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Sächsische Volkszeitung : 10.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192210100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19221010
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19221010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-10
- Tag 1922-10-10
-
Monat
1922-10
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 10.10.1922
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Nr. 22s, Tcne 2 Zur Schulfrage Von Ludwig Gocrlich, Pf irrer zu L-mbach bei Chemnitz Du der Kampf um die konfessionelle Tchu.: tobt und wagt, lohnt cs sich, die verschiedenen Ar'en von Schulen eingehender zu beleuchte», von denen man jetzt so »st höri und spricht mrd dch-eiö» !/,.tecsck'eide) 4. konfessionelle oder Bekenntnis schulen, 2. Simultan- oder paritätische Schulen, 8. Genreinschasts- schulen, 4. weltliche oder religionslose oder bckenntnissrci: oder L-cltansckmuungc-schulcn, 5. die Einheitsschule, 6. Aufbauschulen. Gehen wir das einzeln durch. 1. Tie konfessionelle Schule wird so genannt von dem lateinischen ronfiteor, ich bekenne, confessio, das Einge- ständniS, Bekenntnis. Daher der deutsche AuSdrrck „Bekenntnis schule". Hier Hecht „Bekenntnis" io diel wie ..Religion". Fragt man doch anck: „Welcher Konfeision sind Sie?", dar Hecht welcher Religio», welche» Religionsbekenntnisses? Da unterscheidet mail nun drei Arten, »äuilich a> katholische, b) evangelische (protestan tische, lutherische), c) jüdische Schulen. Das Wesen derselben liegt darin, dag sowohl die Lehrer wie auch die Schüler jeder dieser Anstalten ausschließlich derjenigen Religion crngchören. zu der die Schule sich eben bekennt, und das; der ganze Unterricht und Abstrich so einer Schule auc-schiietzlich iin Geiste der betref- sende» Religion gehalten ist. So also wundert man und stützt man sich nicbt daran, daß ''n einer katholischen Schule Bilder des Papstes oder Jcsi.fteiigenerals hängen, oder das; in protestan- litischcir Schulen Lutherbilder n. a. ausgehängt sind. 2. Die S i m u t t a n s ch u le hat ihren Namen vom late:- Nischen Warte simul, das heitzt zusaminen, genicinsam. Unter Simultansck r!cn versiebt man daher diejenigen Schulen, die von Anhängern des katbolischcn, protestantischen und jüdische» Lie.,- gionSbekcnntriisses gemeinsam besucht und bedient werden. Ka tholiken andere Christen und Inden sind also im Lchrerkörper und in der S«büler/ahl zusammen ft'imr.l). Ter Meist solcher Schulen ist nicht auögesvroch.ii katholisch oder protestantisch oder jüdisch. Meist herrscht der Meist der überwiegenden Konfession. Der Re ligionsunterricht ist oblieatorisch, das heitzt alle Schüler ver pflichtend. »ms immer für einer Religion sie sind. Und die Schule sorgt für den Religionsunterricht aller dieser Bekennt nisse. — Diese Schulen heitzcn auch paritätische, vom latet- nischeu Hauptwort paritnS (die Gleichheit). Das will besagen, daß im Lchrerkörper die Anzahl der Lehrer dein Verhältnis, Pro zentsätze der Anzahl der Schüler der bclresfenden Religionen cnt- fpricht. Sind zum Beispiel an einem paritätisch sein sollenden Lyzeum mehr protestantische Schülerinnen, so werden nur so v'el katholische Lehrer an ibr wirken, als es nach dcni Prozent''atze sein sollen. Hängt man in einer «paritätischen" Schule Lntherbilder auf. so haben wir Katholiken auch das Recht zu fordern, das; znin Beistne! Papstl'ildcr anfgehnngt werden. Es soll eben paritas, Gscickbeit sein. WaS dem einen recht ist, ist dem anderen billig. Wir Katholiken sind meist selbst schuld, wenn im Lchrerkörper „paritätischer" Schulen keine katholische Lehr kraft ist. »der wenn nur Lntbeihftder darin hängen. Durch sie und das Fehlen kalbalischcr Lehrkräfte hört so eine Schule aus, paritätisch zu sein. Wir brauchen und sollten uns das nicht ge fallen lallen. 