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Sächsische Volkszeitung : 21.06.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192006211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-06
- Tag 1920-06-21
-
Monat
1920-06
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.06.1920
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».II,,»,,»«, «k. US. s«li, e Montag den 21. vmit 1VÄZ Verhandlungen mit der französische« Industrie (Eigener Lrahtbericht de, »Sächs. BoN»,r1»»n,1 Berlin, 21. Juni. Die vor kurzem unterbrochenen Wirtschaft!» Verhandlungen zwischen den Vertretern der deutsche« and der fran zösischen Industrie werden am 28. Juni in Pari» wieder ausge nommen. Eigenmächtigkeiten der Entente Breslau. 20. Juni. Der in Oberschlesien durch zehnprozenffgen Abzug von Lohn und Gehalt erbrachte Steuerbetrag wird nicht dem Reich -»fließen, sondern von der interalliierten Kom mission angesammelt und zur Wiedergutmachung, also als Kriegsentschädigung, verwendet werden. Die Kommission hat auS allen Steuern in den letzten zwei Monaten bereits, wie die »Ost deutsche Morgenpost" mrtteilt, 200 Millionen Marl eingenommen. Liese Maßnahmen stehen im Gegensatz zum Friedensvertrag, der aus. drücklich über das Abstimmungsgebiet im Osten bestimmt, daß die Kommission alle von der deutschen oder preußischen Regierung aus- geübten Machtbefugnisse besitzen soll, mit Ausnahme derer, die die Gesetzgebung und die Steuom betreffen. Di« türkische« Rationalist«« Rotterdam, IS. Juni. Aus Konstrntinopel wird gemeldet: Dl« Engländer haben erneut vertust reiche Plänkeleien mit drn taktischen Nationalen zu bestehen gehabt. ' Eine Kompanie von indischen Punjab-Soldaten wurde an der Jsmid-Front umzingelt und gefangen. Das Bombardement der englischen Schlachtschiffe dauert an. — Die englischen Verluste bei dem Gesetzt von I «mid belirien sich auf 23 Verwundete und 16 Tote und Vermißte. Di« Gordonhochläuder haben die Punjabtruppen «ntsrpt. Die Rationalisten graben sich auf den Hügeln ein. Man nimmt an. daß sie einen allgemeinen Angriff auf die Engländer planen. — „Chicago Tribüne" meidet ouS Konstantinopel, daß Mustafa Künal.Vascha die britischen Truppen ßn JSmid diurch Luftgeschwader angegriffen habe, Jsmid wird von den Engländern geräumt. Ankunft deutscher Kriegsgefangenen Stettin, IS. Juni. Bestem nachmittag traf auS Narva lom. mend der Dampfer „Aamont" mit etwa 1000 aus russischer Ge. fangenschaft heimkehrenden Kriegern und Zivilisten im Freihafen ein. Unter ihnen befanden sich ungefähr 200 Deutsche; die übrigen waren meist Ocsterreicher und Ungarn. Nach einem herrlichen Empfange wurden die Angekommenen nach dem Uebergangslager Kikow ge. leitet, von wo sie in die Heimat befördert werden. Feuersbrunst in kowno Kowno, 18. Juni. Gestern nachmittag brach in einer Bäckerei in der Altstadt Feuer aus, das so schnell um sich griff, daß in wem. gen Stunden das ganze Stadtviertel zwischen der Vene- dlktinerkirche und der Wilija in Flammen stand und über Nacht voll, ständig niederbrannte. Der Schaden geht in die Millionen. Auch einige Menschenopfer sind zu beklagen. Tie in der Nähe liegende Kathedrale, das Volkshaus und die Benediktinerlirche konnten ge rettet werden. Jur Lage 1u LudWigrhafe» Franklnrt a. M., 20. Juni. Laut „Franks. Ztg", sind in LlidtvigSbafen das Eisenbahnpersonal und die städtischen Beamten für d«n französischen Staat in Pflicht genommen