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Sächsische Volkszeitung : 27.01.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190401270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040127
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-01
- Tag 1904-01-27
-
Monat
1904-01
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.01.1904
- Autor
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über. — Von Gebrauchsmustern sind diejenigen aus dem Jahre 19lX) erloschen, sofern sie nicht bis 31. Dezember verlängert wurden. Gebrauchsmuster aus dem Jahre 1897 sind aber nunmehr, auch diejenigen, welche seinerzeit ver- längert waren, entgültig abgelaufen. (Bericht von, Patent bureau O. Krueger L Co.. Dresden. Schloftstrahe 2.) * Zu Ehren des scheidenden Rektors Geh. Rat Bohle veranstaltete die Studentenschaft der hiesigen Akademie der bildenden Künste am Montag abend einen Fackelzug. Der selbe setzte sich von der Bruhlschen Terrasse ans in Be wegung und passierte die Maximilian- und Johann Georgen- Allee. Lennee-Strafte, Stübel-Platz nach Canaletto-Strafte. ivo die Wohnung des betr. Rektors ist. Die Studenten schaft brachte demselben durch eine Deputation ihren Dank dar. Mit einem kräftigen dreimaligen Hoch und durch Absingnng des „tziaustvcuii».-c io-stur'^ endete die Feier. * Vom Fasching. Ein Witzbold schreibt uns ans der Lausitz: Die ans Einladungskarten beigedrnckten Buch- staben „U. A. w. g." werden hier aufter der bekannten Rebendentnng „Und Abends wird getanzt" auch gelesen: „Und Austern wie gewöhnlich" oder: „Und alle werden gehänselt." Chemnitz. Ein P i st o l e n d n e l l fand hier zwischen zwei Offizieren statt, wobei der Leutnant Heinrich Wolf gang Erich Schubert vom Königl. sächs. 12. Infanterie regiment Nr. 177, zuletzt kommandiert zur Unterosfiziers- schnle zu Marienberg, durch einen Schuft in die B r u st getötet w n r d e. Während der Uebersührnug nach dem hiesigen GarnisonSlazarett verschied derselbe. Die Veranlassung zu dieser unglückseligen Schiefterei hat sich noch nicht ermitteln lassen. Der getötete Offizier nt der Sohn des Obersten z. D. Ernst Schubert in Dresden, der am 3l. März 1893 — zuletzt Oberst im 2. Fcld- artillerie-Regt. Nr. 28 in Pirna — ans der Aktivität schied. Der Gegner deS gefallenen Offiziers war Hanptinann Ludwig Hans Richard Falk v. Schroeter vom 8. In fanterie-Regiment Nr. >07, der gleichfalls bis vor wenigen Monaten noch nach Marienberg abkommandiert war. Leipzig. Der allgemeine Kougreft sämtlicher deutschen Krankenkassen wurde Sonntag hier eröffnet. Anwesend waren etwa 800 Delegierte aus allen Teilen Deutschlands, zahl reiche Aerzte, Vertreter sämtlicher medizinischer Zeitschriften, Vertreter des sächsischen Ministeriums des Innern, der Leipziger Kreishauptmannschast und der Leipziger Amts- hanptmaunschast, des Rats der Stadt Leipzig, ferner Reichs- nnd Landtagsabgeordnete. Der Staatssekretär deS Innern, der preuftische Minister süc öffentliche Arbeiten und der Präsident des Kaiserlich statistischen ÄmteS haben Schreiben gesandt, worin sie bedauern, keine Vertreter entsenden zu können, den Verhandlungen aber mit gröfttem Interesse folgen zu wollen. Nomens des Sächs. Ministeriums des Innern begrüftte Oberregierungsrat Roch die Versammlung und gab die Versicherung, daft die