerlichen Kandidaten die Körperschaften als solche neutral bleiben. Im Falle der Stichwahl zwischen einem bürgerlichen Kandidaten, welcher Richtung er auch angehören möge, und einem So- zialdemokraten ist unbedingt und mit aller Kraft der bür- gerliche Kandidat zu unterstützen. Für die Hauptwahl folgt daraus, daß vor allem für eine möglichst starke Wahl- beteiligung gesorgt werden muß, aber die Agitation hat sich im wesentlichen auf die Vertretung der gemeinsamen bür- gerlichen Interessen zu beschränken und die Bevorzugung eines der bürgerlichen Kandidaten zu vermeiden. «— WeNerprognose der König l. Sä ly«. Landes. Setterwarte zu Dresden für den 10. November: Südwest winde, wolkig, mild, zeitweise leickter Niederschlag. — Luftbe- wegung: Erdboden Südost 6. kM Meier Südsüdwest S, 1000 Meter Südwest 8, IbOO Meter Westsüdwest 6 , 2000 Meter Südwest ü Sekundenmeter. Bericht vom Pöhlberge: Schwacher anhaltender Reif, glänzender Sonnen-Unter- und Aufgang. Himmelsfärbung orange, Bericht vom Fichtelberge: Berg nebelfrei. Nebel in den Tälern, schwacher anhaltender Reif, glän.ender Sonnen-Unter- und Aufgvng, «bend und Morgenrot. —* Dresdner Nationale Ausschüsse. Am nächsten Dienstag den 14. November findet bei Kneift (Gr. Briidergasse) abends 8 Uhr eine Versammlung statt, in der Herr Stadtrat Dr. Hopf über das, was die Nationalen Ausschüsse bis jetzt für die kommende Reichstagswahl getan haben, berichten wird —' „Schloß Sonneck". Roman von Felix Nabor. Dieser neueste Roman des bekannten Erzähler» gehört zum Schönsten, was aus seiner Feder geflossen ist. und zum Besten, wa» auf dem Gebiete der UnterhaltungSltteratur geboten wird. Neben frischer Darstellung, spannender Handlung, scharfer Charakteristik und einem interessanten Milieu ist e» besonders die hochaktuelle Frage der „Arbeit", die hier iw christlichen Sinne gelöst ist. und hoch und nieder, Arbeiter und Arbeitgeber fesseln wird. —* Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in BudweiS — 24. Pardubitz — 82. Brandeis — 47. Melnik -f- 12. Leitmerstz — 85. Aussig — 69. Dresden — 208 Zentimeter. i ' Das Landgericht verurteilte die MaurerSehefrau Jda Wiedemuth wegen fahrlässiger Tötung zu einem Monate Gefängnis. Die Angeklagte hatte ihrer zwei Jahre alten Tochter, die an Keuchhusten litt, aus Versehen Karbol anstatt Medizin eingegeben. —' Wegen versuchten Giftmordes an seinen Eltern hatte sich vor dem Jugendgerichte de» Königlichen Landgerichtes ein Ibjähriger Schüler zu verantworten. Die Anklage legt ihm zur Last, am 31. Oktober 1910 Salzsäure in Btergläser geschüttet zu haben, um seinen Eltern Schaden an der Gesundheit und am Leben zuzufügen. Außerdem wird er noch beschuldigt, im Restaurant Trocadero der Internationalen Hygtene-AuSstellung mit der Zeche für zwei Flaschen Wein und einer Flasche Sekt durchgegangen zu sein. Der Schüler hatte von einer Tante in Leipzig die Summe von 200 000 Mark geerbt und hiervon bereits 18 000 Mark durchgebracht. Infolgedessen sollte ihm der Rest de» Geldes erst nach erlangter Mündigkeit beziehungS- weise nach dem Tode seine» Vater» auSgezablt werden. Bi» zum März 1911 besuchte der junge Mensch eine Real