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Sächsische Volkszeitung : 24.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-24
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.09.1921
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TonnabemL den 24. September 1921 Sächsische Bolk»»«ttung Nr 221. Seile 3 der stet Hs- i u„. E„t- olango Lag, Recht h mit ! Zu- trübe enden chnen, h der idsatze :rde,i. lgkeit, . dem endec Gunst Rat. ohne rfiült trüg. » fiir üben. tg-') ober- steisen 'bürg, letzten a von lebnt« e Be. inest, !»a» : de« über n gende tiges. gebot ieben Ham- daß 'stete, n ii, ?N atini- fand i e ri. g e n- nische n in irnng tschen ! rit- N e n hrend eine rgen. diese Igel ibten, allen egan- , um b i S l e n > erech. hegte -r zu Gefei lschen nicht »gen, inien Es schon- ihren e sie Neue estor- »tu», e er- l und uiisch kom- nung Das ingst« wun« mit nckten Sie Auf- neig«, erung ircht? Zillen, anne» fälsth- i (Ne. e Au- mmen ill st« cheint, äulei« i den« icht ^ Dl« Garantiekommission in Berlin Part». 22. September. Wie „Temps" meldet, hat da« Ga- rantiekonittee heute abend Paris verlassen und sich nach Berlin begeben. Gegenstand der Beratung sei in der Hauptsache die Festsetzung der Bedingungen, unter denen die interalliirte Kon- trolle über die deutsche Ausfuhr vor sich gehe, und die Festsetzung der Modalitäten für die nächsten Fällig, leiten tn bar und in natura. Die Forderungen der Helgoländer Perlt«, 22. September. Die Helgoländer hoben in einer Volksveiiammluna ihre Forderungen ankaestellt, in denen cs heißt: Eigene Fnianzoelwaltung. wie sie se t Jahrhunderte» bestand, eigene Zollvcrwaliw g, wie sie in der Verfassung garantier'ist, Selbständig» Hit der Jnsclverwaltung, Unabhängigkeit vom Krei-ausschuß ,n iRcst orf. Zusammentritt des amerikanischen Kongresses. Washington, 22. September. Der Kongreß ist wieder zu- «amm «getreten. Prä'ieent Haltung Hot ikm den deutschen, den öberreichiichen und den ungareschen Friedcntzvcrlraa iibersanbt. Senator Lodge. der r-publ'kani'che Führer, batte mit Hartung eure Vsiprechuna. Dem Bcineknun nach wurde vereinbait. die V rtiäge an den Ausschuß für auSwLitige Angelegenheiten ,u verweisen, dessen Vorsitzender Lodge ist. Die Verhandlungen in Genf Genf, 22. September. Am 4. Oktober tritt hier zmn ersten Male die ständige Mandatkommission zusammen, die laut Artikel 22 des Paktes des Bülkerbundsrates über die Ausübung der Mandate ihr Gutachten abzugeben hat. Sie setzt sich aud neun kolouiealen Sachverständigen zusammen, die in ihrer Mehr heit nicht den MandatSländcrn angehören. Verschiedene Staa ten haben bereits ihre Berichte über die Ausübung der Mandate der Kommission zugestellt, so England für Mesopotamien, Pa lästina, Tanganjika und das frühere Teutsch-Ostafrika, Frank reich für Togo und Kamerun, die südafrikanische Union für da- ehemalige Deutsch-Sübwestafrika. Wahrscheinlich wird die Prü fung dieser Berichte zur Aufstellung eines Fragebogens dlenen, mit dessen Hilse dann die Jahresberichte vorbereitet werden sollen. In einer nichtüsfentltchen Sitzung der sechsten Unterkom mission der ersten Kommission des Völkerbundes für Rechts- u»d VerfassungSfragen, legte Doherty ausführlich dar, daß der Artikel 10 des Paktes, der die Gewährleistung der In tegrität und politischen Unabhängigkeit der Völker bundsstaaten vorsieht, eine schwere Gesahr und Ungerechtigkeit bedeute. Er