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Donnerstag, 29. März 1917 China Der deutsche Gesandte ist mil dem Personal der OZe- .. >i01sct)vstt nach Schanghai abaereist. ivo er sich ans dem hol ländischen Tainpfer „Rembrandt" nach La» Franziska ein- rwisfl-it wird. Po» dort wird er durch die Vereinigten Staa- i>» uxrhrscheinlich nach Holland Weiterreise». Amerika In Washington treffen täglich alarnüereirde Ge- nwre ans Mexiko ein. wonach jenseits der mexikanischen Grenze eine Armee von 150 066 bis 2 6 6 0 0 6 Tentsch e n io der Bildung begriffen sein soll. Man wisse noch nicht. rl> die deutsche Armee mit Earanza, Villa oder Dia', mar schieren werde, da der deutsche Einfluss militärisch wie sinan- . :ell Mexiko beherrsche. In den nächsten Tagen soll eine Mobilisationsorder ergehen. die alle Truppen nach den verschiedenen Teilen des Landes verteilen wird. Ties erweist sich als notwendig, da man starke Kundgebungen gegen alle Pläne Wilsons sowie .Unruhen in den Induslriegegenden befürchtet. - Wilson prüft eine Vorlage, die die Entsendung eines chiliskorpS und eine kräftige finanzielle Hilfe für Frank reich vorsiebt. Tav Staatsdepartement will sich an der Fünsmächte- ..»leide für China nicht beteiligen. cS sieht auch die Finan- »erring durch Banken, die mit der Regierung in Verbin dung stehen, nicht gern. Das euchariftische Männerapostolat Eine bescheidene Anregung soll auch diesmal wieder den Mitgliedern der Vereinigung gegeben sein. Vielleicht ist sie nicht notwendig. In so manchen Predigten haben wir das Männerapostolat erwähnen und seine Mitglieder Preisen eobörr. So viele Gemeinden kann man sich ohne diese »e.wnsreich wirkende Männcrvcreinigung kaum mehr den ken. Es würde in ihrem kirchlichen Leben etivas fehlen, wenn die schönen monatlichen stommunionfeiern deS Männ-erapostolates nicht wären. Und die Mitglieder sind :e sehr an ihre bl. Zkommuniou am 1. Monatssonntag ge wöhn:. das; sie auch ohne besondere Einladung kommen würden. In ihren Familien weis; man's längst und richtet sich schon darauf, das; die männlichen Familienmitglieder ein 1. Sonntag im Monat.stommuniontag lraben. Die dies malige Kommnnioirfeier fällt schon fast in die Höhe der österlichen Zeit: diese fordert deS guten Beispiels und der »-oostol:scheu Wirksamkeit wegen eine besonders gute Be- leili.'.nng. Das wissen unsere Männer, die Mitglieder dcS Avostolates sind. Manche andere werden kommenden Sonnrag auch zum Tische des Herrn hinzutreten, um ihre Ssterpslicht zu erfüllen. In vielen Gemeinden »reist gerade der Palmsonntag eine gesteigerte Frequenz an den Kom- »iiinionbank auf. Sie sollen sich nur nicht fürchten, auch dem enclxrristischen Männerapostolat beizntreten. Es ist '.mchrlich kein Wagnis! Noch keiner hat'?- bereut, »nenn er oster dem HI. Mahle sich genaht, angeregt durch die Znffe- l örigk.it zu einem Bunde ehrenfester katholisckrer Männer. Möge der apostolische Eifer der Mitglieder gerade am nächsten Sonntag auch werben! Eine freundliche Ein ladung zu gutem Tun wird am Kommuniontag bei manchen: braven katholischen Mann gewis; guten Boden finden: für .uanch.n wird solche Einladung ein erlösendes Wort be deuten. Er wird die persönliche Einladung des Apostels der r-l. Enchrristie gern annehmen und ihr entsprechen. Möge der Palmsonntag den durch den Krieg gelichteten Reihen deS Apostolates weiteren Zuwachs bringen, damit von den Lippen einer immer gröberen Männersctrnr all monatlich ein freudiges Hosanna, Lob und Preis den: Hei lend m Sakramente entgegenscl-alle. Aus Stadt und Land Dresden, den ev. März IS 17. Der Bürger Ausschuß für vaterländische st nn »gebunge n hielt am Dienstag Abend im Reichs- c nner feine Jahresversammlung ab. An Stelle des ver- p,-werten Vorsitzenden Herrn Stabsarzt Dr. Hopf erstattete Ix-rr