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Geschäftsstelle und Reduktiv», DreSden-A. 16, Holdeinstratze »O >e der hatte, te sich > man )rückte klagen macht sanken einer n und e Uhr e Zeit ,r Be er dis r auch ihnen, seiner beiden iilbend, i ist ja löschen meng, zu tun lgi.» susrillt, . 2t »U. VV islk ut8tlLÜS r ^älli^- , kkruä- >gv!ctsrr» i. rovnr- ib»ruuA vsrksbr. ekZsl. — lagist ts l. Uil/.- -NÄtursu o 11. öllksiäsr soavr 20 sru mulk srdll »str. 2 II. u. bllliz. «b. r. 33. ekiri»«. bsi n»üs2t. Nr. RLE» LS. Jahrg. Donnerstag den 15. Juni 1916 Fernsprecher 21366 Vvstschcckkonto Leipzig Nr. 147S7 vr,«,»pret»i 4.« X. »>»,«»« » dlertellLHUi» 1.«« ^ In Dresden und ganz Deutschland frei Haus »a» «»: tn Oeslerrelch 4.07 <. Slnzel-Nummer 1« Z. Dt« SÜLM che Bolkszrttuno eNcheint an allen Wochentagen nachmittag». 0— -> 5 -luzetgeu > Annahme von ScschSIISanzeigen dis IO Uhr von gamiUenanzcigen bis I I Uhr vorm, Preis tül die Petit-Lpallzcile ist) im ReNa- melcii SO Iür »ndeullich geschriebene, sowie durch Fern- ivrecher ausgeacbenc kinzcigen Idiincn wir die, Lermuwvrllichkcit sürdie Nichtigkeit de» Leite« nicht übernehmen. ! Sprechstunde der Redaktion: II—IS Uhr dorm. r, <> Organ der Zentrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen. Ausgabe ä mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe 8 nur mit der Wochenbeilage. Neuer Sturm in der italienischen Kammer Für die Kammersitzung am 12. Juni stand nur ein Punkt „Mitteilungen der Regierung" aus der Tages- ordnung. Man wußte, daß die Regierung ihren Rücktritt erklären würde, und zu gewöhnlichen Zeiten wäre die Auf gabe der Sitzung in fünf Minuten erledigt gewesen. Aber nicht so diesmal. Die Sozialisten, denen durch die schnelle Entwicklung der Krise die Ausführung ihrer Absicht, vom Ministerium Salandra wegen des Krieges und seiner ge- samten inneren und äußeren Politik Rechenschaft zu for dern, gestört worden war, hatten beschlossen, unter allen Umständen die Sitzung dazu zu benutzen, um ihre Absicht wenigstens der Hauptsache nach zu erreichen, und sie haben sie erreicht. Der Mann, der den Krieg gewollt und mit Hilfe der niedersten Leidenschaften der Hefe der Straße durch Volksbetrug und Intrigen dem Lande den Krieg auf gezwungen hat, ist für immer abgetan. Nachdem Salandra der Kammer die erfolgte Demission des Ministeriums mitgeteilt hatte, nahm der Sozialist Turati das Wort, um im Namen seiner Gruppe den Antrag zu stellen, daß die Kammer innerhalb zehn Tagen nach Be endigung der Ministerkrise wieder ein berufen wer den müsse. Wir wollen nicht, daß sich unter der Aufsicht und Duldung der Regierung die Heldentaten des Auswurfes der Straße wiederholen. Turati sprach unter größter Aufmerksamkeit des Hauses, nur hin und wieder von der rechten Seite unterbrochen und am Schlüsse lebhaft be klatscht von fast der ganzen Linken. Nach ihm nahm der rechtsliberale Codacci Pisanelli das Wort, um den Antrag Turatis mit dem Hinweis aus seine verfassungsmäßige Unzulässigkeit zu bekämpfen. Die Sozialisten unterbrechen ihn mit Zurufen: „Niemand ist unverfrorener mit der Verfassung umgegangen als das Ministeriu m Salandra." Der Sozialist Modigliani verteidigt den Antrag Turatis. Schon seien die