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Wie einem kleinen Kinde streichelt sie ihre Hände, Haar und Wangen. „Meine liebe, liebe Licy!" Und endlich wird Felicie ruhiger. Das herzergreifende Schluchzen hört auf. Nur noch ein paar heiße Tränen rollen die schmalen Wangen herab. „Morgen ist der Tag, Mutter, morgen!" „Ja, mein Kind." „Ich werde wie eine Verbrecherin auf der Anklagebank sitzen. Alle Augen werden auf mich gerichtet sein. Man wird flüstern, tuscheln, sich über mich lustig machen. Und dann . . . dann verurteilen sie mich . . . o . . .1" „Mein armes, armes Kind! Könnte ich es für dich tragen!" Hastig wischt Felicie sich die letzten Tränen aus den Augen. „Sprich nicht so, Mutter! Auch bereue ich nichts. Ich würde gegebenen« falls genau so handeln ... für ihn, für meinen Norbert!" Kleine Pause. Die Mutter weiß nicht mehr, wie sie ihr unglückliches Kind trösten soll. „Warum . . . warum kamst du nicht früher, Mutter?" „Ich fürchtete die Aufregung für dich, mein Herzblatt. Und dann sagte auch Thomas Mackay . . ." Felicies Brauen ziehen sich zusammen. „Was sagte er, Mutter?" „Ich ... ich dürfe dich nicht sprechen." „Und warum bist du heute gekommen?" „Weil ich hoffe, dir helfen zu können, mein j^ind." Wie elektrisiert springt Felicie empor. „Helfen? . . . Wieso?" Mit ivebmiitigem Lächeln drückt Frau Mackay ihre Tochter wieder auf den Stuhl nieder. „Es ist nicht viel, Licy . . . aber doch etwas. Sieh mich nicht so un« glücklich an, Kind! Ich kann den Blick nicht ertragen . . . Also ... ich bin für morgen als Zeugin vorgeladen. Du weißt ... die Diamanten« geschichte . . ." „O Mutter!" schreit Felicie plötzlich auf. die Hand der alten Frau krampf« Haft an sich drückend, glaubst du, daß ich frei komme?" Frau Mackoy seufzt tief ans. Soll sie der Unglücklichen da vor ihr den letzten Trost nehmen? „Ich ... ich weiß nicht, Kind! Vielleicht hebt ein Vergehen das ander: auf!" — „Und wenn nicht, Mutter? Wenn ich verurteilt würde? Wenn ich inS Gefängnis zurück müßte? Wenn ich Norbert monate«, vielleicht jahrelang nicht sehen dürfte? Wenn er mich vergäße? . . . O mein Gott, mein Gott! . . . Und mein Kind! Was wird auS ihm? . . . Mutter, wenn ich ver urteilt werde, habe ich Gott nur um eins zu bitten . . ihre Stimme sinkt — 63 — zum Flüsterton herab . . . „daß er mein unschuldiges Kind davor bewahrt, in der Schande zu leben, daß er es zu sich nimmt in sein himmlisches Reich." Der Wärterin dauert die Unterredung zu lange. Sie bedeutet Frau Mackay, die Untersuchungsgefangene jetzt zu verlassen. Gleich darauf knirscht der Eisenriegel hinter den beiden Frauen. Felicie ist wieder allein. 15. Am nächsten Vormittag zehn Uhr. Gesenkten Hauptes, die Wangen mit tiefer Schamröte bedeckt ... so betritt Felicie Barrington den Gerichtssaal. Als sie auf der Anklagebank /Platz nimmt, geht ein Gemurmel durch die Zu hörerreihen. Sie wagt nicht, die Lider zu heben. Ihr ist, als richteten sich Tausende von Blicken schadenfroh auf sie. Kurz bevor sie zur Gecichtsverhand« lung abgeholt wurde, hatte sie ihrer Wärterin eine rührend kindliche Bitte ausgesprochen. „Ich möchte gern so hübsch wie möglich aussehen," hatte sie leise gesagt. „Aber ich bin so aufgeregt, daß mir ganz schwarz vor den Augen wird. Möchten Sie niir nicht etwas aus meinen Sachen heraussuchen, was mich ein bißchen kleidet? Vielleicht, wenn ich nicht gar zu häßlich aussehe, daß die Richter nicht so streng mit mir verfahren!" Zwar zuckte die Wärterin die Achseln; aber dem flehenden Blick, dem bittend emporgehobenen bleichen Antlitz konnte sie doch nicht widerstehen. Mit mehr Takt, als man es sonst Leuten ihres Schlages zutraut, hatte sie ein ein faches weißes Mullkleid herausgesucht. Als die zierliche, kindliche Gestalt, in eine weiße Mullwolke gehüllt, vor ihr steht — ein Bild der Unschuld und Reinheit — da konnte selbst die harte Wärterin einen Ausruf der Bewunderung nicht unterdrücken. Und jetzt sitzt dieses blumenzarte Wesen auf der Anklagebank — auf derselben Anklagebank, aus der sonst hartgesottene Verbrecher, Diebe, Mörder und ähnlicher Auswurf der Menschheit Platz nehmen. Ein Gemurmel des Mitleids durchschwirrt den Gerichtssaal. Die Ge richtsverhandlung nimmt ihren Anfang. Zuerst wird das der Angeklagten zur Last gelegte Verbrechen verlesen und sie gefragt, ob sie sich für schuldig halte. Gerade will sie, ihrer offenen und ehrlichen Natur gemäß, erklären, daß sie schuldig sei. Da fällt ihr Blick auf ihren ganz in der Nähe sitzenden Rechts- ailwalt. dessen Augen fest und mit warnendem Ausdruck auf sie gerichtet sind. „Nicht schuldig!" murmelte sie kaum vernehmbar. Als Belastungszeuge erscheint Thomas Mackay. Schon sein Auftreten ruft den ungünstigsten Eindruck hervor. Wie er breitspurig an den Zeugen- stand herantritt, wie er mit triumphierendem Blick um sich schaut und das arme Opfer dort auf der Anklagebank hämisch angrinst — nicht einer unter sämtlichen Anwesenden hat die Empfindung, es mit einem Ehrenmann zu tun zu haben. Dabei bringt er seine Anklagen in der rüdesten Weise hervor. In dem erbebenden Bewußtsein, endlich einmal der verhaßten Stieftochter eins an- haben zu können, schießt er sogar wiederholt überS Ziel hinaus. Die Richter eröffnen ein Kreuz« und Ouerverhör, um ihn der Unwahrscheinlichkeit mancher Behauptungen zu überführen — er läßt sich nicht verblüffen. Er fährt fort.