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Evn»abe>rd de» 24. Septemler 192l ^»chstsche PoN-zettüng Nr LSI. Seite 6 Aus der katholischen Wett Das Erinnerungszeichen am Domchor und Tomorchester in Fulda, das deren Gründer und hingebungsvollem Dirigenten, dem nunmehrigen Bischof von Meißen am Vorabend sei ner Abreise nach seinem Bischofssitz Bautzen von Rechnungsrat Drinneuberg überreicht wurde, hat die Gestalt eines acht Blätter umfassenden Albums, Das erste Blatt enthält in charaktervoller Gothik den Tert der Widmung, der mit einem in warmen Farbentonen gehaltenen Initial geschmückt ist. Ten seitlichen und unteren Abschluß bildet eine Zierleiste m den For men des Uebergangsstils, die auss sauberste zur Geltung ge bracht sind. Tie bischöflichen Insignien sind mit dein Fuldaer Stadtwappen durch stilisiertes Blumeuornameut verschlungen. Wen» wir das Ganze betrachten, so bewundern wir die Feinheit der Zeichnung, die sorgfältige Herausarbeitung ddes Rankenwerks und die harmonische, geschlossene Wirkung von Schrift und Schmuck, wie sie den besten Werken älterer Schristkunst eignet. Dabei handelt es sich um eine durchaus moderne, originell» Leistung. T-rc Mhograph und Zeichner A, K, I, B a m b e r g e r hat sich -tt: w'eder als bewährter Kunstgewerbler erwiesen. Aus dem zme -eu Blatt steht über einem Ausschnitt von Fulda das groze, sinnig von Vioiin- und Baßschlüssel umrahmte Oval bildnis des Dirigenten. Bier weitere Blätter zeigen nach Stim men rm Ansichten der Kathedrale, der Bonifatiusgruft und der Michaels lirche gruppiert, die vom Photographen Otto Diel künstlerisch ausgesührten Lichtbilder der 64 Mitglieder des Tom chors, denen sich ans dem folgenden Blatt, zu einer wirkungs vollen Gruppe vereinigt, die 37 Orchcstermitgliedcr anschließen. Als Schlußstück des Albuins wurden das Bild des Bonisatius- denkmalS und die Außennnstcht der Tirigentenwohnung im Prie- stcrseminar gewählt. Tie Geschenkgabe ist in Goldschnitt ge bunden und innen mit dnnkelvioletter Seide gefüttert. Die Ein banddecke aus blauem Sassian trägt über dem Stadtwappen in kräftiger Blatigoldprägnug die Aufschrift: Domchor und Dom- vrchesler. Buchbinder Heinrich Ricken, in dessen Werkstatt der Einband angcfertigt wurde, hat mit dieser geschmackvollen, wohl- gelungenen Arbeit seiner Leistungsfähigkeit ein schöne- Zeugnis ausgestellt. lFuldaer Zeitung.) Fulda, An Stelle des zum Bischof von Meißen konsekrierten Hrn. Prv>. Tr. Christian Schreiber wurde der bisherige Sub- rcgens Tr. Koch zum Regens des hiesigen PricsterseminarS er nannt. Bischof Dr. Paul Wi'hrlm v. Kcpplcr wird noch in diesem Monat eine Romreise antreren, um dem Heiligen Vater über seine Diözese Bericht zu erstatten. Gemeinde- und Vereinsnachrichten 8 Dresden-Ioh. (Herz-Jesu-Konferenz des Bi», ze n tiusv erc in s.) Am Mittwoch, den b. Oktober, abends 8 Nhr findet nns.'e Hauptversammlung mit Neuwahl Wittenberger Str. 88 (Speisesaal) statt- Alle Mitglieder sind recht herzlich hierzu ein» geladen. 8 Dresden. Wendischer Gottesdienst. Sonntag, den 2K. September, vorm. V-8 Uhr. wird in der Hoslüche lniles Seiten schiff wcndischer Gottesdienst mit gemeinschaftlicher Kommunion und Seelenmesse für den verstorbenen Korisistorialrat Dr. tbeol. Philipp N csak gehalten werden. An alle, die der wendischen Sprache mächtig lind, ergeht die herzliche Einladung zur Teilnahme an dieser gottes- dienstlichen Feier. 