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Mittwoch den^23. September 1914 korps und einer Kavalleriodivision besteht. Jedes Armee korps zählt 2 Divisionen zu je 3 Brigaden zu je 4 Batail lonen, 6 Kavallerieregimenter, 18 Feldbatterien mit 11>8 (beschützen, 2 Haubitzbatterien mit zusammen 8 Geschützen sowie den notwendigen Spezialtrnppen. Das Armeekorps zählt denmach 21 Bataillone zu je 1021 Mann, 6 Kavallerie regimenter zu je 071 Mann, 20 Batterien, zusammen 21576 Mann Infanterie, 1011 Reiter, 110 Geschütze, 21 Maschinen gewehre. Die Kavallcriedivision setzt sich ans 1 Kavallerie- brigaden zu je 8 Regimentern mit 0 Maschinengewehren und 2 Abteilungen reitender Artillerie zusammen, somit 8088 Reiter, 21 Geschütze, 21 Maschinengewehre. Die Ge samtstärke des englisä)en Korps würde sonach einschließlich Trains usw. etwa 100 000 Mann betragen. Als Führer des 1. Armeekorps wird Generalleutnant Tonglas Hig, des 8. Korps Generalmajor Ponlbanah genannt, »vährend der Führer des 2. Korps nicht bekannt ist, da der dazu ernannte Generalleutnant James Brierson am 17. August ge storben ist. Pari» eine offene Stadt? Rom. Ministerpräsident Bivtant ist in Begleitung des Sekretärs Eiienne vor einigen Tagen in Paris einge troffen und hatte mit General Gallient eine mehrstündige Unterredung, die der Frage galt, ob Paris als eine offene Stadt zu erklären sei oder nicht. Dann reiste er nach Bordeaux zurück. Der Gkjnudhritszustand «nferer Trnppen im Westen Stuttgart. Im „Siaaisanz." meldet ein Militär arzt, daß im Westen der Gesundheitszustand unserer Truppen trotz des scheußlichen Regenwetlers ausge zeichnet ist. Die Beschießung von Reims Großes Hauptquartier, 22. September 9 Uhr abends. (Amtlich.) Die französische Negierung hat be hauptet, daß die Beschießung der Kathedrale von Reims keine militärische Notwendigkeit gewesen sei. Demgegen über sei folgendes festgestellt: Nachdem die Franzosen die Stadt Reims durch starke Berschanznngen zum Haupt stützpunkt ihrer Verteidigung gemacht hatten, zwangen sie selbst uns zum Angriff auf die Stadt mit allen zur Durchführung nötigen Mitteln. Die Kathedrale sollte auf Anordnung des Deutschen Armee-Oberkommando ge schont werden, so lange der Feind sie nicht zw seinen Gunsten ausnutzte. Seit dem 20. September wurde auf der Kathedrale die weiße Fahne gezeigt und von uns geachtet. Trotzdem konnten wir auf dem Turme einen Beobachtungs posten feststellen, der die gute Wirkung der feindlichen Ar tillerie gegen unsere angreifende Infanterie erklärte. Es war nötig, ihn zu beseitigen. Dies geschah durch Schrap nellfeuer der F e l d a r t i l l e r i e. Das Feuer schwerer Artillerie wurde auch jetzt noch nicht gestattet und das Feuer eingestellt, nachdem der Posten beseitigt wax. Wie wir beobachten können, stehen Türme und Aeußeres der Kathedrale nnzerstört. Der Dachstuhl ist in Flammen auf- gegangen. Die angreifenden Truppen sind also nur soweit gegangen, wie sie unbedingt gehen »rußten. Die Ver antwortung trägt der Feind, der ein ehr würdiges Bauwerk unter dem Schutze der weißen Flagge zu mißbrauchen suchte. Fliegerbomben Düsseldorf, 22. September. (Nichtamtlich.) Die „Düsseldorfer Zeitung" meldet: In der Nähe der Luftschiff- Halle wurden heute von einem feindlichen Flugzeug zwei Fliegerbomben abgeworfen. Schaden wurde, abgesehen von einigen gesprungenen Fensterscheiben, nicht angerichtet. Italiens Neutralität Der „Berliner Börsen-Eourier" teilt eine Unterredung mit, die der italienische Gesandte