Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 27.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-27
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.09.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dienstag üen 27. September t02l sächsische «olr»z»ttNng «rr. MS, Seit« 8 findet das deutsche Volk nur auf dein Boden des Christentum» wieder den Weg zur Höhe, Legen wir törichte Menschenfurcht ad. treten wir im öffentlichen Leben mit unseren christlichen Grundsätzen mehr hervor, werben wir durch unsere Leistungen und durch unser ganzes Sein für unsere Sache, dann wird man unseren Anschauungen auch mehr und mehr Rechnung tragen müssen. Ueberall in der Welt, unter allen möglichen Regie rungen. baden die Katholiken die katholischen Schulen bewahrt, aus die Dauer hat man sie ihnen nirgends zu entziehen ver mocht. Die deutschen, die sächsischen Katholiken werde» sich an Mut und Tattraft von keinem anderen Volte übertreffen lassen. Mer die allgemeine Arbeit für die katholische Sache, die Ausgestaltung des eigenen Lebens nach katholischen Grundsätzen, ist wobt die wichtigste, aber durchaus nicht die einzige Auf gabe, die uns durch unsere Sorge für die konfessionelle Schule gestellt ist. Jeder einzelne von Ihnen must dafür eintreten. dost die katholische Erziehung, die katholische Schule gute Früchte hervorbringt. Jeder Schüler, der aus katholischen Sch ilen her- Vvrgeht, wirb! für sie oder schreckt von ihr ab. Es würde viel zu weit führen, wenn ich auf die Erziehungspflichten der Ellern gegen ihre eigenen Kinder eingehen wollte. Sie sind ernst ge nug zu nehmen und bilden für jeden Menschen einen Haupt inhalt seines Lebens, er selbst und ein höherer Richter werden einmal deffe» Wert nach den Erziehungserfolgen zu gutem Teil beurteile». Aber auf die Verantwortung gegen alle an deren Kindern der Gemeinden möchte ich Hinweisen. Für sie alle ist eine Erziehungsvslicht auferlegt; wir müssen Fäulnis und Verderben unter unserer gesamten Jugend verhindern und bekämpfen, wie wir gegen ein Schadenfeuer wirken, gleichgültig, ob cs uns oder den Nachbar trifft. Die Feuergefahr ist nicht so grost al? ^>e der Ingendverwabrlosung, die im ersterc» Falle ersetzbare Werte zerstört, während es sich im anderen um unsterbliche Seelen bandelt. Deshalb dürfen wir Opfer nicht scheuen, wenn es sich um Ausbau »nsercr Schulen handelt; ge- wist ist die Schularbeit in erster Linie vom Lehrer abhängig, aber auch der tüchtiaste Werkmeister vermag nur wenig zu leiste», wenn sein Werkzeug unzulänglich, seine Werkstätte veraltet und nicht leistungsfähig ist. Wer katholische Schulen erhalten will, muß sie alle» anderen ebenbürtig gestalten. Aber nicht nur Ge'd ist nouvenvia, sondern vor allem auch Arbeitekrast OümmttN wir uns um d>e Juaendl Arb-iten wir ln Schlü pfst-sch isten mit a» 'hcem Wobst, treten wir in Jnnendlcbiih. und Llwendstirsorsevereine ein. wo immer dazu Gelegenheit ist und wo sie fehlen, da 'uckien wir erst reckt die körperlich und aeistig ge'Lbrdeten Kinde' aiist »m Seele» zu reiten und uns Gotteslohn zu verdienen. Tie Schule entläßt dle Kinder »nscrtia, ,u einer Zeit, wo ihr sell-ständ ge» Urteil sich erst zu rcg-n beginnt. Bis ,ur Schulent lassung bat sich da» Kind zudem in dem beschränkten Kreise der Familie und Schule und unter fast beständiger Auistcht bewegt. J,tzt tritt