Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 26.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-26
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.01.1920
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
'Montag den 26. Januar 1920 »»ch»«Ich« ,««»»» Seite ^ telligi sei. (Bewegung im ZuhSrerraum.) Auf die Frage Alsberg«, wie e« sick mit dem Ankauf von Hapag-AItien durch Erzberger ««erhalle, erklär«« dieser: Ich habe, da man nach der Verlängerung des Waffenstillstandes über mich hergesalleu is«, weil ich angeblich »usere Handelsslotle den Feinden ausgeliesert hä»e, ganz offiziell nick» unter einem Decknamen, sondern unter meinem vollen Namen, der Deutschen Bank den Anstrag gegeben, sür mich Aktien der Hapag ß» kaufen. Ich habe das, wie gesagt, mit voller Ofseuheit getan, um darziilun, welches Vertrauen ich nach wie vor in den Wie deraufbau unserer Handelsflotte habe. Ich habe sogar auch meinem Ministerkollegen GiesberIs denselben Rat gegeben. Bevor ich Fi- nanzminisler wurde, habe ich sämtliche Hapag-Aktien verlaust und da für Prämienanleihe genommen. Rechtsanwalt Dr. Friedländer er klärte es iür ganz nuniöglich, zu prozedieren, wie die Gegenseite es Nie. Man stelle einem Mann, der in der letzten Zeit wohl mehr erlebt habe als alle, ganz unerwartete Fragen, die er unter seinem Eide be- aniworten solle Dadurch würde die Möglichkeit von Widersprüchen geschossen, iss »nißien vorher schristliche Mitteilungen zu den Akten eingereichk werden Dr. Helsserich habe dagegen den Zeugen Lansing im Saale regelrecht vernommen. Helsserich pro!,-stierte erregt auswrnigend dagegen das sei eine Unwahrheit. Der Vorsitzende bat dringend möglichst große Ruhe zu bewahren. Des weiteren sragle Alsbera. ob Erzberger irgend ein Fall bekannt sei, daß bei einer Geiellschast ein Aussictnsrat statt Tantieme ein Firnm erhal le» habe. Endei gec b-iiieiti,- ein solcher Fall sei ihm im Augenblicke nicht in Erinnerung. Er babe ein Firnm aus dem Grunde selbst an geregt, da er an dem Gewinn des Unierncbmens nicht beteiligt sein wollte. In englischen Gesellichasien sei dies gang und gäbe. Helsse- rich bestritt dies. Daß bei Aiissicknsrüten die Tantieme garantiert wor den sei. iei ihm gänzlich unbekannt. Erzberger ließ sich weiter über seine Tä > iakeit im Aufsichtsrate bei Thüssen dahin aus. da die Zusammenkünfte mit Tbnisen sehr oft slattsanden, und darin alle großen, die Schwerindustrie bewegenden Fragen erörtert wurden. Daneben sei er bestreb! gewesen, eine Verständigung zwi schen den Mitgliedern der Familie Thnffen herbeizuführen. ES folgte dann die ausführliche Vernehmung des Direktor Nahes vom Thnssen- konzern. Die Friedensresolntion sei die Ursache von Erzbergers Aus tritt ans dem Anssichtsrate gewesen. Helsserich fragte, ob dem Zeugen bekannt sei daß Ercberger 1918 einen Vorstoß wegen der Ausfuhr zölle im .Hauptausschuß gemacht habe und ob dies als Racheakt gegen über Thnssen angesehen worden sei. Rabes bemerkte, er habe Erz berger einen solche» Beweggrund nicht zugetrant. .Hieraus wurde Friß Thnssen als Zeuge vernommen. Er bestätigte daß Erz berger bei seinem Eintritt in den Anssichtsrat betont habe daß seine politische