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MGscheNolksMng ^ mit Die«! den und in Oesterreich v«i»«»pret», Beilage vierteljL Deutschs ' diMid L.IV ^ In et Hau« »,8» ^ 1.8«^ In Z»; I«»««»» eU dlerlenahrllcht.8«^. I Drr«den und ganz Deutschland frei Hau» «,»» in Oesterreich 4,V7 X. — Linzel-Nummer tv ^ I B«ch ^itU^Sstun^^^ Zeitung rcgclmützig in den ersten Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit I Annahme t «uj eigen, t von GeschäftSanjeiaen dt« Iv Uhr, von Famillerr-1 anzcigen bi« 1t Uhr, ! Preis für dt- Pettl-Lpallzett- «O ^.tm BeUametetl «0 « I Zür undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher am-1 l gegebene Anzeigen kdmien wir dt« Verantwortlichkeit für! ' die Nichtigkeit de« Leitet nicht übernehmen. ! RedakttonS-Eprechslunde: !» bi« t» Uhr vormittag». I für Nückgabe eingesandter Echristst. macht sii^dieSvch2tt<m > vortSporto beizufügen. I Rr.108 Geschäftsstelle und Redaktion DreSde««A. 16, Holbetnstratze 46 Mittwoch den 12. Mai 1915 Fernsprecher 21368 14. AgHVg Andauernder Rückzug der Russen M MW >M W Eine weitere deutsche Warnung Der „Boss. Ztg." zufolge meldet der „Daily Chroniclc", dass daS deutsche Inserat, welches die Amerikaner vor der Benutzung englischer Schiffe warnt, wiederum in amerika nischen Zeitungen erschienen sei. Zu den Kämpfen um Npcrn dringt der „Lokalanzeigcr" eine Meldung der „Times" aus Aordfrankrcich. Ter wütende Kampf dauere entlang der ganzen mehr als 70 Kilometer ausgedehnten Front von Arraü bis zum Meere. Ter Feind erneuerte seine Angrissc gegen Apcrn am Sonnabend mit verdoppelter Energie. Er niiirdc zurückgcworfcn. Das Artillcricfcucr war so heftig und schrecklich, wie wir cS noch nie erlebten. Der Feind batte Geschütze angehäuft, womit er einen Orkan von Gra naten und Sprengstoffen gegen uns schleuderte. Die Laus graben waren mit Leichen vieler englischer Soldaten bedeckt. Ter verlorene französische Barschatz Wien. 12. Mai. Wie ans Athen gemeldet wird, ist mit dem von dem österreichischen Unterseeboot vernichteten französischen Panzerkreuzer „Läon Gambetta" mich der Barschatz der französischen Mittelmcerflotte im Betrage von ,wei Millionen Francs (für 11 Tage bestimmt) imterge- gangen. Das Beileid des Grafen Bcrnstorfs Washington, 12. Mai. Ter deutsche Botschafter Gras Berstorff suchte den Staatssekretär Bryan ans und ivrach sein tiefstes Bedauern darüber ans, daß die Kriegs- ereignisse znni Verlust so vieler amerikanischer Menschen- leben geführt hätten. Verschwörung in Indien London, 12. Mai. Das Reuterbnreau meldet ans ^imla vom 10. d. M.: In Lahore wird ein Prozeß gegen 12 Personen wegen aufrührerischer Verschwörung gegen die Regierung verhandelt, deren Anstifter aus Amerika znrück- gekommene Inder sind. Tie Emissäre agitierten besonders im Pandschah, in den vereinigten Provinzen, in Agra und Andh. Es kam zu Räubereien und Morden. Die Polizei ! bat Bombe» gefunden und die Pläne der Verschwörer ans gedeckt. Reue Ausschreitungen gegen Deutsche London, 12. Mai. (W. T. B.) „Daily News" mel den aus Liverpool: Am 10. Mai haben die Ausschreitungen gegen Deutsche einen größeren Umfang und einen gewalt iameren Charakter angenommen, als tags zuvor. In ver schiedenen Stadtteilen kamen solche vor. Roheitsvergehen waren häufig. In einigen Orten holte die Menge die Möbel ans den Häusern, verbrannte sie ans der Straße und tanzte um die Scheiterhaufen. Im ganzen sind etwa 60 Läden ge plündert worden. Außer den früheren 60 Verhaftungen ! wurden noch weitere vorgcnommen. Am Nachmittag ge staltete sich die Lage so ernst, daß die Behörden alle-Schen ken um 6 Uhr schlossen. Das Komplott gegen die Türkei K o n st a n t i n o P e l, 11. Mai. Der „Tanin" jetzt die Enthüllungen über das englisch-französische Komplott ^ fort. Danach begann die Verschwörung mit der Bildung einer geheimen Gesellschaft, deren Mittelpunkt Schcris ! Pascha in Paris bildete. Er und Genossen gründeten die Geheimgesellschaft mit Zwciganstaltcn in Athen, Aegypten, I Odessa, Konstanza und Saloniki. Ta der Balkanfrieden da- lmals noch nicht geschlossen war, befanden sich zahlreiche kriegsgefangene osmanische Offiziere in Griechenland. Um diese zu gewinnen, legte man der