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MerteS Blatt Nr. lv4 Sächsische V»lkSzrtt»Ng «o« 8. Mai INI« Maienstimmung! ^Hagelschauer im April noch, weiße Blüten auf den Bäumen. Wer hält' heute Morgen noch sich solch ein Wetter lassen träumen I vor dem Mfen sitzt die Alte, und das Spinnrad schnurrt am Rocken, Sorgenvoll blickt sie durchs Fenster nach den weißen winterflocken, Nach den roten Pfirsichblüten, die den kleinen Garten zieren, Nach den Primeln auf den Beeten: „daß sie nachts nur nicht erfriere» l" Knisternd brennt das Holz im Gfen, und die alte Wanduhr ticket, wie in grauen wintertagen auf zu ihr die Alte blicket. Plötzlich bricht die Frühlingssonne durchs Gewölk mit warmem Lichte. Auf das Fenster macht die Alte, Helle Freude im Gesichte. Nari Theodor Schulz, Dresden, Aus der Frauenwelt. k Vom Mädchenschutz. Immer mehr reift in weiteren Kreisen die Erkenntnis, das; es zn den vornehmsten Pflichten der Nächstenliebe gehört, sich der alleinstehenden und ins besondere der wandernden weiblichen Jugend anzunehmen. Es ist erfreulich, daß bei diesen Bestrebungen konfessionelle Rücksichten hintangesetzt werden und Katholiken und Pro testanten in einiger Liebe wetteifern. So wird z. B. in ver schiedenen Städten (Dresden, Dortmund, Erfurt, Hamburg, Hagen, Halle usw.) die Bahnhofsmission von beiden Konfes sionen gemeinsam ausgeüvt. Daß die Katholiken in der edlen Arbeit nicht Zurückbleiben wollen, zeigt eine Uebersicht über die betreffenden katholischen Bemühungen des -un die Frauenfrage verdienten Herausgebers der neuen Zeitschrift „Frauenwirtschaft" (Volksvereinsverlag), Dr. W. Liese, in der Paderborner Zeitschrift „Theologie und Glaube". Zu gleich aber gewinnt man bei der Lektüre die Ueberzeugung, datz doch noch sehr viel getan werden muß, um die Zwecke des angefangenen Unternehmens ganz zu erreiche!,. Wichtig ist es vor allem, datz auch den Mädchen die Einrichtungen immer mehr bekannt gen,acht werden. Liese sagt dazu in der er wähnten Uebersicht: „Leider sind diese Einrichtungen den Mädchen zu wenig bekannt. In einem Berichte der Berliner Mission heitzt es: Würden die Mädchen bei ihrer Ankunft auf dem Bahnhofe selbst nach den Damen ausschaucn, statt vor ihnen zu fliehen, wie es jetzt häufig geschieht, so könnte ihnen Rat, Unter kunft, gute Stellenvermittelung verschafft werden. Es reicht noch nicht ans, datz überall an den Bahnhöfen und in so vielen Waggons Plakate angeschlagen sind; entweder wer den sie nicht beachtet oder die Mädchen trauen ihnen nicht. Es ist daher ungemein wichtig, datz Geistliche und Lehrer (und wir fügen bei: Vertranenspersonen) unausgesetzt durch Belehrung und Aufklärung auf die Bahnhofsmissionen auf merksam machen. Sehr praktisch ist auch die Anordnung des Kardinals Kopp, an den Kirchtüren, falls tunlich, Pla kate anzubringen mit Adresse des Mädchenschntzvereins, und wird dann öfters in Predigt und Christenlehre darauf anf- inerksan, geinacht, so finden sie sicher Beachtung. Gut wäre es auch, wenn seitens der Mädchenschutzvereine viel häufi ger als bisher Bezirkskonferenzen für Vertrauens-Personen, Geistliche, Lehrer und Lehrerinnen abgehalten würden, da mit die drohende Gefahr überall erkannt und der Eifer der Helfer frisch angespornt