r» sinnend in» volle Leben, in alle sette Gefahren» mit seiner Pttngen Erfahrung, seinem beschränkten Ueberblck, feiner unent- « ck lt rr Widerstandskraft gegen fremde, oft schädliche, sa verderbliche E nstüsse. Hier muß die Erckchung»korge der Eltern nnd aller Jugend freunde mit doppelter Kraft einsetzen, einmal wegen der Wichtigkeit der Jünglingssabre, dann auch, weil derjErzle mno»ei»stuß derSck uIc wegfiel. Beispiel u, d Gewöhnung beherrschen da» Meiftchtti'eben in lo w stein Um ange, daß die Umgebung deS Heranwachsenden Menschen von höchster Bedeutung wird. Die katholischen Iugendvereine sind daher die gegebene Starte für unsere schulentlassenen Knaben und Mäd chen. Die Sorge für diese möchte ich Ihnen mit allem Nachdruck ans Herz legen. Früh müssen sie beginnen, wenn Sie Ihr Kind in diesen Vereinen vor vielen verderblichen Einflüssen bergen wolle». Schon in den letzten Schuljahren schließen sich die Kinder ost Gruppen an, in denen sie durch persönliche Benehunoen dann so selwrhaltcn werden, daß sie tür eine andere Richtung nicht mehr zu gewinne» sind. Ich nenne die »Deutsche Jugendkraft,., die den Sport pflegt. » I u n g d e u t s ch l a n d ", „Quickborn" bezeichnen andere Seile» unserer Jugendbewegung. Wer die hohe Begeiste^ rung, mit denen katholische Jugend an den Vcrbandtagungen die Vereinigungen teilnahin, der wird das beste Urteil über sie fällen und es bedauern, dah noch immer ein Teil der ka tholischen Jugend abseits sieht. Darum, katholische Eltern und Jugendfreunde, sührt die katholischen Knaben und Mädchen solchen Veransialiungen zu, unterstützt sie nach Mastgabe Eurer Geldmittel, arbeitet an ihnen mit, wie es sich Zeit und Kraft erlaubt. Wanderführer, Vorturner, Licdermcister, oft auch Vortragende und überhaupt Pfleger und Beiräte werden ge braucht. Wer es irgend vermag, stelle sich in den Dienst der Jugend, unsere Jugend entscheidet über die Zukunft unseres Volkes. Es rcicht nicht ans. dast Sie heute durch Jbre Anwesenheit, dast Sie mit Ihrer Ueberzeugung für die katholische Schule und Ergebung eintreten. Zum Willen gehört das Handel». Nur wenn Sie Alle Hand ans Werk legen, dann ist Gewähr geboten dast sich unser Volk den kostbaren Schatz katholischer Erziehung erhält. Noch ist die letzte Entscheidung in Deutschland nicht gefallen, noch dürien wir nich' in ruhiger Sicherheit in unserem Heim den Stürmen der Zeit znsehen. Wachsamkeit und Bereitschaft verlangt die Gegenwart und restlose Arbeit für die Gestaltung der Zuiunft. Sie wird die deutschen, die sächsischen Katholiken auf dem Posten finden. Bereitsein ist alles, Tätigsein ist fast noch mehr, so wollen wir das kostbarste Erbe, das wir unseren Kindern zu übermitteln vermöge«, mit unserer ganzen Sorgfalt hüten und mit Goites Beistand wachen und Kampien, damit Niemand uns die Kinder raub«! Nachdem sich der nicht endenwollende Beifall gelegt hatte, dankte Justizrat Schrömbgcns nochmals als Dolmetsch der Ge sinnung aller Anwesenden den ausgezeichneten Referenten für ihre glänzende» Darlegungen. Hierauf ergreift der Hochwürdigste Herr Bischof Dr. Schreiber das Wort zu folgenden Ausführungen: Königliche HoheitenI Meine sehr verehrten Damen und HerrenI Das >var ein Tag, den der Herr gemacht hat. Heute glaubten wir, als düstere» Gewölk am Simmel aufzog, daß durch eine schlechte Witterung unsere seelische Stimmung