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Sächsische Volkszeitung : 27.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210927
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210927
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-27
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.09.1921
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Dienstag den V». September 1VL1 »schs,sjyri8-ir,i>i,tllng Nr. 22g, Seite S »r- tzl,, m Schluß ägkeit poli. ' hin. Be. >en werden, ruf sittlich. ", da; mn te der vex sführlich in ch fast er- ;ehen. Die lituntcr im zu leuchten e Fährnisse ! sehr wüc- freut, Zn- Scarbeiluuz Lhöre und > und inan zu hören, o manchem erde», ahec r Zeit und nersängcri» ! reulher föchst Iress- ntcc Erich r der Eher g geradezu ». seltenen r (Cello), seien noch sich zu sei« sik mit die- großes er, mr. esden 'ontag, erste /,7), Mitt. ielia intag: Der raum ('/A tvoch: Das lunacn (7). n Zähmung «„ich >trcis-l-/,6i, che Laterne Das tiierte ibcnd: Die , zimi ersten g: Zapfen- e» (7). - izgräsiii, - aus der r WeU. st Graf ' M. Druck Haft in. l>, :nle dam — Rei- aße von a Heraus- erina n » berg - rgästen riedeich ann. — in, b. H, al durften und Band »nacht, ol>- öeg immer :S heimlich i Plätzchen ciutzar ad- nicht mehr in Seiten- cte» konnte tlich allein ewählt. wo scheu hielt, Mond ge- >s öffnend, i schlafend lieb. Graf er — de», enSwürdig- hbarl Da e vielleicht bemerkbar eren Herr, eu hier in m Wege?" hüben noch elbe wollte Ich wollte vergnügt, ber meine chbarl Ist cbgchen da- l, denn der »begründ?" über Ihre ich Mexiko «ahme die Anstellung aus Mangel an Lehrern de» betreffen» den Bekenntnisse». Dagegen müssen wir un» verwahren. Eh« rin Lehrer eine» anderen Bekenntnisses an einer katholischen Schule angestellt wird, müssen katholische Lehrer auü anderen Teilen Deutschland zu gewinnen versucht werden, denn in der konfessionellen Schule kann nur die Lehrerpersönlichkeit de», selben Bekenntnisse» ihr Bestes geben und den Unterricht im Geiste des Bekenntnisse« erteilen. Auch können wir nicht anerkennen, wenn der Entwurf den Begriff der Zugehörigkeit zu einem Bekenntni» die Länder bestimmen lässt. Sr sagt nur. das, der Verdacht einer ab» weichenden religiösen Ueberzeugung nicht auSrcichl, dem Lehrer die Zugehörigkeit zu einem Bekenntnis abzusprechcn. Diese Zu gehörigkeit kann kein Staat festsehen, vor allem nicht ein Staat, der die Beziehung zur Kirche akBricht, das kann nur die reli giöse Gemeinschaft oder Körperschaft allein. Wir müssen also von den Lehrern an katholischen Schulen die volle Zugehörigkeit fordern, wie sie durch die missio canonica angesprochen wird. Während wir also fordern, das; die Erlangung von Lehr kräften sich auf das ganze Reich erstreikt, verlangen wir von den Landesregierungen, daß sie für den nötigen Nachwuchs Sorge tragen, das; sie die konfessionellen Lehrerbildungsan stalten, gleich, in welcher Schulggttnng, aufrecht erhalten. Zu tz 6 des Entwurfes müssen wir auch noch Stellung nehmen, da er die Errichtung von Bekenntnisschulen znm Teil abhängig macht von dem geordneten Schnlbetrieb. Den Be griff: geordneter Schnlbetrieb, umschreibt nicht das Reichsgesetz, sondern der Entwurf überlässt die Ausführung grösstenteils den Ländern. Im Absatz 1 gibt das NeichSgesetz gewisse Grundsätze und macht diese auch für alle Länder verbindlich; zugleich sagt es aber, das; das Landesrecht „auch andere Voraussetzungen der Vereinbarkeit oder Unvereinbarkeit anfstellen kann. Stellt nun das Landesrecht reckst hohe Anfordernisse, die zu einem geordneten Schnlbetrieb gehören, z. B. auf die Spitze getriebene Organisationen, dann ist es um die Bekenntnis schule gesehen. Nicht die Organisation (Gliederung), sondern bas Ziel ist maßgebend. Wie die Sozialdemokratie nicht auf ihre weltliche Schule verzichtet, können wir nie auf die konfessionlle Schule Verzicht leisten, Müssen wir aber einmal der Uebermacht, der Gewalt, der Klassenrcgierung uns beugen, dann gibt cS wohl die Ein heit?