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Donnerstag, 2i>. März 1917 TSchfhche VolkSzeitung Nr. 7.1, Seitr L Sturmvögel. Ein Schiffsraum!! aus dem Nordland. Von Auuy Wothe. (Nachdruck nicht gestattet.» AmelikamschcS <'up>ci-si,t IviO kv ^Xnov zVotbo, I.vipnii-. (8. Fortsetzung.) Augenscheinlich hatte er nicht zugehört. Er verbeugte sich aber doch znsliminend und sagte, wie sich langsam er innernd. „Das scheint nur so, gnädiges Fräulein. Bei dein glänzenden Arrangement und der Bequemlichkeit, mit der für alles gesorgt ist, nimmt man auch die lieben Näch sten, die uns vielleicht nicht behagen mit in den Kauf." „Warum sagen Sie eigentlich nicht die Wahrheit. Graj?" »ragte Rita. mit einem unglaublich hochmütigen Ausdruck in den nachldnnklen Augen. „Ich lese es in ihrem Gesicht das; es Ihnen geradezu wie mir zuwider ist. die Partie mitzuniache». Warum tun Sie es dennoch?" „Dari ich Ihnen die Frage zuriickgeben, gnädiges Fräulein?" „Gewiß, ich gehe mit, um meine Eltern nicht zu krän ken, die otmehm Kummer genug meinetwegen haben." „Sehr löblich," stimmte der Gras bei, mit einem lei sen unmerklichen Spottlächeln uni den Mund, den ein knrz- qeschnitteiier. dunkler Schnurbart leicht beschattete. „Der- «irtige Gründe sprechen ja nun für mich nicht mit. da Mama «s vorzog. auf der „Oieana" zu bleiben. Was würden Sie «Iber sagen, wenn Ich hier bekenne, das; ich mich nur Jhret- wegen an dein Ausflug beteilige?" „Ich würde antworten, Graf, das; es ganz unange- bracht ist. mir Schmeicheleien zu sagen, die mich nur lächeln machen, und die mich außerdem — langweilen." Rita wandte sich brüsk ab, und der Gras sah ihr mit finsteren Brauen nach wie sie jetzt, hoch aufgerichtet, der Mitte des Schiffes znschritt, wo soeben ihr Vater in einer Gruppe Herren lebhaft debattierte. „Sie sieht sehr vornehm ans," dachte der Aras mit leisem Groll, „sehr vornehm, aber auch sehr anspruchsvoll. Von wem sie's nur hat? Der Alte scheint doch mehr als einfach, und die Mutier in wohl auch kein großes Licht. Neble Zugabe, die beiden Alten." Er sah unverwandt zu Rita hinüber, die in ihren! heliotropfarbenen Eheviolkostüm, eine gleichfarbige, leichte Mütze von Seide auf dem blauschwarzen Haar, sehr schick und elegant, aber auch unglaublich ablehnend zwischen den anderen stand, die zum Teil lebhaft auf sie einsprachen. Gelassen knüpfte sie die Enden ihres heliotropfarbnen Gazeschleiers unter dem Kinn zusammen, aber was war das? Blitzten da nicht plötzlich die großen, schwarzen Augen des Mädchens fast drohend auf? Nein, der Graf hatte sich Wohl getäuscht. Es ivar niemand in der Nähe, dem der Blick gelten konnte. Nur der Gchisssarzt ging, die Mütze etwas von der Stirn ge zogen, gerade vorüber. Sein Blick hatte Rita Gerstenber ger nicht einmal gestreift. Der Morgenncbel zersiatterte. Goldgesäumt hob sich die alte, schottische Königsbrirg ans dem wuchtigen Häuser meer empor. Wie das gleißte und funkelte in dem goldenen Licht! Wie gebadet im Sonnenglanz lag die schönste Stadt der Welt vor den entzückten Augen, die Stadt, in der Schott lands schönste Königin, Maria Stuart, gelebt, geliebt, und gelitten. Am Viktoria-Kai im Hgsen von Leith legte der Ten der nach wenigen Minuten an. Der bunte Schwarm der „Oceana"-Passagiere drängte dem Ausgang des Decks zu, wo schon die Tramways bereitstanden, die Gesellschaft zum Zentralbahnhof zu führen. Hier erwartete ein Extrazug die Ausflügler, und fort ging es. durch das imposante Edinburg durch, an rauchen den Kohlenwerken mit glühenden Feuerschlünden vorüber, hinein in das schimmernde Land. Tieffarben hoben sich im Sonnenglanz die roten Eisenoxydhalden empor, und früchteschwer stand das Korn. Ein köstlicher Morgen k Ringsum war ein Flimmern und Zittern in der Luft. Jauch zend fuhr man hinein in die herrliche Welt. Rita Grritenberger, die durch Zufall deni Schi^scizi Dr. Zähringer im Coup« gegenüber geraten war. L-c>-. vor all dem Glanz da draußen erschauernd die Augen. Warum war die Welt sö schön und lachte und wtnsiek Warum hat sie ihr so weh getan mit ihrem glelßrrlen Licht? Warum war sie nicht ans dem Schiff zurückgeblurrn< Sie taugte nicht sür einen frohen Kreis. Hier, unter len kalten, prüfenden Augen des Arztes, der