worden und würden bei Verweigerung de» Dienste» vor ein Kriegsgericht gestellt werden- Seit 14. Oktober ISIS war da» deutsche Eiscnbabnpersoiial nicht 'mehr requiriert und hatte nur Befehle für militärische Zwecke zu befolgen. Zur Lage in der Lebensmittelversorgung Este«, 20. Juni. Der Betriebsausschuß der Zeche „ Sälzer - Neuack" übergibt der Oeffentlichkeit eine Entschließung, in der es u. a. heißt: Die Klagen über ungenießbares Brot und über das voll ständige Stocken in der Lieferung backsähigen Mehles nehmen in den Bergarbeiterlreisen einen bedrohlichen Charakter an. Die Taffache, daß hier in Essen an die schwerarbeitende Bevölkerung «in unde finierbares, gesundheitsschädliches Etwas als Brot abgegeben Word, erregt die Gemüter außerordentlich. Tie Bergarbeiter haben in den letzten Monaten gezeigt, daß sie durch das Verfahren von Ueberschichten und demgemäß? Steigerung der Förde rung gewillt sind, der Allgemeinheit Opfer zu bringen. Von Morgens b Uhr bis abends 5 Uhr, also volle 12 Stunden, müssen sie bei ihrer schweren Arbeit wahrend der Ueberschichten von dem Mischmasch in Essen, Brot genannt, leben. Die Folgen davon sind, daß die Berg- leutebiszuSO Prozent an Magenbeschwerden leiden, arbeitsunfähig werden und unsere Förderung von Oag zu Tag zurückgeht. Ja, die Lage ist noch bedrohlicher. Die Berg, arbeiter erklären, in Kürze die l^stündigen Schichten nicht mehr ver fahren zu wollen, wenn unser Brot nicht bester wird. Die Berliner Gemeindewahlen Watzlnriidigkelt (Eigener Drahtberich« d«, »Sächf. Bolißzeitungl Berit«, 81. Juni. Die Ergebnisse der gestrigen Wahlen zur Stadtverordneien-Versammlung und zu den Bezirksvex- Sammlungen für die kinbeitSgemctnde Berlin liegen noch nicht vollständig vor. Soweit die Teilergebnisse erkennen lassen, hat sich da» Stärkeverhältni» der Parteien seit der ReichsiagSwahl so gut wie nicht geändert. Der Rückgang der Beteiligung ist bei allen Parteien ungefähr gleich. Hatten sich schon die Reichstags. Wahlen vor 14 Tagen in aller Ruhe abgesvielt, so mußte man gestern gcradez« eine Wahl-Lethargie fesfftellcn. Nicht» deutete darauf hin, daß in Groß-Berlin eine für die Zukunft der Stadt außerordentlich bedeutsame Wahl stattsand» und daß da» Bolk von Berlin für di« «ach 30 Jahren Kämpfen endlich verwirklichte Ein- heiisgemeinde feine «euen Stadtverordneten zu wähle» hatte. Soweit er sich bis jetzt .'zur Stunde übersehen läßt, haben in Berlin kaum mehr al» 55 Prozent der Wähler ihr Stimmrecht auSgeiibt. Berlins Schulden Nach einer Mitteilung des Magistrats von Berlin hatte die Etadt Ende April 1920 eine schwebende ungedeckte Schuldenlast von 522 Millionen Mark. Ein Attentat auf ein Kriegsgericht Ein Dynamitattentat auf das außerordentliche Kriegsgericht ist in Esten a. v. Ruhr verübt worden. Unter dem Vermerk: Heeres- fache wurde ein Achtpfundpaket mit Dynamit geschickt, angeblich von dem außerordentlichen Kriegsgericht in Buer. Der Sprengstoff gehört zu dem gefährlichen, wie er im Bergbau verwendet wirb. Nach Sach, vefftändigenurteilen ist es als ein Wunder zu bezeichnen, daß der Anschlag ohne die beabsichtigte Wirkung blieb. Erfolgreicher Käuferstreik Osnabrück, 2S. Juni. Infolge der hoben Preise für Obst und Gemüse setzte auf dem diesigen Wschenmarkte ein Käuferstreik ein. Schließlich setzt« sich da» Publikum selbst die Preise fest. Da sich die Käufer dem Zwange fügten, kam e» zu keinen größeren