am dänischen Hofe, Graf Earrobio, dem Vertreter eines dänischen Blattes gewährt hat. Danach hat sich Graf Earrobio folgendermaßen ausge sprochen: „Das italienische Volk wünscht, ebenso wie das dänische, ohne Zweifel, außerhalb der beklagenswerten Ver wicklungen zu bleiben. Dieser Wunsch wird in Deutschland voll gewürdigt und respektiert, und man betrachtet dort Italien mit demselben Wohlwollen wie vor dem Kriege. Es ist übrigens nicht wahr, daß Italiener in Deutschland schlecht behandelt worden sind. Im Gegenteil, ich habe zahl reiche Zeugen dafür, daß die Italiener in Deutschland mit ihren Gastgebern sehr gut anskommen. Daß ein Teil der italienischen Arbeiter aus Deutschland abreisen mußte, er klärt sich daraus, daß es an Arbeitsgelegenheit für sie fehlte; von Uebelwollen seitens Deutschlands kann keine Rede sein. Daß wir es mit der Neutralität ehrlich meinen, dafür liegen zahllose Beweise vor. So haben wir einem englischen Kreuzer den Aufenthalt in einem italienischen Hafen ver bieten müssen. Der Befehlshaber des Kriegsschiffes sah die Richtigkeit unseres Standpunktes sofort ein. Desgleichen durften die deutschen Kreuzer „Goeben" und „Breslau" nicht länger bleiben, als es die internationalen Gesetze ge statten. Wohlwollen, aber streng neutral, ist und bleibt unser Motto. „Lassen Sie uns hoffen," so schloß der Ge sandte, „daß der Krieg bald der Geschichte angehört, und daß Italien, ebenso wie Dänemark, von seinen Lasten verscharrt bleiben." Aus Stadt und Land Dresden den 23 September 1914 —' Se. Exzellenz Graf Seebach begibt sich heute nach Berlin, um von dort auch mit anderen namhaften Persönlichkeiten einen großen Transport Liebesgaben in etwa 160 Automobilen dem deutschen Heere zuzusühren. - ' Da« Königliche Finanzministerium erläßt soeben eine Verordnung über da» Verfahren zur Regelung der für da» Jahr 1914 veranlagten Einkommensteuer solcher Personen, die zu einem in der KrtegSformation befindlichen Teile de» Heeres oder der Marine gehören. Wenn da» Einkommen, da» eine in den Kriegsdienst eingetretene Person au» einem Anstellung»-, Arbeit»- oder Dienstverhältnis be- zogen hat, infolge de» Eintritte» in den Krieg»dienft weg- fällt, so ist anzunehmen, daß diese» Einkommen für da» lausende Rechnungsjahr dauernd weggefallen ist. Im Falle Sächsisch e^VolkSzeitung der Einberufung bis mit 80. September sällt der zweite Termin de» SteuerbetrageS und im Falle der Einberufung nach dem 30. September der Teilbetrag der Jahressteuer, der aus die Zeit vom ersten Tage des EinberusungSmonatS bis zum Schlüsse deS Rechnungsjahres entfällt, weg. Im ersteren Falle sind auch Einkommensteuerrückstände ohne den Versuch der Zwangsvollstreckung als uneinbringlich in Weg fall zu stellen. —' Von Herrn Oberbürgermeister Geh. Rat Dr. ing. Dr. Beutler werden wir um Aufnahme dev folgenden ersucht: In der Bevölkerung ist leider noch immer die Meinung anzutreffen, der Krieg bedeure als solcher für die Zeit seiner Dauer ein sogenanntes Moratorium, etwa in dem Sinne, daß er alle Verpflichtungen zu Zahlungen oder sonstigen Leistungen aushebe oder mindesten» aufschiebe. Im Interesse der Allgemeinheit und der Volkswirtschaft, wie im Interesse des Einzelnen und seiner Privatwirtschast erscheint es geboten, mit Enstchtedenheit auch amtlich daraus hinzuweisen, daß diese Meinung falsch ist. ES soll nicht aus allerdings mögliche Ausnahmen, z. B. solche, die aus besonderen Vereinbarungen zwischen Vertragschließenden be- ruhen, etngegangen