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Nummer «« - SS. Jahrgang vmal wöchentl. verllgrpreirr sür März 2.25 Rent.-Mark nzeigen, .. . eit.I^k. Osse:ieni>ebühr sür Selbstabholer 15^), chei liebe,lendüng durch die Post außerdem Portozuschlag. kreis siir «Ne cinrelnun,mer io «enleu-ksennig. D eschaltUcher Teil: Jo sei gobmann. Dresden SöcksWe Dienstag, 18. März 1924 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aut Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-Aufträgen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und dnrckFern- sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittag«. Hauptschristleiter: Dr. Joses Albert» DreSdeil v o irsMung Tageszeitung für christliche Politik und Kultu »eschäftSstrNe der Liichslschen >vottS»eiw»o und !Druck und U«,lag> Saroiila-Buchdncckeret GmbH., ^ Dresdcn-A. 1», Oolbelnslrahe es, Fcrnrus 82722, Post- ckeckwnlo Dresden 14797 «nH KW » M Well »kl M» « M m Mn Redaktion der Sächsische» VolkSzettmig Dreien-Sl.,S- HoN-clnslrahc 40. gemrui 32722 Ittid SSKM Noch kein Bericht der Sachverständigen? Eine Richtigstellung Kardinal Faulhabers gegenüber Ludendorff — Die lange Dauer des Zeigner- Prozesses — Bis Ende der Woche? An Mciiimgsftreit London, 17. März. Der diplomatische Berichterstatter deS „Dailh Telegraph" schreibt, wenn die Sitzung des DaweS- Ausschusses, die in den ersten Tagen dieser Woche stattfindet, nicht ein höheres Maß der Vereinbarungen unter den Sachverständigen als bisher ergebe, so werde der Bericht des Ausschusses g,m weitere 10 Tags oder 2 Wochen oder noch mehr verzögert werden. Der große Meinungsstreit betrefe die Frage Barzahlungen oder Sachlieferungen, sowie die Bedingungen des vorgeschlage» neu Moratoriums, sowie den Umfang und die Anwendung der internationalen Anleihen. ES gebe in dem Ausschuß wahrscheinlich keine zwei Delegierten, die in dieser Frage voll kommen übereinstimmten. Dem Berichterstatter zufolge ist in Fi. nauzkreisen die Tatsache nicht übersehen worden, daß, während die den Franken aus England gewährte Unterstützung seitens einer Bank erfolgte, von deren Direktoren einer jetzt im DaweS-Ans- schuß sitze, die amerikanische Unterstützung des Franken von einer ,nicht derartig vertretenen Firma gekommen sei, obgleich anfangs einer ihrer Partner Lamont als wahrscheinlicher Delegierter ge- nannt wurde. Paris, 17. März. Sir Robert Kinderleh erklärte einem Vertreter deS „Petit Parisien", hinsichtlich der Arbeiten des Komi, teer Dawes sei er noch immer sehr optimistisch bezüglich deS End ergebnisses, wenn man die Berichte und die Lösung nicht zu früh Verlange. Es seien zu schwierige Probleme, die studiert würden und eS seien die letzten Etappen, die zählten. Sie könnten nur mit Erfolg überbrückt werden, wenn man den Sachverständigen Zeit ließe. Unmöglich sei es, haltbare Schlußfolgerungen zu ziehen, wenn man ste improvisiere. Man kann also Geduld haben. Ein nenn jöklaßllllgsstligk gegen Zeigner - Leipzig, 17. März. Im weiteren Verlaufe der Sonn- äbendsitzung wird der Zeuge Schankwirt Arno Trom mel vernommen. Er bekundet, Möbius habe ihm gesagt, er Habe in Dresden jemand „oben" sitzen, der ihm zur Um wandlung seiner Gefängnis- in eine Geldstrafe verhelfen wolle. Beim zweiten Besuche habe Möbius wieder Geld verlangt. Als er das ablehnte, habe ihm Möbius einen Brief mit dem Kopf »Ministerium der Justiz" gezeigt und vorgelesen, daß seine Oie- fängniSstrafe in eine Geldstrafe von 18000 Mark verwandelt. Mö bius sagte noch, wenn er nicht zahle, müsse er vielleicht