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Movtafl 7 Uhr hl. Messe für die Schulkinder, vor und nach jedem Gottesdienste ist Gelegenheit zur hl. Beich e. -««aber«. (Kernspr. 462.) Sonn« und Festtag« vorm. */,10 Uhr Hochamt mit Predigt; nachm. '/,4 Uhr Taufgelegenheit, abends 8 Uhr Segensandacht. Wochentags früh 8 Uhr hl. Messe. Aue. (Turnhalle am Schützenhau»): Kein Gottesdienst »»egen de» Wett» und Schauturnen«. WochentapS hl. Messe früh 7 Uhr in der HauSkapelle, Bahnhofstr. 31,111. Zuvor Gelegenheit zur heil Beichte. Auerüach (Kath. Kapelle): vorm. 7 Uhr heil. Messe, 1* Uhr Predigt und Hochamt. «sheM»itz I, tat-. Pfarrkirche, Rotzmarkt (Fernsp. ISO»): Jeden Sonn» und Feiertag früh 7 und 8 Uhr hl. Messe. S Uhr Predigt und Hockamt, '/.II Uhr SchulgotteSdicnst; uachm. 2 Uhr Andacht, >/r3 Uhr Taufen. Jeden 2. Sonntag im Monat abends 6 Uhr Andacht des Verein» christl. Familien mit Predigt und Segen. Wochentag« hl. Messen um 6,7 und 8 Uhr. autzerdem DienSlagS und Freitags 9 Uhr Schulmesfe in der l. Bürgerschule (Katzberg« ftratze); Donnerstag 3 Uhr Taufen. Gelegenheit zur hl. Beichte jeden Sonnabend abends 6 Uhr und Sonn» und Feiertags von früh 6 Uhr an. Khennrttz II, kath. Pfarramt, Turnhalle der kath. schule, Amalienstratze (Fernsp. 3957): 7 Uhr hl. Messe. 9 Uhr Hochamt mit Predigt, nachmittags */,8 Uhr Andacht. — An den Wochentagen Montags und Mittwoch '/.9 Uhr Schulmesse, Dienstag, Donnerstag und Freitag um 7 Uhr, Sonnabend 8 Uhr hl. Messe. Se»ve«: (Fernspc. 2097.) 9 Uhr vorm. Predigt und Hochamt, nachm. Vz3 Uhr Segen. Aretüerg: 9 Uhr Predigt und hl- Messe, nachrr. '/,3 Uhr Segensandacht. . Glaucha«, SchloßKapelr,. (Fernspr. 19.) >/,10 Uhr Predigt und bl. Messe, Werktag« H26 Uhr hl. Messe. Grimma: Hier tein Gottesdienst. Keirnskrelscht«. Gottesdienst um v Uhr. Kuvert«sk»rg, kath. Kirche: vorm. 9 Uhr Gottesdienst. Klingenthal. Vorm. '/,9 Ubr Hochamt mit Predigt. Königs!,iu. (Hotel Deutsches Haus). Krüh '/r» Uhr heil. Beichte. i/z9 Uhr Hochamt und Predigt. Leiptig.-aykis, kath. Hottesdievst (Turnhalle. Linden» thalersrratze): 8 Uhr Beichte, 9 Uhr Predigt und hl. Messe, 10 Uhr Taufen. »et»»tg - Aeuduitz, St. ^a»re«ti«»kirch,. (Fernsprecher 8746 ) Früh 7 Uhr hl. Messe, vormittag 9 Uhr Hochamt, nach» mittags 3 Uhr Andacht mit heil. Segen. Leipzig - z?lag»itz - Fladen««, (katholische Pfarrkapelle, Friedrich-August-Stratze 14). (Fernspr. 6822.) 6—9 Uhr hl. Beichte, 7 Uhr >. heil. Messe. 9 Uhr Hauptgottesdienst, II Uhr Schulmesse mit Altarrede, 4 Uhr Taufen, 6 Uhr Andacht mit hl. Legen. ^ Leipzig, St. Trinitaliskirch«: (Fernspr. 2507.) '/,7 Uhr heil. Messe mit Altarrede, 8 Uhr Schulgottesdienst, 9 Uhr Predigt und Hochamt, 11 Uhr hl. Messe, 6 Uhr Andacht. Marieuöerg i. K. (Fernspr. 50.): An Sonn» and Festtagen vorher Gelegenheit zur hl. Beichte und Kommunion, 9 Uhr hl. Messe und Predigt, 2 Uhr Andacht und hl. Segen. An Wochen tagen hl. Mesie um 7 Uhr. Dienstag nnd Freitag um 6 Uhr. Mrißeu-Trieöischlyas, St. Aeuuoktrche, Wettinersiraye 15, (Fernspr. 