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Tneiudevorstaird Sobe-Zschorna (kous.). — Sämtliche konser vative Wahliiicinner. Tie Wiedc'ruxrhl von Sobe ist sicher. 9. Nadeberg-Arnsdorf. Ausgestellt sind: Ge- nieindevon'tand Tröber-Arnsdorf (kons.), Kamp (Soz.). — 35 Konservative. 14. Sayda-Brand. Aufgestellt ist: Fabrikbesitzer Kluge (kons.). — Sämtlich Konservative. 15. Amtsbezirk Freiberg. Aufgestellt sind: Rittergutsbesitzer Stever-Naundorf (kons.), Schulze-Cosse baude (Soz.). — 10 Konservative und 8 Sozialdemokraten. 31. B o r n a - R a b e n sl e i n. Ausgestellt sind: Fabrikbesitzer Stadtrat Merkel-Mylau (kons.), Fabrikant Mnller-Grnna (frs. Vp.), Fabrikant Grobe Oberfrohna (nat.- lib.). — 12 Nationalliberale, 2 Freisinnige und 2 Sozial demokraten. 32. Amtsbezirk F r a n k e n b e r g - A u g u st u s- bürg. Ausgestellt sind: Geheimer Oelcmomierat Schnbart- Euba (kons.), Fabrikbesitzer Clanft-Plane (nat.-lib.), Thatc- Hartha (Soz.). — 17 Nationallilx'rale, 0 Konservative und 2 Sozialdemokraten. 30. Amtsbezirk Stollb e r g. Ausgestellt sind: Spinnereibesitzer Facins-Lngaii (kons.), Fabrikant Cchüppel-Burkhardsdors (nat.-lib.), Pinlon-Leipzig (Soz.). In der 3. Klasse wurden gewählt: 41 Sozialdemokraten und 3 Konservative. 2 Stichuxrhlen. 44. Trenen - Pla n e n. Ausgestellt ist Nitterguts- lxsitzer Zeidler-Oberlosa (kons.). — Sämtliche Konservative 45. O e l s n i tz - A d o r f. Ausgestellt sind: Bürger meister Tr. Schanz-Oelsnitz tkons.), Tr. nied. Verbatus- Clster (nat.-lib.), Bürgerschnloberlehrer Brückner-Markneu- kircl>en (sreis. VolksP.), Irinscher <Soz.). - Wahlinänner sind nur drei zu wählen, da bekanntlich Crsatzuxrhl für den verstorbenen Abgeordneten Bunde (kons.) stattfindet und die übrigen Wahlinänner noch leben. Tie dritte Klasse hatte zwei zu wählen. Gewühlt wurde ein konservativer Wcihlniann, die Wahl des anderen ist unentschieden. Tie Nachnxihl findet am Montag statt. Dresden, den IN Siptember 1907. — Ihren 15. Gebn'.tstag begebt tu Ute am >3. Sept. die einzige Tochter des deutschen Kaneipaares. Prinzessin Viktoria Luise von Preußen. Möge der Allchirige auch ferner seine schützende Hand über sie halten. Das ist unser Wunsch, der Wunsch des ganzen deutschen Bottes. — Der preußische Firmu',minister- Frhr. v. Rheinlmben soll dem Vertreter eines bedeutenden Fndwlriez'veigeS er- klärt haben, daß vor 1910 k'ine neu-'ii Steuer geietzeniwürfe zu erwarten seien. „Mit der .Hoffnung, der vielgehnßte Block werde also demnächst an neuen Steuerplanen scheitern, ist es also nichts", liest man in der Blockpresse. Größer als die Hoffnung der Blockgeguer i>'t wohl die Furcht der Blocksceunde, daß der Block au den Steuerpläueu scheitern könnte. Fm übrigen kann sich die Meinung des preußischen Finanzministers mir «ns Preußen, nicht aber ans die Finanzen Deutschlands beziehen. Da hat wohl der deutsche Re chs- sekretär der Finanzen, Stengel, das erbe Wort. — Wie dem Berl. Tagebl. ans No:dornet) gemeldet wird, ist nun auch der antisemitische Abgeordnete Lieber- milnn v. Sonnenbcrg dort eingetroffen. Herr Ln Hermann v. Sonnenberg dürste gestern vom Fürsten Büiow empsangen nwrden sein. Wie das freisinnig - antisemitische Paarungsprograiiln» ivohl aussehen mag. das die beiden vereinbart gaben? — Militärische Acndcrungrn. Ter Schluß der Kaiser- inanöver hat die von uns schon vor längerer Zeit gemelde ten Aendernngen in den oberen Konnnandostellen gebracht und dazu noch einige Neuerungen, die inan beachten muß. Ter Kaiser hat eine sechste Armee-Inspektion gebildet und den sehr tüchtigen General von der Goltz ans diesen Posten gestellt. Was die Auswahl der Person betrifft, so herrscht nur eine Stimme der Anerkennung; anders aber ist es mit der