Zweigorganisation Athen ganz besondere Bedeutung bei. Himmelfahrt Am vierzigsten Tage nach seiner Auferstehung ist Christus vor den Augen der Apostel und Jünger in den Himmel aufgefahren. Zur Mittagsstunde mag es gewesen sein, denn also rechnet frommes Sinnen: Jesus, geboren in der Nacht, gestorben nachmittags, abends begraben, morgens uuferstanden, ist mittags gen Himmel gefahren. Die Oster kerze wird ansgelöscht oder, anders gedeutet, wird hochge zogen wie ein himmlisches Gestirn. Christus ist droben. Das Licht der Verklärung und die Königsfahne seiner Maje stät grüßen zu uns hernieder. Vollendet ist seines Lebens Lauf. Gelandet ist sein Erdcnfahrzeug an der Insel der Seligen, wo ewige Blumen blühen, wo unter kühlen Palme» auf grüner Au der Friede schlummert und der Zephir der Unsterblichkeit weht. Am Ziel, nach solchen Aufgabe». Mühen und Leiden am ewigen Ziel, wo der Vater sich über den Sohn neigt in Tank, Liebe und Wohlgefallen und die goldbesaiteten Harfen weißer Engel den göttlichen Lobpreis singen. Nun ist der Himmel unsere Heimat. Dem Meister nach drängt die Schar der Jünger. Nun wissen wir den Weg. Wie deutlich und leuchtend ist er uns gezeigt: Im Sonnen schein, im Kerzenlicht, im Wnnderglanz, im Wetterleuchten und Purpurglühen. Nach oben, droben ist unsere Heimat' Ta erwartet uns der Heiland und, wiewohl vor dem Geistes blick seiner Herrlichkeit tausend Jahre wie ein Tag sind, wartet er mit Ungeduld, bis alles vollbracht, alles, was seinen Namen trägt, geborgen ist, bis alle Christen, der letzte und geringste seiner Brüder, Himmelfahrt gehalten haben. Der Himmel ist unsere Heimat, nicht die Erde, die wir mit unseren Füßen betreten, mit unseren Händen be arbeiten, von der wir gemacht sind, in dessen Boden wir unsere Häuser und unsere Gräber bauen, nicht die Erde, der Himmel ist unsere Heimat, unser Ziel und Ende. Das wird heute dem „Mann ans Erde" feierlich wieder verkündet. Zur Erde drückt »ns die eigene Schwere, die Lust und Last der Sünde. Diesen Kerker „Leib" und diese Verbannung „Weit" rückt das Evangelium Christi ins rechte Licht. Es gibt Flügel der gläubigen Seele und Sehnsucht nach eben, wo Christus ist, wo seine Osterkerze ewig brennt, ewig weht seine Osterfahne und fünf heilige Wunden glänzen. Uns Irdischen »ins; das Wort Himmel vertrant wer den. Wir müssen eS überall hören und ans allen unseren Wegen muß es seine Blumen und seine goldenen Hoff nungen ausstrenen. Ta wird es leichter, die Erde zu beben und die Hand zu halten nach oben. Ta zerreißen wir rascher die Bande, die uns hierunten fesseln, und jeder Tag macht uns freier, himmlischer, göttlicher. So werden wir auch vieles besser fassen und verstehen, was in Gottes Wort beschlossen ist, werden sehend und weit- schanend unter Blinden, werde» Geist unter Fleisch, Himmel unter Erde sein. Wahr und wirklich müssen uns die Gnadengedanken anstoßen, der Himmel muß uns Erde tver- den, die Bibel muß sprechen und zwischen ihren Zeilen müssen wir mild leuchten sehen die Erlöserauge» unseres Herrn. Er geht neben »ns, zu unserer Rechten, wir hören seine Stimme, vernehmen den Schritt seiner Sandalen ans der Landstraße unseres Lebens. Ans Werk! Auch die Himmelfahrt Christi will uns nicht z» Träumern und Einsiedlern machen. „Ihr Män ner von Galiläa, was steht ihr da und schaut gen Himmel?" Wir dürfen nicht tatenlos stehen und staunen, wehleidig schauen »nd trauern, sollen vielmehr die Hände falten und beten, die Hände öffnen und arbeiten. Wer HeinNveh, großes Heimweh hat, wirft sich nicht in das Gras am Wege und vergräbt den Kopf wie ein hilfloses Kind, sondern macht sich ans mit rüstigen Schritten zu seinem Vater. Wort sind Werk des Herrn, das uns gelehrt und ge predigt, ist unruhig in uns, es will hinaus in die Welt. Das ist auch der Wille Jesu. Er will leben und schaffen in uns. Keineswegs hat er ans den modernen Weg verzichtet. Wie er die „via kaera" und, in den Aposteln, die „via Bppin" gegangen ist, so möchte er die Schienenstraßen »nd die Luftlinien der kommenden Jahrhunderte gehen. Im Leben des Meisters war Theorie und Praxis eins, so auch bei uns. Wir trinken in vollen Zügen des Gnadenlicht des Festes der Himmelfahrt, füllen