529) 7 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Predigt, hl. Messe und Segen, '/r3 Uhr Segensandacht, '^4 Uhr Taufen. Mittwoch und Sonnabend 9 Uhr Schulmesse, an den Übrigen Wochentagen um 6 Uhr hl. Messe. Mittweida. 6 Uür früh Beichte. '/r8 Uhr AuSteilen der hl. Kommunion. 9 Uhr hl. Messe und Predigt, '/,3 Uhr Andacht und hl. Segen, 3 Uhr Taufen. Morihdorf: Sonntag vormittag» 10 Uhr Missionsgottesdienst. Mügeln. Jeden ersten Sonntag im Monat 9 Uhr Gottes dienst in der Turnhalle der Schule, BiSmarckstratze. Nach dem Gottesdienst Taufen. Helsnitz t. GrzgeS.r (Fernspr. 84.) Früh 7 Uhr Aus- spendung der HI. Kommunion, vorm. 9 Uhr Hochamt und Predigt, nachm. 2 Uhr Andacht und hl. Segen. An Wochentagen früh 7 Uhr hl. Messe. Donnerstag früh 8 Uhr Schulmesfs. Svnnabe, 0 früh 7 Uhr hl. Messe im Josefsslift. Gelegenheit zur heil. Beicht Sonnabend nachm. 6 Uhr. Pillnitz, Hof-Kapelle: Sonn- u. Festtag» Gottesdienst '/,S Uhr. Vir»«, Vlarrktrcher (Fernspr.: 2691.) Früh '/,7 Uhr heil. Beichte, '/,8 Uhr KiadergotteSdienft, 9 Uhr Predigt und Hochamt. Nachm. 2 Uhr Andacht uud hl. Segen. Sn den Werktagen früh '/.7 Uhr heil. Messe, Dienstag früh 7 Uhr Schulgottesdienst. Vl««e« i. P.: (Fernspr. 531.) (K i r ch w e t h f e st.) vorm 7 Uhr hl. Messe, 9 Uhr Predigt und feierliche« Leoitenamt mit Tedeum und hl. Segen, vorm. 11 Uhr Schulmesfe, nachm. »/.8 Uhr SegenSandacht. Wochentags hl. Messe früh '/,7 Uhr und v Utt. Aadekerg. Sonnabend (Kreuzerhöhung): V«? Uhr hl. Messe mit Segen, abends 7 Uhr hl. Beichte. Sennlag: Gemeinschaftliche Kommunion de» Marienverein», 8 Uhr Predigt, hl. Messe, '/,3 Uhr Segensandacht. Aeichenliach i. W. (Fernspr. 722.) LatrngotteSdienst. Nies«, kath. Kapelle, (Friedrich - August »Snatzo.) Jeden Sonn- und Feiertag früh 7 Uyr heil. Beichte, 9 Uhr Hochamt, Predigt, Segen. Nackm. 8 Uhr Andacht, 4 Uhr Taufen. Wochen tags bl Meise '/,7 Uhr. Freitags l/?8 Uhr. Maldhei«, Schützenhau»: vorm. '/,10 Uhr Gottesdienst. Aechfelvurger Scklötzkirche. >/,10 Uhr Predigt und Hochamt, nachm. >/,8 Segensandacht, Werktags 8 Uhr hl. Messe, abends 8 Uhr Abendgebet, Freitags und Sonnabends abends 8 Uhr Segensandacht. ZSerda«. (Fernspr.: 498). ») in der HauSkapelle, Bahn hofstrohe 5,1 van 7—8 Uhr Beichtgelegenheit und Kommunion. Nachmittags ' z3 Uhr Segensandacht, b) in der alten Gottesacker kapelle. Gr. Brüderstrahe, 9—'/,10 Uhr Beichte, '/,1ü Uhr Hoch amt mit Predigt. Wochentag« hl. Messe um 7 Uhr in der Haus- kapelle. Zkurjt«. (Fernspr. 327.) Von 0 Ubr an wird hl. Beichte in polnischer Sprache gehört bi» 9 Uhr. Ebenso schon am Sonnabend abends von 8 Uhr an. 9 Uhr Predigt und Hochamt, nachm. 2 Uhr Taufen. Awtcka«, Pfarrkirche (Fernspr. 87S): Vorm. '/,8 Uhr Anstalt«- gottesdienst, »/,10 Uhr Predigt und Hochamt. 11'/^ Uhr Schul. gotteSdienst, nachm. 