8 Dresden. Die Veisammtung des HI. Ordens vom heil. Franziskus fällt tu diesem Monar wegen der Kalholikeu- versamniiuiia in Bautzen aus. — Die nächste ist also erst am 23. Oktober. 8 Lrtsverbaud Leipzig des DiözesanverbandeS des Deut sche» Vereins vom Heiligen Laude. Am Sorntag fand unter regster Teilnahme der Mitglieder unserer Gemeinde und unse rer Herren Geistlichen, die ja so großes Interesse an der Ent- Wicklung unserer Ortsgruppe nehmen, die große Werbever- - sau inliiiig der Ortsgruppe Leipzig des DiözesanverbandeS Sachsen des Deuttchen Vereins vom Heiligen Lande im Saale des Städtischen Kaufhauses statt. Die Veranstaltung wurde cingeleitei durch zwei stimmungsvolle Lieder des Doppclguar- teils des Leipziger katholische» KirmenchoeS unter Leitung des Herr» Organist Per ins; daraus rezitierte Frau Maria Jotliet in künstlerischster Weise zwei Gedichte, das eine ans Philipps des KarthäuserS Mar'enlebe» an? dem 12. Jahrhun dert, Maria und der Ritter, und der Re-ieaat von Prutz und erntete den verdientesten Beifall. Nach einer Begrüßung durch de» Versitzenden, Hosrat Alban von Hahn, ergriff dann bei liociw. Herr G »eralsekreiär des Vereins, Msgr. Lüns- ! e n s ans Köln, der eigens zu der Versammlung nach Leipzig e.« tonnne» war, das Wort zu seinem einundeinhalbstündigen hvchinirressmiten Vorirag, in dem er sich zuerst über die Ent stehung des Vereins, der ans dem früheren Verein vom Heili gen Grab und dein Deutschen Paläsrüiaverein hervorgegangen rü, Verl reinne, um dann ans dessen so überaus verdienstvolle und segensreiche Tätigkeit im Heilige» Land und überhaupt im Orient vor und während der Krieges zu kommen, und über die neuen Anfgaben, die ihm nun nach eingeteetener Ruhe erwach sen sind. Er berichtete darauf, welch große Aufwendungen vom Verein während des Krieges für das Heilige Land gemacht worden waren, welch große Summen noch heule dorthin gesandt werden müssen, um alle seine Unternehmungen lebensfähig zu erhalten, und beschloß seine Darlegung mft der Vorführung einer großen Reihe von Lichtbilder» aus dem Heiligen Land und aus Shrien. Sei» Appell an die Zuhörer, die Mitglied schaft des Vereins zu erwerben und sich dadurch an dessen Auf gaben r nd Zielen zu beteiligen, verhallten nicht ungehört, denn zum Schluß konme der Schatzmeister, Herr Fabrikant Georg Siiiebkr jun., zahlreiche Nenanmeldungen er.rgegennehmen. so daß die Ortsgruppe Leipzig bereits jetzt über 200 Mitglieder und Teilnehmer zählt. Auch Sondergaben gingen zahlreich ein, und es sei besonders eines alten Mütterchens gedacht, die in rühren der Weise atemlos noch eiiima' die hohen Treppen zum Saal he> ansgekeucht kam, nachdem sie schon 'äugst auf der Straße gewesen wäre, um für die unglücklich Leidenden »nd zur Til gung der Not im Morgenland »nd besonders für die so entsetz lich ln imgesnchten armenischen Christen, deren der Redner am Schlüße seines Vortrages in warmen Worten gedacht hatte, von ihrer Armut 1 M. zu spenden. Ihr sei ganz besonderer Dank ansgett rochen. Die begeisterte Zuhörerichaft gab durch stürmi schen Ü cifall dem tiefempfundenen Dank Ausdruck für den geist vollen Vortrag de? Redners, der in aufopferndster Weise die weite Reise hierher unternommen hatte, um die Versammlung zu urüerrichte» und zu erbau-». Wir aber sind stolz darauf, daß wir ihm haben zeigen können, was unsere Ortsgruppe durch eine z tlbewuhie Agitation zu erreichen imstande ivar. Und wir zweifeln nicht, daß es au-h an anderen Orten möglich sein wird, die einzelnen Mitglieder zu lokalen Verbänden zu der- ewige i und neue zu gewinne,'. Für Leipzig werden jederzeit Nnraomeldnngen bei dem Vorsitzenden, Hor.