etatsrechtliclze» Seite der Sache. Bisher hatten nur fünf Armee-Inspettionen im .Heere; der Etat hat auch nur sür diese die erforderlichen Adjutanten und Bureau- bedürfnisse festgesetzt. Ter neue Etat enthält keine Ver mehrung der Zahl dieser Stelle»; man muß sich daher fra gen, ob den» niemand den Kaiser ans den Umstand auf merksam machte, daß es nicht angängig sei, neue Stellen zu schassen, ohne daß der Reichstag seine Znstinininng hier zu gibt. Der Gehalt des neuen Arniee-Inspektenrs kann gewiß einstweilen ans den aggregierten Etat übernommen werden, ebenso der seiner Adjutanten. Aber die anderen Bedürfnisse der neuen Arinee-Fnspektion könne» nicht her aus genoinmen werden. Man ninß sie also als anßeretats- mäßige Ausgaben buchen. Für den Reichstag aber tritt die schwere Frage heran, ob es seinem Bndgetrecht entspricht, wenn jetzt Stellen gesckiasfen werden, die im Etat nicht ge nehmigt worden sind. Tie nachtrüglickx' Genehinignng ist keine Anerkennung des Pollen Andgetrechtes des Reichs tages. Man kann die Maßnahme auch nicht mit der Koni- inandogewalt des Kaisers rechtfertigen, denn diese geht in solchen Fällen nicht nxüter, als der Ctat es gestattet. Wenn inan aber die neue Inspektion für absolut erforderlich hält, dann muß man fragen, weshalb inan nicht in, letzten Früh- jahr die Maßnahmen hierfür im Etat getroffen hat. Der Reichstag wird sich genötigt selx'n, im nächsten Winter »ach der Sache Umschau zu halten; denn an seinem Bndgetrecht kann er nichts obstreichen lassen. In Freilx'rrn von Hnene haben wir einen katholisckx'ir konmiandierenden General er halten; er hat den wichtigen Posten in Straßbnrg inne, wo hin immer nur die besten Offiziere kommen. — T>e Schaffung der Kolonialarmce. «Obwohl unsere Reichsfinanzen gar nicht gut gestellt sind, wissen doch eine Anzahl von Leuten gar keine andere Beschäftigung, als darüber nachzudenken, wie man noch höhere Lasten dem Reiche ansbürden könne. So taucht auch jetzt der Vorschlag einer Kolonialarmee wieder ans. In der ..nationalen" Presse liest man, daß inan die 4000 Mann dauernd in Süd- westafrika belassen soll; wenn dann ein Aufstand in Käme- rnn oder sonstwo ausbreche, dann könne man diese Soldaten sofort dorthin werfen. Dieser Vorschlag beweist nur die völlige Unkenntnis des Verfassers mit kolonialen Dingen; wer sich auch nur ein wenig »ungesehen hat, der weiß, daß man deutsche Soldaten, und um solche handelt es sich in Südtvestafrika, in Kamerun gar nicht verwenden kann. Ihre Verwendung an der Küste ist aber nicht erforderlich, denn wir haben ja stets einige Kreuzer dort liegen. Man sieht aus diesen steten Versuckxm, wie die großen Kolonialschwär- mer immer wieder auf ihre Lieblingsidee zurückkommen und nicht ruhen werden, bis sie dnrchgeführt ist. Aber dann mache man sich einmal die Rechnung auf. In Frankreich kostet der Unterl-alt der Kolonialarmee im Jahre nicht we niger als rund 100 Millionen Frank. Wir müssen jetzt für Südwestasrika 30 Millionen Mark ausgeben, aber man hat uns stets versickert, daß es sich nur nur eine vorübergehende Ausgabe handle. Jetzt soll diese schon ständig werden; dann kommen die hohen Pensionen dazu; wer soll denn all dies.' Gelder ansbringen? — Der 8. Teutsche Handwerks- und Gewerbekammer- tag in Straßburg nahm noch folgende Anträge an: Der vor liegende Gesetzentwurf betreffend Abänderung der Gewerbe ordnung (kleiner Befühigungsnackßveis) ist dankbar zu be grüßen, und der deutsche Handwerks- und Gewerbekammer- tag stimmt ihm im allgemeinen zu. Cr erachtet indessen im einzelnen folgende Aenderungen sür zweckmäßig: 1. daß zu 8 129, Absatz 2, die Verleihung der Befugnis zur Anlei tung von Lehrlingen nur widerruflich und mit Zustimmung (nicht nach Anhörung) der