Stadtverordneter Merbitz den Jahresbericht, aus zu ersehen war. das; der BürgerauSschuff im Jahre l >16 seine Aufgaben voll ersüllt hat. Den Kassenbericht, k n Herr Major Hultzsch erstattete, liest erkennen, dah wetz der zahlreichen Kriegsaufgaben die Vereine und Einzel- miiglieder ziemlich gut ihren Pflichten nachgekommen find. Die Nagelungen au der Hindcnburgsäule haben über 15, OM Värcl rgeben. denen 5000 Mark Ausgaben gegenüber- stehc». Es wird dem Vorstande überlassen, ob und wann die Nagetung an der Säule wieder ausgenommen werden st st Den Schatzmeistern und dem Vorstände wurde Ent- st.chmg erteilt. Der bisherige Vorstand wurde einmütig durch sums wiedergewuhlt. Besprochen wurde noch, wie in Zukunft vaterländische Feiern veranstaltet werden sollten. —' Einschränkung des überseeischen Briefver- k >>re Die Postbesörderung aus Deutschland nach über- nGschen Ländern, die schon bisher mit Schwierigkeiten ver- l lipst war. hat sich durch die neuerdings eingetretenen Maßnahmen der kriegführenden Mächte noch weiter ver schlechtert Das Publikum wird daher gut tu», den Schrift wechsel. auf das Notwendigste Mast zu beschränken und ins besondere von der Absendung wichtiger Schriftstücke usm. vorläufig abzusehen. —* Fieisch. In dieser Woche werden bis 200 Gramm Frrjchfwisch, genau wie in der vergangenen Woche, sicher- gestellt. —' An den städtischen hö h eren K na b en schulen beginnt tm Sommerhalbjahr der Unterricht um 8 und um >1 Uh.. —' Abgestürzt ist beim Fenstetpntzen ein HauS Mädchen auf der Zelleschen Straste. Sie erlitt schwere mmwe Verletzungen. —' An Gasvergiftung gestorben ist eine alte m der Freibergerstrabe 134. — Sächsische Bolkszeituufl — —' Die Frühja hrs p rü s n n gen für den einjährig- freiwilligen Militärdienst sind »»günstig ausgefallen. Von 72 jungen Leuten haben nur 29 bestanden. —* Zur Beruhigung des Publikums sei mit- geteilt, daß i» Sachsen seit Jahren kein Todesfall durch Pocken vorgekommeu ist. —* Jeder Wohnungswechsel der Hilfsdienst- Pflichtigen ist spätestens am dritten darauf folgenden Werk tage bei dem zuständigen Eiuberusuugsansschusse nuzuzeigeu. Verzieht ein Hilssdienstpflichtiger noch einem andereii Wohnort oder verlegt er in einem Lrte für welchen mehrere Einberufungsausschüsse bestehe», seine Wohnung aus dem Bezirke des einen Emberusimgsausschusses in den Bezirk des anderen, z. B. von Dresden-A. nach Dresden-N. so hat er sich bei dem bisher zuständigen Einberusungs- ausschnsse ab- und bei dem nunmehr zuständigen Ein- herufnngsauSschusse a nzumelden. — Die Zentralste! le des sächsischen Gemeinde tages soll nach einem Natsbeschlusse durch die Spar- kaffe der Stadt Dresden auch weiterhin unentgeltlich ver waltet werden. — Die Einrichtung einer 3. neuen Fürsorge- stelle für Lungenkranke im Grmidsiiicke der städtischen Heil- und Pflegeanstalt ist bekanntlich vom Rate beschlossen worden. Für diese Fürsorgestelle hatte das Stadtver- ordnetenkolleginm verschiedene Verbesserungen empfohlen, denen der Rat in seiner letzten Sitzung zustimmte und die hierdurch erforderlich werdende Erhöhung der Kosten ans 1l! 800 Mark bewilligte. —' Wegen geringen Bestandes an Gefangenen in den Landesstrafanstalteil wird die Landesstrafanstalt Hoheneck bis ans weiteres geschloffen. —' Tie LandesversicherungSanstalt im König reich Sachsen hat auf die 6. Kriegsanleihe 20 Millionen Mark gezeichnet. —* Btasewitz. 