3 Uhr Taufen, abends 6 Uhr Litanei und hl. Segen. Hl Messe an Wochentagen: '/«7 und '/^g Uhr, Mittwoch '/.7 und '/.II Uhr, Donnerstags nur '/.7 Uhr. Nautze«, Domkirche: (Fernspr.: 463.) An Sonn- und Fest- tagen Frühgottesdtenst um '/,6 Uhr, Hauptgottesdienst um 9 Uhr, nachm, um 2 Uhr — An Wochentagen hl. Messe um 5 und S Uhr Itautze«, Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau: An Sonn- und Festtagen 9. nachm. '/,1. SLulgotteSdienft '/x8 Uhr. tzrostwih: Hl. Messe: Sonn- und Feiertags 6 und 9 Uhr, an Wochentagen um 6 Uhr. Schulgottesdienst: Dienstag und Freitag um 8 Uhr. Gunuersdorf V. Aerufkadt: Sonntag vorm. 9 Uhr Hocham und Predigt, vorher Gelegenheit zur hl. Beicht. Ganßia bei Bauyen (Schlotzkapelle): An Sonn- und Fest tagen V«9 Uhr heil. Messe mit Predigt und sakramentalem Sez-a nachm. 2'/, Uhr Andacht mit sakramentalem Segen, vor unt an Sonn- und Festtagen Gelegenheit zur hl. Beichte. An Wochen tagen '/«9 Uhr hl. Messe, abends 6 Uhr Andacht. Grotzschöua«. An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 9 Uh Nachmittagsandacht um 2 Uhr; an Wochentagen hl. Messe um 7 Ubr Grunau: An Honn- und Festtagen Gottesdienst um 9. nachm um 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mesie um 8 Uhr. Kaiuttz bei Grotzpostwitz: An Sonn- und Festtagen früh 7 Uhr SchulgotteSdicnst mit Ansprache. 9 Uhr Hauptgottesdis'ist mit Predigt, nachm. 2 Uhr SegenSandacht, hieraus Gelegenheit für Taufen. An Wochentagen früh 6 Uh: hl. Mesie. Beicht Gelegenheit zu jeder Zeit. Köruitz bei Zittau (Katb. Kapelle): Monatlich jeden drtrwv Sonnrag '/,10 Uhr Gottesdienst, vorher Gelegenheit zur hl. BeinH! Käme«): An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 9 Uh: nachm, um 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mesie um 6 Uhr. König-Hai«: An Sonn- und Festtagen vorm. 9 Uhr Amt uni Predigt, nachm. 2 Uhr Vesper mit hl. Segen. — An Wochentage: vorm. 8 Uhr hl. Mesie. ^öva«: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 9, Nach Mittagsandacht um 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mesie um 6 Uhr Schulgottesdienst Donnerstags um 7 Uhr. Marienüer«: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um >/,« > und '/«IO Uhr. nachm. V,2 Uhr wendische Vesper. Uhr deutsch» Marienandacht, 8 Uhr lateinische Vesper; an Wochentagen hl. Mesie« «m 6. 7 und '/«9 Uhr. Marienthak: An Sonn-, Fest- und Wochentagen ArühgoAeS- dienst gegen '^7 Ubr. Hauptgottesdienst gegen 9 Uhr. an Souv- und Festtagen abend» V,7 Uhr Herz-Martä-Sndacht. Nelekfchktzr von Ostern ab bis Anfang November Gottes dienst an Sonn- und Feiertagen früh 6 und vorm. 8 Uhr. Na Wochentagen um 6 Uhr. Ae«ke«tersdarf» An Sonn- und Festtagen Gottesdienst wn 9 Uhr. nachm, um 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mesie um '/,7 Whr. chtkersdorf Set Attta«. Gottesdienst jeoen zweiten Sonntag im Monat, vorm. >/,10 Uhr in der Kapelle, vorher Gelegenheit zur hl. Beichte chstritz: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um >/,7. qm 9 Uhr Predigt und Hochamt, nachm, um 2 Uhr. An Wochentag«« hl. Messe um >/,7 und 9 Uhr. Hftro: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um S, nachm, am 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mesie um 7 Uhr. Aadikar: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um '/^ «ab 8. nachm, um 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mesie