Handwerkskammern erfolgen kann, 2. daß überall die Worte „oder sonstigen gewerblichen Unterrichtsanstalten" gestrichen werden, 3. das; zu 8 (29 Absatz 7 und zu 8 133 Absatz 2 der Bnndesrat vor Erlaß solcher Bestimmungen die Handwerkskammern hört, 4. das; zu tz 133 Absatz 4 wie bisher die Beschwerde gegen die Nichtzulassung zur Meisterprüfung an den Vorstand der .Handwerkskammer zu richten ist, 5. das; zu Artikel II (Uebergangs- und Schlnßbestiinninngen) bei Teil II die Frist von „fünf" auf „drei" Jahre herabgesetzt werde, 0. das; zu Absatz III folgender Zusatz beschlossen wird: Zu ständig ist die Prüfungskommission, in deren Bezirk der Prüiling entweder das betreffende Gewerbe selbständig be treibt, oder seit mindestens drei Monaten als Geselle oder Oß'hilse in Arbeit stellt. 7. An Abänderung des 8 129 soll es heißen: „In Betrieben, in welchen Handwerkslehrlinge besckMigt werden," ferner soll es statt „versönlich" heißen: „in Praxis das Handwerk ansüben". 3. Im Absatz I des ts 13.3 soll als Zusatz eingefügt werden: „welche Titel im Gewerbe, N>o der Meistertitel in Verbindung mit der Be zeichnung eines Handwerks nicht gebräuchlich ist, den Meistertiteln gleich zu achten sind, bestimmt die Landes zentralbehörde nach Anhörung der Handwerkskammern." Zur Vergebung öffentlicher Arbeiten und Lieferungen an Handlverkervereinignngen beschloß man eine Erklärung, aus der folgendes Beachtung verdient: „Als solche Vereinigun gen kommen vornehmlich in Betracht: n) Produktiv-, Roh stoff und Absatzgenossensck>aften, I») Innungen, e) Absatzver- einignngen mit beliebiger Nechtsforin. Best der Uebertra- gung von öffentlichen Lieferungen und Arbeiten an Hand- werkervereinigungen sind nach Möglichkeit die besonderen Bedürfnisse des KleinhandwerkS dadurch zu berücksichtigen, das; n) Lieferungen und Arbeiten an Handuxrkervereini- gnngen freihändig vergeben inerden, 1») die Termine so be messen Nx'rden, daß die Ausführungen der Lieferungen und Arbeiten in der geichästsstillen Zeit erfolgen kann, <-) bei einem Aiisstande der Arbeiter oder bei einer Aussperrung die Lieferungsfristen nin die Tauer des Ansstandes bezw. der Aussperrung verlängert inerden. <1) von einer Sickrer- heitsleistnng abgesehen wird; ist dies nicht angängig, soll die Sicherheitsleistung in Gestalt von Wech'eln mit dem Akzept einer bewährten Kreditgenossensckxift erfolgen kön nen, n) seitens der vergebenden Behörden lediglich mit den gesetzlichen bezw. satznngsgemäßen Vertretern der .Hand lverkervereinignngen, nicht mit einzelnen Mitgliedern der selben verhandelt wird. Für die Beurteilung der Lieferun gen und Arbeiten sollen im allgemeinen deren übliche Be schaffenheit und deren üblicher Preis die Grundlage bilden. Leistung und Gegenleistung sollen im angemessenen Ver hältnis stellen. Tein widerspricht nicht, wenn im Interesse der Förderung des .Handwerkes in einzelnen Fällen Hand lverkervereinignngen eine in besckxidenen Grenzen gehaltene Mehrsvrdernng bewilligt wird. Handlverkervereinignngen, die sich nin die llebertragnng vssentlickx'r Arbeiten und Lie ferungen bewerben, haben sich vor der Znschlagserteilnng ans Verlangen der vergebenden Behörde über ihre Leistungsfähigkeit anszimx'isen." — Ueber die Kolsnialreise Dernürrrgs mehren sich die Klagen von Tag zu Tag; jetzt gebärden sich schon seine Leibblättcr sehr ungeduldig. So schreibt die ihm sehr wohl gesinnte „Deutsche Tageszeitung": ..Seine Reise nach Ost afrika hat einen ganz anderen Verlauf genommen, als man ihn sich dachte; alle Vorbereitungen, die getroffen waren, sind über den Hausen geworfen morden. Infolge der verblüffenden Aendermig seines Reisevlaus hat er nur geringe Teile des Schutzgebietes in Augenschein wchinen können. Nur den