Auffassung nach keiner Richtung hin be einflußt werden dürfe. Es hätten bei ihm keine Hintergedanken bestanden. Bei der weiteren Vernehmung erklärte der Zeuge Fritz Thhssen. daß sein Vater sich einige Zeit mit dem Gedanken beschäftigt habe, Ansprüche aus die Briestgrube geltend zu machen, und zwar ledig lich als Ausgleich für die Wegnahine der eigenen Grube» in der Nor mandie. Im übrigen sei er der Ansicht, daß Enberger wegen seines Ausscheidens aus dem Thhsscnkonzern seine Ansicht nicht geändert habe. Sein Vater sei auch nicht der Ansicht gewesen, daß Erzberger nur mit Rücksicht aus materielle Vorteile den Polten angenommen habe. Hieraus wurden die Verhandlungen aus Montag vertagt. Ein Protest der Berliner Katholiken Gegen die Ausführung der die Gefühle der Katholiken gröblich beleidigenden P sa r r ha u s k o m ö d i e von Heim. Lautensack >m r uleiven Theater babe» die Berliner Katholiken in einer Demonstration in diesem Theater Einspruch erhoben. Hierzu wird der „Köln. Volksztg." (Nr. 4-) unter dem 15. Ja nuar aus Berlin geschrieben: Zn den noeftethaste» „Freiheiten", die uns die Revolution be schert hat, aehöü amb, daß kick, literarische Sudeleien über das deutsche Volk ergießen dürfen, denen früher durch die Zensur ein Riegel vor geschoben war. Was aus dem Gebiete der geistigen unk moralischen Verseuchung nnscres Volkes im neue» Deutschland geleistet wird, ist am besten natürlich in der Reichshauptstadt, der Zentrale des im üblen Sinne modernsten Geistes, zu beobachten. Man ist ehrlich ent setzt, wenn mau beim Passieren der Berlrhrsmittelpunkte Berlins hören muß, mit welchen sensationslüsternen Ausrusunge» gewissenlose, aber sensationslüsterne Sudelblällersabrikanteu ihre Erzeugnisse dem Publikum anpreisen. Die Titel dieser Blätter und Broschüren sind fo gemein, daß »ns das Papier zu schade ist, um sie hier wieder zugeben. f Aehnlich steht es mit den Darbietungen aus der Bühne und im Kino. Auch hier darf sich jetzt alles ungeschminkt und unge hindert hervorwagen, was früher obne Schaden sür wahre Kunst, wohl aber im Interesse der guten Sitte und der Achtung vor fremder Ueberzeugung verboten war. Hierher gehör» auch die seit acht Tagen im hiesigen Kleinen Theater allabendlich vor aus» erkauftem Hause ge spielte Psarrhauskoinkdie von La»tensack. Man kann sich vor stellen, mit welchem schmunzelnde» Behagen ei» gewisses Berlinei Publikum diese PfanhanSsz-nten sich ans der Bühne absvielen sieht. Ohne Uebertreibnng dar! man sagen, daß 20 Prozent der Besucher mit saunisckicr Freude und mit dem Genihle de, Genugtuung darüber, daß sie hier ihr? Auftastung vom latbolische» Priestertum und Zölibat bestätigt selten, im Theater sitzen. Besondrrs widerwärtig mutete das Verhalten der weiblichen Besucher an, dis mit verständnisvollem Kichern und Lachen die Sieilcn begleiteten, an denen eine seinsübftgc Frau Anstoß nehmen würde Natürlich sind die »ichtkatholischcn 'Be sucher übcrzeuat, hier ein wahrheitsgemäßes Bild vom Leben in einem katholischen Pfarrhaus sich alnoickel» z» sehen. Bewußt oder unbe wußt zieht das überwiegend mckstkalholisthe oder nickNcyristlichc Publi kum den Schluß: so sind sie alle' Daß die Komödie, weil