- oder Gemeinschaftsschule, aber die Einheit des deutschen Volkes nicht mehr! Die geschlossene Versammlung Mit dem katholischen Gruße: Gelobt sei Jesus Christus! er öffnet der Vorsitzende des Ortsausschusses des 3. Sächsischen Katholikentages, Professor Scmank, die Versammlung und weißt daraus hin, daß trotz der Schwierigkeiten, die sich sehr bemerklmr gemacht haben, es dem Ortsausschuß gelungen sei, einen guten Verlauf der Tagung zu gewährleisten. Er gibt der Hoffnung Ausdruck, daß sich alle recht wohl fühlen mögen in der alten Katholikenstadt Bautzen. Alle seien hierher geeilt, um zu raten und zu taten zum Wöhle der Kirche und zum Besten des Seelenheils. Möge die Tagung beitragen zum Wohie der Kirche und znm Segen des Vaterlandes I Die als erster Punkt der Tagesordnung zu tätigenden Wahlen des Vorstandes ergeben die einstimmige Wahl des Justizrats D r. S ch r ö in b g e » s - Leipzig zum ersten, Graf Schall-Niaucour zum zweiten und Oberlehrer S ch e d e r - Dresden zum dritten Vorsitzenden. Zu Schriftführern werden einstimmig gewcfhlt Stadtverordneter Berg, Negie- xungSsekretär Reim und Fräulein Geißler. Unter dem Beifall der Anwesenden erklären alle Gewähl ten sich bereit, die Wahl cmzunehmcn. Justizrat Schrömbgens übernimmt hierauf den Vor sitz und spricht seinen Dank aus für das'Vertrauen, das die Versammlung ihm durch die Uebcrlragung des hohen Amtes entgegengebracht habe. Er gibt seiner Freude Ausdruck, das; ein so ausgezeichneter Stab von Mitarbeitern ihm zur Seite gegeben worden sei. Er spricht weiter dem Ortsausschuß, ins besondere dem Vorsitzenden, Professor Scmank, den Tank der Versammlung aus für die großen Mühen, denen sich der Aus schuß unterzogen, habe, um der Tagung ein würdiges Gepräge zu geben. Im Namen des ständigen Ausschusses der Sächsischen Ka- Holikentage gedenkt Graf Schönburg-Glauchau des verstorbenen Vorsitzenden der ersten Tagung, Abgeordneten Bur läge, von dem man sagen könne, daß er sich im Dienste des Vaterlandes und der Kirche ansgcrieben habe. Er gibt des weiteren ein klares Bild von der Arbeit, die vom Ortsausschuß und ständigen Ausschuß geleistet worden ist und bringt mit Genugtuung zum Ausdruck, daß die geleistete Arbeit on gutem Erfolge begleitet war. Sein Dank gilt dem Ortsausschuß für die mühevolle Arbeit. Er teilt ferner mit, daß zwei Mitglieder des ständigen Ausschusses infolge beruflicher Abwesenheit von Sachsen aus dem ständigen Ausschuß ansgeschieden seien, Pro fessor Strieder und Direktor Bongers. Weiter scheidet gemäß den Statuten ans Vikariatsrat Kaiser. Dem letzteren gebühre der größte Dank, denn er habe die ganze Arbeit ge leistet, um den sächsischen Katholikentagen die festen Statuten zu geben. Justizrat S ch r ö in b g e n s - Leipzig: Der diesjährige Ka tholikentag hat eine ganz besondere Weihe, da zum ersten Male ein Bischof uns mit seiner Gegenwart erfreut. Ans diesem An laß bat der Vorstand ein Ehrenpräsidium vorgesehen, als dessen erster Vorsitzender unser hochwürdigster Herr Bischof anScrsehen ist, der uns die Annahme der Wahl auch zugcsagt hat. Die folgende Wahl des Ehrenpräsidiums bestellt einstim mig Bischof Dr. Schreiber zum ersten, Abgeordneten Hcßlein zum zweiten, Fabrikbesitzer Bn rischer zum drit ten und Prälat Sauer zum vierten