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Sächsische Volkszeitung : 26.10.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192010267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201026
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-10
- Tag 1920-10-26
-
Monat
1920-10
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.10.1920
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Sächsische voikSjtituug »it>,'t>ra t >. ?!' >kl i! -« ittLLtv. Sec», 1 hoben, im Kerne unversehrt hervorging, daß dal Wirten der Zentrum«» Partei von heute aus dieselbe kchofsenrlmi« sich einzustel«» V«v- mochtr, während fast alle anderen Partei«» in einen Aufllsun-Spro- zeß verfielen, auS welchem sich klare Verhältnisse bi« heut« noch nicht ergeben haben. Auch da« Zentrum wird zweifellos noch schwer« Prü fungen dnrchzumachen haben, die seinen äußeren nud innere» Be stand ernsten Befahren au Ließen. Ein halbe« Jahrhundert in der Weltgeschichte ist keine lange Spanne. In der Parteigeschichte aber bedeutet sie fahr viel, kie gibt Lunde von einem halben Jahrhundert unentwegten Treue- beleniitnisses, treues,er Opscrbereiffchast und werktätiger vaterländi. scher Arbeit. Da« Zentrum hat ,u den Dingen, wie sie heute vor v»s stehen, und wie sie un« all? amt seelisch und körperlich bedrücken, »ich L beißelragen. Tie Zentrumsarbeit war immer beul Frieden nach innen und nach außen gewidmet. ZentrumsaÄieit war Versöh nung«. und AuSgleichLtStigkeit und e« stünde heut, besser um da» deuische Volk, iven» man früh., den Richtlinien der ZentnimSarbeit auch in den anderen Parteitagen, eine bessere und gerechte« Wür digung hä!« zuteil werden lassen. Da« Zentrum wird — dessen sind wir sicher — seine alte Größe »vieler erringen, wenn sich erst einmal die richtige Distanz zu den Ereignissen finden läßt. Wir sind allesamt durch die Wucht der E lebnisse der letzten Jahre so sehr ergriff.n, baß wir un« den neuen Dingen gegenüber noch nicht zurecht finden können. DaS Zentrum wird durch seine Arbeit und deren Erfolg sein Wirken immer Weiler im Volksbewußtsein vertiefen müssen. E« wird in der Einheit und in der Einigkeit ß.ine stärksten Fundamente sehen müssen. Als wirkliche Volk-partei ans christlicher Grundlage wird die Samm lung all d^senigen zu erfolgen haben, die der Autorität«, und Zügel losigkeit einen Wall entgegensetzen und der Wühlarbeit derer, deren ganze« Sinnen und Trachten aus di« Zerstörung hex Fundamente Von Staat. Gesellschaft und Familie hinarbeiten, entgegen-wirken woll-n. Seine stärtstc innere Kraft erhält da« Zentrum durch den Von all-n Seiten beneideten Eha> alter ihrer Zusammensetzung. Kraft birser ist da« Zentrum in de» Lage, zwischen ollen extremen wirt schaftlichen und politischen Auffassungen den vernünftige» Au«gleich auf mittlerer Linie und damit eiiwn starken Faktor für die Sicherheit, Ruh« und Festigkeit der inneren und äußeren Entwicklung zu bieten. Schon früher hatte sich gezeigt, baß da« Zentrum ohne Schaden durch da« Reich nicht entbehrt werden kann, und di« heutige Zeit zumal, in der «in Zentrum«» ichSkanzler da« von stürmischer See gepeitschte und in tiefster Not befindlich« ReichLschiff führt, liefert erst recht den v.'wei». daß da« »ulbauende, versöhnend« und