doch noch die Gefängnisstrafe wegmachen. Er habe aber nicht gezahlt. AIS er den Brief Dr. ZeignerS erhalten habe, mit dem Ersuchen um Auskunft über die Erpressung und dein Ersuche», die Sache ver traulich zu behandeln und die Antwort an seine Privatadresse zu richten, habe er sich allerdings über diese Art gewundert. ! Zeigner erklärt dazu, er habe de» Brief persönlich ge schrieben, weil er glaubte, es handele sich um eine Durchstecherei im Ministerium, und daS habe er nicht durch die Kanzlei gehen lassen wollen, (l) Im allgemeinen erklärt Zeigner über seine Begnadigungspraxis folgendes: Ich war der Neberzeugung, die Begnadigungen müßten in größerer Anzahl erfolgen, weshalb eine besondere Gn«denabtetlung.geschaffen wurde. Zu«P- hausstrafen wurde«, soweit möglich, in Gefängnisstrafen umge- Wandelt. In Wucherfällen wurden kurzfristige Freiheitsstrafen er lassen. Der Vollzug der Todesstrafe wurde abgelehnt. Nach einer kurzen Pause folgt die Vernehmung de- Zeugen Kaufmann Weiner, der bekundet: Ich bin 1918 wieder vom Trainbataillon eingezogen worden, nachdem ich beschuldigt Worden war, mich von der Einstellung durch Verabredung mit dem Bezirksfeldwebel befreit zu baben. ES schwebte in dieser An gelegenheit ein Kriegsgericht-verfahren. Der damalige Gefreite Zeigner sagte mir eines Tages» nachdem er gebeten hatte» daS Verhältnis zwischen ihm alS Gefreiten und mir alS Unteroffizier außer Betracht zu lasse», daß er in den nächsten Tagen nach Dresden fahren müsse, wo im Kriegsministerium rin expedierender Sekretär die Ak ten eines Leutnants verbrennen solle. Wenn ich 3999 bis 5990 Mark flüssig machen würde, könnten meine Ak ten auch beseitigt werden. Ich habe daS abgelehnt. Als Zeigner dann Justizminister wurde, habe ich mit einem mir bekannten Staatsanwalt darüber gespro chen, der mir riet, mich an meine Partei zu wenden. Ich habe in dieser Angelegenheit mit dem damaligen Rechtsanwalt und jetzigen Justizminister Bünger gesprochen. Auf die Frage deS Ver teidigers bejaht der Zeuge, daß er Zeigner unbedingt wie- bererkenne. Es stehe auch fest, daß Zeigner damals Ge freiter gewesen sei. Zeigner betont wiederholt energisch, daß die Angaben falsch seien. Er sei niemals Gefreiter gewesen wch habe niemal derartige Gespräche geführt. Der Zeuge Kaufmann Weiner hält ^trotzdem seine Aussagen im vollen Umfange aufrecht. Die Ver- reidigung fordert die Ladung Justizminister BüngerS, verzich tet je-doch später darauf. Zu Beginn der NachnnttagSsitzung wird Ministerialrat a. D. Kundt vernommen, der eine Zeit lang die Gnadenabteilung deS Justizministeriums geführt hatte. Er gibt an, neu wären die egnadigungSgesuche nicht gewesen, wohl aber die größere Milde, im allgemeinen angewandt wurde. ES sei häufig an den Ünister persönlich wegen einer Begnadigung herangetreten grden. Ob daS auch unter, früheren Ministern der Fall war, weiß der Zeuge nicht. Die Zahl der Gnadenpctenten sei sehr groß gewesen, Zeigner habe auch oft im entgegengesetzten Sinne zu den Dezernenten entschieden. Den Briefwechsel Zeigner-Trommer ge sehen zu haben, entsinnt sich der Zeuge nicht. Zeuge Ministerialdirektor Dr. Wulfsen erklärt auf die Frage, ob eS auffällig sei, daß Zeigner nach zweimaliger Ableh. nuirg ein drittes Mal mit einem persönlichen Schreiben an den Wirtschafts-Minister für die Begnadigung des Brandt sich eingesetzt habe, das könne auffällig sein oder auch nicht. Trotz seiner libe ralen Einstellung seien auch ihm manche Begnadigungen zu weit gegangen. Zeuge Justizamtmaun Opelt bestätigt, daß