äußersten Nordwestei, der Kolonie kon rite er besichtigen und auch den nur mit Hilfe einer englischen Bahn und mittels der englischen Dampfer ans den: Viktoria- see. Von der Kolonie hat er nur den wertlosesten Teil zu Gesicht bekommen. In Ostafrika ist man daher stark ent täuscht." So da« Dernbrirg-Blatt. Wenn man aber im nächsten Winter dieselben Worte im Reichstag wiederholen wird, dann kann man sicher von dem Staatssekretär hören, daß er dies nur deshalb beliebt hätte, um sich keine potemkinschen Dörfer vormachen zu lassen; großer Jubel wird dann im Blocke sein und ganz besonderes Entzücken, daß die Abnahme der Parade ohne jeden Unfall vor 'sich ging. Wir kennen die Geschichte schon! — Der Konkurs des Berliner Warenhauses Pfungst zeigt deutlich aller Welt, daß auch in den Warenhäusern nicht alles Gold ist, was glänzt, und daß man hier auch nichts geschenkt erhält. DaS Unternehmen hat sehr schlecht abgeschnitten; denn die Gläubiger müssen sich mit höchstens 15 Prozent zufrieden geben. Als auffallend muß eS er scheinen, daß auch die ReichSbauk mit 100000 Mk. an der Sacke beteiligt ist. Wenn der kleine Geschäftsmann von der Reichsbank Geld erhalten will, dann muß er viele Sicher- heilen bieten; eS gewinnt den Anschein, daß man gegen über diesem Warenhaus nicht mit der strengsten Vorsicht verfahren ist. sonst hätte die so vorsichtige ReichSbank nicht einen solchen Verlust erleiden können. Oesterreich-Ungarn. — Die LaudtagSwahlreform in NicderSsterrcich wird Nach dem Beschlüsse des niederösterreichischen Landtages nicht jenes Gesicht erhalten, das ihr die Christlich-Sozialen ursprünglich geben wollten, aber immerhin wird Nieder- österreich auch in dieser Beziehung den Ruf wahren, neben dem christlich-sozialen Vorarlberg das freiheirlichste aller Kronländer zu sein. Die ablehnende Haltung der Negierung und der nach der Lage der Dinge unüberwindliche Wider stand der UberallN Vertreter des Großgrundbesitzes und der Handelskammer, denen auch die Dkutschnationalen Gefolg schaft leisten, sowie endlich die charakteristischen Wutaus- brüche der Sozialdemokraten, welche die wahlreformfeind- liche Koatation wirksam unterstützten, haben den christlich, sozialen Plan, das gleiche Wahlrecht auch für den Landtag einzusühren, vorläufig zum Schellern gebracht. Niederlande. — Zur Friedenskonferenz. Die Landkriegekommission beriet am 9. d. Mts. neuerdings den auf deutschen Antrag durch die vorgestrige Plenarsitzung an sie zurückgewiesenen Entwurf betreffend die Behandlung neutraler Personen in den Staaten Kriegführender. Angesichts der einander gegenüberstehendcn Prinzipien über die Heranziehung Neu traler zum Kriegsdienst stellte Berichterstatter Borel (Schweiz) den Antrag, den ganzen Entwurf fallen zu lassen und nur Artikel 66 betreffend das Eiseiibahnmatenal Neutraler aus- recht zu erhallen und in die Kriegsrechtskoiwention aufzu- nehmen. Freiherr von Marschall schloß sich den Ausführungen Borels in vollen: Umfange an. Bei der Abstimmung wurden Artikel 61, 62 und 63 über den Begriff der Neu- tralilät, ferner Artikel 66 über neutrales Cisenbahnmaterial einstimmig angenommen, dagegen wurde der gesamte übrige Entwurf den deutschen Anregungen entprechend mit großer Mehrheit fallen gelassen. Sodann beantragte Etlichen (Luxemburg), cs möge als Wunsch der Konferenz ausge sprochen werden, daß der Handel und Verkehr Neutraler durch die Kriegsführung so wenig als möglich beeinträchtigt werde. Belgien. — Die iuteruatiouale Konferenz für Luftschiffahrt ist am 12. September irr Brüssel eröffnet worden. Die erste Sitzung beschäftigt sich mit dem mathematischen Studium des Windes im Verhältnis zum lenkbaren Luftballon und mit der Einrichtung von meteorologischen Observatorien durch