unsere Seele mit neuen und lichten und mutigen Gedanken, überzeugen »ns wieder, daß wir die Himmelsspnr nicht verloren haben »nd dann weiter der eigenen Himmelfahrt z». Doch verweilet noch! Die Liebe Christi erlaubt uns, auch der Himmelfahrt der Gefallenen zu gedenken. Alle, selbst die tief unter der Erde liegen, welche die Erde als sichere Beute fest umkrallt hat, alle die Heldenleiber werden Himmelfahrt halten. So wünschen und beten wir wenig stens. In christlicher Liebe haben wir schon ihrer Seelen gedacht und sie vor Gottes Thron begleitet: „Möge dir begegnen das triumphierende Heer der hell strahlenden Märtyrer, möge dich umgeben die lilicn- glänzende Schar der Bekenner, möge dich aufnehmen der Chor der jubilierenden Jungfrauen und möge die selige Ruhe im Schoße der Patriarchen dir zuteil werden, möge der mildreiche und festliche Anblick Jesu Christi sich dir zei gen, er lasse dich ewig wohnen unter jenen, die ihn um geben. Mögest du nie erfahren, was in den Finsternissen schreckt, was in den Flammen knirscht und in den Peinen gnält." Wir decken den Mantel der Liebe und den Festglanz von Christi Himmelfahrt über das Schlachtfeld. Haben wir, die wir zu Hanse blieben, auch nur eine Ahnung von dem, was draußen unsere Brüder überstehen müssen? Wir wollen den Blick nicht abwcnden von dem Schrecklichen, das gibt den heiligen und gewaltigen Ernst znm Gebete um einen ehrenvollen Frieden für uns, um Himmelfahrt »nd ewige Ruhe siir die, welche vollbracht haben. Aus der Tiefe dieser Kriegsnot heraus wir zu dem Erstgeborenen der Toten, dem Herscher über die Könige der Erde, der uns geliebt und uns gewaschen bat von unseren Sünden in seien Blut, vor dem die Tore des himm lischen Jerusalem heute weit offen stehen, er möge uns die Erfüllung unserer guten »nd gerechten Bitte geben. Doch wie er will, er ist der Herr. „Ihm sei Ehre und Herrschaft von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen." S Deutsches Reich Dresden, den >2. Mai 191S — Die Budgetkommisfiou de» Reichstags trat am DienS- tag wieder zusammen. Der Vertreter des Kriegsministeri- umS teilte mit. daß den Wünschen um schnellere Festsetzung der Renten für die Invaliden und die Hinterbliebenen nach Möglichkeit entsprochen werden solle. Der Reichsschatziekretär erklärte ini Namen des BundeSrats die prinzipielle Geneigt heit, diese Wünsche ebenfalls bei den Renten der Arbeitsein kommen. Die entgegenstehenden nicht unwesentlichen Bedenken wünden zurückgestellt werden, um im Zusammenwirken mit dem Reichstage den Bedürfnissen der Kriegsgeschädigten soweit ent- gegenzukommen, wie nur irgend möglich sei. Der Sitzung wohn ten u. a. Generaloberarzt Schnitzen vom Kriegsmimst erinm und der ReichStagsprästdent Dr. Kaempf bei. Der Weltkrieg Der amtliche deutsche Tagesbericht (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, ll. Mai 1016. Westlicher Kriegsschauplatz. Gestern vormittag wurde vor Westendr ei» englisches Linienschiff durch unser Feuer vertrieben. Lcstlich Pperii machte» wir weitere Fortschritte und erbrntete» fünf Maschinengewehre. Südwestlich Lille setzten dir Franzosen ihre Angriffe ans dir Lorcttvhöhr und dir Orte Ablni» »nd Earcncy fort. Sämtliche Angrissc wurden abgeschlagen. Tic Zahl der von „ns hier gemachten Gefangenen erhöht sich aus 800. Zwischen Earrncy „nd Neuville hielten die Franzose» die von ihnen genommenen Gräben »och in Besitz. Der Kamps dauert hier fort. Ei» englisches Flugzeug wurde südwestlich Lille hcrmiterge schossen. Nordwestlich Berry au Bac, in de» Waldungen südlich von La Pille an Bois, stürmten unsere Truppen gestern eine ans zwei hintereinander liegenden Linien bestehende Stel lnng in Breite von 400 Metern, machten dabei eine Anzahl »»verwundeter Gefangener »nd erbeuteten zwei Minen- Werfer mit viel Munition. Feindliche Jnsautcricnngrissc nördlich Flirey »nd im Pricsterwnldc scheiterten »»tcr erheblichen Verluste» für den Gegner. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist „»verändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Russen versuchte» gestern i» der Linie Besko— Brzozvw a» dem Stobnica Brzczankn Abschnitt-Ropczyec < Ni PGuniIs konrI«ns>«nKsWMvk in ^S>e>pvsGpsolLungI