werde." Hoffentlich wird gerade das Jahr 1910 zu einem Mark stein in der Bewegung des Mädchenschntzes. Zwei wichtige Kongresse finden in diesem Jahre statt: im August ein inter nationaler Kongretz der Bahnhofsmission zn Bern (nicht Neuchatel, wie zuerst vorgesehen war), und ferner zu Madrid ein internationaler Kongreh gegen den Mädchenhandel (der vierte, die anderen drei fanden statt 1899 ii, London, 1902 in Frankfurt und 1900 in Paris). Mögen beide auch in katholischen Kreisen das verdiente Interesse finden und von reichem Erfolge für die verdienstliche Sackst: sein. k Der Bürgermeister von Indianapolis, Louis Shank, der jüngst den Frauen den Beruf des Polizisten eröffnete, geht jetzt gleich den Stadtvätern von Chikago gegen das Tragen großer Hutnadeln vor. In einem Erlaß verbietet er den Frauen von Indianapolis, Hutnadeln zu tragen, die mehr als einen halben Zoll hervorragen. Jeder Schutzmann ist angewiesen worden, „verdächtige Hutnadeln" auf der Straße anzuhalten, sie zu messen und, falls sie ,»,vorschrifts mäßig sind, deren Trägerin zu notieren. Literatur. Das preußische Einkonnncnstcnergcsctz von Ol. F. Das bach, Land- und Neichstagsabgeordneter, nach der Fassung des Gesetzes von, 26. Mai 1909 un,gearbeitet und mit aus führlichen Erläuterungen versehen von M. Binz. 3. Auf!.. Trier 1910, Verlag der Paulinusdruckerei, Preis 70 Pf. Sowohl derjenige, der eine Steuererklärung abzugeben hat, wie auch der weniger begünstigte, über ein Jahresein kommen von 3000 Mark nicht hinauskommende Staats bürger hat, wenn er eine zuverlässige Steuererklärung ab geben oder eine aussichtsvolle Reklamation machen will, unbedingt eine mehr als oberflächliche Kenntnis des Ein kommensteuergesetzes notwendig. Das vorliegende Buch bietet für einen angemessenen Preis eine vollständige und ausführliche Erklärung des Gesetzes. Ein exakt ausge arbeitetes Sachregister macht die Benutzung leicht und be- ouem und ermöglicht die schnellste Orientierung. Sein öOjähriges Bestehen kann der Dresdner Zoo logische Garten am 9. Mai dieses Jahres feiern, lieber die Entstehung und das Werden desselben erfahren unsere Leser in Nr. 3l der „Dresdner Hausfrau" das Wichtigste, zugleich bringt die betreffende Nummer eine Würdigung des erzieherischen Weites des Tierparkes. Recht lehrreich ist auch der Aufsatz „Ter Schattspielerinnenberuf", in dem eine erfahrene Schilderin der Licht- und besonders der Schattenseiten desselben das Wort zur Warnung ergreift. „Federbettwäsche" behandelt ein anderer Artikel, „Un glückstage" wieder einer. Wie es in der letzten dieswinter- lichen Knffeestnnde der „Dresdner Hausfrau" zuging, was für künstlerische und sonstige Genüsse geboten wurden, er zählt ein weiterer Bericht. Ein reichhaltiger Moden- und Handarbeitsteil, sowie eine Beilage für die Kinderwelt, endlich ein spannender Roman vervollständigen den Haupt inhalt der verbreiteten Wochenschrift. Probennmmern ver sendet gratis und franko die Geschäftsstelle in Dresden- Altstadt, Marienstratze l3. „Ein Heft interessanter als das andere." So urteilte vor wenigen Tagen ein bekannter Verlagsbnchhändler über die „Allgemeine Rundschau" (Wochenschrift für Politik und Kultur, Herausgeber und Verleger Dr. Armin Kausen in München, Quartals-Preis 