-at Alban v. Hahn, T h o ir a s i u s st r a ß e 2, eiitgeaeiigenommen. 8 Bernstadt bei Ostritz. (V o l k s v e r e i » s v er sa rn rn - lung.) Am 14. September fand im Klosterstübel die übliche Monat-Versammlung des BolksvercinS für das kath. Deutsch land statt. Nach Worten der Begrüßung durch den Geschäfts-, sichrer wurde die Tagesordnung erledigt. Punkt 1: Vortrag des Herrn Kaplan Koehler über das Thema: „Ein Nachruf un seren verstorbener' Zentrumsführern Gröber, Hitze, Trimborn, Burlage und Erzberger." Nach dem Vortrage wurde eine von Herr» Leber eingebrachtc Resolution einstimmig angenom men. Punkt 2: Katholikentag in Bautzen. Es wird beschlossen, den Katholikentag zu besuchen. Eine Umfrage ergibt, daß 25 Personen vorläufig vom Verein sich beteiligen werden. Die Gelder für Mitglieds- und Einlaßkarten weären allsogleich ent richtet. Die Herren Gebrüder An sorge, Fabrikbesitzer in Knnner-dorf, Mitglieder unseres Volksvereins, haben zugesagt, die vorgemeldeien Personen per Antos nach Bautzen zu fahren, was unter den heutigen Verhältnissen gewiß hoch einzuschähen ist. da die Fahrt kostenlos für die Mitglieder wird. Unter Punkt 3 werden Kirchen- »cd Schnlfragen behandelt. Die An schaffung -einer Kommunionbank wird beschlossen und Herrn Birnbaum zur Anfertigung übertragen, die Malerarbeit Herr» Schwappe. Die nächste MonatSversammlimg findet am l!). Oktober statt. L. 8 Meißen. Am Sonntag den 11. Sepiember veranstalte ten das kath. Kasino, der kath. Frauen der ein und der kath. Mannergesangverein Eäcilia gemeinsam ein Kinderfest für die Kinder ihrer Mitglieder. Die Teilneh mer, etwa 230 Kinder und zahlreiche Erwachsene, versammelten sich im Schulhofe. Von hier begaben sich die Kinder im fest lichem Zuge unter Vorairtritt einer Musikkapelle durch die Stra ßen der Stadt nach dem Roten Hause, wo das Fest stattfinden sollte. Ein besonders festliches Gepräge erhielt der Zug durch die Blumenkränze der Mädchen und die zahlreichen Fahnen und Fähnchen der Knabe». Ans dem Fcstplahe erfreute zunächst eine Abteilung Knaben unter Leitung des Herrn Lehrer Krause die Teilnehmer durch turnerische Vorführungen, so wie eine Abteilung Mädchen unter Leitung von Fräulein Ziesche durch einen Bänder- und später noch durch einen Bliliiiciireigcii. Beide Vorführungen ernteten reichen Beifall. Darauf wurden die Kinder mit Kaffee und Kuchen reichlich be wirtet. Die weiteren NachmittagSstundcii wurden ausgefüllt durch Vogel- »nd Sternschießen. Daran schloß sich die Vertei lung der Gewinne. Jedes Kiird wurde mit einem Geschenke bedacht. Viel Freude bereitete auch die vom Herr» Vetter geleitete Pfesserkircheribude. Tie Erwachsenen hatten Gelegen heit zniii Scheibenschießen und zum Kegelschieben. Bei entbre chender Dunkelheit sainmeltei, sich die Kinder znin Einzüge. Durch die zahlreichen Lampions machte der Zug einen prächti gen Eindruck. Jnr Sckmihofe wieder aiigelairgt, richtete Herr Schuldirektor Schön seid er einige Worte der Ermahnung an die Kinder und Worte des DcuikcS a» die Veranstalter des Festes. Er schloß mit einem begeistert ausgeiromincnen Hoch ans die drei Vereine, auf alle, die sich