Aliüschreitnngeu. Der Marbnraer-Prszetz Ma»b«rs, IS. Juni. I« Prozeß gegen die Marburger Zeit- freiwilligen wurde« sämtlich« Angeklagte» freigesprochen. Der Anklagevertreter beantragt« gegen Iah«, Sugeldrecht u»d Krau» kkgen Totschlag» je zwei Jahre Sefängni». Jentruin und Wenden Die ZontrmnSabgeordneten Gottwald, Dr. Porsch und die übrigen Mttglieder der Fraktion der Zentrumspartei haben be- kanntlich vor einiger Zeit in der preußischen Landesversammlung fol gende Anfrage an die Regierung gerichtet: »DI« Wenden der preußischen Obe» und Niederlausitz er- streben gemäß Artikel 113 der Reichsvorfassuna eine Berücksichtigung ihrer Muttersprache im Schulunterricht in dem Umsange, wie er den Wenden im Freistaat Sachsen (8 2 Absatz 5 und 8 4 Absatz 4 des sächsischen UebergangSgesetzeS für das Volksschulwesen vom 22. Juni ISIS) zugestanden ist. Die Regierung in Liegnitz steht dem Vernehmen nach den Wünschen der Wenden freundlich gegen, über; deren Erfüllung verzögert sich aber, weil angeblich Lehrer fehlen, die in wendischer Sprache zu unterrichten vermögen. Ist dl« Staatsregierung bereit, den preußischen Wenden eine Berücksichtigung ihrer Muttersprache im Schulunterricht in dem oben, bezeichnet«» Umfang« einzurämnen? Will sie die erforderlichen Maßnahmen mit tunlichster Beschleu nigung durchführen und nötigenfalls auf dem Wege des Austausches geeignete Lehrer aus dem Freistaate Sachsen gewinnen?" Auf die Anfrage der Zentrumsfraktion ist nun unterm 15. Juni vom preußischen Kultusminister folgende Antwort bei dem Präsidenten der verfassunggebenden preußischen Landesversamm. lung eingegangcn: »Ich bin grundsätzlich bereit, den Wenden der preußischen Ober- und Niederlausitz gemäß Artikel 113 der Reichs verfassung eine Berücksichtigung ihrer Muttersprache im Schul unterricht in ähnlichen! Umfange zu gewähren, wie sie den Wen den im Freistaat Sachsen durch «in sächsisches Nebergangsgesetz vom 22. Juli ISIS zugestanden worden ist. Mit der Durchfüh. rung dieser Maßnahme wird begonnen werden, sobald Lehrer zur Verfügung stehen, die der wendischen Sprache mächtig streb. Wegen eines etwaigen Austausches von Lehrern bin ich mit oem sächsischen Freistaat in Verbindung getreten. Hänisch" Unterm S. März 1920 hat der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Franz Löbrnmm folgende oberhirtliche Kundgebung erlassen: „Geklebte Diözesanen! Immer seit Ihr bereit getvesen, strotze Opfer zu bringen, wenn es galt, eine gute Sache zu fördern. Ein vorzügliches Werk ist die Unterstützung unserer katholischen Presse. Die Not der Gegenwart bringt aber unser katholisches Zeitnngswesen in höchste Gefahr. Da die Unkosten sür Papier, Erhaltung «nd Bedienung der Maschinen eine beinahe unerschwingliche Höhe erlangt haben, so werden auch die Bestellgebühren in ganz außer ordentlicher Weise emporschnellen, so daß es für viele nicht leicht sein wird, ihre ihnen lieb gewor dene Zeitung weiter zu halten. Es ist daher zu besorge», daß nur noch Zeitungen sich behaupten, die mit reichen Kapitalien arbeiten können. Zu diesen gehören die katholischen nicht, weshalb man be fürchten muß, daß nnr noch Blätter erscheinen, die unserer katholische» Weltanschn::mg schnurstracks entgegen sind. Angesichts dieser nicht geringen Gefahr richte ich an Euch, geliebte Diözesanen, di« dringende Bitte, trotz hoher Bezugspreise beim Bierteljahreswechsel Eure katholische Zeitung nicht anfzugeben. Ihr