zwinge die VölkerbundSstaalen, den Eroberer» einen ungerechten Landbesitz zu verbürgen. So sehr auch Kanada am Frieden hänge, sei es doch unmöglich, einen Tatbestand zu verbürgen, der ihm ungerecht erscheinen würde. Neu-AAsnohmen in den Völkerbund (Eigener Drahtbericht der „Sächs. V o l k - z e i t g.") Genf. 28. S,pt. Estland, Letlland, Litauen lind gestern in de» Böikerdiwd ausgenommen worden. Die Wahl eisolate einst minia, weis die po'nische und rumänische Opposition bei der Abst mmung nicht ciiiwennd war. Bei der Ausiprache d utitc der Vertreier Persiens sein Bedauern über das Fehlen eines deutschen AmraaeS aui Zulassung an. Hanotaux prophezeite eine einheitliche Regelung des gesamt » Weltverkehrs. Italien! che Kammermitglieder >» Köln (Eigener Drahtbericht der „Sächs. V o I k S z e i t g.'l Köln, 23. Sipt. Mehrere M lgsi-der der italieniichcii Kummer sind h er zu Studieiizweckcn ein-etrofse». Die der Partei Berto Polari angel origen iialicni'chen Pa>lamentar er weiden beute Gäue der Ze.mnmsfiaktion der Stadtverordiicienvcisainmlung sein. BeniiS vor ew'gen Tagen wurde Köln von einer Anzabl hcrvoiragender Mitglieder der englischen RegiermigSparteien besucht. Das neuo polnische Kabinett Warschau, 21. September. Der Staatschef sandte an den Rektor Ponikowski folgendes Schreiben: Ich ernenne Sie zmn Ministerpräsidenten der Republik Polen und znm dem übertrage ich Ihnen das Ministerium für Kunst und Kultur. Minister für BolkSanfklärung und Glaubensbekenntnisse: außer- Gleichzeitig werden ans Ihren Antrag hin ernannt folgende Herren: zum Außenminister Skirmunt, Innenminister D v w - uarowicz, Kriegsmiuister Sosukowski, zuin Leiter des Finanzministeriums Tr. Martowski, Justizministec Svbo- lewski, Landwirtschaftsminister Raczinski, Post- und Te legraphenminister Tr. Steslowiez, Leiter des Handelsmi nisteriums Strasburger, Eisenbahnminister Tr. Siber- ski, Minister für öffentliche Arbeiten Naratowicz, Ar- beitsininister Darowski, Ernährungsminister W » czelko >v - ski, Minister des ehemals preußischen Teilgebietes Trcztn- ski. gez. Staatschef Joseph Ptlsudski. Die Elerlrisieiung der Eisenbahnen Berlin, 22. September. Heiite wird die elektrische Fern bahn st recke Leipzig — Bitterkeit» in Betrieb ocnommen. Neben de» ber-iiS seit mehreren Jahren in Schlesien in Bett üb stehenden kl-siri'chen Feinaahnen wird diese mittcldeutket c Flachbahn- sirecke neue Eikahrungen sür den weiteren elektrischen Ausbau liniere» Eisenbahnnetzes zu erbringen haben. Für den Betrieb gelten beson dere BetördciungSvorlchrifren im Güterverkehr- Ponikowsjk: an Briand Paris, 22. September. Der po'nische Ministerpräsident Pon lowski sandte ein Begrüßungstelegramm an den Mi nisterpräsidenten Briand, in dem er versichert, daß die neue polnische Negierung ganz besonders die Politik enger Freund schaft fortsetzen werde. Briand antwortete, er würde sehr er freu» sein, die -.nge Zusammenarbeit mit der polnischen Negie rung kortzusehen und die Bande gegenseitiger Freundschaft und des P.rtrauens stcis enger zu knüpfen, um den Frieden und das Gedeihen der beiden Länder zu sichern. Ter polnische Ministerpräsident Ponikowski erklärte, wie der Rzeczpossclita berichtet gegenüber dein Präsidium der Polni'wen Volkspartei über die Kabinettsbildung und die künf tige Politik, daß ihm nur die NeberzeUiNing daß alle Versuche m.