sie in Ten denz und Wirkung verallgemeinernd wirst, eine ehrabi-hn-iderisckie Lüg« und eine Verleumdung des kalbolistben Priestertums ist, kvmmt ihnen nicht zum Bewnßijei», Die Aust»h»e in ber Vlwllner Press« konnte nicht überraschen. Nur t» einigen rechtsstehend«,, Blätter», in« .Reichsboten" and in der .Deutschen Zeitung", ringt sich trotz ihrer Gegnerschaft gegen alle» Katholische das Empfinden durch, daß es sich hier um eine .niederträch tige, wenn auch udmme Verhöhnung der katholische» Religion lcandell" (Deutsche Zeitung) und daß die Tendenz de» Stückes „im Interesse des christliche« Glauben» an sich . . . aus» nachdrücklichste beklagt werden muß" Di« übrige Berliner Presse findet an dem Stück nichts auSzusetzen, sondern ergeht sich teilweise geradezu in Ausdrücken de» Entzückens über die .gesunde Menschlichkeit", die in dem Stücke herrsche. Hier und da wird der dreiste Versuch gemacht, zu beweisen, daß da« Stück auch von katholischen Standpunkte aus unanfechtbar sei. Ueber da«, wa« wir für eine Verletzung unsere» religiösen Empfindens und dessen, wa« uns heilig ist halten müssen, haben wir Katholiken, wie uns scheint, allein zu urteilen. Die Empörung der Katholiken Berlin» machte sich bei der Ausführung der Psnrrhauskomödie am Ist. d. M. in de m o »- strativer Weise Lust Es hatte sich eine größere Anzahl von ihnen zu dieser Aufführung eingefunden, »m der Direktion des Theaters zu verstehen zu geben, daß es in Berlin auch noch Katholiken gibt, die einige Rücksicht verlange». Gegen Ende des ersten Altes setzte der Protest ein. In dem entstehenden Lärm war eine Fortsetzung der Vorführung nicht möglich. Der Vorha » g wnrdc niederge lassen. Im Saale aab es dann erregte Nuseinaiidersetznngen zwi schen den beide» Parteien. Die Verhandlungen mit kein Direlto« Altmann batten den Erfolg daß das Stück gestern abend nicht zu Ende gespielt wurde. Die Direktion scheint sich aber nicht imponieren lassen zu wollen, wie die Tatsache beweist, daß das Stück beute aber mals auf den, Spielplan erscheint »nd zweifellos auch ansgeführl wer de» wird. Wie wir bören, soll es aber bei dem einmaligen Prvtcs. der Katholiken nicht bleiben, wenn sich die weiteren Aktionen auch in anderen Formen absnielen werden. Die Demonstration der Katholiken war jedensalls ein vollständig legitimes Miltei, das sich als erstes dar bst, »m der Theaterdireklion den Standpunkt klarzumachen. Zum Kampf um die Schule Der Sächsische Landesverein des Allgemeinen E v n n g.-l ii t h. Schul» er ei ns hat nach einem Vortrag vom Oberjckmlrat Bang in einer stark besuchten Versammlung im großen Saale des Neue» Nereinshauses zu Dresden am 23. Januar 1820 folgende Entschließung einmütig angenommen: „1. Wir lehnen die vom llnterrichtsminister Herrn Dr. Sey- sert vorgcschlagene allgemeine Einführung der sogenannten Gemein schaftsschule ga»z abgesehen von vielen anderen Gründen schon deshalb ab, weil dadurch das verfassungsmäßige Recht der Eltern, über die künftige Schuliorm selbst zu bestimmen (Artikel 146,2 der Reichsversassnng) vollständig ansgeschaltet würde. 