ausgleichende Wirken der ZentrrnnSpattei als einer wahren Volkspartei unerläßlich für die Wiederonsrichtung unsere« armen Volke« und unser,« gerade «egen ßkiner No, nur um so heiß« geliebten Vaterland«« ist. Der VSlkerdkmA-rat Brüssel. «. Oktober. Di v«lkerb»nd«^t nahm de» Bemcht der belgischen «bordnu»g entgegen, di« sich per Untersuchung der Nt,». ifch.pol»isch«n Krag« »och Rußland darben hatte. Made» rewskr «d Waldemar»«. bl, t» Brüffck ei»geirofsr» sind, werben d«r Sitz»»g de« Vö0ibu»b«ra1r« <u» Mittwoch.beiwohne» Unter den Schriftstücke^ «ft denen der VölkerbundSret sich zu befassen haben wird, besmdet sich ein Bericht Litto»l«, der auf bi« schlechte Verteilung der Rohstoffe hinweift. In d«n Schluß folgenurgen seine« Berichte« schlägt Tittvni vor, riw-n Au-schuh, z» bilden, der dies« Frage prüfen und bestimmte Vorschläge auSarbeite« soll, um die Monopolisierung der Rohstoffe b«rch die einzelnen Re gierungen zu regeln oder durch einen großen zwischenstaatlichen Trust p, verhindern, daß die Verteilung der Rohstoffe in unwgülmäßiger Weise erfolgt. Allen Staaten solle eine gerechte und gleichmäßige Behandlung in kommerzieller Hinsicht geleistet werden. Es wäre, so heißt es weiter in dem Berichte, im höchsten Grade unvorsichtig und gefährlich, die West vor ein Dilemma zu stellen, das einerseits die Ausbeutung der Menschheit durch eine ungeheuerliche kapitalistische Verbindung, anderseits die schrecklichen Abwege des Kommunismus und d«r Anarchie Hervorrufen würde. Zur Ehre der Mn'chheit und zur Wahrung der Zivilisation müßten andere Wege gefunden werden. Der Friede und die Gerechtig« it zwischen allen Völkern müßten durch den Böllerbund gesichert werden. LtLrkt äsn ^Vkvstlfoinls vursr Oitsxruxpso. IiuLt LklmmsIIistso ksrum^vstso! ^Vsr ss Kkvll, oösrvsr vioftt einer Ortszxrupps »vzxesoki essen ist, Znrk »uvft äsn HVmkI- Le»a«Ii> »LoIi»I»eI,ei»Civ«i;i»kp»rtvt (Xvoto der LLostsisedsn ^sntrumspLntsi, Dresdner Lunlr,OspositvllIl»88v 0 in Oresäen) nlekt vvrx«»8vo! — - — Kebt sMell lllicl reilkllüi! 215S Die deutsche Hochschule sür Politik wurde am Sonntag in Berlin eröffnet. Die Fevi vollzog sich unter Anwesenheit des Reichspräsidenten Ebert. Der Vorsitzende, der ehemalige Ministor Dr. TrewS, übergab die Anstalt mit einer Ansprache der Oefientlichkeit. worauf der Reichsaußenminister Dr. Simons eine Rede hielt, die von besonderer politischer Bedeutung wo'. Er wünichte. daß a»S dieser Hochschule wirkliche Führ« der deutschen Politik kjervoroeh-'n möchten. Der Mangel an politischer Einschätzung der in unserem Volke unzweifelhaft herrscht, soll durch die A'bei" diese- Anstalt überwunden w-rt-en. In den letzten Jahr- zehnten babe sich immer stä-ker ein Gesübl der Unsicharheit darüber im deutschen Volke verbreitet, ob wir politisch richtig geführt we ben In den Zweien hierüber lägen auch mit die Gründe, die leb» n Endes den Umsturz der alten Ordnung he-beigesührt haben. Ein Voll, das an leine Füb-er glaub', da« will nicht den Umsturz. Dr. Simons wünscht eine Entpolitisierung der Wirtschaft, das heißt die Besreinnq ier wnt'chastfichen Jnt^si-ngeaenkätre von dem Streit part-ipol! sicher Interessen Die politische A"«bsidiing in Deutsch land d>e bislier im g-oßen und annien den A-mtern