2,10 Mark). Auch das soeben er schienene Heft 18 bestätigt aufs neue diese Einschätzung. Ans der Politik wird stets das Aktuellste behandelt, und was uns auf den verschiedene,, Gebieten der Kultur begegnet, ent behrt niemals der Originalität und der kunstgerechten Form. Dies gilt namentlich auch von den geschmackvoll ansgewähltcn Gedichten. Hier der Inhalt des neuesten Heftes: Der schamlose Sernalis-mns eine Zeitkrankhcit. — Gegen den Jesuslengner Drews. — Die Wahlen in Frank reich. Die preußische Wahlreform gefährdet. Der Kampf im Baugewerbe. Der südwcstafrikanische Erisapfel. (Welt rundschau.) Von Fritz Nienkemper. — Frühlingsbilder. Von Fritz Flinterhoff. — Deutsche Botschaft beim Heiligen Stuhle?" Von Fr. Nienkemper. — Eine Mahnung. (Zn dem Besuche Th. Roosevelts in Berlin.) Von Werner von Licres und Wilkau. — Ein fremder Gast. Von Anna Mitten. — Die klösterlichen Erziehungsanstalten in Deutschland. Von Rechtsanwalt Dr. jnr Brüning usw. — Von, Büchertisch. — Bühnen- und Musikrundschau. — Finanz- und Handels- rnndschau. — Probehefte und Prospekte werden gratis an jede gewünschte Adresse versandt. I,e Iriutuoteur, ?tiv Iranslntor, II Irailuttoro, drei Halb monatsschriften zum Studium der französilch/n, englischen. italie Nischen rnd deutschen Sprache. Diese Blatte, sind so e »gerichtet d -s; dem französischen, englischen oder italienischen Orginal pule velcrsetzungen oder e> klärende Fußnoten beipepcben sind, die dem Lernenden leicht über ine Schwierigkeiten hinweghelfen und das Studium ä 'Herst angenehm und fast mühelos machen. Außerdem vermitteln diese Blätter die Korrespondenz in fremder Sprache, fodaß mancher unserer Leser in ihnen ein ausgezeichnetes Mittel >u seiner Vervollkommnung finden wird. — Probenummern sür Französisch. Englisch oder Italienisch kostenfrei durch den Verlag des „Macknotsur" ln La Chaux-de-FondS (Schweiz). Vermischtes. V Die .Bevölkerung Neust orks ist in den letzten zehn Jahren um nicht weniger als eine Million Seelen angewachsen. Man nimmt au, datz die gegenwärtige Volkszählung eine Seelenzahl von rund 5 Millionen er geben wird. Noch im Jahre 1900 zählte Nenstork 3137 202 Bewohner. v In der Stadt Babstlon in den Vereinigten Staaten Nordamerikas lebt ein Man», dessen V a t e r f r e n d e » einen Rekord darstellen dürsten. Er ist 03 Jahre alt, heitzt Darling und zählt 28 Söhne. Davon stammen 13 aus der ersten und der ansehnliche Nest von 13 ans der zweiten Ehe. 20 dieser Söhne sind noch am Leben. v In Bukarest gab der zwölfjährige Schüler der zweiten Klasse des Lazar-Lstzeums, Georgescn Valcea, auf seinen gleichaltrigen Kameraden Zaran einen Revolver- schuß ab. ohne ihn jedoch zu treffen. Die Untersuchung brachte an den Tag, daß fast alle Schüler jener Klasse zwei Geheimbünden angehörten. Angeregt durch die Lektüren von Sherlock Holmes und ähnlicher Romane hatten sie einen „Bund der Kreuzzügler" gegründet, der gegen Unrecht an- kämpfen sollte: der „Detektiv-Bund" wieder hatte die Auf gabe, die Mitglieder der erstgenannten Vereinigung zu über wachen und sie im Falle von Verräterei zu töte». Die jungen Knaben besaßen kleine Revolver, Bogen und Taschen messer. Da der kleine Zaran keiner der beiden Ver einigungen beitreten wollte, wurde