mit dem Amts- antritt die Gnadengesuche sich sehr häuften. Viele Petenten ka men persönlich Auch aus dem Landtage brachte der Minister Karten von Abgeordneten und Notizen über Gnadengesuche mit, auf Grunb derer er Akten einforderte. Er arbeitete ohne Pause bis zum späten Abend, ließ sich spater sogar im Nebenzimmer ein Feldbett ansstelle», weil er öfters die letzte Straßenbahn ver säumte. Er bestätigt, daß der Minister ein schlechtes Personen gedächtnis hatte. Nach längerer Beratung lehnt das Gericht die Ladung deS Majors Trommer, deS damaligen Kommandeurs der Train, ersahabteilung ab. Es sei durch die Militärpapiere ZeignerS er wiesen, daß er niemals Gefreiter war. Dagegen sollen oernom men werden Seifert, der immer mit Dr. Zeigner im Vor zimmer gesessen habe, Rechtsanwalt Walter Schmidt, damals Kriegsgerichtsrat, ferner der Universitätspedell Martin, dem Weiner sogleich nach dem Vorgang Mitteilung gemacht haben soll. Die Akten über Weiner sollen herbeigeschafft werden. Die Verhandlung wird auf Dienstagvormittag 9 Uhr vertagt, Montag und Dan,""Mag bleiben sihungsfrei. Man hofft, die Verhandlungen bis Sonnabend zu Ende führen zu »können. Von besonderer Seite wird unS aus Leipzig noch über den Zeigncr-Prozetz geschrieben: Dr. Zeigner, nicht unbegabt, ein schwankes Rohr und ohne selbständiges Urteil, ist noch radikaler als der eingefleischteste Ge nosse, wenn die sogenannte Revolution ausbricht »nd nur in der Etappe ihren eigentlichen Näbrboden findet. Für diesen willenS- und urteilslosen Mensche» ist die Umwertung aller Werte daS Verhängnis. Sein Radikalismus gefällt, spornt ihn zu größeren Radikalismen — nur i» Worten natürlich — an. Lange schwankt er, ob er den Unabhängigen sich zuwenden oder den MebrheitS- sozkalisten sich ansck,ließen soll. Die schwere de-utscbe Not ist den Unabhängigen ungünstig, und die Mehrheitssazialisten gewinnen an Ansehen und Einfluß. Also schließt er sich der erstarkenden Macht an, umsomehr, als er inzwischen schon nötig Kat, sich hinter einem schützenden Schilde zu verbergen. Denn in dem allgemei nen Zusammenbruch ist auch sein S<child. daS unter dem alten Spstem aewiß fleckenlos geblieben wäre, lädiert worden, er braucht einen Rückhalt. Und ist Intellektueller! Man sucht ihn sogar, weil man niemanden finken konnte, der den Justizminister Dr. Harnisch ersetze» kann. Für Herrn .Harnisch, der ans dem Ka binett auStrat. weil er cd mit seiner Ehre nicht vereinbaren konnte, diesem Kabinett länger anzugcbören! Herr Buck Kalte ihn besucht und mit ihm — nur über gleichgültige Sachen gevlan- dcrt Und darauf wurde er Justizminister. DaS weitere ist be kannt. Ein wenig crargut ist Zeianer setzt. Bleicher als sonst. Im übrigen etwa? gesetzter, als unter dem Cinllilß deS Herrn Bött cher, der fast den Eindruck eines Mitangeklagten aul der Bank der Pgrr.iuieularier macht. Da? Auge flackernd und scheu. DaS ganze Wrl.'n fäbrig und furchtsam. Ich bin nach Leiuizg in der Erwartung gefahren, bier so etwas wie einen nolilnche» Hauch zu oersvüren. den Ausdruck einer lebendigen Weltanschauung. Ich habe nur Scham empfun den, heißende, brennende Scham. Wenn früher die ganze Welt von Lindau bis Memel in höchste Ansreguna geriet, wenn ein Vosibote sich einmal an einer wackiichen Lappalie berarisse,, hatte, so suchte die sonalisiisthe und eine ocwisse andere Presse diesen ostenknndiaen Verbrecher z» entschuldio-n! Es ist Zeit. höchste Zeit, daß der Landgraf hart wird und alle?, wo« links und rechts faul ist, mit brutaler Faust zerschmettert. Wir