ßl'i gen müßten eine auf eine LandtagSmelnheit sich stützende parlmi-ntarische Negierung zu bilde», dazu bewogen hätte, ein auß-rparkamentarisches Kabinett zu bilden, das gegenwärtig allein imstande sei. die Parteigegensähe zu über lrücken. Der Ministerpräsident, der nickst ans eine ständige Mehrheit rechnet, sondern hofft daß sich innrer eine bald ans diese,. bald auS jenen Parteien bestehende Mehrheit finden wurde bezeichnet« als Richtlinien seiner auswärtigen Politik di Verständigung mit den Bnndesgmiosken insbesondere mit Frankreich, die Vermeidung aller demonstrativen Akte gegenüber dem Auslände in der Wiknaer Frage und eine kriedliche Ostpolitik bei Erkaltung friedlicher Beziebiin- ,en mit Rußland und mit Kowno-Litauea. Jnnerpaklstsch müsse die N'gierung die Neuwahlen, die er sich bemühen werde, auf den 1. Januar festzusetzen, unparte: isch vorbereiten. Tic §-kling der Valuta sei nur durch Hebung der Produktion des Lande? möglich. Während die Rechtspresse, insbesondere cie ..Eazcta Prnmnna" unzusricdcn ist, begrüßt der ,.K»r'er Volfk ", das Organ Ptlsudski?. die Ernennilng Ponikowski? als glückl'chen AuS,rang aus der Sackgasse, in die der Egoismus der Parteien da? Land gefübrt Hab-. Die griechische Niederlaae Paris, 22. Sept. Eine kemcilisliichc Mitteilung vom 20. ds. MtV. besagt: Weltlich Sakaria nur? die Benoigung de» öeinccs fortgesetzt- Wir fahren >ort, Maschimügcw hie, Aiittunob b: uns andere» ,«rückgelasiene» Material elnzusammeln. lieber die Sakaria sind Brücken geschlagen. Brückenbau und andere» Ma eriol winde erbeutet, da» die Grieche« nicht in Sicherheit haben dringen kännen. Nack Nachrichten au» kemalifttscher Quelle wird der allgemeine An- gr'sf von türkischer Seite fortgesetzt. Di« türki'chen Truppen rücken auf der Halbinsel Jtm'd i» R'chtuna ans Eikischehir wester vor. Fliegende Kotonnen der Türken btlästtgen von allen Teilen die Griechen. Konitantinoprl, 22. Sept. Die von der hellenischen Armee im Verlaufe der Sakanatchlacht und wählend de« Rückzuges erlittenen Verluste tollen 20 000 Mann übe'.stwgen; die zablreiche» am -unipf- si-bcr Erkrankten sind eingerechnet. Die Folgen der Besetzung Sivri-HissarS durch die kewalistiiischen Trnopen machen sich j-tzt durch den Druck bemerkbar, den die türst'ch-A-mee ans die bellen sehe Armee ausübt. D>e Griechen, die gezwungen sind, ihre Rückzngs- linic zu ändern, ziehen sick, minm-br gegen Norde» zurück in gleicher Richtuim mit der Eiirnbahn>in>e, die nach Eskiscbcb r tiihrt. Parts, 22. Seist. In Aihener NeaieningSIrcilen läbrt ma» fort, vollkommenes Slillschwciocn über die Art und Weite, in der die Verhandlungen begonnen werden tollen, nr bewakrcn. Der offlsielle» ,Nea Imera" ziikol« e ist e» sicher, daß die Griechen nicht direkt mit den Kemalchen verhandeln, sondern vis Friedensverhand- lur.gcn dur» Vermittlung der Verbündeten anbabum werden, die die BürFchaft für die Durchführung dcS abzuichliebeuden Vertrages übernehmen wist den. Ya»t«, 22. Sept. Nach einer Molinme'diiiig auS London glaubt man nach Nachrichten an» Alben vom 20. d. M-, daß die griechische Regierung dem enalischen Gesausten die Bedingungen mlt- getcstt bade, unter denen sie bereit wäre, mit den Tüllen Frieden zu schließen. Von der Invalidenversicherung Bon Heinrich Schneider, Leipzig. Das Gesetz über die andecweite Festsetzung brr Leistungen und der Beiträge in der Invali denversicherung vom 28. Juli 19 ^l enthält äußerst wichtige Bestimmniigeii, deren