sächs. Staatsregierung den Beratungen ihre lebhafte Aufmerksamkeit znwende und den dringenden Wunsch hege, die Differenzen zwischen Aerzten und Krankenkassen zu beiderseitiger Zufriedenheit beigelegt zu sehen. Neichstagsabgenordneter Fräftdorf- DreSden teilte mit, daft im Aufträge des österreichischen KrankenkasscnverbandeS Rechtsanwalt Ferllan Wien und 2 Vertreter von der Krankenkasse in Budapest erschienen seien. Aldann wurden der Putzer Siemanowski-Berlin, Abg. Früftdorf-Dresden und Baumeister Rost-Leipzig zu Vorsitzenden mit gleichen Rechten gewählt. Als erster sprach Albert KohwBerlin über die Stellung der deutschen Krankenkassen zu den Forderungen der Aerzteschaft. In der von Albert Kohn-Berlin beantragten Erklärung, die ein stimmig zur Annahme gelangt, weisen die anwesenden Ver treter der Krankenkassen die Anschauung zurück, daft die durch das Kranken-Versichernngsgesetz geschaffenen sozialen Institutionen den ärztlichen Notstand verschulden, und er heben gegen die Versuche bestimmter Aerztegrnppen Ein spruch, die Abwehrbestrebnngen der Krankenkassen gegen unberechtigte ärztliche Forderungen als ausgesprochen sozial demokratische Maftnahmen in Miftkredit zu bringen. Die Vertreter der Krankenkassen erblicken vielmehr, so heiftt es in der Erklärung weiter, in dem übereifrigen Bestreben bestimmter Jnteressenkreise, den sozialen Gegensatz zwischen Unternehmern und Arbeitern mit demjenigen zwischen Aerzten und Krankenkossen gleichznstellen. eine wohlüberlegte Irreführung der Versicherten zugunsten unberechtigter ärzt licher Standesfordernngen und sehen sich ferner gedrängt, gegen die Haltlosigkeit der in der Aerztepresse anftanchenden Vorstellung, die Krankenkassen seien reine Geldinstitnte, anf- zntreten und erklären die Einführung der freien Aerztewahl als innere Angelegenheit jeder einzelnen Kasse, die je nach den örtlichen Verhältnissen zu regeln ist. Sie halten sich deswegen für verpflichtet, sich gegen die Einsührnng der freien Aerztewahl durch die Gesetzgebung oder durch -Lelbst- hilfe der Aerzte zu erklären. Sie weisen die Bezahlung nach Einzelleistungen, auch bei ermäftigten Sätzen, als eine den Ruin der Kassen herbeisührende Forderung zurück. Die Vertreter der Krankenkassen halten den Weg der direkten Zuwendung von Staatsmitteln an die Aerzte im Interesse der steuerzahlenden Versicherten und der Selbstverwaltung der Kassen für ungangbar und bezeichnen die ärztlichen Forderungen, Personen mit einem Einkommen von mehr als 2000 Mk. aufterhalb der sozialen Versicherung zu stellen, für sozialrückständig und die Fortentwickelung der Kassen lähmend. Sie erachten die Aendernng der sich auf den ärztlichen Beruf erstreckenden Bestimmungen der Gewerbe ordnung für geboten. Der Kongreh empfiehlt für alle Orte die Zentralisation aller Kassenarten bezw. den Zu- sanimenschluft zu Verbänden. Die Vertreter der Kranken- kassen erklären schließlich, daß sie sich von jeder prinzipiellen Feindschaft gegen die Aerzte frei wissen und nur bestrebt sind, die sozialen Aufgaben der Krankenkassen mit den Berufsinteresscn der Aerzte in Einklang zu bringen. Schlieftlich gelangt noch ein Antrag zur Annahine. der sich für die Notwendigkeit der neutralen Haltung der Behörden im Kampfe der Aerzte mit den Krankenkassen ausspricht. Dann wird der Kongreft