beeinträch tigt würde. Aber welche Freude erfüllte alle, als die Sonne plötzlich wieder ihre Strahlen über unsere Gaue verbreitete. Und so konnte unsere Aestversammlung im Glanze der Sonne logen. Das ist die Stimmung, die unser Herrgott geschaffen hat für unsere Katholikenversammlung. Zwei Gedanken schweben mir vor: Zusammenzusassen die Erkenntnisse und Eindrücke, die wir gewonnen haben, und daraus abzuleiten die WillenSentschlteßungen, die bereit» Boden gefaßt haben in unser aller Herzen, die aber auSzusprechen Pflicht und Notwendigkeit ist. Eine» ist un» heute wieder zum Bewußtsein gekommen, wie groß und erhaben die heilige katho lische Religion ist. Wir haben gesehen die Gemeinschaft bil- dende Kraft des Katholizismus. Gestern ist mir da» Herz auf gegangen, wie ich sah, wie schlichte Arbeiter. Mitglieder der ge- bildeten Stände, wie alle Schichten de» Volkes vor un» hin- traten und sich bekannten zu denselben Wealen und Gestnnun- gen. nicht nur auf religiösem, sondern auch auf sozialem Ge biete. Da ist in Erscheinung getreten die Kraft der katholischen Kirche. Und heute morgen, da» war katholischer Gemeinschaft», geist. Da traten alle anderen Interessen zurück gegen da» Ideal der Religion. Und da» ist e», was un» zusammenhält und wa» alle Schichten und Volkskreise eint. E» gibt hier keine Tren nung, es gibt nur Gemeinschaft in dem einen katholischen Ge. danken. Es tritt auch in Erscheinung der Gerechtigkeitssinn der katboliscben Kirche. Die Kreise, die abseits von uns stehea, stellen immer die Forderung nach Gerechtigkeit auf. Auch die katholische Kirche will Gerechtigkeit. Diese Forderung hatte sie schon längst anfoestekst, ehe nur diese uenen Prediger der Ge. «ukoelLLvden i:nd> katholisch« Kirche will, daß jeder Schicht de» Volke» Gerechtigkeit zuteil wird. And ich finde den Kapitalismus nicht nur beim Besitz, sondern auch oei den Besitzlosen. Das ist Kapitalismus, wenn man Hungen nach Besitz. Gegen diese» Geist hat sich schon Papst Leo XIII. in seiner Arbeiierentzyklika gewandt, und er ist dafür eingetreten, dast der Arbeiter nicht ausgebeutet werde, daß er nicht als Werk zeug, als Maschine betrachtet werde. Auf beiden Seilen muh Gerechtigkeit geübt werden. Er hat aber auch den Arbeitern ans Herz gelegt, daß sie Arbeit, gewissenhafte Arbeit leisten müssen. Die katholische Kirche hat längst Gerechtigkeit gepredigt. Hier ist in Erscheinung geirelen der entschiedene Wille, daß wir fortfahren wollen, für tue Arbeiter tätig zu sein. Auch der Besitzende soll den Gerechtigkeitssinn Pflegen und den Besitzlosen mit seinen Gütern beistehen. Der Gerechtigkeitssinn in der Kirche hat sich geäußert, indem Papst Leo XIII. auch de» Besitz anerkannt hat. Die katholische Kirche hat aber auf das Eigen tum die Pflicht gelegt, die zu erfüllen ist aus Gerechtigkeit. Ti« Besitzenden sollen dem Armen Unterstützung gewähren. ES tritt auch die Liebeswärme der katholischen Religion in Erscheinung bei dieser Tagung. Gerechtigkeit ist ein großes Wort. Aber wenn sie allein steht, wenn sie nicht veredelt wirs durch Liebe, ist sie e>n hartes Wort. Das hat die kalbolft/qe Kirche eingesehen und deshalb hat sie die Gerecbtigkeic durch Lie- bcswärme verklärt. Daß ist die katholische Kirche, die nach Christi Gebot in jedem Mensche» den Bruder siebt. Das ist die Liebeswärme der katbolischen Religion, die