er zum Tode verurteilt. Das Los, das Urteil zu vollführen, fiel auf Georgesen Val cea. Natürlich wurde den grausam romantisch veranlagten Knaben, die im Alter von 11 bis 13 Jahren stehen, das Handwerk gelegt. v Ausgewiesene Flöhe. Auf Veranlassung des amerikanischen Sekretärs des Gesundheitsrates, Dr. W. F. Snox, ist jetzt ein biederer Deutscher aus San Francisco ansgewiesen worden, der dort in einer Jahrmarktsbude mit seinem Flohzirkus auftreten wollte. Dr. Snox berief in aller Hast den Gesundheitsrat und wies ans die Gefahr hin. die Kalifornien bedrohte. Mit einem Eifer, als ob die Cholera vor der Tür stände, legte er dar, datz die deutschen Flöhe die gefährlichsten Flöhe der Welt seien. „Es sind Vampyre", so führte der besorgte Amerikaner aus. „es sind Menschenfresser." Die kalifornischen Flöhe greifen nur Tiere an, sie sind mäßig und saugen nie mehr Blut, als sie zur Erhaltung brauchen. Der deutsche Floh aber ist rücksichtslos und gefährlich, er greift den Menschen an, er saugt Tag und Nacht. Darum gilt es, diesem Floh die Möglichkeit zu rauben, in Amerika einzudringen. „Denn." so schloß der Redner mit Emphase, „der kalt- fornische Floh ist ein pulox oanis, der deutsche Floh aber ein pulox irritans." Die schwungvoll vorgebrachten lateinischen Worte erfüllten ihren Zweck, der Gesundheitsrat war entsetzt und fortgerissen, und der brave Inhaber des Flohzirkus wurde angewiesen, mit seinen Tierchen ohne Aufschub sofort das Gebiet von Kalifornien zu verlassen. Katholisches Arbeitersekretariat Dresden-Altstadt, Florastraste 17, I. Fernsprecher V8LV Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden von 11—1 Uhr und von 5—'/,7 Uhr Katholischer Frauenbund, Dresdeu eben Mittwoch (außer an Feiertagen) nachm, von 4 bis 8 Uhr Sprechstunde in allm A gelegcnhetten des Frauenbundes in der Geschäftsstelle, Käuffcrstraßc 4, l. Soziales Bureau und Verein kathol. erwerbstätiger Frauen und Mädchen, Dresden «ekretariatr Antonstraste 7, pt. — Telephon 81.16. Auskunft zu jeder Zeit über alle einschlägigen Frage« kistenliser Arbeitsnachweis. Leipziger Volksbureau öffentliche gemeinnützige AuskunstLstellr Krimmaischer Tteixweg IS, lll. Marktpreise zu Kamenz am 4. Mai 19l0. Höchster I niedrigster Preis Pret» 50 Kilo 4 4 4 Korn . . . Wetzen . . 7 10 10 70 7 10 30 SO 5 4 — Gerne . . . 7 7S 7 Stt Str°h Pfd"s Maschinen- 32 — Hafer, alter. 7 70 7 ic 30 — do. neuer Heidckorn. . Rilttcr 1 Kilo^ höchster Duner iniio^j^j^,: Erbsen . . SO Kilo 2 2 90 70 Hirse . 17 — 16 — 17 SO Kartoffeln . 2 20 — — Eier Stück 6 Pfennige. Wenn Sie scher gehen Vollen, etwas wirklich Gutes zu bekommen, dann nehmen Sie Kathreiners Malzkaffee und nicht eine Nachahmung! Lchilhwaren in arober Auswahl, besten Qualitäten " zu billigsten Preisen. Als Spezialität: FußwohlftiefU stick für empfindliche Füße Bergsteiger, «andalen, Zeug schnh, Ha«»> und Tnrnfchnh. Feinst« Maß- and Reparatur-Arbeite« empfiehlt L. Pönitz, Dresden « und Markgraf-Heinrich.Platz 28 oinkaokston bis vlkPantoston Ovo >08 billigst X stMllSII ^.maiisn- strgPs 3 unck „„ F Hg-uptstrallo 9. 7)is «-«nckei-rars MH«t.siÄcbe kg»/? et». MW a»anzendftc Anerkennungen. SN Tabei billig UU Normal Reform Porös. 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