könntet sonst dazu beitragen, daß der katholischen Presse «»heilbare Wunden geschlagen werden. Wie der Leib ohne hinreichende Nahrung leicht dauern dem Siechtum eutgegengeht, so würde auch dem katholischem Volke geistige Unterernährung drohen, wenn unser bisher blühendes Zeitungswesen verfiele oder unterging." Katholiken Sachsens! Unterstützt daher Eure einzige Tageszeitung in Sachsen, werbet für die Prinz Schönaich-Carolath 1° (Eigener Drahtbericht der »Sächs. VolkSzeitnng".) Berli«, 21. Juni. Der langjährige nationalliberale Reichstagsabgeordnete Prinz Heinrich zu Schö na i ch - Ca ro l a th ist in der Nacht zum Sonntag nach längerem Leiden in seiner Berliner Wohnung >m Mer von 68 Jahren ge. storben. Gründung eines Bunde» deutscher Rentner Wernigerode, IS. Juni. Hier ist unter zahlreicher Beteiligung ein Bund der deutschen Rentner gegründet worden. Bis her bestanden nur einzelne Ortsgruppen, die sich nun zur Wahrung Interessen zu einem Bunde zusammengeschlossen haben, der in Wernigerode seinen Sitz hat. Er wird auch «in Bundcsorgan Heraus gebern Kleine Nachrichten Essen, 20. Juni. Durch Großfeuer, das Freitag abend gegen S Uhr in den zwischen der Krupp, und der Lordstraße gelegenen Kruppschen Hausbaracken ausbrach, wurde das dort untergebrachte Ausstellnngslager der rheinisch-westfälischen Möbelschau vollständig vernichtet. Desgleichen ist ein großer Teil der als Krankenanstalten benutzten Baracken -niederge brannt. Bisher konnte noch nicht festaestellt werden, ob sämtliche Kranke gerettet werden konnten. Ter Schaden wird sehr groß sein, da allein das MöbellagSr einen Millionenwert repräsentiert. Nachrichten aus Sachsen — Ministerpräsident Bnck wcilt« am Sonnabend in Leipzig, um in Verhandlung mit Vertreter« der U. S. V-, der Brigade 1» und der städtische» und staatlichen Behörden die Fragen der EinrichMug einer Origwehr, dt« die sozialdemokratische Stadt- »er»rd«tem»«hrhtit i» ihrer letzte« Sitzung beschlösse» hat, die Waffenablieferung «sw. zu erörtern. Im ttnvrrnehme« «it de« Wehrk»et»kemmando Dresden «nd auf Einladung de« Ministerpräfl. dritten «ah« der Kommende,» der Reichswebrbrtgade 1»., General veufft v»n Pilsach, «it seinem Adjutanten an der Kenirrrn teil- Die Verhandlung begann vormittag» V,H Uhr in der Kret»-, bauplmannschaft, unter de», Vorsitz de» Kreilhanptmann» Langc Von der Sta»r waren anwesend Oberbürgermeister Dr. Rothe Polizeidirekior Knvitz, von der sächsischen Regierung Minister!«!' direktor Schulze und der stellvertretend« Krri»hauvt«ann Seheimra: Freikerr von Orr und von der U- S. P. die Herren Lipiulkl Schöning, Ltebmann. Seidel, Nüchtern und Frau Thtel. Die Verhandlungen zogen sich bis in die erst« Nachmittagsstunde bin. E» wurde fowehl über die rrfolgte Luflösnng der Zeitfrei willigen wie über die bestehenden Arbeiterwehren «tngehend Ver- handelt. Wirtschaftsausschuß sür de« Staat Sachsen '' Kürzlich fand unter dem Vorsitze des Vertreters der Gewerbe kammer Dresden Herrn Tischlerobemeister Birkner.Meißen, in der Handelskammer Dresden eine Mitgliederversammlung des Wirt- schastsausschusses fü den Staat Sachsen — «me Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Handels, und Gewerbekammern, des Landeskultur, rates, des Verbandes Sächsischer Industrieller. deS Submissionsamtes und der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschast — statt. Die Ver- treter dieser Körperschaften nahmen zunächst den Bericht des Bevoll. mächtigten, Herrn Dr. Dermietzel, über die Tätigkeit des Aus schusses in dem Geschäftsjahre 1S1S/20 und den Kassenbericht de» Herrn Generalsekretär Bartsch, Vertreters des Submissionsamtes, entgegen. Im Anschluß hieran gab Herr Geh. Reg..Rat Schete- l i ch einen Ueberblick über die Arbeiten des sein« Leitung unten stehenden Reich s vrrw ertnng s amtes, Landesstelle Sachsen bezw. dessen Rechtsnachfolgerin, der R-ich-treuhandg«. iellschast, A.