um daS Fest verdient ge macht hatten, und insbesondere ans Herr» "Pfarrer Gruhl, der die Anregung gab uird sich auch um die Ausgestaltung de» Festes eisrigst bemühte. Auch des Herrn Urbanek, der die Kosten für die Musik ganz übernommen hatte, wurde dar: ar gedacht. Das Fest, das einen so schönen Verlauf nahm, bat den Kindern einige Stunden der Freude bereitet. Möge es aber auch dazu diene», den drei Vereinen neue Mitglieder znzusübcen. ß Zwickau. (Jugendtag.) Erhebend waren die Pc-, digten, i» denen Herr Pater 2 a n g e r - Dresden zur Jugend und den Ettern sprach, um ihnen als Grundlage e nes cell, giös-sittlichen Aufbaues Glaube, Unschuld und christliches Fa milienleben zu zeigen, packend die Ausführungen am Festabend über die Ausgaben, die eine Dirsporagcrncinde an den Kindern und Jugendlichen durch Familie, Schule . nd Vereine zu erfül len hat. Die Rede wurde umrahmt von Gesänge» des Küchen» chors, Deklamationen und einem Theaterstück. Am Soniuag. morgen hatte» sich 363 Kommiliakaiiten an der Kommunion. bank eingefunden. Parieinachrichten Zittau. Zn einer Gedenkfeier für die verstorbene» Zeiitrumsführer hatten sich am Freitag im Saale der „Volks küche" die Mitglieder des Windthorstbundes und der Lris- gruppe des Zentrums versammelt. Herr Pfarrer Zentner, gedachte mit tiefempfundenen Worten der in wenigen Wochen von uns geschiedenen Führer Hitze, Trimborn, Burlage und Erzberger und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Gott der ver. waisten Partei zur rechten Zeit neue Führer erwecken werde. Darauf erhielt Herr Sind. chem. et mach. Karisch ans Piriu das Wort. Er wies an der Hand der Geschichte des Zentrum» nach, daß dieses sich jederzeit als eine christliche VolkSpactei mit Erfolg betätigt und auch die in der neuesten Zeit ihm entgegen, tretenden Aufgabe» i» christlichem Sinne zum Wähle des Pol. keS gelöst har. Im Anschluß an den mit anhaltendem Beifall ausgenommene» Vortrag gelangte folgende Entschließung einstimmig zur Annahme: „Die Mitglieder der Christlichen Volkspartei und de» WiiidthorstbundeS in Zittau sprechen der ReichStagsfrattion des Zentrums herzliche Anteilnahme an dem schwere» Ver luste aus, der durch das Hinscheiden ihrer Führer sw bettos. fen Hab Sie bringen den tiefsten Abscheu gegen den Mord Erzbergers, der seine letzten Ursachen in dem Treiben der rechtsgerichteten Kreise hat, rum Ausdruck und perurteilen den Klassen- und Parteihaß, mag er von rechts oder von lock» kommen, der das deutsche Volk zur Zeit seiner bittersten Not auscinanderrcißt. Nur eine gesunde Politik der Mitte kann das deutsche Volk wieder zum Aufstiege sübren. Wir unter, stützen die Neichsregierung in ibrem Bemühen für Ruhe »nd Ordnung »ns wollen beim Wiederaufbau des deutschen Vol. kes treue Mitarbeit leisten. Nur eine Erneuerung des Volks- geistes durch das Christentum kann und wird Gesundung bringen. Deshalb fordern wir die Freiheit, »ach umerer Religion zu leben und unsere Kinder zu erziehen. Keine airdcre Partei als das Zentrum vertritt diesen Standpunkt, darum geloben wir ihm nach wie vor treue Gefolgschaft." E. Gninau-Schönfeld. Donnerstag de» 14. d. M. hielt die Ortsgruppe des ZeiitrilinSwahIvereiriS im Kretscham zu Tcbön- seid eine Versammlung ab mrd hatte für diesen Abend Herrn Lehrer H ü bn e r-Zittau für einen Lichtbildervortrog genen. neu. Hierzu waren auch die übrigen katholischen Vereine oec Gemeinde