und Parteien überlasi n war und denen sich insbesondere die Wirksamkeit der Presse noch beiae>ellte soll nun in svsiemafisch"r und ornansicher Arbeit er- möofichi werden. De- Minister c-klä-te daß die NeichS-egieruna und insb'sondere das Ansmörtige Amt alles tim würden um die Arbeit der söoch'chnle lür Politik zu erreicht rn und daß das Answäcittqe Amt kn beso»de>>m Fätt",, auch politische Akten zu Studienzweckcn zur Ver fügung stellen würde. Konferenzenn»irrwar Park», 28. Oktober. Das „Journal* glaubt zu wissta: Der enalischr Ministerpräsident l«ee W rt darauf, daß die Minister- prä si d enten wenicsten» den eisten S'tzunoen des VöI kerbnndeS deiwoknen. Nach der A> gäbe de» .Journa." liege itrm dieser Gc» danke lekr am Herzen, der daraus hinstrebr, die oelomie Tüti keit de« neuen zwlichenftaartichen Bund r der Leituna durch die veibündeien Reote inarn rmter-uoidnen. Nach dieser Auffassung wiiroe alko der Völkerbund nur ei e Erweiterung des Obersten Rates barst, lleii- D.r »Petit Pariiien* bcmerli. daß die Tagung der Bert eter der Allst r-en voiau sichtlich m G nk stattfinden werde, aber srd.nialls erst, na^dem die Sachverständinen-Konsereni, deren Mitglieder auS dem Wiede,gutmachungSausschitffe genommen würden, ihre Arbeiten in Brüssel berndcl habe. AushcbttNg der Blockade Nutzlands Warschau, 2ö. Okt. Die im baltischen Meere befind'Iche cnglitche Ftrlle rst nach England z-»ückve irren worocn, d> n-ch Unterzeichnung des Vo frtedens v-n Rtr>a die Blockade gegen Rußland aufgehoben wird. Das bolschewistische Paradies Wie „paradiesisch" di« Zustände im Sowjet-Rußland von heute sind, geht au« der Meldung h rvor, daß die Jah>cü>ea,.cung der Bolschewisteii-Rcgitruirg mit einem Defizit vv» tausend Milliaroen abjchließtl Eine t,»tfch«nttsti>che Sa-taupe Warschau, Sb. Okl Nuch Eläitermetdangcn bat das bok- schcwttiische Obe-toma-ando die schnelle Räumung von Bortskr « und Bobrujsk angeordnet In oreser Gegend operieren dekanmtia) / Die Verderberin Roman aus der römischen Campagna von Peter Dörfler (29 Fortsetzung.) Eine FraiiengcstaL, üb-rgroß tzväterhabeii, i» gezückter Hand einen Dolch, stützte vor — mit gewaltigem Schritt . . . Jetzt wird mich die Würgerin lassen und ans die Brust schlagen, daß sie in Scher ben geht wie ein beilgetaoffener Sarkophag. Aber jetzt stand sie im FackellichS, jttz; Kopf an Kops neben der Sphinx und es war meine Mutter. Sie schwang den Dolchl Si« schrie wie eine Löwin, wenn sie ihre Jnngni verteidigt. Madonna, was wird geschehen! Darauf um die Mutter ein Getümmel. . . Greifende Hände, aufstainpfcnde, schürfende Tritts, daß der Boden S.zit"er>e: Äirrende, fallende Gegenstände. . , Die Fackeln glühten und schweb te» und schwankten. Auch sie schienen niitzukämpsen. Es wogte hin und her. Stöhnender Atem pfiss durch den Raum, zischend stießen sie die Lust durch die Zähne. Vs.wünschungen, Zurufe ertönten. Es dauerte zwei Augenblicke Aber was hatte ich. der an die Wand Gesunkene.. »lachAos Starrende in dicher kurzen Spanne rrlebtl Jetzt standen die Fackeln wieder still. Die wild verwachsene Gruppe löste sich. Rechts und links von d,.ir Sphinx standen Män ner wie Lickiter vor einem Heiligtum sck'irebende» Fackeln. Aber dort an dem Sockt der Sphinx, an ihre