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Donnerstag -en S. Dezember 19L5 «KMche BüNSzcktmrs Nr. 282 — Lette 8 Monitor und zwei feindliche Kreuzer, welche Palamutlik be- fchosfen, sich zurückzuziehen, ebenso einen feindlichen Kreuzer und einen Monitor, welche Kabal-Tepe beschossen. — An der Kaukasusfront Erkundungsgefechte. Bierverbandsseindliche Kundgebungen in Saloniki Aus Saloniki wird der „Voss. Ztg." berichtet: Vor dem griechischen Regicrungspalast fanden lärmende Straßen- kundgebungen gegen den Vierverband statt. Die Menge for derte die sofortige Entfernung der englisch- französischen Truppen und zog darauf vor die Konsulate Deutschlands und Oesterreich-Ungarns, wo sie Beifallskundgebungen veranstaltete. Die italienischen Landungen in Albanien „Berlingske Tidende" gibt eine Meldung des „Petit Parifien" aus Turin wieder, wonach Italien gegenwärtig 5 0 00 0 Mann in Albanien zu dem besonderen Zweck landet, die versprengten Teile des serbischen Heeres zu sammeln und wieder kriegsfähig zu machen. Man wolle nur eine solide Basis in Saloniki schaffen und das serbische Heer durch italienische Truppen verstärken. Die Flucht des serbischen Heeres Dem Wiener „Deutschen Volksblatt" zufolge meldet die Südslawische Korrespondenz: Die letzten Reste der ser bischen Armee sind Freitag gleichfalls über die albanische Grenze gegangen. Serbien ist damit vollständig von den eigenen Truppen frei. Deutsches Reich — Landtagsabgeordnrtcr Hocvclcr f. Ter Abgeord- nete Gutsbesitzer Peter Hoeveler ist infolge eines Schlag- anfalles gestorben. Ter Verewigte war am 21. Januar 1845 zu Lüttcnglehn im Kreise Neuß geboren. Er war seit 1880 praktischer Landwirt in Benrad bei Hüls im Kreise Krefeld. Von dem Ansehen, das er in seiner engeren Hei mat genoß, zeugt seine Mitgliedschaft zum Gemeinderat in Hüls und zum Kreisausschuß im Kreise Kempen. Im Jahre 1903 wurde er im Wahlkreise Geldern-Kempen von der Zcntrumspartei in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehört hat. Aus Stadt und Land Dresden, den S. Dezember 1V1S. Dresden —* Unter dem Shrenvorsitze Seiner König!. Hoheit des Prinzen Johann Georg trat Montag abend der König!. Sächsische AltertnmS-Derein im Vortragssaale des Kurländer.Palais am ZeughauSplatzs zu seiner diesjährigen letzten Mitgliederversammlung zu sammen. Der Andrang war so stark, daß der Saal die Teilnehmer kaum zu fassen vermochte. Nach der Eröffnung der Sitzung durch Herrn Geh. RegierungSrat Lr. Er ml sch berichtete der Schatzmeister Herr Kammerherr v. Winckler über den Voranschlag für 1916, der unter den Einnahmen «inen StaatSzuschuß von 4000 M. verzeichnet und mit einer Mehreiunahme von 800 M. abschließt. Hieran schloß sich die Neuwahl des Gesamtvorstandes, der in seiner gegen wärtigen Zusammensetzung wiedergewählt wurde. Den Vortrag des Abends hielt Herr Realgymnafialoberlehrer Dr. Phil. Philipp-Borna. Leutnant der Landwehr- Kavallerie. über das Thema „Mit der sächsischen Heereskavallerie in Litauen und Kurland". Die glänzenden Ausführungen des Redners fanden leb haften Beifall. Der Vorsitzende Herr Geh. RegierungSrat Dr. Srmisch dankte Herrn De. Philipp für den hoch interessanten Ausschnitt aus der Geschichte der Gegenwart, der ganz vortrefflich in das Programm des König!. Sächs. AltertumS-VereinS gepaßt habe. Auch Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg sprach dem Redner seinen besonderen Dank aus. —* Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg beehrte mit ihrer Hofdame Fräulein von Schönbcrg die Buchhandlung Paul Schmidt Schloßstr. 