geladen und mich sehr zahlreich erschienen. Nach üb licher Begrüßung eröffnete der Vorstand Herr Hermann die Versammlung. Herr Lehrer Hübner verstand es meisterhaft, die Versammelten anderthalb Stunden mit seinem Vorträge zu fesseln. Heimatbil-er batte er gewählt! Die Schönheit der Heimat, der Lausitz und de- angrenzenden Bübmerlandes !,eh er in verschiedenen Bildern, in Städte« und Naturaufnahmen vor unseren Augen vorüberziehen, um Heiniatliebe und Freude a» der Heimat in unseren Herzen zu wecken. Die leicht süß liche», eigene, tiefe Heiniatliebe atmenden Erklärungen waren reichlich mit Humor gewürzt, und ungeteilte Anfmerksamleit aller lohnte die Mühe des Vortragenden. Hierauf ergriff Herr: Pfarrer Kiel mann das Wort und gedachte in kurzer Rede der vier so schnell hintereinander inß Grab gesungenen Führer der ZentriiiiiSpartei. in warme» Worten deren Arbeit und Wir. ken für die Partei skizzierend. Die Versammlung ehrte da» Andenken der Toten durch Erheben von den Plätzen. In sen- rigen Worten forderte Redner die anwesenden Partergenopen aus, Treue »nd Vertrauen den neuen Führern ciitgcgeiiziibriii- gen und fest zusammen zu stehen inr Kampfe für Wahrbeit. Recht und Freiheit und erntete reiche» Beifall. — Hieraus wurde noch einiges Geschäftliche erledigt und eine Versammlung der Vertrauensleute — Komnruiia.Iwahlen betreffend — für Mittwoch den 21. d. M. festgelegt. Nachdem der Herr Vorsitzen» Herrn Lehrer Hübner herzlich iin Nomen des Vereins für seine Bemühungen und Herrn Lehrer Heidrich, der de» Avpnrat bediente und durch sein stilles Arbeiten so viel zum Gelingen des Abends beitrug, gedankt hatte, schloß er die so reich besuchte Versammlung. Brief aus der Südlausitz Den 21. September. Wein, mon nichts besseres weiß, erzählt man vom Weiter — das ist eine bekannte Tatsache. Da aber außerdem in den nächsten Togen Freund Herbst Einzug halten will, so sei kurz berichtet, daß die letzten Tage de? Sommer? schon recht herbst lich .'uhi waren. In den klare», mondhelle» Nächien ist das Quecksilber schon einige Nächte hiiitcreinander bis aus l bis 2 Grad unter Nult gesunken. Tie Vohir-n, Tomate», Knrbüsse und alle die anderen leicksi empfindlichen Pflanze» und Blumen lassen ihre Köpfchen traurig hängen. Zwar lacht während des Tages goldigster Sonnenschein hernieder, aber er vermag die zu früh Ertöteten nicht mehr lebensfähig z» mache». Zudem läßt kühler Wind die Tonneiiwärme nicht mehr zur Geltung kommen Waiiderwctter ist es freilich, zumal infolge der klaren Luft e:ne ganz außerordentlich gute Fernsicht sich bietet. Die Berge scheinen in greifbare Nähe gerückt und vielfach begegnet inan Wandergruppen, die die günstige Gelegenheit anSmitzen wollen. bür die nunmehr häufiger werdenden „Kirmsen" ist daS Wecker natürlich wie gewünscht Ostritz und die eingepfärr- ten Gemeinden haben am Sonntag den Reigen der Kirchweih- 'este eröffnet. Ans den Dörfern fanden die beliebten bumorssti» scheu l'msiigc statt, denen sich ans dem Festplatze das Adle» schießen und Rittcrstechcn anschlossen. Abends beschloß der Einzug rmd der Kirmcsianz den wichtigen Tag. Sicherlich haben d:e bieten KilnireSgäste. denen das schöne Wetter sehr zu statten kam, riiiter den ersten „freien" Kirnieskuchen. zu denen auch „'reie" Butter verwendet werden durste, tüchtig aufgeräumt. In Len letzten Jahren gab es zwar auch Kirnieskuchen, der aller dings „hinten