Steintatzen ge bunden — lag meine Mutter. Ah meine Mntterl Wo sind die Waffe» mit b-nen ich die Männer niederwerfen wollte! Wo sind meine Dolche nnd Scknverter? Dort in der Ecke, ich hätte nur zwei Schritte zu geben brauchen uüd ich wäre bewehrt gewest». Aber ich blieb an meiner Mauer und hielt sie mit meinen zitternden Fingern fast wie ein Kind stin-w Mutter Rock. Tenn ein Grauen hatte mich vor den Männern erfaßt Männer, Männer — nicht La Perniziosa! Männer waren gekommen, nnd sie waren wirklich so sta^k, so wikd, > ,k» grausam wie die S'einmänner der Ttttenkammor. Sir werden im« nia-den Wir können nicht an Widerstand de"*-- Denn was find wir? Schwalbenschnäbtzl gegen A^lerkrallen Krallen, Krallen, tziarum lind sil« uns noch nicht gewochstn? Mritter lag am Sockel wie «ine der schönen gebrochene» Aulen, di« kwr Zeitensturm ans die Eomv.rgna PnauSgeweht hak. Ihre Brust wocht« wie di- Meerwell« bei der Sturw.slrtt. Aber Mund und Angen Garen geschlossen. Jede Linie de« Antlitze« war stolz »mb trotzig r^id groß. Nicht Fnrckt noch Schmerz vermocht, darin «iu« Furche gu graben «der »i»en Mnsftti pr verzerren. Einig« Herzschläge lung. Die Männer hatten Harke Arbeit «nt !Akv»«e» ßchtfffv. Aber siehe, der Kamps hatte Virginia geweckt. Einen Augenblick braucht« sie, um zu sehen, zu erkennen. Aber da schnellte sie schon auf, sprang wie eine wilde Katze gegen die Männer an, ihre Augen spien Feuer, ihr? Fingerchcn wurden reißende Krallen. Sie fuhr, wie ein Fall aufspringend, den Männdni in das Gesichl, kratzte sie, spie sic an, biß sie in die Finger, riß ihnen die Kleider vom Leibe und schrie sie mit einer grauenvollen, wntbcbenden Stimme an. Der erste, den sie ansiel, warf sie mir aller Kraft von sich, daß sie hart ausschlagcnd in eine Eck« fiel. Aber wie der starkgeschbeuderte Ball hochanjspringend von der Mauer zurückslregt, so sprang Virginia mit elastischer Kraft wieder hoch, riß de» Angefallencn am Bart, stampfte msi den Füßchen gegen ihn und war fast nicht zu greisen, so katzen» behend waren ihre Bewegungen. Aber wieder flog sie wir eine ge schossene weiße Taube in den Staub. TaS grausame Spiel wieder holte sich noch zwei-, dreimal. Virginia schien nichts zu fühlen, nicht zu erlahmen. Sie war ganz Kraft und Energie. Jeder Nerv sie« be te und alle Muskeln waren aus Angriff und Verteidigung gerichtet. Sie wurde allmählich beschmutzt, vom eigenen und fremden Mut ge rötet; die Räuber, di- anfangs das Kind, erstaunt und bewundernd, nur derb abgescbüttelt haften, wurden schließlich wütend und schlugen mit harten Fäusten gegen sie. Die Mutter — mein Mick suchte sie hsiseslehend, da ich selbst so hilflos war — lag ruhig, aber mit weil- geöffnechem Auge. Ich kan» nicht «agen. was dieses Auge si^ach. Manche Mutter hätte gefleht und Fürbi tte für ihr Kind eingelegt Manche Mutter hätte das Kind zu sich gerufen und hätte ihm besoh len, den nutzlosen Kampf auszngebcn Sie blieb stumm. Aber jetzt erscholl ein harter Männersiuch. Du Mann — Ich kenne dich, dn hast diesen Morgen da« grause „Perniziosa" ausge sprochen — du, ich habe Steine nach dir geschleudert, ich, ach Gott, ich unalücklicher Tor, ich habe dich geneckt! Du, wa« faßt du meine Schw-ster so grimmig an — sie hat sich in deine Finger