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Freitag, de» 24. Juni 1921 «»chstsch, Nr. 14«, Seite <1 gefunden. Wer das Missal«, Rituale, Brevier kennt, muh sich vor dem Geist der Kirche beugen. Wenn gerade in letzterem Altertümliches und Primitives in den Dokumenten vergangener Zeiten aus Pietät nicht anSgeschiedcn wird, sollte dieser Um stand das Gesainturteil besiiinmen? Eingehendes Studium des asketischen Schrifttums flößt Ehrfurcht ein vor dem Geist der Frömmigkeit, der Gottesfurcht und der Heiligungsstrenge heiliger Männer und Frauen, den von den Kirchenvätern au ein Jahrhundert dem andern über mittelt und mannigfach sortentwickelt, der nicht am Markt des Lebens spielt, sondern aus einsamer Klosterzelle oder sonstiger stiller Zurückgezogenheit siammt und von da die Kirche bis zum heutigen Tag befruchtet, stärkt und erquickt. Ein protestantischer Gelehrter mag Manchem, einzelnen katholischen Dogmatiker veraltete Methode, scholastische Spchfindigkeit und gewagte, ihm nicht gesichert erscheinende Spekulation vorwcrfen. Kann er sich aber hinsichtlich der Gesamtheit dein Eindruck einer Theologin sacra entziehen? Der schlichte demütige Glaubensgeist im katholischen Dogma ent spricht der schlichten ChristuSvredigt und ihren Forderungen nach St. Johannis 3. So streng konservatip sich die katholische, Kirche im Prniziv zeigt, so ist ihr nichts fremder als der Erstarr ungS- Prozeß der griechischen Kirche. Auf allen Gebieten, >m Wissenschaftlichen. Administrativen, wie im Praktisch-Sozia>en, wird eine rastlos emsige Strebsamkeit entfaltet, und zwar in edelster Intention, wenn c? im Geiste der Kirche geschieht, die nicht für jede Entgleisung des einzelnen und im einzelnen ver antwortlich gemacht werden kan». , Das Tridentmer Konzil ist der Auftakt für ein ununrer- brochcneö Reform« und E r n e u c r n n g S w e r k innerhalb der katholischen Kirche gewesen, da» jedes folgende Jahrhundert, je »ach den vorliegenden Zuständen und Bedürfnissen, weiter führt. Man lese die in der noch kurzen Negiernngszeit er fahrnen Cnzikliken des gegenwärtigen Hl. Vater» über Predigt. Schriststudium, Missionspraxis. Ueberall spricht hier der Geist Christi und seines Evangeliums vom Hl. Stuhle aus zu der ge samten katholischen Christenheit. Jegliche EntwicklungSmöglicbkeit ist in der engen, orga nischen Verbundenheit der legitimen Kirche beschlossen. Was würde sie erreichen, wie würde sich ihr innerer Geist nach außen auswirkeu und entfalten, wäre sie nicht nach allen Seiten ge hemmt, bedrückt, bemißtraut und angefeindet! — Bei ihrer Oekumenizitgt, die alle Rassen und Nationalitäten um faßt, und der Notwendigkeit, mit allen Kompetenzen und Fak toren innerhalb und außerhalb zu rechnen; bei der bindenden Bedeutung, die jeder Ausspruch vom Hl. Stuhle für den ganzen Erdkreis besitzt, müssen ihr Vorgehen, ihre Maßnahmen, ihre Beschlüsse von größter Vorsicht und Bedachtsamkeit begleitet sein. Römischer Gesetzeszwang und starre Unduldsamkeit sind stereotype Anklage» der Kirchenleitung gegenüber. Würde man sich die Mühe gebe», eingehender die Falle zu prüfen und nach den Motiven zu forschen, so würde man vielmehr ernstes Ver> nntworllichkeitsbewnßtsein, weise Hirtentreue und auf das Heil der Seelen bedachte Fürsorge, die Gebot und Verbot regeln, durchsvüren. Seufzte man nicht in lutherischen Kreisen