28. März. Gemeindevorstand Fischer ist auf Reklamation aus dem Felde znrüctgekehrt und hat die Geschäfte der Gemeindeverwaltung wieder übernommen. Auerbach, 28. Mürz. Mit der Versorgung des Bezirkes mit Brot und Mehl, Kartoffeln und Fleisch beschäftigte sich der Bezirksausschuß in seiner letzten Sitzung. Die Versammlung beschloß, die bisherige Mehlznlage zu den Rüben nach Möglichkeit auch danq. wenn keine Rüben mehr gewährt werden können, solange weiter zugewähren, als nicht eine Erhöhung des bisherigen Kartoffelbezuges möglich ist Bautzen, 29. März Muscumsdirektor 2r. Noch ist auf dein Felde der Ehre gefallen. Chcmuitz, 28. März. Selbstmord. Heute früh hat sich in der Südvorstadt ein Matermlivarenhündler durch Erschießen entleibt. Ein längeres Nervenleiden ist die Ur sache zur Tat. Chemnitz, 28. März. Der Uiitcrstütznngsverein für Kauflente zu Chemnitz hat wiederum eine ansehnliche Summe und zwar 20 MO Mark zur 0. Kriegsanleihe ge zeichnet. Chemnitz, 28. März. Ans der Straßenbahn er halten jctzl Kinder, die Essen tragen müssen, für 10 Pfg. einen Fahrschein, der zum Umsteigen berechtigt. Ausweis: Eßkcffel. Dölzschen, 28. März. Tie König Fr ic drich August- Mühlen werke haben für KriegswohlfahrtSzwccke 5000 Mart gestiftet. EbcrSbach, 28. März Ein Berliner Aufkäufer wurde ans dein hiesigem Bahnhof angehalten. Ec hatte ein Paket mit 88 Eiern bei sich. Die Eier wurden der Gemeinde zugewicsen, Frcibcrg, 28. März. Der Verein Hcimatdank hielt eine Vorstandssitzung ab. in der milgeteilt wurde, daß ein ungenannter Gönner 20000 Mark gestiftet habe. Fer ner haben einige Freunde des Vereins 300 Mark zur An schaffung von Kriegsopferstöcken zur Verfügung gestellt. Es sollen 2 Opferstvcke am Schivedendenkmal und auf dem Dohnatsfrieühof aufgestellt werden. Gcrstzorf b. Hoheusteiu-E., 28. März. Das Scheuen der vor einen Wagen gespannten Pferde auf dem Niedcl- schen Gutshofe hatte zur Folge, daß der Geschirrführer, ein kriegSgefangener Russe, in ein Wagenrad geriet und einen komplizierten Beinbruch davontrug. Glaucha«, 28. März. Um der Kriegsanleihe im Bezirk der Amtshauptmannschaft Glauchau zu einem vollen Erfolg zu verhelfen, ist der 29. März in den Landgemcin- den des Bezirks einschließlich der Stadt Callnberg als Werbetag für die Kriegsanleihe bestimmt worden. Hohcustsln Grnstthal, 28. März. Die hiesigen We bereien haben jetzt wieder vollauf zu tun. Die Arbeits zeit wurde von 20 aus 58 Stunden die Woche festgesetzt. Löban, 28. März. Verhaftet wurde hier der Sol dat 2. Klasse Hempel, der zuletzt in einer benachbarten Mühle gearbeitet hatte. Er war in der Uniform eines Vizeseldwebels und geschmückt mit dem Eisernen Kreuze und anderen Orden hier ausgetreten und hatte sich auf Grund gefälschter Papiere den Namen Paul Meilinger bei gelegt. Plauen, 28. März. Aufgegriffen und dem Armcu- amte übergeben wurde der vermißte Waisenknabe Hans Paul Urlaub. Er hatte sich in Plauen umhergetriebcn. Plauen i. L, 28. März. Ehrlicher Finder. In Plauen verlor eine Gastwirtsfrau am Montag auf einem Geschäftsgänge 30M Mark. Ein junges Mädchen fand das Geld und lieferte es auf den: Fundamt ab. Die ehrliche Finderin erhielt eine über den gesetzlichen Finderlohn weit hinausgehcnde Belohnung. Nr. 7.1, Seite 3 Riesa, 2?. März. Ertrunken. Venn Smelen au der Eibe fiel der zehnjährige Rudi V.iller i» den Slron: und ertrank. Der Laufbursche Kurt Kreriä m.rr. der ihm lmchqesprniigen war. ertrank ebens.rlls. Zittau, 28. März. Zur Sicherung der Acker* und Garten'eeste llnng in: hiesigen Stadtbezirke holder Sladirot die Besive: von Acker und Gartengrundstücke», weiche glauben, nicht in der Lage zu sein, ihre Grundstücke bestellen zu könne», anfgefordert. bis 2. April anznzeigen. welche Flächen sie nicht bebauen können, wobei die Gründe anzugebeil sind. Zwickau, 28. März. Goldsainmlung. Eine von Prof. Lötzsch in die Wege geleitete Go'.dsammluiig durch Schüler des hiesigen Realgnmnosn.ins und der Realschule hat 7l75 Mark gemnnzren Goldes ans Licht gebracht. Waldenburg, 28. März. In der Stadt nelordne- tensitzung wurde miigeteilt, daß Fabrikbesitzer Mar Henn- stedt zur Erinnerung an seinen Vater der Stadl eine Stif tung von 15 000 Mark übergeben hat. Zeitz, 