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Melüna. 22. Mär Geschäftsstelle vnd Redaktton^ Dresden « A. IS, Holbetnstrah« 4« Fernsprecher 21 HkH ^1ostsch»it>ti»^!o L-ixzig Dir. NNO « 4 DV> BerngSv»«-». »:er;e.'.,ithr!°ch »a der <6r>chu>»>teäe »der o.n der P»ft »dgeha'.i A«»«ad« 4 mic wmtr.veuige I«.L-»4k AnS<ave >: !» ZL 4e. I» Dresden und gin z Lc.NIchia.id trei HauS Ausgabe L ItI.Sö ^ 4i»Sn»ve U !>.»<» 4e. — Die ß.'Hg'Lt' üollSzcUuua erlchciul an allen Wochentagen nachm. — i-xrechstnnde der Nedatlian II MS 14 Ndr Norm »tnzeikr«, «-»nayi.n o vn »e>«unLa,^tiii»» tn in llbi. l„, ,;a>rn ^»» ze gen c>-». Li -v- ZZrel» ».- PelinLvallzeile l.4N4e. i> Ztetlairei»!! ».SO Li. gamii'.eu-e'.wngcu I.no.v g-a, ,,n»e„U>« geichkteden« -w- keni'Vrecher »inaegefem 4^-«»,-,» »' -<- „> - «,e z eran.a-arü'ch'en u> , ! wuglen Le.-ie- r. n aen kcr»vaMir »»», ^ H'T Dresden, 22. März. In schwerer, ernster Zeit, da infolge des ruchlosen Streiches machtlüsterner Gesellen wilde Fieberschauer aufs neue das Deutsche Reich durchzucken und die blutigen Ereignisse allerorts noch in unmit telbarer Anschauung und Erinnerung stehen, trat am Sonntag die Sächsische Zentrumspartei zu ihrem ersten Parteitage in Dresden zu sammen. Die Geschehnisse der letzten Tage und die bestehende Un sicherheit der Vcrkehrsvcrhältnisse ließen zwar einen Zweifel an seinem Zustandelommen berechtigt erscheinen, aber gerade sic machten es er forderlich, die Tagung nicht hinauszuschieben, sondern trotzdem abzn- halten, um den Parteiangehörigen die Stellung des sächsischen Zen trums zur Gegenrevolution der Kappisten öffentlich klar und deutlich zu kennzeichnen, wie es ja bereits vorher in unzweifelhafter Weise der geschäftsführende Ausschuß getan hatte. In dieser Hinsicht hatte der Parteitag seine besondere Bedeutung. Unter den denkbar größten Schwierigkeiten waren die Delegierten der einzelnen Ortsgruppen des Landes nach Dresden geeilt. Aus Nord und Süd, Ost und West hatten sie sich hier zu gcmeinsimw Arbeit zusammengefunden, beseelt rou dem Willen zu schaffen und zu wirken für die Ideale der Zentrumssache. In Anbetracht der außerordentlichen Verhältnisse war der Besuch der Tagung ein außerordentlich erfreulicher zu nennen. Sehr viele Orts gruppen des Landes halten ihre Sprecher entsandt. Vertreten waren die Ortsgruppen Annaberg, Bantzen, Chemnitz, Den den, Dresden, Großenhain, Löß nitzorts ch asten, Meißen, N c u l e u t e r s d v r s, O st r i tz, Olsnitz i. E., Pirna, Nadeberg , S ch i ,v e > d e, S e i t e n c> o r i Werdau, Zittau und Zwickau. Leider konnten die Vertreter der Orts gruppe Leipzig zum großen Bedauern aller nicht erscheinen, da infolge der blutigen Kämpfe in der Stadt jeglicher Zugverkehr gesperrt war. Wenn wir die Verhandlungen in ihrem gesamten Verlaufe über blicken, so bieten sic ein schönes Bild einmütigen Zusammenstehcns, zielbewusster Arbeit und frischen, arbeitsfrohen Wollens. All die Wünsche und Sorgen der einzelnen Gruppen fanden verständnisvolle Aufnahme und eingehende Beratung. Bei jedem Einzelnen kam der feste Wille zum Ausdruck, mit aller Kraft einzustehen für die erhakenen Ziele der christlichen Volkspartei. Den Mittelpunkt der Verhandlungen und gewissermaßen den Grundstock lildete das Referat des Herrn Par teisekretärs und Hauptschriftlciters Heß lein, der in dankenswerter Weise in letzter Stunde für den ebenfalls durch Zugsperre verhinder ten Herrn Abgeordneten und Vcrlagsdircktor Dr. Otte eingesprungcn war. Was hier Herr Heßlein, wiederholt von stürmischem Beifall unterbrochen, in erschöpfender Weise