über die Macht losigkeit, dem Subjektivismus Grenzen zu setzen? Eine der häßlichsten Anklagen, die freilich nicht von der „Hochkirchlichen Vereinigung" erhoben worden ist: die Kirche isk käuflich! Hat man vergessen, daß tm letzten Jahrhundert Erzbischöfe, Bischöfe wie Priester abgesetzt oder gefangen ge nommen wurden, weil sie das Recht der Kirche nicht beugen lassen wollten? Nur Uneingeweihte können der Kirche einen Vorwurf daraus macken, wenn kirchliche Prozesse, wie Ehe- diöpense oder Ehescheidungen, geradeso wie weltliche juristische Fälle durch den PrüfungS- und Instanzenweg Kosten verur fachen. Handle es sich um dogmatische, moralische oder soziale Fragen, uni administrative oder juristische Entscheidungen, um innere oder außerkirchliche Dinge, zeige die Kirche kluge Zurück baltung oder energisches Vorgehen, stets wird ihr mit Kritik. Mißtrauen, wen» nicht mit Feindseligkeit begegnet. Man will sich nicht der Mühe der gründlichen, allseitigen Untersuchung unterziehe», besonder? nicht der Prüfung und des Studiums de? heutigen Standes und Eharakters der legitimen Kirche. WaS weiß man in der Außenwelt von der gliedlichen Zu sonnurngeschlosseuheit. inmitten der heiligen Kirchel Von der Liebe, Achtung und dem Vertrauen, das der fromme Katholik seiner Mutter, der Kirche, für alle von ihr ausgehenden geist lichen Pflege cntgegenbringt. Wie die katholischen Kirckientore vom Morgengrauen bis zum sinkenden Abend immer offen sind, so ssrkeu die Gnaden »nd Segnungen der katholischen Kirche sei! Christus sie in die Mcnschenwelt gestellt hat, jedem täglich bereit, und begleite» das Leben des einzelnen vom erste» bis zum letzten Atemzuge. Deshalb empfindet der Katholik des Herzens und nicht des Namens nur, und vielleicht doppelt der Konvertit, ein Hochgcfübl, wenn beim Hochamt die Worte des Credo erschallen: Unam sanctam katholicam, et apostolicam Ecclesiam! 2. DaS Messopfer.*) ES ist etwas Neues, das; der Opfergedanke der Messe der ans protestantischer Seite bisher radikal verworfen wurde, in der „H, ^kirchlichen Vereinigung" zugestanden und ihre allge meine Bedeutung anerkannt wird. Wer ein Wert wie „Das heilige Messopfer", dogmatisch, liturgisch, asketisch erklärt von SubregenS Dr. Gihr (Freiburg, Herders, durchstudiert, dem tut sich, wenn auch manches auf den Protestanten fremdartig und überraschend wirkt, eine Welt der tiessten, höchsten, heiligsten Gedanken und der weitesten Per spektivcn auf eine GotteSwelt, die die Menschenseele zu sich er hebt, mit sich bereichert und sie für die irdischen Aufgaben stärkt. In dem Artikel der Sevtembev-Nummer: „Vom Geist nnb Erhalt einer hochkirchlnhen Erneuerung der evangelischen Kirche wird gefordert, daß die Gegenwart des Herrn in der Kirche er lebt wird. In der heiligen Messe wird Christus erlebt. „Ich bin das lebendige Brot vom Himmel, gekommen" usw. (St. Fob. 6, 5t). Das weltbekannte Bild von Fiesole: „Die Kreu zigung". sammelt die Gottesgelehrten und Heiligen des Mittel- aller» um bas Kreuz, die einen in Meditation und Kontempla tion, die andern in'Schmerz, Andacht oder Anbetung versunken. Das Bild ist wie eine Darstellung dessen, was andererseits die heilige Kirche von ihren Gläubigen angesichts deSMeßakteS for- drt und was andererseits dieser an Fülle von Segnungen auf verständnisvolle u. erkenntmsreiche glänbiae Seelen und Geister