werden, aber als Regel muß ausgestellt und sestgehalten werden. Der Krieg befreit nicht von den eingegangenen Verbindlichkeiten! Der Krieg berechtigt sür sich allein nicht dazu, die Erfüllung solcher Verbindlichkeiten auch nur auf Zeit zu verweigern! Der Mieter hat also trotz des Krieges seine Miete zu bezahlen, der Hauseigen tümer trotz des Krieges die Zinsen an seine Hypotheken gläubigerl Fällige Wechsel sind etnzulösen, Warenschulven sind zu bezahlen usw. usw. Die durch RetchSgesetz bezw. Bekanntmachungen des Bundesrates geschaffenen Erleichte rungen sind nur sür diejenigen bestimmt, die selbst beim besten Willen nicht in der Lage sind, sofort zu leisten, und durch diese Erleichterungen sind allenthalben Verbindlichkeiten nicht aufgehoben, sondern bloß aufgeschoben I Oberster Grund satz sür Jeden, der es mit sich, mit seinen im Felde stehen den Angehörigen und mit der vaterländischen Volkswirtschaft gut meint, muß sein, sei es auch unter größten Opfern und unter Duldung schmerzlichster Entbehrungen, allen seinen Verpflichtungen nachzukommen. Unsere Feinde haben es nicht bloß aus die Zertrümmerung unserer politischen Macht und auf Länderrauv abgesehen, sondern vor allem aus die Zerstörung unseres Wirtschaftslebens. Unsere politische Siel- »ung und unsere Gemarkungen werden verteidigt durch unsere Armee. Die nicht minder wichtige Verteidigung unseres Wirtschaftslebens ist in erheblichem Umfange Sache der Zurückgebliebenen! Wie hat sie zu erfolgen? Dadurch, daß Jeder an seinem Teile dazu beiträgt, daß, soweit irgend möglich, der Güterumtausch und die Glltererzeugung auf- rechterhalten oder wieder ausgenommen werden. Mit Recht wird vom Staate, von der Stadt verlangt, daß sie sür Not standsarbeiten sorgen, mit Recht von den privaten Arbeit- gebern, daß sie ihre Betriebe in den Grenzen des Möglichen weitersühren. Mit demselben Rechte muß verlangt werden, daß Jeder sich selbst unablässig müht, Arbeit zu finden, und seinen Stolz darein setzt, die wirtschaftlichen Anforde rungen, die an ihn gestellt werden, zu erfüllen. Unsere Angehörigen, die aus dem Felde zurückkehren, wollen und sollen geordnete Verhältnisse vorfinden, die sie zu neuer ersprießlicher Tätigkeit in den Stand setzen, aber nicht Schulden, nicht unbezahlte Mieten, nicht rückständige Steuern, nicht ausgelaufene Gertchtskosten, nicht rückständige Rech- nungen und dergleichen! An alle Einwohner der Stadl ergeht die Bitte, in diesem Sinne mitzuarbetten und mit zukämpfen fürs Wohl des Katerlandes l Wo aber selbst beim besten Willen eS nicht möglich ist, den Verbindlich keiten nachzukommen, ist die Möglichkeit eröffnet, die für den Krieg geschaffenen besonderen Kreditanstalten (die ReichSdarlehnSkassen, die Sächsische KriegSkreüitbank und insbesondere für die Bezahlung von Mieten und Hypotheken- zmsen die Dresdner Mietüarlehnskasse) in Anspruch zu nehmen oder im äußersten Notfälle die öffentliche Wohl- tättgkeit (KriegSorgamsation der Dresdner Vereine). —* Mit den Klagen über die Feldpost hat sich der Gesamtrai in seiner gestrigen Sitzung eingehend beschäftigt. Ein Antrag des Stadtrates Beck wurde schließ lich angenommen, der dahin geht, beim Neichskanzleramt befchwerdeführend vorstellig zu werden, damit Vorkehrungen getroffen werden, daß die Feldpost den an sie zu stellenden Anforderungen mehr als bisher genügt. Außerdem wurde beschlossen, dem Staatssekretär des Reichspostamtes von der Beschwerde Mitteilung zn geben und andere Städte zum Anschluß an die Beschwerde