geschlossen. Crimmitschau. Von den in Sachen der am 17. Februar in Chemnitz zu konstituierenden Evangelisch-Sozialen Ver- einigung für Sachsen am 20. Januar in Glauchau ver- sammelten Herren, zumeist Theologen, wurde folgende Er klärung fi'r dir Oefsentlichkeit bestimmt, bezüglich des Crim- mitschauer Streikes abgegeben: ..Wirerwarten von allen be rufenen Vertretern der evangelischen Kirche, daft sie jedem Versuch, dem Arbeiterstande in seinen Kämpfen um Ver- besserung seiner wirtschaftlichen Lage ein geringeres sittliches Recht zuzumessen als den Unternehmern, scharf entgegen treten. Ebenso erklären wir, daft die in dem Briefe des Herrn Pastors Schink in Nr. 2 der „Christ!. Welt" dar- gelegte Auffassung des Crimmitschauer Streiks — abgesehen von der Verurteilung grober Ausschreitungen — keines- Wegs in allen evangelisch kirchlichen Kreisen Sachsens ge teilt wird. Die in Sachen der am 17. Februar in Chemnitz zu konstituierenden Evangelisch-Sozialen Vereinigung für Sachsen am 20. Januar in Glauchau 12 Versammelten." R>dclirrz. Zwei Knaben „raschelten" dieser Tage auf einem Handschlitteu die abschüssige Stolpnerstrafte herab und gerieten dabei in die Pferde eines vor ihnen fahrenden Wagens. Eins der Pferde schlug aus und zerschmetterte dem Ojährigen GlasmacherSsohu Klengel die Hirnschale. Sterbend wurde der bedauernswerte Kleine in die Wohnung seiner Eltern getragen. Bischof-wertz«. Ein schwerer Verlust hat den Guts besitzer Boden in Geiftmannsdorf getroffen, der zur Er wärmung seines Schweinestalles einen Koksofen darin auf gestellt hatte. Mag dieser Ofen irgendwie nicht richtig funktioniert haben — kurz, man fand andern Tags 27 Schweine erstickt vor. Zittau. Ein betrübender Uiiglückofall hat sich im be nachbarten Harlan zugetragen. Auf einer von einem Gruud- slück steil nach der Neihe zu führenden Schlittenbahn, ans der sich die Jugend täglich tnnnnelt, vergnügten sich auch die beiden Söhnchen des Heizers Trantmann, indem sie gemeinsam ans einem Schlitten hinabsuhren. Der ältere siebenjährige Knabe, welcher lenkte, vermochte den Schlitten nicht zu halten, und beide Knaben sausten in die Reifte. Während eS gelang, den älteren Knaben, welcher an einem Strauche hängen geblieben war, zu retten, ist sein vier- jähriger Bruder ertrunken. Zittau. In der Nacht zum Sonntag wurde hier eine Kassette, die dem Natsvollzieheramte gehört und im zweiten Stockwerke des Rathauses sich befand, erbrochen und daraus gegen 8000 M. gestohlen. Der Täter wurde bald darauf in der Person eines dortselbff beschäftigten siebzehn jährigen Lohnschreibers festgestcllt und das gestohlene Geld wieder zur Stelle gebracht. Fried!««» i. B. Der hiesige christliche Fortbildnngs- verein zählt gegenwärtig lOO Mitglieder und Ü Ehren mitglieder und besteht mm ü Jahre. In diesem Zeitraum hat genannter Verein 02 Versammlungen abgehalten. Kath. Lehrerverbtnid im Königreiche Lachsen. Am 20. d. M. hielt die Vereinigung kalhol. Lehrer Leipzigs ihre Generalversammlung ab. Der derz. Vor sitzende. Herr Direktor Dr. Tante, gab zunächst einen ein gehenden Bericht über die Tätigkeit des Vereins während des vergangenen JatzreS. Aus demselben war zu ersehen, daft eine Haupt- und >0 Monate-versammlnngeu stattge funden haben, in denen anher den VerbandSgeschäften innere Fragen erledigt und lO Vorträge bez. Referate ge halten winden. 