schule und wurde dann einer Privatschule überwiesen. Er widmete sich in der Hauptsache dem Lesen von Schund- romaren. Festgestellt wird seiner, daß er seine Eltern mehrfach bestohlen hat, daß er auch einer blfreundeten Dame einen Brillantschmuck im Werte von 800 Mark geschenkt hat, den er jedoch auf Kredit entnommen hatte. Der junge Mann unternahm auch mehrere Vergnügungs reisen nach Wien, Berlin usw. Ebenso besuchte er Italien. In Monte Carlo war der Schüler mittellos und mußte durch seinen Vermögensverwalter erst wieder auSgelöst werden. Um nun zu weiteren Summen zu gelangen, saßte da» vielversprechende Bürschchen den Entschluß, seine Eltern zu beseitigen, weshalb er ihnen Salzsäure in da» BierglaL goß. DaS Dienstmädchen hatte jedoch diese Manipulation beobachtet, goß die Btergläser aus und füllte sie mit frischem Biere, sodaß den Eltern keinerlei Schaden zugefügt wurde. DaS Mädchen erstattete schließlich im Juli d. I. Anzeige über den Vorgang, woraus der Schüler ver- hastet wurde. DaS Gericht beschloß, die Verhandlung zu vertagen, um den Burschen in einer Irrenanstalt zur Be- obachtung seines Geisteszustandes unterzubringen. Chemnitz, 8. November. Der Nationalltberale Verein ist aus dem BürgerwahlauSschusse ausgetreten, weil seine Wünsche bei der Stadtverordnetenwahl zu wenig berück- sichtigt worden sind. Drüben, 8. November. Ein Tuberkulose-Jürsorgeverband für den Plauenschen Grund und dessen Umgebung ist nun mehr hier gebildet worden. Den Vorstand bilden Gemeinde vorstand Heinrich und SanitätSrat Dr Böttcher sowie der Fürsorgearzt Dr. Krasting. Der Verband hat den Bau eines Fürsorgeheims geplant. Glauchau, 8. Nov. Ein Mord ist jetzt in Reichenbach bei Waldenburg entdeckt worden. Dort sand man Ende Oktober den 21jährigen geistesgestörten Sohn der Witwe Gräfe am Betipfosten erhängt auf. Die Frau hat jetzt eingestanden, daß sie ihren Sohn, als er schlief, erdrosselt und dann am Betipfosten aufgehängt habe. Ueber den Grund der Tat verweigert die Frau die Auskunft. Sie wurde verhaftet. Klingeuthal. Der erste Schnee fiel am 3. November nachmittags ^4 Uhr. Die hiesige Gegend gewährt durch Rauhfröste ein wunderbares Bild. — Der Wassermangel nimmt ständig zu. Die im Tale Wohnenden haben bis mittag» Wasser, die übrigen Ortsbewohner überhaupt keinS trotz Wasserleitung und WasserzinS. Leipzig. Ter Schulrcformator Dr. Kerschensteiner spricht sich in einen« der Dresdener Hygiene-Ausstellung gewidineten Artikel in dem demnächst erscheinenden De zemberheft der „Süddeutschen Monatshefte" für die Er haltung des schulhistorischen Museums der Ausstellung aus und koinmt zu dem Schluß, daß der gegebene Ort dafür die Universitätsstadt Leipzig sei. Gerade in Leipzig müsse eine Sammlung, die zu gleicher Zeit dein Publikum wich tige kulturgeschichtliche Anschauungen darbiete, sehr er wünscht sein. Kerschensteiner schließt mit den Worten: Das sind die Gedanken und Hoffnungen beim Sckeiden von der Hygiene-Ausstellung. Möchten sie nicht utopisch sein. NeugerSdorf» 8. November. Eine jugenüUche Räuber- bande, die sich aus Fortbildungsschülern und Schuljungen zusammensetzt, belästigt seit einiger Zeit die hiesige Um