aiisstrümt Seit dem Erlösertod auf Golgatha gibt e§ auf Erden keinen Akt, keinen Weihemement, keine GotteStat gleicher Bedeutung, wie die heilige Meßhandlnng, ob als stille Messe in ganz unscheinbarer Weise, oder als Hochamt, mit Kunst reich anSgestatiet, in harmonischem Znsammenklang von Geist und Fonn. Da? ehrwürdige Alter der heiligen Messe, ihr Gqng durch die Jahrhunderte, das Gedächtnis all der GotteS- beiligen, von St. Ambrosius, den Kappadoziern und St. Augu stinus anhebend, an die sich die Frommen oller Zeiten an» schließen, die täglich auf dem Altir das heilige Opfer dar- brachien, weist ihr die zentrale Stellung in der Geschichte der Kirche an. Freilich. Seele und Intellekt müssen da? sich hier vollziehende Mysterium ungeteilt und von der Umgebung unbeirrt, wie die fortschreitenden Szenen eine? heiligen Drckma? bis zu seinem Höhepunkt mit voller Hingabe bealeiten. Weil der Menschenatur so viel Aeußerlickkeit, Oberflächlichkeit und Gedankenlosigkeit anbaften. weil sie sich so schwer aus der Um welt in die lhcberwelt erhebt; deshalb wird die beil'ge Messe so wenig von der Masse erfaßt, geschätzt — erlebtl Mer sie ober erlebt, der schöpft a»S ihr die geweihte Stunde, den ge weihten Tgg. dar geweihte Leben, Dille und Freudigkeit zur *) Zur September-Nummer. 192» »er Monatsschrift »H-chkirchllche Vereinigung" (Berlin). Opfertat. Mit der Messe ist der Zölibat 5e< Priesters und der OrdcnSleute, wie der allgemeine Opfersinn ernster Katholiken aufs engste verknüpft. Wenn einmal die Stunde der blutigen Verfolgung anhebt, wird sie es sein, die zum blutigen Mart»,- rinm dir Kraft und Freudigkeit verleiht. Dan» wird man wieder, gleich der Epoche der Katakomben, da» heilige Opfer in» Geheimen halten und die geweihten Hostien in die Kerker tragen, wie das in der Geschichte der Kirche oftmals geschehen. Das Geistesleben der katholischen Kirche konzentriert sich ,n der heiligen Messe; sie gibt ihr insonderheit den sakramentalen Charakter. Hier ist der Herd ihres heiligen Feuers. Von ihr strömt Segen und Kraft aus in den gesamten Kirchenorganismus. „Eiu Leib und Gin Geist", fordert der Apostel Paulus (Epheser 4, 4). Durch die heilige Messe ver wirklicht sich das. Das beweist die Geschichte der katholischen Kirche bis anft unsere Tage. Was Menschen an Sünde und Zwietracht in ihrer Mitte verbrechen, das kann die Heiligkeit der Kirche nicht antasten, ihre Einheit nicht störe», ihre Ewig- keitSdaner nicht berühren. Wie könnte die Messe, dieses Lebenselement der katholi schen Kirche, auf protestantischen Boden übertragen werden! Gedeiht auch eine Frucht weiter ans einem Baume, mit dem sie nicht organisch verwachsen ist? Luther wollte dem deutschen Volke eine deutsche Messe schenken. Wo ist sie ge blieben? Sie rechnet mit zu den Verlusten des Protestantis mus. Jetzt soll sie ihm neu übergeben werden. Wo ist der Boden dafür? Als die Schreiberin in ihrer protestantischen Zeit an mehrere eifrige Kirchenmänner die Frage richtete: „Kann die Sakramentsliebe und das Sakramentsleben in den Gemeinden nicht mehr erweckt werden?", da schüttelte man den Kopf »nd verneinte es, weil verschiedene Versuche gescheitert seien. Wohl überschaut das katholische Volk die Fülle der Meß gedanken und den Reichtum der Meßliturgik nicht, aber die Hanptidee und die wesentlichen Vorgänge erfaßt auch der Einfältige und