verbissen — wohl, du Näirberl Was knickst d» die kleine lieblich« Unschuld zusam men, wie man dürre? Reisig brich'I Und jetzt . . . o Gottl Er hatte die beiden Arme mit der lieben Last hoch übe« sein Haupt erhoben, seine zähen und harten Muskeln waren angespannt. Gr wog di« .ftolde wie ein Wurfgeschoß mit gespreizten Beinen. Tu Unhold, du Mörder, wirft du schleudern? Nein! Nein! rufen heute noch alle meine Gedanken, b »>e nocb siehe ich wie damals. Da — ein Ausprall, ein Krachen, da« ich wie das Bersten der eigenen Glieder verspürt«... Virginia lag lautlo« an der Wand. Gleichzeitig mit dem Ausschlagen des Kinde« hatte die Mutter einen Schrei anSgrstoßen, der so gräßlich war wie jener, der mir au« der Nacht de« Auszuges erinnerlich ist. Ich wendtte meine Angrn von den im Kampfe aus» und niederschla- grnden Gliedern Virginia« zur Mutter. Und siehe, da stand fl« doch und aufrecht unter de, Männern «ie ei» Cherub unter Teufeln. Aber kn einem Nn war sitz' wirb« niedrrgeschmledet und mit grimmigeren «»la-ow*c?^" *rupp«" unter de« Befehl des Generali Di« Kl»r»»g i« Litauen Basel, 25. Oktober. Hava» meldet aus Warschau, daß bl, polnische Regienmg den Alliierten eine neue Note hat zuaehnr lassen, in der sie vorschlägt, den Entscheid über die künftige Staat», zugel'örigkeit in Komno und Wilna durch eine Bolksabstimmuna zu treffen. " Die litauische Regierung ist nack Kowno -uftickgrkehrt. Dir polnische Front ist auf Wilna zurückgezogen worden, das der polnische General in Verteidigungszustand setzt. Aeligoiusvi Ehrenbü ger Land»», 25. Oktober. Die Stadt Warschau hat den Eenrral Zeligowfki einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. Der Riegel ü« Osten Warschau. LL. Oktober, W>e da« Polnische Nachrichten, Büro meldet, haben die Warschauer Verhandlungen zwilchen Polen, Ungarn, Rumänien und Finnland zwecks Abschlusses eines Devexsiv- bündnisles zum Abschluß einer Militärkonvention für die Dauer von drei Jahre» geführt Wien, 25. Oktober DaS „Abend»Blatt* meldet ai» Riga, daß nach der Unterzeichnung de« Vorsriedrn« zwischen Polen und Rußland eine Konferenz der Delegierten der Rain floate» stattiand, wo beschlossen wurde, daß die Ukraine, Ostgalizien Weiß, rrrnland, Litauen nnd Estland eine Ost-Entente schließen werden, die sich später der Kleinen Entente anschlicßen soll. Wte-, 25. Oktober. Take Jone Sen, der am 27. Oktober in Prag eintreffen wird, wird dort, wie die „Neue Freie Presse' erfährt, den Antrag stellen, die Kleine Entente auf Polen und Griechenland auszudehnen. Bulgarien, Oesterrech M Ungarn würden somit außerhalb der Vereinigung bleiben. Poris 25. Oktober. Wie Havas erfährt, teilt das rnirL- »ische Pressebüro in Paris mit der rumänische Min ster des Acußeren Take Jonescu, der gestern abend von London in Paris einliaf, habe die Billigung der englischen Regierung für die Gründung der Kleinen Enienie erlangt. Rückzug der Südslawen aus Kärnten Pari«, 25. Okt. HavaS meldet au« Belgrad: Die süd slawischen Truppen haben die Klagenfurter Zone geräumt. Ende de» Bergarbeiterstreik» in Eicht London, ?5. Okt. Lloyd George, Bona-L'w und andere Minister h ttten Sonnabend vormittag in der Downingftreet eine zweistündige Besprechung mit den Vertretern d-s Bergarbeiter- bundeS