Ehrenvorsitzenden. Die Gewählten erklären unter dem Jubel der Versammlung sich zur Annahme bereit. Nach Vorlegung de? Kassenberichtes durch Prälat Kaiser wird der Kassierer entlastet und ihm der Dank der Versammlung für seine Arbeit ausgesprochen. Es folgt sodann die Beratung über die Satzungen, soweit sie bei der letzten Tagung nicht zu Ende geführt worden waren, deren Resultat wir am Ende des Berichtes folgen lassen. Ins- besondere wird beschlossen, die früher vorgesehene Teilung zwi schen Mitgliedern und Teilnehmern fallen zu lassen. Vor der Neuwahl des ständigen Ausschusses weist Profes sor Scmank darauf hin, daß Pfarrer Boden bürg als Delegierter der katholischen Behörden, sowie die Vorsitzenden der früheren Katholikentage geborene Mitglieder des ständigen Ausschusses seien. Nach erfolgter Wahl seht sich der ständige Ausschuß nnninchr ans folgenden Mitgliedern zusammen: Graf Echo n b ii rg - G lam ch a u, Prälat Kaiser, Rechtsanwalt Kurt Rothe, Fabrikbesitzer Schmidt, Pfarrer Boden burg, Abgeordneter Heßlein. Georg Strieder jun„ Justizrat Schrömbgens, Dr. Tacken, Dr. Hille, Leh rer Kreisch niar, Fräulein Rath, Stadtcat Brngcr, Lehrer Lorenz, Frau Direktor Gabler, Professor Se- cnank und den Herren Tautzenberg, Albrecht und Pilaczek. Weiter wird als Mitglied des ständigen Aus schusses gewählt auf Antrag Eid mann, der Vorsitzende des Landeselternrates, Direktor Wittig. Prälat Kaiser gibt »er Versammlung davon Kenntnis, daß an den Heiligen Vater >o»i Ortsausschuß ein Telegramm gesandt worden soi, das iolgcnden Wortlaut hat: ttnSe.HeMgkeitPapstBenedittXV.)Nom Heiliger Vater! Wir Katholik«» Bautzen» rufen für den S5. September »ine Zusammenkunft der Katholiken der Diözese Meißen ein «n unsere alte Stadt, di, kürzlich durch hohe Erweise Eure« Kuadr und Huld uu«»ezeichnet wurdr. Zu riurr Zeit wolle» wir zusammrntrrten, wo unser heiliger Glaub» lu schwerer Gefahr schwebt »ud «olle» Rat halten, um, auf» neue ge- stärkt, alle Hindernisse zu überwind«», «« unser Grwein. wesen im Geiste dr» Glauben« zu erururr» und u« allem unsere Kinder in der heiligen Religio« g« bewahre«; niedergeworsen zu den Führ» Ew. Heiligkeit erbitten wir dazu den apostolischen Segen. Dem Statthalter Jesu Christi für alle Wohltaten Dank sagend, verharren i« Gehorsam und tiefster Ehrfnrcht Die Einbrrufer der Tagung. Söhne und Lichter Ew. Heiligkeit, Prof. Semank, Vorsitzender. Die Abstimmung über die nun folgenden und an anderer Stelle veröffentlichten Resolutionen ergibt einstimmige An nahme. Zur Begründung der Resolution betreffend Förde rung der katholischen Presse führte Abgeordneter Hehl ein u. a. folgendes aus: So danlenSwert es auch gewesen ist, daß beide vorherge- gangenen Katholikentage auf die Notwendigkeit der Unter- stützung der katholischen Presse hingewiesen haben, so muß üoch mit Bedauern zum Ausdruck gebracht werde», daß ein positiver Erfolg nicht zu verzeichnen gewesen ist. Nicht die Annahme von Anträgen allein genügt, sondern ein jeder muß sein Gewissen erforschen, ob er auch das getan, was zur Erhaltung und För derung der katholischen Presse gerade in unserer schweren Zeit notwendig ist. Der Erjolg in der Verbreitung unserer Presse ist leider nicht der, der er nach Lage der kirchcnpolitischen Dinge sein müßte. Wenn der Zeitung der Vorwurf gemacht wird, daß sie nicht befriedigen könne durch ihre Berichterstattung, so möchte ich doch ganz besonders unterstreichen, daß sie kein Lokalblatt ist und sein kann. Was aber die oft bezweiselte Qualität betrifft, so kann ich Ihnen mit Genugtuung versichern, daß uns Zeug nisse von geistig hochstehenden Kreisen zugegangen sind, die