Unmündige. Die weitverbreitete sonn tägliche Singmesse bietet außerdem jedem Gelegenheit zu akti ver Beteiligung. Gerade unter den einfachen Leuten findet man oft während der heiligen Handlung und der Kommunion die tiefste und lauterste Andacht auf den Angesichtern wieder gespiegelt. In den KriegSjabren wie nach dem Zusammenbruch bis heute steht die heilige Messe als di« große Trösterin inmitten des gläubigen Teiles des katholischen Volke» und Hilst da» täg liche Elend tragen. x Den Angriffen auf den sakramentalen Charakter der katholischen Kirche von seiten des den Spiritualismus betonen den Protestantismus stellt sich, obwohl die Einsetzung de» Sa- kramcnleö durch Christus selbst und das Beispiel der Ilrkirche genügen sollte, das psychologisch' feine Wort de» alten Kirchen lehrers St. T h r y s o st o m u S entgegen: „Märest du nur Geist, so würde sich dir Christus nur geistig geben; aber da du Geist »nd Leib bist, bietet er sich dir geist-leiblich" (60. Homilie an das aniiochenische Volk). lieber das Mysterium der heiligen Messe kann Man den Ausspruch de? hl. Bernhard betreffs der Dreieinigkeit setzen; , „Begreifen wollen ist Vermessenheit; Glauben ist Frömmigkeit; Schauen ist Seligkeit." Xäoro to äsvot«, I»tsm> I)«it»e, y.»«w and In» Srurls rvrs lutits«. Diki «« oor m«um Votum »udiieit, tzui» 1» oovtsmplsns todnm ässtoit. 8t. Dtrom»» v. ^qu>v. G. v. Zzz. Eiste» CmSlSndifcher Katholikentag K. V. Meppen. Es war ein Versuch, aber der Versuch wurde zum Erfolg. Die Windthorststadt, die sich bereits am Freitag zum Empfange des Diözesanbischofs auf der Firmung»- reise gerüstet hatte, vervollständigte am Sonnabend ihre Aus schmückung. Die Glocken überraschten mit ihrem FesttagS- geläute noch tausende geschäftige Hände, al» sie um 6.80 Uhr abends zur Begrüßungsfeier riefen. Musik und Gesänge gaben den Auftakt zu den Reden, die nacheinander der Vorsitzeiide des Ortsausschusses Kaplan Previn, Dechant Knipp er, Land rat BehneS und Bürgermeister Brunn-Schulte-Wis sing hielten. AIS Präsident wurde gewählt Fabrikant I. B e rentzen (Haselünne), der in kurzer Ansprache die Annahme der Mahl anssprach und dem Herrn Bischof Wilhelm Ber- n^n g - Osnabrück das Wort erteilte. Nachdem die Versamm lung den bischöflichen Segen erhalten hatte, wurde auf der ge> schmackvoll-originellen Festbühnc Die Geisternacht vor dem Ka> tholikentage aufgeführt, ein bcdeutungs- und gehaltvolles Fest spiel des Heimatdichters Rektor Lage mann und von den Zöglingen der hiesigen MarisienklostcrS mit gerade künstlerischer Fertigkeit dargestellt. Der Sonntag brachte frisches Wetter und leichte Schauer. Die Sonderzüge wie die fahrplanmäßigen Züge ergossen wabre Fluten von Teilnehmern vom Nordwestrand und vom Westfalenland. Ein sicher in Meppen nie geschautes Bild, daS über 20 000 Menschen belebten, die pflichtgetren hinzogen zur Festwiese zur Feldmesse, die dort in Gegenwart ^ Herrn Diözesanbischofs zelebriert wurde. Ein Schauspiel, das auch verwöhnte Zuschauer befriedigen und ergreifen mußte und einen Glanzpunkt der Tagung bildete, besonders als zum Schluffe der Herr Bischof eine Ansprache hielt und den päpstlichen Segen er teilte. und so überleitete zu einer imposanten Papsthuldigung, von der ein Telegramm die Kunde nach Rom trug. In geschlos senen Versammlungen wurden dann Vorträge gehalten für die verschiedenen