2. Wir fordern, doß mit der Durchführung des sächsischen lieber- gangsschulgesctzes gewartet wird, bis das angekündigte Reichsschnl- gesetz erledigt ist, um ein unnötiges Hin und Her zu vermeiden und Reichs- und LandeSgesetz in llebereinsliniinung bringen zu können. 3. Wir rufen die christlichen Eltern beider Konsessionen auf, sich ihr Recht auf Schulen ihres Bekenntnisses, die der, konfessionelle» Frieden bisher stets gewährleistet habe», nicht rauben zu lassen, sondern die kommende Abstimmung der Erziehungsberech tigten durch rechtzeitigen Zusammenschluß planmäßig vorzubcrcitcn. 4. Betreffs deS Religionsunterrichtes verlangen wir, daß Mi sere Kinder in den evang.-luth. Schulen im Glauben unserer evang.» lnth. Kirche, wie ihn Luther im Katechismus ausgclegt hat, unter wiesen werden, da§ heißt, daß sie schrist- und belenntniSinäßigen Re ligionsunterricht erhallen. Wir lehnen dagegen «ine» Religionsunter richt ab, der nur noch des beliebte» Namens wegen im Stimdenplau erscheint, Schrift und Bekenntnis aber widerspricht. Wir setzen vor aus, daß die Religionslehrcr ihren Nnleiricht freiwillig aus Grund der heiligen Schrist und des Bekenntnisses ihrer Kirche erteilen, und eben so freiwillig ein entsprechendes Amtsgelübde »biegen. 5. Sollte sich solch ein Religionsunterricht nicht erreichen lasse», so erwarten wir von unserer Kirche, daß sic ihren getauften Gliedern rechtzeitig entsprechenden Ersatz bietet. Wir begrüßen es, daß die Rcichsvefassung durch das Recht der Dispensation vom Religionsunter richt der Schule dazu die Möglichkeit gibt." Eine Erklärung Dr. Költzsch' Zn der Auslassung de« Kultusministers Dr. Sehferth, die «vir in der letzten Nummer mittcilten, schreibt Herr Super intendent Dr. Költzsch im „Dresdner Anzeiger" (Nr. 44t folgen des: „Ueber die Auslassung, die der Herr Unterrichtsminister Dr. Sehferth über mich veröffentlicht, muß ich mich wundern. Daß und wie ich ihn persönlich bat, sein i» Weimar den Katholiken ge machtes Zugeständnis aufrcchtzuerhaltcn und demgemäß die Kinder in den Schulen nach den Konfessionen zu vereinigen, mußte ihm zeigen, wie wichtig mir die Sache war. Hier schien mir der ein zige Weg zu liegen, auf dem Dr. Sehferth zur Verständigung mit den Konfessionen kommen konnte und auf dem sich eine Schule mit einem einheitlichen Gcsamtgeist erreichen ließ. Daß er mir in persönlicher Unterredung meine Bitte abschlug, konnte mich nicht hindern, sie ihm öffentlich noch einmal vorzutragen. Seine Rede in der Volkskammer am 16. Dezember trieb mich noch besonders dazu. Ich hoffte, daß die öffentlich vorgetragenc Bitte ihn be stimmen wurde, auf sic eiiizugehen. Er hat sie auch in der Kaminer am 8. Januar abgelehnt. Da er aber außerdem dort uns unsere verfassungsmäßigen Rechte absprach und zu alledem eS dort erlebte, daß er für seine Gedanken nicht einmal die Linksparteien gewann, war für mich völlige Klarheit geichaffen. Ich »nd mit mir die weitesten evangelischen Kreise, willen es nn», daß für uns kein anderer Weg übrig bleibt, als die evangelische Schule nach der Verfassung zu beantragen Wird sie uns von verschiedenen Seiten bestritten, so müssen auch wir »»> sie mit aller Liiischiedeil- heit kämpfen. Aber verschuldet ist dieier Kamps nicht von der evangelischen Bevölkerung, die bis zur lewen Möglichkeit