im anderen nur den Bruder sieht, als Bruderliebe. Es ist auch der NutoritätSgedanke in Erscheinung getreten, ohne die Erhaltung der zu Recht bestehenden Gewalt kann ein ordnungsgemäßes Gemeinschaftswesen nickt best-'ben. Eine Autorität, die sich nur auf eine bestimmte Schicht, eine bestimmte Klasse des Volkes ausbaut, hat keine Existenzbec?ck>-- tiaung; denn von Natur aus ist ieder gleichberechtigt und kem.r hat das Recht, Gewalt zu üben über seinen Bruder. Eine gc- sunde Autorität kann nur bestehe», wenn sic hinauf geleitet wird zu dem. der wirklich Mackst besitzt, zum unendlichen Tutte. Der Autoritätsgedanke allein ist der Kraftquell, durch de» das GemeinschaftSwcsen bestehen kan», und ist lebendig gerade in der katholischen Kirche. Ich bin als Fremder gekommen und doch habe» Sie mich mit Liebe und Gehorsam ausgenommen. Sie haben cö getan, weil der ideale Autoritätsgcdanke bei Ihnen lebendig ist. Der oberste Hirt der Kirche hat mich geschickt, der selbst seine Sendung von Ebristus erhalten ha'. Da? st die beste Gewähr, daß dort, wo katboliscke Liebe ist, das St,atö- wesen auf gesundem Grund gebaut ist. Eö ist in diesen Tagen auch in Erscheinung getreten die sozial einende, sozial stärkende erhabene Kraft des Katholizismus. Man spricht viel von sozia ler Gesinnung. Es gibt eine Richtung, die sich allein soziale Gesinnung zuschceibt, aber man muß erst einmal sehen, durch welche soziale Gesinnung sich unser Volk entwickeln nnd fort, schreiten kann. Das ist keine soziale Gesinnung, wenn man den Klassenkainpf hcraufbcschwört und alle anderen Volksgenossen mit Rache und Bann bedroht. Ich bin in meinem Leben auch mit Leuten solcher Gesinnung zusammen gewesen, die den Glauben an Gott abgclchnt, deren Ansichten himmelweit von meinen entfernt waren. Und wenn ich es konnte, habe ich auch ihnen die .Hand gedrückt. Das ist cckstkatholische soziale Ge sinnung. eine Gesinnung, die in der Gesellschaft mit jedermann zusammen arbeiten will, die bestehenden Wert hat für jeden, vor allem für Glaubensgenossen. Weiter ist in Erscheinung getreten die Geschlossenheit und Einheit der katholischen Kirche. Ich möchte wissen, wo eine Vereinigung besteht, die fähig wäre, in einem Lande wie Sachsen eine so gewaltige Katholikentazung zustande zu bringen. Es handelt sich nicht um die Zahl, es handelt sich »m d e Einheit und Geschlossenheit der Teilnebmer. Keine andere Organisation, keine Gewerkschaft wird es zcrtig- bringen .auch nur 500 Teilnehmer zusammenzubringcn, die so einig sind in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Gesinnung. DaS hat zuwege gebrach- die katholische Religion. Das ist gekommen vom Kreuz herab, wo unser Herr und Heiland »ns die große Liebe erwiesen hak indem er ein Erlöser sein wollte. Das ist die Kraft der katholischen Kirche mit ihrer von Gott eingesetzten Organisation. Die katholische Religion ist aber auch eine Religion der Freiheit. Eine Freiheit, die Willkür ist, ist keine Freiheit; denn diese ist der Untergang des eigenen JchS. Jede Freiheit muß umgrenzt sein durch Normen und Gesetze. Die katholische K'rche ist eS, die im Rahmen dieser Norm die Gewissensfre'heit gewährleistet, lieber die Gewissensfreiheit schweigt man sich aber in den religionsfeindlichen Kreisen aus, weil man den ka tholischen Eltern den Religionsunterricht für ihre Kinder rau ben will. Die