worauf diele dem Vollzugsausschuß de» Bundes B richt erstatteten Im Anschluß daran wurde bekannt-,-geben, daß di« Besp echungen Lloyd Georges mit den Vertretern der Bergleul« fortgesetzt werden sollen. Bei den Bergarbeitern besteht Geneiatheit der Regierung darin entoeoenzukommrn. daß in dn einen oder anderen aprm die von der Regt Nt"g als Gegrnbedlnaung fü> die Lohnerhöhung ge- »ord« te Sicherung einer Er höhn na der Kohlenförderung garant'ert wird. Dazu kommt allerdings not) dt« Zustimmung der Berower Sbesitzer. die sich bisher noch gegen jede Kontrolle der Produktion durch ihre Arbeiter gesträubt haben. Darauf best-hen diese aber London, 25. Oktober. In den BormittanSbesprechuneen iß zwischen denMegierungsverlretern und denBergorbeite» fünrern eine Eini-una auf solaenden drei Punkten erfolgt! t.Die Bergarbeiter erhalten die »eso-de te Lobner' öbuin; 2. sie verpflichtet sich, für eine Er> öbun-i der Kvblenprobirktion zu sorgen; 8. die Regierung wird für Verbesserung der Beroweiksvetriebe Sorge tragen. Diese Fordi-run en werden unverzüalin, d>-m Vollzugs, ausschuß der Bergarbeiter unterbreitet, der am Nachmittag einen endgültigen Beschluß soffen wird. In Regierungskreisen hofft man, daß bald eine Einigung au! dieier Grnndlaqe z stände kommt nnd die Arbeiter schon am Mittwoch wieder ihre Schichten verfahren. Ei« engUlche» Retchsnotgescst Haag, 25. Oktober. Da« Reich« n oi gri'tz, da« d>e eng lische Reg-enina angeliindigt hat. ent piicbt gewissen Kriegsveioid- i,uiinen zum Schutze der lebenswichtigen Betriebe und verhängt Strafen gegen deren Bedrohnin. Ein jüdisches Bolksparlament London, 25. Oktober- In Jerusalem lial die erste gewählt« Volksvertretung der Juden Palästina« zusammen. Nach B giüßung durch de-lno'wmmedcinilä-en Oderbnraernnister und dm Milchen Votkrbürgermelsfti von Jeru>a>em. sowie nach Ve,lesen eine« Begrüßungsschreibens des Ober.on imssars S>r Herbert Samuel, beschloß die Vcrsammtuna die Ernennung eines Na> onatlomiiecs, das «IS legitimer VcruMr der palästinischen Inden gellen soll. ».--«»-wWi-H»»«. -cm««»«, Fesseln gebunden und von wilderen Fäusten zerschlagen am laste» Leib der Sphint. Und die Männer lachten mit singen an in d«r Grust hin und her zu spähen. Einer rüttelt« die Mutter: „He, hast du Schätze, hei' aus dami.I" Mama schwieg. Sie schloß die Augen. Da zog er «inen blanken Dolch, hielt seine Spitze dicht vor da« linke Augenlid und drohte: „Wenn ich den Besehl wiederholen muß, dann stoß ich zu! Erst taS eine, dann das andere!" Mama schwieg. Mir tropfte der Schweiß von der Stirn. MnmminaS schöne Augen sollten erblinden! Ich stürzte in namenloser Angst, er möchte zustvsjen und das Gräßliche, was er angcdroht hatte, wahr machen, vor und hob meine Rechte zu der Nische empor, wo die kostbar- Vase stand, nnd flüsterte scheu und bang wie ein Verräter: Tort, dort ist da« Gold, Vrcl, viel. Aber- nicht meine Marnmina morden — nicht, nichts Mama sckMg m diesem Moment die Augen aus und schaute mich an. Ich wich ihr auS, denn ich fürchtete ihren Blick, der mir voll Verachtung zu sagen schien: Verräter! Aber ich hätte ihre Augen nicht auSslecheit lassen, und wenn sie uns dafür alle Reichtümer gelassen hüt en Als sie min di« Amphora auS der Nische zogen, die ichtver von der Mengv des aufgchänsttn gemünzte» und migcmünAeri GoldeS war, da ging ein Zittc n über ihren Leib. Sie suchte sich mit einem gewaltigen Aufbanmen noch einmal zu befreien. Aber die Fesseln hielten stand und die Sphinx schaute steinern und unbewegt wie da« Schicksal üb.