der Zeitung die höchste Anerkennung, das höchste Lob zollten. Dem Einwurf, der so häufig von rechts und links an uns herantritt, daß die politische Richtung sich nicht deni Einzelnen anpaßt, kann ich nur damit begegnen, daß ein Redakteur, der es all-n recht macht, erst geboren werden muß. Der Redakteur mutz einen geraden Weg gehen, unbeeinflußt von rechts und links, er muß zeigen, daß er Charakter besitzt, und dieser Charakter muß sich in seiner Arbeit widerspiegeln! (Lebhafter Beifall.) Rechtsanwalt Hc rsch-Schnitz: Nicht das Halben, soli der» das Lesen der „Säckssischen Volkszeitung" ist die Haupt sache. Zahlreiche Versickerungen sind mir zugegangen, daß die Artikel in derselben Hand und Fuß haben. Das Studium der Zeitung trägt ein gutes Stück bei zur politischen Schulung und Volkserziehung, Nach Vorschlägen aller Art, wie man am besten zur För derung der Zeitung beitragen könne, erklärt der Vorsitzende Justizrat Schrömbgens u. a.: Der Vorwurf, der der Zeitung nur zu oft gemacht werde, sie berichte nicht viel, wird wohl am besten dadurch widerlegt, daß kein geringerer als der Nuntius Pacelli in der Fest- ansgabe seine vollste Anerkennung und Freude über die Arbeit unserer Zeitung aus spricht. Wenn man sich äußert, man sei mit der Richtung der Zeitung nicht einversiaiiden, so kann eS sich nur nm die politische Richtung handeln. Ist aber die kirchliche Seite vielleicht weni ger wert? Wir sind hier als Katholiken» nicht a's Poli tiker, und wir sagen als Katholiken, wir müssen verlangen, daß ein jeder von uns die »Sächsische Volkszeitnng" hält. Wollen wir uns die Frage vorlegen: Ist einer unter uns, der kein hoch zeitliches Gewand anhat? Erst wenn man sich eingezeichnet hat in die Liste der Abonnenten, erst wenn man dieses hochzeit liche Gewand angezogen hat, ist man berechtigt, Mitglied der Katholikeiiversammlniig zu sein! Mitglied der Katholikeiiversammlniig kann nur der werden, der ehrlichen Gewissens dem Presseantrog zustimmt. Wir müs sen uns in Grund und Boden schämen, wen» wir eine Zigarre rauchen, oder ein GlaS Bier trinken, unsere katholische Zeitung ober nicht lesen! Nach diese» von der Versaininlnng mit lebhaftem Beifall aufgenommeiieii Ausführungen wird einstimmig beschlossen, als nächsten Tagungsort Chemnitz zu wählen, worauf der Vorsitzende mit DankeSworten die Versimmftnig schließt. BegrKtzttngZabend Die BeirüßmigSfeicr, die am Sonnabend im großen Saale der „Krone" stattfand, war ein glänzender Auftakt zu der Haupt versammlung am Sonntag. Viele Tausende waren nach dem alten Budissin geeilt, um schon an den wichtigen einzelnen Ver anstaltungen des Sonnabends tetlzunehmen. Trotzdem man für den Begrnßiingsabeiid den größten Saal Bautzens belegt hatte, konnte dieser die vielen Tausende, die zur Begrüßungsfeier her beigeströmt waren, nicht fassen. Da der Saal wegen llebersül- lung abgeschlossen werden mußte, konnte» leider viele an der Feier nicht tcilnehnien. Diejenigen aber, die das Glück hatten, ein Pläkchen im Saal zu erobern, saßen in drangvoller Enge, und viele Hunderte mußten sich mit einem Stehplätze begnügen. Freudige und gespannte Erwartung leuchtete ans aller Augen. Das festliche Weiß der Damen und die bunten Mützen der zahl reich erschienenen Vertreter der katholischen Studentenschaft boten dem Auge ein farbenprächtiges, abwechslungsreiches Bild. Zahl reiche hervorragende Persönlichkeiten waren erschiene», ». a. Prin zessin Mathilde und Prinzessin Johann Georg. Die Anwesenheit des hochwnrdigsteii Herrn Bischofs Dr. Christian Schrei- ber und des Herrn Doindechanten und Protonotar Skala ga ben der Feier noch eine besondere Note. Mit