Intriganten an der Ar beit; ein Beispiel sei das Nichteinschreiten der Zensur gegen einen das Parlament in verbrecherischerweisc angreifenden Artikel des „Corriere della Sera", der auf diese Weise Salandra seinen Dank habe abtrageu wollen für die Er nennung seines Direktors Albertini zum Senator. Redner fährt fort, unter größter Erregung des Hauses den G e - s chä f t s j o u r n a l i s m u s des „Corriere della Sera", mit dem Salandra aufs engste verbunden sei, zu geißeln. Modigliani bespricht hierauf den Angriff auf offener Straße in Rom auf den Abgeordneten Schanzer und fragt, warum die Staatsanwaltschaft nicht einschreite, um die Mitglieder der Kammer zu schützen. Als der Präsident Marcora den Redner unterbricht, erreicht der Tumult seinen Höhepunkt. Die Sozialisten überschütten den Präsidenten mit Schmähungen, und Pram- polini erklärt in einem Augenblick verhältnismäßiger Ruhe zum Präsidenten gewendet: „Sie sind Ihres Postens unwürdig. Exminister Rnbini macht hierauf darauf aufmerksam, daß der Antrag Turatis zwar nicht gegen die Verfassung, aber gegen das Herkommen der Kammer verstoße. Hierauf ergreift Turati nochmals das Wort zur Er klärung, daß er angesichts des moralischen Erfolges seines Antrages ihn zurückziehe. Wir werden nicht erlauben, daß eine Regierung wiederkehrt, unter deren Schutz die Ge walttätigkeiten, Ausschreitungen und Plünderungen sich erneuern könnten, wie sie die Regierung im vorigen Jahre selbst organisiert hat. Bei diesen Worten springt Salandra auf und schreit: „Es ist eine Lüge, eine Infamie!" Alle Minister erheben sich, und in der Kammer herrscht ein furcht barer Tumult. Salandra und mehrere Minister ver lassen ihre Plätze und werden, während Salandra fort- fährt zu protestieren, von den Sozialisten mit An klagen und Schmähungen überhäuft. Pram- polini ruft: „Ihr seid Volksaufwicgler, Kamorristen. Ihr habt im Mai vorigen Jahres Verbrechen begangen." Die übrigen Sozialisten wiederholen im Chor: „Plünderer von Mailand, wir erwarten eure Versetzung in den A n kl agezu stand." Salandra, dunkelrot im Gesicht, wiederholt nur immer wieder: Es ist eine Lüge, eine In famie, geht dann dem Ausgange zu und wirftsein Mi- nisterportefeuille ans den Tisch eines Saal- dieners. Die Rechte, die bis dahin überrascht und ver- wirrt dem Tumult gefolgt war. beginnt hier dem Minister Beifall zuzuklatschen, aber nur mit dem Erfolge, daß der Tumult noch zunimmt. Die äußerste Linke fährt fort, Salandra mit Anklagen zu überhäufen. Als Salandra Miene macht, seinen Platz wieder cinzunchmen, führt ihn Sonnino aus dem Saale. Alle Deputierten der äußersten Linken brechen in diesem Augenblick in Beifallklatschen aus und rufen Salandra nach „Hinaus, hinaus, nieder mit Salandra!" während Prampolini den Lärm mit gewal- tiger Stimme übertönt: „Vor dem hohen Gerichtshöfe sehen wir uns wieder." Girardini von der Rechten ruft: „Es lebe Italien!" und der Ruf pflanzt sich fort, bis die Linke NIIIIIIIIIINNMIlIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!INIIII»II»I»I»IIIIIlIIII»»II»»»I»»II»»I»»»l»»III»IIl»I Das Neueste vom Tage NIIIII»I>IIMIUI»UlII>>>II>I>IIIIIII>IIIMl»Il»»II»I»»»II»IIIII»»I»I»»»»»»»I»I»l>»U»»» N MW »Mt AMliU (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 15. Juni 1916. Westlicher Kriegsschauplatz Außer Artilleriekämpfen und Patrouillenunternehmuiigen keine Ereignisse. Oestlicher Kriegsschauplatz Die Armee des Generals Grafen Bothmer wies mehrere in dichten Wellen Vortragende russische Angriffe bei und nördlich Przewloka glatt ab. Balkan-Kriegsschauplatz Bei den deutschen Truppen keine Veränderung. Oberste Heeresleitung. Mauereinsturz Berlin, 15. Juni. Durch einen Mauereinsturz in der Jagow-Straße in Moabit kamen die zweijährige vier- trud Noak und die zwölfjährige Else Noak ums Leben. Zwei weitere Mädchen wurden schwer verletzt. Seitens der Bau leitung war übersehen worden, eine alte Mauer, die sich längs des aiisgeschachteten Erdreichs hinzieht, nicdeiziilcgen oder abzustützen. Die ersten Austauschgcsangenen ans England An« 13. traf in Genf der erste Zug deutscher Gefangener aus England ein, 14 Offiziere und 256 Mann. Sie wur den nach herzlichem Empfang seitens der Behörden und der Bevölkerung nach St. Gallen befördert, von wo sie znm größten Teil in das Apenzeller Land gebracht werde». Die Vertrctervrrsaininlung des deutschen Lchrervereins stimmte einmütig den Vorschlägen zur Herstellung engerer Verbindung zwischen den mitteleuropäischen Lehrerver- bänden und einer gesteigerten planmäßigen körperlichen Jugenderziehllng zu. In den letzten Kämpfen vor Verdun hatte nach verschiedenen Blättermeldungen die jüngste französische Altersklasse sehr große Verluste. Die Wirtschastskonserenz der Alliierten Paris, 14. Juni. Die Wirtschaftskonferenz der Alliierten ist heute eröffnet worden. Briand begrüßte die Alliierten, die gekommen seien, um erneut den Beweis zu erbringen, daß die alliierten Regierungen in ihren An schauungen Ubereinstimmen und die Dauerhaftigkeit ihres Bundes bekunden wollten. Es genüge nicht zu siegen; es gelte auch die gründliche Entwickelung der materiellen Hilfs quellen der alliierten Länder, den Austausch ihrer Erzeug nisse und deren Verteilung auf dem Weltmarkt für die Zeit nach dem Kriege sicher zu stellen. Massenversammlungen für die Iren Ncuyork, 14. Juni. (Durch Funkspruch des Ver- tretres von W. T. B.) 800 Massenversamm lungen zum Andenken an die irischen Märtyrer wurden an« Sonnabend in allen Teilen des Landes abgehaltcn. In einer Neuyorker Versammlung wurde England in den stärksten Ausdrücken angegriffen und die Hinrichtungen in Irland als eine Barbarei bezeichnet. Für den irischen Unter- stützilngssonds wurden etwa 100 000 Dollar gezeichnet. mit ihren Rufen: „Nieder mit Salandra!" auss neue den Saal beherrscht und die Rechte schweigt. Der Präsident erklärt die Sitzung für geschlossen. Tagung des Gesamt-Vorstandes des kathol. Lehrerverbandes Deutschlands Die für dieses Jahr fällige Hauptversammlung mußte der Kriegsverhältnisse wegen ausfallen, an ihre Stelle trat die Tagung des Gesamtvorstandes in Fulda. Es soll auf ihr Stellung genommen werden zu den Ausgaben des Ver bandes nach dem Kriege. Die Tagung eröffnete der Verbandsvorsitzende Rektor Kamp (Bochum). Seine Worte klangen aus in das Ge löbnis namens der kathol. Lehrerschaft, treu sestzuhalten an der Erfüllung der Pflichten gegenüber dem Vaterland«:. Wenn erst der Friede wieder eingekehrt