Stände. Ein flotter, endloser Festzug zog am Nachmittag am Windthorstdenkmal und der Ehrentribüne vor bei durch die winkeligen, sonst so stillen Straßen der Stadt, um sich dann gruppenweise in die Lokale zu verteilen. Al? Redner sprachen u. a. Pater Cohausz, Pater Esch, Pater Heri bert. Dr. Ro'senberg, Dr. Keller. Frau Ministerial- rat Weber. Frau Abg. Dransfeld vor den aufmerksam lauschende» Emsländern, bei denen die Neuheit ebenso sehr wie das katholische Empfinden guten Resonanzboden gaben. Der Montag war der Kleinarbeit geweiht und begann, WaS etwa? die Stimmung dämpfte, mit einem Regenguß, der aber die Katholiken Meppens nicht abhielt, dem Requiem beizuwoh- nen, da? für dis Gefallenen des EmSlandeS abgehalten wurde. Im Laufe des Vormittag? folgte eine Versammlung der ande ren. Arbeitervereine, Jüngling?« »nd Jungmännerveinigiingen, Mütter-, Elisabeth, und Iungstanenvercine, Akademikertagung, katholische Kaufleute, Lehrer und Lehrerinnen, bei denen allen Vorzügliche-? geboten wurde. Am Nachmittage waren es die Tagungen von Neu-Dentschkand, der katholischen Handwerker und Gesellen, des KrenzbündyisseS, des katholischen Frauen- und IiigendbnndeS und endlich de» Volksvereins für das katholische Deutschland. Diese letztere, in der mit besonderem Glanze Dr. Meffert (M.-Gladbach) und Dr. Rosenberg svrachen sollte zugleich als Schlnßversammlung gelten und als solche fand sie eine großartige Entfaltung in dein gefüllten Fcstzelte. — Als programmäßig alle? erledigt war, ergriff der Diözesan- bischof das Wart — er hatte es in diesen swei Tagen in jeder einzelnen Versammlung getan — um mit hinreißend'/ Bered samkeit die Hellen Flammen der Begeisterung noch einmal em porlodern zu lassen in einem Morte der Freude, einem Worte des Danke? und der Ermuntermig, bei denen die Meppcner ihrem ehemaligen Mitbürger noch einmal von Herzen zuiubeln und alle EmSländer an dem apostolische» Fcncr sich wärmen konnten. Stark, echt und ehrlich stieg dann der DankeShymnnS „Großer Gott, wir loben dich" empor, der den harmonischen Ab schluß des erste» Em-sländischen Katholikentage? bildete. Er wähnt sei noch, daß der Regierungspräsident von Osnabrück ein freundliche? Telegramm an die Tagung gesandt und der fast neunzigjährige Bischof von Euch (Kopenhagen), ein Meppener Kind, seine Grüße »nd seine» Segen entboten hatte. Die zielbervutzle Forderung der christlichen Presse ist ei» dringendes Gebot der Gegenwart, Das christlichdeutsche Volk muß dieses Gebot in heutiger bitter-ernster Zeit in seiner ganzen Bedeutung erfassen. Es muh in einer zielsicheren Organisation alle seine verfüg baren .Kräfte sammeln und zu opferfreudiger Arbeit auspanncn. Eine solche Organisation ist für das katholische Volk der katholische Preßverein für Sachsen. Der katholische Preßverein dient dem Zweck, die katholische Presse zu erhalten, nach Kräften zu fördern nnd die dazu er forderlichen Geldmittel anfzubringc». Der JnhreS'nindestbeit-ng beträgt nur 12 Mark. Kein HanS, keine Familie sollte ohne katholische Täg.'S- zeituug sei»! Das einzige katholische Organ tu Sachsen ist die „Sächsische Volkszeitung", nnd diese zu lesen, zu fördern totste ein jeder mit Ehrgeiz bestrebt sein, die? trügt viel zum Fort schritt und weiteren Ausgestaltung bei. An uns liegt es, daß dis Zeitung umfangreicher wird, daß auch dar Gemeindeblatt wi m,r erscheinen kann. Schütteln wir einmal recht krästia unt re Gleichgültigkeit der katholischen Presse gegenüber ab nnd leisten wir Praktische Mitarbeit dadurch, daß wir: 1. Mitglied des katholischen Prehvereins werden! 