dem Begrüßungschor „Offenbarung" von Th. Hagedorn, der von einem eigens für den Katholikentag znsam- mengcstellten Chor der Bantzner Gemeinde unter der ausgezeich neten Leitung deS .Herrn Kantor Scholze zu Gehör gebracht wurde, nahm die Feier einen klangvolle» Anfang. Herr Semi naroberlehrer S t e n z e l-Bautzen, brachte hieraus einen von ihm selbst verfaßten Vorspruch zum Vortrag. Es waren herrliche Worte, die, in künstlerisch vollendeter Form dargebracht, ans klangen in dem alten Wahlspruche der Stadt Bautzen: „Da Do mine increinentilnl" (Herr, gib Gedeihen!). In seiner Begrüßungsansprache entbot sodann ber 1. Vor sitzende des Ortsausschusses des Bantzner Katholikentages, Herr Professor Semank der Versammlung herzliches Willkommen in der Sechsstadt. Sein besonderer Gruß aber galt dem hochwür-- digsten Herrn Bischof, von dem wir hoffen, daß er uns ein väter licher Führer durch die Not des Lebens werde. Gruß und Tank entbot er weiter den geistlichen und weltlichen, den städtischen und militärischen Behörden für das gezeigte Wohlwollen zum Gelinge» dar Tagung. Gruß und Dank auch all den Tausen den der Gsiinbensbrüder, die ans allen Teilen des Landes und weiterher in Bautzen zusammengestcömt seien. Man wisse die Opfer, die sie dafür gebracht haben, zu würdigen. Lassen doch viele Zuschriften aus dem Lande erkennen, wie schwer es unter den gegenwärtigen Verhältnissen sei, sich von zu Hause loszn-- reiße». Nicht der Wunsch sei es, sich zu vergnügen, sondern die Hoffnung, neue Begeisterung für die katholischen Ideale zu empfangen und Kraft zu schöpfen znm Kampfe für unseren Glau ben. Redner kam hierauf auf die Geschichte der Stadt Bautzen zu sprechen, die in ihren zahlreichen Wahrzeichen von Kämpfen aus vielen Jahrhunderten gleichsam die Geschichte des Vaterlan des wiederspiegelt. Des weiteren führte Redner aus: Kaum ist der Krieg beendet, so zerreißen neue Kämpfe unser arines Vater land. Und in diesen Kämpfen müssen wir Miseren Mann stellen; und aus der Katholikentagung können wir lernen, wo unser Hauptguartier ist. Unter dein Krcnzesvanner müssen wir uns sammeln. Samiiilung der Wankenden und Stärkung der Ent fremdete» sei das Losungswort für den 3. Sächsischen Katholiken tag! Der Sieg in diesem Kampfe kann aber nur von einer wohl- disziplinierten Truppe errungen werden. Darum gilt es vor allem Wahrung der Autorität; denn nur sie ist eine sichere Füh rers im Kampf«. Man nennt Bautzen die Stadt der Schulen. Die einzig« katholisch« Mittelschule Sachsen», das katholische Leh« rerseminar. hat hier ihren Sitz; daher auch so viele Lehrer in den Ausschüssen. Aber auch aus dem Lande sind viele dabei. Daraus ist zu ersehen, daß die katholische Lehrerschaft sesthält an der katholischen Weltanschauung, daß fte sesthält an der kon fessionellen Schule. Medner schildert hierauf die mühsame Arbeit und die vielen Schwierigkeiten, die der Ausschuß zu überwinden hackte: manche Unzulänglichkeiten seien damit zu entschuldigen- Das Ziel wäre aber nicht erreicht worden, wenn dem Ausschuß nicht von allen Seiten Wohlwollen entgegengebracht worden wäre. Herzlichen Dank sagte der Redner allen, die zum Gelingen mitgeholsen haben, den zahlreichen Wohltätern aus dem Lande, allen Mitarbeitern im Ausschüsse und all denen, die dazu bei- geholfen habe», die Exerzierhalle zu einem der Tagung würdigen Aufenthaltsort zu gestalten. „Da Domine incrementum!" Gib Wachstum o Herr in der Erkenntnis des Wahren und Schönen, gib Wachstum in der Liebe, damit sie sich auswirke in treuer Pflichterfüllung zum Besten nnsecer Kirche und zum Besten un« seres Volkes. Das Oratorium „St. Benno" (3. Teil) von