das ihre tat, um zu einer Verständigung z« kommen Etwas anderes habe ich auch in der Verrsfentlichnng, die jetzt Herr Dr. Sehferth er greift, nicht gesagt " ziloiitag den 26 Entwurf eines Reichswahlaesetzes Berti,«, 24. Januar. Der Vorentwurs ineS Rcichswahl- gesctzeS, dessen Grundzüge bereits mitgeleilt wurden, ist nunmehr vom Reichsministerium des Innern veröst'eiiilicht worden. Tic Verteilung der Abgeordneten aus die einzelnen Parteien erfolgt izch de.m ßwge> nannien automatischen Shstem, daß zuerst in Baden für die Landtags wahlen eingesührt wurde. Aus 6 0 0 0 0 gültige SIi »i m e n entfällt ein Abgeordneter. Für die Berücksichtigung der Rest stimme» sind verschiedene Versahrensarlen möglich. Das Neichsiiuio- sterium Hai daher drei Entwürfe ausgestellt, um der breiien Oessentlichkeit Gelegenheit z„ geben, zu den einzelnen Anwendiings- möglichteiteii' des neuen Silsteins Stellung zu nehme». Im Vor- entwiirfwerden die i» den einzelnen Wghllreisc» »ich! verbraoeh- len Rcstsiimmen eins eine Neichswahlvorschlägsliste verrechnet, Ter Borentwurs ft snßt mehrere örtlich züsanimenhäiigeiide Wahl kreise zu einem Wahlverbandc zusammen. Die i» den Wahlkreise» nicht verbrauchten Reststimmen werden liier zunächst ans einen bandswahlvorichlag »nd erst die i» dem Verbandc-wahlkreisc nicht ver brauchten Rcslstimnien ans die Reich-Kiste übertragen. Der Vier en t w ii r f o bereinigt gleichfalls örtlich zusaiinu.-»hängende Wahlsteoe zu einem Wablberbande und überläßt es den Woblergruppen. ent weder Wahlkreisvorschläge oder Verbaüdsi-'.rii'.r.-.'Nckstäae eiiinneiäien. Die Parteien, die in den einzelnen Wählt,eilen »ich! loenigsleiis 60 000 Stimmen erreichen würden, können somit die Wählergrnppe» benach barter Wahlkreise zwecks Einreichung g-,»einsamer Wahwoischlage (Verbandswahlvorschläge) verbinden. Dadurch soll den Parl.-ie» die Möglichkeit gegeben werden, glich in solchen Wabltieiien örtlichen Kan didaten znm Erfolge z» »eihetsen. in denen sie an sich schwächer ver treten sind. Die W a h I k r e i r-r i i> l e i l u » g ist als Anlage ziiin neuen Gesetz »nd damit als Bestandteil des Gesetzes aedacht. Sie ist noch nicht entworfen, da die Ergebnisse der Volkszählung vom 8. O'wber 1919. die ihr zngrnnde gelegt werden sollen, noch nicht borliegen. Neben dem neuen Wahlistslc-in bringt der ne»? Vorentn-ms »och einige Neuerungen gegenüber dein bieberiaen Wahlrechte. Beionders ist zu erwähnen, daß er dem wiederholt lau! gewordene» Wumchc de« Ausländsdeutsche», ihnen das Rech' zur Teilnahme an den Reichstags wahlen z» gewähren, Rechnung trägt. Ferner ist noch die in 8 13 vorgesehene Einführung von Wahlscheinen heriwrznhebe». Solche Wahlscheine sollen alle diejenige» Wähler erhallen die leinen feste!, Wohnsitz haben, zinn Beispiel Reitende. Lokomolivsiihrer nstr.: sie können dann in jedem beliebigen Wahlbezirle wählen. Narb r( 23 soll der Reichßminister des Innern, wenn infolge geringer Wahlbeleiü- gnng bei Zuteilung je eines Abgeordneten aus 60 000 Stimmen die Zahl der Abgeordneten nicht 400 erreichen würde, das Reelil inben, durch Verordnung die Verteilnngszahl 60000 so weil herabnn hen, daß die Zahl der Abgeordnete» 400 erreicht. Weiler