8. Die M e in e i n s ch a f t c-s ch n l e n sind eine Abart der Simnltansrl »len. Sie sind eine neue Schulart. Eie sind leine paritätischen Schulen und ztvar aus folgendem Grunde. Obschon sie van Schülern aller Religionsbekenntnisse besucht werden, so wird im Schulplane nur derjenige Religionsunterricht erteilt, welcher der Mehrheit der Schüler entspricht. Die Minderheit der Schüler mag sehen, ob und wie sie zum Unterricht in ihrer Re ligion kommt. Die Schule sorgt jedenfalls dafür nicht. Das ist die Schule der Zukunft, d. h. diese Art soll künftig allein eingeführt werden. Mir sie tritt der Staat ein. Eine konfessionelle Schule kann aber nebenbei errichtet wer den. aber nur auf Antrag der Eltern oder Erziehungsberechtigten (zum Beispiel Vormünder) und soweit dadurch ein geordneter Schulbclrieb nicht beeinträchtigt wird (Artikel 446, Absatz 1 der deutschen ReichSvcrfassung vom 11. August ISIS). 4. Di« weltliche Schule ist nicht etwa der Gegensatz zu Klosterschulen oder zu Schulen, die von gei,,..aien Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts (Ordenslentcn) geleitet werden. Nein, sie ist das gerade Gegenteil aller bisherigen Schul arten, die doch mehr oder weniger auf Religion halten. Diese Schulart aber ist und heißt „bekenntnissrei" oder «religionslos", weil sie „frei", „los", das heißt ohne jedwede Religion ist. Sie hat nur Sinn für die sichtbare Wett, sie sieht ab vom Jenseitigen, das sie somit alattweg leugnet. Wie religionsfeindlich diese Schulart ist, geht auch aus der Bezeichnung „Weltanschauunqs- schule" hervor. So religionsfeindlich ist sie, dos; sic selbst las Wort „Religion" verabscheut'und statt „Religion" „Weltanschau- rng" sagt. Bedarf es noch eine? weiteren Hinweises, daß zumal wir Katholiken für die „weltliche" Schule nicht zu haben sind? 5. In neuester Zeit machte und machte die „Einheits schule" viel von sich reden. Es ist schwer, etwas bestimmtes über sie zu sagen. Doch will ich es versuchen. Sie heitzt „Einheitsschule" von der Einheitlichkeit der Orga nisation in bezug auf Bildung und Gestaltung. Diese „Einheit" ist etwa folgendermaßen gedacht. . Vorschulen (zum Beispiel die Nona, Oktava und Septima an Gi mnasien) oder Privatunterricht (der Reichen oder Adeligen zi.hansc) gibt eS nicht mehr. Alle Kinder müssen „einheitlich" geschult werden, das heitzt die staatliche Schule besuchen. Alle Kinder ohne Ausnahme müssen einen Bildungsgang durck- niachen. Daher der Name „Einheitsschule". Dieselbe ist nun so gedacht: Besucht mutz sie vom Kinde werden acht Jahre hindurch vom sechsten Lebensjahre an. Tie ersten vier Jahrgänge sind VolkSschnljahrgänge. Sie bilden die sogenannte „Grundschule", auf der sich die mitt lere und höhere Schule auföaut. Nach den vier ersten Sckruljahrgänaen, also nach der Grund schule. spaltet sich nämlich die Einheitsschule. Für die, welche «inen praktische» Beruf ergreifen wollen, kommt die Volksschule weiter in Betracht. Die aber, welche studieren wollen, treten in eine höhere Schule ein. Höhere oder gelehrte Schulen gibt es vier Arten: a) das Gymnasium. An ihm werdest zwei alte Svracheu gelehrt, nämlich Lateinisch und Griechisch; b) das Realgvmnastinn mit nur einer alten Sprache (ent weder Lateinisch oder Griechisch); c) die Oberrealschnle, mit zwei neuen Sprachen (Englisch und Französisch) ohne jegliche alte