5 mit ihrem Besuch und bewirkte daselbst Einkäufe. —' Ihre Königliche Hoheit Frau Prinzessin Johann Georg beging gestern die Feier ihres Namenstages. Mittags '/4I Uhr fand aus diesem Anlasse bei den Prinz- lichen Herrschaften Familientafel statt, an der Se. Majestät der König mit Ihren Kgl. Hoheiten den Prinzessinen- Töchtern und Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzessin Mathilde und Prinz Max teilnahmcn. —* Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Mathilde hat unseren Truppen im Westen eine größere Sendung von WeihnachtSgoben zugehen lassen. —'Ihre Königs. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte gestern vormittag mit ihren Hofdamen das Kgl. Lazarett aus der Parkstraße. —* Blasewitz, 8. Dezember. Ueber das Weiße Schloß, da» bekanntlich am 30. November zur Zwangs- Versteigerung gelangt ist, wurde gestern insofem die Ent scheidung getroffen, als das König!. Amtsgericht das Be sitztum einen Hypothekengläubiger der der bayrischen Aristo kratie angehört, für das Meistgebot von 104 300 Mark zugesprochen hat. Bei der Versteigerung find insgesamt 100 000 Mark «n Hypotheken ausgefallen. —* Blasewitz, 8. Dezember. Eine Landsturm« kompanie Blasewttz, die sich au» ungedienten Landsturm - Männern unseres OrteS zusammrnsetzt. hat sich hier zur Vorbereitung für den Heeresdienst gebildet. Die Hebungen -ehen unter der Leitung des Ortsbauinspektor Borrmann und finden jeden Montag abend in der Turnhalle de» Realgymnasiums statt. —' Die Städtische Hauptmarkthalle an der Weißerttzstraße könnt« in diesen Tagen auf ein 20jähr. Bestehen zurückbltcken. Sie wurde am 7. Dezember 1898 in Gegenwart der lönigl. und städtischen Behörden durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Beutler feierlich eröffnt und der NarRverwaUung übergeben. Ler erst« Güterzug mit ÄbenbmMeln fuhr abends S Uhr in die Hai« ein. Dt« Markthalle auf dem SntouSplatze ist a« 15. Jnli 1893 und die Reustädter Markthalle a» 7. Oktober 1899 er- öffnet worden. —" Der Kommunalverband Dresden und Umgebung hat zur Durchführung der Versorgung der Bevölkerung mit Butter und Fett für seinen Bezirk die Herstellung von Gtellengebäck verboten. Diese» verbot gilt sowohl für die gewerbsmäßig« Herstellung wie für Haushaltungen. —* Der konzessionierte Sächsische Schisserverein hielt gestern nachmittag in den „Drei Raben" eine außerordentliche Versammlung ab. Er er kannte die Notwendigkeit ausreichender Baggerungen im Unterlauf der Elbe an und beschloß, sich mit dem Hamburger Verein diesbezüglich in Verbindung zu setzen. Hinsichtlich der Winterhafengebühren beschloß die Versammlung ein stimmig, daß alle Schiffe während der Kriegszeit gebühren- frei überwintern dürfen. — Bezüglich des sächsischen Wagen- mangels im böhmischen Braunkohlenrevier wurde eine Resolution angenommen, in der das Bedauern über den Mangel ausgesprochen wurde, ferner der Dank an die deutsche Eisenbahnverwaltung für die Stellung von 800 Leihwagen und die Bitte, diese Leihwagen während der ganzen Kriegsdauer beizubehalten. — Schließlich beriet man über den Bau einer neuen Elbbrücke in Dresden zwischen Tresden-Friedrichstadt und Uebigau oberhalb der Weißeritz- miindung. Das Finanzministerium hatte den Verein ge- beten, hierzu Stellung zu nehmen, ob eine Pfeilerbrücke oder eine pfeilerlose Brücke gebaut werden soll. Der Ver ein sprach sich einstimmig gegen eine Pfeilerbrücke aus, da die Pfeiler an dieser verkehrsreichen Stelle den Interessen der Schiffahrt zuwiderlaufen würden. —* Hygisne-Ausstellung „Mutter und Säugling". Die von der Leitung der Ausstellung au- gesetzten Führungen durch dieselbe haben allseitig großen Beifctll gesunden, sodaß der Besuch der Ausstellung ein steigender ist. Auf verschiedene Anfragen bemerken wir, daß die Ausstellung nur noch kurze Zeit geöffnet sein wird. Sonntag ist von 2 bis 9 Uhr geöffnet—. SS werden Führungen an diesem Tage durch alle Gruppen der Aus- stellung von Oberin Zimmer und Dr. Luerßen abgehalten