wird der im Reichsiiiinisteriiiiii des Innern ansaestelllc Voreiitivurs eines Gesetzes über die Wahl des Reichspräsidenten veröffentlicht. Der Entwurf läßt die absolute Mehrheit ent scheiden. Sollte sich aber eine solche Mehrheit nicht ergeben, so soll in einem zweiten Wahlgange die relative Mehrheit den Ans schlag geben. Damit wird ein mittlerer Weg eingeschtaae» und die sür die Wahl des Reichspräsidenten im Interesse des Ansehens seiner Stellung nicht erwünschte Stichwahl vermieden. Der Enlwnrs gehl davon ans, daß, wenn der erste Mahlgang zu einer endgültigen Wahl nicht sichre» sollte aus Grund seiner Ergeb nisse sich unschwer eine Verständigung zwischen de» Wählergriippen i» der Richtung erreiche» lassen wird, daß ans dem zweiten Wablaange ein Mann bervorgekt, der eine große Mehrheit als Wählerschaft hinter sich hat. Die übrigen Vorschriften de§ Präsidenlenwablgesetzes sind den Vorschriften des Reimswahlgesetzes angrpaß». Im Interesse dee Vereinfgchung der Wahlgcschäste sind sür die Vorbereitung und Dnrch- sührnng der Wahlen, sowie für die Feststellung und Prüfung deS Wahl ergebnisses die gleichen Einneblungen und Organe wie sür die Reicbs- tagSwahlen vorgesehen. Französische Pressestlmmen zur holliindftchen Antwort Paris, 24. Januar. Die meisten Blätter veröffentlichen die Antwort der holländischen Regierung aus das Gesuch um Auslies-'- rung Kaiser Wilhelms ohne Kommentar. Pertinax sagt im „Echo de Paris": Die großen Aiillagepläne gegen den ehemaligen Herrn des Krieges konnten natürlich in den verbündeten Ländern sämtlich Befriedigung hervorriise». Ans diesem '»runde habe auch Llo»d George während des Wahlkampfes sie mit großem Won- geschwall lanciert. Man habe leine Veranlassung, zwischen der Vcr- anlwortlichkeii des deutschen Kaisers und der Verantwortlichkeit seine? Volke-? zu entscheiden, da man in den nächste» Jahren von diesem Volke Wiedergutmachungen verlangen werde, die scknnerzticki seien. Figiilreich, Englcind und Italien hätten allein das AnSliesernngsgestich cingereichl. Es bliebe nichts anderes übrig, als sich mit Holland über die Bedingungen der Internierung des Kaisers zu ver ständige», >l>» eine» Teil der Bewachung durch die V erb ü li tt e'l e n vornehme» zu lassen. — ,.P eIit Jour n a l" bringt die Weigerung Hollands in Verbindung mit dem jetzt abgeschlossenen deutsch-holländischen Wilisckiaslsabkvnimcn. „L ante > n c" crtlart, die Verbündeten hätten die Klugheit und den Scharfblick vermissen lassen. Tie Sieger wollten heute gegenüber de» Besiegten ein neue-) Strafgesetz mit iciiznläsjiger rückwirlcnder Kraft zur Geltung bringen. Rosa-Marina ! Roman von Melati van Java l Aus dem Holländischen übersetzt von Leo Tepe van Hecinstede len. <28. Fortsetzung.) „Tanke, Marie. Willst du die Wäsche ansiuchen »nd »acbzah- Ich komme gleich." „Ich werde es bewegen. Madame." „Wie nett sie sich zu benehmen weißl" sagte Sophie. „Sie hat etwas a» sich, als w-n» sie die Madame wärei" „Und ich die Magd, hm?" „Das- habe ich nicht gesagt: ich meine nur, daß sie so ganz anders ist wie die gewvhniiche» Mädchen Einige Wochen daraus wurde die Gemäldeausstellung eröffnet. Meta und Sophie va» Haercn ließen ihrer Matur