-r das Ge-errwärtige hinweg in nnb-stinnnte, dunkle Fernen. Da schrie sic aus: Der Fluch meines ganze» Leben« über euchl Verdorren die Hand vtz-rldorr-tn verdorren! T«r Tod über euch, ihr habt Tote . . . hört, wir sind Tote! Jene Männer aber hörten nicht einmal, was sie sprach. Kaum halten sie den über all ihre Vorstellungen gehenden Raub erblicht, da waren sie blind für alles übi-igy. Eine wilde Gier drängte si« an den goldb-Iadcnen Krug gleichwie Dürstend« an di« Wasserquelle. Keiner wollte dem anderen das Tragen der Beule anvertraue,,. Nicht mehr zwei und vier Hände, sondern acht und zehn hielten dir Am phora an Rand uni, Henkeln fest. Es wurde ein Zerren und Schie ben. Die Fackeln lagen qualmend am Boden. Man iah, «i« de« Reichtum die einander verfeindete, die lange Not zum SfemeinschastS- leben getri-ben hotte. Sie atmeten Mt so heiß tmd schwer wie vor. hin nach dem Ringen mit der Mutter, und ihr« Br-wegungen waren Kamvsbewegnngen. Si« waren anznsehen wir Raubtiere, di« sich «m di« Beute zerren. Schon begann ein feindselige» Gebrumm und Schelten. Hand aus dem Krugs hieß e«. Noch einmal greifst du hin. ein. und ba hast daß Messer in den Rippen! lSortfehung solgi.s i„ck>ag d«n 26. , Amftervam, MiiMtli leiidaft Vorsitzenden d, IMicilliiigkN. i«i «nciic» versuchte, > leg,ft lwltittitwen «tonen tvuidl -W-il. Poli-elvc wcitci V:ric D> jßigriiel Lrol I Basel, 26. § I,ü,ig1cn Star Ixa» sind also zu Mn Zcit. Der! London, 25. IsmK'N- . s llonbon, 5 M l-!ll Zuil tttd Mtsein w ttt m I-M b i Ihn, „ Ach leüum Tode dic Le che bei Im» wo die Bet Dubli Pasel, 25. j I>>tti der Tclephor lsti. Ne ve>lautet ItMitt'gt. Nach iHcmalt der S st«, von London T Dir Eigener Dral Basel 26. § Ich Llo»d Geor «Mc» Take Jon loncttannt. Rom, 2V. L l8!k»nn beschlossen, >g.n die Verhaft jftlkft». Feiner b ge» mit S Rii, Brüssel, 25. Kmcinicnüe Rückftli ! seiner Rückkehr rSt>icher, Paria. 25. «Iiiister de« Ka! Ido» t'nem Autom« kauzig, 24 sdie D'-zta r Deie st illhasleik-nferin Mit oeeknüder Die Konst renz ha > r aus vier .--r Pi ne und einem kinitzung zustor 2 Beuth-n, l che Tankoara biräctt d,e Za^l ran?« Litt. Die Ausr, kigener Droh Brom erg, !Berei>-s für Fi do» Necke plögl Die Verhaftung e> Iropn anda. Das MongSweise geick Mmntlich zu er» oicsse über dic Plichten dürft U« bercs kigener Droh r ariristaot, > bk>tt; en Gebiet chl chcislcn Wolf !»Mr mchrzu schr st«» recimel mit da« Verbot d Istoino'cn nicht, s Wer auf ihre I 2 ^gtner Droh Hamburg, 2 iskolern und den «n> Sympath , ^ an den Büh siilli gestern eine i »beraten. Kußerdc Arbeit nie Arändert. Slbberufun Berlin, 25. L ^ird demnächst E'n Wi- 'iftner Trah Berlin» 26. < ^lieurg de« de >ä'od die bereit- «c Dinirofst-nen nahm > im Marmorstal Ptl allein die Mär M anaebörenden lenschast, eil ! an« dem Geb «ii des Parlament I>ih«- und Sta < inen Borgeschw« l fier zu beratend ^»iiziellen W rland's. Auch d, > kkandmavlen, I I'dk.
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