KeiliitniSnahine jedem Versicher ten nur angelegentlichst empsohlen werden kann. Die Neute»- empsänger glauben mm allgemein, das Gesetz habe ihnen eine sofort in Kraft treiende Erhöhung ihrer Renten bezw. der Zulagen zu denselben gebracht. Das ist nicht der Fall. Nach wie vor erhalten die zur Zeit anspruchsberechtiglcn Renten- empsänger die bisherige Zulage, und zwar 70 M. sür jede Invaliden-, Alters- oder Kranken reute, öö M. für jede Witwen rente und 30 Mark für jede Waisenrente. Im große» und gan zen vieibt die Rentenhöhe einstweilen die gleiche. Tie gesetzgebenden Körperschaften haben sich nicht dazu ent schließen können, den Reichszusehuß zu erhöhen. Derselbe beträgt sür jede Invaliden-, Alters-, Witwen- und Witwerrente öO M. und sür jede Waisen renke 25 M. jährlich. Eine Erhöhnng hat allerdings der Hst'lln'dbetrag der 'Invalidenrente erfahren. Er beträgt 860 M. für jede Rente unk ist in allen Lohnklasse» gleich. Auch die Steigernngssätze, die in den einzelnen Lohnklassen verschiede» sind, wurden etwas erhöht. Zn den neu fesizusenen- den Renten wird zwar ein jährlicher Zuschuß von 600 M. (für Waisenrenten nur 800 M.) gewährt, es ist aber zu berücksichtigen, daß erst im Lause der Jahre die Auswirkung der erhöhten Bei träge hinzilkomuien muß. Infolgedessen werden die in nächster Zeit festznsetzenden Renten sich nicht wesenklich von den bis herige» unterscheiden. Werden aber die jetzigen Sonderzuschistse herabgesetzt, so verschiebt sich natürlich das Bild wieder zu un- gunsten der Versicherten. Für die jetzigen Rentenbezieher kommt die vorhin vermerkte Neiiregeknilg also nicht in Frage. Eine besondere Regelung haben die K i n d e r z n s ch n s s e erfahren. Hat der Invaiidenrentner Kinder unter lö Jahre», so erhöht sich die Jnvaiidenrente um jährlich 96 M. sür t Kino, um 168 M., wenn zwei so-cher Kinder Vorhände- sind und um 48 M. sür jedes weitere solche Kind. Clternlvse Eniet unter 15 Jahre, deren Unterhalt der Invalidenrentenempsänger ganz oder überwiegend zu bestreiten hat. werden den 'Kindern unter 15 Jahren gkeichgestellt. Vom 1. Oktal er d. I. an kommen die bisher gewährten Witwengelder und Waisenaussteuern in Fort fall. Es handelt sich um einmalige Beihilfen, die die Witwe er hielt, wenn sie selbst versichert war und die Anwartschaft ausrecht erhalten hatte. Nach de» bisberigen gesetzlichen Bestim mungen sind aber noch solche Anträge zu erledigen, die bis znm 1. Oktober geltend gcmacht werden. Gleichfalls in Wegfall ivmmen auch die sogenannten Zu satz reuten (gemäß Paragrapb 1472 der Neichsoersichcrniigs- ordnung). Als Avsnidling wird der Kapitalwert der Zusatzrcnte gezahlt. Wer Znsatzniarken geklebt, aber keine Zusatzrcnte be zogen hat, kan» innerhalb 5 Jahren die Erstattung deS Wertes der Zusatzmarken verlangen. Die Einrichtung der Znsaiwiarken bzw. der Zusatzrenten war vom sozialen Standpnnlie ans zwar gut gemeint, hat sich aber niemals einbürger» können. Die Versicher ten standen ihr init geringer Ausnahme gleichgültig gegenüber. Tie neuen Steigernngssätze der Invaliden rente betragen vom 1. Oktober d. I. für jede Beitragswoche in der Lohnklasse A 10, A 30, E 50, T 70, E 99. F 120, G 150. H 180 Pfg. Für die bis 1. Oktober d. I. geklebten Marken bleibt cs bei den bisherigen Steigerungssätzen. Bei der Altersrente betragt vom 1. Oktober d. I. an der Anteil der Versicherungsanstalt in der Lohnklasic A 300, B 500, C 700. D 900, E 1100/ F 1400. G 1700, H 2000 Mark. Boi» I. Oktober d. I. an we>W'i nie bisherigen 5 Lohn- klaffen aufgehoben nnd an deren Llrste t eien 8 Lc>hiikla>jen mit Wochen! eiträaeii vvn 3,50 M. bis 12 M., wie aus nachstehender Uebersichl hervorgeht: lJabresarbeitSverdicin'I): Wocken- Beitrag»! lassen bci'.iäge: Klasse ä. bl« 1000 M. 8.50 M. Klasse 1! von mehr al» 1000 M bi« zu 8 000 M. 4 50 . O 8000 „ . 