1. Die Entwickelung des sächsischen Volksschulwesens. — KoII. Rolle. 2. Unsere Stellung zu den Sittlichkeitobestrebnngen in der Sächs. Volksztg. — Koll. Koch. 0. Der Reform-KatholiziSmns. — Hochw. Herr Militär- Pfarrer Kaiser. -I. Geschichte des geographischen Unterrichts in der säch sischen Volksschule. — Koll. Heidrich. 7». Schülerausflüge. — Koll. Hille. 0. Vom „goldenen Ueberflnft", moderne Lyrik. Direktor Oi'. pinl. Tante. 7. Mein Ferienaufenthalt in Dijon. — Frl. Kirbach. 8. Vom Katholikentage in Köln. — Hochw. Herr Kapl. Klesse. 9. Lebensbild I)r. Ferdinand Maria Wendts. - Direktor I)r. pinl. Grollmuft. ln. Verwertung der Abfälle in der Industrie. Koll. Rösler. Die Vereinigung zählte am Beginne des vorigen Jahres 13 Mitglieder. Während des Jahres 1003 verlor sie 3 Mitglieder durch Wegzug, eingetreten sind 7: demnach beträgt die Zahl der Mitglieder 17 l 13 weltliche und I geistliche». Aufter den Versammlungen zu ernster Arbeit veran staltete die Vereinigung noch einen Sommerausflng und ein Stiftungsfest, das infolge der unermüdlichen Bereit willigkeit des Herrn Koll. RöSler zur grössten Zufrieden - denheit verlies. — Nachdem der Herr Vorsitzende seinen interessanten Jahresbericht beendet hatte, erstattete Herr Koll. Mader den Kassenbericht, der ein höchst erfreuliches Ergebnis der Finanzverhältnisse verzeichnete. Beiden Herren wurde der Dank der Versammlung ausgesprochen. —- Als dann begann Koll. Pohl seinen Vortrag: Zu Herder- 100. Geburtstage. Seine Ausführungen ernteten infolge der klaren Dispositionen und zahlreicher Beispiele reichen Beifall. — Bei der nun folgenden Wahl deS Vorstandes für das neue Vereinsjahr wurden nachgenannle Herren gewählt: Als l. Vorsitzender, da Herrn Direktor l)i.H Taute eine Wiederwahl dankend ablehnte, Koll. Reinh. Berg mann, als 2. Vorsitzender Koll. Franz NöSler, als l. Schrift führer Koll. Joh. Heidrich. als 2. Schriftführer Koll. Rudolf Pohl, al- Kassierer Koll. Max Mader. Der neue Herr Vorsitzende sprach alsdann den Herrn vom vorjährigen Vor stand, insbesondere dem Herrn Direktor l)r, Taute, der 4 Jahre hindurch mit Umsicht und Treue die Geschäfte der Vereinigung geleitet hat, den innigsten Dank der Ver einigung aus. Nachdem noch einige interne Angelegen heiten erledigt worden waren, unter anderen die. daft in Zukunft die Versammlungen durch die Sächs. Volkszcitnng bekannt gegeben werden sollen, wurde die diesjährige Haupt versammlung geschlossen. BslkSverein für da- kath. Deutschland. 8 Planen i. V., 24. Januar. Der VolkvScrein für das katholische Deutschland hielt heute nachmittag eine gut besuchte Versammlung im katholischen Vereinshause ab. Um 5 Uhr eröffnete Herr Kaplan Gottfried die Ver sammlung. hieh die Erschienenen herzlich willkommen und erteilte das Wort Herrn Schulleiter Paul Schindler zu seinem Vortrag: Widerlegung des in Nr. 280 des „Vogtl. Anz." vom vorigen Jahre enthaltenen, mit „Priesterwahn" überschriebeneu Artikels, welcher die schmählichsten Ver leumdungen unseres katholischen Priestertums enthielt. Der geschätzte Redner behandelte hierbei folgende 5 Punkte: l. DaS Priestertum an sich ist nicht verwerflich, denn eS ist der gesunden Entwickelung der Völker entsprungen, so weit cs die Geschichte Israels und des Christentums be trifft, von Gott gewollt, gegründet, gestützt und geschützt. Ein Laieupriestertum ist das Produkt menschlicher Phantasie und religiöser Schwärmerei. 