werden. —' Todesfall. Vorgestern starb hier Frau vsrw. Geh. Kommerzienrat Bertha v. Baensch geb. Thilo. In- haberin de« Eisernen Kreuzes 1870/71, Ehrendame des Sidonien-Ordens. Leipzig — Zur Ersparung von BeleuchtungSstosfen hat die König!. AmtShauptmannschaft Leipzig für den Jahr- zeugverkehr bei eintretender Dunkelheit innerhalb ihres Bezirkes folgende Erleichterungen genehmigt: Bespannte Lastfuhrwerke dürfen ohne jede Beleuchtnng fahren, be spannte Fuhrwerke für die Personenbeförderung brauchen nur eine brennende Laterne an der linken Seite des Wagens zu führen. Dagegen bleiben die bisherigen Vor- schristen für Fahrräder und Kraftwagen auch weiterhin be- stehen. — Das Wahrsageverbot in Leipzig-Land. Im Einverständnisse mit dem Königlichen stellvertretenden Generalkommando zu Leipzig und im Anschluß an di» vom Polizeiamte der Stadt Leipzig am 17. September 1915 erlassene Bekanntmachung hat die König!. Amt-Haupt- Mannschaft Leipzig auch für den amtshauptmannschaftlichen Bezirk alles gewerbsmäßige Wahrsagen bei einer Geld- strafe von 170 M. oder Haftstrafe bis zu 6 Wochen ver- boten. Auch die Annahme nicht geforderter Geschenke macht das Wahrsagen zum gewerbsmäßige«. Chemnitz, 7. Dezember. Höchstpreise für frisches Fleisch. Für Schweinefleisch, Rindertalg und Wurst fabrikate. sowie für Wild find nunmehr auch für den hiesigen Stadtbezirk seiten» des Rate» Höchstpreise festgesetzt worden.I Chemnitz, 9. Dezember. Das Befinden deS Ober- bürgermeist er S Dr. Sturm hat sich so weit gebessert, daß er das Krankenhaus verlassen und wieder in sein Heim zurückkehren konnte. Crimmitschau, S. Dezember. Die Firma Leon- Pfitzner hier hat allen ihren Arbeitern und den Familien ihrer beim Heere stehenden Arbeiter ja 10 Zentner Kohlen und 2 Zentner Kartoffeln geschenkt. Grimma, 9. Dezember. Die Stadtverordneten stimmten einem Beschlüsse des Rate» zu. Mädchen zum Unterricht in der Realschule für die 1. bis 3. Klasse zu zulassen. Kötzschenbroda, 8. Dezember. Unwürdiges Be- nehmen. Die 1893 in Serkowttz geborene Frieda Kretzich- mar hatte sich wegen unwürdigen Verhaltens französischen Kriegsgefangenen gegenüber vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten. Sie wurde wegen Hausfriedensbruchs zu drei Tagen Gefängnis und wegen groben Unfuges zu drei Wochen Haft verurteilt. In der Urteilbegründung wurde hervorgehoben, daß eS tief zu beklagen sei, daß sich die Kretzschmar in dieser würdelosen Art mit dem Franzosen «ingelassen habe. Vkiilseu St. Nlcla«, 8. Dezember. Unfall. Die Dtenstmagd Thomas stürzte in einer Scheune vom Boden auf die Tenne und erlitt dadurch lebenSgesährliche Ver- letzunaen. OelSuitz i. B., 7. Dezember. Die KriegSanter- stützungen an di« Familien von Kriegsteilnehmern im Bezirke der AmtShauptmannschaft OelSnitz werden sich nach einem Berichte in der letzten Bezirksversammlung vom Beginn de» Kriege» bi» Snd» 1916 auf 1290000 M. au» Reichsmitteln und auf 613000 M. aus BezirkSmitteln be laufen. Vom März an wurden 11700000 Brotkarten verausgabt. -- Werda», 8. Dezember. Entleibt. Sine hiesige 42 Jahre alte BahndeamlenSfrau, deren Mann im Feld« sieht, hat sich durch Erhängen »ntletbt. WUdeufrl«, 7. Dezember. Die Mechanisch!«» Segeltuchwebereten von Baumann u. Lederer in Kassel und «ildenfel» haben au» Anlaß ihre» 25 jährigen Bestehen» eine Reihe größerer Stiftungen errichtet. Die Stadtgemeiude Wildenfels erhielt 5000 M. für wohltätige Zwecke, 100000 M. find für eiuen Beamten- und Arbeiter- Unterstützungsfonds bestimmt, 30000 M. für die Krüppel- heil- und Lehranstalt am Lindenberg, 10000 M. für da» KaufmanuS-ErholungSheim in Wiesbaden und 5000 M. für da» Rote Kreuz. Würze«, 7. Dezember. Bei der LandtagSersah- Wahl im 21. ländlichen Wahlkreise Wurzen-Grimma wurde der Rittergut-Pächter Reinhold Born in Kühnitzsch mit 4647 Stimmen gewählt. RtttergutSPächter Born gehört der konservativen Partei an. Seitens der anderen Parteien waren kein« Kandidaten ausgestellt worden. Zwöuitz i. Erzgeb., 8. Dezember. Da» 2jährige Kind eine» hiesigen Maschinisten erlitt tödliche Verbrennung in seinem Bette dadurch, daß ein brennende» Licht umfiel und da» Bett in Brand geriet. Sirche und Unterricht tz Ro«. 