einzuladen. —* Die Begründung einer Mietdar lehenskasse ist gestern unter der Leitung des Herrn Oberbürgermeisters Geh. Rates Dr. ing. Dr. Beutler im Lesesaale des Neuen Rathauses erfolgt. Die Mietdarlehens kasse hat die Form einer Aktiengesellschaft und verfügt über ein Aktienkapital von über 1 Million Mark. Das Geschäfts lokal befindet sich in den Räumen der Dresdner Grund renten- und Hypothekenanstalt, wo die GesckMe der Dar lehenskasse voraussichtlich bereits am 20. September auf- genommen werden. —* Schwere Zahlungs- und Lieferungs bedingungen sind von einer Reihe von Lieferanten der Dresdner Schneider aufgestellt worden, womit auch noch enorme Preiserhöhungen verbunden waren. In der letzten Versammlung der Dresdner Schneider-Innung rief das Verhalten verschiedener Firmen, die geradezu wucherische Preise berechnet hatten, gerechte Entrüstung hervor. Der Vorsitzende ersuchte die betroffenen Schneidermeister, alle derartige Fälle der Militärverwaltung zu unterbreiten. An diese Mitteilungen schloß sich eine sehr lebhafte Aussprache. Die Versammlung war einstimmig der Meinung, daß gerade die jetzigen schweren Zeiten es notwendig machen, Nachsicht zu üben, aber nicht mit außergewöhnlicher Schärfe vor zugehen. —* Die vom Photohaus Wünsche angekün digten Lichtbildcr-Vorträge von den Kriegsschauplätzen mußten umständehalber verschoben werden. Der endgültige Beginn der Vorträge wird später bekannt gegeben werden. Nr. 218 — Seite 2 —* Lotterie-Ziehung. Wie uns die am Hauprvertrieb interessierte Firma Max Börstel in Leipzig mitteilt, wird die Tuberkulose-3-Mark-Geldlokterie (ur sprünglich fiir den 28. und 29. August vorgesehen) nunmehr bestimmt am 20. und 21. Oktober 1914 gezogen werden. Coschütz, 22. September. Die hiesigen beiden Feuerwehren sind infolge der Einberufung ihrer Mit glieder zu den Fahnen außerordentlich zusammen geschmolzen, da nicht weniger als 10 Mann einberufen wor den sind. Infolgedessen werden von jetzt an eine Anzahl Mitglieder des Grund- und Hausbesitzervereins an den Hebungen der beiden Feuerwehren teilnehmen. Potschappel, 22. September. Die Hochlegungs- und Erweiterungsbauten auf der Eisenbahnstrecke Potschappel—Dresden sollen nunmehr sofort in Angriff ge nommen werden, um die Arbeitslosigkeit im Plauenschen Grunde zu mildern. Trüben, 22. September. Eine Vereinigung der Gcineinden Denken und Niederhäslich ist in einer gemeinschaftlichen Sitzung der beiden Gemeinderäte gegen eine Stimme beschlossen worden. Das Ministerium des Innern empfahl den beiden Gemeinden, die Vorschriften für größere Landgemeinden anzunehmen. Pirna, 22. September. Ein Steckbrief ist seitens des Landstnrm-Jnfanterie-Bataillons Pirna hinter dem Lcmdsturmmann Robert Hermann Dehmel aus Giesenstein erlassen worden, der sich am Montag den 14. September vor mittags in Dresden von seiner Truppe ohne Urlaub ent fernt hat. Dehmel war mit grauer Litewka, Tuchhose und Feldmütze mit Landsturmüberzug bekleidet. Pirna, 22. September. Die Gewährung un verzinslicher Staats darlehen an eine größere Anzahl von Gemeinden des Bezirkes zur Ausführung von Notstandsarbeiten beschäftigte den Bezirksausschuß der Königlichen Amtshanptmannschaft Pirna in seiner letzten Sitzung. Es handelte sich um Gesuche der Gemeinden Heidenau, Hellendorf, Birkwitz, Maxen, Krebs, Langen- hcnneersdorf, Sporbitz, Schönbach, Liebethal und des Wasscrwerksverbandes Zeschnig-Rathewalde. Sämtliche Ge suche wurden vom Bezirksausschüsse befürwortet. Aus dem Elbtale, 