-G., Zweigstelle Dresden, für die der Wirtschaftsausschuß in hervowagendem Maße verkaufsvermittelnd tätig gewesen 'ft. lieber den derzeitigen Stand der Verhandlungen wegen einer besseren Be rücksichtigung des sächsischen Gewerbe» bei den Schiffbauliefe, rungen, die für Sachsen im wesentlichen durch den Wirtschafts ausschuß geführt worden sind, berichtete für den durch Krankheit am Erscheinen verhinderten Geh. Reg-Rat Canitz. Berlin das geschästs- führende Vorstandsmitglied der Sächsischen WirtschastSstelle für In. difftrie und Handel, Herr Bairrat Knoke. Ein weiteres Arbeitsge biet des Ausschusses war die Wahrnehmung der sächsischen Interessen bei den Verhandlungen zur Errichtung einer Ausgleich st ekle der Länder für die Vergebung von Meichsliefe- rungen, insbesondere für Lieferungen für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete. Hierüber erstattete der Hilfsarbeiter bei der sächsischen Gesandtschaft in Berlin, Herr Masor Stein best, den Bericht, dem zu entnehmen war, daß den Bestrebungen der Einzel, statten, auf die Vergebung dieser Aufträge gebührenden Einfluß zu erlangen, voraussichtlich schon bald der erhoffte Erfolg beschieden sein wird. Schließlich gab Herr Baurat Mühler-Dresden Auflllä. rungen über die Arbeiten und Ziele der Hochbauornung in Sachsen und im Reiche, an deren praktischen Durchführung sich der Wirtschaftsausschuß ebenfalls beteiligen wird. DaS Mrffchasts- minffterminm war bei den Verhandlungen durch Herrn Regierungs, rat Dr. d. Buch und Herrn Reaftrungsamtmann Dr. Hünefekib, die Neichstreuhan^gesellschast. A.-G., Zweigstelle Dresden, durch Herrn Geh. Meg..Ncit Scheie! sch vertreten. — Ein Schülerstreik. Man schreibt uns. An dem ün 400 Ein wohner zählenden wend>sch»n Dorfe Räckelwitz, bekannt durch das dem Malteserorden gehörige Krankenhaus, wo mancher Einheimische und Fremde Unterkunft, Heilung und Genesung gefunden hat, den Gästen der nahegeleaenen Bäder aber auch bekannt durch die lln. Wirtlichkeit seiner Wege bei regnerischer Witterung, was dem sonst freundlichen Ort eine entsprechende Umlauft seines Namens bei gebracht hat, war ein stchül erstreik ansgebrochrn. wodurch das stille Dörfchen weit über de Grenzen seine? engen Kreises bekannt geworden ist. Ursache des Streiks sind sa zumeist Lohnforderungen. Das Versagen der kleinen ländlichen MuftiffZüne batte einen anderen Hintergrund. Der dort seit Fahren amtierende Hilfslehrer Artur Nech hatte sich duch seine Agitation sür die Unabhängige Sozialdemokratische Partei bei der Bevölkerung be sonders dadurch nnangenebm bemerkbar gemacht, daß er d-ren Wahl- anfrnft sogar wäbwnd des Vormittagsgottesdienftes am Fronleichnam an Häusern rmd Televbonstangen ang-braFt haben soll. An° dieser äroernis erregenden Stimmung h-rau§ war nnt»r der Elternschaft der G-danke gerreift. einem solchen Lehrer nicht mehr ihre Kinder in die Schule zu schick-m. Wohl durch Vermittlung der Behörde war der