um 6 Uhr. N-löitz; An Sonn- und Festtagen früh l/«6 Uhr hl. Mesie und 8 Uhr Hochamt und Predigt, 2 Uhr nachm. Vesper; aa Wochentagen früh 6 Uhr hl. Messe. Aetche«a«: An Sonn- u. Festtagen Gottesdienst um '/,v. nachm am 2 Uhr; an Wochentagen hl. Messe um 8 Uhr. Montag und Donneistag wird in der Pfarrkirche in derRegel keine hl.Mesie gelesen Alle 14 Tage ln OppelSdorf um >/.1t Uhr im Hotel zum Bad Gottesdienst. Aofenthal: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 6 und um 9 Uhr; an Wochentagen um 6 Uhr, an allen Sonnabenden 8 Uhr. Schtrgiswakde: An Sonn- und Festtagen Frühmesse 7 Uhr, Schulmesie '/«9 Uhr, Hochamt mit Predigt '/,10 Uhr. Andacht um 2 Uhr; an Wochentagen um >/i? nnd 7 Uhr hl. Messen. Sdter: Jeden zweiten und vierten Sonnrag im Monat um 9 Ubr uni nachm. 2 Uhr, WochcmagS jeden Mittwoch (mit Aus» nähme der Ferien) um 6 Uhr, im Winter ober um 7 Uhr Gottesdienst* Settendorf; An Sonn- und Festtagen 6 Uhr Frühmesse, 9 Uh: Hochamt und Predigt, nachm. 2 Ubr Vesper mit hl. Segen. — Ao Wochentagen um 7 und 9 Uhr hl. Messe. Storch«: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 8, nachm um 2 Uhr; an Wochentagen um '/«7 Uhr. Jittan: An Sonn- und Festtagen hl. Mesie 6, '/,8 Uhr mit Frühpredigt, 9 Uhr Predigt, '/,10 Uhr Hockamt; nachm. 2 Uhr Andacht mir Segen. An den Wochentagen hl. Messen um 7 u. 9 Uhr. Altenöurg, katholische Kirche, Hohe Stratze 13. Jeden Sonn- und Feiertag morgens lO'/^ Uhr Hochamt und Predigt. Am ersten Sonntag im Monat: 8 Uhr Militärgottesdienst, IO'/, Uhr Hocham: und Predigt. Nachm. 2 Ubr an Sonn- und Festtagen Katechese, darauf Andacht- Gera, St. GlifaSetyliirche. Sonn- und Feiertags '/»Ui Uhr Hochamt mit Predigt, 7 Uhr Christenlehre und Andacht. Aolltz, katholische Kirche. Jeden Sonn- und Feiertag morgens 8 Uhr Hochamt und Predigt, 2 Uhr nachm. Andacht. Am ersten Sonntag nn Monat morgens 7>/, Uhr Hochamt und Predigt. Juristischer Ratgeber. Auskünfte über juristische Auslagen werden unseren Abonnenten an dieser Tiell« ericilt. Nur bitte,1 wir. der Auslage 20 Pf. in Brtesmarken zur Deckung der Porloaustagen beizulege».—Für dieAuSkünste übernehmen wir keine Leraniwonnng G). ^ , Chemnitz. .Heute eihiclt ich ein VersäumniSui teil zugestellt, welches in einem zweiten «er am erlassen wurde, zu welchem sch keine Ladung erhallen Halle. Das ist doch wohl nicht in der Ordnung? Wie gehe ich dagegen an?' — Es ist eine in Laienkretsen vielfach verbreitete Meinung, man müsse in einem Prozetz zu jedem Teimin geladen werden. Diese Ansicht ist falsch. Wenn sie in einem Termin vertreten waren und die Sache wird zur Weiterverhandlung vertag!, so müssen Sie oder Ihr Vertreter sich diesen verkündeten Termin merken und ohne Ladung in dem selben erscheinen. Das Versäainniourteil ist also zu Recht ergangen. Gehen Sie sofort auf die Gcrichlsschreiberei und legen zu Protokoll des Gelichtsschreibe.S Einspruch ein und beantragen eventl. die ZwangSvolljtieckung einstweilen einzusteüen. — 64 — — 61 — se-ilie Stieftochter als ein vollkommen verdorbenes