2. Die „Sächsische Volkszeitung" halten, anderen emps-chlen, in derselben inserieren, unsere Drucksachen bei derselben anfertigen lassen und bei Anlässen freudiger oder ernster Art nicht auf die katholische Zeitung vergessen! 8. Den Mut haben, in Gastlokalen, auf Bahnhöfen und in den Zeitungskiosken die „Sachs. VclkSzeitung" zu verlangen! Mehr denn je ist opferfreudig« Mitarbeit uoiwendig zur Schaffung einer leistungsfähigen, machtvollen katholischen Presse! Tragen wir ernste Sorge, daß die verderbliche» nichtkatho lischen Zeitungen und Schriften immer mehr aus den katholischen Famtsten schwinden, damit Herz und Sinn unserer Heran wachsenden Jugend nicht durch unheilvolle» Gift, denn dg? sind die nichtkatholischen Schriften, verdorben wird. E» gilt also, den katholischen Preßverein in seinen Beslre« düngen tatkräftig zu unterstützen. Ein jeder »ringe Opfer nach Maßgabe seiner Kräfte und seines Vermögens. Wer über vieles verfügt, der sollte sich nicht behindert fühlen, mehr zu tun al» nur die Leistung de» jähr lichen Mindestbeiträge» von nur 18 Mark. Lebenslängliche Mit gliedschaft kann erworben werden durch Zeichnung eine» grö ßeren Betrage». Auch bei Errichtung von Testamenten könnt« de» Preßverein« gedacht werden. Mancher bedarf nur einer An regung, um den guten Willen zu belecken nnd zur guten Tat an» znfenern. Wohlan denn, katholische Männer und Frauen, Jünglings und Jungfrauen, auf zur praktischen Arbeit für den katholischen Preßverein? nnd für die „Sächsische Volkszeitung", der einzigen katholischen Zeitung Sachsen», welche eintrttt für die Wahrung unserer Rechte mif den Gebieten de« Glauben», der Kirche nnd der christlichen Schule, um die fa besonder» in den letzten Wocheck „heiß und wild der Kampf entbrannte". Kamps mn die Schule ^ Da» „Meißner Tageblatt" veröffentlicht folgende Zuschrift: „Im ,,M. T." vom 19. Juni wird im „Tprecbsaa^'. über ein« Versammlung der Meißner Volksschullehrerschaft berichtet. Dabei ist dem Verfasser ein bedenklicher logischer Fehler unter laufen, der geeignet ist, die Oeffentlichkeit irreznführcn. Es heißt da nämlich, daß ein« Entschließung, welche die durch ReichSgeseh in Aussicht stehenden Bekenntnisschulen ablehntz- „von der Lehrerschaft gegen die Stimmen der katholischen Lehrer einstimmig angenommen wurde". DaS man bei Abstimmungen Einstimmigkeit erzielen kann, auch wenn eine Minderheit da gegenstimmt, ist eine parlamentarisch« Neuigkeit; sonst pflegt man ein derartige» Srgebnt» Mehrheitsbeschluß zu ne»neu. Zwar wurde in der betreffenden Versammlung der Versuch ge mocht, die Einstimmigkeit zu erzielen, indem von einer Stelle di« Stimmberechtigung der vier katholischen Lehrer angezw.'ifelt wurde (— der MitgliedSüeitrag war bei ihnen noch nicht -,n- aefordert worden! —); jedoch scheiterte dieser eigenartige Ver such an der Unparteilichkeit des Versammlungsleiter». Zur Nachdenklichkeit zwingt auch die Einstimmigkeit der nichtkatholischen Lehrerschaft in dieser Versammlung. Als näm lich nach dem .Hauptreferat Herr Direktor Schönfelder in warmen und wackeren Worten die Bekenntnisschule verteidigt batte, zoll ten ihm nicht nur seine