Th. Hage dorn, das von einer eifrigen Vorbereitung und seelenvollen Hingabe des Chores ein glänzendes Zeugnis ablegte, gab der Feier eine erhöhte Weihe. Durch die liebenswürdige Mitwir kung von Fräulein L u k a n e k-Bautzen und den Herren Ober studienrat Klaus, Oberlehrer S ch e d e r-Dresden, Oberlehrer Hah n-Sebnitz, und Lehrer G ru h l-Bautzen, wurde es dem Chorführer Herrn Kantor Scholze ermöglicht, das viele Schwie rigkeiten enthaltende Werk in künstlerisch hochvollendeter Weis» zu Gehör zu bringen. Als Vertreter des Rates der Stadt Bautzen begrüßte sock dann Herr Stadtrat Brüg er die Festversammlung. Daß gerade Bautzen für die Tagung gewählt worden sei, gereich« der Stadt zur besondere» Ehre. Auch er dankte dem Ortsausschuß für die viele aufgewandte Mühe. Möge Gottes reichster Segen übe« dieser Tagung liegen, möge er reichen Erfolg bringen, nicht nur für die Katholiken, sondern für das ganze deutsche Volk. Von freudigem Beifall begrüßt richtete hierauf der 1. Vorsitzende des Katholikentages Dr. Schrömbgens-Leipzig begrüßende Worte an die Versammlung. Znm dritten Mal sind wir in Bautzen ziisammcngekommen, um unser katholisches Leben und Fühlet zusamincnsluken zu lassen zu einem mächtigen Akkorde; ^nnd kein Jahr soll vorübergehen, ohne daß es solch kräftigen PulSschlaA des katholischen Lebens in Sachsen zeigt. Wie die Bäche unV Flüsse von den Bergen in da» Tal fließen, so sind hier in Bautzen' die Katholiken von allen Seiten herbeigeeilt, und wie all die Bäche und Flüsse in einer Talsperre ausgestaut und ausgefangert werden, um dann in geordnetem Zuge in da» Land zu strömen» so sieht man auch die Katholikentage Frucht bringen für da» ganze Land. Einigkeit ist daS Merkmal der Katholikentage. 6S Katholikentage sind im Deutschen Reiche abgehalten worden und viele Katholikentage in den einzelnen Ländern, aber nicht in einen» einzigen Punkte ist inan uneinig gewesen. Und was uns dies^ Einigkeit schafft, das ist das uns alle umschließende Band der hei» ligen, einigen, katholischen, apostolischen Kirche. Das ist das Ge heimnis unserer Kraft! Seme Bedeutung sehen wir darin, daß in den Zeiten der Unordnung die Katholiken eine große Masse der Ordnung bilden. Und in einer Zeit der Gewalt sich dein Ge setz und der Ordnung unterwerfen. Millionen von Katholiken sind es, die dasselbe denken. Darum ist es unmöglich, daß die Zeit verhältnisse, Staat und Volk ohne Beachtung an ihnen vorüber gehen können. Auf die Katholiken hat der Staat sich zu jeder! Zeit stütze» können. Man Nagt, so führte der Redner znm Schlüsse aus, man seufzt unter dem Elend; und spricht von. einem uner> füllberen Ultimatum. Des Uebels Grund liegt aber tiefer. Wor an das deutsche Volk zu Grunde gehen könnte, das ist der .Schlamm der Unsittlichkeit im öffentlichen Leben und der herr schende Unglaube. Wer besitzt die Mittel, dieses Uebel hiinveg- zurünmeii? Einzig und allein der katholische Glaube. Einem großen Bedenken aber unterliegen die Katholikenversammlungen, nämlich daß die feiertägliche Stimmung wieder abgelegt wird Wie ein Sonntagsgewand. Wenn dann am morgigen Sonntag das „Großer Gott wir loben Dich" die Tagung beschließt, dann deuten Sie daran, daß die Dainmwehren hochgezogen werden, damit die Wässer befruchtend in das Land hineinströmeii. Herr Oberlehrer S ch e d e r - Dresden überbrachte hierauf der Versammlung die Grüße der katholische» Lehrerschaft Sach sens. Für die katholischen sei die Religion die Grundlage, wor auf die Schule aufgeibant werden müsse, wenn ein Geschlecht heranwachsen solle, daS am Aufbau des deutschen Vaterlandes mithelfen könne. Darum fordere die katholische