28. Mäiz. Jugendliche Tangenichie. In Zeitz haben zwei Schnlknaben an Heeresangehorige gerichtete Pakete unterschlagen, de» anS Eßivaren bestehenden Inhalt verzehrt und nicht sogleich verwendbare Gegenstände weg- geworfen. Wettervoraussage für den 29. März >917. Könizl. Sächs Landedwenerivanc. Trübung: wärmer, zeitweise Niederschläge. Kirche und Unterricht k Lugano, 26. März. Nach einer Meldung des „Cor- riere della Sera" ans Rom hielt der Papst anläßlich der Seligsprechung des Jesuiten Pignatelli eine Ansprache, worin er die groffen Verdteilste des Iesuileno rdcnü im allgemeinen, sowie insbesondere die Tätigkeit des gegen wärtigen Generals Ledo chowSki während desKrieges pries. Das Blatt will darin eine Spitze gegen die Eilten te selwn. Nach der Ansicht des Blattes ist die Haltung Le- dochowskiS zu verwerfen. Er ist geborener Oesterreicher und verlegte bei Kriegsausbruch seinen Amtssitz nach der Schweiz und wurde wiederholt wegen seiner angeblichen Vierbundspmpathien angegriffen. Kunst, Wissenschaft und Vorträge — Die Generaldirektion der Königlichen Hof the ater hat Lion Fcuchtwangers Bearbeitung des indischen Dramas „Vasantascna" zur Aufführung erworben. Gerichtssaal Leipzig, 28. März. Wegen Kindesraub und Meineid hatte sich die Gesangölehrertn Frieda Elisabeth Hoffman» vor dem Königl. Schwurgerichte zn verantworten. Sie heiratete 1907 den Schriftsteller Arno Hoffinann, doch wurde die Ehe im Jahre 1912 wieder geschieden. Wäh rend des Verfahrens war das 4jährige Töchterchen Mari anne dem Vater bis auf weiteres zngesprochen worden. Am 19. März 19l l begab sich Frau Hossmann nach Büh lau bei Dresden, um sich das Kind zn holen. Als ihr Mann nicht in seiner Wohnung war, betrat sie dieselbe und verlies; mit dein Kinde durch ein offenes Parterrefenster die Wohnung, nm sich nach Leipzig zurückzubegeben. Weiter sollte sic noch einen Meineid bei einer Vernehmung geleistet haben. Sie gab an, das; sie ans Mutterliebe ihr Kind entführt und daß sie auch nichts unwahres beschworen habe. Die Geschworenen sprachen Frau Hoffinann kosten los frei. Vermischtes V 60 jähriges B erussjttbiläuNI. Der k. u. k. Hostmchhändler. Bnchdruckereibcsitzcr und Chefredakteur des „Karlsbader Tagblatt" Hans Felter begeht am l. April 1917 sein sechzigjähriges BernsSjubileum. v Selbstmord eines polnischen Magnaten. In einem Posener Hotel hat sich der in der Provinz Posen ansässige Gras Zoltows'i aus nnbetannten Gründen er schossen. Gemeinde- und Vereinsnachrichten § Zwickau. Kath. Jünglingsverein. Am Sonn tag. den 2S. März, hielt die Oberabteilnng des Vereins ihre Monatsversammlung ab. Als Gäste waren da der Marienverein und der Ecnilicnchor, sodaff am Abende wieder vereinigt waren, die am Morgen bei der eindrucks vollen. massigen Jugendroinmunion zum Tisch des Herrn gegangen waren. In einem anschaulichen Vorträge Aper „Irland, die- grüne Insel" schilderte Herr Kaplan Sprcntzcl das traurige Los. das die Insel unter englischem Szepter zn tragen hatte. Im weiteren Verlaufe des Abends wechselte Gesang ab mit dem meisterhaften Violtn- spicl des Herrn Kaplan Sprentzel, begleitet auf dem Klavier von Herrn Organisten Liebig. Quittung Bel dem Unterzeichneten gingen ein für den Kreuzweg in der Hofkirche.- Von Herrn Johann UrbaS M. M, A K. Ska. krrrrn Kaufmann Bruno Menzler M. Herrn Kaufmann Georg Eron«? ü, Frau Liebig durch Herrn Kaplan Freiherr» v»» Oer i<». I. L. 1. Fra« Burger 5. Ungknsirm l, zn Ehren deS hl. Josef L, N. K 9. zu «drei, der Mutier Gölte? 1. zu Ehren des hl. DlSwa? t. C. L, b, Frau Müller 3, llngenannt "1. M. Sch 2. Getffler, Kirchcnlnsoektor. Verantwortlich Wr Len redaktionellen Teil Hauptrcdalteur Richard Laven: lür Reklame und Anzeigen I. ,Z. itcHee. — Druck und «erlag »ec ,Saxon!a-Buchdr»ckerci E. m. b. H.', süintlich i» Dresden.