drei katholischen Kollegen und die zwei anwesenden bürgerlichen Vertreter de» SchulauSschusseS Beifall, sondern aus den verschiedensten Teilen der Versamm lung hörte man ein lebhafte» Bravol! Und bei der Absnui- mung? Außer den katholischen Herren k— die Mitglieder des SchulauSschusseS waren nicht stimmberechtigt —) erhob leider keiner der Beifallspender seine Stimme gegen die eingebrackte Resolution. Eine geheime Abstimmung dürste anders ausge fallen sein. In der Debatte hörte man ans berufenem Munde, e» habe sich wider Erwarten heranSgestellt, daß ein viel gerin- gerer Teil der Lehrerschaft für die konfessionelle Schule sei, als man früher gedacht habe. Wo ist im entscheidenden Augenblick die große Zahl Volksschullehrer, die bereit wäre. Hand in Hand mit der überwiegenden Mehrheit deutscher Eltern für die Be kenntnisschule einzutreten?? — Hut ab vor unseren katholischen Lehrern!" Gemeinde- und VsreinsnachriMen ss Leipzig. (Dezirksverband der kath. Iugend- nnd Iungmännerveretnest Herrlich kam katholisches Gemeinschaftsgefühl vergangenen Sonntag und Montag anläß lich des Jugrndtages zum Ausdruck. Am Sonntag war Fest- gotteSdienst in der trauten St. Laurentiuskirche. Pfarrer R i e- del stellte den Versammelten den hl. Johanne» de» Täufer und den hl. Aloysius als Vorbild in ber-dtrn Worten vor Augen. Gar manchem Erwachsenen mag da» Herz schneller geschlagen haben, als er beim Levitenamt über 100 junge Leute (Milglic- der de» DezirkSvcrbandeS, von Neudentschland nnd der neuen Jugendabteilung des K. K. V.) znm Tische de? Herrn treten sah und am Schluß angesichts der festlich geschmückten AloysuiS- statne das AlovsiuSlied durch die Kirche brauste, oder, wem, er nach dem Gottesdienst im Speisesaal de» Stifte? die langen Reihen der Jugend zu gemeinsamen Frühstück vereinigt sah. Noch mehr trat am Montag bei der weltlichen Feier katholsscber Gemeinschaftsgeist in die Erscheinung. Nach begrüßende» Wor ten durch den Präses de? festgebenden Verein?, Pfarrer Klefs« und einem kraftvollen Prolog lauschte die Festvcrsammlmig mit offensichtlich höchster Befriedigung dem Klarinetienauinteit von Mozart und einem Haydnschen Streichquintett, welche mit be kannter, freudiger Bereitwilligkeit ein Kreis hervorragender Ge- meindemitglicder gemeinsam mit Pfarrer Klessc zum Vorlrag brachte. In seiner Festrede deutete Hochschulseelsorger Beier da? Eichertsche Wort: Wenn die Flaninienzeichen rauchen, wird dick Stnnde Männer brauchen. Unterm Kreuze wachsen sie! ein Hinblick auf die Zcitverhältntsse fit' die kath männliche Jugend in begeisternden Worten ans nnd rief sie auf zu Einigkeit. Ovferliebe und Reinheit. Im weiteren Verlauf de? Abends er rang sich die Turnabteilnng des Gohliser Vereins unter Lei tung des Herrn Heidemüller durch Vorführungen an Pferd nnd Barren nnd die Theaterabteilung unter der Regie de? Herrn Rehbein durch Aufführung de-s Schwanke?: HanS Sachs in der MolfSschlncht von H. Honben wohlverdienten, großen Beifall. Eine, mit schönen Gewinnen, aber auch mit Nieten reichausgcstattcte Gabenverlosung wird hoffentlich für da? Bezirkssekretariat einige Mittel gebracht haben. Ueberau» erhebend und ermutigend war für die Träger nnd Mitarbeiter der Ingendbewegung die zahlreiche Beteiligung au» fast alle« Kreisen der Leipziger Gemeinden durch persönliche Teilnahm» und große Opferwilligkett. -