7. Dezember. Die Logenprefse mit dem „Mefsaggero" an der Spitze tut sehr enwüstet, weil der Bischof von Carrara den Geistlichen Bizzarri, der sich zum Offizier der Territorial«,!!!- ausbilden ließ a ckivinis suspendierte. Selbst au» dem Tatbestand, wie ihn die genannte Presse bringt, ergibt sich, daß Bizzari 40 Jahre alt und daher nicht zu den Waffen gerufen ist. Er b». findet sich daher nicht in der Lage jener Geistlichen, die zu den Waffen gezwungen würben. Gemeinde- und Vereiusuachrichteu 8 Dresden. (Kat hol. Kasino.) Der musikalische Abend am 5. Dezember, welcher sehr zahlreich besucht war. brachte als besonderen Genuß da» Melodrama „Enoch Arden" von Tennyson in der musikalischen Bearbeitung von Richard Strauß. Den deklamatorischen Teil hatte Herr Gotthard Holz übernommen, während Frl. Anna Kubasch in außerordentlich zarter Weise sich der tief gemütvoll ge- botenan Dichtung bei Wiedergabe des musikalischen Teile» anschmiegte. Es war für alle Erschienenen eine weihevolle Stunde inneren Miterlebens der geschilderten Seelenkämpfe deS unglücklichen und doch so Willensstärken ManneS, der bis zum letzten Hauch sein Geheimnis wahrt, um da» Glück der Seinen nicht jählings enden zu lassen. Herzlichsten Dank sprach Herr Direktor Dünnebier aus für das so künstlerisch gebotene Werk. Eine noch etngeleitete Liebes- gabensammlung für Zwecke der „Altsnspeisung" ergab ein ansehnliches Sümmchen. v. § Bautzku. Zum Gedächtnis des 26jährigen Bestehens deS BolkSvereinS hielt der hiesige Volksverein am vorigen Sonntag einen Vortragsabend ab. Gegen ^/,9 Uür «öffnete der Vorsitzende mit dem allgemeinen Gesang: „Ich bab mich ergeben" die schlichte Jubiläumsfeier. Mit warmen Worten gedachte er der Krtegszeit und ihrer Opfer, brachte sodann dem hochw. Herrn Domschuldirektor I. Nowak die herzlichsten Glückwünsche des Vereins zu seinem 25 jährigen Priesterjubiläum dar und schloß mit einem kurzen Rückblick auf die 25jährige Vereinstätigkeit. In packender Rede beleuchtete darauf Herr Seminaroberlehrer Dr. Rolle den englischen Nationalcharakter und die schattenreiche Entstehung der englischen Kolonialmacht. Reicher Beifall und der Dank de» Vorsitzenden lohnten die geistreichen Ausführungen. Sodann dankte Herr Domschuldirektor Nowak für die all- seitigen Glückwünsche zu seinem Jubiläum und bereitete hernach mit kurzer Erklärung die Einführung des neuen Kirchensteuer und des veränderten Schulsteuergesetzes vor. M«t einem Hoch auf unfern friedliebenden Papst, siegreichen Kaiser und treusorgenden König und mit dem allgemeinen Gesang: „Deutschland, Deutschland über alles" erreichte die schlichte Feier nach 10 Uhr ihr Ende. Verantwortlich für den redaktionellen Teil Hauptredakteur Richard Laven, für Reklame und Anzeigen II- Keller. Druck und Verlag der Saxonia-Buchdruckeret G. m. d. H., sämtlich zu Dresden ««»lUlMlUIMIlUIMNIIlllllilINMlII» für Lloiäsr u. LIussu Z ia rsiotror ^ Sie groös Uoäs Seickenttnua Selckenkaur D I < »rl 8«Iu»vlÄvr D Oarl 8elmvl«lvr D I W 8 5! 8 ZI- ttrveüoa. ttrstiilsn. Z ! 8 D ^ s I 8 - «UUMMUIMUMttllllltMUIIINIlllUIi» 1 »iUIUlllUNMIUMlllNW»tU«»l»»IIllff» 'LL Pfefferkuchen. Zu haben bei f. Lakl Leknvillss ^aekl. 8oki>mpt t. ». L8A». M. Wcndt, Hoflieferant, Struvestr. 7. Fernspr. 89916. Briefpapiere. Neujahrskarten, Lampen- u. Lichtschirme. Bemalte Holzkreuze I. Rüther, Werderstraße 4. pari. Fernruf 27 188.