eintägige Schüler streik bald b-igelegt rmd das Am'sbkott des Kreises (..Kamevter Tageblatts brachte darüber eine kurze Notiz, die den beteiligten Lebrer zu einer Erwiderung »eranlaßte, die eine Gegenantwort aus Elternkreisen zur Folge batte. Erhöhung der Gütertarife? Die Meldung der „München-AugSburger Abendzeitung", daß eine Erhöhung der Gütertarife bevorsiehe, bestätigt sich Wie wir an zu. ständiger Stelle hören, ist zwar darüber noch nichts Endgültiges be schlossen, doch ist man bereits in Erwägungen eingetreten aus welche Weise man noch aus dem Güterverkehr etwas heraushol-n könnte. Auf keinen Fall wird man aber so roh verfahren wie bei der letzten Tariferhöhung, wo die Gebühren einfach verdoppelt wurden. Man wird vielmehr eine Nachprüfung einzelner Sätze vornehmen und ver suchen, gewisse Ausgleiche zu schaffen, wodurch man noch eine nicht unerhebliche Mehreinnahme zu gewinnen hofft. Eine allgemeine Er hebung der Tarife kommt nicht in Frage. — Keine VcrkchrSestischränkungen in Sachsen. Zu der Ankün digung des Reichsverkehrsministerilms über neue Verkehrseinschrän kungen In der Personenbeförderung, die im Herbst «intreten sollen, wird an zuständiger Stelle in Dresden mitgeteilt, daß eine derartige Ein schränkung für Sachsen, soweit sich zurzeit übersehen läßt, kaum in Betracht kommen werde. --- Keine Kohltu aus und nach Böhmen. Wie wir hören, ist der Kohlenversand von Deutschland »ach der Tschechoslowakei infolge der Nichterfüllung der tschechischen Vertragsli'eferungen am 1. d. Mts. eingestellt worden, woraufhin die Tschechoslowakei ,'hrz Braunkohlen, sendungen am 10. d. MtS. völlig eingestellt hat. Sachsen, das auf die böhmische Braunkohle in hohem Maß« angewiesen ist, wird dadurch schwer betroffen. — Versammlung au Sonntagen. DaS sächsische Sonntagsge- seß von 1870 schrieb vor. daß Versammlungen an Sonn, und Fest, tagen vor 11 Uhr vormittags unzulässig seien. Gegen diese Bestim mung hat schon vor einiger Zeit die Volkskammer Stellung genom men. Das säch"rch<. Gesamtminfftenlim hat sich wie uns von zustän diger Stelle w> geteilt wird iettt bewogen gefübit, der Volkskammer eine Aendenmg dftftr Beschränkungen vorzuschlagen. Eine Vorlage darüber soll der Volkskammer noch im Laufe dirftr Woche zugehen. — L vzkO, 18. Jun'. Der sächsische Fortb'lduna». schuktag siodet am 24. urb 26. Scvftmber hier sia". Im M'kftl. puder Verhandlungen stehen die Ausgaben der V m,f»schul«. — Schnitz. Allen Freunden ft üblichen Wandern» nach Tschechien biene zur K-nntvi», daß sie an d r Grenze nickt «ebr durch tschechoslowakische Soldeten auqehalten, uack ibren Aulweiftii gefragt >md peinlich mtterl»cht werden. Da» Militär bot »war Nicdereinflebel (Dolnl Einsiedl) noch nicht verlasse», Finanzbeamte versehen, wie einften», de« Grenzüberwachungsdienft, jedoch bat dic Srcnzkentrolle durch Borweise» der PSsie und Ausweise tatsächlich aufqehört. Wie einsam siebt fetzt da» «renzwach'bäurchen ba, wo sonst tschechische Soldaten ibre» Amte« gewaltet, auch gesungen «nd «it schönen Mädchen gescherzt haben. Man merkt» e! am »ergangene« Sonntage der Bevölkerung an, wie freudig sie dir Spreugun, dieser lästige» Fessel .begrüßte. Denn ein ungewöhnlich starker Menschen» ström bewegt« sich binüber nach Böhmen, wo e» zwar nicht «ehr vi« billigen Pnertoriko» unb Kuba», ab« Kreenwtrstel »n drei Krone» skr da» Paar gibt.
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