rum" gebacken werden mußte: aber mit so ruhi gem Gewissen und wohligem Behagen konnte er doch nicht ver» sinnst werden, da hin und wieder Meldungen über „Beschlag nahmen" austanchten! Oder sollten die verbotenen Früchte noch besser geschmeckt haben? Oftrih hatte anläßlich des Kirch» ncklisestes Markt, der überaus reich beschickt und besucht war. Vor einiger Zeit erzählte ich in einem Briefe von dem regen Grenzverkebr und der lohnenden Fleischeinfuhr. Das Ge schäft Hai nicht tauge bestanden und gegenwärtig sind ganz eigenartige Verhältnisse eingetrcten. Die Ursache dieses Wan dels liegt znnäckot darin, daß in Tschechien der Preis für Fleisch- und Wursiwaren erheblich gestiegen ist. Rindfleisch kostet vente 7 bis 8 Kronen (damals 5 bis 6 Kronen), Schweinefleisch 15. Krone» (II bis 12), Speck und Rauchfleisch 20 Kronen das Pfund. Dazu kommt aber daS Sinken des Markkurses gegen- über der tschechischen Krone. Nimmt man doch drüben die Mark nur mit 70 Pf. (teilweise auch noch weniger) in Zahlungk Da» durch kommen teilweise böbere Preise heran» als bei un?, Und Nenn inan de» Preis für die Ausweise, für Bahnfahrt, den Fußmarsch mrd die Zeit berechnet, wird der Sonuiagsbraten irheblich teurer, als wenn man ihn daheim einkauft. Durch die Markentwerttmg bleibt natürlich auch manches Glas „echten" böhmischen Bieres »»getrunken. Dagegen kommen jetzt viele in die sächsischen Grenzorte eii'kanfen. Vielfach wird auch eine fabelhafte -HPalntaspekula- i.rii" betrieben und die Banken in den Greiizorteir haben wohl kar in einmal so viel zu wechseln gehabt wie augenblicklich. Jetzt klagen die böhmische» Wirte und Kanflente über schlechten Ge schäftsgang wie seinerzeit die sächsischen! Also selbst bis hier bei werfe,> die politischen Vorgänge ihre.Schatten. Da bis Ende des Jahres das sächsische Notgeld verschwin den soll, wird auch das Zi t t a >i e r Notgeld ab 1. Oktober ein- gezegen. Die Ablieferungsfrist soll bis Ende Dezember laufen. Woher freilich dann das Kleingeld kommen wird, ist nicht recht erklärlich. Aber vielleicht ist inzwischen der Markschcin das tteinstc Zahtiiiigsinitie! geworden! Zwischen der Gemeinde Eckartsberg und der Stadt Zittau wurden Verhandlungen geführt, die eine Eingemein dung herbeiführen solle». Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Bei der Firma I. T. Brei dler in Reichenau ereignete sich ein bedancrlschcr Unglückstall, wodurch dem 17jährigen Martin Wenzet die drei mittleren Finger der rechten Hand ab. oeguetschi wurden; so daß der Verunglückte rm Krankenhaus« Nl'fiiahine finden mutzte. In der Fabrik des Herrn Karl Llndemann war am 18. September der Herr Neinhold Heilung von bier 50 Jahre als Fabrikttschler beschäftigt. Der iin 70. Lebensjahre stehende Jubilar ist noch sehr rüstig und wurde anläßtich seines seltenen Jubiläums durch seinen Ehef, wie auch durch die Beamten und M tarbeiter der Firma reich beschenk!: auch von der AintShaupt- maniischaft war ihm ein Aiierkenmioo-schreibeil gewidmet Morde!'