darbegte, war ein klares, deut liches Bild der politischen Ereignisse des letzten Jahres und der in ihm verfolgten Politik des Zentrums bis zur Gegenwart. Der brausende Beifall, der am Schluß der Rede zu einer mächtigen Kundgebung an- wuchs, zeigte, wie es der Redner verstanden, die Herzen der Zuhörer zu ergreifen und die Gemüter zu flammender Begeisterung zu erheben. Dieselbe begeisterte Zustimmung aller Teilnehmer zeigte sich, als im Verlaufe der folgenden Aussprache Herrn Heßlein für die unentwegte politi sch e Haltung des sächsischen Zen trumsorgans, der „Sächsischen Volks^eitung", und für seine aufopfernde Tätigkeit im Dienste der Parteiorganisation, die ja in Jahresfrist so überraschend große Erfolge gezeitigt habe, vollste Anerkennung und herzlichster Dank zuteil wurde. Im weiteren Verlaufe der Aussprache beschäftigte man sich mit den wichtigsten Fragen und Angelegenheiten, deren Beratung be sonders im Hinblick auf die schwierigen sächsischen Verhältnisse, wie sic im besonderen wieder den Katholiken aus der Schulfrage erwachsen, von außerordentlicher Bedeutung waren. Und hier konnten die De legierten die Gewißheit mit nach Hause nehmen, daß das Zentnim im Reiche aus dem Geliete der Schulfrage alles tun wird, was in seinen Kräften steht, um die Forderungen der christlichen Eltern und insbesondere die seiner sächsischen Freunde durchzusetzen. Der erste Parteitag hat einen Verlauf genommen, wie man ihn wohl kaum er hoffen konnte. In den wenigen Stunden wurde wirklich ersprießliche, erfolgreiche Arbeit geleistet und das Band, das die sächsischen Partei freunde umschlingt, ist nur noch fester geknüpft worden. So ist der Parteitag ein voller Erfolg gewesen und hat wiederum aufs neue die Einigkeit und Geschlossenheit der Partei lundgegeben, getreu dem Motto Grübcrs und Windthorsts: Seid einig, einig, einigl k. » » « Der erste Vorsitzende der Landespartei, Herr Negie rungsamtmann Michael von Schönberg-Roth- Schönberg, erösfn-le die Tagung kurz nach 10 Uhr tor- mittags und begrüßte die aus allen Gauen Sachsens zahlreich er schienenen Delegierten. Nur Leipzig habe keine Vertreter entsenden könne», da eine Bahnverbindung mit Leipzig infolge der dortigeck Kümpfe noch nicht bestehe, was um so mehr zu bedauern sei, da gerade die Ortsgruppe Leipzig die Anregung zur Neuorganisation der Landes partei gegeben habe. Der Vorsitzende kennzeichnete sodann den Wert der heutigen Tagung, die im Zeichen polnischer Hochspannung stehe. Die rechtsradikale „Negierung" Kapp habe eine liuksradikale Politik der Straße ausgclöst. von der sich das Zentrum alwendcn müsse wie überhaupt von jeder Gewaltpolitik. Nachdem der Vorsitzende die Tages ordnung bekannt gegeben, geht er zu Punkt 1 derselben, zum Jahresbericht ^ des geschästssührendcu Ausschusses über. Hauptaufgabe des Ausschusses war die Abfassung der neuen Satzungen, da sich die bisherige Orga nisation als Zentrumswahlverein als ungenügend hcrausgestellt hatte, weil sie nur sür kleinere Ziele berechnet war. Das Ziel der Landes gruppe muß heute viel weiter gesteckt werden, es muß vor allen Dingen dahin gehen, mindestens einen Abgeordneten in die gesetzgebende Kör perschaft Sachsens zu entsenden. Ter Kampf nin die christliche Welt anschauung muß heute mit allen Kräfte» ansgenommen werden. Soll der Kampf um die konfessionelle Schule, um die christlichen Kulturgüter überhaupt, erfolgreich sein, so muß er von einer starken politischen Organisation getragen werden. Zwar hat das Reichszentrum den Bode» für einen erfolgreichen Schulkampf geeclnet, aber auch in den Ländern müsse