50 0 stß" .. 0 5000 . . 7 000 6.50 . ^ » » - 7000 . . „ VOOO 7.b0 . E § 9000 . . 12 000 9,00 , , « I 12000 „ . IbOOO E 10,50 . hl „ .. 15000 „ . . . . 12-,0 . Diese Beiträge tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte. Ter Versicherte knnn sich auch in einer höhereit Lohnklasse versichern Ter Arbeitgeber ist aber mir zur Zahlung der Halste des Beitrages der zuständigen Lohnklasse verpflichtet. Lehnt der Arbeitgeber die Zahlung zu einer höheren Lohnklasse ab, so muß die Differenz der Arbeitnehmer ans seiner Tasche zahlen. Als Beitragstiassen der Lohnklasse B werden, ohne daß Beiträge entrichtet zu werden brauchen, die vollen Wochen c»>- gerechnet, in denen der Versicherte wegen Krankheit zeitweise arbeitsunfähig und nachweislich Verbinder! gewesen ist, seine Berufstätigkeit fortznsetzen. Der RcichsarbcitSministcr kann be stimmen, in welchen weiteren Fallen eine Anrechnung von Bei- tragswochen der Lohnklasse B statlsindel, ohne daß Beiträge ent richtet zu werden brauchen. Bisher mar für die Berechnung des JahreSarbeitsverdienstes der Grnndlohn der Krankenkasse maßgebend. Dieses umständ liche Verfahren ist in Wegfall gekommen. Zukünftig ist der tat. sächliche JnhreSarbeitSverd'enst maßgebend, der ans den Wocüen- und gegebenenfalls auf den Tagesverdienst umznrerhuen ist. Es ist damit zu rechnen, daß hinsichtlich der Zuteilung der Ver sicherten nach den einzelnen Lolinklassen, sebr wahrscheinlich der ReickiSarbeitsnilnistcr noch näbere Bestimmungen treffen wird, denn die diesbestigüchen Vorschriften dec Reichsoersichenmgs- ordiiiing (U 1246 und 1247) sind in Megiall gekommen. Von erbcblicher Wichtigkeit ist die Neuerung, daß in Zu- kllnsi Invaliden- und Hiiiterblievenen-VeriicheriliigSrenten neben einer Rente aus der Unfallversicherung gewährt wer den. Bisber koiiiiie eine Aufrechnung stattsiiiden. wenn eine gewisse Grenze beim Gesanttbezuge überschritten wurde. Für Beiriebobramlr, Werkmeister ,Fa!ioren) und andere Angestellte, sowie sür Handlungsgehilfen und Lehrlinge, Ge hilfen und Lehrlinge in Apotheken, Bühnen und Orchestermit glieder, Lehrer und Erzieher, deren Jahrec-arbeitsverdienst 2000 Mark nicht übersteigt, ist eine Ausdehnung der Versiehe, ruugspslicht durch die neuen gesetzlichen Bestimmungen nicht eingetreten. Verdienen also die vorgenannten Personen mehr als 2000 M. jährlich, so sind sie trotz der neuen Lohnklasjen nicht versicherungopslichtig. Tie diesbezüglichen Bestimmungen gelten nur für Arbeiter und Arbeiterinnen. Da aber viele Au. gestellte ihre Jnpalwenversicheruug freiwillig sortsetzen, so ist das neue Gesetz auch sür Tie von erheblicher Bedeutung. ES ist nicht zu verkennen, daß auch diese? neue Gesetz lSchnellgesev- gcbung!) manche Unklarheiten enthält, deren Auswirkungen >ich erst in der Praris zeigen werden. Das Erlöschen der Anwartschast gemäß 8 (280 der Reichs- bersicheriingSordnung wird oft reckt bitter empfunden. In dieser Hinsicht ist »un auch eine beachtenswerte Erleichterung