brauchen eine innere, eine sittliche Wiedergeburt mit reinen Grundsätzen! FmMabtt «egen Mendniff München, 17. März. I» der Sonnabend-Verhandlung ver liest der Vorsitzende zunächst eine Richtigstellungdes Kar dinals Faulhaber. Es heißt darin u. a.: Nach den Flugschriften der völkischen Bewegung zitiert Ge neral Ludrnborff eine Vreflenachricht, Kardinal Faulhaber stünde hinter dem Plan, Batiern »nd Oe st erreich z». sammenzuschließen und vom Reiche zu trennen. Ich habe nie mals von diesem Plane gehört. Ich habe niemals und nir gends über dir Versenkung der LusIta « ia gesprochen und habe ste auch nicht alS völkische rechtswidrig bezeichnet. Ich habe niemals und nirgends in Amerika über die Schnldam Kriege gesprochen. General Lndrnborff hebt als auffal lende Zeitangabe hervor, daß ich während deS FuchS-MachanS- Prozesses in Amerika gewesen -in und damit dir Auffassung erweckt werden könnte, Ich hätte Grund gehabt, diesem Prozeß anSzuwrichen, so ist daS eine weitere unwahre Behauptung. Ludendorff: Ich behalte mir vor. noch dazu Stellung zu nehmen. Die Frage, wie das Gutachten der ersten Sachvccttäudigen- Kominisliou aussehen wird, ist von einer ganz ganz ausserordent liche,c Bedeutung sür vie nächste innen- und anßenpolitische» Ent wicklung. h Voei wesentlicher Bedeutung wird das Gutachten Dawes sein, deren Aufgabe es ist, den Ausgleich des deutschen Budgets und die Stabilisierung der deutschen Währung zu untersuchen. ES wird davon ausgehe», daß einmal dis deutsche Währung stabil bleiben müsse und das cs ferner darauf ankomme, die Mittel abzuschätzen, die Deutschland sür Reparationszwecke werde ver wenden können, ohne das; das ins Osteichgewicht gebrachte Nndaet aufs neue erschüttert wird. Im Zusammenhang mit d>'«c Stabili sierung des Budgets wird die Anleihefrage und die Errichtung einer Goldimmissionsbauk behandelt werden. Zur Erzielung von Reparationsleistungen scheint man den folgenden Plan vorgeschlage». Man will de» ordentlichen Haus halt des Reiches von dem Haushalt der Reparationen trennen und einen neuen Haushalt sür die Reparationsleistungen schasse». An Einnahmen des Reichs für de» ordentlichen Hansbalt werde» dem Reiche die inneren Einnahmen (direkte und gewisse iudire'te Steuern) verbleiben. Für den Neparationshausbalt will man besondere Einnahmen schaffen. In erster Linie werden die Ein nahmen aus den Zöllen und gewissen Verbrauchssteuern i» diesen Haushalt zu fliesten haben. Sodann wird wahrscheinlich die Forde rung nach Schaffung gewisser Monopole erhoben werden. Nach einige» Zeitungsnachrichten scheint das Gutachten vorz,«schlagen, daß Tabak- -Bier- nno Branntweinmonopole geschaffen werben, deren Einnahmen dem Reparationsbnoget znznleiten sind, nach anderen Meldungen soll der Ausschuß die belgische Anregung nach Schaffung besonderer Monopole fallen gelassen haben. In besonderer Weise werden die Eisenbahnen für Revara- tionszwccke nutzbar gemacht werden. Es wird eine Eisenbahnbe triebsgesellschaft gebildet init eine,» VerwaltnngSrat, der nach Zei tungsnachrichten a»S 14 Mitgliedern bestehen soll, die sich zur Halste aus Mitgliedern der Alliierten und zur Halste ans denlschea Mitgliedern znsammensetze». Die 7 alliierten Mitglieder sollen je ein Mitglied der Staate» England, Frankreich, Amerika, Italien, Holland, Schweiz und Dänemark umfassen. Der Vorsitzende des Verwaltnngsrats soll ein Deutscher sein und bei Stimmengleichheit den Ansschlag geben. Neben dem Verwalt,mgsrat soll ein General zensor die gesamte Tätigkeit des BerwaltnngSrats