leine Ruhe, schon am Eröffnungstage hinauszusahren: so neugierig waren sie, ihres Bruders Kunstwerle in Augenichein zu nehmen. Die beiden steinen Bilder, die er geliefert, warben sehr bemerkt, sic waren ganz nach der neuen M.rmer gemalt, in 'rüstigen Zügen, mit grellen Farven, die in bestimmter Ents-rnnng gesehen werden mußten, um Eindruck zu machen. Als sie den richtigen Pnn!: gesunden halten, gelang es/ den Damen, einen Franenkovs zu unterscheiden mit einem mierrote» Tuch um den Kopf, mit branngelben Wingen »nd mit einem Pgffr Augen, die zwischen all der F-arbenvero-nidiing wie zwei Kar- sviikelftciiie blitzten und von einer knallgelben Jacke noch mehr gehoben wurden. „Es ist doch schön, wenn man es genau betrachtet," sagte Sophie. „Echt a la Franst Es soll eine Zigeunerin i-orstcllen " Nachdem sie sich einmal in all die dicken Striche „nd Kleckse Hineingelebt halten, zog sie da? Köpfchen mit nnwidcrstebücher Kraft an. „Sie scheint zu lebenl Wie die Auge» glänzen, welch ein Licht sie ausslrahlenl" flüsterte Sophie. , „Sie hat Aehnlichkei» mit einer Bekannten," meinte Meta; „ich tzteiß nur nicht, an wen mich da» Gesicht erinnert. Was sagst du dazu, vkamaL fcl.ild- Frau van Haeren hielt ihre Lorgnette mit dein langen krogrisj eine Zeitlang vor das Auge und sagte: „Ich lann nichts Schönes in der Schmiererei entdecken." „Ader das Gesicht, wo haben wir das schon gesehen?" „Ich weiß es nicht. Wenn eine Aehnlichkcit vorhanden :s», kann meine ich. lönnle es mit Marie sein, E.harlvtt s Mädchen!" „Marie! WaS fällt dir nur ein?!" „Oinle» Tag, Mama! itinder, ich begrüße euch!" Erschreckt sahen die Mädchen sich um — der Bruder Maler stand hinter ihnen. „Franst" ries die alte Taine leichenblaß, und die Mädchen stan den wie am Boden festgewurzelt. Fra» van Haeren hing sich in den Arm des verll» nun Sobnes »nd schritt wanlend mit ilnn zu einer der roten Säm'bänle. die mitten im Saale standen. Sie zitterte derart am ganze» Leibe, daß die Mädchen besorgt wurden und Frank vorwurfsvoll anjahen. „Wie konntest du mir so tinvorsichlig seinl" schalt Meta. „Unvorsichtig? Wie konnte ich ahnen, euch hier vor meinem Bilde zu begegnen? Wie kannst du >t»i io erschrecken, M,ii»ci?" „In dieser Umgebung, zwischen rill den Fremden . . . dieses plötzliche Wiedersehen , , . o Franl, welchen Verdruß bast du mir bereitet!" „Bst. Mama," mahnte Fovlüe „sei still, ich bille ich! Man wirft uns neugierige Blicke zn. Wir wollen gehen!" „Du gehst doch mit uns?" „Gg»z recht, Minim, wenn es dir Vergnügen macht." „Mir Vergnügen macht? O Franst Wen» tzn wüßtest, wie ich in all der Zeit nach dir verlangt habe!" „Kommt, laßt »ns gehen!" drängle Sophie, die die vielen srem- den Augen nus sich gerichtet sah »nd die Familienszene nicht gern jeder mann vreiSgeben wollte. Frank reichte seiner Mutter den Arm nnd die Gesellschaft ver ließ den Saal: ans dringendes Verlangen mußte der Sohn mit in den W-'^- steigen. -"m da« Kreuzverhör. Wo war er gewesen? Wann war er in Amsterdam angelvinnien? Warum war er so sonderbar? Was hatte er jetzt vor? Und endlich die große Frage: Wo war sie? Frank haste zwischen den vielen Fragen seiner drei Begleite rinnen »nr dnnn und wann ein