Sprache; d) das deutsche Gvmnasium, mit bloß einer neuen Sprache (Englisch oder Französisch), sonst alles Deutsch. Wer den gewöhnlichen öder höheren LehrerLeruf erwählt, kann nach Belieben eine von diesen vier Schulen besuchen. Jedoch mutz er die Abiturientenprüfung oblegen. Ob solche Leute her nach die Hochschule (das ist Universität) besuchen müssen oder eigene pädagogische Akademien, wo sie nebenbei auch noch Philo sophie hören können, ist gesetzlich noch nicht bestimmt. Wer bei der Volksschule bleibt, mich sie bis zum 14. Lebens jahre besuchen, sodann hat er noch vier Jahre Unterricht zu neh. men in einer Fachschule bis zum 18. Lebensjahre. Wegen dieses einheitlichen Planes heitzt die so gedachte Schule eben „Einheitsschule". Den Namen trägt sie aber auch wegen der Einheitlichkeit in der Behandlung der Schüler nach deren Begabung. Wie Frl. Dr. Jmle in ihrem vortrefflichen Buche „Die Frau in der Politik" (Herder, 1S20, S. 176) sagt, war bisher die Volksschule in dem Sinne einheitlich, daß sie alle Schüler über einen Kamm schor, nämlich ohne Rücksicht zu neh men auf den verschiedenen Grad ihrer Begabung folgten alle ein und demselben Unterrichte. Das soll nun anders werden. In Zukunft soll die Volkscinheitsschule in zwei Abteilungen geteilt sei». Die untere Gruppe ist gedacht für di« Geistesschwachen, die in sogenannten HilfSsckmlen unterrichtet werden. Die obere Gruppe zerfällt in drei Abteilungen und zwar: die unter dem Durchschnitt Begabten besuchen gesonderte Schulen, desgleichen die Durchschnittsbegabten und endlich auch getrennten Unterricht erhalten die über dem Durchschnitt Begabten. Dieser Dreiglie derung entsprechend hat man schon in manchen Großstädten außer den Hilfsschulen sagenannte Förde», Normal- und Begabten» oder A-Klassen. Für die Annahme eines Kindes in eine mittlere oder höhere Schule soll nur seine Begabung, Veranlagung und Neigung niasgzebcnb sein. Mir Kinder von Minderbemittelten müssen Reich, Länder und Gemeinden nötigenfalls die Bücher und sonsti gen Mittel auftreiben. Der Religionsunterricht ist nicht aus geschlossen. Erteilt wird der der Mehrzahl der Schüler. Er bleibt mit Ausnahme der bekenntnisfreien Einheitsschulen ordentliches Lehrfach. Für konfessionelle Minderheiten sind konfessionelle Pri- vatschnlen, die freilich der Einheitsschule gemäß eingerichtet sein müssen, zulässig. Der Religionsunterricht soll erteilt werden in Uebereinstimmi.iig mit den Grmndsäken der betreffenden, in der Einheitsschule vorherrschenden Konfession. Jedoch bleibt eS jeder Lehrperson überlassen, ob sie den Neliaionsunterricht erteilen will oder nicht, und eS ist den Erziehungsberechtigten der einzel nen Kinder anheimaestellt. ob ibr« Kinder am Religionsunterricht teilnebmen sollen oder nicht. Für uns Katholiken wäre die Ein heitsschule erträglich, ia annehmbar, wenn alles gesetzmäßig und unparteiilch durchgeführt wird. 6. Unter A u fba ii sch u le n versieb! man die oben er wähnte „deutsche Oberschule" (laut Zeitschrift «Das Zentrum" 1S21, 42. Heft, S. 250, rechte Svalte einten). Aiegcr den bisher genannten Schulen tauchen sogenannte M a m m u th sch u le n auf. Das ist die Verpflanzung groß städtischer Schulsysteme ans das Land durch Zusammenlegung ländlicher Schulen zu „Zeniralstellen"; ein Gedanke, der alle» Ernstes erörtert worden ist (laut „Das Zentrum" am angegebenen Orte). Sollten obige Darlegungen bei so manchem Klarheit der Vorstellungen und Begriffe zeitinen, so wäre das für mich „Lobn, der reichlich lohnet". Für Richtigstellungen und Belehr« naea wäre, ich nur dankbar im Interesse meiner