2. Das Priestertum ist nach Gottes Willen ein bevorzugter Stand, die Träger des Priestertums sind mit der denkbar höchsten Würde ge schmückt. Sie sind deshalb auch geeignete Mittler zwischen Gott und den Menschen. 3. Die Vorenthaltnng des Kelches kann niemals mit Recht als Zeichen der Herrschaft katho lischer Priester bezeichnet werden, l. Die Auslassungen Caussette's sind durchaus nicht Lehre der kathol. Kirche. Sie sind das Produkt einer erhitzten Phantasie und theol. unhaltbar. Der Glaube an die Gottähnlichkeit darf den Menschen nicht genommen werden, wenn man ihnen nicht den wirksamsten sittlichen Halt rauben will. Mit anfmerksamem Interesse folgten die Zuhörer den Aus führungen des Redners, welcher seinen Vortrag mit den Worten schloft: „Nun, meine Herren, wir haben dem „Priesterwahn" etwas näher ins Gesicht geleuchtet, indem wir das Licht der Wahrheit in die gröbsten Vorwürfe hineinstrahlen lieften. Ich glaube, Sie haben den Schreiber und seinen Geist erkannt." Eigentlich sollte ich ans Mit leid und Menschenfreundlichkeit mm anfhöre». Da wir aber einmal das Licht in der Hand haben, so wollen wir doch wenigstens noch dem Zwecke des schauerlich.schönen Artikels Nachleuchten. ES in so schön, leider gar zu offen ersichtlich, in dem letzten Abschnitte des „Priestertums" zu erkennen: „Wer sich da nicht entrüstet abwendet von solchem Wahn, dem ist ans dieser Erde nicht mehr zu helfen." Also der Schlnftesfekt „LoS von Rom'." Nein, meine Herrn, da sind nur doch ganz anderer Meinung. Sollen wir uns lossagen von dem mit so sichtbarem Segen wirkenden römisch-katholischen Priestertum, weil ein einziger «oder mögen eS auch mehrere sein» sich durch seine Würde blenden lieft, bis zur maftlosen Ueberhcbnng? Sollten wir wegen der wenigen Irrigen der als wahr erkannten Kirche den Rücken kehren? Sollten wir des Trostes vergessen, den wir so oft von unseren Priestern empfangen? Sollten wir der Seligkeit nicht mehr gedenken, die uns aus der innigen Verehrung der hl. Geheimnisse, aus der Teilnahme an den hl. uns von unseren Priestern gespendeten Sakramenten er wuchs? Sollten wir vergessen der Teilnahme, der Auf opferung. die jene Engel in Menschengestalt in guten und trüben Zeiten uns und unseren Familien gezeigt haben? Nein, danken wir ihnen für alles, was sie uns Gutes tun, getan haben und was nur, so lange es römisch-katholische Priester giebt, von ihnen zu erwarten haben werden. Sie sind die wahren Gotteskinder und darum auch so leiden schaftlich verfolgt von allen jenen, denen ein festes, un wandelbares Christentum zur Verwirklichung ihrer letzten Pläne hinderlich ist. Reicher Bestall wurde dem Redner für seine so schönen Worte zu ^teil. — Nunmehr ergriff wiederum Herr Kaplan Gottfried das Wort zu einem Vor trage über das Lhema: „Sind die Sozialdemokraten die wahre Arbeiterpartei?" Auch dieser Vortrag bot viel des Interessanten und wurde stark applaudiert. — Nachdem noch Herr Kaplan Gottfried dem Herrn Vorredner den Dank der Versammlung ausgesprochen, wurde dieselbe gegen 7 tthr geschloffen. -x.