Lehrerschaft eine Schule, in der Kinder und Lehrer durch dieselbe Weltan schauung geeint sii'd. Der Katholikentag möge alle mit neuer Kraft erfüllen, daß sie für die katholische Schule eiiistehen, und möge alle Eltern zu einer Einheitsfront znsammensügen in, Kampfe gegen die konfessionslose Schule. Von stürmischem Beifall begrüßt übcrbrachte sodann Herr Abg. Hehl ein als Vorsitzender des Ortsverbandes der katho- lischen Vereine Dresdens herzlichste Grüße und den Wunsch, daß der Katholikentag sich würdig seinen Vorgängern anreihe. Vom Elbcstrand, so führte er aus, sind wir herbeigeeilt in die Blschofsstadt Bautzen, in die Stadt des Domes, wo die beiden Konfessionen sich friedlich die Hände reichen. Gleichzeitig nehme ich auch Gelegenheit, um als Abgeordneter ein Wort an Sie zu richten. Von Frankfurt erhielten wir die Kunde, daß dort 20 000 Katholiken zu Füßen des Reichskanzlers Wirth das Ge lübde abgelegt haben, ihr ganzes Sein und Ich in den Dienst des Vaterlandes jn stellen. Auch wir wollen heute ein Gelübde ablcgcn, daß wir ireuer noch als bisher zu Verfassung und Reich stehen. Mit Freude habe ich gehört, daß auch dieses Jahr in einem Hanptthema die Schulfrage behandelt wird. Wir haben vernommen, daß man »ns Vorschriften über die Teilnahme un- serer Kinder am Gottesdienst machen will. Heute nun mache ich mich zum Dolmetsch Ihrer Gefühle: Wenn man Eingriffe machen will in unsere ureigensten Angelegenheiten, so erheben wir gegen diese Eingrifte in unsere heiligsten Rechte schärfsten Einspruch. Wir fordern Freiheit und Recht auch z» Sachsen. Wenn auch die Stürme wehen, so müssen wir den Kopf oben behalten. Wenn alles, was hier beraten und beschlossen wird, Gemeingut des katholischen Volke?- wird, dann wollen wir sagen: „Die Stürme mögen wehen, der Fels wird doch be- stehen." Für den Ortöverlcand der katholischen Vereine Leipzigs entbot hierauf Herr Direktor Bohn Gruß und Dank für die freundliche Aufnahme in Bautzen. l!m unterzntanchen in den Wilnderbronnen der katholischen Kirche sei man znm Katholiken tag herheigceilt, wer and ihm die Kraft schöpfe, der werde sich stolz als Katholik bekennen, denn er trage Christus in sich. Welch tätigen Anteil die katholischen Akademiker an der katholischen Bewegung nehmen, mit welcher Kraft sie sich ein- setzen im Kampfe um die Ideale unseres katholischen Glau bens, ging mit herzerquickender Deutlichkeit aus den begeister ten Worten der einzelnen Vcrireler der erschienenen Korpo rationen hervor. Es sprachen nacheinander Vertreter des KartellvcrbandeS der farbciitragenden katholischen Stndenten- verbindinigen Deutschlands, des Verbandes der nichtfarbentra- genden katholischen Studciitenvereinc Deutschlands und des Ver bandes der wissenschaftlichen katholischen Sludentenvereiiie Ikni- taS sowie der ini Hochland znsamincngeschlossencn Sludenicu. Ucbereinstimmend legte» alle das Gelöbnis ab, im Geiste deS katholischen Glaubens zu arbeiten, sich furchtlos auf den Boden der christlichen Weltanschauung zu stellen und in Treue mit,;»- arbeiten an dem großen katholische» Gcmeinschaflsgedanken. Wo es gelte, das Höchste für das Vaterland einzusetzen, da würden auch die katholischen Studenten »ich, die letzten sein, lind wenn einstens der Tag anbrecbc für ein christliches denische» Vaterland, dann werde es mit ehernem Griffel in der Geschieht« eingeschrieben stehen, daß nicht zuletzt die katholischen StuoeiucN ihr Verdienst daran haben. Mit lebhaftem Beifall wurden vo» der Versammlung die Gvußwortc eines ungarischen Stndenic'A yortsetzmig deS Berichtes der Tagung aus Seit« ?d
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