Stellung „zur Schulfrage". Scharse Masjre^eln gegen den Ausverkauf Deutschlands Berlin, 8. Oktober. Das Ministerium des Innern hat Richtlinien ausgcst-ftlt, »ach denen das Reichsininisteriuni des Aenßeren direkte Anordnungen an die ihm iinierstellten Stellen im Anslaiide hinsichtlich einer Einschränkung der Einreiseerlaub nis ergeben läßt. Danach soll künftig die Zustimmung zur Ein reise nach Dentsch'and mir unter der Voraussetzung erteilt wer den, daß Ziel r nd Zweck der Reite genau bezeichnet und glaub haft gemaebt wird. Dabo, soll oröbte Vorsicht angewandt werden, damn Ausläufer von unserem Lande feriiaebalten werden. Eben so soll im kleinen Mren'verkebr eine schärfere Kontrolle geübt werden. Eine Einschränkung der Sichtvermerke ist nicht zu ver meiden. IN— l Nus dem Ausland Dis Ministerium Defaeia bleibt Paris, !>. Oktober. Der italienische Ministerpräsident hat der „Tribima" zufolge am Schluß de? gestrigen Ministerraies erklärt, daß die Regier»»» bleiben werde und daß er entschlossen sei, seine Aufgabe zu Ende' zu führe». Im Ministerium herrscht Einigkeit. Eine vorzeitige Einberufung des Parlaments sei nicht beavsichiß-t. Voincares Eonntagsrete Paris, 0. Oktober. Poincar,'- bat am Sonntag bei der Ein weihung eine? Denkmals in Vancoi.lenrS eine Rede gehalten, in der er die Reparationen und die Orientsrage behandelte. Ein leitend sprach er von den Reparationen und führte ans, daß nie mand in Frankreich daran denke, die Friedensbedingnngeii noch härter t>> gestalten. Alles-, was Frankreich verkanac, sei, das; diese Bedingungen erfüllt würden., Es- sei eine Verleumdung )es- ge'M'den Mcntebe»versiandes-, daß man Frankreich hierbei löse AbögNen unicrichiebe, wenn es dam neige, die unterschriebe ne» Bedingungen erfüllt zu sehen. Im zweiten Teile seiner tiVdc sprach er von der Orientfrage und führte ans: In den letzten s'agcn sind wir nahe an einem Abgri-nd entlanggcschrit- lcu. Ohne Zweifel würden wir nicht zug- ben, daß die großen, iahrlni'deitelangcii Interessen, die wir ans dem Orient haben, vernachlässigt würden. Frankreichs Politik ist es-, darüber zu wachen, daß sie wie in der Vergangenheit geschützt werden. Frank reich in natürlich bereit, seine Interessen mit denen der anderen in Einklang zu bringen. Andererseits ist Frankreich eine große n itelinani'che Nation. Es- ist während des- Kriege? von mo- h-nimedanischen Soldaten verteidigt worden -und viele von ihnen sind >'nr Frankreich gefallen. Sogar als- diese Truppen sich gegen Vi: Tm'kei schlagen nnissle», haben sie eine wunderbare Disziplin und c »eii außerordentlichen Mut an den Tag gelegt. Nachrichten aus Sachsen Keine parteipolitische Schriften kn den Dienfträumen Da? iäcbsisitie Gelawlministenum gibt eine Verordnung Hera»?, nach dee in de» Ticnslräumen der sächsischen Staatsbehörde» nur solche P'akate, FlneblStlcr »sw. verteilt odcr in Umlauf gesetzt wer de» türf u, die ollaemeine Belange der Beamten oder die Belange der AUpeimiphest berühren. Schriften parteipolilischen Inhalts oder solche, die sich ggen die Verlassung oder die Negierung rlckssen, diiiien i» den Dienfträumen nicht ausgehängt, vectrilt oder in Um laut gesetzt weidin- Sozialdemokeatlsche Wahlliste» A» der Spitze der Kandidatenliste der Vereinigten Sozialdemo« kratischci, Partei im Leipziger Wahlkreise stehen folgende Naim»: Livtpeki, Hanen, Liehmum, ^ennbardt, Mucker, Fra» Schilling, Müller, Ncbr'g, Pndor, Strube, Berger, Krahner, Frau Hein'g. Im Wahlkreise Chemn'b-Zwicka».Planen siete» an erster Sülle: Müller, Max, Redakteur, Gkssmn'tz; Ssnirck, Kart, Geschäftsführer, Plauen; Graupe, G-org. Gelck>äflssübrcr,'Zwickau; Fian> Alfred. Gerveiischaftsstkretär, Chemnitz; Waouer, Helen». Haus frau. Ebcim'ltz: Fellisch Alfred, W rtsck>aftnssnisier. Ebcmintz; Winkler, Max, TaiifamtSleitcr. Dresden; Kentzlch, Karl. GewerkichaftSbeamter, Zwickau ; Casian, Ernst. Netziernnas.Ok'eikoiiim ssar, Dresden; D-etcher, Karl, F'iseur, Gersdors; Schnrlg. Ollo, Lebrer, Plauen; Sachse, HnLO, Gauleiter, Dresden; Heldt, Max. StaatSminister, D.rkdcu. KartoffelkrebS I» einer Nachricht über die weitere Ausbreitung des Kc»tossil- krebleS in Sächsin, welche au« Pirna stammt und jetzt die Taae?- prcsse durchläuft, wird die irreführende Anschauung Verbreste', daß dicse den heimischen Kartosselba» schwer b,drohende Krankheit auf Kalkarmut de« Boden« zurück,»führen sci Demycg nübcr ist M be tonen, daß der KartoffelkiebS cine JnsektlonSkrankh ft ist r» d du,ch e>wn Pilz hervorgcrusen wird, dcssn Daueilpsrin in verscncl't-n Bodcn, glcickv cl welch,r Art, auch bei Aiisschallung w'fter-n Kortosscl- aiibaucS längcr al» 40 Jahre lebensfähig bleiln». Nur durch Anbau lr-lwsester Kartefsil orlcn odcr Ausschluß j,deu Kariossclanbaue« über« baupl ist eS möassch, den P l; zu bclämpse». Als krebiscst wupdcn erkannt die Sorten VauIsenS Jnli und Magdeburger Blaue und siühe, Richter« Jubel als mittelfrüh« und KamekcS Annika und Hindenburg, Cimba'e Nephrit und Tanusis als späte. KrebSsist S Saatgut kann durch die Hauptstclle kür Vflarneiischuh, Dresden, Slübel-Allce 2, bezogen werde». Ter Bedaif ist dis z»m 34. Okobcr d. I- dort zu melden- — Grimma. Ta« Hochwasser der Mulde, da? einen Stand von über zwei Vieler erreichte und die User iibcrichwumiite, hat Frei tag nack miltaa d e Tonrrnbiücke weggenssen. die die Stadt in t dem Walde verbindet. Versch cdeiic Arbeiter, die sich auf der Brücke auf- hielten. wurden mit fortgcfühit, konnten aber gerettet werden- Von der Brücke konnte nichts «halten bleiben. Auch die Zwickauer M»:de ist infolge anda»crnd,r Niederschläge tu den letzten Tagen gewaltig gestiegen und tat stellenweise die User nberflulet- — Pirna. (Erhöhung der Tanzfteuer.) Der Be zirksausschuß Pirna beschloß, die Tanzsicrier von 1.20 Mk. auf V Mk. rür gewöbniichen Tanz, von 2 Mk. ans 10 Mk. bei Kostümfesten und von ö Mk. auf 20 Mk. bei Maskenbällen zu erhöhe». Ein Appell an die Landwirte Graf Schönburg» Glaucha» auf Mechselbuxg wendet sich Ht einem warmen Appell an die sächsische Landwirtschaft, ia dem eS ii. a. heißt: Die Not der Bevölkerung im kommenden Winter, nament lich iu dcu Elädien, und bei den älteren, erwerbSiinfSHIgen Leuten droht katastrophal zu werde». Ich möchte deshalb an alle Landwirte die inständige Bitte rlchlen, was in ihren Kräften steht, dazu bei- zutragcn, um diese Not zu lindern. Ich glaube, wenn seder Land wirt pro Acker de« von ihm bewirtichaftcten Besitzes einen Zentner Kartoffeln hergibt, und jeder Verpächter cine entsprechende Geldsumme, so tanu damit viel genützt werden und der Landwirt kann es v.r- schmerzen, namentlich wcnn er bedenkt, wieviel Sorgen und Not er damit lindern hilft. Ich möchte mir hierdurch die Anregung erlauben, daß Kreisvereine und sonstiae landwirtschaftliche Organisationen sich der Sache annehmen und eine großzügige Hilfkaltion der Landwirt schaft ernleilen. Eile tut not l Aus Dresden —* Der Taschenfahrplmr der Reichsbahndieektion Dresden mit den vom 8. Oktober ab geltenden Fahrpläiun ist so eben erschienen- Er enthält alle Fahrpläne für Sachsen nebst einzelnen angrenzenden Liiisin in Bayer», Thüringen und Preußen, sowie die w'-ksslasteu F-rrivexbindiinaen, k?raftwage>rklinen