kontrollieren, Französische Presscstimmen fordern, daß der Generalzensor ei» Franzose sein soll. Zweifellos wird das Gutachten, wie anS Pressestimme» zu entnehmen ist, davon ansgehen, das, in das Reparationsbndget nur dann genügende Einnahmen fliesten werden, wenn die Wirt schaftseinheit zwischen Deutschland und besetzte,» Gebiet wieder hergesteltt wird und ebenso die Einheit der Reichsbahn des de fekten Gebiets mit der des übrige» Reichsgebiets. Die Betriebs verwaltung der Babnen des besetzte» Gebiets soll der z» bilden den Betriebsgemeinschgst der deutschen Reichsbalm nnterstellt wer den. Tie Franzosen verlangen, falls der Gencralzensor kein Fran zose ist, daß sür die Bahnen des besetzten Oiebiets ein besonderer französischer Kontrolleur bestellt werde, um den für die Sicher heit Frankreichs notwendigen Anforderungen bezüglich der rheini schen Bahnen gerecht zu werden. lieber die Wiederherstellung der Wirtschaftseinheit des besetzten Gebietes mit der deutschen Wirt schaft ist in der ausländischen Presse wenig genaues zu erfahren. Bezüglich der Einnahmen ans den Zöllen waren französisthe Blätter der Auffassung, daß es notwendig sei, auch die aentshen Ein- und Ausfuhrzölle e'ner interalliierten .Kontrolle zu unter werfen, die namentlich darauf achte» inüsse, daß die ae,,Ische Industrie der französischen bezw. englischen Industrie keine allzu scharfe .Konkurrenz mache. Von einer Aushebung der ZoMi,in zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Gebiet ist in r,-m,-wsj- schen Blättern noch nirgends die Rede, lieber die Sicherheits frage, die von Frnkreich immer wieder betont wird, wird in dein Gutachten der Sachverständigen wahrscheinlich nichts enthalten sein. Das Gutachten wird ferner die G.'mährniig eines Mora toriums für Deutschland Vorschlägen. — Mährend der Z^t des Moratoriums sollen jedoch Sachleistungen „nd Vestitziingskoste,, weitergezahlt werden. Es werden sogar bestimmte Ziffern für die Höhe der Sachleistungen genannt, sie sollen den Gegenwert von 300 M,ll''o»en Goldmark aarstellen, lieber die Finanzierung der Sachleistungen während des Moratoriums gehen die Ansichten aus einander, — Vielfach heißt eS, die Sachleistungen solle» ans einer besonderen durch die Eisenbahn zu garantierenden Anleihe be stritten werde». Während der Zeit des MoratinmS sollen die Einkünfte aus dem Reparationshaushalt zwar besonders verrechnet, aber dem ordentlichen Haushalt zngeführt werden. Borsitiender: Zeuge General v. Lossow ist nicht erschiene» und hat folgendes Schreiben an daS Gericht gesandt: „Ich habe soeben die Vorladung deS Gerichtes erhalten, ick, lehne daS Erscheinen vor Oiericht ab. Tic Gründe sind sür jeden klar, der dem Schluß der „estrigen Vormittagssitzuug bcigewobnt Kat." Das Oiericht tritt dann in die Vernehmung de? Zeugen lim- bcrsitätsprofessor Gehrimrat Döber ein. RechtSanwal Roder: Ich kann auf den Zeuaen Lossow nicht verzichten, ich habe an !h» einige Fragen zu richten in rein tatsächlicher Beziehung. Ich möchte »m Vorsührimgsbefehl geigen den Zeugen bitten. Vor sitzender : DaS Oiericht wird darüber Beschluß fasse«. NniversitniSprcckessor Döber sagt über seine Eindrücke im Bürgerbräukcller au?: Alle? nahm die .Haltung v. Kahr? un bedingt ernst. Zeuge Kaufmann H e l m n t b erklärt: Kabr bat die von Hitler hingchaltene Hand ergriffen »nd tüchtig gescbniielt. Ich habe gesehen, daß da« Händeschütteln mit beiden Händen geschah. Nächster Zeuge, Hauptmann Hans Bergen von der Lan- deSpolizei, soll Aussagen über die Vorgänge in der Stadtkom,