cinge» lretrn. Nach den gesetzlichen Vorschriften erlischt die An.iart» schast, wen während zweier Jahre nach dem auf der Onillnnas- karle verinerkteu Ansslelluno nag weniger als 20 Wochenbenrnge entrichtet worden sind. Aus Grund der eingelrekenen Erie'äiie- rnng gilt die Anwartschaft aber nicht als erloschen, wen» cke zwischen dem erstmaligen Eintritt in die Versicherung und dem Versicherungsfali liegende Zeit zumindestens dre. Vierteln durch ordnungsmäßig verwendete Beitragsmarken belegt ist. Wer z. B. nach 20 Jabren lvcnn Tage des Eintritts in die Versiche rung an gerechnet) invalid wird, muß nackweisen, daß er für mindestens 15 Jahre sdrei Viertel von 20 Jahren) Marken ge klebt bat, demnach 15 X 52 — 780 Marken. Ungültig gewordene Marken können binnen zwei Jahren nach Ablauf ihrer Gültigkeitsdauer bei deu Mar. kenverkaufsstellen gegen gültige Marken im gleichen Geldwert »mgetanscht werden. AuS nachstehendem Beispiel ist zu ersehen, wie sich die Be^ rech nung der Invalidenrente nach dem 1. Oktober dieses Jahres gestaltet. Angenommen wird, daß e» sich um einen Arbeiter handelt, der 400 Beitragswochen zur alten Lohn, klaiie V und 80 Beitragswochen zur neuen Lohnklasse H ge zahlt hat. Die JahrcSrcute setzt sich demnach wie folgt zu sammen: NeichSznschnß ............. 50 M. Grnndbeiirag 860 „ Steigeriiugssatz (400 zu 12 Pf., alte Lohnklasse V) 48 „ StrigerungSsatz (30 zu 180 Pf., neue Lohnklasse H) 54 . Rentenerhöbiing 600 ., 11,2 M. Je mehr Beiträge nackgewiesen werden, um so höher ist natürlich mich die Reute infolge der höheren Steigernnac-!ätze. Käme» für den vorstehend als Beisoie! angenommenen Inva liden drei Kinder in Frage, so würde sich die Jahresrente um 2l»i M. erhöben, insgesamt auf 1828 M. Die neuen Beiträge, entsprechend den acht Beitragskiasien, sind zunächst bi? znm 81. Dezember 1926 vorgesehen. lieber die Berechnung des Jahresarbeits- Verdienstes in der Invalidenversicherung bat der Reichs arbeitsminister in Nr. 217 des „Reichsanzeigers" (vom 16. Sep tember, eine Bekanntmachung erlassen, wonach vom 1. Oktober dieses Jahres an für die Zugehörigkeit zu den Lohnklassen bet der Jiivakidenoersichernna als Jab-esarbeiksverdienit bei täg licher Zahlung da? U'Osacbe, bei wöchentlicher Zablnng das 250fache, bei zehnkäglicber Zahlung das llOfncke, hei bicrzehn- täglicber Zahlung da? Mfache, bei .monatlicher Zahlung das 12kache, bei tsierteliäbrlicher Zablnng da? Vierfache de? ge zahlten. aus volle Mark abaernndeten Entgelt? gilt. Anznrcch» neu sind ferner Gewinnnnteike und andere Be^üoe, die der Ver sickerte gewohnheitsmäßig crbäit, nach dem im vorangegangenen Kalenderiabre bezogenen Betrage. Für Sachbezüge (freie Wob- niino, Beköstigung »sw.; gilt der nach den Vorichröten der RVO. iH 160) iesigesehte Weri. Für unständig Beschästigte gilt als JabreSarbeitSverdienst da? MOsache des OrtSlobnS. N-lckrichten ans Sachsen Die Beisetzitt'gosc'iorlickKeulen des K»ngr»lk»« Dr. Pli'Iipp L'csak Bonnen. Zu einer erhebcnden Trauerfeier gestaltete sich die Beirdignng des beim Einzüge des neu n Bischofs in Bantzen pwtz'-cr ans dein Leben geschiedenen bochw Herrn Konsistoria!