nn', arrcki bke Felft- v'äne der Elbebanipftckiff-. E'>> ^'a!ioe«"erie'ck>ni« er'ekckit r den Gekrauch des zum Preise von öO Mark erhältlichen bcqiiemen Fahr plan«. — * Den Ankauf von Gaktz für das Ne'cki knirck, die RelebS- bank »nb Post encllgt in der Wöbe rwr» 0. bi« 1k>. Oklnbe- znm Preise von Ob^O Mark für ein Zmarninmarkstück 32k>0 Me>k für ein Zehnmarkstück. Für anslänbjsche Goldmünzen werden ensspie- «heiide Preise bezahlt. Der Ankauf von Reickrssslbeinrünzen durch die Neich«bank und Post er'o'gk von, 0 Oktober ab bis aus weiteres zum 150fachen Betrage des Nennweite». Parteinachrichlen Irr der LandcSvorstandsflstung am 20. September sind nachstehende Entschließungen einstimmig angenommen worden: 4. Durch die Verordnungen des Kiillirsnnni'ftriirms vorn 12. und 24. August ist In den Reiben der christlichen Wähler cha't aroßc Unruhe entstanden. Die deutsche ZentennrSparte! hat als einzige Partei in der Nationalversammlung zu Weimar dassrr gesorgt, daß Wellanscha,lungsschulen auch auf religiöser Grundlage weiter de- stehen bleiben »nd begründet werden dürien. Die ZentriimSpartei ist gleichzeitig daftir eingetreten, daß auch Schulen anderer als reli giöser Weltanschauung gegründet werden könn.n. Der Fortbestand der religiösen Welkansöhaurrngs- schulen iu der bisherige« Form ist durch Artikel 174 der stleichsversassu rg bis zur Herausgabe eines Meichs- schulgelestes gesichert. Die Aersügungen des fächsiscste« Kuitusminir'crinms beseitigen aber de« bisherigen Cha rakter der bestehenden religiösenMeltanskficniungsrrl ulen und verwandeln sie auf dem Verordnni'gswege irr rnelt» liehe Schulen, die dem Wunsche der betreffenden Eitern widersprechen. Die Vermeidung alles Religiösen außerhosb de« Religions unterrichtes macht es den christlichen Schulen unmögUch, rvre Schüler im christlichen Sinne zrr erziehen, wie cs ihnen »ach der lltcichsver» fassung gewährleistet ist. Durch die Verordnungen wird e« Lehrern und Schülern auch unmöglich geinacht, an christlichen Feiertagen ihre religiösen Pflichte» zu erfüllen. Die sächsische Zerrt,umsparlei erhebt gegen diese Verordnungen Einspruch und fordert Zurücknahme derselben, da sie gegen den Geist der Nlichsverfassurig verslose». Sie bedauert insbesondere, daß bei der schweren aukenpolrtisck^n Belastung Deutschlands und den großen Sorgen materieller Not noch durch solche Verordnungen die christlichen Eltern in die größte seelische Not wegen der Erziel ung ihrer Kinder gebracht worden. 2. Der LandeSvorstand der Sächsischen Zenlrnrnspartel nimmt nrit größter Entrüstung von den Nnwür cn Kenntnis, die von seiten der politischen Gegner de« Herrn Bürgermeister und bisheriaer, Ab geordneten Heßlein gegen diesen in der Presse »nd in politisch,« Bersammlungen verbreitet werden. Der Landesvorstand bedauert aufrichtig, daß der politische Kampf insbesondere von seiten des deutschnatioirolen Katholikenausschrisse« Fm m m angenommen hat, die in seltsamen Widerspruch zu dem Bildungsgrade stellen, aus den die Führer des deulschnationalcn Katholiken«»,schlisse« Wert legen. Es ist wiederholt vom Landesoorstand einstimmig icstgstelll morden, daß die Zentrumspartei Sachsens nrit der Politik des Abgiordneten Hetzlein Unverstanden war; wiederholt ist ihm der Dank für sein unermüdliches Eintreten >m Interesse der christlichen Ideen unserer Partei zum Ausdruck gebracht worden. verantwortlich für den redaktionellen Teil: Rudolf Linz«»; für den Inseratenteil: Joses Kob mann. — Truck und Ver lag der „Saxonia-Biichdnrckerei G. nr. b. H. In Dresden.
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