- Theater, zirrusr mOs EVrfseiijkLiaft. j Konzert der Dresdner Liederiafel. Ein Programm, das von so selbstverlengnender künstlerischer Strenge zeugt, wie das von der Dresdner Gederiafel am Sonnabend bewältigte, wird man selten zu höre» bekommen, und stellen die Darbietungen, vorzüglich die reine und ausdrucksvolle Ausführung der n ,-:,v<,lh> Gesänge, eine gedeihliche Entwicklung des Vereins in sichere Aus sicht. Tie Dresdner Geben Gel ist zu ihrem neuen Dirigenten, Herr» Hoforganin Karl Pembanr, in oessen Adern junges, frisches Küiistlerblnt^rollt. z» beglückwünschen. Von welcher Tonschönheit gelragen, wie klar und sauber, dabei beseelt von tiefer Empsindlmg erklang das „Salve Regina" von Vemabei, eine ans dem 17. Jahr hundert stammende Komposition. Mn ziemlich hoher lünstlerischer Vollendung ansgesührt folgten Chöre von Thnilles (die Nachtigallen, Gail „Mariella", Heger „In den Alpen" und Jvscph PembanrS „Abend im Thale", die wie auch Schuberts „Ter Entfernten", Othegravens „Trei Wünsche" und Hngo Wolfs begeistcrimgsdnrch glühte-:- „Dem Vaterland" (mit Orchester» in der Wirkung einen iiachhallige» Eindruck hinterlieftcn. Ter Pianist Leopold Godoivskn wirkte als Solist in dem Konzert mit. Fesselte bei den kleine» Stücken von Ehopin und Liszr, sowie bei de» von ihm »mgc- arbeiteten Arabesken über den Ttranftschen Walzer „An der schönen blauen Donau" von Schulz Erster die feinsinnige und stilvolle Art, mit der der Künstler diese Pic.-cn zum Portrag brachte, so war cs andererseits bei der Wiedergabe des tt-„»ül Konzerts mit Orchestcr von Tschaikoivkn gerade der überaus temperamentvolle und helft blütige, virtuos glänzende Vortrag, der dieselbe zu einer impo liierenden Leistung von hinreiftender Wirkung erhob und ihm reichen Beifall cintrug. Ein besondrcs Lob gebührt auch der Gewerbe hanskapclle, die in der Einleitung die Egmonl Ouvertüre spielte und sich in der Begleitung vv» ihrer besten Seite zeigte. j—Ick—. Gerichtssaal. Ik. Schwurgericht. Vor den Geschworenen stand heute der Dachdecker Emll Theodor Elans ans Dresden, wegen schwerer Urkundenfälschung, Rücksallbetrugs und Rücksalldiebslahls angeklagt. Dieser ist M'>7 geboren und hat bereits vier Zuchthausstrafe» i» der Dauer von 7'bis ^ Jahren abgelmftl. Ende August v. I. war cs. als er znm Gastwirte Schuster kam, bei dem er öfter-' ver lehrte, und ihn bat. er möge ihm !«> Mk. ans ein Sparkassenbuch seiner Frau leihen. Dieses halte rsprünglich ans 2»>,l!» Pst. gelautet, doch waren davon M Ml. abgehoben worden, sodaft nur noch I,tt» Pli. als Einlage verbliebe». Vor den ursprünglichen Betrag von A>,tt> haue der Angellagle eine I gesetzt und so ans dem Betrage lA-.tt» gemacht, we-chalb er auch vor die übrig bleibenden I.tt» Mk, eine I setzte, um diesen 'Betrag ebenfalls um !<>«> Mt. zu erhöhe». Dem Gastwirt sagte er. er könne sich dafür I> Pit. in der Sparkasse abheben und mit den weiteren '» Pik. sich für eine kleine Zcchschnld beglich machen, das übrige ihm aber gelegentlich zurückgeben. Der Gastwirt tat dies und lieh ihm auch noch am nächsten Tage '> Pik. und am dritten Tage 2 Pik.: als er aber in die Sparkasse schickte, nm den entsprechenden Betrag abhcben zu lassen, da stellte es sich heraus, daft das Sparkassenbuch gefälscht sei. Ferner stahl der Angeklagte am R September v. I. einem Logisgenossc» Ueberrock, Hose und Stiefel im Werte
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