- rates Kanonikus Dr. tbeol. Philipp R e sa k an? Dresden. Mitiwech den 21. September, vcrmittaaS 0.30 ilbr. veriammelle s.cl, dm zablreicb erschienene KlernS mit den Mitgliedern des gsisii. Konsistoriums zu Dresden, n. a. n»ck Kansistoricikrat Moisi. Manfroni nnd Prälat Mons. Klein, mit den Ka nonikern de? Kotbedralkapitelk und dein hückwiirdigsten Herrn B is ck o f Dr. Schreiber im Domst'ft, um die dort ausae- bahrte Leiche des Verstorbenen in feierlichem Zuge nach der Kathedrale zu geleiten, wo gemeinsam das Totenossizinm ge betet wurde. Darauf begann das feierliche Rraniein, zelebriert w-m Präses de? geistl. Konsistoriums zu Dresden, Herrn Kano nikus Hartma » n , dem Herr Vs irrer Hednsch ! e - Bautzen und Herr Katechet Nadler-Bautzen assistierten. K'nder der Domschnlc unter Leitung de? Herrn Kantor Sckolze b ldewn den Ebor. Nach dem Reaniein oüdeke sich der Tra'"r »lg znm BeoräbniS. da? Domdekan Prälat S'ala hielt. Dnrck das Südportal verließ der Zug den Dom und heweate sick unter Psa'mengescnig und Glockenaeiän! über den Markt, um den katholischen Teil deS Domes Kerum, am Doinstifi vor über nach dem Nikolaikirchhcsi. Voran gnia das Kreuz. Vor dcm Sarge gingen die Kinder der Dom'cbule. der KlernS, die Mitglieder de» "eistl. Konsistorium« z» Dr'sd ^ kavsi'lS, der hock'würdioste Herr Bistckof, die Ministranten, der Dvmdikan mit der Assistenz: dem Sarge koloien die Annehöri- '>en des Verstorbenen; die Bevölkerung Bautzens nahm regen Anten Der Verstorbene kand seinen letzten Ruheplatz im Innern der Kirchriiine. Der ganze anwesende Klerus sang im Wechielaesanae mit dem Dmndekan da? Benedicins. das Bantz- ner Männergnartett verschönte durch ein Be Otz-säoae und das ckalvc Regina die Begräbnissenr. Am Schlick der Feier wid- me:c Herr KonlistorialoräseS Hortmann dein Verstorbenen 'm Namen de? Konsistoriums, dem er dureb die lebten drei Jahre angehört Kalte, einen dankenden Nackens: als Vertreter de? vcnmaliaen K'niigS Friedrich Ananst. dessen Hesikaplan der Verstorbene oewesen, nnd in seinem Anstrroe legte Herv Prälat Kanonikus Müller einen Kranz am Grabe nieder. Dem Willen des Verstorbenen gemäß wurde m Aickchstck an die Be erdigung, nick zwar im hoben Dome von Herrn Pfarrer K r a b I - DreSden-Denken eine Engelmesle zelebriert, der die Angehörigen de» Verewigten und ein großer Teil der Geistlich keit bcckvohnten. Kkesicrung de» 'ncksiscken Kffv'-ekts"! Die Besserung der Lgae des ß'schsi'chen A-b-ikOin'r'tei buk im August leint Bericht des Landesamtes lnr Arbeii^vermitilnng iveiiere Fortschritte gemacht, die im statten Osi-schüstsgana der Hanptiiidiistrien und in der weiteren Almas"»? der Erwe'bsbck-,,-- ziscrn znm Ausdruck kam. Giiick.ig euiw' k.'''»-> s' a na^ unk der Markt im Metall- und Epiniistolsaelve ' e, in ger'^' rein Umfange auch in vor Holzindustrie. Ferner trug-», in -sicht ge ringem Maße der hohe Beschästigiingsgrad des Baugewerbes zur günstigen Gestaltung der Lage lei. Die Zahl der Arbeitsncbeuden ging bei 63 berichtenden Arbeitsnachweisen von 46 580 An fang August ans 85 55t Anfang Sollte über zurück. Von dieser Zahl entfallen auf die männlichen Arbeitsuchenden 26 08! und ans die weiblichen 12 470. Die jetzt scheinbar günstige Lage darf aber nicht zu übertriebenen Hosfnnngen führen, da der gute Geschäftsgang der Industrie unverkennbar mit der Abwärtsbewe gung des Markkurses znsammenhängt und die Wintcrnwnate na mentlich in der Landwirtschast und im Bangewe be Arb-Ostt ste wieder sreimachen werden. Auch ist in Betracht z» ziehen, daß nvck' ein großer Teil von Arbeitskräften bei Notslandcarbrtt.T beschäftigt wird.
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