Geschöpf zu charakterisieren, welches es bloß darauf absieht, anderen zu schaden. Helicie folgt seinen lügnerischen Auseinandersetzungen mit wachsender Empörung. Tödliche Blässe wechselt auf ihrem Antlitz mit fliegender Nöte. Ticke Schweißtropfen perlen ihr von der Stirne. Großer Gott! Ist denn solche Entstellung der Tatsacl)en nur möglich! Einmal, bei einer besonders riiden Beschuldigung, fährt sie empor. Ihre Augen blitzen hinüber zu dem Schurken, der sich ihr Stiefvater nennt und dabei ihr wütendster Tod feind ist. Dr. Marwell befürchtet jeden Augenblick ein unbedachtes Wort von seiner Klientin. Schnell kritzelt er ein paar Zeilen auf ein herausgcrissencs Blatt seines Notizbuches, faltet es zusammen und steckt es der Angeklagten zu. Mit zitternden Fingern entfaltet sie den Zettel. Sie ist so erregt, daß schwarze Punkte vor ihren Augen tanzen. Endlich entziffert sie die wenigen Worte: „Betvahren Sie Ihre Ruhe! Sie verschlimmern sonst Ihre Lage. Binnen kurzem tritt Ihre Mutter als Entlastungszcugin auf." Felicie faßt neuen Mut. Dankbar blickt sie den kleinen Rechtsanwalt an, der ihr freundlich znnickt. Jetzt wagt sie sogar, die Augen zu dem Publikum zu erheben, welches in dichten Reihen die Bänke füllt. Aus dem chaotischen Durcheinander von Gesichtern, Hüten, Federn und Blumen heben sich bekannte Züge ab . . . das ermutigend lächelnde Gesicht Gerda Douglas'. Und daneben . . . Felicies Herz beginnt fast hörbar zu klopfen . . . ixmeben taucht ein geliebtes Antlitz aul . . . sein Antlitz, das Antlitz des Mannes, uni dessentwillen sie hier auf der Anklagebank sitzt . . . Barringtons Züge sind schmaler, bleicher geworden; ein etwas scharfer Zug zwischen Nase und Mund läßt ihn um Jahre gealtert erscheinen. Er leidet . . . leidet um ihretwillen! Also liebt er sie noch! Ein glückliches, rührendes, dankbares Lächeln umspielt ihre Lippen. Das Schreckliche ihrer Lage ist für einige Augenblicke vergessen. Thomas Mackay hat seine Ausgaben beendet. Mit selbstzufriedener Miene setzt er sich auf die Zeugenbank und steckt die Hände in die Hosentaschen. Von Zeit zu Zeit schielt er zu der Angeklagten hinüber, sich an deren er sichtlicher Erregung weidend. Plötzlich preßt er einen Fluch zwischen den Zähnen hervor. Tiefe Röte steigt in seine häßlichen Züge nnd macht sie noch abstoßender. Der Teufel auch ... ist das nicht seine Frau, die soeben von einem Gerichtsbeamten ge leitet, die Schwelle überschreitet?! Frau Mackay ist ersichtlich ängstlich. Sie schwankt fast in den Saal herein. Als sie Gerda Douglas' Eckplatz passiert, fühlt sie die leise Berührung einer weichen Hand, und eine aufmunterndc Stimme flüstert ihr zu: „Mut. Frau Mackayl Vergessen Sie nicht: Sie verteidigen ihr eigenes Kind!" Die wenigen Worte haben eine elektrisierende Wirkung aus die arme Mutter. Kerzengerade richtet sie ihren gebrechliä-en Oberkörper auf. Er hobenen Hauptes schreitet sie nach dem Zeugenstand. Ruhig läßt sie die üblichen Formalitäten über sich ergehen, hebt sie die Hand zum Schwur, küßt sie die Bibel. Ein Seufzer der Erleichterung