cfne starke Parteiorganisation den Kampf für die christ lichen Ideale aufnebmen. Auch der geschäftSsührende Ausschuß hat sich mehrere Male mit Schulsrngen befaßt, wenn dies auch nicht so sichtbar hervorgetreten sei wie beim Parteisekretariat, das, mit Herrn Haupr- schristleiter Heßlein als Parteisekretär an der Spitze, überall im Lande tatkräftig gewirkt habe. Tie kommenden Wahlen seien sür unsere LaudeSpartei die Feuerprobe, weshalb es auch für jeden einzelnen gelte, altes zu tun, was in seinen Kräften stehe, nm den Wahlkampf zu einem erfolgreichen zu machen. Die Gelegenheit zu solcher Klein arbeit bieten die Ortsgruppen, deren Zahl im vergangenen Jahr auf 32 gestiegen sei. Insbesondere habe auch das Zusammenarbeiten zwischen. Pnrleisekretariat und Ortsgruppen sehr segensreich gewirkt und er könne die Versammelten nur zu weiterer eifriger Werkcarbeit anstordern. Worte herzlichen Dankes richtete der Vorsitzende hierauf noch an die Herren Universitätsprofessor Dr. Strieder, Hanpt- schristleiter Heßlein und Rechtsanwalt Tr. Hille, die die sächsische Landesgrnppe ans dem Reichsparteitag vertreten Halen und erfolgreich sür Sachsen eingetreten sind. Das Ergebnis der Organisa tionsarbeit sei ein recht erfreuliches, wenn man die säst das ganze Jahr andauernden schwierigen Verhältnisse in Rechnung zöge. Zum Schluß dankte er auch allen Förderern der Landcsgruppe und regt, um ein er sprießliches Arbeiten zu ermöglichen, öftere Zusammenkünfte des Lan desvorstandes an. Darauf erhält Herr Rechtsanwalt Dr. Hille als Kassierer das Wort znm Kassenbericht. Im verflossenen Jahre seien von den Orts gruppen in Anbetracht der noch zu tilgenden Wahlkosten keine Mit gliedsbeiträge erhoben worden. Die Eingänge setzen sich lediglich aus freiwilligen Gaben der Ortsgruppen oder einzelner Mitglieder zusammen und betragen 2397,95 Mk. Die Ausgaben seien verhält- mäßig gering und belaufen sich aus 1813,40 Mk., so daß 584,55 Mk. als B-stand zu buchen seien. Die sür das kommende Jahr zu erwar tende Einnahme betrage, da für jedes Mitglied satzungsgemäß 1 Mk. zu zahlen sei. etwa 5000 Mk., wozu nach die in diesem Jahre zu er wartende freiwillige Gabe Leipzigs in Höhe von etwa 1000 bis 1200 Mark komme, welche Einnahmen gewiß ausreichen würden, um das Parteisekretariat auch weiterhin zu unterhalten. Daraus wird eine Satzungsänderung vorgenommen, die sich notwendig gemacht hatte, um die Satzungen der Landesgruppe mit denen des Reichszentrums in Uebereinstimmung zu bringen. Es handelt sich um H 1, der das zum Beitritt erforderliche Mindestalter vom Besitze des aktiven Wahlrechtes abhängig macht, was, entsprechend den Satzungen des Reichszentrums, dahin abgeändert wird, daß bereits das vollendet' 17. Lebensjahr zum Beitritt berechtigt. Nach kurzer Pause erhält nun Herr Chefredakteur Heßlein das Wort zu seinem Referat über die politische Lage während des letzten Jahres. Der Redner ging in seinem Vorträge von de» Ereignissen der letzten Wochen aus. Er wies daraus hin, daß wir eben im Begriffe waren, wieder langsam hochzukommen und schilderte die Folgen des Kappschen Putsches. Dann gab er in m.'hr als einstünRgcm Vorträge einen Rückblick über die politische Lage des letzte» Jahres. Dabei betonte er auch unter anderem f'G'w s: Es gäbe viele unter »ns, die als de» Zeitpunkt d»' B zinn-S der Umwälzung den 0 Nrnmbe. 