ist, wird der Ver band alle Kräfte dazu einsetzen, um den weiteren Aufstieg des Lehrerstandes, der sich im Kriege so glänzend bewährt hat, zu fördern. Aus der Reihe der dann folgenden Be grüßungen sei die der österreichischen Lehrerschaft durch den Bürgerschuldirektor Franz Turika (Linz) hervorgehoben. Mit Beifall begrüßte die Versammlung die Erklärung des Redners aus dem verbündeten Kaiserreich, daß man drüben gewillt sei, nach dem Kriege in engerer Verbindung als bisher, gemeinsam mit den deutschen kathol. Lehrern den Kampf für die christliche Erziehung durchzukämpsen. Die Versammlung beschloß hieraus Huldigungstele- gramnio an den Hl. Vater, den Kaiser und den Kultus minister. Die Telegramme fanden den begeisterten Beifall der Versammlung. Man beschloß dann noch ein Telegramm zur Begrüßung der in Bingen gleichzeitig tagenden Ver- saimiilung des katholischen Lehrerinnenverbandes. Lehrer Weber (Bochum) berichtete über die Verbands tätigkeit während des Krieges. Zu seinen Mitteilungen über die gemeinsame mit dem Deutschen Lehrerverbande oillchgeführte Kriegstätigkeit betonte der Vorsitzende, daß man es begrüßt habe, sich in manchen Punkten mit den anderen Verbänden erfolgreich zilsammengefimden zu haben. Der Weltkrieg Oesterreichisch - ungarischer Kriegsbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 14. Juni 1916: Russischer Kriegsschauplatz. Südlich von Bojan und nördlich von Czernolvitz wur den russische Angriffe abgeschlagen. Sonst südlich des Pripietj bei unveränderter Lage keine besonderen Ereignisse. Nördlich von Baranowiczi standen gestern vor mittag deutsche und österreichisch-ungarische Truppen unter schwerstem russischen Geschützfeuer. Abends griff der Feind die Stellungen an, wurde aber überall restlos ge worfen. Zuletzt feuerte die gegnerische Artillerie in die zurückfliitenden russischen Massen. Italienischer Kriegsschauplatz. Tie Lage ist unverändert. Unsere Seeflugzeuge grif fen neuerdings den Bahnhof und militärische Anlagen in San Giorgio di Nogaro, sowie den Jnnenhafen von Grado an. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert ruhig. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Der türkische Kriegsbericht Konstantinopel, 14. Juni. (W. T. B.) Dee amtliche Kriegsbericht meldet: An der Jrakfront in der Gegend von Fellahie hat der Feind, von unserem Artillerie feiler beunruhigt, sein Lager weit außer Schußweite unserer Kanonen verlegt. Russische Truppen, aus die wir bei Kilan südwestlich von Kasr-Schirin stießen, wurden von einer unserer Abteilungen gegen Norden hin verjagt. An dev Kaukasusfront scheiterte am rechten Flügel ein Ueberfall, den ein Teil der feindlichen Kräfte versucht hatte, in unserem Feuer. Im Zentrum zeitweiliger Artillerie- und Jn- fanteriekampf. Am linken Flügel örtliche Artilleriekämpfe. Unsere Erkundungsabteilungen unternahmen erfolgreiche Uebersälle auf feindliche Vorposten. In den Gewässern von Smyrna schoß ein feindlicher Monitor, von zwei Flie gern unterstützt, etwa 20 Granaten ohne Wirkung gegen das Ufer südlich von Fotscha ab und zog sich dann zurück. Ein anderer Monitor wurde in der Nähe der Insel Keusten durch unser Artillerieseuer auf die hohe See getrieben. Sonst nichts Wichtiges.