hebt die Brust der einsamen Frau ans dem Perron, als der Zug in der Ferne wieder verschwindet. Der Anfang ihres Planes ist geglückt. Ihr Mut wächst. Nasch wechselt sie einen ihrer sechs Dollars, um sich ein Billett nach Nenyork zu kaufen, und schon nach einer halben Stunde dampft sie denselben Weg, den sie soeben gekommen, wieder zurück. Als der Zug in die weite Bahnhofshalle einläuft, wird sie ganz nervös vor Angst, ihren Mann zu sehen. Es ist eine alte Erfahrung: wünscht man brennend gern, eine bestimmte Person zu treffen — man kann hundert gegen eins wetten, daß man ihr nirgendwo begegnet. Fürchtet man aber eine solche Begegnung, rennt man ihr gewöhnlich schon an der nächsten Straßenecke in die Arme. Fra» Mackay weiß nicht recht, was sie mit dem Tag anfangen soll. Auf der Straße will sie sich so wenig wie möglich blicken lassen, und jetzt schon ein kleines billiges Hotel aussnchen — es ist erst gegen zehn Uhr — erscheint ihr ebenfalls unklug. Was also tun? Plötzlich kommt ihr ein Gedanke. Wie wär's, tvenn sie versuchte, Felicie zu sprechen? Verflogen war die Sck>eu vor dem Untersuchungsgefängnis, verschwunden die Angst, ihre Tochter ganz niedergedrückt nnd verändert zu finden. Ein.' gewaltige Sehnsucht ergreift Plötzlich von ihrem ganzen Sein Besitz — eine unbezmingliche Sehnsucht nach dem einzigen Wesen, das sie auf Erden liebt, das bis vor kurzem noch ihr Glück, ihr Sonnenschein, ihr alles war . . . Ja. hin zu ihr — zu der geliebten Tochter. Ihre freudige Aufregung ist so groß, daß sie sogar die Kosten für eine Droschke nicht scheut. Nur schnell, schnell! Am Untersuchungsgefängnis angelangt, erhält sie den Bescheid, die Ge sungenen seien nur nachmittags zwischen zwei und drei Uhr zu sprechen. Also weiter warten. Sie zieht den schwarzen Schleier fest über das Gesicht nnd promeniert in der Nähe ans nnd ab — eine Stunde lang, zwei Stunden, drei Stunden . . . Sie merkt gar nicht, daß die Essenszeit hcran- rückt. Unverwandt sind ihre Angen auf das weiße Zifferblatt der großen Uhr am Untersuchungsgefängnis gerichtet, deren schwarze Zeiger so langsam, ach gar so langsam vorlvärts schleick>en . . . Endlich zwei Uhr. In fieberl>after Aufregung steigt Frau Mackay aber mals die breite Freitreppe empor. Nach Erledigung verschiedener Formali täten wird sie von einer robusten GcfangeMvärterin einen langen Gang ent lang geleitet. Plötzlich Halt vor einer eisenbeschlagencn Türe. Die Wärterin schließt auf. Zögernd steht Frau Mackay auf der Schwelle, vor der mehr als dürftigen Ausstattung der Zelle znrückschreckend. In der Mitte des kleinen halbdunklen Raumes sitzt an einem groben Tische eine weib liche Gestalt. Beim Rasseln des Schlüsselbundes bebt sie den Kopf von dem Buche, in welchem sie anscheinend gelesen. „Mutter!" Mit einem Aufschrei sinkt sie der zagbaft nähertretenden Frau an die Brust. Fest, fest schlingen sich die Arme der Mutter um ihr unglücklick>e8 Kind. „Meine Licy!" Eine Zeitlang sprechen beide kein Wort. Die Erregung des Augenblickes ist zu groß. »In der Schule deS Leidens." ib