22. September. Infolge der Regengüsse im Gebiete der Oberelbe und der Moldau ist ein erfreulicher Wuchs des Elbwasserstandes eingetreten, der der Schiffahrt außerordentlich zustatten kommt. Franenstein, 22. September. Für die Kriegs- anlei he beschloß der Stadtgemeinderat die ansehnliche Summe von lOO OOOMark zn zeichnen. Weiter wurde mit Rücksicht auf den geringen Wertpapierbestand der Sparkasse beschlossen,' das erforderliche Kapital hierzu gegen Ver pfändung der Staatsschuldbucheintragung aus der Reichs darlehenskasse zu leihen. Au« dem Crzzebirge, 22. September. Die Getreide ernte ist hier überall sehr gut geraten, ebenso hat die Obsternte einen reichen Ertrag gebracht. Die Ernte konw.» auch überall gut eingebracht werden. Aus dem Erzgebirge, 22. September. Ein inter essantes Schriftstück lag dem Militürpasse eines Mannes aus dem Erzgebirge bei, der demnächst eingezogen werden sollte. Das Schriftstück rührte von der Frau des be treffenden Mannes her und lautete wie folgt: „Bitte, lasset ihn nicht frei, das ist ein tüchtiger Säufer, der große starke Mann; Sonnabends und Sonntags liegt er in der Stube betrunken. Schlägerei macht er oft, Frau und seine vier Kinder behandelt er so schlecht, halb verhungern müssen sie, alles versäuft er, Montags geht er nicht auf Arbeit. Bitte nochmals, laßt ihn nicht frei." — Wie man hört, wurde der Wunsch der energischen Frau erfüllt und der Mann einge zogen. Freibrrz, 22. September. Wegen Straßenraubes wurde der Bergarbeiter Hosmann au» Neukirchen bei Lyemnitz vom hiesigen Schwurgerichte zu drei Jahren Ge- >ängni» und Ijährigem Ehrenrechisverlust verurteil!. Ein Monat wurde auf die Untersuchungshaft angerechnet. Hof mann hatte aus der nach BräunSdorf führenden Straße aie Telephonistin Susanne Graf angefallen und ihr ein Handtchchchen tm Werte von zwei Mark entrissen» wobei er die Ueberfallene in den Straßengraben warf. Er hatte Geld in dem Täschchen vermutet, womit er seine Familie unterstützen wollte. Zwönitz, 22. September. Zur Unterstützung Le» dürftiger Familien bewilligte da» Stadtverordneten kollegium au» den Ueberschüffen der Sparkasse 12000 M. vie Familien der hier wohnenden Oesterreicher, die unter üen Fahnen stehen, werden in gleicher Weise unterstützt, wie die Deutschen. Werdau, 22. September. Anläßlich des Krieges sind hier gegen 800 Frauen mit rund 1400 Kindern zu unterstützen, zu denen noch eine größere Anzahl der durch den Landsturm Einberufenen kommen. Bei der Verteilung des städtischen Zuschusses sollen alle Kinder berücksichtigt werden. Chemnitz, 21. September. Zur Unterstützung der ostpreußtschen Landsleute bewilliate der Rat in seiner letzten Sitzung die Summe von 7600 Mark au» dem KrtegSsond». Ferner wurde noch der Bau eines Ent lastungskanals in der verlängerten Ziethenstraße genehmigt und die Kosten in Höhe von 110000 Mark bewilligt. Schedewitz, 22. September. Verhaftet wurde hier ein Kaufmann, der im Verdachte der Spionage zugunsten Frankreichs steht. Die Untersuchung über die Angelegen heit ist noch nicht abgeschlossen. Plaue«, 22. Sept. Die „Gesellschaft Röunion* hat anläßlich de» Kriege» ihren französischen Namen in dt« Bezeichnung,„Vereinigung" umgeändert. Dt« Gesellschaft aesteht seit 1875. Adorf, 22. September, -einen schweren Ver letzungen erlegen ist tm hiesigen Stadtkrankenhause der 19 jährig« Arbeiter Artur Krauß. Sr wurde bekanntlich be» der Explosion einer -chützenkanone au» der anläßlich der letzten Stege Freudenschüffe gelöst wurden, am linken