katholische Kirche gehl in der Achtung der Reli gionsfreiheit so weit, daß sie jede Ueberzeugung. jede ehrliche Ueberzeugung achtet »nd will, daß diese Ueberzeugung auch ge achtet werde. Deshalb sind wir auch eingctrcten kür lue An hänger der evangelischen Religio» und selbst einen Gottesleug ner, der. sollke es einen solchen geben, ehrlich seine Anschauung vertritt, werden wir achten. Darum verlangen wir aber auch, daß uns dieselbe Achtung entgegengcbracht wird. Wir pro testieren. daß die Gewissensfreiheit behin dert wird. Wir verstehen nicht, wie so etwas möglich ist, wenn noch irgend ein Funken von Demokratie vorhanden ist. Was ist Demokratie? Demokratie ist die Herrschaft des Volkes, aber nicht eines Teiles des Volkes. Demokratie ist die Anerken nung der Gleichheit aller. Wir verlangen deshalb, daß unsere Kräfte auch nutzbar gemacht werden. Und lcsonderS dadurch, daß in katholischen Schulen die Kinder katholisch erzogen wer den. Unsere Kinder sind nicht die, welche mit Bomben und Granaten einhergehen und Revolution machen. Wer so denkt, denkt deutsch. Wir wollen aus Herzensgrund, daß Deutschland wieder zur Höhe gelange. Wenn nicht zu einer Weltmacht stellung, so doch zu einer Ehrenstellung in der Welt. Mit welcher Genugtuung gedenken wir weiter der Un - Vergänglichkeit der katholischen Religion. Ich kann nicht sagen, welch tiefe Gefühle mich beseelt haben, als ich zum ersten Male diesen ehrwürdigen Boden betrat. Da erhebt sich der Turm der Petrikirche. Schon über tausend Jahr« steht er. Und als ich das altehrwürdige Domstift betrat, und dann später in meinem Zimmer die Wiedererrichtungsurkunde de» Bistum» Meißen las. da stieg in mir die Erinn-rung auf. daß da» Bistum Meißen nunmehr tausend Jahre besteht. Daß tausend Jahre im Bistum Meißen dasselbe gepredigt wurde und daß dieselben heiligen Sakramente gespendet und vom hl. Benno in gleicher Weise wie heute den jungen Leviten di« Hände auf gelegt wurden, die so Weihe für ihren priesterlichen Beruf er hielten. Mitten in den Stürmen der Zeit ist viele» zugrunde gegangen. Mächtige Reich« sind gestürzt worden, aber unver gänglich ist geblieben unsere katholische Kirche auch im BiKtum Meißen. Sie ist unvergänglich geblieben nicht nur nach ihrer Größe, sondern auch nach ihrer Einheit und Uebung. Das ist ein herrliche» Gefühl. Wir wollen dem lieben Gott dankbar sein, daß er uns Mitglied einer Kirche hat werden lassen, die unvergänglich ist und sich al» etwas Göttliches erwiesen hat. Bewahren Sie den Glauben an di« Unvergänglichkeit der Küche. Und schließlich bewundern wir die Schönheit der ka tholischen R eligton. Ich habe mich von Jugeird an auf den Sonntag gefreut und wenn wir zusammen in der Kirche waren, da ist mir da» Herz aufgegangen. Da war ich stet- begeistert von der Schönheit der katholischen Kirche. Ich könnte viel erzählen von den herrlichen Zeremonien, aber ich möchte noch einige Worte sprechen über die Willensentschlie ßungen. Bekennen wir uns offen für unseren heiligen katho lischen Glauben und geben wir diesem unserem Bekenntnisse dadurch Ausdruck, daß wir joden Sonntag oer öl. Messe und Predigt beiwohnen und »ns recht häufig an der Kommunion- bank sehen lasse». WaS braucht man sich zu schämen für eine Ueberzeugung, die so erhaben und volksbeglückend ist für das ganze Volk. Weiter möchte ich Ihnen ans Herz legen, die