so unausstehlich, hochmütig über sie hinwegsah. fühlte sie sich noch besersikrt unbehaglich. Und dabei sprach er fortgesetzt mit dieser Frau Ti :i- sen, die ihn! gegenüber an ihrer Seite saß. Merkwürdig wie diese äußerlich so gelassen erscheinende junge Frau . cn jedem Blick ihres Bruders, der mit Baron von Bodenirirc! plauderte abhängig war. Fast schien cs — Rita Gerstenberger beobachtete sck.u' als lächelten die blauen Augen des Knaben der i-wzu. Frau dort Mut ins Herz und die Sorge von der Ssi.i denn während sie sprach, hellten sich ihre ernsten Züge c- die tieiblauen Augen erstrahlten in einem säst leiden iu„ '- lichen Feuer, und der feine Mund lächelte »iZederhr.lt dem Doktor hinüber, der mir ruhigem Ernst auf sie emipicr. Wie peinlich das war, diesem unausstehlichen Z ni- scheu, der Riga neulich so brüskiert hatte, hier wer v wie lauge stumm gegeuübcrsitzen und ihn immersc:' c::- schon zir müssen! Die schlanke, kräftige Gestalt Dr. ZähringerS. /!> heute nicht in der blauen Schiffsuniform, sondnu einem grauen Neiseanzug steckte, ivar nur etwas ».i Mittelgröße und doch hatte die Erscheinung etwas bietendes. Die Augen waren klar, grau. Voll runic?:! Ernstes blickten sie unter buschigen, rotblonden Aiwtr- brauen hervor. Auch das Haar und ein dichter Sch»» bart waren von gleicher Farbe. In weicher Fülle - r.- rahmte das Rothaar eine schmale, hohe Stirn, d:i jetzt ein paar Nnmntssalten sichtbar wurden. (Fortsetzung ) 8SNI<KSU8 ^VlUksobaosetraLo 20/22. Dslspbonaosoblilü 252k»l. Illauplstecst-s 38. l'vlspkooo.obokluüZItz:83b. 2vvix-8teIIs Uirvnelvii Obsmoikcsr Atraüv Nü. Dvlvpboourweklall: IS 179. Zvksvkvvi'keki'. IA8cken86keekbüeliei'. MlUlsAWe WMlllt zu MkN. Das nächste Sommer-Semrstcr beginnt Dienstag, den §7. April 191?. Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unterzeichnete Direktor entgegen, welcher^auch gern bereit ist, weitere Auskunft zu erteilen Oekonomierat Prof. Dr. Gräfe. voderHUinwLM, Lesräixiutxeii, LtnSsolienweea übernekmen in fester uevvünncliten ^uslüluunt; aucb aus all«» rn, I»It« ^«?nn«1altvn, bLItnilivn inst stie UNÄ pietsk /im 8ve 26 k'ernxpr. 2QIS7. ösutruvr 8lrs8ss 37 bernspr. 2SOVI. ^uskünkte unst Kostenanscklä^e unentgeltlicb! werden neu- u. angestrtckt von nr» besten Garnen. Lager ln Strumpf, waren u. Lrikotagen. Ktoost. 8>riob»r»l »»>> vwl«. 8trun,ptwIrIr..W»tr„ vrnosto», LIsunNr»S» 14 - - » s Druck-Arbeiten für Industrie, Handel, und Gewerbe, Vereine, Behörden, Uanzlcien, Schulen und private wie Mitteilungen, Postkarten, Rechnungen in allen Formaten, Reise-Avise, Briefbogen und Formulare, Gratulations- und Visitenkarten, Rechenschaftsbe- richte, Broschüren, Kuverts, illustr. Kataloge und Prospekt« werden in einfacher und elegantester Ausführung zu angemeffenen Preisen angefertigt in der Saxonia-Buchdruckerei L x Dresden-Altstadt 16, Holbeinstraße 46 :: Fernsprecher 2lL«o :r ^m 8«nnt»L. cke» 1. «1. io clor bl. Uv88«, krük 7 Vkr, lkl. liainmuiilaii. I»»»»! !»»»»> ZVir omptoklsn ston Lssocb ls8 am «tvi» Ztt». ältirr «I. »k.« absnsts 8'/^ Ilbr im Hotel „Doutsobos Hau8", Xöoi-;8glkUr!, rUattstiostoostsn sts.8 Harro Kroko88or Llutb, Llüuvboo, über 8t. franriskus von A^isi unst itie Kunst. «I«n H». ^snnorvorsammlung. Ksv!<ow8 ttanövl8- unö Zpi'ae^ekuie, Altmarlt lü, Albertplatz lo. 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Aeilipost - HvMemenk liVsr «lern im k'slcks skeboucleo körix-sn eins Prsucks maabev vill, sevcls ikaon clis LrielviNlie Voliirreitiing naak. Der Bssu;; Kanu bei unserer Askwstästkistells jsäerrieit beginnen. Nun 8estreibs un8 clis x-snaus k'släpostackrssss und kü^s kür einen Nonab 1.00 ÜVlk. oder kür sin Viertel jahr 3.00 Ulr. bei, ^vorauf üolort ciis 2u8snc1unlr beginnt. Der Betrag maL aber im voraus xssablt v>'ercjeu. ^acbnabmv ist niobt ruiLLSl/x. ÜlülllMIIl! Ilil »M »IlM vk'O^en-^., Howeinslr. 4K. lm Me äie Leitung' Kunst - Ztvpkersi unrt Vsdsrsi —— NorrotwllotrsS« 29 »»r,ob»Ik«v»ii,rr i7»»r sooriitlilL«: Kunstvoll« btoptung »clor Linwvbuntz von vramliol Sor"; kAotton- uns MuootntS, SetmiNon iq 8»r<«n»d«n, Kobilch lütten, llnrittnoa, 8iII»r«t.^0vti«rn uns k«weben all«« Kn. — S»o»«t»n. er»»- Vi»»»iz« SDeriallwSste Ntr sii» Lrlen von Ivppirden, k-«e«ie-,.i niv