Wort hinzugeworsen: „In Spanien und Tunis," „seil heute früh", aber als Meta die verfängliche Frage stellte, entgegnele er ausweichend: „Sic ist nick» bei mir." „Aber wo ist sie denn?" „Das weiß ich nicht; sie ist fort." „Fort? Hat- sie dich verlassen?" .Ja." „Und seit wann?" „Ehe ich aus der Residenz abreistc." „Und du weißt nicht, wo sie ist?" „Rein." „Aber weshalb ist sie denn sortgegangen?" „Ich glaube, wir verstanden einander nicht." „Tn glaubst? Tn weißt es also nicht einmal gewiß! „Liebe Mama, tue mir den einzige» Gefallen und sprichnicht mehr von der Geschichte. Es war ein dummer Streich von mir,»eso Heirat, und je weniger davon gesprochen wird, um so besser: eS ' doch nicht--- mehr daran zu ändern. Sie ist fort, der Kuckuck mag wissen, wohin »nd ich werde sie nicht wieder holen." „Ach! Wie traurig." sagte Frau von Haeren und wollte ihren Gesichte» weiter Luft machen: abrr Meta lachte laut aus. „Ra, das ist wieder eine echte Künstlerheirat!" ries sie spöttisch. „Eine nette Ehe das! Also jetzt willst du wieder Junggeselle sein »nd wieder bei uns wohnen bleibe» wie früher?" „Ja. unter der Bedingung, daß nicht weiter davon gesprochen wird weder von eurer Seite, noch von Henri »nd Charlotte, sonst gehe- ich gleich wieder fort. Inr anderen Falle bleibe ich, bis cs mir wieder in den Füßen z» iucken beginnt." „Nein, nein!" ries Sophie, die sich gern als zärtliche Schwester ausspielte. „Wir wollen dir de» Aufenthalt nicht verleiden, nicht wahr, Mama? Wir freuen »ns alle wenn du hier bleibst." (F-rlsetznn, folgt.) ' -Hollands da» « ,rag nicht mit - lkst'i'igleiten n I daß die holländ Icinzig und ailei «i» politischen London, Iglit unterrichtet I der Niederlande I werden darf. ( Obersten Rat i den Gegenstand dcrtandcn und Berater sein, di Berlin, ü ländischer Busch eine sicn Auslieferung d Protest erhc iiu-liden Worte! ic-iadlichen söge cs zu erregte» die Versammli lc»n eS zwische dcuin dem des zerstreuen. — lind anderen ^ s Der W, Paris, 2! renz macht üb Blockade solgei russischen Bevi den Maniisakt mahine des v -ch e l S b e z i e I iveschlvssen, de> alliierten oder seitrgkei 1 net, daß den Verbindung s von Kleidern, aller hnnptsää - erforderlichen W Austausch gec i -folge», an de schuß hat. T : der Alliierten - Danzig, AH sich gestern d liierende Gen chowöki al «n ein Hoch , .stimmte das marschierle» ' «Straßen der )V«HBehörde» an F .en- Genera stehenden Tr die Stadt - Ä Sohm dankst jetzt Euren 8 stumme Hön> Euch durch > fand die Fest Soldau, La> Flensb «vehri nippen, tkstaltete sich gestaltete sich Die ganze « fahrt der Re der internal Die kommijs ,Rveding sin! -gewiesen De r Havr im Hasen Brenreu z> sM- O p Berli * E^>xare» erst biete ringe! 26000 Krie Berk Zrvilgcfang Flow sin! auSgesahrcr Wilhelm' D Bot liehe Ge» mengelreti die g»S g grüß«ng i z e i l s r g len den L der vor ' blicke die leide. D ardeitcr ! Schichtzei langt die schickst bst .die Betei Arbeitsvc in alle» Bergbane von den Aue-lritt allen Mi beute ei Dentscül daß a» g e h a l i Gewcrkr stunde»! gegen Ber kommission berichtet, d ^ Trümmen ^ e Sac tragung t »„ v gangeucn a-r» s Uhr. , vctrietz«.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)