. Feueralarui weckte am Sonntag morgen die Einwohner Reiche n a n s aus dem Schlafe. Beim Sattler F r i tz M eh» nert neben dem ttzasthof „Stadt Zittau" war im Schuppen Feuer oiiSgebrocheii. Polsterwareiivorräte u. a. boten dem Feuer willkommene Nahrung. Dank der rasch eingreifenden Hilfe und dir Windstille konnte der Brand ans seinen Herd beschränkt werden; trotzdem dürste für deo jnngeii Handwerker der Scha tz! n empfindlich genug sei». In Ostritz erlitt Herr Kapellmeister Johann Schubert sen. nach einer Hvchzeitsfcicr einen Unfall, in dem er ans der Treppe zu Fall kam und sich eine schwere Gehirnerschütterung zvzog, die seinen baldigen Tod hcrbeiführie. Vor 14 Tage» berichtete ich über das sozialistische Tnrner- sest in Seiten darf. Was ich damals voraussagte, ist »in- getroffen: dir Herr,,, Sozialdemokraten beruhigen sich noch ilnmer nicht und wollen es nicht zugeven, daß sich die Lenen, dorser Geisttichkerr und der anständige Teil der Settendorsec Einwohner gegen die sozialistische Hetze zur Wehr setzen. N-ich. dem im Festbericht der sozialdemokratischen VolkSzeittrirg mm Kampfe „gegen Pfafs und Muckertum" ausgefordert wocee» war, bringt die Montagansgake vom 19. September einen neuen Beweis unverhohlenen Hasses. „Liebe deine Feinde! so beginnt der Artikel, um sich dann zu beschweren, daß Herr Psorrer Grohmann 26 Mark Belohnung ausgeseht hat für du Person, die ihm eineri Verlenmtzer nennt. Das ist nach semr. l'stischen Moralbegriffen nicht statthaft, denn ein katholischer Geistlicher muß sich aus Liebe zu seine» Feinden die. Ehre in den Kot ziehen lassen. Nächstens fordert man wahrscheinlich, daß für jede» Verleumder als Belohnung 26 M. ausgcsetzt wer. den sollten! Da würden allerdings manche Seitendorser schnell reich- Leute werden! In demselben Artikel wird dann auch »och die Lehrerschaft der katholischen Schule angegriffen, besonders Herr Lehrer Stange. Man wirft ihm vor, unter den Schul!,». dcr.n erneut eine Sammlung für die Glocken vorgeiionnnen zu haben, obwohl das durchaus nicht der Tatsache entsvricht, wie mir zuverlässig berichtet wird. Die gegenwärtige Sammlung ist die erste »nd hat bereits über 1200 Mark erbracht. Daß verschiedene Kinder nichts bringen dursten, ist ihnen durchaus nicht übel genommen worden, denn es fit natürlich eine frei willige Sache, sttr kirchliche Zwecke zu opfern oder nicht. Die genannte Zeitung empfiehlt nun dem Heren Lehrer, „als Voi'e- ersieher geradere Wege zu empfehlen", weil er den Kindern gesagt habe, „das Geld ihrer Sparbüchse zu entnehmen". Wabe» scher»l,re sollte» die Herren den Kindern einen einfacheren Weg raten: Stehlt oder raubt es. wo es zu laben ist! Denn daß Kinder von ihrem Verdienten und Ersparten auch mal einige Mark für eine gnie Sache übrig haben könne», wo so häufig lO bis 20 Mark und mehr bei einem Schießen verjubelt werden, iinrd natürlich gewissen Leuten nie einleuchte». Schadet ja n'chts! Als Fernstehenden erscheint mir aber diese Anschuldi» gnng nur als Anlaß zu den Schlußsätzen. Cs heißt dort wort- sich: „Auch gehört derselbe de>n Schulvorstande a». (Ist aber gar nicht wahr! D. Res.) Sozialdemokraten duldet die Mehr heit des Gcmeiiiderates im Schulvorstande nicht. Aber auf und tzrari, spannt den Hahn." Es soll scheinbar für die kommenden Wahle.' vorberettet werden! Also die Augen auf! Möchten auch andere Gemeinden ans den, Kampfe in Seitendorf lerncnl lind nun z»»i Schluß auch an dieser Stelle unserem hoch, würdigsten Herrn Bischof Dr. Schreiber ein herzliches Will- kommen! Möchte sein gesunder Optimismus allezeit in Er« füllung gehen zu,» Wähle »»sercs Volkes und Vaterlandes! / Möchte auch der Bautzener Katholikentag recht reich» Frücht: trage», indem er aufrichtet, ermuntert und stärkt, wa» lnmrer ln der schweren Zeit wanken- und zagend geworden ist!