Luftballons. — Der Kongreß der Ooutt63 cks lait (das sind An stalten, die sich die Verteilung einwandfreier Milch für künstlich zu nährende Säuglinge zur Ausgabe gestellt haben) ist am 12. d. Mts. eröffnet worden. Vierzehn Staaten haben dabei Delegierte entsandt. De Vanx, der Präsident des belgischen Nationaloerbandes für Kinderschutz, ist zum Präsidenten gewählt worden. Rustland. — Nach einem Telegramm des HofmiuistcrS, der sich an Bord der Kaiserlichen Jacht befand, erfolgte das Aus laufen des Schiffes Mittwoch nachmittags 5 Uhr auf einem Riffe, das zwölf Seemeilen von Hangö entfernt liegt. Die Kaiserliche Familie, die sich des besten Wohlseins erfreut, hat sich mit Gefolge ans den Aviso Asya begeben. AuS Kronstadt meldet man: Von hier sind Taucher und Rettungsmtttel unterwegs, um der Kaiserjacht Standort Hilfe zu bringen. — Die russische Regierung schloß mit dem Päpstliche« Stuhl eine Konvention ab. betreffend den Unterricht in russischer Sprache. Geschichte und Literatur in den katholischen Seminaren des Zartums Polen. Der Konvention zufolge soll der Bischof den Lehrplan aufstellen. RegiernngSbeamte wahnen den Prüfungen bet, jedoch nur zur Kontrolle in den nichtkonfessionellen Fächern. Marokko. — In einem Originalbericht der Vossischen Zeitung aus Tanger wird bedauert, daß viele große deutsche Blätter keinen eigenen Berichterstatter dort haben, sondern meist nur ans französischen Quellen schöpfen, sodaß wahrheits getreue, den Franzosen nicht gerade angenebme Berichte, über die Ereignisse in Casablanca nur in wenigen deutschen Zeitungen erschienen sind. Bis jetzt versuchen die Fran zosen auf alle mögliche Weise den deutschen Handel zu schädigen und Vorschriften in bezug auf die Verschiffung zn machen, die mau früher nicht kannte. Ein solcher Fall er eignete sich erst kürzlich, als ein Schiff der Oldenburgisch- Portugiesischen Linie die notleidenden Deutschen in Easa- blanca an Bord nehmen sollte. Die englische Kolonie in Tanger hat um die Entsendung eines englischen Kriegs schiffes gebeten, danrit man gegen französische Ilebergriffe geschützt sei. Die „Agence Harms" meldet aus Casablanca vom 11. d. Mts.: General Drude rückte am 11. d. M. gegen Taddert vor. Nach kurzer Beschießung der arabischen Zelte wurde die Infanterie gegen das Lager vorgeschickt. Der Feind floh unter Zurücklassung der Gefallenen. DaS Lager wurde vollständig verbrannt. Die Franzosen rückten in Taddert ein und kehrten nachmittag mit geringen Ver lusten nach Casablanca zurück. Aus Stadt und Land. , Mitteilungen nuS unserem Leserkreise mit NnineiiSsertIgung sür diese Nuvrtk find der Redaktivn allezeit willkommen. Der Name des SiiisenoerS bleibt «ehcimnt« der Nedakllon. Uiiouhme Huschrtstei, müssen unberückstchtigt bleiben.» Dresden, den 13. September 1L07. Tageskniender für den 11. September. 1901. s- W. Mac Kinley, Präsident der Verein. Staaten. — 1817. * Tüeodor Storm in Husum, Lyriker und Novellist. — 1812. Einzug der Franzosen in Moskau. — 1321. -j- Daule Alighieri zu Ravenna, der größte Dichter Italiens. —* Wetterprognose der Königs. Säch». Lande-'« Wetterwarte za Dresden kür den 14 Sevlember Trocken, meist heiter, ziemlich starke südöstliche Winde, warm. Baldiger Witterungsumschlag wahrscheinlich. —* Die Wahlmännerwahlen für die II. Abteilung brachten fast durchweg einen Sieg sür die nationalliberale Partei, während für die konservativen Kandidaten nicht ein einziger Wahlmann gewählt wurde. Allerdings finden im II. und III. Dresdner Wahlbezirke noch Nachwahlen statt und zwar im II. Wahlbezirk 3 und im III. Wahlbezirk 11 Nachwahlen. Gewählt wurden im I. Wahlbezirk 12 nationalltberale Wahlmänner, im II. Wahlbezirke 83 nationalltberale Wahlmänner und tm III. Wahlbezirke