1918 ansehen. Welch ein sund luientaler Irrtum! Die ümwä'nmg, die sich ja nicht allein auf Deutschland erstrecke, hatte mit dem Tage des Ausbruches des Weltkrieges begonnen, und ihre Wurzeln liegen noch viel weiter zurück. Sie gehen zurück auf die Zeit des schranken losen Imperialismus der letzten Jahrzehnt», von dem die aanzc Welt erfaßt worden ist. Der unvergeßliche Mainzer Bischof Wilhelm Ema- nuel von Kcttcler hat in seiner heute »och so lesenswerten Rede über „Liberalismus, Sozialismus und Christentum', gehalten aus der Ge neralversammlung der katholischen Vernae DeuckchlasidS zu Mainz 1871, den Satz geprägt „Eine Wahrheit müssen wir scharf inS Auge fassen, der Sozialismus, der an sich eine, der verderblichsten Irrungen des menschlichen Geistes ist, ist vollkommen berechtigt, wenn dir Prin zipien des Liberalismus wahr sind. Nur weil diese unwahr sind darum ist auch er unberechtigt. Hätte aber der Liberalismus in seinen Prinzipien recht, so hätte der Sozialismus in seinenFolgerungen recht." Der Liberalismus war es aber, der in den letzten Jahrzehnten in der Welt geherrscht hat, auch bei uns in Deutschland. Und vom wirtschaftlichen Liberalismus waren und sind weue christliche Kreise angesteckt, vor allem ans konservativer Seite. Tie Lösung aller gro ßen Probleme der Jetztzeit kann aber nur erfolgen, wenn die Grund wahrheiten, die im Christentum vorhanden sind, nicht nur durch Worte, sondern wirklich wieder in die Tat umgesctzt werden. Der Geist des hl. Franziskus muß wieder Einzug Hallen auch in unser ösfenltich'S Leben. Das kann aber nicht dadurch geschehen, daß man sich schmol lend und grollend außerhalb der Dinge stellt. Gerade Bischof von Ketteler hat schon als Pfarrer hier ein auch sür unsere Tage rühmens wertes Beispiel dadurch gegclen, daß er 1848 in die Deutsche Natio nalversammlung in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. cintrat und mitarbcitete. Die Rede, die der damalige Pfarrer Emanuel von Ketteler am Grabs der Revolutiousopfer in Frankfurt hielt, gibt auch für die heutige Lage noch sehr wichtige Fingerzeige. Er hat in der da mals für Deutschland schwersten Zeit niemals die Hoffnung ausg'- gebeu, und sein gesunder Optimismus hat sich bewährt. Wir leb n jetzt wieder in einer schweren Zeit, in einer Zeit der Gärung, die die ganze Welt ergriffen hat. Wer ist schuld, das ist die Frage, die alle Gemüter bewegt. Damals, am 4. August 1914, als das Volk sich in einheitlicher Masse erhob, um die Grenzen des Vaterlandes m verteidigen und zu schützen, hat kein Mensch nach Schuld geiragt. Und damals ist auch daS Wort gesprochen worden: Uns treibt nicht Cr- oberungslust. Es herrschte Burgfrieden. Ter Bruch dieses Burg friedens erfolgte aber gerade durch diejenigen Herren, die eben jetzt wie der uuseligerweise im Vordergründe standen und die nie die Volksofticbe verstanden haben, sonst bätten sie sich nicht bis zum Oktober 1918 an das unglückliche Dreiklassenwahlrecht geklammert. Das Zentrum ist immer bestrebt gewesen, den Volksrechten Rechnung zu tragen und im Oktober 1918 war man ans izem besten Wege dazu. Ueler Nacht kam da die Revolution. Der Vorwurf, das Zentrum bale die Revolution mitgemacht, muß entschieden abgelehut werden. In: Anschluß daran begründete Herr Heßlein eiugebend au der Hand der Neichsversassung und unter besonderer Berücksichtigung der kulturellen Fragen die Hal tung des Zentrums und kam dabei insbesondere auf die Trennung von Kirche und Staat und aus die Schulfrage zu sprechen, nm dann schließ lich nochmals ans die gegeuwärtiae Lage rnrückntlommen. Gewiß ist die Kapp-Mtion beendet, und gewiß müssen wir nun mit aller Kraft »ns gegen links wenden und den Bolschewismus bekämpfen. Alle, die dazu mithelsen. sind willkommen, aber eines dürfen wir dabei nicht vergessen. Wenn auch