gebung. Die Bande versucht namentlich abends Kinder und jüngere Leute zu berauben und zu bedrohen. Um nicht erkannt zu werden, tragen die Bürschchen, die sich den ge schmackvollen Namen „Die schwarze Hand" beigelegt haben, schwarze HalbmaSken. Einer -er Anführer soll bereits verhaftet worden sein. Ostrttz. Die Maul- und Klauenseuche ist in dem Bestände deS Viehhändlers E. Rachner in Ostritz auSge- krochen. Infolgedessen wurde Ostritz links der Neiße zum Sperrbezirk Ostritz rechts der Neiße, sowie Altstadt. Leuba, Grunau und Blumberg zum Beobachtungsgebiet erklärt.— Diebe brachen in die Wohnung des hiesigen AmtSgerichts- sekretärS ein und stahlen 310 Mark. Mit Hilfe eine» Polizeihundes ist man dem Diebe auf der Spur. — Fest- genommen wurde der Dienstknecht Franz Lepka, der vor sechs Wochen im Kretscham zu Königshain ein Rad ge stohlen hatte. — In der letzten Schöffengerichtssitzung wurde ein galizischer Bergarbeiter wegen Beteiligung an der Schlägerei in Weises Gasthaus in Seitendorf zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Radeberg, 7. November. Anläßlich des Verbandslage» sächsischer Gastwirte findet hier im Juni 1912 eine Aus stellung für Kochkunst statt, die auf 10 Tage berechnet ist. Für die Ausstellung ist der Platz am Kriegerdenkmal auSersehen. Settendorf, 8. November. Nächsten Sonntag und Montag hält der Kaninchenzüchterverein von hier seine erste lokale Ausstellung in Weisek Gasthause ab. Sie ist geöffnet Sonntag von 11 Uhr vorm, bis abend» 8 Uhr. Montag von früh 8 Uhr bis abends 8. Uhr. Stützeogrüu, 8. November. Durch ein Schadenfeuer wurden das Wohnhaus und die Scheune der hiesigen Försterei zerstört. Der Schaden ist groß, da die ganze Ernte mitverbrannte und nur wenig vom Mobiliar gerettet werden konnte. Halle, 8. November. Im nahen Seeburg trafen zwei Revierförster nachts in ihrem Schuhbezirk mit drei Wilderern zusammen, die auf den Anruf, die Waffen niederzulegen, auf die Förster anlegten. Die Beamten gaben Feuer und schaffen einen der Wilderer, einen Bergmann, nieder. Der Schwerverletzte, der eine Kugel in die Brust erhalten hatte, wurde in eine Hallesche Klinik gebracht. Die beiden anderen Wilderer, auch Bergleute, konnten verhaftet werden. Gemeinde- und Vereinsuachrichteu. 8 Dresden. (Kathol. Kasino.) Es sei hiermit nochmals auf den am nächsten Sonntag, den 12. November, abends 8 Uhr im Kathol. Gesellenhause stattfindenden großen Konzertabend hingewiesen. ES sind diesmal außer ordentliche Anstrengungen gemacht worden, um den Abend zu einem ganz außergewöhnlichen zu gestalten. An JnstrumentalsoliS sind solche sür Flöte, Violine und Cello vertreten. An die Vorträge schließt sich ein Ball an. Karten für Gäste wolle man bei den Vorstandsmitgliedern, in der Buchhandlung Paul Schmidt. Schloßstraße, und Herrn Hausmeister Neudeck entnehmen. 8 DreSde« Löbtau. Wenn die katholischen Vereine Löbtaus schon wieder eine Bitte an ihre Mitglieder und die Mitglieder ihrer Brudervereine, sowie an alle Gönner und Glaubensgenossen richten, geschieht es nur unter der dringenden Notwendigkeit, dem hiesigen kath. Frauenveretn. welcher sehr notwendig Geld zur Unterstützung kranker und