Gefahren fern zu halten, die den katbolischen Glauben bedrohen. Meiden Tie die Lektüre der autikatholischen Presse. In iedeS katkosisck»« Haus gehört eine katholische Zeitung. Jeder muß es sich zur G ew i s s e n s p fli ch t machen, die »Sächsische Vottszettung" zu lesen. Wenn wie bedenken,- daß nur 350 000 bis 300000 Katholiken in Sachsen haben, so wäre, würde sich ein jeder dieser Pflicht erinnern, eine weit größere Abonnentenzahl vorhanden. Wenn Sie wieder in das Land hinansgehen, nehmen Sie den Entschluß mit. weiter hin rege tätig zu sein für den katholische« Glauben in Verein und Gesellschaft. Es war ein erhabenes Bild katholischen Lebens in Sachsen und der Lausitz. Bringen Sie der Schulfrage immer das regste Interesse entgegen, die Schulfrage ist die wichtigste Frage der G:gen« tvart. Sie müssen alle Ihr Recht in den Elternbeiräten aus üben. Sie müssen Sorge tragen, daß die Gemeindevertretung von Leuten besetzt werden, die dem Gefühle der Gerechtigkeit Ausdruck verleihen. Nur so wird der Schulkampf in Sachse« und im ganzen Rcicbe erfolgreich geführt werden. DaS sinh die Eindrücke, die wir gewonnen haben in diesen schönen Tagen, SaS sind die Entschließungen, die wir alle mit nach Hause nehmen und auswirken werden. Es war eine schöne erhebend« Tagung. eS war ein glücklicher verheißungsvoller Anfang mei. »er Tätigkeit in Sachse». Ich spreche meinen Dank aus und versickere Ihnen, daß es mein fester Wille ist, in der Liebe, in der osterndc» Liebe zu Euch zu kommen, um zu arbeiten cus kaihost-'cber Bischof und deutscher Mann. Aackdei» sich der tosende Beifall, der den Ausführungen folote. aeleat hatte, führte Justizrat Schröinbgens zum Schlüsse noch KstaendeS aus: Nack, die'cm Höhepunkt, wie ihn auch die größte der deut- scheu Katbolikenversainnilung nicht überschreiten konnte, liegt inir ieist die schwerste Aufgabe als Vorsitzender des 3. Sächsischen .Katholikentages ob, von Ihnen Abschied zu nehmen «nd die Versaininlung zu schließen. Habe ich am gestrigen Tage di« Sitzung mit einem Gruße an alle Erschienenen eröffnet, so ist eS mir jetzt ein Herzensbedürfnis, allen meinen herzlichsten Dank auSzusprechen, die beigctragen haben zur Verschönung der Taguna- Ich danke vor allem Sr. Bischöflichen Gnaden für die erbebenden Worte, die er an uns gerichtet hat. Ich danke ibm für das Hobe Interesse, das er unserer Tagung ent gegengebracht bat. Weiter gebührt herzlichster Dank den Be- Hörden der Stadt deren G-astireundschaft wir genossen baden, und ich möchte nicht verfehlen. Herrn Stadtrat Bruger zu bitien, den« Oberbürgermeister de» Dank der Versammlung auSzuspre« che . Dank auch den evangelischen Kreisen der Stadt für ibr entgegenkommendes Verhalten. Ich muß aber auch Ihnen dan ken für die Art und Weise, die Sie den katholischen Hauch in Ihre Lunge» eingeatmet haben. Nunmehr ersncb« ich Ew. Bi schöflichen Gnaden, uns huldvollst den Bischöflichen Segen zu erteilen. Die Versammlung empfing darauf kniend den Segen de» Oberdirten, worauf der Ambrosianische HvmnuS aus aberinn» seist, Kehlen durch tue Hallen branste. Nachdem der Vorsitzende noch den Kreishanptmann von Nostiz-Wallwih und den Stadt- verordnetcnvorstcher von der Aa begrüßt batte, schloß er init dem katholischen Gruß diese wuchtige Kundgebung de» katholische» Glaubens. Fcckaende« Teke-"mmm wurde an Se. Exzellenz