der Kommunismus und Bolschewismus vor dem 13. März noch nicht tot war, wenn es auch da und dort noch anftlackerte. so muß doch sestgestellt werden, daß durch die fortschreitende Besserung der Lage die kommnnijlischsn Treibereien ihre Schwungkraft verloren hatten. DaS erneute Ausslammen des Bolschewismus ist einzig »nd allein die Schuld des Putsches von rechts, und daher müssen wir alle Gemeinschaft, genau wie mit den Kommunisten auch mit denen ablehnen, die direkt oder indirekt an diesem Kappschen Vorstoß be teiligt waren. lBeisall.) Niemals hat sich deutlicher gezeigt, wie rich tig und vorausschaucnd die Politik der ZenlrumSpartei war, als in diesen Tagen. Nachdem Redner noch in herzerfrischender Weise mit den Kappleuten abgerechnet hatte und dabei auch aus den unheil- brinacnden Einfluß ihrer Aktion aus das Abstimmungsgebiet Ober schlesiens hinwies, wandte er sich scharf gegen die Hetze, wie sie vor allem in Sachsen gegen das Zentrum betrieben wurde, und er be handelte in diesem Zusammenhang auch den Fall Erzberger. Mag Erzberger in diesem oder jenem Punkte Fehler begangen haben, mag er da und dort zu weit gegangen sein, etwas Ehrenrühriges konnte ihm nicht nnchgewiescn werden. Wir lehnen es ab, daß man einzelne Fehler ErzbergerS der Partei an die Rockschöße zu hängen versucht. Die Politik der Zentrumspartei wird davon nicht berührt, und auch die Zentrumsanhänger sollen und dürfen nicht vergessen, welch außer ordentlich große Verdienste sich Erzkerger in jahrzehntelanger Arbeit um Partei und Vaterland erworben hat. Die Folge des jetzigen Putsches wird auch in Bestrebungen zutgge treten, die auf eine weitergehende Radikalisierung hinauslaufen. Wir sehen das bereits an dem Ansgange der Berliner Einigungsperhaud- luugen. UnS werden !n per ZentnimSr.rrtei große und schwere Auf gaben erwachsen. Wir haben das Vertrauen zur Partei und zur Fraktion, daß sie diese Aufgaben lose» wird und auch lösen kann, trenn sie das Vertrauen der gesamten Wählerschaft des Zentrums hinter sich hat. Mit einem begeistert aufgenommenen Appell zur Mitarbeit an den schweren Ausgabe» sür unser hartgeprüstes teures Vaterland und der Aufforderung, der Partei die Treue ru halten und ihr beim kom menden Wahlkamps zum Siege zu verhelfen, schloß der Redner. Außerordentlich laug anbalteuder. stürmischer Beifall lohnte die mehrfach durch beifällige Kundgebungen unterbrochenen Ausführungen. Mit Worten herzlichsten Dankes sür Herrn Parteisekretär Heß- lein eröffnet nunmehr der erste Vorsitzende die Aussprache. Als erster Debatteredner übermittelt Herr Hunger (Werdau) im Aufträge seiner Ortsgruppe Herrn Hauptschristleiter und Partei sekretär Heßlein den Dank der Werdaucr Zentrumsanhänger sür seine rastlose Arbeit und besonders sür seine Tätigkeit an der „Sächsischen Vvlkszeitung". Weiter bittet .er, die Partei auch durch Geldmittel kräftig zu unterstützen und weist aus den Preßverein hin. Er selbst meldet sich als lebenslängliches Mitglied des Prcßvereins an Herr Dr. Ich ne (Bautzen) betont vor allem, daß die von Grund auf geänderten Zcitvcrhältnisie rege politische, soziale und wirt schaftliche Betätigung verlangen. Nicht einmal er als Geistlicher könne sich von Politik sernhalten und müsie Stellung nehmen ru allen Fragen des politischen und wirtschaftlichen Lebens, um so mehr sei es für jeden anderen Pflicht, als Laienapostel sür die christlichen Ideale einzntre- ten. Die Politik des Zentrums sei der einzige Weg, den man hierbei einschlagen könne. ügtzmonilims-«»-»»«' Voll«* ^ ! 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