de» apostolischen Nuntius Pneelli, Erzbischof von Garde», abaeiandt: 8000 unter Ihrem Ob-rhirten. dem ersten Bftchos der dürft, Ew Exzellenz Tatkraft ne« errichte»«« Dijizeie Meißen bei Gelegenheit de« dritten sächsische» Katho« tttzentage« versammelten Katholiken entbiete« Ew. Exzellenz dankeovcwußte «nd eh surchtsvolle Grüße. Dr. Schreiber Iufttzrat Sft>r ömbgens Bischof von Meißen 1. Vorsitzender de» Katholikentage». Vom hl. Vater ist folgerst es Telegramm dem l. Vorsitzende« de» KatholikentaaeS Jnstirrat Scheömboen» zuaeonnen: Der heilige Vater spendet au» geneigtestem Her,en Dir und allen Katholiken, dt« in dietca Tagen nach Bautzen gekommen find, seinen Segedam t ihr den Glauben der Vorjahren standhaft bewahret uns dar Wohl der Kirche und des Staates nrcdr und mehr fördert. Kardinal Gasparri. Weiter gingen Telegramme e>n von Bros. Dr. Strieder- München »nd Direktor Voriger«, die wir noch veröffentliche» w rdcn Entschlletzunsten Die in Bautzen versammelten Teilnehmer des 3. Somit« scheu Katholikentages erheben Protest gegen die Verorouung des Kultusministers vom 8. Januar, die Anmeldung der Kin der zum Religionsunterrichte in der Bekenntnisschule betre sind und erwarten von der Neichsregierrrng die beschlcuwgte Ver lage eines Gesetzentwurfes im Sinne der vorn Reichstag mit großer Mehrheit angenommenen Entschließung der 86. Sitzung vom 10. März 1021. Der 3. Sächsische Katholikentag tritt ein für Unterstützung und Einführung des Bonifatiusvereins. Der 3. Sächsische Katholikentag in Barchen wolle be schließen: Der Ständige Ausschuß dr: säcksUchm Katholikentage hat dafür Sorge zu tragen, daß erwa nach vier Wochen nach den alljährlichen Tagungen die Beschüsie der Katholikentage 1. sämtlichen katholischen Pfarrämtern und Seclsorgstellen der D.özese Meißen, L. sämtlichen katholische r Verbänden und Vereinen der Diözese Meißen gedruckt zugestellt werden. Dieser Sendung an v!e genaarft-n Instanzen ist elen- fall» eine gedruckte Aufforderung de» Ständig-m Ausschuss«» oer sächsischen Katholikentage beizufügen, welch' die Aufkcr- derung zur Durchführung der Beschlüsse der sächsischen Katho likentage enthält. Der 3. Sächsische Katholikentag in Bautzen wolle be schließen: Bei den Satzungen für die sächsischen Katholikentage ist dem g 18 folgender neuer Absatz d anzufügen: „Dem Ständigen Ausschuß für die sächsischen Kühn« likentage fällt bie Aufgabe zu: d) mindesten» zwei Normte vor den Generalversamm lungen der Katholiken Deutschlands zusamn.enzutre- ten und zu beraten über eventuelle Anträge, die von Sachsen au» an die Generalversammlung der Katho liken Deutschlands gerichtet werden müssen. Vier Wochen vor dem Zusammentritt des Ständigen Aus schusses für die sächsischen Katholikentage hat ver Vor sitzende durch eine Anzeige in der „Sächsische» Volks zeitung" an die katholischen Organisationen die Auf forderung zu richten, ihm bi» zu einem von ihm z« bestimmenden Zeitpunkte etwaige Anträge für die Generalversammlungen der Katholiken Deutschlands zu stellen zn wollen. Die diesbezüglichen Beschlüsse faßt der Ständige Ausschuß mit einfacher Stnnmen- mehrheit. «elcd« eine „Ne, v«I,,e Nein u.dlensen» k »ckönen -sein» erlsnzen UN» «rdslten «NI, « M viiecd, »Ick nur mit »ee nilein eckte» «I» >»«»1« ».»»««mNeUneiro vo» vecLMLim a ko., knsebeul.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)